Mr. Miguwa - Kommentare

Alle Kommentare von Mr. Miguwa

  • 8

    Nach vier Jahren Pause kehrte der beste Geheimagent aller Zeiten wieder zurück auf die Leinwand. Nachdem die Reihe immer kitschiger und unglaubwürdiger wurde, vor allem mit dem letzten Streifen, beschloss man mit Daniel Craig einen Neuanfang zu starten. Casino Royale erzählt die Geschichte, wie Bond zum Doppelnull-Agenten wird.

    Der Film öffnet ungewohnt. Wo ist die berühmte „Gunbarrel“-Sequenz? Warum ist alles schwarz-weiß? Zunächst macht sich Verunsicherung beim Bond-Kenner breit. Völlig unbegründet. In der Eröffnungssequenz wird gezeigt, wie James Bond sich den Doppel-Null Status des MI6 verdient: durch zwei Auftragsmorde. Das ist nicht der Bond, den wir bis jetzt kannten. Es geht sofort hart zur Sache. Schon in den ersten Minuten zeigt sich, dass Casino Royale brutaler und bodenständiger als alle anderen Bondfilme zusammen ist.

    Nachdem Bond zwei Agenten zur Strecke bringt, wird er in den Doppelnull-Status befördert. Sein erster Auftrag führt in nach Madagaskar, wo er einen Bombenleger beschatten soll. Allerdings läuft das Ganze nicht richtig nach Plan und er verliert das Vertrauen seiner Chefin „M“. Doch Bond gibt noch lange nicht auf und ermittelt nun auf eigene Faust weiter, was ihn letztendlich zu Le Chiffre führt, dem Bankier einer weltweit operierenden Terror-Organisation. Nachdem Le Chiffre Millionen von Dollar verliert, veranstaltet er ein Pokerspiel im Casino Royale in Montenegro. Der MI6 beauftragt Bond bei dem Pokerspiel gegen ihn anzutreten – denn wenn Le Chiffre verliert, würde das seine gesamte Organisation zerstören

    Der Regisseur Martin Campbell hat einen perfekten Mix aus Action und Story geschaffen. Die Geschichte ist bis zum Schluss wie aus einem Guss, spannend, flüssig und tiefgründig inszeniert wurden. Endlich gibt es eine Storyline in einem Bondfilm, die Haken schlägt und überraschen kann. Statt dem Hightech-Spielzeug von "Q" gibt es nun knallharte Agentenaction. Die Kameraführung ist genial und fällt besonders positiv bei der Verfolgungsjagd in Madagaskar, sowie in den Pokerszenen auf.

    Die Macher haben sich dazu entschlossen viele weltbekannten Sprüche Bonds wegzulassen oder zu veralbern. So trinkt er z.B. im Film nicht mehr seinen heißgeliebten, geschüttelten Wodka Martini. Nur ein einziges Mal bestellt Bond nach einer herben Niederlage im Pokern an der Bar einen Martini und auf die bekannte, traditionelle Frage des Barkeepers “Geschüttelt oder gerührt?”, antwortet Bond genervt: “Sehe ich aus, als ob mich das interessiert?”. Auf altbekannte Figuren wie "Q" oder "Monneypenny" wurde ganz verzichtet, was meiner Meinung nach den Film sehr an Realität bereichert.

    Daniel Craig als James Bond ist hart, ernst, sportlich und lässig-zynisch. Man nimmt ihn die Rolle als den „harten Hund“ voll und ganz ab. Er ist ein Mann dem es nichts ausmacht zu töten. Er kennt keine Gefühle und Emotionen. Genau so sollte ein Agent des 21. Jahrhunderts aussehen. Wenn er in eine Schlägerei gerät, dann blutet er und kommt nicht unbeschadet davon. Gegen Ende des Films gerät Bond sogar in eine unausweichliche Lage, was bei den Vorgängern, die in einem Kampf keinen einzigen Tropfen Martin verschüttet haben, nie der Fall war. Genau diese veränderten Eigenschaften machen den Geheimagenten nun viel glaubwürdiger.

    Das Bongirl Vesper Lynd wird dargestellt von Eva Green. Die Wortgefechte zwischen Bond und ihr sind ein wahrer Genuss, die geradezu vor Ironie sprühen. Vesper ist zunächst eine undurchschaubare Persönlichkeit, deren ungewohntes und abweisendes Verhalten umso anziehender auf Bond wirkt. Hier haben die Dialogschreiber sehr gute Arbeit geleistet! Punkten kann der Film darüber hinaus mit einem wunderbar-fiesen Bösewicht. LeChiffre, dargestellt von Mad Mikkelsen, ist ein richtig guter Gegenspieler für Bond, viel besser als die sonst mehr oder weniger austauschbaren und größenwahnsinnigen Superschurken, die sich die Weltherrschaft unter den Nagel reißen wollen. Das Besondere an diesem Charakter ist, dass es für ihn ebenfalls um das nackte Überleben geht. Er tritt nicht gegen Bond an, weil er es will, sondern weil er es muss!

    Fazit:
    Casino Royale ist meiner Meinung nach nicht nur ein gelungener Neuanfang der Reihe und der beste Bondfilm aller Zeiten, sondern einer der besten Action-Thriller der Jahrzehnte. Der Film glänzt vor allem mit den gut gecasteten Schauspielern, allen voran Daniel Craig , der den Charakter des James Bond völlig neu definiert, und der grandiosen Story. Martin Campbell hat es geschafft den perfekten Mix aus Story und Action zu finden. David Arnold hat den Film mit seiner Musik gut untermalt.

    2
    • 8

      6 Männer, ein Schauplatz. Dass ein Film nicht mehr braucht, um zu faszinieren, zeigt uns Quentin Tarantino in seinem Regiedebüt "Reservoir Dogs". Die Schauspieler und die Figurenkonstellation holen aus dem Film einfach alles raus, was nur geht! Ein grandioses Darstellerensemble und toll geschriebene Dialoge machen den Film zu einem echten Glanzstück der Filmgeschichte! Hier bedarf es eigentlich keiner großen Worte mehr, weshalb mein Kommentar diesmal auch ganz kurz gehalten wird...

      2
      • 8

        Die erste Staffel der Serie "Rectify" lässt mich noch ein wenig Zwiegestalten zurück. Einerseits wird hier eine tolle und hypnotisierende Atmosphäre aufgebaut, ohne große Wendungen und Twists in der Handlung, andererseits gibt es hier noch den ein oder anderen Störfaktor. Der Hauptdarsteller Aden Young verkörpert den Protagonisten, der mehrere Jahre scheinbar unschuldig im Gefängnis saß und nun aus dieser isolierten Welt gerissen wird, jedoch wirklich großartig.

        Die langsame Erzählweise ist zwar teilweise auf ihre ganz eigene Art und Weise fesselnd, aber die einzelnen Folgen der 1. Staffel unterscheiden sich stilistisch teilweise extrem stark, wodurch zeitweise ein wenig Verunsicherung entsteht, da man glaubt es handelt sich hier um eine ganz andere Serie. So entsteht der Eindruck, dass sich die verschiedenen Regisseure untereinander schlecht abgesprochen haben, insbesondere Folge 5 wirkte extrem befremdlich.

        Des Weiteren konzentriert sich "Rectify" bisher noch etwas zu stark auf den Protagonisten Daniel Holden. Die anderen Charaktere bekommen eher wenig Nuancen, da ist sicherlich noch mehr möglich. Man sollte hier übrigens überhaupt keine Geschichte mit interessanten Figuren erwarten, denn eigentlich konzentriert man sich hauptsächlich auf die Emotion der Charaktere und versucht hier keine wendungsreichen und faszinierenden Charakterstudien zu kreieren. Man konzentriert sich viel mehr auf die Auswirkungen des Umfelds, die Daniels Freilassung mit sich bringen. Die Handlung erhält zusätzlich Dynamik durch den Umstand, dass einige Charaktere, wie auch zeitweise der Zuschauer, nicht stets hundertprozentig von Daniels Unschuld überzeugt sind.

