TschunaSan - Kommentare

Alle Kommentare von TschunaSan

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    TschunaSan 14.04.2024, 15:10 Geändert 14.04.2024, 15:13

    Dieser Film schildert eine Geschichte, wie sie damals in etwa so hätte geschehen können. Angela, Helga Anders, stellt ein Mädchen der angehenden Woodstockgeneration im Milieu der aufstrebenden deutschen Nachkriegsgeneration dar. Die Ereignisse spielen in einer ländlichen Region nahe Rosenheim und dort in einem mittelständischen Betrieb.

    Alle Schauspieler spielen Ihre Rolle realistisch. Vermutlich gar nicht so schwierig, denn schließlich lebten sie ja in ihrer Zeit. Die Nostalgie einer Zeit, die ich hautnah als Kind erlebte.

    Immer wieder wird ein damaliger Motown-Hit der Four Tops als Hintergrundmusik gespielt: 'I' ll be there'. Eine gewisses Maß an Spannung wird von Anfang an durch Ungewissheit erzeugt und durchgehend aufrecht erhalten.

    Ein paar Sekunden angedeutete Erotik machten den Film damals vielleicht zum Kinoereignis. Bild- und Tonqualität sind durchaus akzeptabel, allerdings in dem damals üblichen s/w.

    Und wie bei Roger Fritz gängig, ist es auch diesmal keine romantische Kömödie, sondern ein problembeladener Film, der aber durchaus gut zu unterhalten weiß. Vor 50 Jahren kamen solche Filme bei der "Obrigkeit" nicht gerade gut an.

    Hellmut Lange, der einigen aus der ARD 70ger Reihe "Kennen Sie Kino" noch bekannt ist, der ich auch stets interessiert beiwohnte. Auch wegen der angenehmen Stimmlage von H. Lange. Hier ist er nur wenige Minuten am Ende des Films zu sehen.

    Mein 2. Film von R. Fritz nach 'Häschen in der Grube'. Habe noch zwei weitere Filme mit ihm anstehen.- Klare Empfehlung von mir!

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    • 5 .5
      TschunaSan 13.04.2024, 19:30 Geändert 13.04.2024, 19:34

      Der Film selbst ist recht unterhaltsam, gehört aber zu den eher durchschnittlichen vergleichbaren Werken aus der Zeit!

      Immerhin schafft es A. Quinn - nur ihm war das zuzutrauen-, vom Saulus zum Paulus in weniger als 111 Minuten zu mutieren! Der übereifrige Ex-Hebräer geschichtlich als unerbittlicher Christenverfolger und Mörder bekannte Paulus benötigte dafür viele lange Jahre.-

      Neben dem ungewollten aber gewiss nicht ungeschickten 'Zwangspfaffen' spielt auf der anderen Seite des Gesetzes Charles Bronson die 2. Hauptrolle. Er leitet eine zusammengewürfelte Rotte von Outlaws aus Mexis und Indianern. Die ersten 30 Minuten waren noch ganz okey, bis einschließlich der Stelle wo Bronson mit seiner Hundertschaft seine erste Aufwartung machte. Zuvor und besonders danach lief es zu glatt und vorhersehbar ab.

      Dennoch spielten Charly und Quinn ganz gut. Quinn spielte sehr leidenschaftlich. Und mit einem Schuss zuviel mit seinem typischen melodramatischen Over-acting.
      Anjanette Comer (Kinita) spielt überzeugend, die standhafte und ausharrende Mexe.

      Starke Kritik an das Jahr 1750, in dem der Film spielte. Keine Vorderlader mehr. Wie sonst üblich für das 18 JH. Schnellschusskanonen, mit denen Blauröcke ganze Dörfer von Apachen, Arapahoe und Cheyenne 80-100 Jahre später (!!) fast ausrotteten. Eine solche wurde hier gegen die 100-200 Outlaws eingesetzt.-

      Fazit: Unterm Strich ein zu braver, vor allem zu altbackener Schinken, den ich zum ersten Mal heute gesichtet habe. I-hin: Bild und Ton sind sensationell gut!

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      • 8

        Der berühmte Sunset Boulevard ist eine Straße im westlichen Teil von Los Angeles. Dort lebten die großen Legenden des frühen Hollywood. Billy Wilder war sehr fasziniert von diesem frühen Hollywood und dessen Ikonen, die 1950 schon lange aus dem Filmgeschäft ausgestiegen waren und zunehmend in Vergessenheit gerieten.

        Womöglich inspiriert durch die Stummfilmgöttin Norma Talmadge wurde die groteske Stummfilmkönigin Norma Desmond erfunden, die viele Jahre nach ihrem Ruhm einsam und vergessen in einem dieser großen Villen lebte und noch immer verzweifelt am Ruhm von einst festhielt.

        Diese Stummfilmdiva aus den Pioniertagen der Traumfabrik plant ihr phänomenales Comeback. Allen außer ihr ist klar, dass der Ausbruchsversuch aus ihrem egozentrischen Mikrokosmos nicht gelingen wird. Eine dramatische Geschichte von menschlichem Ewigkeitsstreben, das sich der unbarmherzigen Kurzlebigkeit von Ruhm und Glück zu widersetzen sucht.

        B. Wilders Film beeindruckt mit seiner Kritik an der "Traumfabrik Hollywood" und er hat bis heute nichts von seinem Glanz und seiner Aussagekraft verloren. Ein großartiger Film mit einer atemberaubenden Hauptdarstellerin Gloria Swanson, aber auch William Holden und Erich von Stroheim als Butler sind sehr überzeugend. Besonders von Stroheim - SAGENHAFT!

        Herausragend und sicherlich unvergessen in der Filmhistorie ist die Szene, in der Norma nach tagelanger Schönheitsmarter, auf dem Set von De Mille erscheint und von den alten Weggefährten wiedererkannt wird. Noch einmal richten sich die Scheinwerfer auf sie, noch einmal ist sie wieder für wenige Sekunden DER Star. Für einen Moment verschmilzt sie mit dem Rampenlicht und überwindet ihr irdisches Dasein. Für diese einzelne Szene hätte der Film an sich schon einen Oscar verdient gehabt. Sie beinhaltet so viel Emotion und verdichtet den ganzen Film, alles Sehnen, das ganze Sein und Leben Normas, auf einen Punkt gebracht. Ein Moment, in dem die Zeit für sie stillzustehen scheint und Normas Seele für einen Augenblick schwerelos wird. Im Moment der Erlösung wird alles erduldete Leiden aufgewogen. Ein Meisterstück des Regiehandwerkes, so etwas darstellen zu können.

