Hetarene - Kommentare
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Alle Kommentare von Hetarene
http://www.youtube.com/watch?v=9QENcN-srE0&list=UUhkVOG0PqkXIHHmkBGG15Ig&feature=plcp
toll:
Mercedes-Benz SLS AMG
angenehm:
Maybach 62 S Landaulet
die Kleine
die Filmmusik mit Abstrichen
einige Effekte (Dune-Anaconda-Decepticon)
passabel:
Regie
Transformationen (endlich mal!)
Idee des Wettlauf um die bemannte Raumfahrt +
der »eigentliche« Tschernobyl-Hintergrund
grenzwertig:
alle Darsteller samt Rollen
alle restl. Autobots & Decepticons
Dialoge
»Hinrichtung von Gefangenen«
Verräterschaft
nervig:
Zuständigkeitsgelaber
Pterosaurus-Decepticon
Verklärung des US-Militärs
John Turturro
affig:
Frances McDormand
Alan Tudyk
die 2 Mini-Autobots
zwanghafte Biomimese und Vermenschlichung
Product Placement
rotes Maschinenöl (→Blut)
Laufzeit
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Das waren meine Ab- und Erwägungen, anhand dessen ihr die eurigen treffen könnt und solltet, sofern ihr das Wagnis nicht schon eingegangen seid.
Ein Film der ungeteilte Aufmerksamkeit fordert und das nicht nur notwendigerweise, sofern der auch Zuschauer bemüht ist mehr als nur die Rahmenhandlung mitzunehmen. Fortlaufend von Animationssequenzen, Interviewschnipseln, frühzeitlichen Poetry Slam Unterfangen und gutachterlichen Attestierungen gebrochen, verschafft Howl einen guten Eindruck über die Beat-Generation und ihren Erwehrungen gegen konversative Gemüter. Honi soit qui mal y pense!
Chuck Norris weiß warum da Stroh liegt!
Bezugnehmend auf die Anmerkung von wahrerkrieger:
Und wird man bei der Gewinnziehung ausgeschlossen oder zurückgestellt, wenn man die Telefonnummer nicht angibt?
Ich meine noch im Vollbesitz meiner körperlichen wie geistigen Kräfte zu sein um sicherzustellen, dass die Mail alle nötigen und relevanten Daten enthält.
Eine Telefonnummer geht aber schon ans Eingemachte. Was kommt als Nächstes?
Passwort? Pin? Geburtsurkunde?
Bei dem Hype, den HIMYM im deutschrachigen Raum erfährt, einer Rolle die zur Kultfigur und deren Sprüche, Lehren und Weisheiten zu geflügelten Worten wurden, ist es doch wirklich nur ärgerlich, dass keinerlei Bemühungen unternommen wurden den Film jetzt ebenfalls hierzulande in die Kinos zubekommen.
Der erscheint dann wiedermal beiläufig als Direct-DVD/BR und fällt unter den Tisch :(
Harold & Kumar sind ungeachtet dessen (HIMYM/Barney Stinson) auch einfach nur köstliche Unterhaltung!
So richtig lässt sich gar nicht festhalten ob Scott Sanders Streifen Black Dynamite eher eine Pastiche oder Satire auf das (Sub-)Filmgenre der Blaxpoitation ist. Eines jedoch steht fest, der Film macht unglaublich viel Spaß und lädt zur mehrmaligen Sichtung ein, gern auch im größeren Freundeskreis. Absolute Kultgarantie!
Zu neurotisch, zu gewollt, zu untalentiert. Loren Horsley spielt zwar bemüht gegen Inszenierungsplattitüden und den komplett auf Strageness getrimmten Charakter des Filmes an, kann aber nicht verhindern, dass ein Großteil der Zuschauerschaft einfach abschaltet oder wegzappt. Zu peinlich wiegt der Versuch eine tragischkomische Geschichte erzählen zu wollen, die ihre Figuren nicht ernst nimmt, sie vorführt und bewusst verunglimpft. Es geht ihm gänzlich die Liebenswürzigkeit und Sympathie ab, über die derartige Filme für gewöhnlich arbeiten. Und so lässt sich selbst im Resümee von Taika Waititis Freakshow die gegen Ende aufkeimende Zuversicht nur schwerlich als Pluspunkt festhalten.
