EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

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    EudoraFletcher68 12.03.2021, 06:13 Geändert 12.03.2021, 08:42

    Nun bin ich doch tatsächlich zufälligerweise auf meiner Weltreise über einen Low Budget Corona-Zombie-Film gestolpert. Es beginnt mit einer Nachrichtensendung in der eine Sprecherin ganz aufgeregt sagt, dass man die Welt über das neue Schweinegrippevirus informieren muss und die Gegenmeinung dazu: Das ist doch nur eine Grippe. Und dann geht´s auch schon gleich los mit der Zombie-Apokalypse. Die Maske ist gar nicht gut, was man aber von so einer Produktion auch nicht erwarten kann. Dafür gab es nicht meine schlechte Bewertung.

    Nach 5 Minuten war´s auch wieder vorbei mit der Action. Man hat sich für einen halben Episodenfilm entschieden und es geht weiter mit einem reichen Töchterlein, das mit ihrer Freundin auf eine Party gehen will. Aber die hat Liebeskummer. Dann gibt es ein paar Szenen, mit je zwei Männer in Autos. Und dann gibt es noch einen lonesome Biker, der ein bisschen jesusartig aussieht. Bis zum Ende war mir nicht klar, was seine Rolle eigentlich ist. Mit ihm hat man eine Marlboro-Werbefilm-Szene gemacht.

    Für eine Weile dachte ich mir, man könnte zu dem Film sagen, er ist so schlecht, dass er schon wieder gut ist. Allerdings ist er mir dafür viel zu langweilig.

    Der Drehbuch-Autor muss ein unbegabter Laie gewesen sein, die Schauspieler sind wahrscheinlich auch Laien und noch das Beste am Film, die Locations sind lieblos und könnten überall sein, die Kamera ist nicht der Rede wert, der Ton ist schlecht und vom Plot habe ich auch nicht viel mitbekommen.

    Falls jemand eine Liste angelegt hat mit Zombie-Filmen aus aller Welt, ist „Dead Sands“ vielleicht für Bahrain zu empfehlen.

    Gibt’s auf Youtube in mittelmäßiger Qualität

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    • Yippie ya yeah! Mein 500. Film im Mitmachmodul!

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        EudoraFletcher68 11.03.2021, 20:47 Geändert 11.03.2021, 21:06

        Staffel 3 dieser australischen Serie von 2019 läuft auf dem Geo-Channel unter „die wilde Antarktis“ und hat 4 Folgen.

        Erstaunlicherweise bin ich Pinguin-Dokus noch nicht über, obwohl ich schon so viele davon gesehen habe. Die Aufnahmen sind sehr sehenswert. Z.B. die Adele-Pinguine auf Felsen und Steinen, zum Teil im Schneetreiben oder auch die Rockhopper-Pinguine.

        Es wird der Riesenkalmar vorgestellt, der nur in antarktischen Gewässern lebt. Albatrosse und andere Vögel, Seelöwen, Robben und alles was dort eben noch so schwimmt, fliegt, kriecht und klettert.

        Besonders interessant fand ich die Szenen zur Jagdtechnik der Orcas: Sie erzeugen koordiniert Wellen, die kleinere Eisberge auf denen Robben liegen, zum Kippen bringen. Wenn die Robben ins Wasser rutschen/fallen sind sie verloren.

        Was ich nicht so wahnsinnig gut gelungen finde: Der Hintergrundsprecher, es gibt zwar Nervigere, aber ich mag diese Art grundsätzlich nicht so wahnsinnig oder wenn schon, dann hätte ich gerne einen charismatischen Sprecher.

        Was aus meiner Sicht überhaupt nicht geht: 2019 eine Antarktis- und Meerestier-Doku zu zeigen, ohne auf das größte Problem einzugehen, das all diese Tiere momentan haben: Plastikmüll. Diese Doku tut so, als ob in der schönen Natur alles in bester Ordnung wäre, was Aufnahmen, Hintergrundstimme und Musik angeht. Dies führte zu 1 Punkt Abzug.