        Insgesamt bietet die 1. Staffel sehr gute Unterhaltung mit einigen interessanten Ansätzen, auch wenn sie stilistisch nicht immer gleichbleibend ist und die Charaktere etwas mehr Tiefe vertragen könnten. Bisher lebt die Serie noch sehr stark von Hauptdarsteller Aden Young, der dem Zuschauer im Laufe dieser Staffel so einige Gänsehautmomente beschert. Potential hat "Rectify" in jedem Fall, es bleibt bisher nur fraglich in welche Richtung die Serie will und ob sie das Potential hat, auch über mehrere Staffeln hinweg zu fesseln, immerhin sind die Charaktere bisher noch etwas oberflächlich gezeichnet...

        4
        • 8

          Nach 4 Jahren Pause wurde die Serie ja nun endlich auch in Deutschland mit der 4. und 5. Staffel fortgeführt. Jetzt nachdem ich die beiden Staffeln gesehen habe, muss ich sagen, dass ich sehr positiv überrascht bin. Ich hatte eigentlich vermutet, dass die Serie das hohe Niveau der ersten 3 Staffeln nicht aufrechterhalten kann, da man die Tabu-Themen wie Sex, Minderheiten, Alkohol, Frauenrechte usw., mit denen sich "Its always sunny in Philadelphia" auseinandersetzt, nicht ewig wiederholen kann, ohne dass die Serie zwangsläufig an Reiz verliert. Ich wurde letztlich aber eines besseren belehrt, denn an neuen Ideen scheint es den Autoren nicht gemangelt zu haben. Es gab zwar sowohl in der 4. und 5. Staffel 1-2 Folgen, die nicht ganz so lustig und bitterböse waren wie die Folgen aus den ersten 3 Staffeln. Dennoch hat es "Its always sunny in Philadelphia" auch weiterhin geschafft größtenteils genauso grandiose Dialoge und irrsinnig witzige Situationen zu kreieren wie zuvor. Eine der besten Folgen war sicherlich "Das D.E.N.N.I.S System" (5.10). Hier lag ich teilweise am Boden vor lachen. Insgesamt bleibt die Serie damit also weiterhin meine absolute Lieblingscomedyserie, die sich aus meiner Sicht deutlich von dem Einheitsbrei anderer Sitcoms abhebt. Hoffentlich werden nun auch die restlichen Staffeln auf Deutsch synchronisiert. Auch erhoffe ich mir die Heimkinoveröffentlichung von Staffel 3-5 auf DVD...

          4
          • 8
            über Memento

            Wo soll man nur bei einer Kritik zu "Memento" anfangen? In diesem Fall ist das im doppelten Sinn eine schwierige Frage...

            „Memento“ ist ein Film, der von Kritikern und Fans gleichermaßen hochgelobt wird, wie kaum ein anderer Film. Doch sind diese Lobeshymnen wirklich berechtigt? In diesem Fall: Ja! Christopher Nolan, wohl einer der innovativsten Regisseure der heutigen Zeit, liefert mit seinem zweiten Werk ein Glanzstück der Filmgeschichte ab!

            Christopher Nolans „Memento" ist wohl einer der innovativsten und cleversten Filme, die ich je gesehenen habe. Der Film fungiert mit einer einzigartigen Erzählweise, die es so vorher noch nie gab. „Memento“ beginnt mit dem Schluss und arbeitet sich „von hinten nach vorne voran“. Nolan erzählt seine Geschichte von Leonard Shelby, einem Mann, der nach einem kriminellen Übergriff sein Kurzzeitgedächtnis verliert und sich folglich keine neuen Dinge mehr merken kann, äußerst raffiniert. Durch die interessante Erzählweise kann sich der Zuschauer noch mehr in die Lage des Hauptcharakters hineinversetzen, denn bis zum Ende tappt das Publikum ähnlich wie Leonard stets im Dunklen. Während des Films tauchen immer mehr Fakten auf und führen zu neuen Erkenntnissen, die die vorhergegangenen Ereignisse und die Charaktere in einem völlig neuen Licht stehen lassen. Nichts ist so, wie es scheint...

            Während des Films trifft der Protagonist Leonard auf mehrere Personen, die ihm bei der Suche nach dem Vergewaltiger und Mörder seiner Frau helfen könnten. Einer davon ist Ted, gespielt von Joe Pantoliano. Die Andere, eine Barkeeperin gespielt von Carry-Anne Moss, behauptet ebenfalls Leonard bei seiner Suche behilflich sein zu können. Doch wer will Leonard bei seinen Nachforschungen tatsächlich helfen? Wer manipuliert wen und aus welchem Grund? Nie kann sich der Protagonist sicher sein, ob die Personen, die er trifft, ein ehrliches Spiel mit ihm spielen. Nie kennt er, genauso wie der Zuschauer, die wahren Motivationen der Personen, die ihn doch offensichtlich unterstützen wollen...

            "Memento" ist ein Film, der von seinem Zuschauer die komplette Aufmerksamkeit benötigt. Und selbst dies wird nicht ausreichend sein. Bei "Memento" kommt man sicherlich nicht drum herum, sich den Film noch ein zweites Mal (oder öfter) anzusehen, um die komplexe Story vollständig zu erfassen. Am Ende gibt es wohl mehrere Theorien bzw. Interpretationen, die den Film und deren "Auflösung" am ehesten beschreiben. Jeder Zuschauer wird letztlich seine eigene Interpretation finden müssen.

            Abgesehen von der wirklich innovativen Story hat Nolan nicht nur das Kino und dessen Erzählweise neu definiert, sondern auch einen spannenden und unglaublichen Film mit vielen Überraschungen vorgelegt. In keiner Sekunde kommt dadurch Langeweile auf. Im Gegenteil: auch wenn man sich den Film öfters anguckt, entdeckt man immer wieder neue Puzzlestückchen, die das Gesamtbild stetig formen und weiterentwickeln. Nolans Liebe zum Detail runden dieses Meisterwerk nochmals ab.

            Auch die Struktur des Films muss hier hervorgehoben werden. In dem fantastischen Drehbuch, das übrigens auf einer Kurzgeschichte von Jonathan Nolan beruht, ist wohl jede Szene und jeder Dialog wichtig, damit am Ende alle Puzzleteile ein komplettes Bild ergeben. Tatsächlich könnte man wohl keine einzige Szene aus dem Film nehmen, ohne dass die Zusammenhänge weiterhin ersichtlich bleiben.

            Des Weiteren besticht der Film mit einer unglaublich packenden Atmosphäre. Der Neo-Noir-Film beeindruckt mit einer erstklassigen Inszenierung, schönen Kamerafahrten und einer tollen musikalischen Untermalung. Der Soundtrack von David Julyan strahlt eine sehr beruhigende sowie dramatische Stimmung aus. Gänsehaut ist hier vorprogrammiert!

            Zusammengefasst ist „Memento“ wohl der cleverste Film-Noir aller Zeiten. Ein Meisterwerk mit einer faszinierenden Geschichte, der auch ohne überteuerte Effekte auskommt. Nolan definiert das Kino mit der einzigartigen Erzählweise neu. Eine großartige Inszenierung und ein tolles Ensemble an Darsteller runden das Gesamtbild ab. Für mich hat sich Memento wohl für ewig einen Platz in meiner Top 5 der besten Filme aller Zeiten gesichert! „Memento“ ist ein Film, den man ganz sicher nicht vergisst!

            2
            • 8
              Mr. Miguwa 04.10.2015, 16:29 Geändert 04.10.2015, 18:43

              "Boardwalk Empire" verabschiedet sich in der finalen Staffel, wie sie einst begonnen hat: mit Würde und Perfektion. Nachdem Staffel 4 einige charakterliche Konflikte und Handlungsbögen offen lies, war es sicherlich mehr als mutig, die letzte Staffel sieben Jahre später einsetzen zu lassen, vor allem da die Episodenzahl dieses Mal sogar auf nur 8 Episoden begrenzt wurde. Doch die Macher schaffen es mit Bravur die Geschichte rund um die Gangster und Alkoholschmuggler zufriedenstellend beenden zu lassen und das alles, ohne das Erzähltempo der Serie zu brechen. "Boardwalk Empire" bleibt besonnen und geruhsam, tritt in einzelnen Momenten etwas auf das Gaspedal, wirkt dabei aber nie gehetzt. Erfinder, Autor und Produzent Terence Winter gestattet mit erzählerischer Perfektion ein letztes Aufbegehren. Keine neuen Figuren und keine neuen Handlungsstränge werden eingeführt. Nach der Bekanntgabe von HBO über die definitive Beendigung der Serie nach Staffel 5, mussten Terence Winter und sein Autorenteam Aufräumarbeit vornehmen. Alles, was an krimineller Dekadenz nach vier Staffeln noch übrig geblieben ist, wird zu einem Abschluss geführt und das mit einer unbeschreiblichen Raffinesse. Insbesondere die finale Episode zeigt jene erzählerische Perfektion, indem alle Handlungsbögen endgültig zusammengeführt werden und ein mehr als zufriedenstallender Abschluss von Nucky Thompson und allen anderen Charakteren (zumindest von denen, die noch übrig geblieben sind) erfolgt.

