Moe Szyslak - Kommentare
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Alle Kommentare von Moe Szyslak
Die packend und rasant inszenierten Jump'n'Run'n'Fight-Szenen mit den Assassinen im Spanien des 15. Jahrhunderts sind das einzig Gute und halbwegs Brauchbare, dass man dem Film zugute halten kann. Doch leider sind diese so dermaßen selten und lediglich kurz eingestreute Fragmente einer unfassbar kruden Story, dass sie nicht mal für genug Ablenkung sorgen und somit auch nicht als Ausrede für eine absolut seelenlose Videospielverfilmung herhalten konnten. Was anfangs noch einigermaßen interessant begann entwickelte sich zunehmend unterhaltungsarm, langweilig und nervtötend, bis es irgendwann quälend wurde und man sich das Ende oder zumindest wieder einen kurzen Abstecher in den Animus sehnlichst herbei wünschte. Für mich unverständlich, warum man den Hauptteil der Handlung nicht in die Vergangenheit sondern in die Gegenwart verlegt hat. Und, noch schlimmer, die Assassinen-Szenen in der Vergangenheit am aufregendsten Punkt abgeschnitten und wieder in die Gegenwart geblendet hat, wie als ob jemand jemand in diesem Moment auf die Pause-Taste der Spielkonsole gedrückt hat. Das machte das Seherlebnis schon nach kurzer Zeit zermürbend und ärgerlich, und den Film letztendlich alles andere als gut anzuschauen. Er gibt vor, eine Geschichte zu erzählen, tut es aber nicht, weil alles nur Bruchstücke von Irgendwas ohne Struktur oder gar Inhalt sind. Und das macht das Ganze noch trauriger, weil in der ganzen Sache eigentlich eine richtig gute Geschichte mitsamt Mythologie steckt, um daraus einen aufregenden Film zu machen, bei dem man mitfiebern kann. Doch dieses Potenzial wird weder genutzt noch einigermaßen ansprechend umgesetzt. Zudem war die Zeichnung der Charaktere so halbgar und seelenlos gestaltet, dass Callum Lynch oder alle anderen einem egaler nicht hätten sein können. Michael Fassbender, Marion Cotillard, Jeremy Irons und Michael K. Williams konnten da auch überhaupt nichts retten sondern einen vielmehr leid tun, dass sie Teil dieser leider mittleren Katastrophe, maßlosen Potenzialverschwendung und ärgerlichen Enttäuschung sind.
Eindringlich sowohl erzählter als auch gespielter Film und sehr gelungene Umsetzung der interessanten Idee, das Genre Psychothriller (intensive Atmosphäre und ganz schöne Härte in dieser Story) in das Genre Liebesdrama einzubetten und so eine Geschichte innerhalb einer Geschichte zu erzählen, denen beiden das Grundmotiv Rache zu Grunde liegt. Wobei dieses in unterschiedlichen Formen präsentiert und beleuchtet wird und aufzeigt, dass es nicht darauf ankommt, ob und wie offen oder subtil sie gehandhabt wird (bzw ob sie heißt oder kalt serviert wird, um mal wieder das alte klingonische Sprichwort auzugraben) sondern inwiefern es sowohl für den Rächer als auch für dessen Opfer den effektivsten Nutzen erzeugt. Und das hat der Film in meinen Augen außerordentlich gut gemacht, was aber wohl nicht so großartig funktioniert hätte, wäre die Verbindung zwischen Charakterzeichung und Schauspiel nicht so stark gewesen (Gyllenhaal, Adams, Shannon und Taylor-Johnson waren allesamt überragend in ihren Rollen). Denn dadurch funktioniert auch das Ende des Films, dass mich im ersten Augenblick zunächst verdutzt und unbefriedigt zurückgelassen hat, dann aber doch noch gezogen und tiefer eingegraben hat, als es zuerst den Anschein hatte, und die subtile Vielschichtigkeit des Films im Nachgang bestätigt hat.
Puh, was für eine massive Enttäuschung. Die Idee und der Storyansatz war interessant, das Monsterdesign war gelungen und unheimliche Atmosphäre war, wenn das Licht ausging und eben erwähntes eintraf, durchaus vorhanden. Aber dennoch fand ich die Umsetzung ziemlich fade und den Film in Gänze alles andere als gruselig oder gar furchteinflößend, so wie er es eigentlich locker hätte sein können/müssen bei dem Konzept. Normalerweise stehe ich sehr auf solche Grusel-Geschichten mit derartigen Backstories, wie sie dieser Film aufgezeigt hat, und das Grundthema der menschlichen Urangst vor der Dunkelheit, in der zudem noch etwas Grauenvolles lauert, hätte allein schon für sich ziehen müssen. Aber dieser Film konnte mich nie wirklich packen und für sich vereinnahmen, da konnten auch ein paar gelungene Momente nicht wirklich mehr was rausreißen. Und die ganzen Jump-Scares haben auch überhaupt nicht gezogen bei mir, hatte die ehrlich gesagt auch viel krasser erwartet. Schade um das verschenkte Potenzial, von diesem Film hatte ich mir viel erwartet, gerade auch in einem Jahr, in dem wirklich richtig gute Horrorfilme im Kino liefen (The Witch, Conjuring 2, Don't Breathe etc).
So sehr ich den Film auch mochte und so sehr er mich begeistert hat, so hatte ich dennoch ein paar Probleme mit einigen Sachen, die hauptsächlich im ersten Drittel zu finden sind. Denn gerade dort fand ich einige Dialoge manchmal ein bisschen zu hölzern, den Humor manchmal ein bisschen zu gezwungen und ein paar Momente manchmal ein bisschen zu cheesy-heroisch dargestellt. Das war jetzt alles nichts, was gravierend, aber es hat mich mitunter dennoch manchmal ein bisschen gestört. Zudem gab es da noch eine spezielle ziemlich seltsame Sache, die mich mal kurz rausgerissen hat und von der ich mich frage, warum sie überhaupt in dem Film war. Weiterer Kritikpunkt liegt bei den (Neben-)Charakteren, womit sie nicht an sich oder deren Darstellung gemeint sind, denn cool waren sie alle und ich hätte auch keinen missen wollen, aber für meinen Geschmack hätte man sie wesentlich besser ausleuchten könnten. Donnie Yen's Charakter zum Beispiel, so klasse er auch war, hätte mehr Profil und Hintergrund definitiv gut getan. Und so genial Mads Mikkelsen und Ben Mendelsohn wie erwartet waren in ihren Rollen, so hätte ich mir mehr und tiefgehendere Szenen mit ihnen gewünscht. So waren es lediglich die Charaktere von Felicity Jones und Diego Luna, die gebührend ausgeleuchtet waren und viel Profil hatten. Die Charakterzeichnung und -entwicklung ist letztendlich wohl mein größter und einziger Kritikpunkt an dem ansonsten großartigen Film, denn da hätte man deutlich mehr rausholen können. Ebenso aus dem Score von Michael Giacchiano, der lediglich okay war aber nicht sonderlich beeindruckend war. Aber er hatte zugegebenermaßen ja kaum Zeit dafür, nachdem man ihn so kurzfristig an Bord geholt hat.