        Die Beziehung zwischen Joe Gillis, Holden, zu einer recht hübschen Nachwuchsautorin, in der Joe zwar eine Seelenverwandte entdeckt, die aber schon vergeben ist. Dennoch imponieren der jungen Dame die Auftritte von Joe in ihrer Gegenwart, so daß sie sich mehr und mehr zu Joe hingezogen fühlt. Auch hat sie charakterlich Joe weitaus mehr zu bieten als die durchgeknallte alte Filmdiva, die mit theatralischen Selbstmordversuchen ihren vermeintlichen kommenden Mann an sich zu binden sucht.

        Obwohl Joe`s Lebensglück zum Greifen nahe ist, zögert er, den Sack zuzumachen. Zu sehr ist er der perfiden Macht des Geldes verfallen, mit welchem Norma ihn in ihrem Spinnennetz gefangen hält. Diese Diskrepanz und innere Zerreißprobe ist es letztendlich, welches diesem Drama seinen letzten Schliff und ein starkes Finale beschert.

        Fazit: Wer nur die heiteren und beschwingten Komödien von Billy Wilder wie '1,2,3' oder 'Manche mögens heiß' kennt, kann sich nur schwerlich vorstellen, welches dramaturgisches Genie in Wilder schlummert. Mit einer souveränen Seriosität, die vor nichts zurückschreckt, wagt der Regisseur den Sprung von der Traumfabrik in die reale, bittere Wirklichkeit. Das aber mit einer Intelligenz und entlarvenden Ehrlichkeit, die an Unterhaltungswert so mancher Klassikerschmonzette mühelos den Rang abläuft. Großes Kino! Smarty: vielen Dank für Deinen herrlichen Tipp!!

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        • 9

          Die St. 3 startet sogleich mit einem musikalischen Kracher: AC DC - Hells bells..... Weitere HR-Musik Beiträge von B.T.O., Doobie Brothers und der kristallklare Sound von CCR.

          Nicht nur das: in Folge 1 taucht eine Dämonin auf, die gänzlich anders geoutet zu sein scheint. Und wunderschön ist sie auch: Katie Cassidy Rodgers als Ruby - best looking Blondy ävver!

          Dean schlägt sich in Folge 2 mit diversen Wechselbälgern rum, eins davon hat sich bei einer sehr 'alten' Freundin Lisa, C. Sampson eingenistet, wo er der Vater sein könnte.

          Gordon Walker, der Jägerpsychopath lauert den Winchesterbrüder weiter auf und hat dabei ganz miese Spielchen mit ihnen vor in 'Frisches Blut' Folge 7. Die Finalisierung der Episode hat schon Staffelendcharakter!

          Folge 11 'und täglich grüßt' könnte auch 'Heat of the moment' heißen. Ist fast noch besser gelungen als die legendäre Komödie mit Bill Murray. Die Episode ist so abartig mit schwarzem Humor getränkt, daß ich mehrfach lauthals gröhlen musste!!

          Folge 12 ist ebenfalls ein absolutes Highlight: Dean und Sam hocken im Knast und ein Rudel von Dämonen kommt um ihnen den Garaus zu machen. Ruby, die Edeldämonin taucht mal wieder auf, um zu helfen. Doch es gibt einen unüberwindbaren Hacken.... . Dämonenfestival mit einem teuren Abschluss!

          Ein episches fulminantes Finale war in St. 3 nicht gegeben. 119 Pkt ergeben in der kürzesten Staffel einen Punktequotienten von 7,933. Der Staffelabschluss mit der unvergleichbaren Dramatik und atmosphärischen Dichte kann nicht wiederholt werden. Dafür ist der Mittelpart von St. 3 bombastisch!

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          • 7 .5

            In der ersten Folge musste ich mich erst an die einsilbigen Dialoge gewöhnen. Doch die Story ist bald vielschichtig und wird ex Folge 5 stets interessanter.

            Ein Western, der unabhängig vom erstgenannten vollkommen andere Töne anschlägt. Zu kritisieren ist zuweilen ein wirrer Handlungsablauf und Zeitsprünge, oder daß die Szenerie einfach zu lang auf einem Punkt verharrt.

            Dagegen spielt Emily Blunt sehr kraftvoll und leidenschaftlich; Chaske Spencer als Pawnee im Scoutlook physisch präsent und enorm intensiv. Dabei spielt er äußerst wortkarg und abgehackt, stoisch, mürrisch. Wenn er mal lächelt ist das schon fast wie ein Polarleuchten.

            Es ist elektrisierend, wie die Chemie zwischen Spencer und Blunt funktioniert. Zu sehen, wie Blunt bei ihrer Ankunft in den USA als perfekte englische Lady fungiert und sich dann anpasst und sich zu einer Frau entwickelt, die sich der Brutalität des Wilden Westens frontal stellt und sich wehrt, ist großartig und nachdrücklich gelungen.

            Die Weitwinkelbilder mit ihren wunderschön eingefangenen Prärielandschaften, herrlichen Wolken/Sonne Bilder sowie Grüße von der nächtlichen Galaxies bestechen allesamt kristallklar. Die punktuelle Action ist staubtrocken und fällt zumeist herb aus. Einige brachiale Kills werden teilweise langsam und 'übersichtlich' ausgeführt.

            Fazit: Die knapp sechs Stunden weisen überwiegend ausgezeichnete Schauwerte auf. Kamera und Schnitt sind allererste Sahne, alle drei Attribute tragen die kleinere Serie bis zum letzten Zipfel. Große Gefühle bleiben bei all der Härte auch nicht aus. Sehr innovative Westernunterhaltung der gänzlich anderen Art.-

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            • 8
              TschunaSan 10.04.2024, 15:32 Geändert 10.04.2024, 15:34

              Im Gegensatz zu sonst, steht Kripohauptkommissar Schimanski (G.G.) nicht so im Vordergrund wie sonst. Hier hat das Mädchen auf der Treppe diesen Part und lässt dabei, von Anja Jaenicke gespielt, ihrer Charaktereigenschaft freien Lauf. Anfangs wirkt auch das bestens im Krimi. Aber je länger die Handlung fortschreitet desto mehr nervt ihr Querdenken.

              Schimanski und Tanner in blendender Form. Jedoch muss der Horst auch alle inneren Kräfte bündeln, damit er den gewaltigen Anforderungen, die dieser Fall mit sich bringt, gewachsen ist und standhaft zu bleiben. Die Tiefe der Darsteller ist gerade auch deswegen überraschend gut gelungen. Dieser Tatort-Klassiker schenkt uns einen genauen Einblick in das Duisburg der 80ger. Sehr einfühlsame Mucke von Tangerine Dream, die bestens zum Inhalt der Story passte. Nebenbei treffen hier für mich in der damaligen Zeit die beiden besten Darsteller D aufeinander: George vs Lamprecht!