              Dabei war die 5. Staffel nicht nur aufgrund des immensen Zeitsprungs von sieben Jahren gewagt, sondern auch aufgrund der näheren Schilderung von Nuckys Kindheit und Jugend in Form von Rückblenden. Gerade in Staffel 4 hat "Boardwalk Empire" eigentlich gezeigt, dass die Serie gerade dann so genial ist, wenn Nucky aus dem Zentrum der Serie rückt und den Nebencharakteren und ihren Geschichten mehr Raum zur Entfaltung gegeben wird. Die Rückblenden in Staffel 5 waren dramaturgisch jedoch mehr als sinnvoll, da Nucky Thompson nun stärker als jemals zuvor in den Fokus der Serie rückt. In keinen der vorherigen Staffeln wurde uns Zuschauern ein solch intimer Einblick in das Seelenleben unseres Protagonisten gegeben, wie in der finalen 5. Staffel. Die Rückblenden ergeben nicht nur Storytechnisch am Ende der Staffel ein rundes und bedeutungsvolles Bild, sondern erschaffen eine emotionale Verbindung zu Nucky Thompson, wie sie stärker nicht sein könnte. Selten hat man so sehr mit unserem ehemaligen Bezirkskämmerer mit gefiebert; jede Minute mit Nucky bzw. dem großartigen Steve Buscemi vor der Kamera ist ein einzigartiger Genuss.

              Natürlich haben die verkürzte Episodenzahl und der große Zeitsprung zur Folge, dass die Staffel zu einem regelrechten Blutbad verkommt, wobei jedoch jedem der einzelnen Charakteren ein (mehr oder weniger) würdevolles Ende beschert wird. Viele Figuren zahlen für ihre Sünden und so sieht es nicht nur für Nucky bei der bevorstehenden Aufhebung der Prohibition und den sich zuspitzenden Konflikt mit Lucky Luciano düster aus.

              Nach 5 Staffeln "Boardwalk Empire" kann man nur sagen, dass diese Serie für die Serienlandschaft eine unglaublich große Bereicherung ist und ebenso als würdevoller Nachfolger zu der Mafiaserie "Die Sopranos" fungiert. Dass "Boardwalk Empire" nicht mehr Aufmerksamkeit erhalten hat, ist definitiv schade, obwohl es der Qualität der Serie (zum Glück!) nicht schadet. Ein ästhetischer und formvollendeter Serienabschluss, runden das positive Gesamtbild ab.

              Am Ende bleibt daher nur zu sagen: Auf Wiedersehen Nucky Thompson - es war eine unglaublich schöne Reise mit dir!

              8
              • 7
                über Smoke

                "Smoke" aus dem Jahre 1995 ist wahrlich eine kleine Perle des Independent-Kinos und ein Film, der mit ganz wenigen Mitteln auf unglaublich vielen Ebenen überzeugt. Zu aller erst wäre da die Story, die zu faszinieren weis. "Smoke" erzählt die Geschichte verschiedener Schicksale, die sich alle mehr oder weniger kreuzen. Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist dabei der Tabakladen von Auggie, wo dessen Stammkunden und "leidenschaftliche" Raucher ein- und ausgehen. Der Film ist dabei in einzelne Episoden gegliedert, konzentriert sich dabei aber im Gegensatz zu anderen Episodenfilmen wie "L.A. Crash" oder "Magnolia" auf eine kleinere Gruppe von Figuren, wodurch sicherlich gewährleistet wird, dass der Zuschauer einen noch besseren Bezug zu den Charakteren aufbauen kann.

                Bei dem Skript von "Somke" zeigt sich bereits die erste Stärke des Films. Eigentlich ist die Story nicht besonders innovativ und kommt praktisch ohne größere Höhepunkte aus. Gleichzeitig wirken die verschiedenen Schicksale der Figuren in "Smoke" aber sehr realitätsnah und vor allem berührten sie mich als Zuschauer. Dies liegt wohl insbesondere auch an dem grandiosen Cast! William Hurt, Harold Perrineau Jr. und vor allem Harvey Keitel (einer meiner absoluten Lieblingsschauspieler^^) agieren hier auf aller höchsten Niveau und verleihen ihren Figuren die nötige Tiefe...

                Des Weiteren sind auch die Dialoge sehr gut geschrieben. Zwischen den Zeilen werden hier nämlich ganz viele, vor allem philosophische, Fragen und Themen angepriesen, die sehr zum Nachdenken anregen und sicherlich viel Gesprächsstoff für Diskussionen bieten.

                Die allerdings wichtigste Komponente und der Grund weshalb ich sehr beindruckt von "Smoke" zurückgelassen wurde, ist diese unglaublich intensive Atmosphäre, die kein Film in der Art und Weise zuvor ausgestrahlt hat. Jede Szene, jede Minute des Films wirkt so unglaublich hypnotisierend, sodass ich für den Flair von "Smoke" eigentlich keine passenden Worte finden kann. Jeder muss den Film selbst gesehen haben, um sich davon ein Bild machen zu können und sollte sich dabei unbedingt von der unglaublichen Atmosphäre des Films berieseln lassen.

                Abschließend sei noch gesagt, dass sich "Smoke" nicht mit den Thema "Rauchen" auseinandersetzt, auch wenn es der Titel vermuten lässt. Die Zigarette spielt im Film eher eine untergeordnete Rolle, obwohl der Glimmstängel die Hauptfiguren des Films sicherlich mehr oder weniger miteinander verbindet und eigentlich keine Minute vergeht, in der nicht mindestens ein Charakter raucht...

                4
                • 7

                  Drei lange Jahre mussten Fans des großartigen Neustarts der Batman Saga mit „Batman Begins“ damals auf die Fortsetzung warten und die Frage, ob uns Nolan hier ein weiteres kleines Meisterwerk spendiert, war groß...

                  So gut wie alle Darsteller aus „Batman Begins“ sind auch wieder bei „The Dark Knight“ mit an Bord. Christian Bale tritt wieder als Bruce Wayne alias Batman auf, auch wenn er in diesem Teil nicht mehr so im Mittelpunkt steht wie im Vorgänger, da wir seine Herkunft und Beweggründe bereits kennen. Batman bzw. Bruce Wayne ist in seiner Rolle gewachsen und routinierter geworden. Er meistert seine Rolle wie gewohnt sehr gut.

                  Die wohl überzeugendste Leistung liefert allerdings Heath Ledger als Joker. Dieser wird gleich zu Beginn furios eingeführt. Der Joker kennt bei seiner Jagd auf Batman und bei seinen Versuchen Gotham ins Chaos zu stürzen keine Regeln und ist somit unberechenbar. Damit ist der Joker der größte Widersacher Batmans und bringt ihn bis an seine Grenzen. Er verkörpert seinen Charakter mit atemberaubender Kraft und Authentizität. Die besten Szenen des Films gehören folglich Heath Ledger. Seine Mimik, Gestik und sein psychopatisches Lachen sind einfach meisterhaft. Meiner Meinung nach ist Heath Ledgers Joker die beste Performance eines Schauspielers in einer Comic-Verfilmung überhaupt, wenn nicht gar die beste schauspielerische Leistung aller Zeiten. Wen wundert es da noch, dass ihm für diese Leistung ein Oscar verliehen wurde. Leider verstarb Ledger kurz nach den Dreharbeiten, weshalb er im finalen dritten Teil leider nicht mehr auftrat, was sicherlich mehr als schade ist, wäre er doch sicherlich eine große Bereicherung gewesen...

