scpe - Kommentare

Alle Kommentare von scpe

  • 6

    Gestern Abend habe ich (m)eine größte filmische Lücke geschlossen, die ich schon seit Lebzeiten vor mir hergeschoben hatte. Der Film, der lange Zeit unangefochten sämtliche Hitlisten angeführt hat und heute auch noch einer der Filme zu sein scheint, die nach wie vor in jedem Ranking die vordersten Ränge belegt.

    Wir reden von nichts anderem als "den Paten", der so weit in die Populärkultur einzog, dass selbst unbedarfte Menschen Marlon Brando mit dieser Rolle in Verbindung bringen können. Über 50 Jahre hat der Film inzwischen auf dem Buckel und es gibt unzählige Fans, wie nicht nur die Kommentare hier belegen.

    Vorab: ich konnte dem Film leider wenig abgewinnen. Es gab eine Handvoll Szenen, die ich relativ cool fand (Eingangssequenz, Bettszene mit dem Filmmogul, Restaurant-Besuch Luna, Sizilien-Parts), allerdings kam bei mir nie auch nur im Ansatz irgendeine Form von Spannung auf. Der Film ist sicherlich gut, keine Frage, und hätte ich ihn nicht erst so spät gesehen, vermutlich würde ich ihn dann ebenso hart abfeiern. Aber ist das wirklich einer der besten Filme aller Zeiten?

    So bleibt bei mir eine gewisse Enttäuschung. Einerseits darüber, dass der Film nur begrenzt meine hohen Erwartungen erfüllen konnte, anderseits aber auch darüber, wie dieser Film in einem Atemzug mit Die Verurteilten, mit der Batman oder HdR Trilogie oder andere Klassiker genannt wird. Und wieso er seit jeher die obersten Plätze in der IMDB "blockiert"? ;)

    Coppola hat damals sicherlich eine neue Generation von Filmen und Geschichten in Hollywood mit geprägt. Jedoch ist der ganze Streifen zu langatmig und in den Momenten, wo er mehr Ruhe benötigt hätte, geht es Knall auf Fall. (Spoiler!) Am ehesten irritiert einen dann am Ende noch der Wandel von dem Mustersoldaten zu einem eiskalten Gangster, der nicht mal davor zurückschreckt, seine Familie in den Absturz zu führen. Möglicherweise will FFC damit aber auch nur die Mafia und ihre Machenschaften erklärbarer machen. Ja beinahe sogar schon rechtfertigen.

    Für mich mit Abstand der beste Schauspieler in dem ganzen Setting ist der Anwalt (gespielt von Robert Duvall) gewesen. Alle anderen waren meiner Meinung nach völlig überzogen dargestellt, oder blieben irgendwie blass. Die Polizei wirkte in dem Film auch wie ein absoluter Fremdkörper. Ebenso fand ich auch Brandos Performance nicht so überzeugend. Aber ich kenne persönlich jetzt auch nicht so viele Mafia-Bosse. Da fand ich seine Leistung in AN wesentlich besser. Schade!

    Ich werde mir die Trilogie dennoch zu Ende anschauen. Vielleicht kommt ja noch ein Aha-Effekt dabei herum, der die ganze Saga dann in ein anderes Licht rückt.

    • 8 .5
      scpe 24.01.2025, 18:26 Geändert 24.01.2025, 18:47

      Ich habe mir den Film in mehreren Sessions angesehen, da er ja wirklich schon sehr lang ist. Ich habe hin und her geswitcht, um der Handlung besser folgen zu können. Insgesamt traf ich hier auf einen sehr aufwändig produzierten Film, was sich schon alleine in der Anzahl der Statisten widerspiegelt.

      Natürlich sind die Bilder auch herausragend und die Kulissen, die Kämpfe sind eher oberflächlich (bis auf den am Ende) dargestellt. Unterm Strich allerdings ein sehr cooler Film, den es so heutzutage nicht mehr gibt. Was ich ein wenig schade finde, denn durch CGI wurde das Kino nicht besser, sondern lediglich anders.

      Wem die lange Laufzeit abschreckt, es gibt in der Mitte des Films eine Intermission. Das habe ich so in der Form auch bisher nicht wirklich gesehen.

      2
      • 6

        Ziemlich stumpfsinniger Klamauk, der allerdings schon alleine wegen Jack Black, den peinlichen Kostümen und seiner farblichen Machart zumindest zum einmaligen Sehen geeignet ist. Dass alle Protagonisten mit spanischem Akzent sprechen, ist vermutlich der originalen Tonspur geschuldet und nervt zunächst.