Trotz Comedygrößen wie Jason Bateman, Ben Affleck, Mila Kunis und Kristen Wiig ein mehr als mühsam geschusterter Komödienflick, den ich ohne Inhaltsverlust ab der 10. Minute bis zum Ende in anderthalbfacher Geschwindigkeit abgespielt habe um wenigstens etwas Dynamik in den Film zu bringen. Da Judges Film nüchtern betrachtet auch nur über wenige halbwegsäßig gelungene Gags verfügt, taugt er weder als Komödie noch als anderer Genrefilm. Kein Vergleich zu seinen durchaus akzeptablen Vorläufern Office Space und Idiocrazy.
Wo Teil 1 der bevorstehenden Trilogie noch geschickt zwischen Kunst- und Trashkino kokettiert, macht die Fortsetzung keine Kompromisse mehr. Relativ wortkarg, trist und trostlos ist Six's Sequel, dabei aber keine bloße Kopie seiner selbst und weit weg von einer Epigone. Ebenso so erstaunlich wie erschreckend ist hierbei vor allem die impressive Leistung des Hauptdarstellers und Debütanten Laurence R. Harvey. Wem also Part 1 gefiel oder auch nicht, der sollte trotzdem einen Blick auf die Fortsetzung werfen, denn diese präsentiert sich nicht nur in anderer Optik, sondern bedeutend ernsthafter. Ich für meinen Teil bin gespannt auf The Human Centipede 3 (Final Sequence), auch wenn ich nach Tom Six's Aussage »make the last one look like a Disney film. We're going to shoot the third film entirely in America, and it's going to be my favourite... It's going to upset a lot of people.« nicht auf allzu viel Kontroversität der Kontroversität wegen hoffe.
Ein Cover das zum Drahtseilakt lädt und den Zuschauer dann doch enttäuscht zurückgelässt. Der Achtungs-Ensemble-Cast verkommt zum bloßen Werbe-Vehikel ohne dass auch nur einer gefordert oder gefördert wurde. Selten hat sich ein Film so wenig getraut und so aufgefahren. Jede TAZ-Karikatur hat mehr Schmiss und Verve als der ganze Filme. Es bleibt bei Andeutungen und oberflächlicher Kritik, da hat selbst jeder FDP-Parteitag mehr Reiz, ohne jetzt zu polemisch zu werden. Das Blut natürlich dicker ist als Wasser weiß der Film auch nur zu unterstreichen, statt neuzubeleben, garniert mit verkitschten Pathos. Dick aufgetragen, aber ohne Echo, mit Sicherheit schnell vergessen.
Marcus Nispel greift in seinen Film "Pathfinder" die Idee bzw. Möglichkeit der präkolumbianischen Entdeckung amerikanischen Festlands durch nordische Stämme auf. Dafür adaptierte man Nils Gaups gleichnamigen samisch-norwegischen Film von 1987, der unter anderem durch eine Oscar-Nominierung für den besten fremdsprachigen Filmbeitrag ausgezeichnet wurde. Bei der Neuinterpretation des Stoffes legte Nispel allerdings sein Hauptaugenmerk auf die Gestaltung, denn dessen Geschichte. Martialisch, kriegerisch und blutlechzend werden die neunen Eroberer dargestellt, deren einzig probates Mittel zur Kolonisierung die gänzliche, rücksichtslose Auslöschung aller Ureinwohner vorsieht. Im Gewand eines Historienfilmes, entpuppt sich "Pathfinder" als One-Man Show im Korsett eines Historienslashers, der dabei auch noch alle hollywoodtypischeng Genreformeln abspult. Und so kämpfen nicht nur die Darsteller im Film, sondern auch die grobkörnigen, grau-blaustichigen Bilder hoffnungslos um Stimmung und Atmosphäre in einer innovationslosen Geschichte.
