hoffman587 - Kommentare
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Alle Kommentare von hoffman587
Ansonsten:
Der Name der Rose - 20:15, Arte
(R: Jean-Jacques Annaud / D, F, I 1986)
Auf falscher Fährte - 22:15, ZDF
(R: Peter Howitt / USA, D, KAN 2013)
Züchte Raben - 23:15, Arte
(R: Carlos Saura / SP 1976)
Der Gott des Gemetzels - 23:15, NDR
(R: Roman Polanski / F, D, PL, SP 2011)
Nur 48 Stunden - 23:25, ServusTV
(R: Walter Hill / USA 1982)
Die Somme. Das Grab der Millionen - 0:35, Arte
(R: Heinz Paul / D 1930)
Lethal Weapon 3 - Die Profis sind zurück - 1:00, Kabeleins
(R: Richard Donner / USA 1992)
Ansonsten:
G.I. Joe: Die Abrechnung - 20:15, RTL
(R: Jon M. Chu / USA 2013)
Der große Gatsby - 20:15, Prosieben
(R: Baz Luhrmann / AUS, USA 2013)
Zodiac - Die Spur des Killers - 20:15, RTL II
(R: David Fincher / USA 2007)
Der letzte Kaiser - 20:15, Arte
(R: Bernardo Bertolucci / CHINA, I, GB, F 1987)
The Hot Spot - 20:15, Tele 5
(R: Dennis Hopper / USA 1990)
Leaving Las Vegas - 23:15, BR
(R: Mike Figgis / USA 1995)
Im Sumpf des Verbrechens - 23:30, RTL II
(R: Arne Glimcher / USA 1994)
Geliebtes Leben- 23:35, ARD
(R: Oliver Schmitz / SAFR, D 2010)
Murder in the First - 2:05, Kabeleins
(R: Marc Rocco / USA, F 1995)
Eigentlich könnte man fast meinen, würde man es nicht besser wissen, dass die neuste Verfilmung von Shakespeares »Macbeth« von Justin Kurzel, die auch wieder bei den Dialogen treu der Vorlage folgt, auch hätte von Nicolas Winding Refn hätte stammen können, denn unübersehbar schwingt in Kurzels »Macbeth« auch noch die düstere und irgendwo auch mystische Stimmung eines »Wahalla Rising« mit und das nicht zu kurz. Kurzels Version von Shakespeares Geschichte zeichnet sich vor allem als audiovisueller Film aus, ein Film, der ein ästhetisches Zusammenspiel aus Bildern und Klängen arrangiert. Sein Film arbeitet - besonders in seinen bemerkenswerten Kämpfen, die wie Schlachtengemälde anmuten - mit extremer Stilisierung des Geschehens und der Gewalt, die Zeitlupe steht der Geschwindigkeit gegenüber. Das Ganze wirkt somit auch ritualisiert, von den schmutzigen Kämpfen, in denen sich die Figuren auch mit Kriegsbemalung rüsten für die Schlacht bis zur Musik. Die Inszenierung ist geradezu überhöht, findet damit aber auch kraftvolle und markante Elemente, um der Vorlage noch einmal neue Bilder abgewinnen zu können.