                  Während Heath Ledger das Highlight und Christian Bale die treibende Kraft von „The Dark Knight" sind, ist Aron Eckhardt die für die Handlung wohl wichtigste Person. Er verkörpert die Rolle des neuen Staatsanwaltes, der weder ein Superheld noch ein Super-Krimineller ist, sondern einfach nur ein Mann, mit dem Herz am rechten Fleck, der dem organisierten Verbrechen in Gotham den Kampf ansagt. Während des Films verwandelt sich Harvey Dent in Two Face und der Weg dorthin ist eine wichtige Nebenhandlung des Films, die Aron Eckhardt überzeugend spielt.

                  Katie Holmes wurde in „The Dark Knight“ durch Maggie Gyllenhaal ersetzt, was allerdings nicht allzu schlimm ist. Auch wenn ich Katie Holmes persönlich etwas attraktiver finde, ist Gyllenhaal einfach die "bessere" Schauspielerin, die im Gegensatz zu Katie Holmes viel selbstbewusster rüberkommt. Gary Oldman als James Gordon bekommt noch etwas mehr Screen-Time als in „Batman Begins“ und auch er verkörpert seine Rolle wie gewohnt sehr gut, ebenso wie Michael Caine als getreuer Butler Alfred und Morgan Freeman als Lucius Fox. Die beiden letztgenannten bekommen in diesem Teil allerdings etwas weniger Auftritte spendiert.

                  Der Film besticht neben dem grandiosen Cast aber vor allem durch seine grandiosen düsteren Bilder. Wally Pfister, der Kameramann, der seit „Memento“ mit Christopher Nolan zusammenarbeitet, vollbringt erneut eine großartige Leistung. Er erzeugt eine äußerst dichte Atmosphäre, die man recht selten zu spüren bekommt. Die Actionszenen sind darüberhinaus phänomenal und im Gegensatz zu „Batman Begins“ hat sich Nolan hier um einiges verbessert! Denn die Schnitte sind nach der zweiten Sichtung nicht einmal zu hektisch gewesen. Besonders hervorzuheben sind auch die genialen Kamerafahrten hoch über den Dächern von Gotham City.

                  Ein weiterer Pluspunkt von „The Dark Knight“ ist der Score von Hans Zimmer. Bereits der erste Titel des Films „Why so serious?“ irritiert mit einer aufwendigen Klangkollage, in der tiefe Basstöne, orchester- und herzschlagartige pulsierende Rhythmen genial miteinander vermischt werden. Gänsehaut ist hier vorprogrammiert!

                  Während sich „Batman Begins“ vor allem durch die realistische Inszenierung und dem Charakter-Tiefgang ausgezeichnet hat, setzt „The Dark Knight“ mehr eine berückende Atmophäre und eine perfekte Chorografie der Bilder . Die CGI-Effekte werden dabei auch weiterhin sehr dosiert eingesetzt. Allerdings, so fantastisch die Actionszenen auch anzusehen sind, leidet die Charakter-Zeichnung dadurch leider etwas zu sehr drunter. Es kommen einfach zu viele neue Charaktere ins Spiel, die alle ihre Zeit im Film bekommen müssen. Nichts desto trotz hat Nolan sich viel Mühe gegeben und versucht jedem Charakter so viel Zeit wie möglich zu geben. Im letzten Drittel des Films überspannt Nolan den Bogen nämlich etwas zu sehr und der Film verliert etwas an Realität. Dazu gehört auch die übertriebene CGI-Maske von Two Face. Das fällt aber zum Glück nicht sehr stark ins Gewicht; "The Dark Knight" spielt seine Stärken in anderen Kategorien aus, weshalb die positiven Aspekte hier auch deutlich überwiegen. Der Film ist und bleibt somit wohl die beste Comicverfilmung aller Zeiten, weshalb ich dem Film auch ohne zu zögern die 9 Punkte gebe, die ich ansonsten eigentlich recht selten verteile^^...

                  3
                  • 7
                    Mr. Miguwa 06.06.2015, 17:37 Geändert 03.06.2016, 19:05

                    Der Reporter David Locke, sichtlich unzufrieden mit seinem Leben, entschließt sich kurzfristig die Identität eines Mitreisenden anzunehmen, der an einem Herzinfarkt stirbt und Locke zum verwechseln ähnlich sieht. Doch mit diesem Identitätswechsel beginnt kein Neuanfang für den Reporter Locke, vielmehr wird er von seinem alten Leben wieder eingeholt und die Flucht vor seiner eigentlichen Identität wird zu einer Qual...

                    Die Story mag sich nach einem packenden Thriller anhören, doch eigentlich ist Beruf: Reporter ein Film, der schwer in ein Genre einzuordnen ist. Beruf: Reporter ist ein ziemlich spezieller Film, der aufgrund seiner Langatmigkeit zeitweise ziemlich anstrengend werden kann. Trotzdem ist die Inszenierung wirklich absolut einzigartig. Der Regisseur Antonioni scheint die Welt in all ihrer Vielfalt wirklich zu lieben. Ganz oft wendet sich die Kamera von der eigentlichen Erzählung ab und zeigt dem Zuschauer Dinge, die eigentlich keine Rolle für den Plot spielen. Interessant ist hierbei zu wissen, das die ursprüngliche Schnittfassung des Films doppelt so lang war. Durch die poetischen Bilder wird dem Zuschauer natürlich einerseits eine unglaubliche Faszination entlockt, andererseits wirkt die Inszenierung von dem Protagonisten sehr distanziert, was einen Zugang zum Film natürlich auch erschwert. Dennoch eröffnet die Kameraarbeit eine Tür für eine komplett neue Geschichte, so sind hier sicherlich unzählig viele Interpretationen möglich. Denn einfach zu entschlüsseln sind Antonionis Bilder nicht immer, regen den Geist des Zuschauers aber sicherlich stets an, wenn man sich denn darauf einlässt. So wirkt die von der Handlung abschweifende Kamera so, als ob sie den Protagonisten Lock zusätzlich in seiner Freiheit einschränken will und Polizei und alte Bekanntschaften, die Lockes Identitätswechsel erschweren, dafür nicht ausreichen. Um den Zuschauer Sympathien zu entlocken, erhält der Hauptcharakter nicht die benötigten Mittel, auf musikalische Untermalung wird gänzlich verzichtet und so bekommt selbst eine Legende wie Jack Nicholson als Protagonist in diesem Film Schwierigkeiten, als Sympathieträger zu fungieren. Michelangelo Antonioni schwenkt mit der Kamera lieber zwischen vorbeifahrenden Autos hin und her, statt sich einem wichtigen Gespräch des Protagonisten mit seiner Begleiterin zuzuwenden. Die trostlosen, trockenen Bilder der wüstlichen Einöde sind ein Spiegel für die Trostlosigkeit des Protagonisten und die Kamerafahrten sind stets ein Spiegel für die innere Zerrissenheit von Locke.

                    Michelangelo Antonio kreiert mit Beruf: Reporter einen außergewöhnlichen Film, der nicht jedem gefallen wird und auch für mich aufgrund seiner Sperrigkeit zeitweise sehr gewöhnungsbedürftig war. Wer sich auf den Film einlässt, wird jedoch mit einer großartigen Studie über den Menschen belohnt...

                    4
                    • 7
                      Mr. Miguwa 09.03.2015, 00:57 Geändert 09.03.2015, 02:04

                      Paul Thomas Andersons Debütfilm "Last Exit Reno" ist für mich wahrlich eine kleine Perle, die schon sehr früh das meisterhafte Talent des wohl besten Regisseurs unserer Generation aufzeigt. Manche mögen seine ersten Regieversuche noch als weniger ausgereift empfinden, da Anderson hier sicherlich noch sehr viel mit Kameraeinstellungen- und perspektiven experimentiert. Und auch wenn er seine Fähigkeiten in seinen darauffolgenden Filmen noch perfektioniert, ist schon hier die Kameraarbeit absolut erstklassig und besonders den Umstand, dass es sich hierbei um einen Debütfilm handelt, mag man angesichts der wirklich tadellosen Inszenierung kaum glauben.