Mit "My Sister’s Keeper" erzählt Cassavetes, nach "John Q", die zweite Geschichte in der ein verzweifeltes Elternteil bis an die Grenzen geht um das eigene Kind zu retten. Nur dass diesmal nicht irgendwelche Spenderlisten einer Transplantation im Wege stehen, sondern der Spender selbst. Anna Fitzgerald ist das Kind von Sara und Brian Fitzgerald und wurde einzig und allein gezeugt um ihre Schwester Katie zu retten. Katie leidet an APL, einer seltenen Form der akuten myeloischen Leukämie. Ihre Eltern sowie ihr älterer Bruder kommen als Spender nicht in Frage und ohne passende Stammzellenspende wird Katie sterben. Ihre Eltern entschließen sich per Präimplantationsdiagnostik ein weiteres Kind zu bekommen, ein Retortenbaby, welches den optimalen Spender darstellen würde. Anna wird geboren und der Plan scheint zu funktionieren, Katie geht es besser, doch der Krebs kehrt zurück, während ihre Nieren versagen. Anna soll erneut als Spender einspringen, doch sie weigert sich und fordert medizinische Selbstbestimmung.
Cassavetes schneidet mit der Verfilmung Jodi Picoults gleichnamigen Roman ein ethisches brisantes Thema an. Wie viel Leid darf man jemanden antun, um anderes Leid zu lindern und ein Leben zu retten? Dürfen gentischkompatible, also spenderkompatible Menschen geboren werden um als "Ersatzteillager" bereitzustehen? Wo beginnt moralische Verantwortung, ethisches Pflichtbewusstsein und das Recht auf Selbstbestimmung, wo endet sie?
Der Film stiehlt sich letztendlich um die Beantwortung dieser Fragen, überlässt es den Zuschauer selbst sich entsprechende Gedanken zu machen und ein Urteil zu finden. Dafür aber beschreitet Cassavetes ganz großes Gefühlskino, das über alle Maße berührt und ergreift. Nach einem etwas holprigen Einstieg, wühlen die Schicksale auf und die melodramatische Geschichte fordert Träne um Träne. Hierbei benutzt der Regisseur zwar keine sehr subtile Erzählweise, dafür aber eine sehr interessante. So lässt er die Geschehnisse nicht nur durch einen Protagonisten widergeben, sondern durch jede Figur selbst. Mal zeitnah, mal mittels Rückblenden schildern die Beteiligten ihre Sicht auf die Dinge – ohne Wertung, die ist wiederum dem Zuschauer selbst überlassen. Etwas schwerfällig und altklug wirkt hierbei allerdings Prolog, wie Epilog. Darstellerisch gibt es nichts auszusetzen, nur dass eine noch breitere Charakterschraffierung im Rahmen einer vielschichtigeren Gestaltung hätte formuliert werden können.
Cassavetes inszeniert mit "Alpha Dog" eine Chimäre aus Drama und Thriller im Stile eines halbdokumentarischen Biopics über Jesse James Hollywood. Der Film proträtiert dadurch in einer Art Momentaufnahme die Entwicklung suburbaner Jugendkultur, geprägt von purer Antriebslosigkeit, Langeweile, reaktionären Verhaltens und medialer Suggestion.
Linear aufgearbeitet, dabei aber emotional, intensiv und überzeugend, berichtet "Alpha Dog" zunächst über die gedankenlosen und später verhängnisvollen Geschehnisse einer Kurzschlussreaktion. Cassavetes bezieht dabei keine wertende Rolle und erzielt dadurch beim Publikum ein zwiespältiges Echo, das darin eine vermeintlich fehlende Aussage sieht und darüberhinaus das Verhalten einer Opferidentifizierung mit seinen Aggressor nicht nachvollziehen kann.
(Klasse Jungdarstellerriege, allen voran Ben Foster in Verkörperung des White Trash)
Rührend, ergreifend, behutsam und gütig, hingebend, anmutig und liebevoll, sentimental, selbstlos und mitreißend, eindringlich, aufwühlend und sehnsüchtig, sensibel, zärtlich, emotional und leidenschaftlich, mitfühlend, impulsiv, herzergreifend oder einfach nur irrational.