Denn Macbeth ist hier - so wie es wohl auch bei Refn gewesen wäre - deutlicher denn je ein Krieger, ein Mann des Krieges, von den man weiß, dass die Kriege und Kreuzzüge ihn verroht haben. Der Krieg scheint sein Lebenssinn zu sein. Denn seine Augen, das sind die Augen des Krieges, Augen, die nicht vergessen können und die das (unterschwellige) Trauma der Figur begründen. Michael Fassbender gibt diesen Macbeth lakonisch (in dem Sinne, in dem das die Sprache Shakespeares überhaupt zulässt), in sich gekehrt, verschlossen und stoisch. Seine Frau (Marion Cotillard) ist dagegen eine Verführerin, die diesen (passiven) Mann zunächst dazu überreden muss (= mit ihm Sex haben muss), um ihn von seiner Mission, den König Duncan zu töten, zu überzeugen, um selbst König zu werden. Aber auch sie leidet unter einem Trauma, dem Verlust eines Sohnes. Umso interessanter ist es auch später zu sehen, dass es Lady Macbeth ist, die, als ihr Mann die Macht ergriffen hat, in die Opferrolle von ihm gedrängt wird. Dann ist sie nicht mehr die Souveräne, sondern beginnt ihren Mann zu fürchten, ihn als Gefahr für sie zu sehen (immerhin bedroht er sie unterschwellig mit einem Dolch, das er auf - natürlich symbolisch zu verstehen - ihren Bauch richtet). Er wird zum Tyrannen, der sogar eine Art Hexenverbrennung vor seinem gesamten Volk vollführt, eine Hinrichtung gegen Frau und Kinder seiner Widersacher und jeder kann es sehen. Dieser Film - und damit wären wir erneut bei Refn - ist auch ein Werk über Männlichkeit, über Väter und Söhne (denen am Ende des Films Kurzel noch einmal einen markanten Epilog mit seinen originellen Bildern schenkt), über Väter, die ihre Söhne (oder im Falle Macbeths: Ihre im übertragenen Sinne Söhne. Denn markant scheint, dass Macbeth einen mysteriösen Jungen zu Beginn zum Kampf vorbereitet, der im Kampf stirbt, aber immer wieder in Macbeths Wahnvisionen auftaucht) verloren haben oder an ihren Söhnen hängen. Und die Jungen wiederum müssen (besonders das Ende scheint das zu belegen) zu Männern werden und das Werk ihrer Väter weiterführen. Es scheint wie ein endloser Kreislauf aus Leben und Sterben, Krieg und Tod, aus denen sich die Figuren scheinbar nicht (mehr) lösen können.
Die Welt, in der diese Figuren leben, ist auch eine archaische, mag das Christentum auch schon deutlich in dieser Welt Einzug gehalten haben. Es gibt ein einziges Schloss im Film, sonst bestehen die Behausungen von Macbeth und seinen Leuten aus (durchaus ansehnlich eingerichteten) Zelten oder Baracken. Sie wirken damit wie Nomaden, wie Wanderer, wie Heimatlose, die von einem Ort zum nächsten ziehen, vielleicht nicht mal das Wort Heimat kennen. Die Szenerie spielt in der schottischen Landschaft, die eingehüllt ist von Nebel. Es liegt dabei eine erfrorene Gewalt in dieser Landschaft, die von einem kühlen Wind durchzogen wird. Mit dieser unbarmherzigen Umwelt scheinen sich die Figuren abgefunden zu haben, scheinen ein Teil von ihr zu sein. Es ist ein wahrlich rauer und knurriger Film, in dem Ernst und Schwermut das Geschehen tragen und die kraftvollen Naturbilder dazu bedeutungsschwer sind. Das Archaische ist durchweg präsent. Kurzels geradlinig geschilderter Film ist damit auch ein veräußerlichter Film, dessen Emotion darauf basieren wie (und in diesem Fall vornehmlich durch das audiovisuelle) er den Inhalt vermittelt.
Ansonsten:
Das Leben der Anderen - 20:15, 3sat
(R: Florian Henckel von Donnersmarck / D 2006)
Das Glück der großen Dinge - 20:15, ServusTV
(R: Scott McGehee und David Siegel / D 2006)
