jasper - Kommentare
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Alle Kommentare von jasper
Der in höchsten Tönen gelobte Mad Max: Fury Road spielt wie seine Vorgänger in der dystopischen, trockenen Wüste. Wasser ist knapp und Frauen sind lediglich Kinder- und Milch-Lieferanten. Die Menschen werden von einem Diktator tyrannisiert. Mittendrin Mad Max, welcher recht gut von Tom Hardy gespielt wird. Dieser wurde gefangen und befindet sich auf einer Fahrzeugkarawane, die Charlize Zheron aka Furiosa, welche Frauen befreien und retten will, verfolgt. Obwohl alle lustig verkleidet und geschminkt sind und auf verrückten Autos fahren wird mehr mit Munition und Granaten als mit Kamelle geworfen. Natürlich befinden sich die Guten bald auf einer Seite (bzw. einem Transporter) und fliehen vor den Durchgeknallten auf ebenso verrückten Autos. Wie man merkt: komplexe Mindfuck-Story. Vor toller Kulisse und mit sehr guter Musik untermalt kommt es zu Explosionen, Geballer und Kämpfen. Die Action ist der Film und macht den Film. Und diese ist gut gemacht und vor allem kreativ. Auch auf Emotionen wird teilweise geachtet. Mad Max ist spannend, aber es ist ähnlich wie mit Teil 2: Der Film ist zwar echt gut, aber schafft es nicht ganz, mich persönlich in seinen Bann zu ziehen und zu fesseln. Das Ende kann - je nach Deutung / Intention - als mittelmäßig oder stark gesehen werden. Ich wurde leider von Mad Max: Fury Road - wohl aufgrund der Lorbeeren und einer hohen Erwartungshaltung - ein bisschen enttäuscht. Das ändert aber nichts daran, dass es sich hierbei um einen sehr guten, sehenswerten Actionfilm handelt.
Martin Scorseses Hexenkessel ist ein Meilenstein im Gangstergenre, die erste Zusammenarbeit von Scorsese und De Niro und handelt von zwei jungen Gangstern sowie den Problemen des Erwachsenwerdens. Harvey Keitel spielt Charlie sehr charismatisch und auch Robert de Niro ist überragend als durchgeknallter Johny Boy :" Ich schieß die Lichter im Empire State aus!" Mean Streets verfolgt keine echte Handlung, sondern schildert eher die problematische Lebenssituation. Johny Boy, der Micheal (einem Freund / Kollegen) noch Geld schuldet, ist eine tickende, verrückte, aggressive Zeitbombe. Charlie passt auf ihn auf und setzt sich für ihn ein, kommt aber selber kaum mit seinem Leben zurecht. Es wird ihre Situation zwischen Wunsch und Pflicht beschrieben. Sie sind keine Kinder mehr, aber wollen unbekümmert Spaß haben. Sie wollen erwachsen sein, Verantwortung übernehmen und einen guten Ruf haben, wollen sich aber nicht verpflichten. Sie leben wie im Rausch zwischen ihren Emotionen, die nicht nur Schlechtes oder nur Gutes bedeuten, und dem gesellschaftlichen Moral-Pflicht-Verhalten, mit dem sie ebenso wenig zurechtkommen. Hexenkessel ist hart, spannend, berührend, klug und jede Sichtung wert.
Da ich das Original nicht kenne, hatte ich mir unter Wild Card eher ein brutalen Action-Gangsterfilm vorgestellt, welcher 90 Minuten Testosteron-Action durchzieht. Überraschenderweise - ich hatte mich schon im Vorspann gewundert als 'After a novel by' stand- gibt es die genannten Action-Szenen nur 2-3 mal im Film, die haben es zwar in sich, aber sonst ist es eher ruhig um Statham. Dieser spielt einen Bodyguard in Vegas, der gerne für 500.000 Dollar 5 Jahre Pause machen und auf Korsika segeln gehen würde. Statham will auf der einen Seite eine Freundin, die misshandelt und zerschlagen wurde, rächen und außerdem engagiert ihn ein junger Multi-Millionär als Bodyguard fürs Casino. Ungewöhnlich ist, dass die Handlung so einfach langsam dahinplätschert und sich kaum ins Zentrum drängt. Trotzdem ist Wild Card nicht langweilig, durch eine schöne Erzählweise sowie einigen lustigen Dialogen schafft es der Film über kurzweilige 90 Minuten zwar nicht zu begeistern, aber zu überzeugen. Statham spielt sehr charismatisch und seine Martial Arts-Kämpfe sind wie immer klasse (Kuchenmesser und Löffel reichen völlig aus als Waffe). Wild Card ist nicht besonders spannend oder revolutionär, aber gute Unterhaltung, die schwer einzuordnen, aber wahrscheinlich am ehesten Action ist.
"Ich brauche 500.000 $ um fünf Jahre auszusteigen, momentan fehlen mir noch 499.500"
"Weißt du, wer mein Vater ist?" - "Nein, du?"