Was für einige vielleicht noch negativ sein könnte (und womit ich mal kurz von Subjektivität auf Objektivität wechsle), dass wenn man sich nicht mit dem Star-Wars-Kanon beschäftigt bei einigen Figuren auf verlorenen Posten stehen könnte. Ich für meinen Teil hatte z.B. kein Problem zu verstehen, wer Jyn Erso's Eltern sind, was sie mit alledem zu tun haben, wer Saw Gerrera eigentlich ist, wie und warum die Beziehung zwischen Galen Erso und Krennic oder die zwischen Krennic und Tarkin ist, weil ich die Vorgeschichte zu diesen Charakteren aus dem hervorragenden Buch "Catalyst" kenne, aber ich kann mir gut vorstellen, dass sich da einige schwer tun werden, Sachen zu verstehen und Verbindungen herzustellen. Je mehr man in dem Kanon drin steckt und je mehr man Hardcore-Star-Wars-Fan ist, desto mehr kann man denke ich aus dem Film herausholen. Könnte objektiv ein Kritikpunkt sein, ich hatte wie gesagt keinerlei Probleme damit. Generell steckt in dem Film eh einiges an Fan-Service drin, aber das auf durchgehend positive und gelungene Art, weil man ihn geschickt eingebaut hat. Da gab es etliche Aha-Momente zum Schmunzeln und zum wissend Kopfnicken. Aber abgesehen von diesen Easter-Eggs hat der Film es grandios geschafft, sich nicht nur am Ende sondern auch schon während des Films mit "Episode IV" zu verknüpfen, was sogar soweit ging, dass "Rogue One" nicht nur eine großartige Erweiterung und Ergänzung im Star Wars Universum ist, sondern einigen Sachen aus "Episode IV" gewaltig mehr Kontext gibt und diese mit all dem, was man hier erfährt, sogar in einen anderen Licht erscheinen lässt.
Was mir sehr gut gefallen hat war der grimmige und dreckige Ton, Look und Atmosphäre, den der Film angeschlagen hat und der ihn deutlich von den Saga-Filmen unterscheidet. Was angekündigt und versprochen wurde wurde gehalten, es war durch und durch ein Kriegsfilm im Star-Wars-Universum, und das nicht nur in den Schlachten sondern bereits von Beginn an. Der Druck des Imperiums auf die Galaxie, das etliche Planeten besetzt und in Kriegsgebiete verwandelt hat, war ebenso deutlich zu spüren wie die zunehmende Verzweiflung der Rebellion, die sich deswegen gezwungen fühlt, auch mal nicht ganz so heroische und moralisch äußerst fragwürdige Aktionen durchzuführen. Das letzte Drittel des Films war dann absolut spektakulär und atemberaubend, es war einfach der Wahnsinn was da an packender Action geboten wurde, ich konnte mich nicht daran satt sehen. Auch weil das eben erwähnte Kriegsfilm-Gefühl auch hier vollends zur Geltung kam, es wird gekämpft, getötet und gestorben auf beiden Seiten und ohne Rücksicht auf Verluste. Vielleicht die besten Actionszenen sowohl zu Lande als auch im All, die das Star-Wars-Franchise bisher hervorgebracht hat und die mich absolut begeistert haben. Und in den letzten 5 Minuten ist mir als Star-Wars-Fan noch einmal extra heftig das Herz aufgegangen, speziell eine bestimmte Szene eines bestimmten Charakters hat mir eine unglaubliche Gänsehaut verabreicht und Tränen der Entzückung in die Augen getrieben.
Mission "First Star Wars Anthology Movie" accomplished!
Der fünfte Volltreffer von Denis Villeneuve, der beweist, dass er nicht nur Thriller kann sondern auch SciFi. Intelligentes, forderndes, gedankenanregendes SciFi, wohlgemerkt. Bei dem er das, was er so dermaßen gut drauf hat, wieder einbauen konnte: Atmosphäre, ungeheure Spannung und Mindfuck. Und hier zudem noch Langzeitwirkung, dieser grandiose Film mit seinen faszinierenden Themen wird sich im Laufe der Zeit noch tiefer festsetzen als er es eh gerade dabei ist zu tun, und generell für etliche Diskussionen sorgen, weil einfach unfassbar viel drin steckt. Für mich einer der besten Filme des Jahres (vielleicht sogar der beste?! Bin noch am Verarbeiten....je weiter mein Denkprozess über das Gesehene fortschreitet desto besser wird es) und einer der besten SciFi-Filme der letzten Jahre.