        • 6 .5

          Witzige, teilweise auch nachdenkliche Komödie über ein Mann, der am Scheideweg in seinem Leben plötzlich die Fehler aus der Vergangenheit korrigieren möchte. Gute Darsteller, auch in den Nebenrollen, sowie eine herzzerreißende Geschichte über einen Mann auf der Suche nach seinen eigenen Vatergefühlen.

          • 5 .5
            scpe 05.09.2023, 23:06 Geändert 06.09.2023, 05:37

            Weniger ist manchmal mehr. Der Tatort fängt sehr spannend und undurchschaubar an, verliert sich dann aber in Geplänkel und einer überfrachteten Story. Hier ein bisschen Stasi, dort ein bisschen Afrika-Connection, dann noch die armen Rentner in Deutschland. Die Drehbuchautore fischen hier in zu vielen Teichen.

            • 8

              Sehr tiefgehende Doku über eine außergewöhnliche Band und ihren Werdegang. Jeder verbindet Hochglanz und den Bravo Starschnitt mit den Jungs, viele Leute kennen nur Take on me. Dass die Gruppe jedoch facettenreicher ist und vor allem Tiefgang besitzt, beweisen sie mit jedem Album aufs Neue. Jammerschade, dass vermutlich kein weiteres mehr hinzukommen wird.

              1
              • 8 .5

                Dass den Film kaum einer kennen tut, verstehe ich nicht so ganz. Ich tue mir ja auch eigentlich nie so Filme angucken. Ich tue solche Filme auch eigentlich nicht mögen. Achtung Spoiler: "Pipi Langstrumpf ist gut für die Kinder, wenn die Familienhelferin das sagen tut." Spoiler Ende. Manche Menschen tun nur sagen, was man machen soll. Sie helfen nicht. Gut, dass es dann das Jugendamt geben tut.

                Während man anfänglich noch entgeistert drein blickt, weil das Bildungsniveau der Eltern nicht gerade auf dem höchsten Stand ist, wird man im weiteren Verlaufe des Films einen Hass auf die Dummheit der Behörden entwickelen und die leiblichen Eltern brennen sich in das Herz. Für wahre Liebe muss man keine Intelligenz besitzen.

                • 5

                  Kaffee, Kippe, Affe, Bulle, Huhn. Hatte was sehr groteskes. Trotzdem aber, wie Jack mehrfach sagte: bullshit. Beim Doppelpass müsste Jack auf jeden Fall für seine Phrasendrescherei tief in die Tasche greifen.

                  • 2 .5

                    Hut ab an alle, die diesen Film bis zum Ende schaffen.

                    • 5
                      scpe 23.02.2022, 22:43 Geändert 23.02.2022, 22:44

                      ACHTUNG SPOILER: Am besten haben mir noch die Silber lackierten Haare von Mr. Wu, die Gegenüberstellung mit den vielen Autos, sowie Herbies Selbstmordversuch von der Brücke gefallen. Ja und natürlich der lässige Score. Ach und der Bär als Beifahrer sowie der langsam tankende Oppa waren auch witzige Einfälle. Noch während ich hier schreibe, überlege ich ernsthaft, noch mal 0,5 Profilstärken drauf zu legen. Ich fahr die Rennstrecke noch mal eben im Kopf ab.

                      • 5 .5
                        scpe 15.11.2021, 10:38 Geändert 15.11.2021, 11:14

                        !ACHTUNG SPOILER ALARM ÜBER DEN GESAMTEN BERICHT VERSTREUT!

                        Etwas mehr als 50 Jahre nach dem deutschen Kinostart konnte man am Mittwoch, den 10.11.2021 den Science-Fiction-Kultfilm „Der Omega Man“ mit Charlton Heston in der Hauptrolle erneut im Kino sehen. Gezeigt wurde der Film im Rahmen der Reihe Kino 71 im Filmkunsttheater Eulenspiegel in Essen auf der 35mm Original Filmrolle und einer 100m² Leinwand.

                        Diese Version hatte natürlich aufgrund ihres Alters entsprechend auch etliche, kleinere Fehler. Die Rolle musste zudem offenbar auch schon mehrfach geklebt werden, wie der Moderator der Veranstaltung noch neben einigen, anderen nützlichen Zusatzinformationen zu dem Streifen im Vorfeld der Vorführung bekanntgab. Die unzähligen Filmfehler - die es laut Wikipedia Artikel geben soll - wurden somit auf ihre eigene Art und Weise kaschiert. Gute Voraussetzungen also, sich auf einen Klassiker einzulassen, der bislang an einem vorbeigegangen war und umso schöner, dass ich auch die Neuverfilmung bislang auch gar nicht gesehen hatte.

