Arte bringt die Berlinale-Filme ins Fernsehen

08.02.2010 - 15:00 Uhr
Berlinale / arte / Collage: moviepilot
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Heute startet arte seine Berlinale-Reihe und wartet gleich mit einem Klassiker auf: Alphaville macht den Auftakt und der Sender beschert Euch in den nächsten Wochen ein qualitativ hochwertiges Abendprogramm.

Am 11. Februar 2010 startet in Berlin die 60. Berlinale. Grund genug für arte, eine Filmreihe mit einigen der eindrucksvolleren Gewinnern der Berliner Filmfestspiele zusammen zu stellen. Wer hier Fernsehvents und TV-Premieren erwartet, wird zwangsläufig enttäuscht. Die Filme liefen allesamt bereits im Fernsehen. Das ändert aber nichts daran, dass arte uns mit dieser Serie zwei Wochen lang ein abwechslungsreiches und spannendes Abendprogramm garantiert, teilweise sogar in HD. Für alle, die genug von halbgaren Fernsehserien und Einheitsbrei-Shows haben: arte könnte Euch einen Grund geben, den Fernseher doch noch einzuschalten.

Alphaville und Pasolini – Zukunft trifft Vergangenheit mit einem Schuss Erotik
Den Auftakt macht arte heute Abend um 20:15 Uhr mit dem futuristischen Thriller Alphaville – Lemmy Caution gegen Alpha 60 mit Eddie Constantine. Jean-Luc Godard gewann für sein Meisterwerk den Goldenen Bären der Berlinale 1965. Alphaville – Lemmy Caution gegen Alpha 60 markiert einen Wendepunkt in der Geschichte der Berlinale: Bis 1960 wurden ausschließlich banale Mainstreamfilme ausgezeichnet. Das änderte sich mit dem experimentellen Alphaville – Lemmy Caution gegen Alpha 60. Wer also heute Abend mal etwas Besonderes sehen will, sollte sich den Auftakt der arte-Reihe nicht entgehen lassen.

Am 10. Februar um 23:10 geht es gleich weiter mit den außergewöhnlichen Berlinale-Filmen: arte präsentiert Pasolinis tolldreiste Geschichten, dem Mittelteil der Trilogie des Lebens von Pier Paolo Pasolini. 1972 gewann der erotische Episodenfilm Pasolinis tolldreiste Geschichten den Goldenen Bären der Berlinale, und das, obwohl United Artists den Film absichtlich unter seinem selten genutzten Unterlabel Aidart veröffentlicht hatte. So umging das Studio zwar jede Assoziation mit einem “anrüchigen” Film, konnte aber auch keine Lorbeeren für ein küsntlerisches Meisterwerk ernten.

Erdbeeren, Magnolien und andere zarte Pflänzchen
Etwas bekannter als seine Vorgänger dürfte Magnolia mit Tom Cruise und Julianne Moore sein. Der Goldene Bär ging auf der Berlinale 2000 an den später auch oscarnominiersten Film, der übrigens 190 mal das Wort “Fuck” verwendet. arte überträgt das Meisterwerk von Paul Thomas Anderson am 11. Februar um 20:15 Uhr in HD.

Am 15. Februar 2010 folgt Wilde Erdbeeren von Ingmar Bergman und zwei Tage später die chinesische Tragikomödie Tuyas Hochzeit von n/a. In seiner Heimat blieb Tuyas Hochzeit relativ unbeachtet – auf der Berlinale 2007 räumte er trotzdem den Goldenen Bären ab.

Mit Die Sehnsucht der Veronika Voss lieferte Rainer Werner Fassbinder seinen vorletzten Film und gewann 1982 seinen einzigen Goldenen Bären trotz wiederholter Nominierung. Das Drama mit Armin Mueller-Stahl und Rosel Zech beruht auf der Lebensgeschichte der Schauspielerin Sybille Schmitz und ist vielleicht Fassbinders größte Hommage an das klassische Hollywoodkino. Am 18. Februar um 20:15 Uhr solltet Ihr Euch dieses Meisterwerk nicht entgehen lassen – zumal Die Sehnsucht der Veronika Voss in HD ausgetrahlt wird!

Den Abschluss der arte-Reihe zu 60 Jahren Berlinale bildet Sinn und Sinnlichkeit von Ang Lee. Lange bevor dieser mit Brokeback Mountain für Aufsehen sorgte, gewann Sinn und Sinnlichkeit den Goldenen Bären 1996 und später auch den BAFTA als Bester Film. Für den Oscar wurde er zwar übergangen, ebenso wie Emma Thompson und Kate Winslet als Schauspielerinnen. Immerhin gewann Emma Thompson den Oscar für ihr Drehbuch. arte bringt Sinn und Sinnlichkeit nach dem Roman von Jane Austen am 22. Febraur 2010 um 20:15.

Wem die arte-Reihe zu 60 Jahren Berlinale nicht reicht und wem so viele Goldene Bären immer noch nicht genug sind, kann ja mal einen Blick in unsere Fernsehprogramm werfen.

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