All dies hätte "Wie ein einziger Tag" sein können, sein sollen. Cassavetes schafft es nur in seltenen Momenten diese zutiefst menschlichen Empfingen spürbar zu machen. Dass die Chemie zwischen den Protagonisten gestimmt hat, steht außer Frage. Schließlich lernten sich die entzückende Rachel McAdams und Ryan Gosling am Set kennen und lieben.
Ein Flüstern, das Gänsehaut schafft, ein Streit, der Schmerzen in der Brust verursacht, eine Trennung, die einen den Herzschlag im Hals spüren lässt und die Kehle zu schnürt oder eine Liebe, die einem die Tränen von den Wangen rinnen lässt. So etwas hätte ich nur zu gern gesehen, gefühlt und erlebt. Leider aber springt der Funke nie über, macht die Schicksale nahbar und ermöglicht eine emotionale Bindung. Schade um den missglückten Versuch und die Bestsellervorlage von Nicholas Sparks.
"John Q" ist hochemotionales und an Sentimentalitäten kaum steigerbares Pathoskino, das naturgemäß nicht jedem gefallen wird. Wer sich darauf einlassen kann erhält ein packendes Drama mit kritischem Blick auf das marode Gesundheitssystem der Vereinigten Staaten. Und auch wenn die dabei Figurenzeichnung recht schwarz-weiß gefällig ausfällt, so verliert sie nichts an Intensität. Anne Heche lässt mit ihrer unterkühlten Art das Blut in den Adern gefrieren, während John Q zum nachvollziehbaren, dennoch zweifelhaften Helden der Massen avanciert.
Ein werbeträchtiges Design, schnittige Sounds und Montagen, charismatische Figuren in einem Personengeflecht und ein Voice-Over. Das klingt verdammt nach Guy Ritchie und wäre es auch fast geworden, wenn dieser nicht anderweitig verhindert gewesen wäre. Dafür aber griff Rechteinhaber Matthew Vaughn, der bis dahin nur als Produzent für Guy Ritchie in Erscheinung getretenen war, selbst zum Zepter und legte eine formidable Regieleistung im Rahmen eines Gangsterthrillers hin. J. J. Connolly hat dafür seine Romanvorlage in ein Drehbuch umgeschrieben, das Vaughn sehr stilvoll, unterkühlt und zurückhaltend inszenierte. Dadurch evoziert er gekonnt eine unterschwellig bedrohliche Atmosphäre, in die sich die großartigen Leistungen des Darstellerensembles nahtlos einfügen und die richtige Prise englischer Humor nicht verloren gegangen ist.
»You're born, you take shit. You get out in the world, you take more shit. You climb a little higher, you take less shit. Till one day you're up in the rarefied atmosphere and you've forgotten what shit even looks like. Welcome to the layer cake son.«
Wie allseitig hinlänglich bekannt sein dürfte gehört Jared Hess' Nerdkomödie "Napoleon Dynamite" zu meinen absoluten Lieblingsfilmen, die gleichzeitigen den Auftakt seiner Filmographie als Regisseur begründete. Es war demnach viel zu erwarten von seinem Zweitwerk "Nacho Libre", einem tollpatschigen Priester, der für die gute Sache wreselt.
Leider aber bestätigte sich nach relativ kurzer Zeit, dass das unwohle Gefühl, das sich bereits beim Anschauen des Trailers einstellte, nicht unbegründet war und dazu bedurfte es keinerlei hellseherischer Fähigkeiten. Was das komödiantische Talent von Jack Black anbelangt, so spaltet er die Geschmäcker, seine Rollen füllte er aber stets unter vollem Körpereinsatz aus. Und da beginnt die Kritik an "Nacho Libre", denn anders als in "Napoleon Dynamite", ist die Kamera so sehr an Blacks Gestus und Physiognomie verhaftet, dass die restlichen Darsteller nur selten den Fokus erobern. Ein buntes und breites Potpourri, wie in seinem Debütfilm, bleibt dadurch aus und auch wenn Black ansprechend improvisiert, ist es diesmal vor allem die lieblose Geschichte mit einfältigen Charakteren ohne Höhen und Tiefen die belanglos und nichtssagend verstrandet.
