Hetarene - Kommentare

Alle Kommentare von Hetarene

  • 3

    Was habe ich erwartet?
    Im günstigsten Falle eine spitzfindige Parodie auf Casting-Shows, das Showbiz allgemein oder aber die Manipulierbarkeit des Publikums durch (amerik.) Medien – so oder so ähnliche Vorstellungen zumindest.

    Was habe ich bekommen?
    Kurzum: Nicht das Erhoffte. Es sind zwar durchaus kleinere Ansätze in dieser Richtung gegeben, aber insgesamt ist der Film sehr ermüdend. Keine zynisch-sarkastischen Witze, keine pointierten Gags, nur schale Sprüche und ein paar bediente Klischees (die auch noch mehr als absehbar waren). Dabei ist der Cast durchaus brauchbar, eigentlich sogar ziemlich passend.

    Es heißt zwar immer "einmal ist keinmal", aber hier sollte die Devise unisono "einmal ist einmal zu viel" lauten.

    Übrig bleiben für diese halbherzige Komödie 3/10 Punkten.

    ---"Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte!"---

    • 2

      Auch Schauspieler haben Leichen im Keller – "Home Fries" ist definitiv eine Luke Wilsons. Beim Lachen werden mehrere Dutzend bis Hundert Muskeln angesprochen, bei dieser 'Komödie' kommt es allerdings zur Dystrophie dieser.

      Es bleibt wohl ein Geheimnis von Drehbuchautor und Regisseur wie man eine Komödie mit 0,0 Lachern schafft. Zudem eine absurde Handlung, die die "Goldene Himbeere" verdient hätte. Eine Bewertung der schauspielerischen Leistung erübrigt sich – ernsthaft.

      Mit Augen zukneifen 2/10 Punkten.

      • 2

        Nach Filmen wie "Independence Day" und "Godzilla" war die Lust auf tolles Popcornkino nach Emmerichs vermurksten "2012" wieder da. Stattdessen aber gab es aber eine Portion: 'Who the fuck ever came up with that SHIT?'

        Ein Film, dem man nichts mehr abgewinnen kann. Raufereien im Schulhofstil, Dreadlocks als Trendfrisurenlinie & gebleachte Zähne. Säbelzahntiger, die vorm Ertrinken gerettet werden und friedfertige Mammuts deren Erlegung zuweilen irgendwie stark an "Shadow oft the Colossus" erinnerte. Die Geschichte ist so umspannend erzählt, dass jedes Straßenrinnsal bei Nieselregen elektrifizierender ist.
        (btw: das Filmposter ist tatsächlich nur Promo!).

        Aber die Krönung kommt erst noch: Narben auf dem Handrücken der Protagonistin, die von Peitschenhieben herrühren, korrelieren mit den Sternen des Sternbildes des Schützen!!

        Soviele Absurditäten ohne im Ansatz eine entsprechende Wiedergutmachungen zu erhalten erlauben lediglich 2/10 Punkten.

        1
        • 3
          über 2012

          Was man zusehen bekommt lässt sich in einem Satz zusammenfassen:
          Eine tolldreiste One-Man-Show von Mr. Cusack, widerlich gepaart mit dem scheinbar einzigen Bestreben des Regisseurs monumentalste Bauten auf spektakulärste Weise dem Erdboden gleichzumachen.

          'Fabelhaft' schließt der Film dann darin, dass die Auserwählten in der Wiege der Menschheit Zuflucht finden.

          Wem Dragster-Rennen mit Limousinen, Sprint-Ambitionen auf der Landebahn und "Cliffhanger"-Partien spanisch vorkommen, hat glücklicherweise "2012" noch nicht gesehen.

          Diese Aneinanderreihung von Hyperbolismen und exzessiven Überziehungen sind einfach nur lachhaft und vertilgen jeden Reiz. Einziger Lichtblick sind die Sequenzen um Woody Harrelson.

          Dieses unbefriedigende Filmerlebnis kommt noch auf 3/10 Punkten.

          • 5

            "Auge für Auge" – diese Worte sind aber Jahrhunderte und Jahrtausende alt, doch dieses archaische Gefühl ist noch viel älter, viel älter als jede skriptuale Aufzeichnung. Sie versucht das innere Gleichgewicht, das innere Rechtsbewusstsein wiederherzustellen, ruft dabei aber unweigerlich – der Kausalitätskette folgend – wieder Unrecht hervor, das wiederum gesühnt werden will. Eine Kaskade der Gewalt. Dies ist die emotionale und narrative Grundlage des zu rezensierenden Stoffes – "Death Sentence".