                      Aber was den Film wohl am meisten auszeichnet ist Philip Baker Hall, der hier eine unglaublich intensive Performance abliefert! Anderson kreiert hier einen so vielschichtigen und rätselhaften Mann und Hall verkörpert ihn absolut grandios. Unser Protagonist Sydney wirkt stets ruhig, besonnen, bodenständig, hat den Drang anderen Menschen zu helfen und trotzdem verfällt er dem Alkohol und der Spielsucht. Wir Zuschauer begleiten Sydney über die gesamte Dauer des Films, versuchen diesen Charakter zu erforschen; ihn, seine Motivationen und Gegensätzlichkeit zu verstehen, aber Anderson serviert uns während der Spieldauer stets nur Bruchstücke seiner Charakteristiken, die dem Zuschauer langsam ein Gefühl für Sydneys Handeln und Denken geben. Aber am Ende bleibt dieser Mann trotzdem fast genauso rätselhaft, wie zu Beginn, wodurch der Charakter Sydney bis zum Ende des Films und darüber hinaus faszinierend bleibt. Man könnte Philip Baker Hall wohl noch Stunden bei seiner Darstellung zusehen! Paul Thomas Anderson erschafft hier eine unglaublich starke Charakterstudie!

                      Aber auch ansonsten punktet der Film mit interessanten Charakteren und Schauspielern. So konnte Anderson für sein Debüt unter anderem Schauspiellegenden wie (seinen späteren (leider verstorbenen) Stammschauspieler) Philip Seymour Hoffman, Samuel L. Jackson, Gwyneth Paltrow oder auch John C. Reilly gewinnen. Alle Schauspieler liefern dabei ausnahmslos eine grandiose Performance ab!

                      Einige Elemente, besonders der Charakter Jimmy (Samuel L. Jackson), erinnern zudem stark an Regisseur Quentin Tarantino, was dem Film zusätzlich den gewissen Reiz verleiht. Das Drehbuch ist natürlich ebenso großartig, besonders das oben bereits angesprochene Spiel (Aufdeckung) mit den Motivationen der Charaktere, verleiht "Last Exit Reno" das gewisse Etwas und erhält die Spannung aufrecht, was bei einem solch dialoglastigen Film wohl auch nötig war/ist. Denn auch wenn der Film oft als Thriller bezeichnet wird, ist es wohl eher ein Drama/eine Charakterstudie, mit kleinen, aber fein eingesetzten Thriller-Elementen.

                      Dass "Last Exit Reno" allgemein so unbekannt und schwer zu bekommen ist, ist wirklich sehr schade, hat Paul Thomas Anderson hier doch einen Film erschaffen, der definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient, als er bekommt. Wohl einer der stärksten, wenn nicht gar besten, Debütfilme aller Zeiten, der sich nicht hinter Andersons späteren Werke verstecken braucht!

                      7
                      • 7
                        Mr. Miguwa 29.01.2015, 15:05 Geändert 10.03.2015, 02:46

                        Wow, "Birdman" ist tatsächlich das kleine Meisterwerk geworden, das ich mir erhofft hatte. Micheal Keaton spielt herausragend, wobei wohl auch große Parallelen zu seinem echten Leben erkennbar sind, und auch Edward Norton spielt so genial, wie schon lange nicht mehr! Aber nicht nur die beiden laufen hier zu Hochtouren auf; Zach Galifianakis spielt hier ungewohnt ernst und Emma Stone zeigt erneut, dass sie eine der besten weiblichen Schauspielerinnen unserer Generation ist. Aber der wirklich grandiose Cast ist natürlich nur die Spitze des Eisbergs. Was Regisseur Alejandro González Iñárritu und Kameramann Emmanuel Lubezki hier abliefern ist wirklich mehr als meisterhaft! Der ganze Film wirkt wie ein einziger zweistündiger One-Shot. Wer hier einen Schnitt entdecken will, muss wirklich ziemlich genau hinsehen und selbst dann wird man sicherlich nicht alle entdecken. Durch die Tatsache, dass die Kamera (zumindest scheinbar) ständig in Bewegung bleibt, entsteht ein geradezu perfektionistischer bzw. perfekt strukturierter Eindruck der einzelnen "Szenen". Eine solch grandiose Inszenierung sieht man wirklich nicht alle Tage! Vor allem für Leute wie mich, die großen Wert auf eine ansprechende Kameraarbeit in einem Film legen, wird dies geradezu ein unglaublicher Orgasmus für die Augen sein!

                        Des Weiteren spricht "Birdman" ganz viele interessante Themen an, von Familie, Ehre, Ruhm und Liebe bis hin zu Drogenkonsum und aktuellen Medien der Informationsverbreitung. Die Thematiken werden mal aus kritischer, mal aus dramatischer Sichtweise präsentiert. Alle Themen finden dabei ihren nötigen Platz in dem Film und wirken gut aufbereitet. Die Dialoge sind ebenfalls großartig; meistens sind diese etwas psychologisch bis philosophisch angehaucht und stets mit einer ordentlichen Prise schwarzen Humor versehen.

                        Alles in allem ist "Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit" einer der besten Filme, die ich seit langem sehen durfte und ich denke, der Streifen hat die Messlatte für das diesjährige Kinojahr ziemlich weit oben angelegt. Danke Alejandro González Iñárritu für dieses unglaubliche Filmerlebnis!

                        8
                        • 7
                          Mr. Miguwa 09.02.2016, 21:38 Geändert 12.02.2016, 21:41

                          Ein alter Mann, ein Rasenmäher, eine wortkarge 390 Kilometer Tour – nicht auch nur für eine Sekunde in der Langatmigkeit unterzugehen, das schafft eben nur ein Meister wie David Lynch. Der Regisseur war schon seit Anbeginn ein virtuoser Meister der Atmosphäre und Bildkomposition. Mit „The Straight Story“ erreicht die Kamerapoesie jedoch eine neue Dimension. David Lynch weicht von seinem geliebten Mystery und Surrealismus Einlagen bzw. Elemeneten ab und präsentiert uns, wie der Filmtitel unmissverständlich vermuten lässt, eine geradlinige Geschichte mit hypnotischen audiovisuellen Bildern in himmlischer Atmosphäre...

                          Alvin Straight begibt sich in „Th Straight Story“ auf eine alleinige Reise zu seinem schwerkranken Bruder, mit dem er seit Jahren zerstritten ist. Sein einziger unausgesprochener Begleiter – der Tod. Doch der Tod wird optimistisch und sanftmütig präsentiert; alles andere würde auch mit der Poesie des Films im Widerspruch stehen. David Lynch vereint Nachdenklichkeit und Leichtigkeit innerhalb der 111 Filmminuten stets auf eine wundervolle Weise. Das Altwerden, der Tod, Lebensweisheiten, Spiritualität in der Natur; alle nachdenklichen Thematiken werden nicht mit dem Vorschlaghammer präsentiert, sondern sanft und wirkungsvoll eingearbeitet. Die kaum in Worte zu fassende Authentizität und Unbeschwertheit des Films reicht aus, um die Nachdenklichkeit beim Zuschauer imposant zu entfachen und anzuregen.

                          Richard Farnsworth spielt (?!) den Protagonsiten dabei grandios charismatisch. Er ist leicht und sanft wie der Film selbst und strahlt dennoch eine unglaubliche Aura aus. David Lynch veleiht dem Schauspieler und seiner Figur dabei stets die angemessene und nötige Würde. Wie Alvin um die brüderliche Liebe kämpft – einfach wunderschön. Auch wenn der Zerfallsprozess Alvins eingeleitet wird und er ohne seine zwei Krückstöcke nicht mehr weit kommt, lebt und bebt sein Herz wie eh und je.