Das Shaft- Remake oder eher eine Art Sequel, da Jackson Roundtrees Neffen spielt, kommt leider lange nicht an das Original ran. Samuel L. Jackson ist ein deutlich heißblütiger Shaft als sein Onkel. So nimmt er, Cop, Christian Bales rassistischen Mord an einem Afroamerikaner sehr persönlich und will ihn hinter Gitter bringen. Der Staat ist aber auf Seiten der Reichen. Allerdings ist die Gesellschaftskritik nicht so gut vermittelt wie im Original. Die Story ist ziemlich flach und einfach und zieht sich überraschungslos dahin, während das Original, welches den Blaxploitation-Scham besaß, einen recht verworrenden Plot hatte. Zudem erreichen die Dialoge nicht den Humor von Roundtrees Schlagfertigkeit. Busta Rhymes soll das ganze à la Jar Jar Binks lustiger machen, ist aber nach einiger Zeit, auch wegen der schrillen Stimme, eher nervig. Jackson ist natürlich cool und Bale spielt den Bösewicht charismatisch und fies. Nette Action-Szenen und ein gutes Ende werten den durchschnittlichen Film auf, der aber hinter dem sehr guten Original bleibt.
Jennifer Eight ist ein kleiner Thriller, der mit vielen großen Namen locken kann. John Malkovich spielt einen Massenmörder... nein, war nur ein Witz... Ein unbekannter Massenmörder, der sich auf blinde, junge Frauen spezialisiert hat, schlägt wieder zu. Andy Garcia, Polizist und neu in die Kleinstadt gekommen, ist gefesselt vom Fall und ermittelt. Als er in seinen Ermittlungen auf die blinde Uma Thurman stößt, die sehr gut spielt und möglicherweise vom Mörder gefährdet ist, wird es persönlich für Garcia.
Jennifer 8 geht es nicht darum, irgendwelche philosophischen oder universellen Themen anzusprechen. Sondern will nur eine spannende Geschichte erzählen. Und das gelingt. Der Film baut eine überragende Atmosphäre auf und weiß über die ganze Laufzeit zu fesseln. Auch die Schauspieler sind großartig. Das einzige Problem ist die Logik. Garcias Ermittlungsschritte und seine Ideen scheinen nicht ganz plausibel. Und auch sonst gibt es den einen oder anderen Logikfehler und vor allem das Ende ist nicht das, was man erhofft hat. Der Plot ist gar nicht dumm, aber die einzelnen wichtigen Grundereignisse sind nicht so gut miteinander verstrickt. Ich gebe trotzdem 7 Punkte, weil der Film abgesehen von letzterem Punkt wirklich super gut war. Nichts Großes oder Anspruchvolles, aber wenn man über kleine Schwächen hinwegsieht ist es ein sehenswerter, sehr spannender Thriller.
Paul Verhoevens Starship Troopers handelt von vier Highschool-Schülern, die nach ihrem Abschluss direkt beim Militär anheuern, da das der einzige Weg ist, ein anerkanntes und vollwertiges Mitglied der Gesellschaft zu werden. Die Hauptperson Johnny und Dizzy gehen zur mobilen Infanterie, während Johnnys Freundin Carmen Pilotin werden will, geht Johnys bester Freund Carl zur Wissenschaft. Das Militär ist der wichtigste Bestandteil der Gesellschaft. Während ihrer Ausbildung greifen die "Bugs" die Erde an, die vier finden sich im Krieg wieder und müssen die Bugs bekämpfen.
Verhoeven kritisiert dabei die mediale Propaganda, die überall ist und die Menschen stark beeinflusst, sie auf den Krieg zuschneidet. Am Anfang fragt man sich, wie man das als kriegsverherrlichend interpretieren kann, aber umso mehr man sich dem Schlachtfeld nähert, desto mehr kann man es verstehen (auch wenn ich es selber nicht so empfinde). Denn man ist für die Menschen und fiebert für sie mit, weil sie die Identifikationsfiguren sind. Die Soldaten sind vor allem fröhliche Menschen, die auch Spaß miteinander haben. Aber auch das muss nicht als Verherrlichung der Soldaten gesehen werden, sondern ist eine detaillierte Darstellung, warum sollten sie nicht auch mal glücklich sein? Außerdem ist es ja eine Parodie auf die Kriegsbesessenheit dieser fiktiven Gesellschaft, warum sollten die freiwilligen Soldaten sich nicht auf den Krieg (oder aufs "Verantwortung übernehmen") freuen.
Auf dem Bugplaneten geht es nun blutig und explosiv zu mit viel Geballer. Verhoeven benutzt hier die Gewalt stark als Stilmittel. Und diese Explosionen und diese Action machen Spaß. Verhoeven stellt diese Gewalt auch spaßig da, aber dies zeigt nicht, dass der Krieg toll ist, sondern ist eher eine Kritik an der fiktiven Gesellschaft aus Starship Troopers, die den Kampf feiern sowie an uns, den Zuschauern selber. Verhoeven lässt uns erst den Spaß am Krieg verachten und zeigt uns dann selber, wie viel Spaß wir am Geballer haben.