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          EudoraFletcher68 11.03.2021, 06:27 Geändert 05.12.2021, 15:19

          Verschiedene slowakische Bergsteiger erzählen, warum sie Bergsteigen und vor allem warum auf den Mount Everest. Dann wird die Geschichte beschrieben, den Mount Everest über die schwierigste Route im „Alpin-Stil“ zu besteigen und die slowakischen Expeditionen werden beschrieben, z.T. mit Originalaufnahmen.
          Die erste Hälfte ist noch ziemlich trocken und die Original-Aufnahmen waren nicht gerade unbedingt wahnsinnig spannend. Auch die Erzählweise ist nicht unterhaltsam.
          Als es dann nach einer halben Stunde über die konkrete Besteigung berichtet wird, wird es dann doch interessanter und dramatisch. Man erfährt, was die Slowaken bei ihrer ersten unkonventionellen Besteigung gleistet haben. Peter Habeler sagt, dass er und Reinhold Messner auf dieser Route niemals so weit gekommen wären. Tatsächlich kamen von der Expedition nur 3 von 7 wieder zurück nach Hause. Der Expeditionsleiter ist auch 30 Jahre später noch in Tränen aufgelöst, wenn er darüber spricht.

          Insoweit würde ich sagen: Empfehlenswert vor allem für Freunde des Extrembergsteigens oder Mount-Everest-Interessenten.

          https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/mountaineers/

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            EudoraFletcher68 11.03.2021, 06:23 Geändert 11.03.2021, 07:32

            Da ich bei meiner Weltreise keinen Spielfilm von den Bermudas gefunden habe, habe ich mir diese schlecht inszenierte Doku über die Geschichte der Bermudas angesehen: Langweiliger Hintergrundsprecher mit dramatisierter Erzählweise (um den langweiligen Stil zu vertuschen), schnelle Schnitte, dazwischen Szenen mit Experteninterviews und Filmszenen mit drittklassigen Darstellern, welche einzelne historische Situationen nachspielen.
            Ich konnte meine Aufmerksamkeit nur begrenzt darauf fokussieren.

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              EudoraFletcher68 10.03.2021, 07:22 Geändert 10.03.2021, 08:19

              Dieses ungefähr bis zur Hälfte ziemlich unaufgeregt inszenierte, dafür aber umso tragischere Drama handelt von einen Mann, der auf einem Wachturm in den Bergen als Wächter arbeitet und eine junge Frau, die ungewollt schwanger ist und als Reisebusbegleiterin arbeitet. An der Bushaltestelle, die auch ein Gasthof ist, lernen die beiden sich kennen. Er hilft ihr aus einer schwierigen Situation. Dann wird es doch noch sehr dramatisch und spannend – für mich jedenfalls. Der grauenhafte Konflikt, in dem sich die junge Frau befindet wurde für mich sehr spürbar.

              Auch die Atmosphäre hat mich sehr angesprochen.

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                EudoraFletcher68 10.03.2021, 07:19 Geändert 06.06.2022, 08:34
                über Adú

                Die Inhaltsangabe von MP ist mal wieder völlig absurd.

                Das ist einer der Filme, bei denen ich erst einmal Schwierigkeiten hatte, ihn einzuordnen. Einerseits schon irgendwie gut gemacht. Zwei Handlungsstränge werden erzählt, die sich nur an einer Stelle kurz berühren, als es um einen von Wilderern getöteten Elefanten und ein Fahrrad geht. Die eine Geschichte ist die von zwei Kindern aus Kamerun, dem 6jährigen Adu und seiner ca. 12jährigen Schwester Alika, die eben zufällig die Ermordung des Elefanten beobachten. Dadurch geraten sie in Lebensgefahr und machen sich ohne Geld auf den Weg nach Frankreich, wo ihr Vater leben soll. Die Strecke geht über Senegal, Mauretanien, Marokko, Spanien. Die andere Geschichte handelt von einem spanischen Tierschützer, der die Elefanten in dem Reservat schützen will. Er hat anscheinend geerbt und kann sein Leben dieser Mission widmen. Seine entfremdete Tochter ist drogensüchtig und wurde von der Mutter zu ihm geschickt. Er selbst interessiert sich mehr für das Wohl der Elefanten, als der Einheimischen, was dazu führt, dass er viele Konflikte hat. Die Einheimischen gehen eher pragmatisch mit der Situation um. Wenn sie einen von Wilderern getöteten Elefanten finden, sind sie (selbstverständlich) der Ansicht, dass das Fleisch unter den Dorfbewohnern verteilt werden sollte. Der Tierschützer ist entrüstet und meint, die Parkranger nehmen die Sache nicht ernst genug.

                Diese beiden parallelen Geschichten sind klug ausgewählt: Einerseits sieht man die existenzielle Not, in der manche Menschen in Kamerun leben und wie sie versuchen, sich in Sicherheit zu bringen. Andererseits sieht man diesem reichen, weißen Misanthropen zu, der ausschließlich „seine“ Elefanten beschützen möchte und dem die Menschen eben völlig egal sind. Eine kleinere Nebengeschichte handelt von Grenzschützern in Spanien, die den Zaun bewachen müssen, über den Afrikaner in die EU klettern wollen. Diese Situation ist ebenfalls fürchterlich für alle Beteiligten.