- Gesneakt -
Ziemlich witziger Film aus deutschen Landen über die Erlebnisse einer Gruppe Jugendlicher in Bochum im Jahre 1983, der seinen Charme und seinen Humor hauptsächlich aus dem Ruhrpottflair und aus der Nostalgie gezogen hat. Gerade Letzteres fand ich außerordentlich gut gelungen, der Soundtrack war genial und vor allem die enorme Detailverliebtheit haben einen richtiggehend in die Zeit zurückversetzt. Der Humor hat auch meistens gezündet, gab einiges zum laut Lachen, allerdings waren auch immer mal wieder Szenen, Sprüche und Gags dabei, die ein bisschen zu platt waren, aber im Großen und Ganzen war der Ausschlag definitiv auf der positiven Seite. Sehr gelungen fand ich das Durchbrechen der Vierten Wand, die Voice-Over, Rückblicken und kurzes Blenden zu Nebenschauplätzen, das hat stets für coole und amüsante Momente gesorgt. Der bereits erwähnte Ruhrpottlfair hat noch zusätzliche Lacher geleifert, vor allem die Sprüche und die Charakterisierung der älteren Einwohner waren zum Teil saukomisch, weil man das auch alles mit einem gewissen Augenzwinkern überspitzt dargestellt und clever mit Klischees gespielt hat. Bisschen Probleme hatte ich allerdings mit einigen Jungdarstellern und auch die Erzählweise fand ich nicht sonderlich geglückt. Habe im Nachhinein gelesen, dass die Vorlage Kurzgeschichten sind, womit sich das Episodenhafte erklärt, aber dennoch hätte ich mir einen stärkeren Zusammenhang zwischen den einzelnen Parts gewünscht, denn wenn man eine richtige Geschichte anstatt nur Einzelgeschichten erzählt hätte wäre die Sache runder und somit auch besser geworden. Aber das ist das einzige größere Manko an dieser überraschend witzigen deutschen Komödie, mit der ich ansonsten eine Menge Spaß hatte, der Humor, die Nostalgie und die Ideen haben bei mir meistens gezogen und funktioniert.
Irgendwie hat der Film nicht die richtige Mischung gefunden, in der ersten Hälfte war der Grusel viel zu sanft, in der zweiten Hälfte hat man sich viel zu sehr auf Jump-Scares verlassen. Der psychologische Tiefgang, den immer wieder anzufinden war und der auch wesentlicher Bestandteil der Geschichte mitsamt seiner Auflösung war, passte sich dieser Unausgewogenheit gut an, einerseits fand ich das phasenweise gut gemacht, andererseits wars oftmals aber auch zu aufgesetzt. Die Geschichte an sich war in Ordnung, die Idee dahinter bzw der Ansatz interessant und der bitter-süße traurig-positive Schlusspunkt hat mir sehr gut gefallen, aber irgendwie war das alles im Gesamtbild nicht so wirkungsvoll umgesetzt, wie es mit einem besseren Drehbuch möglich gewesen wäre. Mit den Unausgewogenheiten konnte ich mich aber dennoch einigermaßen arrangieren, weil für mich trotz zahlreicher Probleme die positiven Elemente dennoch überwogen haben. Was den Film, der eigentlich alles andere als schlecht war, massiv nach unten gezogen hat und mir auch im Nachhinein noch sauer aufgestoßen ist, war die miserable Zeichnung von Kate Bosworth' Charakter. In der ersten Hälfte des Films ist sie so dermaßen zerbrechlich und emotional instabil, also ist sie in der zweiten Hälfte, nach all dem was sie Grauenhaftes gesehen und erlebt hat, total selbstsicher und tough anstatt vollends zerbrochen?! Also bitte, unglaubwürdiger kann man das kaum schreiben. Neben einem mit einer seltsamen Frisur ausgestatteten Thomas Jane war zudem Jacob Tremblay an Bord, der hier zwar nicht so stark wie in "Room" spielt, aber dennoch eine gute Leistung abliefert, auch wenn er zu drehbuchbedingt zu oft das Horrorfilm-übliche creepy kid geben muss.
Mit Abstrichen gelungener Auftakt in das neue Franchise innerhalb des Potterverse und überwiegend unterhaltsames Prequel-Spinoff, dass allerdings eine gewaltige Weile gedauert hat, bis es bei mir gezündet hat. Der Aufbau in der ca ersten Stunde war viel zu lang geraten, auch deswegen, weil man da keine wirkliche Story erzählt hat außer dass ein paar Tierwesen aus dem Koffer ausgebüchst sind und nun New York unsicher machen. Dass der Film in der Art in etwa starten würde war zwar irgendwo absehbar, für meinen Geschmack hat man das aber dermaßen überstrapaziert und langgestreckt, so dass sich bei mir zunehmend die mulmige Befürchtung breit machte, dass es den gesamten Film über nur darum geht, die Viecher wieder einzufangen. Zudem hat mir der Humor in dieser Phase nicht immer zugesagt, weil mir einiges davon zu sehr auch Slapstick abgezielt hat. Aber zum Glück kam dann nach dieser überlangen Einleitung, die scharf die Grenze der Langeweile und auch ein bisschen des Nervens zu streifen drohte, dann doch noch eine Geschichte rein, die ich gut erzählt und ziemlich interessant fand, auch im Hinblick darauf, wie es mit der Reihe weiter gehen wird. Was da dann auch sehr gelungen war, dass man nicht unbedingt mehr den Verlauf der Story vorhersehen konnte, vor allem was den Part um Colin Farrell's Charakter und dessen mysteriöses Handlung mit Ezra Miller etc anging. Also das war wirklich gut gemacht und somit hat es der Film dann doch noch geschafft, mich mit seiner Geschichte zu packen. Gelungen auch, wie man relativ unaufdringlich Weichen für Weiteres gelegt hat (wobei man sich aber den Scooby-Doo-Moment am Ende hätte sparen sollen....). Was mir außerdem gefallen hat war, dass einige Sachen dabei waren, die ich so finster nicht erwartet hätte. Generell muss ich sagen, dass sich der Film vom Ton und vom Look her stark von den Potter-Filmen unterscheidet (auch von den letzten 4, die von David Yates gedreht wurden), es wurde ein komplett anderes Gefühl bzw Atmosphäre vermittelt als wie man sie von den zeitlichen Nachfolgern kennt. Lag zum einen daran, dass die Geschichte von England nach Amerika verlagert wurde, aber vor allem zum anderen