Liebe - 22:00, BR
(R: Michael Haneke / F, D, Ö 2012)
Traffic - 22:05, ServusTV
(R: Steven Soderbergh / USA, D 2000)
Bad Company - 22:05, Sat 1
(R: Joel Schumacher / USA 2002)
Waltz with Bashir - 23:05, RBB
(R: Ari Folman / ISR, F, D, USA, FIN, CH, B, AUS 2008)
Persepolis - 0:30, RBB
(R: Vincent Paronnaud und Marjane Satrapi / F, USA 2007)
Pollock - 0:40, ServusTV
(R: Ed Harris / USA 2000)
Der weiße Hai - 2:55, RTL II
(R: Steven Spielberg / USA 1975)
Ansonsten:
Kommissar Maigret stellt eine Falle - 14:10, Arte
(R: Jean Delannoy / F, I 1958)
König von Deutschland - 21:05, ZDFKultur
(R: David Dietl / D, F 2013)
Die durch die Hölle gehen - 22:35, 3sat
(R: Michael Cimino / GB, USA 1978)
The Fog - 1:15, ARD
(R: John Carpenter / USA 1980)
Ansonsten:
Kindkind (Serie) - 20:15, Arte
(R: Bruno Dumont / F 2014)
Thelma & Louise - 22:25, 3sat
(R: Ridley Scott / USA, F 1991)
Jagd auf roter Oktober - 20:15, Kabeleins
(R: John McTiernan / USA 1990)
Crimson Tide - 22:55, Kabeleins
(R: Tony Scott / USA 1995)
Programmänderung durch den Tod von Andrzej Zulawski:
Nachtblende - 0:40, Arte
(R: Andrzej Zulawski / D, F, I 1974)
Dinner für Spinner - 2:55, ARD
(R: Francis Veber / F 1998)
Ansonsten:
Catch me if you can - 20:15, Kabeleins
(R: Steven Spielberg / USA 2002)
Der Swimmingpool - 20:15, Arte
(R: Jacques Deray / F, I 1969)
Precious - 22:25, 3sat
(R: Lee Daniels / USA 2009)
Das Schwein von Gaza - 22:45, RBB
(R: Sylvain Estiban / F, D, B 2001)
Edison - 23:10, Kabeleins
(R: David J. Burke / USA 2005)
Network - 23:25, ServusTV
(R: Sidney Lumet / USA 1976)
Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe - 0:10, BR
(R: Leander Haußmann / D 2008)
Ansonsten:
Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt - 20:15, SuperRTL
(R: Lorene Scafaria / USA, SING, MALAY, INDO 2012)
The Grandmaster - 20:15, Tele 5
(R Wong Kar-Wai / HK, CHINA 2013)
Westfront 1918 - 21:35, ZDFKultur
(R: Georg Wilhelm Pabst / D 1930)
Green Zone - 22:00, RTL II
(R: Paul Greengrass / F, USA, SP, GB 2010)
Der Pianist - 22:05, ServusTV
(R: Roman Polanski / F, PL, D, GB 2002)
Zeit des Erwachens - 22:10, WDR
(R: Penny Marshall / USA 1990)
Invasion der Barbaren - 22:25, 3sat
(R: Denys Arcand / KAN, F 2003)
Die Geschichte vom weinenden Kamel - 22:45, BR
(R: Byambasuren Davaa und Luigi Falorni / D 2003)
Femme Fatale - 0:30, Tele 5
(R: Brian De Palma / F, CH 2002)
Sicko - 0:35, ARD
(R: Michael Moore / USA 2007)
Ansonsten:
Das Dorf des Schweigens - 20:15, ZDF
(R: Hans Steinbichler / D 2015)
Rette deine Haut, Killer - 20:15, Arte
(R: Alain Delon / F 1981)
Cold Blood - 22:15, ZDF
(R: Stefan Ruzowitzky / USA, F 2012)
Nico - 22:35, Kabeleins
(R: Andrew Davis / USA 1988)
Max und die drei Musketiere - 23:25, Arte
(R: Max Linder / USA 1922)
In der Hitze der Nacht - 23:30, ServusTV
(R: Norman Jewison / USA 1967)
Operation Naked - 23:55, ZDF
(R: Mario Sixtus / D 2015)
Das höhere Prinzip - 23:55, MDR
(R: Jirí Krejcík / CSSR 1960)
Lethal Weapon 2 - 0:30, Kabeleins
(R: Richard Donner / USA 1989)
Ansonsten:
Jack Ryan: Shadow Recruit - 20:15, Prosieben
(R: Kenneth Branagh / USA, RUS 2014)
Waterworld - 20:15, RTL II
(R: Kevin Costner, Kevin Reynolds / USA 1995)
Der Adler ist gelandet - 20:15, Tele 5
(R: John Sturges / USA, GB 1976)
Krieg der Götter - 22:25, Prosieben
(R: Tarsem Singh / USA 2011)
Betty Anne Waters - 0:05, ARD
(R: Tony Goldwyn / USA 2010)
Hanussen - 0:10, 3sat
(R: István Szabó / UNG, D, Ö 1988)
Ansonsten:
Gran Torino - 20:15, Prosieben
(R: Clint Eastwood / USA, D 2008)
Der Mandant - 20:15, Vox