Die Soldaten und die Gesellschaft verachten die Bugs, können sich nicht vorstellen, dass sie auch denken können und wollen selber die herrschende Macht im Universum sein. Die Bugs sind Monster für die Menschen, sie sind miese Kreaturen. Die Menschheit hat das Bedürfnis, sie zu dominieren und zu vernichten. Sie will ihre Stärke demonstrieren und ihre Macht zelebrieren. Das klingt unsinnig, aber der Zuschauer kann sich selbst nicht mit den Insekten identifizieren und findet sie schlimmer als die Menschen. Dabei wollen sowohl die Bugs als auch die Menschen den jeweils anderen fertig machen. Die Menschen sind nicht schlechter oder besser als die Bugs. Paul Verhoeven stellt dies gezielt einseitig dar, weil wir es einseitig sehen und unsere Feinde nicht als gleichwertig betrachten wollen.
Verhoeven zeigt sehr schön: Aus Leid folgt Hass. Hass macht Mut und blind. Hass bringt Leid.
Er zog in Starship Troopers viele kritisierende Parallelen zur zeitgenössischen US-Politik wie zu Hitler-Deutschland und ihren Propagandafilmen, die zu Verhoevens Jugend gehörten. Neil Patrick Harris' Uniform sieht fast genau wie eine SS-Uniform aus. Dies ist aber keinesfalls faschismusverherrlichend, eine solche Meinung kann ich auch nicht nachvollziehen.
Starship Troopers ist der vielleicht am häufigsten fehlinterpretierte Sciencefictionfilm der Geschichte. Viele Kritiker und Zuschauer sahen es als Kriegsverherrlichung. Grund dafür war vor allem, dass sie die Hauptfiguren als reale Charaktere gesehen haben. Dabei handelt es sich dabei um überspitzte, fast schon brechtianische Karikaturen, die eine Satire sein sollen.
Starship Troopers ist eine sehr intelligente, zynische und hervorragende Kriegssatire mit starken Darstellern und sehr guten Effekten.
Speed ist das Musterbeispiel für einen Actionthriller. Hier wird fast alles richtig gemacht.
Keanu Reeves, der hier echt gut spielt, ist der eigentlich makellose Held, der einen Anschlag vom Pyro und Bombenfreak Dennis Hopper vereitelt. Nun plant Hopper einen neuen Coup: Ein Bus wird explodieren, wenn er das Tempo auf unter 50 verringert. Er will 3 Millionen Dollar, damit er die Geiseln verschont. Niemand darf den Linienbus verlassen. Die Story ist also schnell erzählt, aber wirkt auch nicht dumm, da sie auch nicht gänzlich vernachlässigt wird. Sandra Bullock steht Reeves zur Seite mit einigen Busfahr-Fähigkeiten und lustigen Sprüchen. Tolle Action, coole Stunts sowie spektakuläre "Verfolgungsjagden", wobei der Verfolger ja der eigene Schatten ist, sind garantiert. Das Fahrzeug ist gespickt mit verschiedensten Charakteren. Hopper gibt hier einen wunderbaren, angsteinflößenden Bösewicht. Was Speed besonders gut macht ist, dass die Action die Spannung nicht verringert, sondern stark erhöht, außerdem ist der Genre-Klassiker nicht vorhersehbar, was ja selten der Fall bei solchen Filmen ist! Über unrealistische Szenen (Toter-Mann-Schaltung?!) und ein kleines Plot Hole (oder auch ein paar) sieht man da hinweg.
Speed ist ein explosiver Actionthriller der Extraklasse, der seinen Kultstatus verdient hat.
Übrigens: Nach den Dreharbeiten hatte Sandra Bullock ihren Busführerschein in der Hand.
Nach den Trailern habe ich Schlimmes erwartet, aber aufgrund der recht guten Kritiken sowie Jason Statham und Jude Law habe ich mir Spy - Susan Cooper Undercover doch im Kino angeschaut. Die Geschichte ist natürlich Banane, ziemlich flach und vorhersehbar. Den "Twist" habe ich schon nach 10 Minuten erahnt. Ein klischeehafter Plot, der aber auch Agentenactionfilme parodiert. Also baut der Film ziemlich darauf, lustig zu sein. Das ist er teilweise. Einige Witze sind gelungen. Aber viel, was sich über die Probleme von McCarthys Gewicht lustig macht, geht etwas daneben. Überraschenderweise gibt es auch einige lustige und coole Actionszenen und Kampfchoreografien. Das beste am Film ist Jason Statham, der wieder einmal zeigt, dass er ebenso Comedy wie Action kann, und der extrem übertriebene, selbstverliebte, pseudo-harte Hund ist. Auch Melissa McCarthy macht ihren Job nicht schlecht. Was Brutalität angeht wird tatsächlich gar nicht mal ein Blatt vor den Mund genommen.
Alles in allem ist Spy recht amüsantes, flaches Blockbuster-Comedy-Kino, das amüsiert, aber keinesfalls überragt.