                        Zuletzt waren mir aus dem Erscheinungsjahr innerhalb kürzerer Zeit die Filme „Wer Gewalt säht“ mit Dustin Hoffmann und „Harold und Maude“ – die ja gewissermaßen beide auch über Kultstatus verfügen – in die Hände gefallen, womit meine dritte filmische „goldene Hochzeit“ im Jahr 2021 bevorstand. Beide erwähnten Filme konnten mich aber nicht wirklich vollends begeistern, so dass ich zwar nicht skeptisch war, jedoch auch nicht voller allzu großer Erwartungen. Meine beiden Begleiter kannten den Film bereits und man könnte sie daher in die Kategorie „Fans“ einordnen. Im Saal selber saßen auch gefühlt die Hälfte an Zuschauern, die den Film bislang auch nicht gesehen hatten.

                        So begann der Streifen, und der Protagonist irrte in einer vermeintlich leeren Stadt umher. Dass diese Vision durch überall umherliegenden Müll verstärkt wurde, machte den Umstand aber nicht besser, dass man sich selbst eine ausgestorbene Stadt nicht leer vorstellt, sondern eigentlich Chaos erwarten würde und auch Straßenzüge, die durch ad hoc Staus z.B. unpassierbar wären. Normalerweise müssten ja auch Leichen herumliegen und überall aas-fressende Tiere umherlungern. Eigentlich hätten Tiere in der Stadt komplett das Kommando übernommen. Bäume und Pflanzen würden wuchern. Hier ist aber alles einfach nur voller Zeitungsmüll. Erster Abzug also in der filmischen Umsetzung.

                        Optisch und inhaltlich hat der Film mich dann im weiteren Verlauf auch kein Stück abgeholt. Das konnten auch die beim Autoverkäufer schicken Autos aus der Zeit nicht wettmachen. Auch nicht seine üppig eingerichtete Luxusbude, die auch – bis auf großem Monitor und Kameras - nur sehr spärlich geschützt war. In seiner Rolle als Arzt hat mich CH auch nicht abgeholt. Die Sekte um Boss Matthias sah aus wie bei einer schlechten Halloween Fete, das konnten auch die grellen Kontaktlinsen und die Kutten nicht wieder ausbügeln. Insgesamt waren sie für „Verseuchte“ zu clever, aber auf der anderen Seite dann wiederum nicht. Wenn die Sekte doch eine Waffe hat und Neville schon einmal in einen Hinterhalt gelockt wurde, warum erschießen sie ihn dann nicht? Alles recht komisch und aufgesetzt, zumal die Sekte ja Technik ablehnt. Am Ende wird er dann aus 50 Metern von einem Speer getroffen und blutet einfach so in einem Brunnen aus? Achso!

                        FAZIT:
                        Insgesamt also ein eher enttäuschender Film. Am ehesten spielte noch Rosalind Cash ihre Rolle ganz gut, der Rest des Casts wirkte wie ein zusammengewürfelter Haufen. Leider kommt der Film dann am Ende in meiner Bewertung nicht über den Mittelmaß-Status hinweg.

                        1
                        • 2 .5
                          scpe 30.10.2021, 00:37 Geändert 30.10.2021, 00:49

                          Ab der zweiten Staffel in etwa so logisch wie die leichten Tiere mit einem H auf 9live und am Ende sind Habicht und Hirsch richtige Lösungen. Wer auf gute Knast-Romantik steht ist beim Frauenknast besser aufgehoben. Wer auf total irrwitzige Plot Twists und eine Never Ending Story steht, kann sich besser bei Alles Was Zählt austoben. Völliger Schwachsinn, der einen einfach nur aufregt. Erste Staffel noch mit guten Ansätzen. Danach Schrott. Wer clever ist, guckt bis zum Ende von Staffel 1 und erfreut sich seiner Freizeit da draußen. Ansonsten rätselt mal schön mit Mahone weiter, was die ganzen Tatoos bedeuten und werdet nach und nach irre, weil in jeder Folge neue dazu kommen ... Eigentlich ist die Serie auch eher eine Science Fiction Serie, weil gerade die FBI Agenten allesamt durch die Zeit reisen können und somit unüberwindbare Gegner sind, die auch immer genau zur rechten Zeit den richtigen Riecher haben. 2,5 Gummi Arme von mir für diesen Crap.

                          2
                          • 5 .5
                            über Looper

                            Wenn das hier - wie von MP propagiert - einer der besten Sci-Fi Filme der letzten 20 Jahre sein soll, dann ist im Umkehrschluss Ballermann 6 auch die beste Komödie der Nachkriegs-Ära ... aber wir drehen uns im Kreis.