(R: Brad Furman / USA 2011)
Die Reifeprüfung - 20:15, BR
(R: Mike Nichols / USA 1967)
Barbara - 20:15, 3sat
(R: Christian Petzold / D 2012)
Asphalt-Cowboy - 22:10, BR
(R: John Schlesinger / USA 1969)
Monster´s Ball - 22:30, ServusTV
(R: Marc Forster / USA 2001)
Burn after Reading - 23:40, ARD
(R: Joel & Ethan Coen / USA, GB, F 2008)
American Buffalo - 0:00, BR
(R: Michael Corrente / USA 1996)
Beasts of Southern Wild - 0:35, ServusTV
(R: Benh Zeitlin / USA 2012)
Blood Diamond - 1:00, ZDF
(R: Edward Zwick / USA. D 2006)
Ansonsten:
Sanfter Mann sucht Frau - 20:15, Arte
(R: Julie Lopes-Curval / F 2015)
Training Day - 22:50, RTL II
(R: Antoine Fuqua / USA, AUS 2001)
Die Stunde des Jägers - 1:15, RTL II
(R: William Friedkin / USA 2003)
Ein Mann von Welt - 1:20, ARD
(R: Hand Petter Moland / N 2010)
Ansonsten:
Der Herr der sieben Meere - 14:00, Arte
(R: Michael Curtiz / USA 1940)
Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich - 20:15, Kabeleins
(R: Jay Roach / USA 2004)
Iron Man - 20:15, Vox
(R: Jon Favreau / USA 2008)
Die langen hellen Tage (OmU) - 22:45, Arte
(R: Simon Groß und Nana Ekvtimishvili / GEORG, D, F 2013)
Ansonsten:
Terminal - 20:15, Kabeleins
(R: Steven Spielberg / USA 2004)
The Bling Ring - 20:15, Arte
(R: Sofia Coppola / USA, GB, F, D, J 2013)
Long Weekend - 22:05, Prosieben
(R: Jamie Blanks / USA 2008)
Intimacy - 22:25, 3sat
(R: Patrick Chéreau / F, I 2001)
Lehrstunden der Harmonie (OmU) - 22:30, Arte
(R: Emir Baigazin / KAS, D, F 2013)
Greenberg - 22:45, RBB
(R: Noah Baumbach / USA 2010)
Sturm - 23:10, BR
(R: Hans-Christian Schmid / D, DK, NL, S, BOSN-UNG 2009)
Ansonsten:
Elementarteilchen - 20:15, 3sat
(R: Oskar Roehler / D 2006)
Die Fachtnachtsbeichte - 20:15, ZDFKultur
(R: William Dieterle / D 1967)
Katz und Maus - 21:50, ZDFKultur
(R: Hans Jürgen Pohland / D, PL 1967)
Ein gutes Jahr - 22:15, SuperRTL
(R: Ridley Scott / GB, USA 2006)
Solo Sunny - 22:25, 3sat
(R: Konrad Wolf / DDR 1980)
The Crow - 22:35, Tele 5
(R: Alex Proyas / USA 1994)
Ansonsten:
Zatoichi - 22:05, Tele 5
(R: Takeshi Kitano / J 2003)
Shame - 22:15, Arte
(R: Steven McQueen / GB 2011)
Dead Man Down - 22:15, ZDF
(R: Niels Arden Oplev / USA 2013)
Dogtooth - 23:25, WDR
(R: Giorgos Lanthimos / GR 2009)
Der Marathon-Mann - 23:30, ServusTV
(R: John Schlesinger / USA 1976)
Einer muss die Leiche sein - 23:55, MDR
(R: Iris Gusner / DDR 1978)
Der müde Tod - 23:55, Arte
(R: Fritz Lang / D 1921)
Lethal Weapon - 0:15, Kabeleins
(R: Richard Donner / USA 1987)
Soderbergh krempelt bei »The Limey« den Gangsterfilm, diesen typischen Charles-Bronson-Film, dieses Subgenre des Selbstjustizfilms, um, in dem er das Motiv der Rache innovativ verpackt. Ein Mann sieht rot. Ein Tod auf dem Mulholland Drive. Eine Tochter ist tot. Ein Unfall? Ein Vater vermutet mehr hinter dieser Angelegenheit. Ein Mann, ein Name: Wilson, der 9 Jahre im Gefängnis saß. Er ist der Protagonist, ein Brite, selbst ein Mysterium, ein Mann mit einem Auftrag, ein Verrückter, ein Geist, den Terence Stamp mit stoischer Miene eiskalt, aber irgendwie dabei auch elegant mimt, wenn er seinen erbarmungslosen Feldzug vollzieht. Auf der anderen Seite, der Mann, auf den es Wilson abgesehen hat, ist ein Musikpromoter, ein Gangster (Peter Fonda, der diese Rolle auch mit einer gewissen Selbstironie spielt), der sich fragen soll: Wieso? »The Limey« ist dabei einer von Soderberghs ungewöhnlichen Genrefilm (oder die Dekonstruktion dessen) geworden, womit er sich auch bei seinem Vorbild Godard hierbei orientiert.