                Die Schauspieler sind alle sehr gut, die Kamera auch, die Inszenierung ist ebenfalls „gut gemacht“, sprich die Geschichten haben mich berührt. Trotzdem habe ich mich zwischendurch ein paar Mal gefragt, inwiefern ein spanischer Regisseur die Geschichte einer Flucht aus einem afrikanischen Land erzählen kann und warum er sich ausgerechnet diese zwei liebenswerten Kinder als Hauptprotagonisten ausgesucht hat. Ich habe mich dadurch ein bisschen manipuliert gefühlt, was mir nicht gefallen hat.

                Nach dem Schreiben meines Kommentars komme ich nun doch zu dem Ergebnis, dass ich diesen Film aber doch sehenswert finde, auch weil er keine einfachen Antworten gibt. Je länger die Sichtung zurück liegt, desto besser wird der Film.

                https://boxd.it/ei1uE

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                  Ich würde empfehlen, die Inhaltsbeschreibung von MP nicht zu lesen, da diese zu viel über den Film preisgibt.

                  Aserbaidschan ist eins dieser Länder, von denen ich gar nichts weiß.

                  „Red Garden“, den hier noch niemand kommentiert hat (warum?) ist für mich schwer zu bewerten. Einerseits hat er ansprechende Bilder und die Atmosphäre hat auch auf jeden Fall etwas…. Traumhaftes. Die Idee ist nicht schlecht. Protagonisten und Geschichte waren aber mir aber doch zu weit weg, und der Film hat mich emotional nicht erreicht und so habe ich ihn eher mit nüchternem Interesse betrachtet, was ok aber nicht supertoll war.

                  Auf Youtube in OmU

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                    Leider habe ich diesen dialoglastigen Film nur in OV ohne UT zu sehen bekommen. Also weiß ich nicht so genau, worum es eigentlich geht.
                    Klar ist einzig, dass der Titel konkret zu nehmen ist: Es handelt sich um eine Art Roadmovie mit mehreren Stationen. Es beginnt in einem Autoreifen auf einem Fluss, dann geht es weiter mit einem Minibus, dann mit einem größeren Überlandbus, Pickup-Truck usw.
                    Zwischendurch ist die Hauptprotagonistin in einer Stadt und fährt dort mit einem Bus, Tuktuk und auf einem Motorrad. Sie bekommt erst einen Job in einem Lokal, wo sie Teller spült. An der Sprache ist mir aufgefallen, dass sie in Thailand ist, vermutlich in Bangkok. Dort wird sie verhaftet und wieder frei gelassen. Dann jobbt sie in einer Fabrik. Dort stellt sie Nylonfäden her. Dazu gibt es ein paar echt schön gelungene Szenen!
                    Dann fährt sie wieder weiter. Immer wieder bekommt sie es mit Behörden zu tun, bei denen viel Formalitäten erledigt werden. Am Schluss wird noch jemand ganz unvermittelt umgebracht.

                    Was ich sonst noch sagen kann, ist dass mir die Bilder gut gefallen haben, auch das Lokalkolorit und die einzelnen Locations. Es gab außerdem sehr, sehr viele Essenszenen (Nudelsuppen in der Wohnung, am Straßenrand, wieder in einer anderen Wohnung, im Schnellimbiss, im Stehen in einem Schuppen, bei der Mittagspause in einer Fabrik), weshalb ich mir erlaubt habe, „The Road to Mandalay“ auch auf meine Foodieliste aufzunehmen.

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                      EudoraFletcher68 08.03.2021, 21:22 Geändert 09.03.2021, 14:00

                      Da ich versuche, mir alle (auffindbaren) Werke von Werner Herzog anzusehen, habe ich nun „Gorbatschow“ auf Arte gefunden.
                      Ich war überrascht, denn ich hatte erwartet, dass ich ein 90minütiges Interview zu sehen bekommen würde und keine Doku über sein Leben und seine politische Karriere. Auch wenn es einiges Wissenswertes gab, so hat mich diese Doku insgesamt nicht gerade vom Hocker gehauen, oder anders gesagt, ich fand sie ein wenig langweilig. Es kommt zwar das persönliche Anliegen Herzogs rüber. Er bewundert Gorbatschow und ist ihm dankbar für die Vorbereitung der deutschen Wiedervereinigung. Vielleicht ist es das "Problem" dieser Doku, dass Herzog persönlich zu involviert ist?
                      In jedem Fall ist Gorbatschow ein großer Mann und dafür lohnt sich die Sichtung.
                      Auch wenn die Doku keinen großen Unterhaltungswert hat, war sie doch informativ.
                      Witzig fand ich einzig den Mitschnitt der österreichischen Nachrichten, in denen es ewig um Nacktschnecken ging und erst am Schluss das Durchtrennen des Eisernen Vorhangs in Form eines Grenzzauns kurz erwähnt wurde.
                      Ich habe mich gefragt, warum Herzog Gorbatschow so sehr eindringlich nach dem Verlust seiner geliebten Ehefrau befragt, wo er doch wusste, wie schmerzhaft das für ihn gewesen ist. Fast kam es mir so vor, als wollte er ihn weinen sehen.