lag es an der Zeit, in der die Handlung spielt. Und das hat man wirklich genial rübergebracht, das New York Mitte der 1920er Jahre war ein geniales Setting, man hat sich gleich mit den ersten Szenen in diese Zeit versetzt gefühlt. Klasse auch, wie man darin Elemente aus der Welt der Magie eingebaut hat, was zu einigen ziemlich coolen Szenen führte. Für mich war das irgendwie "Boardwalk Empire meets Harry Potter" teilweise. Damit einhergehend ging es aber naturgemäß etwas ruhiger und kühler zur Sache, was -wie bereits erwähnt- dem Film in der ersten Hälfte ein bisschen geschadet hat, weil das das Pacing nicht gestimmt hat. Aber als dann die Geschichte endlich kam wurde der Film wiese gesagt wesentlich besser, auch wenn es immer wieder ein paar Sachen gab, die ich fragwürdig fand. Die Tierwesen selbst waren fantastisch, ebenso wie neue faszinierende Welten und Elemente, die gekonnt gezeigt haben, dass im Potterverse auch nach 9 Filmen noch viel Ideen und Magie steckt. Was überraschend war, dass weitaus weniger Verbindungen zur zukünftigen Potter-Ereignissen geknüpft wurden als erwartet. Klar, es wird mal Hogwarts oder Dumbledore erwähnt und ein paar Sachen/Namen dürften Kennern der Potter-Filme/-Bücher definitiv was sagen, aber es hielt sich doch stark ihn Grenzen. Was aber gut so war, denn so steht der Film, auch wenn er im gleichen Universum spielt wie die anderen 8 Filme, auf eigenen Füßen. Wenngleich ich aber auch sagen muss, dass der Film mehr oder weniger Wissen voraussetzt, wie die Welt, die Magie etc funktioniert, weil er sich nicht die Mühe macht, nochmal zu erklären, was z.B. ein Muggle (oder hier No-Maj) ist. Aber auch das sehe ich als positiv an. Darstellerisch wars wie immer perfekt gecastet. Eddie Redmayne als Hauptcharakter Newt Scamander hat die Rolle absolut genial gespielt und die perfekte Mischung aus verschroben, sympathisch und sich unwohl in der Welt fühlend gefunden. Stark auch Colin Farrell, wenngleich er viel zu wenig Screentime hatte. Katherine Waterston als weibliche Hauptdarstellerin fand ich auch gut, weil sie auch so unaufgeregt daherkam, blieb aber für mich ein bisschen unter ihren Möglichkeiten. Bisschen hin- und hergerissen bin ich bei Dan Fogler, der zwar als No-Maj, der wider Willen in die Ereignisse verfrachtet wurde, für einige Lacher allerdings auch für ein paar zu alberne Szenen sorgte.
Eine einzige Bewertung und 0 Kommentare hier... Offensichtlich ein völlig unbekannter Film aus Australien (über den ich aber auch nur aus Zufall gestolpert bin).
Sehr günstig produziert, was man auch sehr deutlich sieht, und die Darsteller sind auch nicht gerade Klasse A und agieren oftmals ein bisschen hölzern, aber als großer Fan von Zeitreisen/Zeitschleifen zieht auch hier das Thema wieder bei mir, auch wenn es definitiv nichts Neues zu bieten hat und auch einfacher daherkommt als so manch andere Filme des Genres. Geht wesentlich ruhiger zur Sache und war eher Drama denn SciFi-Thriller. Die Geschichte um einen Studenten, der einen Weg entdeckt, einen Tag zurück in die Zeit zu reisen, um eine Freundin zu retten, die bei einem von ihm verursachten Autounfall ums Leben gekommen ist, war emotional erzählt, hätte allerdings noch etwas mehr ausgebaut und die Charaktere besser gezeichnet werden können. Auch waren in der Mitte des Films ein paar Längen zu finden (und das bei nur 80 Minuten Laufzeit). Aber war insgesamt gut gemacht, vor allem das Ende hat mir richtig gut gefallen, als es um die Frage ging, um man die Ereignisse bzw den Lauf der Zeit überhaupt direkt beeinflussen kann oder ob das nur indirekt geht, denn da kam nochmal ne extra Portion Emotionalität rein.
Nach dem wirklich außerordentlich gut gelungenem ersten Teil ist die Fortsetzung von „Jack Reacher“ eine herbe Enttäuschung geworden, auf allen Ebenen. Die Dialoge waren unterirdisch und zum Teil so plump und lächerlich, dass ich oftmals nicht glauben konnte, dass das wirklich gesagt wurde. Die Story war eine absolute Katastrophe und dermaßen fade Angelegenheit, dass schon nach kurzer Zeit jegliches Interesse verschwunden ist und Gähnen Platz gemacht hat. Wo in Teil 1 die Handlung von Beginn an sehr packend war, war hier genau das Gegenteil der Fall, es war einfach nur stinklangweilig anzuschauen. Zu allem Übel hat sich der Film irgendwann auch nicht mehr auf das konzentriert, was er eigentlich erzählen wollte, weil er das Genre gewechselt zu haben schien, denn aus dem Actionthriller wurde auf einmal ein Familien-Roadtrip mit Actioneinlagen hier und da. Die Einführung und das Mitschleifen dieses elend nervtötenden und unausstehlichen Klischee-Teenagers, der nur dafür da war um Bockmist zu bauen und Cruise und Smulders unnötig in Schwierigkeiten zu bringen, war ein Drehbuchverbrechen sondersgleichen. Als das Gör ins Spiel kam und zu allem Übel auch noch zum Hauptbestandteil des Films wurde, stand der Film auf verlorenem Posten und wurde unaufhaltbar in den Abgrund gezogen. Als reiner Crime-Thriller mit eingestreuten Action-Szenen, cooler Titelfigur und klarem Fokus auf die Erzählung einer interessanten und spannenden Geschichte (also so wie es eben der Vorgänger hervorragend gemacht hat) hätte die Fortsetzung durchaus wieder funktionieren und gut werden können, doch so wie die Drehbuchschreiber und Regisseur Edward Zwick die Sache angegangen und umgesetzt haben wurde daraus ein enttäuschender, ärgerlicher, langweiliger und ziemlich mieser Film. Selbst Tom Cruise, der eigentlich immer volle Leistung bringt, kam hier irgendwie gelangweilt rüber. Cobie Smulders fand ich in der Rolle auch nicht sonderlich überzeugend und Chemie zwischen ihr und Cruise gabs so gut wie überhaupt nicht. Zudem wurde Robert Knepper gnadenlos verschenkt.