Wenn man von typisch Hess sprechen darf, dann sind es die ersten Minuten, die Regieleistung in einigen Szenen und die stimmige Musik (Beck; Danny Elfman) die zeigen, dass das Potential für eine gelungene Komödie immer geboten war.
Wie will man einen Film bewerten, der seine Daseinsberechtigung in sich selbst rechtfertigt?
Wie will man einen Film kritisieren, der seine Inszenierung durch seine Definition begründet?
Wie will man einen Film besprechen, in dem letztendlich alles und nichts beabsichtigt sein kann?
Die Frage nach dem "Wie?" oder "Warum?" stellt sich also gar nicht erst und wenn man eine Antwort suchen würde, dann wäre sie "Darum." – einfach deshalb, weil der Regisseur es kann. There is no reason.
"Rubber" ist cineastischer Nihilismus, die Abkehr und Erklärung in der Verneinung all jener Fragen die uns schon immer umtrieben. Wo kein Sinn ist, da kann auch keiner hinterfragt werden, Logik und Dasein können einander ausschließen und ein Zusammenhang ist Zufall oder Schicksal, sofern nicht bewusst intendiert.
Quentin Dupieux hat mit "Rubber" einen Filmbeitrag geleistet, dessen Kanalisierung bereits im Film beginnt. Er durchbricht die vierte Wand und flechtet die Gedanken und Kommentierungen eines gemischten Publikums in den Kontext, bricht dabei konventionelle Strukturen auf, führt manipulative Mechanismen vor und zwingt zur Positionierung. "Rubber" funktioniert, weil wir wollen, dass er funktioniert. Die Schlüssigkeit, Symbolik und Motivation messen wir den Bildern bei, unser unterbewusstes Streben nach Stringenz und Sinnhaftigkeit füllt Lücke um Lücke mittels generalisierter Abstraktionen und erschafft infolgedessen die fehlenden Strukturen. Gleichwohl des guten Grundkonzepts und seiner Ausführung, schafft "Rubber" auch in seiner Ehrlichkeit und Beweisführung nicht über die volle Laufzeit diesen reinen ursprünglichen Gedanken zu transportieren und ist daher nur begrenzt unterhaltsam.
"Tötet Smoochy" ist eine vom Konzept gut erdachte und in einigen Ausführungen sehr sehenswerte Mediensatire, deren überzeichneter Charakter zusagt, jedoch stellenweise ins nicht Ernstzunehmende umkippt und den Anschein einer Mediensatirenpersiflage erweckt, deren Bewertung wiederum weniger gütig erfolgt. Ursächlich hierfür ist vor allem die Eröffnung zu vieler infantiler Fronten, die das Hauptaugenmerk einer recht boswilligen Auseinandersetzung zwischen einem Ex-Kinderstar und der neunen Ikone des Kinderfernsehns beziehungsweise dessen naiven Weltverbesserungsbotschaftsvermittlungswillen ("You can't change the world, but you can make a dent!") und den Zucker und Plastik-verkaufenden Executive Producern zu Ungunsten von Schmierentheater-fördernden Elementen aus dem Fokus verliert. Als sehr heilsam hätte es sich erwiesen, wenn in diesem Zusammenhang wenigstens noch einmal die Cutterschere über den Streifen gewandert wäre, sodass dem Film mehr Eigendynamik innewohnte und nicht der nach der Hälfte die Puste ausginge.
Unvergessen bleiben dennoch Szenen, wie wenn Edward Norton in einem fuchsienfarbenen Plüschnashornkostüm vor einer Neo-Nazi-Vollversammlung sinkt, während im Hintergrund ein 13 Meter hohes Hakenkreuzbanner prangert und im Chor "Heil Smoochy!" ertönt.
Tolle Idee, mangelhaft umgesetzt, die dennoch meinen Zuspruch erhält.