                            • 1

                              ACHTUNG (FARB)-SPOILER:

                              *WAS EX ENGEL SO IN BERLIN MACHEN*

                              Blut schmecken
                              eine Kupferrüstung schleppen
                              Farben sehen
                              nach den Farben an der Mauer fragen
                              einen Typen anschnorren
                              Kaffee am Pommeswagen trinken
                              Rüstung im 2nd Hand-Laden viel zu billig verscherbeln
                              bunte Klamotten kaufen
                              jemandem den Weg erklären
                              Frau suchen
                              Bulle beleidigen
                              einem Schauspieler die Hand schütteln und tratschen
                              Kippe rauchen
                              mit Krawatte joggen
                              Sand weg treten
                              im Sand sitzen
                              mit Kindern labern
                              Schuhe binden und doppelten Knoten machen
                              in Gedanken versinken & träumen
                              von anderen Sonnen träumen
                              U-bahn fahren
                              Birne essen
                              fernsehen
                              umher irren
                              Konzertplakat erblicken
                              Konzert besuchen
                              jubeln
                              lauschen
                              an die Bar setzen
                              Zirkusfrau beim Konzert finden
                              monotones Gequatsche ertragen
                              Zirkusfrau küssen & umarmen
                              in Gedanken versinken ...

                              *WÜRDE GERNE NOCH MEHR SPOILERN, ABER MEHR PASSIERT NICHT*

                              4
                              • 9 .5

                                Wir müssen diesen schrulligen Schlager von Olaf Henning umdichten: komm lass Ted Lasso raus, der Typ hat Witz und Charme und Karma. Bitte unbedingt im Original schauen, denn man wird man hier mit ziemlich vielen Akzenten und Dialekten konfrontiert. Die deutsche Synchronisation ist leider wie britischer Tee für Ted: horrible. Diese Serie ist gespickt mit Emotionen. Man kann den Schweiß in der Kabine förmlich riechen. Daumen hoch. BELIEVE!

                                1
                                • 5
                                  scpe 15.12.2019, 00:41 Geändert 15.12.2019, 00:43

                                  Thrashiger Müll, der im ersten Viertel noch etwas leicht Bedrohliches hat und auch eigentlich recht gut anfängt, sich dann aber in Nonsense umkehrt und nur deshalb hohen Unterhaltungswert hat, weil sich die Protagonistin auf einem Luxus-Eisbrecher bei Minus 10 Grad genau das richtige Videotape heraus fischt, aus dem sich dann der ganze Plot herleitet. Jürgen Vogel, Gabriel Byrne, Richard Harris und Mario Adorf haben sich wahrscheinlich die Hälfte des gesamten Budgets von 35 Millionen in die Tasche gesteckt und auch gedacht: jau, bei dem Scheiß machen wir gerne mit. Was auch ganz wichtig bei dem Film ist: jedes zweite Wort ist Smilla. Schnee Smilla Junge Smilla Mechaniker Smilla Fick Smilla. Spoiler: beste Szene ist imho, wo Smilla dann den Schritt der Freundin ihres Vaters in den Händen hält und ihr die Leviten liest. Und die Bullen in dem Film kommen ganz gut weg. Lassen sich einmal zu zweit von dem "Mechaniker" ausbremsen, einmal von einem Besen, und einmal kommt Smilla genau eine Nanosekunde später in die Bildfläche, als einer der Bullen gerade die Treppe herunter geht. Ich gebe dem Film dennoch eine 5, weil Smilla irgendwo auch heiß ist. Aber auch nur, wenn sie vulgäre Dinge sagt. Ansonsten ist sie eher bieder. Der Mechaniker hat auch nie dreckige Hände. Irgendwie komisch alles.

                                  1
                                  • 5 .5

                                    Anfänglich noch wie ein leckeres Überraschungsei, dann Tiere als Grafiken im Überdruß, die dann auch noch die immer lahmer werdende Story übertünchten. Ziemlich grober Ideendiebstahl bei diversen anderen Fantasygeschichten.

                                    Letztenendes leider einfach nur überproduziert & vollkommen überladen. Schade, denn der Film fängt sehr verheissungsvoll an.

                                    • 9 .5

                                      Ich hab mir Searching For Sugarman heute Nacht aufgrund der Empfehlungen und guten Kritiken hier aufgezeichnet und gerade angesehen. Sein Konzert gab Sixto am 06.03.98 und ich sehe diesen Film an seinem "Auferstehungstag" 19 Jahre später. Zufälle gibt es.