Ein Film der Schwarzen Serie, der die Korruption und die dreckigen Geschäfte hinter der Politik zeigt. Der gläserne Schlüssel war die zweite Adaption von Dashiell Hammetts Roman. Paramount sicherte sich die Rechte am Roman, um auf Warners "Spur des Falken" antworten zu können. Der gläserne Schlüssel ist leider nicht als Klassiker in die Geschichte eingegangen, aber war stark richtungsweisend für den Film Noir. Alan Ladd spielt die Hauptfigur in dieser verwobenen Geschichte. Sein bester Freund wird wegen Mordes beschuldigt. Er muss dahinterkommen und ihn gleichzeitig schützen, dabei ist Ed Beaumont (Ladd) keinesfalls ein eindimensionaler, übermächtiger Held. Alle Charaktere sind sehr gut gespielt sowie gezeichnet, niemand ist nur gut oder nur böse. Der gläserne Schlüssel ist sehr atmosphärisch, fesselnd und spannend. Außerdem gibt es einige schöne Dialoge:
"Aber Sie haben sich ja angezogen"
-"Ich kann ja schlecht nackt auf die Straße gehen"
" Lass uns Madvig gleich hier auf dem Friedhof fertig machen, dann kann sich der Leichenwagen den Weg sparen."
"Das ist ein Geheimnis zwischen Nick, mir und einem Türpfosten. Und Sie sind kein Türpfosten. Sie sind ein Lump!"
Der gläserne Schlüssel ist einer der frühen Filme mit dem später klassisch gewordenen tödlichen Liebes-Dreieck. Regisseur Stuart Heisler zeigt hier höchst eindrucksvoll die Korruption und die unsauberen Geschäfte hinter der Politik - noch 30 Jahren vor dem Paten.
Das Regiedebut der Coens verfolgt vier Personen in Texas, die mit ihrer Unerfahrenheit den Tod und das ganze Dazugehörige drumherum kennen lernen. Im ganzen Film gibt es nur noch drei weitere kleine Rollen. Mit sehr langsamem Tempo wird uns die Geschichte von den Hauptpersonen erzählt, die aufgrund von Dummheiten, Missgeschicken und Übertreibungen in eine brenzlige Lage geraten.
Ein Film Noir-ähnlicher Plot mit düsterer Atmosphäre und bitterbösem schwarzen Humor. Die Musik ist klasse gewählt und schafft viel Spannung. Sehr auffällig - neben starken Darstellern, Drehbuch, Atmosphäre, Musik- ist die geniale Kameraarbeit, die mich ein paar mal positiv verblüfft hat. Blood Simple wechselt zwischen sehr komischen, schwarzhumorigen Stellen und düsterem Suspense-Thriller. Insgesamt ergibt sich eine hervorragende, spannende, lustige Mischung mit schönen Dialogen und überzeugenden Akteuren.
Robert Rodriguez hat mit sehr geringen Mitteln und seiner Familie hier einen verrückten Kurzfilm geschaffen. Gute Kameraarbeit und lustige Gedankenmonologe kann man in Bedhead, seinem richtigen Regiedebut, bewundern. "I will use my power to become president of the united states, but first things first..." Ein wirklich abgedrehter, bizarrer, trashiger Kurzfilm, dessen 8 Minuten auf jeden Fall jede Sichtung wert sind. (Ist bei manchen El Mariachi-DVDs als Extra vorhanden.)
In Rodriguez erstem Spielfilm ist Carlos Gallardo ein Mariachi, welcher einer Verwechslung zum Opfer fällt. Zwei schwarz angezogene Männer mit Gitarrenkoffer. El Mariachi will nur musizieren und sich über Wasser halten, der andere trinkt gerne Bier (in der Pflasche, du Pfeife!) und ist auf einem Rachefeldzug gegen den Gangsterboss, dessen Männer bald die beiden Gitarrenkoffermänner miteinander verwechseln und den Mariachi jagen. Daraus entsteht ein hoch unterhaltsamer B-Movie, der mit nur sehr wenig Budget wirklich Unglaubliches schafft. Die Schauspieler spielen überraschend stark, können die Geschichte tragen und werden sogar gut synchronisiert. Besonders hervorzuheben ist die Kamera- sowie die Schnittarbeit, die sehr trickreich alles handlungslose, unwichtige Geschehen amüsant macht. Einerseits zerstört die brutale Gewalt der Gangster El Mariachis Leben, andererseits ist der Film trotzdem gewalttätig und gewaltverherrlichend - was aber durchaus passt und nicht falsch am Ort ist. El Mariachi hat schöne Action (manchmal unrealistisch, trashig), ist spannend und auch lustig. Die Längen zwischendurch stören kein bisschen. Robert Rodriguez' Spielfilmdebut übertrifft alle Erwartungen und ist eine sehr unterhaltende Geschichte in den choatischen Straßen Mexikos.