                          Mit "The Straight Story" stellt David Lynch einmal mehr seine Vielseitigkeit unter beweis und zeigt dem Zuschauer nach „Der Elefantenmensch“ sein zweites Werk mit dem zentralen Thema rund um die Menschlichkeit, dabei ebenso ungezwungen emotional und natürlich wie schon zuvor.
                          Schön > schöner > am schönsten > The Straight Story

                          11
                          • 7

                            Die HBO Serie True Detective hat sich nach der ersten Staffel zu einem absoluten Kritikerliebling entwickelt. Meine Erwartungen waren schon im Vorfelde ziemlich hoch, da die Serie mit Woody Harrleson und mit dem mittlerweile zum Hollywoodstar aufgestiegenen Matthew McConaughey mehr als erstklassig besetzt ist. Außerdem ist HBO seit den Sopranos der Spezialist für erstklassige Unterhaltung. So musste auch True Detective letztlich mit dem Druck meiner hoher Erwartungen zurechtkommen...

                            Doch so hoch die Erwartungen meinerseits auch waren, ich selbst muss sagen, dass diese Serie den Druck ohne große Probleme standhalten konnte! Denn True Detective ist in erster Linie ein Paradebeispiel für erstklassige Atmosphäre, die schon in der Titelsequenz phänomenal aufgebaut wird. Ich habe selten eine so bedrückende Atmosphäre gesehen, wie sie in dieser Serie aufbaut wird. True Detective schafft es, über die gesamte Laufzeit ein Gefühl zu transportieren, das sich wohl am ehesten als Hoffnungslosigkeit beschreiben ließe. Eine ständige unterschwellige Bedrohung, die zum Ende der Staffel immer stärker in den Vordergrund tritt, bestimmt den Grundton der Serie. Licht und Schatten werden in der Serie sehr geschickt eingebaut und passen in jedem Moment zu den verlassen wirkenden Landschaftsaufnahmen. True Detective ist wohl eine der Serien, die Inszenierungstechnisch ein Höhepunkt in der Serienlandschaft darstellt und den Kinofilmen in dieser Kategorie damit mehr als ebenbürtig ist! Höchstens die Erfolgsserie Breaking Bad könnte sich mit der Kameraarbeit von True Detective messen. Den Höhepunkt findet die Inszenierung dabei in der Plansequenz am Ende der 4. Folge

                            Darüber hinaus bietet die Serie außergewöhnlich gut geschriebene Drehbücher. Das Konzept, nur einen Autoren und einen Regisseur für die komplette erste Staffel einzusetzen, gefällt mir sehr! Dadurch wirkt die Geschichte wie aus einem Guss erzählt.

                            True Detective ist dabei keine weitere 08/15 Krimiserie. Der Fokus der Serie liegt viel weniger auf dem eigentliche Mordfall (der sich übrigens an einigen üblichen Klischees bedient^^). Die Serie ist vielmehr eine Charakterstudie mit erstklassigen Hintergrundsgeschichten der beiden Hauptcharaktere. Die Schauspieler Woody Harrelson und Matthew McConaughey verleihen den Figuren durch eine beeindruckende schauspielerische Leistung den letzten Feinschliff. Vor allem McConaughey macht seinen äußerst zynischen sowie komplexen Charakter Rust durch sein intensives Schauspiel zu einer sehr interessanten Figur. McConaughey bietet dabei bisher die hervorragendste Leistung in seiner Schauspielkarriere!

                            True Detective ist ein Meisterwerk! Atmosphäre, Schauspielkunst, Erzähltechnik und Inszenierung sind exzellent! Neben Breaking Bad, den Sopranos sowie den ersten Staffeln von Dexter und Lost ist die erste Staffel von True Detective das Beste, was ich in der Fernsehlandschaft bisher gesehen habe!

                            6
                            • 7
                              über Drive

                              Gleich zu Beginn schreibt „Drive" Filmgeschichte. Wer wissen will, warum Nicolas Winding Refn beim Filmfestival in Cannes den Regiepreis gewann, braucht sich nur die spektakuläre Eröffnungssequenz von „Drive“ angucken. Der dänische Regisseur zeigt eine epische Verfolgungsjagd, die vor Intensität nicht mehr zu überbieten ist. Dabei kommt diese Sequenz komplett ohne Crashs und CGI-Explosionen aus. Stattdessen setzt der Regisseur auf handgemachte und realistische Action. Mit dieser Eröffnung spielt der Regisseur auch gekonnt mit den Erwartungen der Zuschauer. Wer denkt, „Drive“ sei ein weiterer 08/15 Action-Film, der von einer Actionszene zur nächsten rennt, der irrt gewaltig. Der Regisseur Nicolas Winding Refn erzählt die Geschichte geradezu unnatürlich ruhig. Keine schnellen Schnitte, die den Film verunstalten, und keine Action zum Selbstzweck. Alles was in „Drive" zu sehen ist, hat seinen Grund. Der Film bietet im Grunde genommen nur zwei größere Action-Sequenzen: die oben angesprochene Einleitungsszene und eine weitere furiose Verfolgungsjagd zur Halbzeit des Films. Und diese beiden Szenen sind, wie auch der Rest des Films, so stilistisch und atmosphärisch inszeniert, wie ich es selten gesehen habe! Das inszenatorische Meisterwerk wird darüber hinaus mit genialen und in jedem Moment absolut passenden Musikstücken untermalt. Bild und Ton werden in "Drive" perfekt miteinander in Einklang gebracht!

                              Doch „Drive“ hat weit mehr zu bieten, als nur die schicke Hülle. Der Film hat nicht nur eine einzigartige Optik, sondern auch ein faszinierendes Innenleben. Nicolas Winding Refn schaltet bei Handlung, Charaktertiefe und Dialogen einfach mal einen Gang zurück und lässt so eine hypnotisierende Atmosphäre entfalten. Durch diesen konventionellen Inhalt wirkt der Film jedoch nie oberflächlich, sondern fabriziert eine ganz eigene Welt. Der Regisseur erzeugt über die gesamte Laufzeit eine unbeschreibliche Melancholie.

                              Natürlich kann man „Drive" eine etwas schwache Charaktertiefe vorwerfen, da z.B. gar nichts über die Vorgeschichte des Protagonisten erzählt wird. Die Charaktere sind sehr stereotypisch gezeichnet, aber selten ist dies so perfekt gelungen wie bei „Drive"! Gerade da Goslnigs Figur über die gesamte Laufzeit sehr undurchsichtig scheint, macht es den Charakter umso interessanter. Der am Anfang unscheinbar wirkende Driver zeigt am Ende des Films eine Skrupellosigkeit, die den Zuschauer erschreckt und dennoch die Liebe zu seiner Herzensdame Irene symbolisieren soll. Alle Emotionen brechen aus dem Protagonisten hervor. Denn wie es der Skorpion auf der Jacke des Protagonisten symbolisieren soll, tun alle Figuren das, was sie tun müssen und folgen sprichwörtlich ihrer Natur. „Drive“ bietet sehr viele Interpretationsansätze. Der Film ist sehr poetisch und philosophisch!

                              Darüber hinaus vereint „Drive" sehr viele Genres miteinander. Es ist sowohl ein Drama, ein Thriller, als auch ein Actionfilm. Vor allem ist der Streifen aber ein genialer Neo-Noir Film, der seine ganz eigene mitreißende Wirkung entfaltet. Der Regisseur nimmt sich dabei sehr viel Zeit für die Annäherung zwischen unseren namenlosen Protagonisten und Irene. Ryan Gosling spielt seinen Charakter dabei fast schon emotionslos, aber dennoch mit sehr viel Chrisma und Charme. Der Schauspieler nutzt die Figur, in der Gutes und Böses in gleichem Maße vertreten sind, um eine durchaus beeindruckende Leistung abzuliefern! Aber auch der Rest des Cast ist absolut grandios! Vor allem Bryan Cranston weiß in seiner Rolle zu brillieren und zeigt ein weiteres Mal, was für ein Talent in ihm steckt! Aber auch Carey Mulligan als Irene bietet eine hingebungsvolle Leistung als alleinerziehende und liebevolle Mutter. Man nimmt der Schauspielerin alle Emotionen und jeden Gesichtsausdruck ab.

                              Zusammengefasst ist „Drive" einer der kreativsten und stilistischen Filme, die ich je gesehen habe! Die Schauspieler spielen mehr als eindrucksvoll und die Bildsprache des Films ist phänomenal! Des Weiteren wurden die Szenen des Films mit einem grandiosen Soundtrack untermalt. „Drive" ist ein Meisterwerk und Filmkunst zugleich!