            Die Rede ist von R a c h e – Vergeltung für eine Untat. Die so widerwärtig, abscheulich und allen voran sinnlos ist, dass sie jeglicher Begründung entbehrt. Dem zuvor wird in Ausschnitten das perfekte Familienglück geschildert, alles schwingt in greifbarer Harmonie, nichts trügt das Ganze. Und dann heißt es: 'zur falschen Zeit am falschen Ort'. Ein Hieb der alles verändert, die eigene kleine Welt samt Vorstadtidylle ins bodenlose reißt und eine unfüllbare Leere schafft. Das innere Seelenheil kann nur durch entsprechende Buße befriedigt werden. Um das zu gewährleisten greift der Protagonist im feinen Zwirn selbstregulierend ein und entfacht so eine Spirale der Gewalt, die alles verzehrt.

            Nun ist der dieser Stoff nicht wirklich neu, sondern das Material jeder zweiten oder dritten Folge von Criminal-TV-Series. Dies ist natürlich keinesfalls schon eine Wertung, aber die Schaffung von etwas Produktiven erscheint geschmälert. Bedauerlicherweise ist dies im vorliegenden Streifen jedoch der Fall. Der Beginn ist fundiert und wirklich gelungen gestaltet. Die Bildsprache ist angenehm und technisch einwandfrei, wie eigentlich der ganze Film. Die Sounduntermalung ist ebenfalls passabel.

            Aber dann folgt das erste "aber" und zwar ist mit Kevin Bacon zwar ein großer Wurf gelungen, denn er repräsentiert seine Rolle klasse und visualisiert die entsprechende mentalen und physischen Veränderungen vorbildlich, doch bleibt der ganze restliche Stab sehr eindimensional, von Charakterzeichnung kann nicht gesprochen werden. Allein Bacon aber schafft es trotz seiner großartigen Leistung keineswegs dies zu kompensieren. Ein kleiner, jedoch sehr feiner Part, verkörpert durch John Goodman lässt noch ein paar helle Momente entstehen, dem seine Rolle wie zugeschneidert ist.

            Nun zum zweiten "aber". Die Story ist nach der Untat uninspiriert. Es fehlt ein gekonnt kreierter Spannungsbogen. Die Handlung gleicht einem angestoßenen 'Milling Stone'. Unaufhaltsam bahnt sich dieser seinen Weg bergab. Zerquetscht was sich ihm entgegenstellt. Das ist auch das einzige Motiv, was James Wan noch hinzufügt bzw. auskostet. Er liefert kompromisslose Gewalt und Brutalität ohne die Folgen des eigenen Handels abzuwägen noch im Nachhinein zu reflektieren. Alles folgt festen Schien, dem Unvermeidlichen und weiß daher durch nichts mehr zu überraschen, auch wenn der Regisseur um Schaffung einer entsprechenden Atmosphäre durchaus bemüht war.

            Ursächlich für das Scheitern ist wohl die unzureichende innere Konfliktentwicklung. Alles geht sehr schnell. Eines kommt zum anderen. Man(n) ist nur noch zielorientiert. Rücksichtlos wird alles in Kauf genommen und Ertragen. Der Regisseur unternimmt keine Bestrebungen mehr etwas zu erklären, außer eskalierender Gewalt zu zeigen. Diese wird zum Stil- und Füllmittel. Ein intelligenter Plot sieht anders aus. Was unweigerlich zum schamhaften Vergleich mit Park Chan-wooks loser Rache-Trilogie führt. Diese ist wohl kaum in Brillanz steigerbar und eine Offenbarung für kunstvolle Gewaltdarstellung. Dagegen ist "Death Sentence" ein einfach strukturierter, unorigineller, harter Reißer ohne eine akzeptable Wirkung.

            Was dem Film noch positiv anzurechnen ist, ist dass nicht der Zeigefinger gehoben wird, irgendwer an dein Gewissen appelliert und einem die richtige moralische Auffassung suggerieren will.

            Trotz der allgemeinen Affinität für das Rachemotiv im Film, muss zum Erhalt der christlichen Welt mit Ghandi geschlossen werden: "Auge um Auge – und die ganze Welt wird blind sein."

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            • 6

              Ein solides Sozialdrama, welches dem klassischen Dramenaufbau gleichkommt, von der Exposition über Konfliktentwicklung zum Höhepunkt. Mit anschließendem retardierenden Moment, Spannungsabfall und der unvermeidlichen Katastrophe.