                                      Welcher Zufall auch immer dazu geführt hat, dass irgendwer in Kapstadt in den 70er Jahren sein Debütalbum in die Hände bekam und es sich wie ein Lauffeuer gegen die Unterdrückung verbreitete: es hat zu dieser SEHR eindrucksvollen Studie geführt, bei der man ein paar Tränen verdrücken wird. Keiner weiß wer er ist, keiner weiß, wo er ist, aber jeder kennt seine Lieder. Jeder denkt, er ist tot. Ein Mythos eben.

                                      Ich halt nicht all zu viel vom Folk, ich halte nicht viel von der Methodik der Musikindustrie und ihren Machenschaften und ich habe vorher auch noch nie etwas von diesem Künstler gehört. Dieser Film bestätigt mich darin, dass die Musikbranche für ein paar Dollar auch gerne mal über Leichen geht und Dinge unter den Teppich kehrt, solange man damit kassieren kann. Es lebe der Punk! ;)

                                      Ich habe großen Respekt vor Tiefgang und noch größeren vor Künstlern, die bescheiden bleiben. Die Texte seines Schaffens wirken wie ein Vorbote oder ein Leitfaden und vermutlich hat das die Leute in Südafrika damals so fasziniert. Diese Studie ist auf jeden Fall sehr beeindruckend.

                                      Dieser "Star" hier hatte kaum eine andere Wahl, als weiter hart zu schuften, um seine Familie am leben zu halten. Das, obwohl seine Werke am anderen Ende der Welt eine Generation beim Umdenkprozess begleiteten.

                                      Die Szenen beim Konzert, als die Menschen 10 Minuten nur feiern, um einen totgeglaubten Helden Willkommen zu heißen, sind Gänsehaut pur. Der Film ist keine klassiche Doku, sondern eher eine sehr gelungene Skizze über ein trauriges Märchen, mit einem dann ganz bescheidenen Künstler, der das Geld, welches er nie hatte, an seine nächsten verteilt und so weiter liebt wie zuvor.

                                      Es ist die Geschichte über einen Rockstar, der Zeit seines Lebens keiner war und sein Werk längst vergessen hatte, während er in anderen Kulturen und unter einem diktatorischem Regime zu einem Mythos mutierte. Sehr berührend.