- Gesneakt -
War im Endeffekt leider nur okay, da hat die wirklich saukomische erste Viertelstunde mehr versprochen als der Film und sein Humor letztendlich halten konnten. Was sehr cool und sehr witzig funktioniert hat zu Beginn des Films hat sich ziemlich schnell abgenutzt, so dass die Witze/Sprüche den ganzen Film immer nur noch Hit&Miss waren. Einiges war definitiv gelungen und komisch, anderes jedoch müde und zum Teil auch üble Rohrkrepierer. Und diese Schwankungen haben nicht nur den Humor und die Sprüche betroffen sondern auch die skurrilen Situationen, die aberwitzige Story und die schrägen Charaktere. Was Letzteres angeht fand ich z.B. Alexander Skarsgard 's total verpeilten und abgefuckten Charakter zu Beginn noch sehr witzig anzuschauen, aber auch das hat sich dann so abgenutzt dass es mich leider mehr genervt als zum Lachen gebracht hat, je länger der Film vorangeschritten ist. Und das ist eigentlich das, was mich rückbetrachtend am meisten enttäuscht hat, denn auch wenn die Hälfte der Witze versandet ist so war es die coole Chemie zwischen Skarsgard und Pena, die einiges wieder herausgerissen hat... bis auch sie es irgendwann nicht mehr konnten. Großes Manko war für mich auch die krude zusammengeschusterte Story, die im Grund genommen nur aus zusammengewürfelten Episoden besteht, die man einzig wegen ihrer Skurrilität reingebracht hat, ohne dabei zu bedenken, dass auch das Gesamtbild etwas sein sollte, was irgendwie erbaulich ist. Somit aus meiner Sicht leider nur eine mittelmäßige Actionkomödie, die am Anfang sehr viel richtig gemacht hat, dann aber in jeder Hinsicht (Humor, Story, Charaktere) den Faden verloren hat. Nach 2 wirklich sehr gelungenen Filmen von McDonagh nun der erste, der ihm nicht sonderlich geglückt ist.
Sehr gutes, raues, dreckiges Low-Budget-Actiondrama mit einem absolut großartigen Mel Gibson in der Rolle eines runtergeranzten Ex-Knacki und Ex-Alkoholiker mit Bart, Falten, Tattoos und ner Menge Wut im Bauch, der in der Einöde des amerikanischen Hinterlands mit seiner drogenabhängigen, abgefuckten und kriminellen Filmtochter auf der Flucht vor einer gefährlichen Bande ist, die sie umbringen wollen. Eine bessere Rolle hätte man Gibson für ein Quasi-Comback nicht verpassen können, er spielt den vom Leben abgehärteten Charakter, der sich neben den mörderischen Verfolgern auch mit seiner Tochter, seiner Vergangenheit und seinen eigenen Dämonen auseinandersetzen muss, herrlich grimmig, charismatisch und differenziert und stellt so erstklassig unter Beweis, dass er es trotz seines privaten Krams immer noch drauf hat und nach wie vor ein grandioser Schauspieler ist. Die Geschichte selbst ist recht einfach gestrickt und auch sehr vorhersehbar, weiß aber dennoch zu durchweg unterhalten, weil auch die richtige Mischung zwischen ruhigen Vater-Tochter-Szenen (klasse Chemie zwischen Mel Gibson und Erin Moriarty) und ganz schön gewalttätigen Action-Szenen (von denen es wegen mir gerne noch etwas mehr hätte geben dürfen) gefunden wurde.
Ebenso wie bei „Abraham Lincoln Vampire Hunter“ klang leider auch hier wieder die Idee spaßiger und cooler als es die Umsetzung letztendlich war. Rein aufgrund der Absurdität der mit Zombie-Szenen versetzten Geschichte des weltberühmten Jane-Austen-Klassikers und ein paar blutrünstiger Zombie-Kills gab es immer mal wieder amüsante Szenen. Aber meistens waren der Wechsel zwischen schwülstig-poetischen „wer heiratet wen?“-Szenen/-Dialogen auf Aristokraten und Abschlachten von Untoten eine recht fade und oftmals auch elend langweilige Angelegenheit, die einzig wegen der originellen Prämisse nicht gänzlich zu einem Desaster geraten ist. Da war sowohl auf Humor- als auch auf Metzel-Seite deutlich mehr drin. Eines der wenigen Highlights war da noch Matt "Doctor Who" Smith als dauerplappernder egozentrischer Pfarrer, der ständig Lily Collins den Hof machen will.
Jake Gyllenhaal unterstreicht einmal mehr, dass er momentan auf einem Hoch ist, denn auch hier haut er wieder eine außerordentlich starke Leistung raus und sorgte mit seinem intensiven Spiel dafür, dass dieser Film trotz all seiner Probleme, die er hatte, dennoch sehenswert war. Diese Probleme waren vor allem in der ersten Hälfte zu finden, weil dort der Geschichte die zwingend nötige Emotionalität abging und die Mischung als Tragödie/Komödie nicht so richtig gestimmt hat. In der zweiten Hälfte hat man das deutlich besser hinbekommen, als Gyllenhaal's Charakter immer mehr eine "Whatever"-Haltung annahm, zunehmend (selbst)destruktiver wurde und in seinem Zwang, alles zerstören zu müssen, um den Unfalltod seiner Frau verarbeiten zu können, nicht nur den Kühlschrank auseinandergenommen hat sondern sein gesamtes Leben. Aufgrund dessen sowie seiner seltsamen Beziehung zu Naomi Watts und deren Filmsohn bekam der Film dann doch noch die Intensität und Emotionalität, die er in der ersten Hälfte vermissen ließ, allerdings ohne gänzlich überzeugen zu können.
Mit den sehr starken Leistungen seiner beiden Hauptdarsteller Eddie Redmayne und Alicia Vikander, die sich beide ihre Oscar-Nominierung bzw im Falle Vikander sogar Oscar-Gewinn redlich verdient haben (wobei ich sie in „Ex Machina“ deutlich besser fand), kann der Film selbst leider nicht mithalten. Die Handlung war zwar durchaus interessant, allerdings war die Umsetzung ziemlich träge und kam recht emotionslos daher, man war nie wirklich in der Geschichte drin weil die Emotionen nie von den Szenen sondern einzig und einzig vom Schauspiel der Darsteller ausgingen. Und das war mir persönlich einfach zu wenig und der Film somit letztendlich eher enttäuschend und lediglich gehobenes Mittelmaß.