Romed Wyders Film "Absolut" rekonstruiert eine mögliche Geschichte um die Ereignisse die im Zusammenhang mit dem World Economic Forum Anfang des letzten Jahrzehnts in Davos stehen. Dabei basieren seine Informationen aus den glaubhaften Schilderungen und Gesprächen mit einer seiner alten Bekanntschaften, die indirekt in die damaligen Geschehnisse verwickelt waren. Als Wyder begann die Angaben seiner Quelle nachzurecherchieren stieß dieser unmittelbar auf blockende Befragte, sodass der Fall nie aufgeklärt werden konnte. Der Film erzählt somit nur eine mögliche Darstellung von Ereignissen die sich so hätte zu tragen können.
Dabei legen Mugny und Wyder eine ähnlich narrative Struktur wie Nolan in "Memento" zugrunde, indem sie den Amnesie-induzierenden Vorfall des Protagonisten nutzen, um verschiedene Bewusstseinsströme miteinander zu verknüpfen. Um diese Eindrücke zu vermitteln wird die Geschichte aus Alex Perspektive erzählt, indem die Kamera eine Subjektive bezieht, sodass der Zuschauer stets auf dem gleichen Level wie sein Protagonist gehalten wird und vor einem Geflecht von bruchstückhaften Erinnerungen, Paranoia, Träumen und aktuellen Geschehnissen steht, die es zu hinterfragen, bewerten und defragmentieren gilt. Dabei unterstützen vor allem die unverbrauchten Gesichter und die creepige Sounduntermalung ein glaubhaftes Bild, dass nur am Beginn dieser Low Budget Projektes etwas dilettantisch wirkt. Ähnlich wie der Drehbuchautor Mugny im Interview zum Film anmerkt, bereitet vor allem das Ende einen recht faden Beigeschmack, dass der Regisseur jedoch – mit Hinsicht auf die tatsächlich ereigneten Geschehnisse – so dargestellt wissen wollte.
Es ist daher anzunehmen, dass der Stoff aus internationalen Hochfinanz, Machteliten und seinen Gegnern als großangelegter Verschwörungsthriller noch einmal seine Ausprägung in einem Überseeremake finden wird.
Sich zum Herrentag nüchtern mit 300 anderen Zuschauern leicht bis mäßig alkoholisierten Zustands in die Spätvorstellung von "Hangover 2" zu begeben und von diesen umringt zu sitzen hat ein gewisses Etwas. Da werden vorher übergroße Popcorneimer gekauft und diese dann umgestülpt auf dem Kopf getragen, nachdem das Popcorn unter allen aufgeteilt wurde indem sie ihre T-Shirts und Hemden am unteren Saum als Schüssel umfunktionierten. Da werden lauthals Lokalisierungsangaben über Aufenthaltsort, samt Sitzreihen und Plätzen über Handy an die anderen Kumpels weitergegeben, die man zuvor irgendwo verloren hatte. Dabei durfte es natürlich nicht fehlen, dass eine Gruppe Männer, die am gestrigen Tag dem Alkohol etwas mehr zugeneigt waren, die Bühne vor der Leinwand enterten und für Entertainment sorgten, während sich der Eisverkäufer zum größten Buhmann des Abends beförderte und sich die Aufklärungskampagne der BZgA über den maßvollen Umgang mit Alkohol unter viel Applaus zur größten Pointe des Programms aufschwang.
Denn "Hangover 2" verkommt zur bloßen Nummernrevue. Umgeschrieben und mit anderen Darstellern hätte solch ein Film – selbst als Epigone – von der Kritik noch etwas Wohlwollen erwarten dürfen. Aber im Gegensatz zur restlichen Filmographie von Todd Philipps, bei der stets ein bestimmtes Maß an Entwicklungspotential geboten war, erbringt "Hangover 2" rein gar keinerlei Zugewinn. Die Witze werden zwar schmutziger und der Humor derber, aber dass diese Art der Steigerung nicht wirklich besser ist, hat selbst ein alkoholisiertes Publikum mitbekommen. Natürlich hatte der Film auch einige bereichernde Einfälle, unterm Strich aber ist "Hangover 2" erwartungsgemäß nur eine schlechte Kopie seiner selbst, die dem üblichen Sinne voller Kinokassen entspricht, vor allem aber keine FSK 12 Freigabe (Stichwort: Shemale) verdient.
q.e.d.