                                      1
                                      • 10

                                        Tja, wo soll man hier denn den richtigen Hebel ansetzen, um dem Gesehenen halbwegs gerecht zu werden? Gönnen wir Leo nun den Oscar für diese unterkühlte Leistung als nichtssagendem Schneemann mit Lauf- und Sprachbarrieren, der im Endkampf plötzlich wieder aufrecht steht? Oder kotzen wir lieber ab, weil es langatmig wirkt und ärgern wir uns, weil wir einen Western erwarteten, aber dann diesen Film bekamen? Treiben wir noch weitere zehn Mal mit im eiskalten Wasser und sehen zum tausendsten Mal blutigen Schnee? Oder ergötzen wir uns lieber an diesen Bildern und erfreuen wir uns an dieser darstellerischen Tiefe? Wir wollten doch eigentlich nur einen Western sehen!
                                        Eigentlich ist das ALLES bei diesem Streifen egal, denn Leo hat nun den Oscar: und das verdient. Es wirkt wie ein Tropfen auf dem heißen Stein, den man hier aber vermisst. Weil uns der Film irgendwie zum Frieren verleitet. Aber nicht, weil er nicht gut ist.
                                        Sicherlich hätte er diese Trophäe schon früher Mal verdient gehabt, mutmaßen die einen. Nur wofür denn eigentlich, entgegnen die anderen! Nur wenige wissen, für was er genau bislang alles schon nominiert war. Aber spielt es eine Rolle? Spielt er hier seine finale Oscar Rolle? Man fand Titanic vermutlich nur deshalb schrecklich, weil man sich vorher schon denken konnte, dass das Schiff sinkt und die Taschentücher voll sein werden. Sicher nicht nur daher konnten sich manche nie so ganz für ihn begeistern.
                                        Bis jene Filme kamen, die sein Wirken – peu á peu - in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Wir brauchen jetzt auch nicht auf The Beach, Gangs of New York, Inception oder Shutter Island eingehen, sonst wird der Text unnötig aufgebläht. Und er ist eh schon lang. Leo ist auf jeden Fall heute eines nicht mehr: der Schönling, der nur die Frauenherzen höher schlagen lässt. Dafür sucht er sich seine Rollen zu gezielt aus und wirkt inzwischen mehr aus einer künstlerischen Tiefe.
                                        Trotzdem wirkte es gerade bei dieser „Oscar-Vergabe“ ja beinahe so, wie ein gepfiffener Elfmeter eines Schiedsrichters, der nur deshalb gegeben wurde, weil vorher versäumt wurde, die tatsächlich richtige Entscheidung zu treffen.
                                        Aber irgendwie brauchte es dann noch genau noch diesen einen Film, um Leo zum Hero mutieren zu lassen.
                                        Hat er den Oscar also gerade deshalb bekommen, weil man seinen Wandel zum großen Schauspieler nicht akzeptieren wollte oder erkannt hat? War er mitunter sogar schon immer einer der ganz Großen? Sichten wir seine Frühwerke heute ggf sogar mit anderem Auge?
                                        Im diesem – eher untypischen - Western treffen wir also auf großes Gefühlskino aus einer überharten und unterkühlt dargestellten Welt! Jeder will alles zu seinem eigenen Vorteil. Muss er auch noch so lügen. Hier hat Zwischenmenschlichkeit wenig Platz, Verbundenheit existiert nur aus der Not heraus. Worte und Ehre werden klein geschrieben und die Menschen besitzen eigentlich nur eines: den inneren Antrieb überleben zu wollen. Zu müssen.
                                        Sicherlich war diese Welt auch tatsächlich eher so, als in den lustigen Filmchen dargestellt, welche John Wayne in grauer Urzeit zum Westernhelden mutieren ließ. Auch wenn John immer das Sinnbild des Westerns war und immer bleiben wird:
                                        here comes Leo, der neue Antagonist des Western.
                                        Ich kann weder sprechen, noch kann ich laufen: ich funktioniere einfach nur noch. Die neue Form vom Western Anti-Held. Getrieben vom reinen Instinkt. Wie der Bär, der sein Kind beschützen möchte. Es ist das nackte Überleben. Wir suchen nach den bunten Farben und Dialogen, aber wir finden sie hier nicht. Hier funktioniert der Western auf ein Mal komplett anders.
                                        John Wayne dreht sich zwar sicher just in diesem Moment im Grab um, aber ich ziehe meinen Cowboyhut vor dieser neuen Form des Western-Genres.
                                        Wer sich dennoch ausschließlich an dem Übergenre „Western“ orientiert und Freund davon ist, wird an diesem Film wenig Freude haben. Aber vielleicht wird er den Film genau deshalb doch lieben. Er strahlt wenig bis nichts von der Freude aus, die die Goldgräber und Westernhelden im frühen Amerika für sich in Anspruch nehmen konnten. Gerade, wenn man die unzähligen Hollywood Streifen dazu als Maßstab nimmt und welche einst zur Glorifizierung der Geschichte Amerikas missbraucht wurden. Der Film erinnert daher in Zügen an „Das Wiegelied vom Totschlag“ … solche Filme standen seinerzeit auf dem Index, heute ist es Mainstream. Sie setzen sich kritisch mit der eigentlichen Geschichte Amerikas auseinander, stellen sie sogar in Frage.
                                        Winnetou würde hier auch wenig Freude, geschweige denn Freunde haben. Er hätte aber immerhin einen Tauschpartner. Hier gibt es keine Blutsbrüder, sei es auch noch das eigene Blut. Also, Winnetou Freunde, Taschentücher raus, der Western von gestern ist tot.
                                        Leo spricht in seiner Rolle wenig, er röchelt sie gerade zu und friert sich mit Sicherheit in vielen seiner gedrehten Szenen auch mächtig den Arsch ab. Er wirkt distanziert, er wirkt unentschlossen. Dadurch aber auch irgendwie entschlossen. Er ist verletzlich und schwach, zerbrechlich. Kein Westerntyp! Und in den Szenen, in denen er sich erinnert, wirkt er wieder menschlich. Er entgeht mehrfach dem Tod. Er wirkt. Auch auf den Zuschauer. Er lebt irgendwie. Er bestimmt in diesem Film den kompletten Takt. Er ist dieser Film. Selten war ein Film abhängiger von seinem Hauptdarsteller.
                                        Doch genau das ist es, was diesen Film zu einer echten Perle werden lässt. Es geht hier nicht um den Wald oder dem „Western“, es geht nicht um die Kämpfe, es geht nicht um die Zeit. Hier geht es um eine zugeschusterte Rolle.
                                        Er kämpft sich z.B. halbnackt und unterkühlt in einer Schneelandschaft aus einem zugeschneiten Schlafsack hervor, zieht sich aus einem Grab, er kämpft mit einem übergroßen Bären und schafft eines immer wieder, sich aus einer mehr als misslichen Lage zu befreien. . Die Szene schlechthin ist für mich der Kampf mit dem Bären, man hatte fast schon Schmerzen beim Zusehen.
                                        Und Leo ist tatsächlich der Rückkehrer. Er lebt diese Rolle. Wenn de Niro in grauer Urzeit zig Kilo zugenommen hat, um dem Method Acting Leben einzuhauchen, welchen Preis hat dann Leo für diese Performance bezahlt? Lag er wochenlang im Eisschrank, um uns dies zu zeigen?
                                        Der Film vermittelt den Eindruck, dass es egal zu sein scheint, in welcher Lage man sich befindet. Man kommt da irgendwie schon raus. Der Hauptdarsteller hat auch irgendwann keine Angst mehr zu sterben, da er in dem Film eigentlich die ganze Zeit über tot ist.
                                        Hier sticht weniger die Story hervor, noch der Umstand, dass wir hier eigentlich einen Western erwarten. Viel zu farblos und langweilig auf dem ersten Blick, behält sich der Film dann vor, durch lange Kamerafahrten und atemberaubende Landschaften, kombiniert mit Mimik und Gefühlen zu gefallen. Es ist kein Western, irgendwie aber doch, erwartet aber bitte keinen Western.
                                        Freut euch einfach auf einen super Film und vergesst für zwei ein halb Stunden das Schubladendenken! Vergesst die Western von Gestern, sucht nicht nach Liebe. Sucht in dem Film einfach nach der demonstrativ übertriebenen und auch vermittelten Kälte, die diesen Film wirklich zu etwas besonderem machen. Weil es sicherlich auch damals so war. Und dann werdet ihr mit diesem Film auch warm.