              Weitere klare Empfehlung für Schimmi-Fans geht raus und mein Dank an Franzi!

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              • 4 .5
                TschunaSan 09.04.2024, 14:17 Geändert 09.04.2024, 14:17

                Die großen Namen (Max Ophuls und Heinz Rühmann) ließen eigentlich Großes erwarten, doch die Enttäuschung folgte auf dem Fuß: die schwache Geschichte von der ungewöhnlichen Erbschaft mit Auflagen (4 Wochen keinen Tropfen Alkohol zu trinken) und einer Liebschaft, die zwischen Kuppellei und Romanze changiert und letztlich die konkurrierenden Sektkellereien in einem Happy-End zusammenführt, ist ungelenk inszeniert und von den Schauspielern beinahe hilflos gespielt.

                In einer erweiterten Hauptrolle sieht man die attraktive Österreicherin Lizzi Waldmüller, die einen Monat vor Kriegsende in Wien bei einem Bombenangriff mit 40 Jahren aus dem Leben gerissen wurde.

                Wenn man bedenkt, was gerade in den USA bereits in den 30gern an spritzigen und noch immer hochwertig ansehbaren Screwball-Comedeys über die Leinwand flimmerte, kam diese Komödie sehr matt rüber.

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                • 5

                  Ein typisches B-Monster-Movie, das durch seine extrem beknackten und lächerlichen Spezialeffekte aus dem Rahmen fällt. Die Modelle wackeln, die Flugzeugmodelle eiern und der Riesenvogel ist unbeschreiblich stark misslungen. Wenn man bedenkt, daß zu der selben Zeit Tarantula und Formicula gedreht wurden, biegt sich einem bei Sichtung der Magen um.

                  Ansonsten ist die Story nicht so mies, die Darsteller spielen das ganz gut, so daß noch versöhnliche 5 Pkt. rausspringen.

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                    TschunaSan 07.04.2024, 22:14 Geändert 07.04.2024, 22:17

                    In Folge 2 der 2. Staffel treffen Dean und Sam erstmals auf das weibliche Jägerteam Ellen und Jo Harvelle, von denen sie sich weiteren Aufschluss über DEN Dämon erwarten. Beide sind cool und zu einer Zusammenarbeit bereit.-

                    Während in St. 1 nur 2x zarte Slasherszenen zu erblicken sind, geht es in dieser Hinsicht in Folge 3 - 'Blutrausch' doch recht deftig zu! Dean verpasst u.a. einem Vampirarsch eine Höllenfrisur! Interessanterweise entführt eine Gruppe von Vamps Sam. Sie erklären ihm, daß sie sich seit Dekaden nicht mehr mit Menschenblut sondern mit Rinderblut ernähren. Sie lassen ihn auch wieder gehen und Dean und ein weiterer mordgieriger Jäger lassen sich nicht überzeugen.

                    Folge 10 ist die nächst 10er Wertung fällig geworden: In 'Hunted', will ein durchgeknallter Jäger Sam ans vermeintliche Dämonenfell und lockt ihn in eine tödliche Falle, wobei Dean den lebendigen Köder spielt.-

                    Ja, es geht in den Folgen oft gegen Vamps, WW, Formumwandler oder andere diverse ominöse Freakgestalten. Und dann die Folgen, die wie ein Band durch alle Staffeln gehen. Das sind die besten.-

                    Im Fokus vor allem steht auch die brüderliche tiefe Bindung und Zuneigung zwischen Dean und Sam. Sie muss unfassbar schwere Prüfungen und Schicksalsschläge durchstehen. Genremäßig hat Supernatural ungewöhnlich viel zu bieten. Ein bisschen Drama, Komödie, Mystery, Fantasy, ein Hauch Romanze und eine Brise Horror. Die Brise kann sich nach der doppelten Finalrunde noch verstärken....

                    In der Doppelfolge 'All hell brekes loose' am Ende der 2. Staffel zeigt sich endlich das wahre Supernatural von seiner höllischen Seite. Hier geht es nicht mehr um ghostbustersartige Säuberungen -ohne den Super-Film von 1984 zu schmähen, sondern jetzt ist die pure Hölle entfesselt. Besonders die letzte Folge der 2. St. zeigt dann bis dahin noch nie zuvor gesehene special effects und Dramenpower und gigantischer Atmosphäre ohnegleichen.- (ich meine hier nicht nur SN sondern alle Horrorfilme bis heute).

                    Dann noch der kolossale Cliffhanger.... Exakt das sind die Folgen, weshalb ich SN so sehr liebe. Sie sind einfach nahezu unschlagbar.-

                    In der letzten Folge gibt es auch im superfinalen Teil noch eine sehr unerwartete Begegnung, die ich nicht spoilern werde.- Die Inszenierung ist hier eigentlich kaum noch steigerbar. Glatte 10 Pkt. + 12 💖🎯.

                    160,5 Pkt. = 7,6 Pkt.

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                    • 7 .5
                      TschunaSan 07.04.2024, 14:38 Geändert 07.04.2024, 14:40

                      Ben Stiller spielt einen erfolgreichen Risk-Manager, der in den Flitterwochen von seiner Braut am ersten Tag in deftigster Weise betrogen wird. Zufällig trifft er später auf die frühere Mitschülerin Polly, (Jennifer Aniston), die das glatte Gegenteil von ihm ist: sprühend vor Spontanität, planarm und chaotisch. Trotzdem entwickelt sich zwischen beiden eine Beziehung, die natürlich zu reichlichen Komplikationen führt.

                      Sehr witzreich tritt hier sein "ekliger" Freund Sandy auf, gespielt von Philip Seymour Hoffman. Ebenfalls sehr überzeugend Alec Baldwin, der bei seiner Eingangsrede, sein Mikrofon gestenreich 'missbrauchte'.-

                      Fazit: Ein rundum sehr unterhaltsamer Film der inhaltlich und technisch überzeugt! Wie äußerte sich vor kurzem ein Buddy-Mitgenosse: 'Wir seien zur Romantik nicht mehr fähig'. Denke der Gegenbeweis ist somit erbracht.

                      Mein Dank geht nochmals raus an Souly, der mir die Zweitsichtung nach über 20 Jahren schmackhaft machte!