Es ist ein fragmentarischer, aber dabei auch ein faszinierender Film, der wie fast jeder Soderbergh an den Oberflächen verhaftet ist. Auch hier ist er Beobachter, der seinen Film kühl hält. Die Geschichte ist eine Folie, die Soderbergh dafür aber lakonisch-experimentell umsetzt. Soderbergh reduziert sehr viel durch seinen ungewöhnlichen Bilderfluss, bei dem, was er erzählt und erzählen will. Er nutzt fremdartig wirkende Rückblenden, die den Handlungsfluss durchbrechen, das Erzählte der Figuren bestärken, nur durch Bilder vermittelt werden, bruchstückhaft erscheinen, wie kurze Ausschnitte, wie kurz aufflackernde Gedanke, wie ein Geheimnis, das uns (noch) verschlossen bleibt. Diese Rückblenden (unter anderen verwendet er dabei auch grobkörnige Szenen aus Ken Loachs »Poor Cow«, ebenfalls mit Stamp in einer Hauptrolle, und verkauft diese als vergangene Wahrheit der Figuren, also seines Films) ergänzt Soderbergh mit kurzen Informationen, die wir daneben von den Figuren bekommen, um das Ganze auch schlüssig entwickeln zu können. Dabei sind die Bilder nicht immer chronologisch im Fluss, auch wenn es die Erzählung ist. Durch diese Methode, wozu auch der Einsatz der Rückblenden zählt, erreicht Soderbergh eine Art Täuschung, Irritation beim Zuschauer. Er verschachtelt klug und reizvoll diese schlichte Geschichte, in der er die Frage nach der Schuld stellt.
Soderbergh hinterfragt dieses »Subgenre«, dieses »Mann sieht rot«-Motiv, unter anderem auch durch ironische Bemerkungen, die sich durch die Geschichte ziehen. Er nimmt sich die klassischen Muster und verpasst ihnen eine neue, intellektuelle Form und kann somit mit der Wahrnehmung des Zuschauers spielen, ihn auf etwas aufmerksam machen, so wie es bereits Jean-Luc Godard vor ihm tat. Er wählt spielerische Kameraperspektiven und erzählt überaus besonnen diese Geschichte. Dazu wird der Film durchzogen von den wehmütigen Klängen von Cliff Martinez, die dieses andere Gefühl des Films verstärken. Die Musik hat an sich etwas behutsames, in ihr liegt eine Art Schmerz, der verarbeitet werden muss. Soderberghs Film ist manchen Momenten von selbst melancholisch, andererseits ist das auch ein (ur)komischer Film, der einen manchmal trockenen Humor in diese Geschichte wirft (»Sieht aus als wäre die ganze Mafia bei ihm: Dicke Muskeln, Bodyguards, so ein richtiger Haufen Blödmänner.«) und wie er das tut, das wirkt manchmal auch fast schon absurd. Soderberghs Werk ist also in jedem Fall ein gewitzter Film.