                              4
                              • 7
                                Mr. Miguwa 03.03.2015, 01:26 Geändert 19.09.2015, 09:07

                                Toller Film über eine Zeit, in der Jugendliche noch draußen spielten und dort ihre Abenteuer erlebten und Erfahrungen sammelten. Die einsame Insel, auf der die beiden Jungen Ellis und Neckbone schließlich den Straftäter Mud antreffen, ist für sie der Rückzugsort aus der Realität und schließlich der Ort ihreres Reifeprozesses. In einer längst vergangenen Zeit war dies wohl auch noch ohne Internet möglich. Eine wesentliche Schlüsselthematik in der Geschichte der beiden Jungen spielt natürlich die Liebe, die vor allem Ellis in seinem Denken und Handeln Halt bietet, auch wenn er erkennen muss, das seine Ideale il­lu­so­risch sind...

                                "Mud - Kein Ausweg" ist definitiv ein sehenswertes Coming-of-Age-Drama, dessen Story-Gerüst (zwei Jungen treffen auf einer Insel auf einen Straftäter) sehr interessant ist, auch wenn das Drehbuch Storytechnisch ansonsten wenig Überraschungen bereithält. Dennoch bietet "Mud- Kein Ausweg" tolle, teilweise hypnotische Bilder, die die Ruhe der Story perfekt einfangen. Denn bis auf das Ende bleibt "Mud - Kein Ausweg" sehr ruhig und dialoglastig, weiß aber in seinen zwei Stunden Lauflänge stets zu unterhalten. Teilweise wird der Film etwas kitschig, aber nie so sehr, dass man es ihm übel nehmen würde. Auch der Soundtrack des Films sticht positiv heraus und untermalt die Stimmungen der einzelnen Szenen perfekt.

                                Der Cast ist ebenfalls ein ganz großes Plus des Films, denn nicht nur Oscarpreisträger Matthew McConaughey sticht hier als liebevoller, rübenartiger Straftäter hervor, auch die beiden Jungdarsteller, insbesondere Tye Sheridan zeigen ihr engagiertes Schauspieltalent. Besonders die Harmonie zwischen diesem Trio macht den Film unglaublich charmant. Letztlich ist "Mud - Kein Ausweg" sehenswerte Kost, die sich für einen unterhaltsamen und dennoch nachdenklichen Filmabend wunderbar eignet. Ich kann diesen Streifen uneingeschränkt empfehlen!

                                8
                                • 7

                                  Der dritte Teil der Bourne-Reihe setzt dort an, wo der Zweite geendet hat: Noch immer versucht Jason Bourne hinter seine Identität zu kommen und den Verantwortlichen für den Tod seiner Geliebten zu rächen. Er begibt sich auf die ultimative Jagd nach den gewissenlosen Geheimdienstlern, die ihn als tödliche Waffe missbraucht haben. Sofort setzen seine Gegner eine Hand voll Profiekiller auf ihn an, die vor nichts zurück schrecken, um Jasons wahre Identität geheim zu halten.

                                  Regisseur Paul Greengrass setzt auch in Teil drei auf die bewährte Bourne-Optik mit nervöser Handkamera, absoluter Härte und Verfolgungsjagden der Extraklasse. Auch wenn die Wackelkamera nach wie vor etwas gewöhnungsbedürftig ist, merkt man schnell dass sie notwendig ist, um das Konzept der durchgehenden Jagd greifbar zu machen. Der Action-Thriller ist derart rasant geschnitten, dass keine Zeit zum Luft holen bleibt.

                                  Da im dritten Teil keine Charaktere mehr erklärt werden müssen, startet der Film explosionsartig mit hohem Tempo, so dass der Zuschauer blitzschnell in die Geschichte gesogen wird. Paul Greengrass pfeift diesmal auf einen Storyaufbau und schon nach 15 Minuten präsentiert er uns das größte Highlight des Films, die atemberaubende Verfolgungssequenz in der Londoner Waterloo Station. Damit ist aber noch lange nicht Schluss, denn Greengrass geht bis zum Abspann nicht mehr vom Gas und inszeniert mehrere Verfolgungsjagden rund um den Globus.

                                  Auch wenn John Powells Score nur wenig Neues bietet, wird er diesmal noch besser eingesetzt als in den ersten beiden Teilen.

                                  Jason Bourne steht für handgemachte Action vom Feinsten und diesem Ruf wird er in seinem letzten Abenteuer gerecht. Die Story ist allerdings ebenfalls nicht minder brillant. So hat der Drehbuchautor Tony Gilroy auch für den dritten Agenten-Einsatz allerhand in petto und so darf man sich erneut an einer intelligenten und kurzweiligen Story erfreuen. Zu einer realitätsnahen und spannenden Story gesellt sich erneut ein erstklassiger Cast. Matt Damon scheint mit dem Charakter des Jason Bourne mittlerweile richtig verschwommen zu sein, aber auch David Strathairn, Albert Finney, Joan Allen und Julia Stiles wirken in ihren Rollen gut besetzt.

                                  Letztlich kann man nur sagen, das bei dieser Fortsetzung eines Erfolgs-Stoffes alles richtig gemacht wurde. So muss ein stimmiger Abschluss aussehen. Nach dem überragenden ersten und dem sehr guten zweiten Teil folgt der grandiose dritte Teil, den man auf keinen Fall verpassen sollte!

                                  1
                                  • 7
                                    über Her

                                    "Her" ist sicherlich ein weiteres tolles Beispiel, für die Auswirkungen der technischen Weiterentwicklung (künstliche Intelligenz) in der nahen Zukunft. Diesmal wird der Schwerpunkt dabei auf die mögliche Liebesbeziehung zwischen Mensch und Computer gelegt. Die Computer sind in "Her" mittlerweile intellektuell mindestens auf selber Höhe, wie der Mensch selbst und scheinen nach einiger Zeit auch in der Lage zu sein, Gefühle zu entwickeln...

                                    Das Setting und die Vorstellung der (fernen) Zukunftswelt sind toll in Szene gesetzt und auch der Hauptdarsteller Joaquin Phoenix brilliert wieder einmal grandios in seiner Rolle. Die Einsamkeit und die Sehnsucht nach Zuneigung und Liebe verkörpert er wirklich zu jedem Zeitpunkt sehr gut! Auch weiß der Film durch viele charmante Momente zu überzeugen, so gelingt der Spagat zwischen Tragik und Romantik recht gut. Allerdings enthält der Film leider auch sehr viele langatmige Momente und schafft es nicht immer die Dynamik in allen Szenen aufrechtzuerhalten. Auch ist das Werk von Spike Jonze keine wirkliche Neuschöpfung, wurde das Thema künstliche Intelligenz doch schon in vielen Filmen auf andere Art und Weise behandelt. So fehlt dem Film aus meiner Sicht letztlich irgendwie das gewisse Etwas, um aus der breiten Masse extrem herauszustechen. Unterhaltsame Kost ist der Film jedoch absolut...

                                    2
                                    • 7
                                      Mr. Miguwa 25.12.2015, 02:16 Geändert 26.12.2015, 13:35

                                      "Guten Morgen Berlin, du kannst so (schön) hässlich sein"

                                      Man will den Blick abwenden, doch durch die kindliche Neugier lässt man sich umfangen von den grellen durchdrängenden Lichtern, die einen ins Verderben führen. "Victoria" nimmt kein Blatt vor dem Mund und schildert uns eine dreckige, rauschhafte und undurchdringliche Odyssee durch die Straßen von Berlin; in einer Nacht, in einem 140-minütigen Take. Dabei hätte der Abend für die Protagonisten Victoria ganz anders verlaufen können, wäre sie nach einer nächtlichen Party in einer Diskothek einfach nach Hause gefahren. Doch die Suche nach zwischenmenschlicher Intimität und der Wunsch zur Flucht vor der Einsamkeit sind zu groß, sodass sich Victoria an vier aufspielende junge Männer bindet, die ihr Versagen durch vulgären Humor, Alkohol und Kriminalität zu kompensieren versuchen. Die naive und ebenso trostlose Victoria lässt sich in dieser Spirale mit hinunterziehen, zu deprimierend ist ihr mickriger Stundenlohn und die Einsamkeit beim Zähneputzen.