                      Bis 31.3.2021: https://www.arte.tv/de/videos/078706-000-A/gorbatschow-eine-begegnung/

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                        Gut gemachte (kein Hintergrundsprecher, gute Informationsvermittlung) Doku über die Malediven, Geschichte, politisches System (muslimische Autokratie), den ersten demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Nasheed (2008-2012), der zuvor wegen politischem Aktivismus jahrelang im Gefängnis gewesen war.
                        Er machte die Folgen des Klimawandels (da die Malediven nur 1,5 m über dem Meeresspiegel liegen, der drohende Untergang) in der Weltöffentlichkeit zum Thema. Der Tsunami von 2004 scheint in kurzer Zeit 50 % eines Jahres-Bruttosozialprodukts der Malediven vernichtet zu haben. Da die Malediven nur 400.000 Einwohner haben könnte man auch sagen, es wäre preiswerter, die Menschen umzusiedeln, als dafür zu sorgen, dass der Meeresspiegel nicht weiter ansteigt.
                        Die Doku zeigt Szenen hinter den Kulissen. Nasheed wird als sympathischer und humorvoller Mann dargestellt, der versuchte etwas gegen die Korruption in seinem Land zu unternehmen.
                        Nasheed wollte die Malediven klimaneutral machen. Leider wurde er ein Jahr nach Erscheinen der Doku (2012) gestürzt.

                        Was hier völlig fehlt ist das Thema der radikalen Islamismus und des (Plastik-)Mülls. Eine Doku, die sowohl die politische Entwicklung des Landes als auch Umweltprobleme im Fokus hat, aber nicht das Problem des maledivischen Islamismus anspricht und mit keiner Silbe erwähnt wie die Malediven in ihrem eigenen und fremden Müll untergehen, finde ich zumindest fragwürdig.

                        Trotzdem sehenswert, wenn man sich für das Land interessiert. Gibt´s auf Youtube in guter Qualität.

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                          EudoraFletcher68 08.03.2021, 06:56 Geändert 30.01.2022, 21:31

                          Nun haben mich die vielen Kommentare weichgekocht und ich habe mir diese sehr interessante und gut gemachte Doku über die Hintergründe der Ermordung des Halbbruders des Oberhauptes des nordkoreanischen Regimes Kim Jong-un, Kim Jong-nam am Flughafen von Kuala Lumpur in 2017 auch angeschaut.

                          „Assassins“ stellt die Frage, ob die zwei Frauen eiskalte Auftragskillerinnen waren oder gar nicht wussten, was sie taten. Für mich waren die Aussagen von Siti und Doan und deren Verteidiger glaubhaft. Kann mir nicht vorstellen, dass eine Auftragskillerin einen so ausführlichen Hintergrund erfinden kann. Und tatsächlich ist die Verwendung von unwissenden armen Mädchen viel preiswerter und einfacher als ein jahrelanges Training zu Auftragskillerinnen.

                          Neben der Informationsvermittlung hat mir gefallen, dass die Doku in OmU ist und dass sie die verschiedenen beteiligten Parteien zu Wort kommen lässt. Außerdem gibt es atmosphärische Bilder einiger Locations, die mir gefallen haben.

                          (Man hätte mir ja ruhig auch noch sagen können, dass in Minute 44:10 eine Kakerlake auftaucht!) https://boxd.it/2Uexk

                          Gibt´s auf Youtube in guter Qualität.

                          Kleiner, wahrscheinlich unbeabsichtigter Scherz von MP ist die Bezeichnung "Nordkorea" als Produktionsland....

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                            EudoraFletcher68 07.03.2021, 20:49 Geändert 11.12.2022, 18:43

                            Lustiger Stummfilm aus der Sowjetunion als Antwort auf Buster Keaton vermutlich. Technisch gut gemacht und auch die Musik ist passend. Hier werden kulturelle Unterschiede und Vorurteile mehr oder weniger gelungen auf die Schippe genommen. Allein schon wegen der Locations im Moskau der 1920er Jahre lohnt sich "Die seltsamen Abenteuer des Mr. West im Lande der Bolschewiki".