              Bei aller überschwänglicher Kritik lässt sich zweifelsfrei die dokumentarische Präzision der Bilder, die bodenständige schnörkellose Inszenierung und somit einhergehende Authentizität der Geschehnisse bestätigen, doch ist der gesamte Film wiederum so steril, nüchtern und unsentimental erzählt bzw. eingefangen, dass der Zuschauer konsumiert ohne zu reflektieren. Der Film schafft keine Bezüge, kein Dreh- und Angelpunkte.
              Zu steif, zu sachlich, zu kalt.

              Das ist ärgerlich, denn die beiden Jungschauspieler spielen grandios auf. Das rauhe Leben, was Bruno gezeichnet hat, lässt sich an den deutlichen Spuren in seinem Gesicht ablesen. Er verkörpert wunderbar die kindliche Naivität, die ihn noch prägt, er selbst ist einfach noch nicht erwachsen (zweimal erstklassig bebildert). Ihm fehlt ein moralisches Werteverständnis, Verantwortungsbewusstsein und das richtige Verständnis mit Geld umzugehen ("Ich komme überall zu Geld, wir müssen nichts davon aufheben"). Seine Freundin hingegen ist so in ihn verliebt, dass sie gar nicht registriert, dass Bruno der Vaterrolle nicht gewachsen ist und in welche Situation sich die beiden manövriert haben. Sie necken und raufen sich wie verliebte Kids, ohne einen Gedanken an den nächsten Tag zu verschwenden. Lediglich die spätere Läuterung und Wandlung des Protagonisten kommt etwas schal daher.

              Aber Knackpunkt bleibt die einseitige Regieleistung. Mann kann auch ohne ins Betroffenheitskino abzurutschen mitfühlenswerte Filme schaffen!

              Trotz des verschenkten Potentials noch ein sehenswerter Film, der noch 6/10 Punkten gestattet.

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              • 8

                Ein 'bombiger' Film – im ambivalenten Sinne.
                "Der Rausch des Kampfes wird oft zu einer mächtigen und tödlichen Sucht. DENN KRIEG IST EINE DROGE." [Chris Hedges].

                In "The Hurt Locker" wird die Arbeit eines EOD-Teams bis zur Ablösung in 38 Tagen gezeigt. Dabei handelt es sich aber glücklicherweise um keinen typischen Kriegsfilm, deren Hauptaugenmerk nicht zu oft nur auf möglichst großräumig inszenierten Schusswechselszenarien liegt und/oder einem Oberbefehlskommando, dass das ganze von der Basis per Drohnenüberwachung steuert und lenkt, sondern nur um 3 Männer und ihren tödlichen Job – ohne politisches Pathos.
                Dabei wird zudem -positiverweise- nicht über die Sinnhaftigkeit oder Sinnlosigkeit des Krieges philosophiert bzw. wer jetzt eigentlich der 'Gute' oder der 'Böse' sei.

                Der Film bietet großartige Einzel- und Serienaufnahmen deren starke Bildsprache keinesfalls auf pure Effekthascherei abzeilt, sondern sehr dezidiert eingesetzt wird. Vor allem in der ersten Hälfte ist Bigelows Film sehr spannend gestaltet, dies verliert sich aber bedauerlicherweise gegen Ende immer mehr.

                Unerfreulicherweise gibt es noch ein paar Kritikpunkte, wie etwa, dass ein EOD-Team zwischenzeitlich als perfektes Sniper-Scout-Team agiert, ganze Straßenzüge im Alleingang abriegeln muss oder Jeremy Renner Charakter als Draufgänger mit Machoattitüde. Aber zumindest was dies betrifft lässt sich nicht zuletzt eine Begründung in Hudges Zitat finden. Berauscht vom köpereigenen Hormoncocktail und der Suche nach dem nächsten Adrenalin-Kick ist das Ende nicht einfach als 'Join the U.S. Army' abzuwerten, sondern als Unterliegen der Sucht. Krieg als Droge, das ursprüngliche Leben aus den Fugen geworfen und die Entfremdung zu groß, als sie im Cornflakes -Regal kompensieren zu können.

                Starke Regie, stark aufgespielt mit Tendenz gen 9, gibt es 8/10 Punkten.

                ---"Im Grunde läuft's doch darauf hinaus: Bist du im Irak, dann bist du tot!"---