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                        TschunaSan 06.04.2024, 14:38 Geändert 06.04.2024, 14:40

                        George Stroud arbeitet erfolgreich als Chefredakteur für „Crimeways“, eines von vielen Magazinen, die von dem Finanzkapitalisten Earl Janoth (Charles Laughton) verlegt werden. Stroud, Ray Milland, ist sehr gut darin, untergetauchte Gesetzesbrecher aufzuspüren, indem er mittels eines von ihm entwickelten Systems der scheinbar irrelevanten Hinweise, die von der Polizei gewöhnlich nicht weiterverfolgt werden, ein Psychogramm der gesuchten Person erstellt und somit wohlbegründete Vermutungen hinsichtlich eines möglichen Aufenthaltsortes anstellen kann. Was tut allerdings Janoth mit seinem erstklassigen Mitarbeiter? Er presst ihn aus wie eine Zitrone und glaubt, nach Gutdünken über seine Zeit verfügen zu können, so daß es Stroud trotz seines Wohlstandes nach sieben Jahren immer noch nicht geschafft hat, mit seiner Frau Georgette, Maureen O’Sullivan, die Hochzeitsreise anzutreten.

                        Als die Glöckchen beinahe schon am Läuten sind geschieht ein Mord aus dem Affekt heraus.... Recht temporeicher und spannender Noir. Die Szenerie wird durch etwas Humor aufgelockert, für den Elsa Lanchester, Ch. Laughton echte Ehefrau sorgt.

                        Über allen thront natürlich der unglaubliche 'Filmgott', Charles Laughton, der einen durch und durch selbstsüchtigen und bedrohlichen Firmenpatriarch mimt, den er einfach nur brillant spielt. Stets ist Janoth bemüht, die Kontrolle über seine Untergebenen zu behalten – selbst über die Glühbirnen in den Putzmittelräumen wacht er –, und greift rücksichtslos in ihr Privatleben ein. Seine Besessenheit von der namensgebenden großen Uhr in der Eingangshalle seines Geschäftsgebäudes legt beredtes Zeugnis ab von seiner Neigung, über die Zeit seiner Mitmenschen nach Belieben zu verfügen und sie sich in großen Portionen einzuverleiben. Bei Meetings beispielsweise in einem riesigen Bürosaal, achtet er mit einer Stoppuhr darauf, daß seine oberen Angestellten bei Redebedarf auf keinen Fall die gerade von ihm verfügte Sekundenzeit überschreiten......

                        Fazit: "The Big Clock“ ist ein unterhaltsamer Film, der vor allem durch seine Handlung und die schauspielerischen Leistungen, auch der Nebendarsteller, beeindruckt. Die genrebezogene Düsternis, die für den Noir so oft bestimmend ist, vermag angesichts des vorherrschenden Humors nicht so recht aufkommen, zumal das Ende kurz nach der Aufklärung des Mordes doch ein wenig lächerlich erscheint.- Insgesamt unter dem Strich betrachtet dennoch eine deutliche Empfehlung für Liebhaber alter Filmklassiker.

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                          TschunaSan 05.04.2024, 14:52 Geändert 05.04.2024, 14:54

                          Dieses übersehene Juwel zeigt eine frisch verheiratete Frau, I. Bergman als Karin, die in ihrer überstürzten 'Fluchtehe' und dem damit verbundenen 'neuen Zuhause' und deren Erkenntnissen eine harte Bruchlandung erleben muss. Die karge, vulkanische Insel, die mit ärmlichen und sehr orthodoxen Menschen bewohnt ist, welche mit ihren seltsamen Manieren größtenteils mehr als unsympathisch sind. Als Karin mit ihrem Männe die Dorfkirche besucht, wird sie von allen angestarrt, so als hätte sie Aussatz.-

                          Viele einheimische Inselbewohner spielten in dem Film mit. Somit wirkte der Film sehr authentisch.- Wenige deutsche Untertitel konnten den Filmgenuss nicht trüben. Ein paar romanische Broken kenne ich, so daß ich von dem Originalgesagten so Manches verstehen konnte.

                          Entsetzen hat bei mir der Thunfischfang mit Hilfe einer sogenannten Mattanza ausgelöst. Dutzende von sehr großen Fischen wurden erbeutet. Manche noch vor der Hereinnahme auf die Boote vom Leben in den Tod per Messer befördert. (das war live mitgedreht worden) Purer Tierhorror, diese lang anhaltende Szenerie.- 1950 kümmerte dies kaum jemand, bzw. wie ein Echo wenn es ungehört verhallt.

                          Fazit: Eine ziemlich traurige und verzweifelte Vision einer Frau, die in die Falle der „Vertriebenen“ tappt. Ein schmerzhafter, aber sehr bewegender und atmosphärischer Film, der Vulkan 'spielt seine Rolle sehr gut'. Großartige schauspielerische Leistung von der Bergman!

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                            TschunaSan 04.04.2024, 16:55 Geändert 04.04.2024, 16:57

                            Nach nur knapp 4 Min. das erste Superhighlight in SN!

                            Einige Folgen sind mit einfachen Spukgeschichten, die das Niveaugefälle der ersten Staffel doch bei der Zweitsichtung mindern.

                            Der Leitfaden-Höhepunkt ist bereits in Folge 1 enthalten, an dem sich einige Staffeln orientieren. Hierdurch erhält man eine urige Inszenierung analog 'Akte X', die zu gefallen weiß.

                            Dennoch fand ich die Folge 11 'Scarecrow' noch atmosphärischer, mit am obersten Limit in St. 1, super spannend und absolut ohne 'Heitzefeiz'. Zum ersten Mal kommt Dean mit einem Dämon in Berührung, der in einer jungen dünnen Schrulle steckt, die auch knallhart ihre Opfer slashert. In Folge 12 'Der Wunderheiler' trifft Dean zum ersten Mal auf den buchstäblichen 'Tod', der zu einem sporadigen Begleiter der Winchesterbrüder wird.-

                            In der Folge 16 bekommt man erstmals ein Gefühl dafür, wie beeindruckend die beiden Brüder mit ihrem Vater John Winchester, J.D. Morgan harmonieren können, was aber nicht stets so war. Die Screentime von J.D. Morgan als Daddy Winchester ist bereits in St. 1 sehr gering.

                            Die beiden letzten Folgen 'Salvation' und 'Devils trap' sind die härtesten und setzen sich schon vom größten Teil der Eröffnungsstaffel ab und geben einen klasse Vorgeschmack auf kommende Staffeln!

                            Klasse Musikauswahl überwiegend im Hard Rock bzw. Rockbereich. Herausragend hierbei klar UFOs 'Rock Bottom' mit dem nach wie vor unvergleichlich brillanten E-Guitarrensolo! Sabbath, Bad Company, Boston, Free und CCR sind auch u.a. in der Auswahl.-

                            159 Pkt. für 22 Folgen ergeben 7,22 Pkt.

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                              TschunaSan 04.04.2024, 14:55 Geändert 04.04.2024, 14:56

                              Sehr schleppende Schmalzschnulze. Dadurch, daß alles viel zu lange währt, besonders bis Ryan und Hanks aufeinander treffen, hangelt sich der Streifen sehr unbefriedigend von einer Langatmigkeit zur nächsten. Rein gar nichts deutet für mich darauf hin, daß das eine Liebeskomödie sein soll.