Matt Damon passt zwar sein GI-Kostümchen wie leibgeschneidert, aber die Rolle des aufgerüttelten, aufbegehrenden und fragengetriebenen 'Befreiers', dem die ganze Sache nicht mehr schmeckt und so einiges nicht mehr kosher erscheint, ist genauso unglaubwürdig wie die restlichen Iraq-Märchen, die uns täglich serviert werden.
"Green Zone" vermittelt den Eindruck tough abgedreht worden zu sein, filmische Mittel, Schraffierungen und ein gekonnter Spannungsbogen verstecken sich geschickt – ich hab sie nicht gefunden. Stattdessen liefert Greengrass einen dieser Möchtegern "Intelligenzthriller" ab, der aber in Summe nichts anderes als ein "Durchschnittsverschwörungskonstrukt" ist.
Dass Bruce Willis der Einzige ist, der Isaac Newtons "Philosophiae Naturalis Principia Mathematica" widerlegen kann, steht längst außer Frage. Aber eines stand immer fest:
John McClane räumt den Schuppen auf! Der charismatische Detective hat stets einen kessen Spruch auf den Lippen und lässt dabei nichts anbrennen. Rückdeckung versprachen Sgt. Al Powell, Marvin oder wie zuletzt der großartige Zeus Carver. Wohingegen smarte Arschlöcher wie Hans Gruber, Colonel Stuart oder Hans’ Bruder Simon aka Peter Krieg die Widersacher mimten.
In "Stirb langsam 4.0" verliert Regisseur Len Wiseman dieses Konzept aus den Augen, "New Faces" bestreiten die Leinwand – wohl für ein 'Neues Publikum' – und der Film verliert hinsichtlich seiner Vorgänger ordentlich Boden. Man kann nicht behaupten, dass Justin Long oder Timothy Olyphant ihre Sache schlecht machen, aber zu der Kultstreifen-Trilogie wird "Stirb langsam 4.0" nie gehören. Auch wenn man sich bemühte zu seinen Wurzeln zurückzukehren und computergenerierte Szenenbilder zu reduzieren, so fehlt es vor allem an Witz und Charme in einer handfesten One-Man-Show.
Simon says: Stop making studied sequels!
Drehbuchautor, Regisseur und Produzent Sean Ellis erzählt mit "Cashback" eine ruhige Geschichte ohne durchgehend roten Faden, beruhend auf seinem gleichnamigen Oscar-nominierten Kurzfilm vom 2004. Dies kann durchaus den narrativen Anreiz so mancher Produktion ausmachen, gipfelt hier jedoch in einem zu ausgetretenen und somit wenig befriedigenden Ende. Ellis verwendete Bildsprache weiß allerdings zu beeindrucken, so bedient er sich als professioneller Werbephotograph vielerlei interessanter (film)technischer Spielereien und verleiht somit seinen Aufnahmen einen ganz eigenen Touch. Dass die Optik allein jedoch die Handlung nicht zu tragen vermag wird überdeutlich. Es fehlt das gewisse Etwas, eine gute Pointe, ein guter Twist, ein Alleinstellungsmerkmal, dass den Film trotz seiner Andersartigkeit Zeitlosigkeit gibt. Der Film wirkt nicht abgerundet, das Ende zu ausfluchtartig, als fehlte die zündende Idee. Man hätte mehr erzählen können, man hätte anders erzählen sollen. Die Off-Kommentierung durch den Protagonisten ist zu raumgreifend und ihr Inhalt zu pauschal. Die Schönheit des Augenblicks, seine Vergänglichkeit und Wahrnehmung als philosophische Brücke zu boulevardesk. Die Charaktere stets sympathisch, jedoch zu oberflächlich. Gut allerdings gelingt die Annäherung an die Darstellung entblößter Haut, ohne dabei provokant und schlüpfrig zu wirken, allerdings auch nie erotisch. Die kleinen trockenen Späße und humorvollen Rückblenden sowie der passende Score wissen wiederum recht gut zu unterhalten.
Schlussendlich aber war aus dem zeitmanipulativen Aspekt und einer sehnsuchtsvolleren Bildsprache der Einsamkeit nach der Zweisamkeit mehr Potential geboten.