Ansonsten:
Sinn un Sinnlichkeit - 20:15, Arte
(R: Ang Lee / USA 1995)
Die Brücke von Remagen - 20:15, Tele 5
(R: John Guillermin / USA 1969)
Aus dem Leben eines Schrottsammlers - 22:25, Arte
(R: Danis Tanovic / BOSN-UNG, SLOWE, I 2013)
I Used To Be Darker - 23:00, RBB
(R: Matthew Porterfield / USA 2013)
Hurricane - 23:15, 3sat
(R: Norman Jewison / USA 1999)
Blue Valentine - 23:35, ARD
(R: Derek Cianfrance / USA 2010)
It´s All about Love - 0:05, NDR
(R: Thomas Vinterberg / DK 2003)
Das rote Zimmer - 1:25, ARD
(R: Rudolf Thome / D 2010)
Ansonsten:
Die Insel - 20:15, Prosieben
(R: Michael Bay / USA 2005)
21 Gramm - 20:15, ZDFNeo
(R: Alejandro González Iñárritu / USA 2003)
Message in a Bottle - 20:15, ServusTV
(R: Luis Mandoki / USA 1999)
Die durch die Hölle gehen - 22:00, BR
(R: Michael Cimino / GB, USA 1978)
Coach Carter - 22:05, Sat 1
(R: Thomas Carter / USA, D 2005)
Akte X - Jenseits der Wahrheit - 22:25, RTL II
(R: Chris Carter / USA, KAN 2008)
Moonrise Kingdom - 22:40, ServusTV
(R: Wes Anderson / USA 2012)
Gloria - 23:05, RBB
(R: Sebastián Lelio / CHILE, SP 2013)
Vengeance - 0:00, ARD
(R: Johnnie To / HK, F 2009)
Mutter und Sohn - 0:50, RBB
(R: Calin Peter Netzer / RUM 2013)
Dünkirchen, Juni 1940 - 0:55, BR
(R: Henri Verneuil / F, I 1964)
Der Mann aus Alamo - 1:30, ZDF
(R: Budd Boetticher / USA 1953)
Ansonsten:
G.I. - Geheimauftrag Cobra - 20:15, Prosieben
(R: Stephen Sommers / USA 2009)
Zeit der Kannibalen - 20:15, Arte
(R: Johannes Naber / D 2014)
Matrix Revolutions - 22:30, Prosieben
(R: Andy & Lana Wachowski / USA, AUS 2003)
Mississippi Burning - 22:35, 3sat
(R: Alan Parker / USA 1988)
Zeit des Erwachens - 2:45, ARD
(R: Penny Marshall / USA 1990)
Ansonsten:
Meine Braut, ihr Vater und ich - 20:15, Kabeleins
(R: Jay Roach / USA 2000)
Der englische Patient - 21:00, 3sat
(R: Anthony Minghella / USA, GB 1996)
Lockout - 22:00, Vox
(R: Stephen St. Leger und James Mather / F, USA 2012)
Hanna K. - 22:50, Arte
(R: Costa-Gavras / F, ISR 1983)
The Rock - 1:00, Vox
(R: Michael Bay / USA 1996)
Harry & Sohn - 1:55, ARD
(R: Paul Newman / USA 1984)
Ansonsten:
Forrest Gump - 20:15, Kabeleins
(R: Robert Zemeckis / USA 1994)
Zwölf Uhr mittags - 22:15, Einsplus
(R: Fred Zinnemann / USA 1952)
Die Legende von Paul und Paula - 22:25, 3sat
(R: Heiner Carow / DDR 1973)
Nickelodeon - 22:25, ServusTV
(R: Peter Bogdanovich / GB, USA 1976)
Die Bettwurst - 23:05, ZDFkultur
(R: Rosa von Praunheim / D 1971)
Eine Frage der Ehre - 23:10, Kabeleins
(R: Rob Reiner / USA 1992)
Im Winter ein Jahr - 23:10, BR
(R: Caroline Link / D 2008)
Paradies: Hoffnung - 23:20, Arte
(R: Ulrich Seidl / Ö, F, D 2013)
An American Crime - 23:55, Tele 5
(R: Tommy O´Haver / USA 2007)
Prinzessinnen der Straße - Princesas - 1:05, ARD
(R: Fernando León de Aranoa / SP 2005)
Ansonsten:
Larry Crowne - 20:15, SuperRTL
(R: Tom Hanks / USA 2011)
Die letzten Glühwürmchen - 21:25, ZDFKultur
(R: Isao Takahata / J 1988)
Jerry Lee Lewis - Ein Leben für den Rock´n´Roll - 23:35, ServusTV
(R: Jim McBride / USA 1989)
The Paperboy - 0:25, ZDF
(R: Lee Daniels / USA 2012)
Lauf um dein Leben - 0:50, MDR
(R: Sergio Sollima / F, I 1968)
Ansonsten:
The Italian Job - 20:15, Kabeleins
(R: F. Gary Gray / USA, F, GB 2003)
Sondertribunal - Jeder kämpft für sich allein - 20:15, Arte
(R: Costa Gavras / F, D, I 1975)
Auf der Flucht - 22:15, ZDF
(R: Andrew Davis / USA 1993)
Snatch - Schweine und Diamanten - 22:30, Kabeleins
(R: Guy Ritchie / GB, USA 2000)
36 - Tödliche Rivalen - 23:30, ServusTV
(R: Olivier Marchal / F 2004)