                              Besonders die ausgewählten 'Songs' waren sehr passend - schlimmer gings musikalisch nicht mehr......

                              Reicht noch nicht mal für einen verregneten Abend. Da gibt es meines Erachtens ganz andere tolle Liebesfilme mit gutem Komödienanteil.

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                                Der Bankraub zu Beginn ist sehr ausgeklügelt und äußerst intelligent und bis ins kleinste Kalkül durchdacht. Somit wird nach dem äußerst erfolgreichen Raub die Polizei 2x auf falsche Fährten mit System gelenkt, wie man es so noch niemals sah.-

                                Ein kompromissloser Kommissar, Alain Delon, der selbst nicht vor Gewalt zurückschreckt nimmt es mit einem ebenso skrupellosen kriminellen Mastermind Simon, Richard Crenna auf, um das zu bekommen, was er will.

                                Die beiden zentralen Sequenzen des Films - der Banküberfall und ein Zugraub von Simons Gang sind spannend in Szene gesetzt. Leider fällt hier der Einsatz von Spielzeuglokomotiven und Spielzeughelikoptern sehr unangenehm auf. Das lässt den zu trockenen Streifen dann extrem billig aussehen, Und man reibt sich erstaunt die Augen, weshalb Melville dies zulassen konnte.- Zeitweise nistet sich auch unerwartet Langatmigkeit ein.

                                Man konnte damals im französischen Kino womöglich schockiert sein, wie der smarte MM der Bande bereit war, mit unvermuteten Problemen umzugehen. Catherine Deneuve liefert eine prima Leistung als gefühlloses Herzstück einer schmuddeligen Dreiecksbeziehung ab, die heftige Zweifel am Wesen von Romantik und Loyalität aufkommen lässt.

                                Fazit: Gutklassiger französischer Krimi, der jedoch u.a. durch die Lächerlichkeit der Spielzeugfiguren Federn lassen musste.- Für Franzosen Film Freaks (FFF) und Delonfans freilich ein Selbstläufer....

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                                  Bobby Cooper, S. Penn, ist unterwegs nach Las Vegas um Schulden zu begleichen, als in einem Wüsten-Kaff namens Superior der Kühlerschlauch seines schicken roten Oldtimer-Cabrios platzt. In Superior nimmt sein Schicksal eine dramatische, bisweilen ausgefallenen grausige Wendungen.

                                  Klasse Besetzung von der Regie bis zu den Darstellern/innen, die man anfangs nicht unbedingt alle erkennen kann. B.B. Thorton als zerlumpter fieser Automechaniker oder Jon Voight als blinder Landstreicher aber auch "Toby -TNT- N. Tucker" alias J. Phoenix als völlig durchgeknallter Typ! Sowie J. Lopez als heißes Luder geben dem Movie erst die richtige scharfe Würzung. Niemand konnte ahnen, daß sie und ihr Mann Jake (Nick Nolte) ein besonderes Geheimnis hüten - so wie eine Menge Geld. Der exzellente Cast wird u.a. noch mit Powers Boothe als zwielichtiger Sheriff perfekt ergänzt!!

                                  Oliver Stone hat ein bizarres, großartig bebildertes Filmkunstwerk geschaffen, das ich so einfach nicht verschubladen kann. Etwas Roadmovie, etwas Film Noir und eine Prise Psychothriller. Die sparsamen, umso unterhaltsameren Dialoge ("Sie sollten besser auf sich aufpassen!", ist der Running Gag in U-Turn.) runden das Erlebnis perfekt ab. Mehr wäre hier zu viel. Die verträumte Leiterszene mit JeLo ist schon megaspitz(e), wo ihre Kehrseite durch das Kleidchen optimal alle spekulative Optionen anheizen.

                                  Die Schauspielerleistungen sind durch die Bank runtergebrochen bis in den Kleinstrollen herausragend! Selbst bei meiner Drittsichtung brilliert mein eigener U-Turn zu diesem Filmwerk.

                                  Fazit: Abgefahrener Superstreifen inmitten einer öden Landschaft, Skorpione, blauer Arizonahimmel, ein abgehalfterter blinder Indianer und ein rotes Cabrio, das seinen Besitzer vermittels Panne ins Kaff Superior verschlägt, wo der Schlamassel beginnt und letztlich endet. Ein richtig makaberer Horrortrip dem man nie ansieht, wohin die Reise führt.....

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                                    TschunaSan 02.04.2024, 19:38 Geändert 02.04.2024, 19:42

                                    Mad City als krimithrillersozialdramatische US-TV-Satire, bei der jeder Spannungsfunke schnell erstickt. Wobei Thriller hier nicht im Ansatz zu verspüren war, und Krimi schon gar nicht!

                                    Zwar liefert Dustin Hofman eine ordentliche Leistung im großzügigen Sinne ab, und an den linkischen Stotterer und den auf Babyface getrimmten Travolta konnte ich mich in keinem Moment dran gewöhnen und/oder abfinden.- Ähnlich unverdauliche fade Story wie zuletzt bei 'Inside Man', die selbst gestandene Darsteller/innen ziemlich im Stich lässt.-

                                    Das ziemlich eindimensional angelegte Drehbuch, wird weder durch die kantenlose Inszenierung, noch durch die prominenten Akteure aufgebessert, weswegen der Gähnkrampf-Streifen trotz des Starduos noch nicht mal als Stangenware durchgeht.

                                    Dustin Hoffman und John Travolta hadern dabei sichtlich mit der Anlegung ihrer Rollen. Besonders Travolta präsentiert den gebeutelten und bevormundeten 'Sam' beinahe schon als geistig zurückgebliebene Witzfigur. Der ist so deppert, daß er es Noch nicht einmal im Schlussspurt schafft, sich selbst die Birne wegzupusten.

                                    'Vielleicht kannst du dem Film ja etwas mehr abgewinnen.' so die Hoffnung von meinem ChaosCaptain-Buddy als Tippgeber vor über zwei Jahren! Ich habe seine 5 Pkt. entsprechend noch unterbieten können....

                                    Ita a määääd World......

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                                      TschunaSan 02.04.2024, 07:37 Geändert 02.04.2024, 08:54

                                      Achtung: Kann diverses Spoiler-Allerlei enthalten!

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                                      Der Film, der kaum gesprochene Dialoge enthält, handelt von einem verärgerten Vater, der den Tod seines Sohnes rächen will, der an einem 'heiligem Abend' von örtlichen Bandenmitgliedern bei einer Schießerei aus einem vorbeifahrenden Auto getötet wurde.