Batman & Robin schlägt den gleichen Weg ein wie sein Vorgänger. Man versucht sich erneut am lustigen Over the top-Trash - Versuch fehlgeschlagen! Die Story, ihre Charaktere und ihre Dialoge sind so tiefgründig wie eine Scheibe Käse, wobei letztere wahrscheinlich ähnlich viel Aufwand benötigt hat. Hier wird noch mehr übertrieben als bei Batman Forever: noch stumpfere Handlung, noch unrealistischere Kampfszenen ... und Achtung! : noch mehr Vorhersehbarkeit!!
Die Schauspieler können leider nicht überzeugen und es fehlen die eindrucksvollen Bösewichte. Die Dialoge sind so dämlich, dass die Akteure verständlich Schwierigkeiten haben, das erzwungende Overacting zu vollziehen, bestes Beispiel: Uma Thurman als wohl krankeste, dümmste Ökologin der Filmgeschichte wenn sie in ihr Mikrofon ihren Monolog hält. Die Feinde fliegen meterweit in die Höhe, wenn sie in einer schlappen Choreographie besiegt wurden. Alles ist übertrieben, der übertriebene Trash ist ja häufig sehr amüsant, dieser hier verfehlt (zumind. bei mir) leider sein Ziel und ist ziemlich langweilig. Lahme Action, einschläfernde Musik, totale Einfallsarmut und schlechtes Schauspiel trotz Star-Besetzung. Lediglich ein paar quitschbunte Szenenbilder und ein paar Dialoge, über die man schmunzeln muss, halten einen wach. Ich wurde leider weder gefesselt noch amüsiert von dieser Batman-Geschichte.
Eine Erfahrung, die man ruhig machen kann, ist aber kaum besser als die Scheibe Käse was Schauspiel, Story, Intelligenz, Einfallsreichtum und Spaß betrifft.
Die Nackte Kanone 2 1/2 kann erstaunlich gut mit seinem Vorgänger mithalten. Leslie Nielsen ist wieder überragend. Es gibt eine sehr hohe Gagdichte mit Klamauk und vielen Zitaten. Die allermeisten Witze zünden, sind aber trotzdem nicht so witzig wie im ersten Teil, was man eigentlich auch kaum erwarten kann. Insgesamt eine gelungene Fortsetzung mit bewährtem Rezept. Ebenso bekloppt wie lustig!
Batman Forever geht eindeutig den trashigeren und verrückteren Weg als die Vorgänger von Burton. Die ganze Optik ist sehr bunt und selbst Gotham hat sämtliche Leuchtreklame. Der Film lockt mit großen Namen. Während die "Guten" (Kilmer, O'Donnel, Kidman) fast ohne Mimik oder Gefühle spielen, machen die Bösewichte Jones und Carrey extremstes Overacting und haben ihren Mund immer mindestensum 10 cm verzehrt oder geöffnet und lachen fast durchgehend schrill. Die letzten Beiden machen ihren Job ganz gut und sind teilweise sehr amüsant anzusehen, wobei es stellenweise einfach zu viel wird und etwas nervt. Die anderen Schauspieler können leider nicht überzeugen, obwohl Val Kilmer nicht so furchtbar ist wie erst befürchtet. Der Film nimmt sich nicht ernst, kann er auch gar nicht und ist teilweise so trashig, dass es wieder Spaß macht und man über den Film oder seine verrückte Art lacht. Joel Schumacher versucht die Geschichte lustig zu gestalten, das gelingt ihm stellenweise durch seine Bösewichte, durch 1 bis 2 coole Sprüche sowie durch die Mangelhaftigkeit in sämtlichen Belangen, welche manchmal wirklich unterhaltsam ist. Die Charaktere sind genau so flach wie die vorhersehbare Story und die Dialoge. Man hat das Gefühl, dass letztere sogar teilweise Tiefsinn haben sollen, aber bloß lächerlich sind (vlt. auch mit Absicht). Schumacher lässt häufig etwas krachend explodieren - natürlich over the top und unglaubwürdig, wie der gesamte Film. Hinzu kommt das nicht zufrieden stellende Ende.
Batman Forever balanciert auf einem dünnen Faden zwischen "so abgedreht und trashig, dass es wieder unterhält" und "so unglaubwürdig und schlecht, dass es langweilt". Insgesamt ist es ein Film, den man nicht Ernst nehmen darf - was wohl eh niemand tun kann. Teilweise so überdreht, dass man wieder Spaß hat. Mich hat aber vor allem die extreme Vorsehbarkeit der immer nächsten 10 Minuten bzw. des ganzen Films gestört. Manchmal hatte ich auch das Gefühl, man wolle hier einen ernsthaften Film machen und keinen Trash-Fun.