                            Nicht nur für Liebhaber (muss man ja nicht am Stück anschauen), aber Liebhaber von Stummfilmen und russischen Produktionen müssten doch hier eigentlich völlig aus dem Häuschen sein! Ich fand den Film jedenfalls ziemlich witzig.

                            Und Schnee gibt es auch, wie es sich für einen russischen Film gehört: https://boxd.it/3Maow

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                              EudoraFletcher68 07.03.2021, 06:09 Geändert 07.12.2021, 12:06
                              über Simshar

                              Dieser maltesische Film zeigt das Leben von einem Fischerfamilie mit dem Boot „Simshar“ und verschiedenen Flüchtlingen. Aber es ist nicht nur eine Milieu-Studie sondern hat auch eine Handlung, die nach 50 Minuten unerwartet dramatisch wird, aber ganz anders, als man erst einmal gedacht hätte.
                              Die Kamera ist überdurchschnittlich, die Darsteller sind sehr gut und die Geschichte selbst hat mir auch gefallen. Lebensweise und aktuelle Probleme Maltas werden dargestellt.
                              Die Dramaturgie finde ich raffiniert, aber ich will hier nichts verraten, um nicht zu spoilern.

                              Niemand hat hier den Film bislang kommentiert, obwohl er immerhin auf Platz 492 von BaltiCineManiacs Academy Awards Liste (https://www.moviepilot.de/liste/aid2010erjfdoidkbfspfigf-balticinemaniac) ist, also für den Oscar eingereicht wurde.

                              https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/movies-and-documentaries-that-deserve-more/

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                                EudoraFletcher68 07.03.2021, 06:05 Geändert 07.03.2021, 11:49

                                Sympathische Kultur-Doku über eine Suppe aus Guyana und die Menschen, die dort leben, die aus allen möglichen andere Ländern stammen. Guyana scheint genauso ein großer Suppentopf mit allen möglichen Zutaten zu sein, wie die Awara-Suppe selbst. Die Leute sind alle recht sympathisch, aber die Suppe gefällt mir gar nicht.
                                Es wird u.a. beschrieben, wie schockierend es für die Ureinwohner war, als die Insel zu Frankreich gehörte und sie plötzlich gezwungen wurden, ihre Kinder in die französische Schule zu schicken.

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                                  EudoraFletcher68 06.03.2021, 18:42 Geändert 06.03.2021, 19:10

                                  Die Lücken auf MP sind wahrhaft unermesslich…. Mal wieder ein Film, den ich anlegen musste, trotz berühmter Schauspieler: John Wayne und Henry Stephenson.

                                  „Lady from Louisiana“ ist aus einer Zeit, in der die Welt für einen Teil der US-Amerikaner noch in Ordnung war: Schwarze und Frauen kannten noch ihren Platz auf der Welt und dem Mann stand diese noch offen. Hier spielt John Wayne einen Rechtsanwalt aus den Nordstaaten, der in den 1890ern nach New Orleans kommt, um sich für die Abschaffung einer korrupten Lotterie einzusetzen. Problematisch ist es, dass er in die Tochter des Mannes verliebt ist, der für die Korruption verantwortlich ist. Sie verlangt von ihm, die Verfolgung ihres Vaters aufzugeben.

                                  Dass „Lady from Louisiana“ zwar in New Orleans spielt, aber in Hollywood gedreht wurde, merkt man. Es gibt ein paar nachgestellte Szenen eines Mardi Gras Umzugs, die wenig authentisch wirken. Völlig absurd, die Filmmusik, die hier zum Einsatz kommt: Kein Cajun, kein Blues, nichts, was auch nur im Ansatz so klingt, wie die Musik aus New Orleans. Was für eine Ignoranz…
                                  Dramaturgisch ist der Film halt ein Durchschnittsprodukt seiner Zeit, nicht mehr und nicht weniger. Von daher passt schon, allerdings nicht so unbedingt mein Geschmack, aber immerhin eine Handlung, der ich gut folgen konnte.