                                      Zuvor musste B. Godlock ein Attentat schwerstverletzt überstehen. Er wurde am Kehlkopf mit einer Kugel getroffen. Daher ist er völlig sprachlos, danach ist verständlich, zuvor war er es und die Attentäter auch! Lediglich Wutlaute bzw. Unmutsäußerungen kommen aus seinem Rachen nach seiner Entlassung.

                                      Selbst seine Frau sagt zu ihm nur das Allernötigste: 'Hey' und 'Okey', als er wieder zu Hause ist. Selbst als er sein Kind wieder in seinem Arm hält, hat man 'Das große Schweigen'. Die Eheleute unterhalten sich ausschließlich über SMS. Worte erklingen hin und wieder aus dem Radio oder TV.

                                      Um für seinen künftig inszenierten Rachetag gerüstet zu sein, trainiert er lange Zeit Selbstverteidigung. Zudem lernt er mit Waffen umzugehen. Ab der 50. Minute zieht der Streifen urplötzlich hart an - in allen Belangen. Danach gibt es eine Menge Highlights, es ist zum Fürchten einiges gebacken! Manche Actionszenen hat man in dem betreffenden Ereignis und der Klasse noch nicht zuvor gesehen. Also da geht man richtig gute Wege!

                                      Jedoch als Godlock, J. Kinnaman, von einem Motorradgangster verfolgt wird und der in offenem Fenster auf ihn feuert, wird er aus nächster Nähe verfehlt. Wie auch in manch anderen Passagen in den Actionphasen. Das ist dann schon fraglich.-

                                      Dann wühlt sich die mutierte Kampfmaschine Godlock durch das Nest des Anführers Playa, H. Torres, der schon eine glitzernde, furchteinflößende Figur abgibt.- Natürlich hat Godlock schon einige Bohnen intus und manches wird absurd dargestellt. Das Blut spritzt bei den Eintritten stets fontänenartig aus den Körpern hervor, was ja bei Actionfilmen nicht gerade mein Fall ist und bleibt. Der Kampf mit Ruiz, dem starken Mann der Bande von Playa war der Höhepunkt des Streifens. Auch seine Verabschiedung.-

                                      Fazit: hartes, nicht immer realistisches sehr blutiges Actiontreiben. Mit einigen wirklich starken innovativen Actionszenen mit einer zu langen Anlaufzeit.

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                                        TschunaSan 01.04.2024, 19:56 Geändert 01.04.2024, 19:59

                                        Bo (Charlie Sheen) und Roy (Maxwell Caulfield) bestehen als Freunde den letzten Highschooltag und der Beginn des Erwachsenseins steht in Bälde bevor. Kurzerhand beschließen sie bevor sie mit der Arbeit anfangen, nochmals so richtig einen draufzumachen und fahren kurzerhand nach L.A.

                                        Doch das wird kein normaler Ausflug! Von seiner Mutter verlassen, seinem Vater unbeachtet und den ehemaligen Mitschülern ausgeschlossen, gärt es in Roy gewaltig.

                                        Zwar ist der Film technisch eher durchschnittlich und auch die Schnitte sind manchmal etwas zu scharf gewählt, allerdings befindet sich das Werk seitens der Protagonisten schauspielerisch auf sehr hohem Niveau; Maxwell Caulfield spielt eine Rolle mit einem -noch vorsichtig ausgedrückt- beunruhigend bösartiger Charakterzeichnung. Man spürt regelrecht wie seine Wut, sein Hass unaufhaltsam steigt und mit Gewalt nur kurzzeitig abklingt.

                                        Bo holt ihn durch Späße manchmal wieder zurück in die Realität, kann die rollende Entwicklung durch seine kindlich naive Art aber auch nicht mehr aufhalten und lässt sich durch Roys Brutalität sogar oftmals mitreißen. Die anderen Charaktere haben eher ein belangloses Dasein. Der Soundtrack ist klasse: Hard- und PunkRock wird verflochten mit einer äußerst verrohten visuellen Darbietung, die einen nachdenklich stimmen lässt. Nachdenklich in der Hinsicht, ob solche Jugendliche auch bei uns frei rumlaufen bzw. rumfahren.

                                        Caulfield ist hier ganz klar die treibende Person. Er spielt seine Rolle grandios.- Mir ist schleierhaft, warum er in Hollywood nie wirklich groß rausgekommen ist. (In dem Spinoff vom Original DC spielte er in 'The Colbys' eine Hauptrolle)

                                        Fazit: 'Blind Rage' hat aufgrund seines Alters gewiss an Wirkung verloren. Die Idee der Story ist aber immer noch dramatisch, so daß die schauspielerische und die inszenatorische Fertigkeit zeitlos bleiben. Der Streifen zeigt eingängig und nachdrücklich, daß so etwas zuweilen unaufhaltsam ins Rollen kommt! Ausgrenzungen, Monotonie dazu noch einen mittelprächtigen Dachschaden bei Bo können schwerste Folgen nach sich ziehen und nur bedingt -falls überhaupt- Einhalt geboten werden. Die FSK 18 ist mindestens voll berechtigt.

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                                          TschunaSan 01.04.2024, 15:25 Geändert 01.04.2024, 15:32

                                          Inside Man mit Star Besetzung kommt mit großen Erwartungen an den Start. Washington spielt den Polizist, der als Unterhändler einen Bankraub mit Geiselnahme beenden soll. Anfangs ist die Spannung noch knapp über dem Durchschnitt. Leider ebbt diese Spannung in großen Schritten kontinuierlich ab. Viele Fragen bleiben unbeantwortet. Der Film zündet einfach nicht. Die einzelnen Figuren bekommen irgendwie kein Leben eingehaucht.

                                          Krude Story, langweilig inszeniert. Ein Heist-Movie, der clävver daherkommen will, aber seine Hacken stets um seine eigene Kurve dreht. Man wartet auf den großen Wow oder Aha-Effekt, aber er kommt nicht.-

                                          Der Film ist mehr als langweilig, die Handlungen des NYPD eher inkompetent. Mit das Allerschwächste, was ich je in diesem Subgenre mir angetan habe. Die Latte von H-Stars können an dem Murks auch nichts ändern.

                                          'Blutiger Freitag' von 1972, den ich vor einem Jahr mit Raimund Harmstorf gesehen erscheint mir dagegen wie ein Film aus einer anderen Galaxie. Eine deutsche Produktion, wie sie kaum besser hätte sein können. Kam ohne Starensemble aus und war spitze. (jaja es ging ab und an blutig zu, beim Inside man war das nicht so.) Ein Bankraub ohne Blut, ohne Gehalt, ohne Alles!!