Ganz und gar nichts gegen einen Slow-Burner in Gruselfilmen, aber wenn dieser sich am Ende nicht auszahlt und schlussendlich nichts dabei rumkommt, dann kriegt man sowas Ödes geboten wie in dieser Netflix-Eigenproduktion. Gepflegte Langweile von vorne bis hinten, zu allem Übel aber auch noch Ernüchterung, Enttäuschung und Frust, als es nach einer Stunde so schien, als ob der Film nun endlich aufgewacht sei, sich dann aber doch wieder in den gleichen Trott begeben hat, wie er seine Geistergeschichte zuvor bereits erzählt hat. Einen unheimlichen Moment gab es und die Atmosphäre war generell seltsam, aber das qualvolle Warten dass etwas passiert, es sich endlich auszahlt und den Film rückbetrachtend doch noch lohnenswert und zu keiner Zeitverschwendung gemacht hat, hielt bis zum Abspann an und somit war dieses Werk einer der langweiligsten Gruselfilme, die ich in langer Zeit gesehen haben. Gnadenpunkt gibts für Ruth Wilson.
Home-Invasion-Psychothriller von Blumhouse (wie immer für 5 Dollar produziert) über eine taubstumme Schriftstellerin, die sich allein in ihrem Haus im Nirgendwo eines Killers mit Maske erwehren muss, der sie umbringen aber vorher noch tyrannisieren will. Absolut nichts Neues in diesem Genre, aber die Idee war ganz nett, weil durch den gesundheitlichen Zustand der Frau in Not der Film sehr oft fast in völliger Stille ablief, was für eine gute Atmosphäre sorgte. Zudem positiv und sehr erfreulich, dass auf jegliche billige Jump-Scares verzichtet wurde, was jederzeit locker eingebaut hätte werden können und wofür einige Situationen wie geschaffen waren. Die Umsetzung der Geschichte war einigermaßen spannend gelungen, allerdings nur bis zu einem gewissen Grad, denn nach der Hälfte der Laufzeit stand der Film sehr oft davor, dass seiner Prämisse die Luft ausging und die kurze Laufzeit von nur 80 Minuten kam einen dadurch seltsamerweise auch zu lang vor. Außerdem wurde nach gut 20 Minuten aus meiner Sicht ein schwerwiegender Fehler begangen, der enorm viel Spannung und Grusel rausgenommen hat, nämlich [SPOILER]als der Psychopath seine Maske abgenommen hat[SPOILER-ENDE]. Das war schädlich und absolut unnötig. Nichtsdestotrotz ein solider und ordentlicher Psychothriller von Mike Flanagan, der bereits in "Oculus" bewiesen hat, sein Können im Horrorfach versteht und den man im Auge behalten muss, auch wenn seinen Filmen bisher immer das gewisse Etwas gefehlt hat, um richtig gut zu sein
Wunderbarer und wunderschöner Film, der nächste Geniestreich aus dem Hause Laika, der mich sehr begeistert hat. Die Stop-Motion-Animationen sind die bis dato besten, die ich je gesehen habe, das war faszinierend und beeindruckend anzuschauen, schon allein die Mimik der Figuren war grandios. Die Fantasyactionszenen waren atemberaubend, hatten auch wieder diese Schrägheit und diesen gewissen Horror-Touch an sich hatten, der Laika-Filme bisher immer ausgemacht hat. Ersteres war diesmal vielleicht nicht so ganz so extravagant wie in „Coraline“, Zweiteres war aber wieder absolut gegeben, denn das, was Kubo in den diversen Stationen auf seiner Quest nach magischen Objekten begegnet, war teilweise ganz schön unheimlich, gruselig und wie aus einem Alptraum entstiegen. Wegen mir hätte es gerne noch weitaus mehr davon geben können, der Fantasie- und Gruselgehalt dieser Szenen war gewaltig und versetzte mich jedesmal in Staunen. Generell fand ich die ganze Quest stark, auch wenn sie ein bisschen zufallsbasiert war, besonders wie sie das zweite Objekt finden fand ich arg simpel und zu passend gemacht. Was den epischen Charakter angeht, der absolut gegeben und auch gelungen war, wäre vielleicht noch ein bisschen mehr rauszuholen gewesen, wenn man die Geschichte ein bisschen länger erzählt hatte. Auch letztendlich auf den Bösewicht bezogen, dessen Motivation in den finalen Szenen ein bisschen lasch und seltsam daherkam. Aber das sind nur kleinere Kritikpunkte, die den grandiosen Gesamteindruck des Films keinesfalls geschmälert haben. Weiterer großer Pluspunkt war für mich die Mythologie, in die die Geschichte gebettet war und die Kubo auf seiner Reise ständig begleitet hat, sowie die magische Welt, die erschaffen wurde. Alles großartig gelungen, wunderbar anzuschauen und stets das Gefühl vermittelnd, dass man sich sowohl in der Geschichte als auch in dieser mystischen Welt mit all ihren Geheimnissen befindet. Aber der Film verlässt sich nur nicht auf seine optischen Schauwerte sondern erzählt auch eine klasse, spannende, unterhaltsame und oftmals emotional bewegende Geschichte. Kubo's Abenteuer hatte etliche großartige Momente, die alle mit sehr viel Herz, Charme und Fantasie gestaltet waren und in denen erstklassig Balance zwischen witzigen und traurigen Szenen gefunden wurde. Kubo selbst war ein absolut sympathischer Charakter, mit dem man von Beginn an mitgefiebert hat, mit dem in den tragischen Momenten mitgelitten und mit dem man sich in den schönen Momenten mitgefreut hat,. Begleitet wurde er von zwei amüsanten Nebencharakteren Beetle und Monkey, deren ständiges Gezanke absolut köstlich anzuschauen. Für mich ist „Kubo“ einer der besten Filme des Jahres und ganz klar der beste Animationsfilm des Jahres. Wegen mir hätte die Geschichte auch komplett mit den Origami erzählt werden können, die Kubo mit seiner zweisaitigen Gitarre zum Leben erwecken kann, denn schon allein das war genial.