                                        • 4

                                          Ich liebe Western. Ich liebe die (meisten) Filme der Coen Brüder.

                                          Mit diesem Film kann ich mich aber keinen Meter anfreunden. Denn der Film ist leider mega langweilig und besticht zu 95% durch ödes Geschwätz. Vermutlich ein Western für Freunde der Emanzipation, daher darf die kleine Mattie auch so tough mit den Haudegen verhandeln und der Marshal beim Ritt erzählen, wieso ihn seine Frau verlassen hat. In den paar Szenen, wo der Film dann Spannung oder Action aufbaut, reisst er das entstandene Gesamtbild leider nicht raus. Das tun auch die Landschaftsaufnahmen nicht. Daher für mich überbewertet! Überbewertet vermutlich deshalb, weil Coen drauf steht? Kleiner Lichtblick ist Barry Pepper, aber seine Rolle ist viel zu mickrig.

                                          Western sind geil, Coen Filme sind geil.

                                          True Grit ist scheiße ... ;)

                                          • 8 .5

                                            Bei manchen Filmen wäre es ratsam, sich vorab darüber zu informieren, was auf einen zukommt.

                                            Dieser Film ist solch einer, jedoch keinesfalls im negativen Sinne, denn auch wenn ich zunächst irritiert war: erwartet bitte ALLES, nur eben keine Komödie. Nach ca. eine halbe Stunde wirst du einen Karton Taschentücher benötigen, den du auch besser in Reichweite behalten solltest, denn der Film ist meeeega traurig. Wieso er also in der Sparte Komödie angesiedelt ist!? Vermutlich genau, damit auch der protzige Bollo mit Eiszapfen Tattoo - der im Hausflur lieber kleine Kinder erschreckt - mal wieder daran erinnert wird, dass es da draußen mehr gibt. Auf diesen Film adaptiert: Gefühle! Selten habe ich bei einem Film so viele Tränen vergossen! Beim nächsten Mal guck ich ihn mit ein paar "coolen" Freunden von mir!

                                            Man nehme also eine reale Vorlage, einen schnuckeligen Teddyhund, der nicht apportieren mag, packt da noch Richard Gere und sentimentale Klavierpassagen mit rein, und fertig ist ein herzzerreißendes Drama über die Beziehung von Mensch zu Hund und umgekehrt.

                                            (Ganz so einfach ist es dann vermutlich doch nicht)

                                            • 1

                                              Wie auch immer der Film an eine solch hohe Bewertung kommt, ist für mich absolut nicht nach zu vollziehen. Einfach nur geistloses Gemetzel und die Story war auch eher mau. Wenn er wenigstens Züge einer Satire hätte. Verschwendete und raus geschmissene Zeit! Ergo: ziemlicher Kackfilm.

                                              1
                                              • 6
                                                über Topas

                                                Der Film lässt meiner Meinung nach leider mehr Fragen offen, als dass er antworten liefert. Charmant ist wie allen Hitchcock Filmen, dass er - da er viel aus der Totalen dreht - regelrechte Zeitdokumente liefert. So düst man aufgrund der Story mal eben um die halbe Welt, um eindrucksvolle Bilder aus den 60ern der Metropolen Kopenhagen, Paris, Washington und New York geliefert zu bekommen. Die Autofahrten in den Filmen von Alfred sind immer eine Augenweide. Generell die Außenaufnahmen!