Jurassic World erfüllt die Erwartungen und reiht sich gut ins Franchise ein. Man bekommt einen leider klischeehaften und vorhersehbaren Film geboten, der sich nicht viel traut. Dies gilt auch für die Figuren. Und gerade zum Ende hin wird alles ein bisschen viel und der Zuschauer weiß, was als nächstes passiert. Dennoch wird man sehr gut unterhalten, was unter anderem an Chris Pratt liegt, der stark spielt (der Rest ist solides Mittelmaß) und in die komödiantischere Richtung passt, welche der Streifen einschlägt. Die Übergänge von den komischen Szenen zum Actionthriller sind gelungen. Optisch ist es richtig schön anzusehen und beeindruckend, zusammen aus der Musik und den super Effekten ergibt sich die Epik, die erreicht werden will. Was nicht nötig gewesen wäre, ist die Schleichwerbung, die gerade für Mercedes ein bisschen übertrieben ist. Trotzdem schafft es Jurassic World Atmosphäre und Spannung herüberzubringen und ist ein überdurchschnittlicher, unterhaltsamer, gradliniger Blockbuster.
Gene Hackman spielt sehr gut einen unsympathischen, rassistischen Cop, der im Duo mit seinem Kumpel Roy Scheider arbeitet, aber nur viele kleine Verhaftungen zustande bringt, statt große Erfolge zu verbuchen. Auch auf der Arbeit ist er unbeliebt. Aber nun sind sie an einem großen Drogendeal dran.
Der Film beginnt an drei scheinbar zusammenhangslosen Schauplätzen, die sich aber bald in New York treffen. Es geht hier weniger darum, eine komplexe Story zu erzählen, als die Verbissenheit von Popeye und die Mühsamkeit seines Jobs darzustellen. So besteht der Film gefühlt zur Hälfte aus Beschattungen oder rasanten Verfolgungsjagden durchs dreckige New York, die zu Fuß oder mit Auto ausgetragen werden. Sie wirken allesamt sehr realistisch, wurden auch an den echten Schauplätzen gedreht.
Man versteht warum der Film so erfolgreich war und der Klassiker ist immer noch spannend und natürlich empfehlenswert. French Connection durchläuft eine pessimistische Grundhaltung. Der Zuschauer wird in ein Szenario mit unsympathischen Protagonisten geworfen und Regisseur William Friedkin zeigt einem, wie man sich aus Mangel an Identifikationsmöglichkeiten an den Unsympathen hängt, den man eigentlich nicht mögen will.
Übrigens: Bei der Verfolgung, bei der Hackman mit dem Auto fährt, wurden eigentlich alle Straßen gesperrt, aber eine Ausfahrt wurde vergessen. Der eine Unfall war nicht gestellt, es hat sich aber zum Glück auch niemand verletzt.
Kluge Gamgstergeschichte, die mit prominenter Besetzung daherkommt. Wir sehen das Ganze optisch sehr schön Dank einer überragenden, trickreichen Kameraarbeit. Untermalt ist der düstere Gangsterthriller von cooler Musik. Coolness ist hier sowieso - auch wegen Craigs namenlosen Hauptcharakter - großgeschrieben. In einigen Szenen wird große Spannung aufgebaut. Leider konnte mich Layer Cake nicht ganz durchgehend fesseln, sodass ich zwar völlig überzeugt wurde, aber kein außergewöhnliches Filmerlebnis hatte. Überraschend starker Gangsterfilm, der absolut sehenswert ist.
Ein einzigartiger Film, der in nur einem Raum gespickt mit 12 interessanten Charakteren sehr gut Spannung aufbaut. Trotz weniger Cuts und kaum Musik als Hilfsmittel schaffen es das starke Drehbuch sowie die grandiosen Darsteller einen in diesem Raum an einen 13. Stuhl zu fesseln. Psychologisch ist der Film ebenfalls höchstspannend und zeigt clever das Verhalten von Gruppen und ihrer Mitglieder. Einer DER Klassiker, der auch abgesehen vom psychologischen Anspruch sehr unterhaltsam, satirisch und auch witzig ist.
Mal ein anderer Actionfilm, der weniger von seinen handgemachten Actionszenen lebt, welche nur sehr spärlich über den Film verteilt sind, als seiner Atmosphäre und der Spannung. Der Film beginnt sehr düster und trägt diese düstere Stimmung weiter, allerdings wechselt sie sich immer wieder mit lustigeren, lockeren Szenen ab. Man weiß also - genau wie Nikita - selten, wann wieder die romantische Idylle mit Marco (gut gespielt von Anglade) von einem zermürbenden Auftrag gebrochen wird. Die Aufträge sind aber weniger wichtig und interessant als die Wandlung der brutalen Junkie-Nikita zur Killerin mit Gefühlen und Leben. Nikita zeigt mit ihren "übertriebenen" Gefühlen - anders als die meisten Action-Killer-Filme - wie sehr so ein schrecklicher Beruf an einem zehrt. Trotz des sehr ruhigen Erzähltempos bleibt Nikita über 110 Minuten spannend. Manchmal ist mir die musikalische Untermalung nicht düster genug gewesen. Ein Klassiker des Actiongenres, der aber eher ein Thriller-Drama ist.
