Morgan Freeman - Vom Häftling zum Gott

01.06.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Gott ist schwarz und heißt Morgan Freeman
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Gott ist schwarz und heißt Morgan Freeman
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Ob als Polizist, Chauffeur oder schwerkranker Patient – Morgan Freeman verleiht jeder seiner Rollen seinen ganz eigenen Charme. Heute gratulieren wir ihm zum 75. Geburtstag.

Für Hollywood-Verhältnisse kam der gebürtige Amerikaner recht spät zur Schauspielerei. Nachdem er zunächst als Mechaniker für die Luftwaffe gearbeitet hatte, fing Morgan Freeman erst mit 43 Jahren an, Filme zu drehen. Seit dem war der fleißige Akteur in fast 50 Produktionen zu sehen und hat bis dato alles erreicht, was jeder Schauspieler erreichen will. Erst dieses Jahr wurde er von der Golden Globe-Jury mit dem Cecil B. DeMille Award für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Einer von vielen Höhepunkten in seiner verspäteten Karriere.

Ein Mechaniker kommt nach Hollywood
Der Verlust der Luftwaffe ist unser Gewinn. Morgan Freemans Entscheidung, Schauspieler zu werden, war genau die richtige. Seine Nebenrolle in Thriller Brubaker verschaffte ihm eine erste Bekanntheit in der Branche, doch sein großer Durchbruch kam erst neun Jahre später mit der dramatischen Komödie Miss Daisy und ihr Chauffeur. Für die Rolle des Fahrers Hoke Colburn erhielt Morgan Freeman großes Lob und eine Oscarnominierung als bester Hauptdarsteller, eine von vielen, die noch folgen mochten. Fortan konnte sich der Schauspieler vor Aufträgen kaum retten. Es folgten herausragende Streifen wie der Western Erbarmungslos von und mit Clint Eastwood oder der kaltblütige Thriller Sieben von David Fincher. Natürlich glänzte Morgan Freeman in jeder dieser Rollen mit stoischer Ruhe und leinwandübergreifender Präsenz. Für seine überragende Leistung in dem mindestens genauso überragenden Häftlings-Drama Die Verurteilten erhielt Morgan Freeman eine weitere Oscarnominierung als bester Hauptdarsteller. Auch wenn er in diesem Jahr wieder nicht die goldene Trophäe mit nach Hause nehmen konnte, hatte er zumindest die Herzen vieler Zuschauer erobert.

Zwischen Blockbustern und Charakterrollen
Ob als zwielichtiger Chef einer Untergrundorganisation in Wanted, als Hoffnung schöpfender Krebspatient in Das Beste kommt zum Schluss oder schlichtweg als Gott in Bruce Allmächtig – Morgan Freeman versucht sich nahezu in jeder Rolle und trifft jedesmal den Nagel auf den Kopf. Kaum einer schafft den Spagat zwischen Drama und Komödie, Blockbuster und Independentfilm so gut wie der sympathische Schauspieler. So spielt er schon seit Anfang seiner Karriere in Großproduktionen wie Robin Hood – König der Diebe oder wie derzeit in der Batman-Reihe rund um The Dark Knight mit. Oft spielt er Rollen, die gar nicht für eine afro-amerikanische Besetzung angelegt waren. Doch Morgan Freeman überzeugt eben nicht nur Zuschauer und Kritiker immer wieder von seinem Können, sondern auch die großen Studiobosse. Das beweist er auch in seinen dramatischen Rollen. Für die Figur des Eddie Dupris im Boxer-Drama Million Dollar Baby – wieder von und mit Clint Eastwood – erhielt er seine vierte Oscarnominierung und konnte den Goldjungen auch endlich sein Eigen nennen. Und auch in Zukunft können wir uns auf anspruchsvolle Rollen des Hollywood-Urgesteins freuen. So spielt er im Drama The Magic of Belle Isle einen antriebslosen Schriftsteller, der auf der Suche nach Inspiration in seine alte Heimatstadt zurückkehrt.

Balsam für die Ohren
Nicht nur auf der Leinwand besitzt Morgan Freeman eine beeindruckende Präsenz. Nein, allein seine Stimme reicht aus, um die Zuschauer zu bezaubern. So lieh er gleich zwei Dokumentationen sein Organ, die später auch einen Oscar abstauben konnten. Zum einen Ins Gelobte Land von 1997, zum anderen die herzige Tierdoku Die Reise der Pinguine. Ohne ausschweifend zu werden können wir sagen, dass Morgen Freeman etlichen Produktionen seine Stimme geliehen hat und die Filme damit auf seine Weise immer etwas aufwerten konnte.

Mr. Freeman, falls es noch nicht deutlich geworden sein sollte, sage ich es gerne noch einmal: Wir danken Ihnen für ihre beeindruckenden Darstellungen und ihre wundervollen Filme. Wir schätzen ihre wohlklingende Stimme genauso wie ihre gottgleiche Präsenz und freuen uns noch auf viele weitere Filme mit Ihnen. Moviepilot wünscht Ihnen einen entspannten 75. Geburtstag. Die 100 kriegen wir noch voll!

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