Sehr guter Actionthriller mit Drama-Elementen, der sich zwar etwas langsam anlässt, dann aber zunehmend Spannung aufbaut und diese auch bis zum Ende halten kann, auch wenn zwischendrin immer mal wieder der Fuß vom Gaspedal genommen wurde. Was aber keinesfalls schlecht war, denn so war immer wieder Zeit vorhanden, sich weiterhin tiefgehend mit dem Hauptcharakter, seinem Leben und seiner Vergangenheit zu beschäftigen, was wirklich sehr gelungen erzählt war. Die Handlung war auch ziemlich gut, war aber auch zu einem gewissen Grad vorhersehbar, es war recht schnell klar wer hinter der Sache steckt und auch den finalen Twist konnte man schon meilenweit kommen sehen. Die nicht-lineare Erzählweise, die der Film angeschlagen hat, hat zwar weitestgehend funktioniert und hat den Film auch abgehoben von ähnlich gestrickten aber konventionelleren Genre-Vertretern, aber ich fand, dass die Geschichte dann doch zunehmend zu wirr erzählt war. Gerade was die Parallelhandlung um J.K. Simmons angeht kamen mir einige Szenen zum Ende hin irgendwie fehl am Platz vor bzw hätten aus meiner Sicht eigentlich viel früher kommen müssen. So wirkte es, was Gesamtzusammenhang angeht, wie gesagt wirr und einige Auflösungen kamen, gerade auch rückbetrachtend, ein bisschen hanebüchen daher, die Drehbuchautoren haben sich für mein Empfinden da etwas verhaspelt und dem Film ein paar unnötige Breitseiten verpasst, die dem durchweg positiven Gesamteindruck ein wenig geschadet haben. Nichtsdestotrotz ein definitiv sehens- und empfehlenswerter Film mit einem starken Ben Affleck als hochfunktionaler Autist, Buchhalter und Killer, die stoische Art, die pedantische Verhaltensweise und dass er mit Menschen und sozialem Verhalten nicht so recht klarkommt, bedingt durch seine Krankheit und was er in der Vergangenheit durchmachen musste, habe ich ihm abgenommen. Der Nebencast mit Anna Kendrick, Jon Bernthal, John Luthgow und der bereits erwähnte J.K. Simmons war auch sehr gut. Insgesamt trotz Abstrichen, hauptsächlich was die Handlung angeht, ein wirklich gut gelungener, spannender und unterhaltsamer Actionthriller von „Warrior“-Regisseur Gavin O'Connor, der zudem einige kaltblütige und heftige Shoot&Kill-Szenen zu bieten hatte.
- Gesneakt -
Die Geschichte um einen schwulen Teenager, der sich mit einer neuen Liebe, seiner Familie und deren Vergangenheit sowie dem Leben und Erwachsenwerden generell auseinander setzen muss, war zwar vom Grundsatz interessant und ich glaube ungelesen, dass die Buchvorlage gut ist und großes Potenzial für eine gute Verfilmung beinhaltet. Nur leider war die Umsetzung nicht allzu gelungen und der Film hat mir nicht sonderlich gefallen, was zu einem Großteil daran lag, dass alles viel zu aufgesetzt war. Sei es die Handlung an sich, die Zeichnung der Charaktere, das Schauspiel (einzig Hauptdarsteller Louis Hofmann fand ich durchweg überzeugend), der angeschlagene Ton, oder vor allem die Dialoge, die phasenweise so hölzern und unrealistisch vorgetragen wurden, dass es regelrecht weh getan hat. Hätte man diese Regler alle richtig eingestellt, hätte dieser Film mit seiner Geschichte, trotz ihrer Vorhersehbarkeit, locker funktionieren und gut werden können. So aber wurde daraus eine recht maue und oftmals ziemlich nervtötende Angelegenheit, weil immer, wenn was Gutes und Gelungenes aufgeblitzt ist, das sofort wieder mit einem der eben erwähnten Elemente zunichte gemacht wurde.
Trotz ein paar Makel hier und da ein klasse und sehr unterhaltsamer Film, der zwar Teil des MCU ist, aber (ähnlich wie "Guardians of the Galaxy") komplett für sich alleine steht und bis auf 2 kurze Sätze sowie der Post-Credit-Szene auch erstmal keinerlei Verbindung zum MCU aufweist, gleichwohl die Figur des Doctor Strange für Kommendes enorm wichtig sein wird. Benedict Cumberbatch war absolut großartig und die perfekte Wahl für Doctor Strange, ihm war die Rolle des exzentrischen, narzisstischen und arroganten Genie/Arschloch wie auf dem Leib geschrieben. Wegen mir hätte er aber durchaus noch zynischer und ätzender sein können. Klasse auch der komplette Nebencast, von Tilda Swinton über Benedict Wong zu Rachel McAdams, auch wenn sie im Grunde genommen nur dazu da waren, um die Story-Arc und die Charakterwandlung von Doctor Strange zu begleiten. Mads Mikkelsen ist eh über jeden Zweifel erhaben und hat einen teuflischen Bösewicht abgegeben, war aber auch nur Mittel zum Zweck und somit hat man leider nicht alles aus ihm herausgeholt. War zwar einer der besseren MCU-Bösewichte, aber zu einem richtig guten hat es (wieder) nicht gereicht. Das wäre schonmal ein Kritikpunkt gewesen, ein weiterer aber kleinerer liegt im Humor, der manchmal zu erzwungen eingebaut wirkte und in einigen Szenen ein bisschen unpassend albern daherkam. Aber es hielt sich in Grenzen und war somit nicht wirklich störend, zumal es auch Gags gab, die wirklich richtig witzig waren.
Die Handlung besteht in der ersten Hälfte ausschließlich aus der Origin-Story von Doctor Strange und somit war erstmal viel Einführung in den Charakter und die mystische Welt angesagt, mit allerhand Training, Erklärungen usw. Das war gut gelungen und auch zwingend notwendig, da Doctor Strange nicht gerade der bekannteste Charakter im Marvel-Universum ist, allerdings haben sich da immer wieder ein paar kleinere zähe Phasen eingeschlichen. Und die Haupthandlung danach war auch nicht gerade der Reißer bzw nichts, was man nicht in ähnlicher Weise schonmal gesehen und erwartet hätte. Wie das allerdings alles umgesetzt wurde war atemberaubend, die visuellen Effekte waren mehr als spektakulär. Zum einen die Magier-Szenen an sich, zum anderen aber vor allem Welten-/Realitäten verbiegenden Szenen a'la "Inception", in denen die Action stattfand, sowie die Reisen durch die Portale und durch andere Dimensionen. Absolut atemberaubend und faszinierend, man konnte sich nicht daran satt sehen, auf welchen Trip man da oftmals geworfen wurde. Auch der obligatorische Finalkampf passte sich dem dem Stil genial an und fand in einem äußerst coolen und originellem Szenario statt. Neben Cumberbatch waren diese Szenen die Highlights des Films.