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                                    EudoraFletcher68 06.03.2021, 06:28 Geändert 06.03.2021, 08:34

                                    In dieser sympathischen Low-Budget-Produktion geht es um ein Mädchen, das von ihrer Mutter verlassen wird. Am Anfang kommen zwei Kinder nach Hause und hören ihre Eltern streiten und sich gegenseitig entwerten. Vor dem Haus setzen sie sich zu ihrem Opa. Eins der Mädchen sagt: Sie streiten dauernd. Sie hassen sich!
                                    Der alte Mann: Manchmal sollten verheiratete Menschen nicht zusammen sein.
                                    Wir erfahren, dass die Oma aufgrund der Verstrahlung durch die US-amerikanischen Atomwaffentests auf den Bikini-Inseln in den 1950er Jahren Krebs bekommen hatte und daran gestorben war. Der Opa erzählt, wie die Einwohner der Bikini-Inseln die Atomwaffentests erlebt hatten.
                                    Am nächsten Tag entscheiden sich die Eltern sich zu trennen, was ja an sich ok ist, aber sie beschließen, die Schwestern zu trennen, eine zur Mutter, die in die USA geht und eine soll beim Vater bleiben – wie dumm können Eltern eigentlich sein? Von solchen Konstellationen habe ich tatsächlich schon öfter mal gehört.

                                    Es gibt dann eine nette Entwicklung, nämlich strandet ein Amerikaner am Ufer und wird von dem zurück gelassenen Mädchen gefunden. Er hat sein Gedächtnis verloren und weiß nicht mehr wie er heißt. Daraufhin „tauft“ das Mädchen ihn George Bush und bitte ihren Opa, ob sie ihn behalten darf. Mit dem Mann hat es eine besondere Bewandnis, wie nach und nach herauskommt.

                                    Visuell ist der Film gut bis sehr gut und die Laien-Darsteller machen ihre Sache gut bis hervorragend, inclusive der absolut entzückenden Kinder.

                                    Schöne Atmosphäre mit Lokal-Kolorit. Das Drehbuch hat ein paar kleine Schwächen, über die ich großzügig hinwegsehen konnte, weil „The sound of cricktes at night“ ansonsten viel Charme hat.

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                                      EudoraFletcher68 06.03.2021, 06:24 Geändert 06.03.2021, 13:04

                                      Ich bin keine Animationsfilm-Freundin. Diesen hier habe ich mir nur angesehen, weil er aus Martinique kommt. Und wie befürchtet, konnte ich nicht allzu viel damit anfangen. Es hätte aber schlimmer sein können.
                                      Die Menschheit „lebt“ nur noch in einer virtuellen Realität und ist prinzipiell unsterblich. Die „Deicides“ wollen die Weltherrschaft übernehmen und alle versklaven. Einige wenige versuchen, sie zu besiegen. Die animierten Figuren fand ich in Ordnung, aber die Geschichte nicht interessant genug für die Dauer des Films.
                                      Könnte mir aber vorstellen, dass der ein oder andere Computerspiel- oder Animationsfilmfreund hiermit vielleicht etwas mehr damit anfangen kann, als ich.

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                                        EudoraFletcher68 05.03.2021, 18:54 Geändert 05.03.2021, 21:43

                                        So, nun habe ich es endlich auch geschafft, „Unorthodox“ zu sehen. Dabei wurde mir mal wieder deutlich, dass ich in der Schule einfach nichts über das Judentum erfahren habe. Einzig wurde uns in vielen Stunden und mit zum Teil erschütternden Filmen vermittelt, dass unsere Großeltern für den Tod von 6 Mio Juden verantwortlich waren.
                                        Ansonsten ist mir auch in meinem ganzen Erwachsenenalter bis vor wenigen Jahren kaum je etwas Jüdisches begegnet, außer vielleicht Woody Allen Filme, aber nicht in Deutschland. Als Kind hat mir meine verrückte (evangelische) Oma immer erzählt, dass die Juden das auserwählte Volk Gottes seien und dass Deutschland ihnen furchtbares Unrecht angetan hatte. Aber mehr konnte sie mir auch nicht über diese Menschen und ihre Religion sagen.
                                        Als ich vor 5 Jahren anfing auf dem Weg in die Arbeit Bayern 2 zu hören, kamen da manchaml religiöse Programme, Montags oder Dienstags Abends ermüdende christliche Sendungen und Freitags nachmittags jüdische. Alles was ich davon noch weiß ist, wann man die Kerzen anmachen sollte.
                                        Und als ich dann die ersten Kommentare über „Unorthodox“ las und die dann folgenden Antisemitismus-Vorwürfe dazu, wurde ich zumindest neugierig auf die Serie, die sich ja am Buch von Deborah Feldman, die aus einer Fundamentlisten-Familie geflohen ist, orientiert. Das Buch habe ich nicht gelesen.
                                        Was mir an „Unorthodox“ sehr gut gefällt ist, dass man einen Einblick in eine ganz fremde Welt bekommt, eine Parallelwelt quasi, die sich nebenan so abspielen könnte, ohne dass man viel davon mitbekommt. Die religiösen Rituale habe ich mit verwundertem Erstaunen beobachtet, aber was ich dann doch erschütternd fand, war der Umgang mit Frauen und mit Schuldbildung und Erziehung dieser Menschen.