Kriegerin - 0:30, ZDF
(R: David Wnendt / D 2011)
Ein Film über die Liebe. Ein Film über einen Mann (Jean-Louis Trintignant) und eine Frau (Anouk Aimeé), beide schätzungsweise 35. Noch ist alles möglich für sie. Er hat einen Sohn, den er das Auto mit offenen Verdeck im Dezember fahren lässt, während er scherzend seine Zigarre raucht und das »Time«-Magazine liest. Sie hat eine Tochter, mit der sie am Strand spazieren geht, ein bisschen weiter schlendert und ein Stück Kuchen kauft. Beide Kinder gehen auf das gleiche Internat. Beide sind intelligent, aber faul. So treffen sie sich. Sie verpasst den Zug. Er nimmt sie mit. Sie erzählen voneinander, von ihrem bisherigen Leben, enthüllen aber nur langsam das ganze Bild. Eine Begegnung, eine Ehe, ein Kind, nichts besonderes. Den Mensch, den man liebt, der kann aber einmalig sein, meint sie. Er ist Witwer und sie ist Witwe. Ihr Mann war Stuntman beim Film. Er ist Rennfahrer, deren Frau Selbstmord beging. Sie verabreden sich öfters, verbringen Zeit miteinander in Cafes oder auf Booten.
Es ist diese vortreffliche Einfachheit, die in den kleinen Dingen so viel Schönheit und Faszination gibt, die den Film auszeichnet. Claude Lelouch interessiert sich für die Menschen. Es ist ein sanftmütiger und zärtlicher Film, der leise daherkommt und getragen wird von Francis Lai´s geschmeidiger Musik, die auch eine eingängige Melodie parat hat. Es ist ein Film, der einen zunehmend in seine kleine Erzählung zieht. Es ist aber auch ein spielerischer Film, bei der Lelouch beweglich mit seiner Handkamera agiert und damit oftmals Dichte zu den Figuren vermittelt. Er wechselt (wenn auch eher den Produktionsbedingungen geschuldet) Schwarzweiß und Farbe und springt von Gegenwart zur Rückblende oder zur Vorstellung der Protagonisten, die nicht ausgesprochen wird, sondern (durchaus auch augenzwinkernd) visualisiert wird. Sein Film ist liebenswürdig-banal durch seine provisorisch erscheinende Form, die in den Dialogen oder Situationen liegt, die Lelouch zeigt. Ebenso steckt in den Dialogen auch etwas selbstreflexives: Warum wird als Beispiel der Film nicht ernst genommen, wenn man sagt, das ist wie im Kino? So reden die Darsteller als ihre Figuren außerdem noch über die Vorstellung, dass sie bei einem Film arbeiten würden. Und natürlich vertieft sich Lelouch auch viel in seine Leidenschaft des Rennsports, wenn er seinem Protagonisten bei seiner Arbeit zuschaut, aber gleichzeitig auch mittendrin im Geschehen ist, und seiner Leidenschaft für Autos fröhnt, die er hin- und herfahren lässt.
Die Figuren verbringen Zeit miteinander, verbringen Zeit ohne einander. Sie ist am Set von einem Film. Er fährt die Rallye-Monte-Carlo (an der Claude Lelouch wirklich teilnahm für diesen Film). Sie schickt ihm ein Telegramm, in dem steht: Ich liebe dich. Sie ruft, er kommt. Sie schlafen miteinander, sie trennen sich wieder (Lelouch wechselt kurz ins Melancholische), weil sie nicht (noch) nicht bereit ist für einen neuen Mann. Er fragt sich: Was würde er anders machen? Was könnte er anders machen? Wie wäre es weitergegangen? Beide denken sie nach, entdecken durch diesen kurzen Moment der Trennung ihre Liebe und versuchen es noch einmal. Eine romantische Umarmung am Bahnhof beschließt das Glück. Fragt sich nur, wie diese einfache Geschichte von einem Mann und einer Frauen nun weitergehen wird oder würde. Claude Lelouch meinte in Bezug auf diese Geschichte, dass es eine Geschichte ist, die er selbst gern erlebt hätte, aber wahrscheinlich nie erleben wird.