In Time hat eine interessante Grundthematik und ist sehr gesellschaftskritisch und antikapitalistisch. Allerdings sind diese Gesellschaftskritik und die angestrebte Komplexität nicht durchgezogen. Man wird in ein düsteres, spannendes Zukunftsszenario geworfen, es wird versucht ein kluges Thriller-Drama aufzubauen, aber man landet bei einem zwar spannenden und unterhaltsamen Film, der aber nicht das kluge Thriller-Drama ist, was er versucht zu sein, da die Story nicht zu Ende gedacht wurde. In Time ist eher gute, leichte Unterhaltung. Doch für ein Sci-Fi-Drama, wie Andrew Niccol bereits mit Gattaca hervorragend eins erstellt hat, fehlen die Charaktere und die Tiefe. Die Figuren werden sehr flach gehalten, man erfährt bei kaum einem mehr als eine Eigenschaft. Außerdem konnte mich Timberlake nicht durchgängig überzeugen, der Rest spielt solide und nur Murphy kann ein wenig mehr Darstellung und Mimik hereinbringen.
Ab der Hälfte des Films wird jeglicher Facettenreichtum abgestellt. Trotzdem sehen wir hier einen sympathischen, gut anzusehenden Sci-Fi-Thriller mit einigen netten Sprüchen und Verfolgungsjagden.
Der Grund warum ich mir die erste Staffel geholthabe, war Cillian Murphy, dazu kamen noch die guten Kritiken, die interessant klingende Handlung und der Fakt, dass das Drehbuch von Steven Knight stammt, welcher ja bereits bei Eastern Promises bewiesen hat, dass er Gangsterstorys beherrscht. Mittlerweile könnte ich diese Liste von Argumenten um ein vielfaches vergrößern. Mit hohen Erwartungen ging ich also an die Blinders ran, und die Serie hatte mich von der ersten bis zur letzten Sekunde gefangen. Die schmutzigen Straßen vom Birmingham nach dem 1. Weltkrieg sind eine klasse, düstere Kulisse für die gut angezogenen Gangster. Jede Folge beginnt mit dem passenden Titelsong von Nick Cave, der Murphy begleitet während er durch die dreckige Stadt reitet oder läuft. Und auch der Rest der größtenteils modernen Musik passt gut und hilft Atmosphäre zu schaffen.
Ein weiteres Lob an die Kamera-Arbeit, die ihren Anteil daran hat das jeder Spaziergang und jede blutige Blinder-Schlägerei (also Rasiermesser-Schlägerei) so obercool rüberkommt ohne zu oberflächlich oder einseitig zu wirken. Die Perspektiven sind passend gewählt und die Fahrten legen einen guten Fokus auf die Ereignisse. Was besonders ist: die eingesetzte Zeitlupe, welche in einzelnen Szenen oder längeren Takes zwischendurch benutz wird. Durch diese Zeitlupe wird unglaublich Spannung, Coolness oder Brutalität erzeugt, welche weder bloß als "unmöglich", noch bloß verherrlichend dargestellt wird. Die Serie ist eher langsam geschnitten, was natürlich auch mit der düsteren, ruhigen Atmosphäre und der wenigen Action zu tun hat.
Neben den populär besetzten Hauptrollen (Murphy, Neill) sind größtenteils unbekannte Gesichter hinter der Kamera zu bestaunen. Man kann sie wirklich bestaunen, denn sie spielen ihre Rollen überaus überzeugend: Iddo Goldberg spielt den heißblütigen Kommunisten, Paul Anderson den gebrochenen älteren Shelby-Bruder, Annabelle Wallis die singende, verführende Barmade und Helen McCrory die ruhige, kluge Tante. Niemand der Nebendarsteller muss sich hier verstecken, aber Goldberg, Anderson und McCrory sind besonders hervorzuheben.
Sam Neill ist als talentierter, routinierter Schauspieler natürlich jemand, der die "böse" Seite hart und erbarmungslos verkörpert und sich nicht an die Wand spielen lässt. Die Rolle des Gegenspielers passt gut zu ihm und er steht zwar auf der "richtigen" Seite des Gesetzes, aber er ist dennoch sehr skrupellos und man hofft das eine oder andere Mal:„ Komm schon Tommy, knall ihn einfach ab!"
Und die Krone der Sendung: Cillian Murphy, der den Tommy Shelby hart, aber sympathisch verkörpert, er ist ruhig, brutal, klug, raffiniert, teils freundlich, sehr charismatisch und spielt sich sofort in die Herzen des Publikums. Das ist wirklich erste Klasse was man hier sieht, Murphy spielt die Rolle so eindringlich, dass es ein Augenschmaus ist, ihm zuzusehen. Alleine schon seine Augen könnten mit ihrer Ausstrahlung eine Serie dominieren. Mit jeder Folge wächst einem der Gangster, welcher immer alles unter Kontrolle haben will, mehr ans Herz und man wünscht ihm ein Entkommen aus der brenzligen Situation. Murphys Performance hat großen Anteil daran, dass die Unterwelt von Birmingham einen tief verschlingt.