                                        Für mich ist das hier die Darstellung einer Gruppendynamik schwer traumatisierter Menschen, die eigentlich eine Traumatherapie gebraucht hätten: Gemeinsam versuchen sie die traumatischen Erlebnisse ungeschehen zu machen, indem sie die 6 Millionen Ermordeten wiederauferstehen lassen (das wird konkret so ausgesprochen). Die Mittel, die hier zum Einsatz kommen, sind menschenverachtend und entwürdigend. Opfer sind zu Tätern geworden und fühlen sich im Recht, ihre eigenen Frauen und Kinder einzusperren, weil sie selbst Grauenhaftes überlebt haben. Dass das aber eine Fortsetzung der Gewalt ist, bemerken sie nicht.

                                        Die Hauptprotagonistin Etsy flieht aus ihrer fundamentalistischen New Yorker Familie nach Berlin, weil sie dort Wurzeln hat und eine neue Welt eröffnet sich ihr. Ich habe die Geschichte aufmerksam verfolgt und fand sie absolut sehenswert und spannend.

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                                          EudoraFletcher68 05.03.2021, 06:54 Geändert 05.03.2021, 07:15

                                          Da ich keinen Spielfilm aus Gambia gefunden habe, habe ich diese Doku über die Genitalverstümmelung von Frauen in Gambia für meine Weltreiseliste ausgewählt.
                                          Jaha, die als Kind selbst beschnitten wurde, wird vorgestellt. Sie hat einen großen Teil ihres Lebens der Abschaffung dieser Misshandlung von Frauen gewidmet.
                                          Im Hintergrund hört man ihre Stimme, die ihrvon ihrem Weg erzählt.
                                          Am Anfang befragt sie vor laufender Kamera einige gambianische Männer in ihren 30ern, wie sie zu dem Thema stehen. Ganz selbstverständlich sagen sie sind für die Genitalverstümmelung, damit die Frauen weniger Lust empfinden. Das ist zumindest eine ehrliche frauenfeindliche Sichtweise. Was sagt man aber zu einer professionellen Genitalverstümmlerin, die behauptet, das müsse so gemacht werden, weil Frauen sonst keine Kinder gebären könnten? Die Kinder würden durch den Geburtskanal nicht durchpassen. WAndere Frauen sagten, es sei eine muslimische Tradition und müsse so sein.
                                          Die gambianischen Frauen leb(t)en in einer Gesellschaft in welcher sie gelernt haben, sich dem Willen der Männer unterzuordnen und das tun die meisten auch.
                                          Jaha wurde im Alter von 15 von ihrem Vater in die USA gebracht, um mit einem über 40jährigen verheiratet zu werden. Ihr Mann will Sex mit ihr und sie hat nur Schmerzen. Die Beschneidung im Kindesalter führt bei vielen Frauen dazu, dass nur noch eine ganz kleine Öffnung vorhanden ist. Um überhaupt das erste Mal Sex zu haben, müssen die Frauen aufgeschnitten werden. Das führt dann dazu, dass Sex für diese Frauen für immer schmerzhaft ist.
                                          Interessant und erfreulich finde ich, dass der Guardian auch Dokus mitproduziert, wie diese hier. https://www.theguardian.com/society/2017/mar/17/jahas-promise-fgm-film-premieres-at-copenhagen-film-festival

                                          Jaha hatte einen wesentlichen Anteil daran, dass in Gambia Genitalverstümmelung gesetzlich verboten wurde.

                                          Visuell ist „Jaha´s Promise“ sehr gut gelungen. Auch die Erzählweise kommt meinem Geschmack entgegen. Jedoch fand ich die Doku mit 81 Minuten fast etwas zu lang.

                                          Erstaunlich, wie wenig Genitalverstümmelung ein Thema von Feministinnen war und ist, obwohl weltweit 200 Millionen Frauen genitalverstümmelt sind und Jahr für Jahr 3 Millionen Mädchen diese Prozedur erleiden müssen.
                                          Stattdessen beschäftigt man sich damit die Sprache zu Gendern. Verrückte Welt….