                                          Fazit: Null Spannung, null Atmosphäre, schwache Aktionen. Wer unter Schlafstörungen leidet dem kann ich den Film absolut als Schlafpille empfehlen. Da sind Bankrobberies aus den 70-90gern Thriller-Champions League gegen.

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                                            TschunaSan 01.04.2024, 07:12 Geändert 01.04.2024, 07:18

                                            Es ist wichtig, daß man versteht, daß dieser Film von Neil Diamond gedreht wurde. Es ist jedoch nicht der Neil Diamond, den die Damen mittleren Alters so gerne mit 'Song song blue' und Ähnlichem hören, sondern eine Rothaut mit dem gleichen Namen.

                                            In diesem Film geht es um die Darstellung der amerikanischen Ureinwohner in Filmen und die Stereotypen, die man in ihnen sieht. Der Film enthält einige aufklärende Fakten, die wirklich interessant sind. Der Film weist auch darauf hin, daß selbst heute noch die 'Welt' die Ansicht hat, daß die Indianer als 'fugenloses' Volk zu bezeichnen sind. Sowohl das lächerlich edle als auch das verrückte, blutrünstige Killer-Image sind eindimensional und verfehlen wirklich ihr Ziel.

                                            Der Film leistet großartige Arbeit hierbei, indem er darauf hinweist und viele entsprechende Interviews und Clips von Filmen mit sowie positiven Darstellungen und als auch negativen Darstellern - allen voran John Wayne. Das ist keine Verteufelung von Mr. Wayne - sondern das falsche Licht, das besonders hinter den Werken von John Ford steht, indem die Indianer durchweg verteufelt wurden! Und Ford bediente sich nunmal grundsätzlich mit seinem Lieblingsdarsteller, der in diesen Rollen auch so richtig 'aufging'. "Stagecoach" diente Diamond, dem Regisseur, als Musterbeispiel. Ich selbst könnte noch rund 15-25 Filme von J. Wayne erwähnen, in denen er das Töten und Morden von 'Rothäuten' jahrzehntelang populär machte, als seien es Karnickel oder eben 'Bisons', die die Weißen zu Abermillionen abschlachteten aus Vergnügen, um den Indianern ihre Lebensgrundlagen definitiv zu rauben.- Aber lassen wir das und hacken es als Geschichte ab.-

                                            Gegenteilig setzte sich Marlon Brando, der Superstar des US-Films sehr für die indianische Bevölkerung ein, als erneut bei Wounded Knee im Febr. 1973 durch AIM-'Truppen' rote Menschen sterben mussten. Für mich hat Brando seitdem einen kostbaren Stein in meiner roten Brust, weil ich erst Kenntnis davon hatte, als vor gut zehn Monaten meine Buddy-Lady Mareike mich in ihrer erstklassigen Rezi darauf hinwies. Offensichtlich wurde er danach von den Filmemachern gemieden. Man sieht daran, daß sich das pestilenze Denken der Palefaces in deren Gesellschaft seinerzeit noch nicht großartig geändert hatte. (vielleicht heute....??)

                                            Man erfährt auch Dinge, die einen verblüffen. Manche Völker der Indsmen hatten keine Pferde und konnten zwangsläufig nicht reiten. Ebenso hatten einige Stämme keine Federn als Schmuck im Haar und die wenigsten Stämme trugen Stirnbänder. 'Der mit dem Wolf tanzt' wurde als nicht indianisch dargestellt obwohl echte 'rote Menschen' dort mitwirkten und das auch hervorragend. Die Handlung wurde eben von Weißen vorgegeben und nicht aus indianischer Sicht. Ende des letzten Jahrhunderts entstanden bereits erste Filme, die von indianischen Regisseuren produziert wurden wie u.a. 'Smoke Signals' und viele noch mit Nativ Americans aus dem Polarkreis.-

                                            Westernfans oder diejenigen, die sich grundsätzlich für die Ureinwohner Nordamerikas interessieren, kann ich diesen Dokumentarfilm sehr empfehlen.

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                                              TschunaSan 31.03.2024, 16:39 Geändert 31.03.2024, 16:40

                                              Etwas Dude-Spoiler im 1. Absatz
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                                              Der rebellische Dude (David Arquette), der von einer Karriere als Rockabilly-Star träumt, ist der Außenseiter eines kleinen Provinznestes. Der Sheriff, dessen Sohn und seine Freunde provozieren Dude wo sie nur können. Nur sein steiler Zahn Donna, S. Hayek, und sein schräger Kumpel Nixer können ihn von dieser Dauerfehde ablenken. (Ryan Gosling sieht D. Arquette übrigens zum Verwechseln ähnlich.-) Als Teddy, der Sheriffsohn einen Kumpel von Dude tötet und seine Freundin sexuell bedrängt rastet Dude endgültig aus.

                                              In diesem turbulenten Mix aus „Rebel“-Klassikern wie beispielsweise „Der Wilde“ oder „Denn sie wissen nicht, was sie tun“ werden deren Hauptdarsteller und 50er-Idole Marlon Brando und James Dean bravourös parodiert. Das selten gezeigte Frühwerk von R. Rodriguez, der selbst das Drehbuch schrieb und es mit viel Witz und Tempo inszenierte. Die Rollschuhszene, in der es richtig abgeht ist schon super-kultig.

                                              Jede Menge Klischees werden einem hier mit voller Absicht um die Ohren gehauen. Klares Highlight ist die Musik, permanent wird 'heiße Mucke' gemischt. Das geringe Budget sieht man dem Film natürlich an und auch die Story ist nicht der Hit, aber er hat einen unübersehbaren Charme und dazu noch sehr unterhaltsam. Die Mexikanerin Hayek sah hier übrigens deutlich attraktiver als in Tusk Till Dawn aus, obwohl nur zwei Jahre dazwischen liegen.

                                              Fazit: Kurzweiliger Film mit einigen starken Gags. Der Flair der 50ger Jahre is mucho fantastico eingefangen. Etwas Spannung und Atmo. Alles Easy Living. Nur als sich alles auf den Showdown freut, is der Racers Cutter schneller als Du gucken kannst....

                                              (deswegen Pardon: gibt es nur sechs Pkt.!)

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                                                Bei einem Mord auf einem Friedhof hat ein Biker den Täter beobachtet. Der wiederum beabsichtigt, der Reihe nach die ganze Rotte auszulöschen. Nachdem er bei verschiedenen Anlässen tatsächlich 3 Rocker ermordet wurden, lehnt es die Gang ab, Polizei hinzuzuziehen. Daraufhin erwägt die Polente einen Undercoverbullen bei den Freaks einzuschleusen. Jedoch ist das extrem gefährlich, denn sie leben fernab von jeglichen Moralempfindens. Sie haben abnorme Riten, welche sie ohne zu zögern befolgen.