                                                Zudem wird auch aus heutiger Sicht sehr deutlich, wie schwer es damals war, an verbindliche Informationen zu kommen, da auch immer die Gefahr besteht, sein Wissen an den Falschen zu liefern, oder halt mit dem Falschen zu teilen. Ein hoch daher auf die modernen Telekommunikationsmöglichkeiten. Die "Arbeit", die der französische Agent da in dem Film verrichtet, würde er heutzutage mit dem Smartphone von zuhause aus sicherlich besser gestalten ... :D Dann würde er dann wenigstens nicht vor dem Gebäude in New York gesichtet werden und Menschen in Gefahr bringen. In dem Film ist eigentlich so ziemlich jeder zur falschen Zeit am falschen Ort. Richtige Agenten arbeiten doch professioneller? Er verlässt sich z.B. auch blind darauf, wie die Kubaner ihm die Informationen verschlüsseln oder liefern und im Flieger ist es wohl eher Zufall, dass er das Buch genauer betrachtet.

                                                Wie bei vielen der in Farbe gedrehten AH Filmen prägen ihn bestimmte Farbmuster, die im Kopf haften bleiben. Der rothaarige Kubaner mit dem Vollbart im grünen Heeresanzug z.B, das violette Abendkleid auf dem Schachbrettboden. Optisch hat der Film sicherlich einiges zu bieten. Aber das war es dann auch schon. Es mangelt ihm leider in der ersten Stunde an Spannung, da er sich zu sehr in die jeweiligen Momente verliert. Das Ende kommt daher viel zu abrupt. Daher ist der Film eher eine kleinere Enttäuschung. Auch aus dem Blickwinkel betrachtet, dass es eben ein AH Film ist. Die anderen sind halt besser, hätte ihn ein anderer Regisseur gedreht, würden sicherlich viele anders über den Film urteilen.

                                                Hätte er außerdem in den Szenen an Zeit gespart, in denen vermeintlich nicht viel passiert (Passagen ohne Ton, wo Informationen ausgetauscht werden), hätte man das Ganze etwas strukturierter staffeln können. So erweckt sich der Eindruck, als sei der Beginn mit dem zweiten Handlungsstrang nur wegen bestimmter Zufälle verknüpft. In anderen Filmen kommen diese Elemente zwar zum Tragen, in einem Agentenfilm aber eher weniger. (z.B. Vertigo, der auch lange Momente hat, aber es passt halt zu der Story besser)

                                                Vielleicht ist es aber so gewollt, dass man mit den ganzen Lügnern, die dieser Film am Ende als Antihelden liefert, gemeinsam ins Straucheln gerät. Es beginnt auf kleiner, persönlicher Ebene und endet global mit der Nato-Konferenz. Aber es bleibt die Frage: all der Aufwand, damit einer den Raum verlassen muss?

                                                Als Untermalung hat der Film eigentlich nur ein Element. Das ist der Hauptscore. Der wird in den jeweiligen Momenten einfach dem Erzähltempo angepasst und fertig ist die komplette Filmmusik.

                                                FAZIT: Am Ende haben fast alle irgendwo eine Doppelfunktion, daher kann man auch für kaum einen Sympathien entwickeln. Sei es durch Liebesaffären, sei es durch Geldgier, sei es wegen politischer Ängste. (Achtung SPOILER!] Karin Dor sagt in ungefähr, bevor sie erschossen wird: "Macht dieses Land nicht zu einem Gefängnis".

                                                Aus einem mäßigen Film rangt sie dann am Ende - trotz der eher kleineren Rolle - am ehesten heraus. Wäre es nicht ein Hitchcock Film, ich hätte mich sicherlich schwer getan, ihn bis zum Ende zu sehen. Thriller ist er vielleicht in 5 Minuten des Films. Ansonsten hat er mehr Züge eines sehr schwer durchschaubaren Dramas. Vermutlich einer der ersten ungewollten Mindfuck-Werke der Geschichte.

                                                Und nur deshalb bekommt er von mir 6 Punkte.

                                                2
                                                • 7 .5

                                                  "Ich bin dein Vater, Dr. Evil!" ...

                                                  "Ich hab dich noch nie im Leben gesehen und jetzt tauchst du auf einmal auf und erwartest, dass wir eine Beziehung haben? Ich HASSE dich!" ...

                                                  "Komm her, ich liege voll im Trend. Sieh mich nicht so an, als wenn ich Frankenstein wäre, umarme deinen Vater!" ....

                                                  "Ich persönlich führe bei meiner Karosserie immer eine Inspektion durch, bevor es losgeht ... "

                                                  BEHAVE!

                                                  1