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                                            Ein wenig kitschig inszeniert thematisiert „Dukhtar“ wie in Pakistan junge Mädchen mit alten Männern zwangsverheiratet werden. Hier in diesem Fall ist es ein ungefähr 11jähriges Mädchen, das mit einem alten Clan-Anführer verheiratet werden soll, damit ein Krieg zwischen zwei Clans beendet wird.
                                            Die Mutter des Mädchens war selbst schon mit 15 an einen deutlich älteren Mann zwangsverheiratet worden. Bevor es zur Eheschließung kommt, flieht sie mit dem Mädchen, was ihr Todesurteil ist, wenn sie von ihrem Mann oder dem entehrten Bräutigam gefunden wird. Die Bilder sind schön, der Plot ist etwas kitschig, aber für mich in Ordnung.

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                                              EudoraFletcher68 04.03.2021, 06:19 Geändert 07.03.2021, 07:13

                                              Curacao 1793. Kolonie der Niederlande. Menschenhandel, Sklaverei, schwere Misshandlungen sind an der Tagesordnung. Der ortsansässige Pfarrer fördert das System der Sklaverei (Nach dem Motto „Jeder Mensch hat seinen Platz in der Welt“). Die Franzosen hatten anscheinend die Sklaverei auf Haiti abgeschafft und sich in einigen Gebieten gegen die Niederlande durchgesetzt. Curacao schien davon unberührt, bis eine Sklavin das Gespräch ihres Plantagenbesitzers mitanhörte und die Sklaven einen Aufstand begannen. Darum geht es in „Tula: The Revolt“. Tula war der Anführer des Aufstands, der neben einigen anderen Kollegen zum Tod verurteilt wurde.
                                              Für diesen Film war es sicherlich schon lange an der Zeit und obwohl er von einem weißen Regisseur gedreht wurde, positioniert er sich eindeutig und zeigt die menschenverachtende und ausbeuterische Haltung der einstigen Kolonialherren auf. Die Dramaturgie ist jetzt nicht überragend, der Film erzählt halt einfach die dramatische Geschichte dieses Aufstands nach mit einigermaßen guten Schauspielern.
                                              Es tat sich mir dann die Frage auf, warum Curacao sich eigentlich in einer Volksabstimmung 2010 (erneut)entschieden hat, ein eigenständiges Bundesland der Niederlande zu werden (als unter dem Hoheitsgebiet der Niederlande zu bleiben) und wovon die Leute da eigentlich leben. Anscheinend gibt es dort eine der größten Erdölraffinerien weltweit. Heute basiert die Wirtschaft auf Erdöl, Hafen, Offshore-Banking und Tourismus (340.000 Besucher kommen jährlich auf 150.000 Einheimische).

                                              In schlechter Qualität hier: https://www.youtube.com/watch?v=YpolV0ojm-s

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                                                Es handelt sich wohl um den ersten und bislang einzigen Spielfilm von Fidschi. Am Anfang wird eine Legende erzählt von einer starken Frau. Dann geht es um eine arme Familie, die von einem etwas besser gestellten Mann unberechtigterweise des Diebstahls bezichtigt wird. Die Tochter des Mannes ist intelligent und der Vater will, dass sie erfolgreich in der Schule ist, damit sie „mit dem Stift Geld verdienen kann“, anstatt mit Kokosnüssen einen Hungerlohn. Es geht dann hauptsächlich um den Weg des Mädchens und den Kampf gegen den intriganten Bösewicht.
                                                Das ist jetzt in keiner Hinsicht ein Meisterwerk, aber dennoch gibt´s ein paar sehenswerte Szenen und eine Idee von der Lebensweise auf den Fidschi-Inseln.

                                                Kann man auf Facebook kostenlos in OmU sehen.

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                                                  EudoraFletcher68 03.03.2021, 06:53 Geändert 03.03.2021, 12:31

                                                  Eine reiche Politikerfamilie in Panama lebt in einem riesigen Haus mit 2 Hausmädchen. Diese behandeln sie schlecht und bezahlen ihnen ihren Lohn nicht regelmäßig. Dies führt dazu, dass die beiden irgendwann genug davon haben und sich radikal zur Wehr setzen.
                                                  Schade, dass es diese Komödie auf A***** Prime nicht in OmU zu sehen gibt, aber auch in Synchro hat er mir durchaus gut gefallen, auch weil der Film sehr schön mit den Klischees spielt: Die nutzlose Ehefrau, die nur dauernd Shoppen gehen will, die verwöhnten und herablassenden Töchter, der Politiker dessen schon Bankkonten gepfändet sind. Allerdings hat die Geschichte auf die Dauer ein paar Längen. Aber da mir die Message doch recht gut gefällt und wie die Figuren miteinander umgehen, noch 7 Punkte von mir.

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