Hinzu kommt die gute Story gespickt mit interessanten Charakteren, die es es in nur 6 Stunden schafft einen zu fesseln. Die verschiedenen roten Fäden und die Beziehungen zwischen den Personen sind klug ausgearbeitet. Außerdem wird auf Nachkriegsthematik ausführlich eingegangen; Die Teilnahme am Krieg, welcher viele Narben hinterlassen hat, wird hoch angerechnet, doch Tommy wird jede Nacht von Kriegs-Alpträumen geplagt und zahlreiche traumatische Ängste sind entstanden.
Peaky Blinders schreitet mit einem langsamen Erzähltempo voran, doch hat viele Szenen, in denen wegen der Kamera, der Musik und auch wegen des ruhigen Tempos unglaublich Spannung aufgebaut wird. Neben Darstellern, Story, Kamera, etc. steht Atmosphäre bei den Kriterien, was diese Serie ausmacht, groß geschrieben. Man meint den Rauch, die Fabrikanlagen, das Alkohol oder das Blut zu riechen und das düstere, dreckige, kriminelle, obercoole und aufregende Birmingham zieht einen voll und ganz in seinen Bann.
Insgesamt wurde hier meiner Meinung nach eigentlich alles richtig und noch viel besser gemacht. Einziges Manko: nur sechs Folgen. Zum Glück erzählen diese sehr viel.
Ein Geheimtipp und Kaufempfehlung (mit Untertiteln, da der britische Slang bei Manchem kaum zu verstehen ist).
In guter Coen-Manier inszenieren die Brüder hier einen Film Noir, dessen Schauplätze in der Stadt gut zur düsteren Atmosphäre passen, während der Wald bei Miller's Crossing eher Film-Noir-untypisch ist. Die Schauspieler, allen voran Gabriel Byrne und John Turturro spielen hier großartig. Die Kameraführung ist ebenfalls gut und konzentriert auf die Charaktere ohne sie komplett zu zentrieren. Dieser Film ist düster und spannend, woran der Look sowie die Story (wie immer klasse) Anteil haben. Außerdem ist Miller's Crossing sehr lustig, wegen des coen-typischen schwarzen Humors, der coen-typischen verrückten Charakteren und der coen-typischen sehr witzigen Dialoge (Gabriel Byrne hat immer einen coolen Spruch parat und der Film erinnert deshalb teils an Screwball-Komödien). Leider hat Steve Buscemi nur eine kleine Rolle.
Ein Klassiker im Gangstergenre, der einer der besten Coens ist, aber nicht an Fargo, Lebowski &co. herankommt. Die Mischung aus der düsteren Gangsterwelt und den lustigen Dialogen ist jede Sichtung wärt. Grandios: das ewig lange Maschinengewehrgeballer von Leo - zum totlachen.
Übrigens: John Turturro hat verraten, er habe sich den Kameramann als Vorbild für seine Rolle als Bernie Bernbaum genommen.
Stanley Kubrick geht unglaublich differenziert mit der Kriegsthematik um, und man glaubt gar nicht, dass Dr. Strangelove schon 50 Jahre auf dem Buckel haben soll. Bitterböse, satirisch und extrem lustig wird facetten- und kritikreich der Krieg, bzw. das "Krieg spielen" dargestellt („Aber meine Herren, sie können doch nicht Krieg spielen, im Kriegsministerium"). Peter Sellers spielt seine 3 Rollen unglaublich gut und lustig. Eigentlich sollte er noch den Piloten spielen, doch dabei habe er sich das Bein gebrochen, also hat er das lieber sein lassen. Es wundert einen nicht, dass die gesellschaftskritische Schwarze Komödie ein Klassiker mit so einem hohen Status geworden ist, da mit der Kriegsthematik, der Politik, dem Fremdenhass, dem Militär, der Sicherheitspolitik,... hart und zum totlachen abgerechnet wird. Aus Sicherheitsgründen muss jeder Pilot eine Netzstrumpfhose dabei haben, was natürlich kontrolliert wird, aber ein xenophober General kann - ebenfalls aus Sicherheitsgründen - ohne Hindernisse einen Weltkrieg auslösen.
Einer der ersten und erfolgreichesten Blaxploitationfilme, der auch heute noch sehr schön anzusehen ist, obwohl die Anti-Rassismus-Thematik und die Blaxploitation heute nicht mehr so umwerfend, neu und unglaublich sind wie früher. Dennoch ist es einer der einflussreichesten Filme der 70er Jahre, der ein Meilenstein für Erfolg und Respekt von schwarzen Regisseuren und Schauspielern in Hollywood war, und allein deshalb ist dieser Kultklassiker sehenswert.
Außerdem funktioniert der Streifen heute immer noch. Das ist vor allem einem der coolsten Charaktere der Filmgeschichte zu verdanken, der extrem schlagfertig ist und dafür sorgt, dass der Film auch in seinen Längen nicht langweilig wird, sondern amüsant bleibt. Das ist mit passender cooler Musik untermalt und mit einem Titelsong der 3 Grammys gewann. Der Film geht interessant und gut mit der Diskriminierungs-Thematik um und ist auf jeden Fall eine Sichtung wert. Ein Klassiker, der heute noch spannend und lustig ist!
John Shaft ist die coolste Sau - Damn Right!