                                                Man kennt ja Rockerfilme, und wer das Subgenre mag, kann Spaß mit dem Gezeigten haben. Hier läuft das nicht so. Der Streifen ist absurd aufgezogen, ein Zusammenhang ist schwer erkennbar. Auch zwischen den sogenannten 'Highlights' ist viel Leerlauf und/oder das Gezeigte törnt einen so richtig ab.

                                                Die Handlungsstruktur ist somit völlig mau, oft ergibt es keinen Sinn.

                                                Für mich der schwächste Rockerfilm. Auch wenn es ein australischer ist. Überhaupt nicht mein Fall.

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                                                  Der Film ist wie eine Theateraufführung in verschiedene Chapter eingeteilt, was ich hier als sehr angenehm empfand. Jedoch geht alles fließend ineinander über und wird nirgendwo unterbrochen.

                                                  Das Dasein des Lebens wird vorrangig auf einer Ebene des Geistes wiedergegeben, nicht auf der körperlichen bzw. das der Sinne. Plötzlich liegen einige Leichen am Boden, ohne daß der Graf selbst körperlich aufgetaucht wäre. Manchmal können mich selbst Streifen, die in Pappdeckel-Schlössern voller Kunst-Spinnweben spielen, auch ganz ordentlich unterhalten.

                                                  Kinski spielt lediglich in der einleitenden Ouvertüre sowie beim Ausklingen des Films eine ausgeprägte Rolle. Ansonsten verdünnisiert er sich gänzlich.- Er spielt fiebrig, manisch und hart am Wahnsinn. Ich war hier von seiner Schauspielkunst beeindruckt. Herausragend!! Das hätte auch der Hauptgeschichte gutgetan.

                                                  Leider ist der Film nicht das Meisterwerk, das man bei dieser edlen Besetzung erwarten konnte. Die weibliche Hauptrolle wird von Michele Mercier (60er Fans als Angelique unvergessen) gespielt und sie hat immerhin ein paar nette Sequenzen. Betörend schön war sie rund 6-8 Jahre immer noch nach Erscheinen der abenteuerlichen Pentalogie. Zumindest eingangs waren viele Dialoge sehr interessant und zulauschungswürdig.-

                                                  Die Inszenierung bemüht sich offensichtlich um Atmosphäre - und das auch teilweise mit Erfolg. Schön ausgestattet ist der Streifen allemal. Woran es mangelt, das ist ein gutes Drehbuch. Ach ja, und der Dracula himself war im Streifen nicht zugegen.

                                                  Fazit: Ein Film, den man nicht sehen muss, der aber auch weitab von einem Flop entfernt ist. Für Fans alter kleiner Gruselfilme empfehlenswert. Schade, daß der exzentrische AusnahmeSchauspieler nie die Gelegenheit bekam, einen ganzen Film über das Leben von Poe zu machen. Kinski wäre die Idealbesetzung gewesen. Somit ist dieser Film ein weiteres klares Muss für Kinskifans!

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                                                    TschunaSan 29.03.2024, 20:06 Geändert 29.03.2024, 21:32

                                                    Mir war dieser Film komplett unbekannt, aber da mich die Story interessierte und Lee Marvin auch immer ein Sichtungsargument ist, habe ich nicht lang gezaudert!

                                                    Gleich von der ersten Sekunde an wird man von CCR-ähnlichen Klängen verwöhnt..., und das markante Face des ruhmreichen Lee Marvins - hier als Sheriff - umfasst den ganzen Bildschirm. Da umströmt mich sofort gute Laune.-

                                                    Marvin cool wie stets und man wird bestens unterhalten in den gut 111 Minuten, die aber nur die uncut-Version garantiert. Sechszehn Minuten mehr an Film als bei der FSK 16 Fassung. Womöglich hat sich der Regisseur von den damals angesagten Blaxploitation-Streifen etwas beeinflussen lassen.

                                                    Im Atoka County sorgen noch die Kluxer nach althergebrachten Gutdünken für Ordnung, wo Sheriff Track Bascomb - Marvin es mit ihnen zu tun bekommt, die von einem reichen Großgrundbesitzer unterstützt werden.

                                                    Atoka-Spoiler
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                                                    Als jedoch ein Schwarzer ein Weiße (Linda Evans aus dem Denver-Clan noch bekannt) vergewaltigt und die örtlichen Fanatiker wahllos einen Farbigen kastrieren und erschießen, greift dessen Kumpel Garth zur Selbstjustiz und erledigt die Mörder nacheinander aus dem Hinterhalt. Daraufhin beginnt ein gefährliches Kesseltreiben, dessen Ziel der Farmer Stancill (Richard Burton) ist, der kostenlos Farbige auf seinem Grund leben lässt. Die Wut der rassistischen Bürger mutiert ins Grenzenlose.- Cameron Mitchell als Butt Cates ist erster Obmann des KKClans und gleichzeitig Hilfssheriff und führt eine Meute zum Haus von Stancill. Als er nicht zugegen ist nimmt er die junge schwarze Frau Loretta gefangen, obwohl kein Tatbestand vorliegt. Er nimmt sie mit zu einer anberaumten Sitzung des Clans und vollzieht an Loretta vor den Augen des ganzen Clans eine 'Bestrafung' in Form einer rüden Vergewaltigung. Der ganze Mob tobt und feuert den Hilfssheriff an, zum Ziel zu kommen. Loretta ist äußerst schwer verletzt, Sheriff Track kommt erst danach zum Tatort. Er erkennt das Ausmaß des Verbrechens sofort an und degradiert den Kriminellen und macht dennoch einen Deal mit der fast sterbenskranken Loretta...

                                                    Spoiler Ende
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                                                    Es geschieht einfach sehr viel im Film, daß ich mal den Kernansatz sozusagen zitieren musste. Das ist erst die Ausgangsposition, danach legt der Streifen so richtig los.....

                                                    Die Darsteller/innen sind durch die Bank grandios: besonders Lee Marvin, Richard Burton und Cameron Mitchell. Linda Evans ist nicht so oft im Bild, dafür sieht sie endlich mal reizend aus und hat nicht so eine gekünstelte altmodische Frisur wie im D-Clan!

                                                    Fazit: Beinharter 70er Crime mit zu allem bereiten Kluxern und klasse Darstellern. Krasser Suspense, öfters brachiale Gewalt, coolen shoot-outs und stickiger Atmosphäre. Falls ihr mal ein Actiondrama der 70ger anschauen wollt, das ohne überflüssige Bremsen auskommt, sichert euch die Version mit der 111! Für Lee Marvin Fans in dieser gebotenen Qualität ein glasklarer Fang, den man einheimsen muss....
                                                    Achja..., der Showdown..., fast vergessen..., den vergisst man so schnell nicht....

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