Alles in allem hat mir "Doctor Strange" trotz ein paar Macken sehr gut gefallen und war, auch bzw gerade wegen seiner Andersartigkeit, eine äußerst gelungene Comicverfilmung. Zwar nicht der beste Film im MCU, aber definitiv der Außergewöhnlichste bisher und ganz klar im oberen Bereich dabei.
Leider ziemlich mittelmäßig geraten. Hatte zwar immer wieder Phasen, die sehr spannend waren, aber leider waren die Phasen, in denen es zu schleppend und/oder langweilig zuging, deutlich in der Überzahl. Zudem waren, gerade im Mittelteil in Colonia Dignidad, zunehmend Elemente dabei, die nicht sonderlich gelungen waren bzw für mich nicht funktioniert haben, weil sie einfach zu plump und zu schwach umgesetzt waren. Und das ist verdammt schade, denn gerade in den Szenen in Colonia Dignidad steckt so dermaßen viel drin, woraus man einen richtig starken Film hätte machen können, wenn man ein besseres Drehbuch oder die ganze Sache generell anders angepackt hätte. Schaubar ist der Film zwar, schon allein wegen den wahren Begebenheiten und der interessanten Zeit in Chile Anfang der 70er Jahre, aber an der Umsetzung haperte es leider ziemlich, so dass lediglich ein solider Film dabei herausgekommen ist. An den Darstellern lag es aber nicht, sowohl Daniel Brühl als auch Emma Watson spielten stark wie immer, und Michael Nyqvist als Sektenführer von Colonia Dignidad strahlte jederzeit was Bedrohliches aus.
Saoirse Ronan hat sich ihre Oscar-Nominierung redlich verdient, sie hat die Rolle der jungen Irin, die sich in den 50er Jahren in den USA ein neues Leben aufbauen will und sich im Verlauf der Geschichte für ihr neues oder ihr altes Leben entscheiden muss, richtig richtig stark weil unaufgeregt aber dafür umso intensiver gespielt. Der Film selbst jedoch ist mir ein großes Stück zu melodramatisch geraten. Klar, die Story und die darin enthaltende Romanze ist darauf ausgelegt, aber mir kam es immer so vor, als ob das alles zu angestrengt und gewollt vonstatten geht. Zudem war es bisweilen ganz schön zähflüssig. Das Außenrum hat alles gepasst, klasse Ausstattung, Setting, Kostüme und Zeitgefühl, und die Darsteller, allen voran wie erwähnt die eh immer gute Ronan, haben einen sehr guten Job gemacht, aber der Film konnte da nicht mithalten, so dass letztendlich ein recht durchschnittliches Gesamtbild rausgekommen ist.
Leider ziemlich enttäuschend. Keinesfalls ein schlechter Streifen, ganz und gar nicht, aber bei Weitem nicht so gut wie erwartet. Meine Erwartungshaltung war zugegebenermaßen sehr hoch nach all den Vorschusslorbeeren, die überall zu hören und zu lesen waren, und daran ist der Film auch knallhart zerschellt, aber selbst wenn man das außer Acht lässt und ich mich im Verlauf auch einstellen und das justieren konnte, so war es dennoch ein ziemlich ernüchterndes Erlebnis. Klar, die Situation war verdammt brenzlig, beklemmend und bedrohlich, hatte für mich auch ziemlichen Horror-Charakter an sich, woran auch die Location und die Atmosphäre gehörigen Anteil hatten. Und die Darsteller haben richtig gut gespielt, die Angst und der unbedingte Überlebenswille ihrer Charaktere war greifbar und kam überzeugend rüber. Der leider verstorbene Anton Yelchin in einer seiner letzten Rollen macht einen sehr starken Job. Und Patrick Stewart als Anführer der Neonazi-Bande zu sehen war eh ein Erlebnis für sich, der kam wirklich ungemein bedrohlich rüber. Krasse Szenen voller Gewalt und Blut gabs auch zuhauf, die meisten davon waren mehr als heftig anzuschauen. Aber irgendwie fehlte dem Film was, was ihn -zumindest für mich- richtig gut werden ließ. Trotz eigentlich perfekter Voraussetzungen und der Situation fand ich die ganze Angelegenheit wenig spannend, die anfänglich wirklich erdrückende Intensität nahm im Laufe der Zeit merkwürdigerweise immer mehr ab. Zudem gabs immer mal wieder Logiksprünge und seltsames Verhalten, was mir sauer aufgestoßen ist. Und zudem fehlte mir noch etwas Essentielles, was ich nicht genau bestimmen oder beschreiben kann. Wie gesagt alles andere als ein schlechter Film, aber für mich ziemlich enttäuschend anzuschauen. Vielleicht funkts ja bei einer eventuellen zweiten Sichtung.
So unfassbar anbetungswürdig süß das kleine Kätzchen war, so bedauerlich war es, dass es so wenig Screentime bekommen hat und beinahe zu einem McGuffin verkommen ist, um lediglich das Abenteuer von Key&Peele in Fahrt zu bringen und voranzutreiben. Dennoch war der Film amüsant und unterhaltsam anzuschauen mit seinem schräg-verdrehten Humor, absurd überzogener Action und Shootouts, etlichen wirklich saukomischen Szenen und Dialogen (mein Highlight war die George-Michael-Szene mit Key und den Gangstas im Auto) sowie einer großartigen Chemie zwischen Key&Peele. Gab aber auch einige Sachen und Szenen, die nicht so funktioniert und gezündet haben, es waren immer mal wieder Rohrkrepierer, müde Lacher und erstaunlicherweise auch die ein oder andere Länge in der Mitte des Films zu finden. Und wie gesagt gab es viel zu wenig Keanu, weswegen diese Komödie zwar im Großen und Ganzen spaßig aber nicht so gut war wie sie locker hätte sein können.