                                      Die Kamera vereint auf faszinierende Art und Weise dokumentarische Elemente mit ästhetischen und künstlerischen Elementen. Dabei wendet sich die Kamera nie von dem Geschehen rund um Victoria ab und so müssen sich vor allem die Hauptdarsteller Laia Costa und Frederick Lau die Seele aus dem Leib schauspielern. Sie können sich der abstoßenden oder trostlosen Identität und Entwicklung ihrer Charaktere nicht für eine einzige Sekunde entziehen, sie sind dem Wesen ihrer Rolle gnadenlos unterworfen, ebenso wie der Zuschauer den Bildern gnadenlos unterworfen ist. Der Zuschauer wird gezwungenermaßen zum Voyeur und verschmilzt mit der Kameralinse. Dabei bekommt man jedoch keine Zeit das Gesehene zu verdauen. Nach dieser Tortur schmerzt der Magen daher umso mehr.

                                      Letztlich ist "Victoria" nicht nur ein packendes Drama oder ein spannender Thriller, sondern ein Film, der die deutsche Filmlandschaft revolutioniert und ausnahmsweise (!) mal zeigt, dass auch die Deutschen eine Filmperle erschaffen können. Dankeschön Sebastian Schipper und Sturla Brandth Grøvlen für dieses wunderschöne, hässliche und nachdenkliche Filmerlebnis!

                                      12
                                      • 7
                                        Mr. Miguwa 16.11.2014, 18:33 Geändert 16.11.2014, 18:41
                                        über Her

                                        "Her" ist sicherlich ein weiteres tolles Beispiel, für die Auswirkungen der technischen Weiterentwicklung (künstliche Intelligenz) in der nahen Zukunft. Diesmal wird der Schwerpunkt dabei auf die mögliche Liebesbeziehung zwischen Mensch und Computer gelegt. Die Computer sind in "Her" mittlerweile intellektuell mindestens auf selber Höhe, wie der Mensch selbst und scheinen nach einiger Zeit auch in der Lage zu sein, Gefühle zu entwickeln...

                                        Einen gewissen künstlerischen Anspruch erfüllt "Her" in jedem Fall, die Bilder, die hier kreiert worden sind, bieten sicherlich viel Raum für Interpretationen, insbesondere der Einsatz von Farben sei hier mal erwähnt. Außerdem verzichtet man nahezu komplett auf hektische Schnitte und einem temporeichem Erzählstil, was natürlich im starken Kontrast zu dem Setting der Großstadt steht. Die Stadt ist überfüllt mit Menschen, doch wenn man mal genau hinsieht, erkennt man, dass sich alle Personen in einem sehr gemäßigtem Tempo fortbewegen. Kein Mensch in dieser Großstadt scheint es eilig zu haben, Hektik ist nicht erkennbar. Auch scheinen die Menschen und die Umgebung sehr steril, jede Person hat seine Aufmerksamkeit nur auf seine elektronischen Gerätschaften gerichtet. Die Menschen entfremden sich zunehmend vom Menschen und scheinen dadurch, ähnlich wie unser Protagonist, isoliert von ihrem Umfeld. Dadurch spricht der Film natürlich auch aktuelle Thematiken an; nicht selten wird bemängelt, dass die digitale Welt in der heutigen Zeit allmählich mit dem alltäglichen Bewusstsein verschwimmt.

                                        Das Setting und die Vorstellung der (fernen) Zukunftswelt sind toll in Szene gesetzt und auch der Hauptdarsteller Joaquin Phoenix brilliert wieder einmal grandios in seiner Rolle. Die Einsamkeit und die Sehnsucht nach Zuneigung und Liebe verkörpert er wirklich zu jedem Zeitpunkt sehr gut! Auch weiß der Film durch viele charmante Momente zu überzeugen, so gelingt der Spagat zwischen Tragik und Romantik recht gut. Allerdings enthält der Film leider auch sehr viele langatmige Momente und schafft es nicht immer die Dynamik in allen Szenen aufrechtzuerhalten. Auch wenn die tempoarme Erzählung sehr gut zu der Kernaussage des Filmes passt, hätte der Film eine durchgehende Dynamik gebraucht, da diese sterile Inszenierung das Sehvergnügen im Falle von "Her" doch sehr negativ beeinträchtigt. Auch emotional konnte mich der Film leider nie hundertprozentig überzeugen. Darüber hinaus ist das Werk von Spike Jonze keine wirkliche Neuschöpfung, wurde das Thema künstliche Intelligenz doch schon in vielen Filmen auf andere Art und Weise behandelt. So fehlt "Her" aus meiner Sicht letztlich irgendwie das gewisse Etwas, um aus der breiten Masse extrem herauszustechen. Unterhaltsame Kost und empfehlenswert ist der Film jedoch absolut...

                                        3
                                        • 6
                                          über Dexter

                                          Welche Staffel hat euch am besten gefallen? Welche hat euch am meisten enttäuscht?

                                          2
                                          • 6

                                            "From Dusk Till Dawn" ist in der ersten Hälfte ein unglaublich starker Roadmovie Film. Der Streifen baut eine tolle und außergewöhnliche Atmosphäre auf, wartet mit grandiosen Dialogen auf und bietet tolle Charaktere, die allesamt grandios besetzt sind! Doch leider ist es Tarantino, der hier als Drehbuchautor fungiert, nicht gelungen ein würdiges Ende zu finden. Denn spätestens ab der zweiten Hälfte, als die Vampire auf der Bildfläche erscheinen, driftet der Film ins Lächerliche ab und verheizt leider seine engagierten und überzeugenden Schauspieler. Der Mix aus Roadmovie und Hardcore-Horror passt leider nicht im Geringsten zusammen und der Streifen war selbst für mich als großer Fan von Quentin Tarantino zu trashig und bizarr. Sehenswert ist "From Dusk Till Dawn" allemal, aber leider auch ein Film, der so vielversprechend anfing und sein Potential am Ende nicht ansatzweise ausgenutzt hat...

                                            3
                                            • 6
                                              Mr. Miguwa 02.01.2015, 00:57 Geändert 04.01.2015, 17:35

                                              "Interstellar" hat aus meiner Sicht ein grundlegendes Problem: Er schafft es nicht in seinen knapp 3 Stunden Laufzeit die wissenschaftlichen Themen dem Zuschauer angemessen zu erklären. Das mögen viele für anspruchsvolles Kino halten, allerdings zeigt sich für mich darin eher die Unfähigkeit von Christopher Nolan, den ich als Regisseur eigentlich sehr schätze, seine Ideen dem Zuschauer plausibel zu übermitteln. Dabei wird zwar während des Films ständig versucht über die Hauptperson Cooper alles zu erklären, was aber aus meiner Sicht nicht aufgeht und auch ziemlich aufgesetzt wirkt. Darüber hinaus weist auch "Interstellar" ähnlich wie Nolans „The Dark Knight Rises“ viele dramaturgische Schwächen auf. Denn „Interstellar“ hat so einige Längen im Film, die er nicht verschleiern kann. Auch die Dialoge und die Herangehensweise, Erklärungen/Lösungen für wissenschaftliche Phänomene abzuliefern (aufgrund von Spoiler-Gründen werde ich hier nicht näher drauf eingehen), wirken sehr kitschig, konstruiert und aufgesetzt. Der Spagat einen intellektuellen Film in einem Blockbusterfilm zu verpacken gelingt hier im Gegensatz zu Nolans grandiosem „Inception“ nicht. Denn weder der Unterhaltungswert noch der intellektuelle Anspruch des Filmes sind hier vollkommen zufriedenstellend. Christopher Nolan versucht zwanghaft den Ansprüchen gerecht zu werden. Dabei ist der Film bei Weitem keine würdige Odyssee im Weltraum. Der Film widmet sich hier neben wissenschaftlichen Themen vor allem auch dem Thema Liebe. Das Herz und die Emotionen fehlen dem Film jedoch. Christopher Nolan nutzt seine Charaktere in seinen Filmen meistens eher als Mittel zum Zweck, um das Storykonstrukt voranzubringen. Das hat mich bisher nie gestört; hier allerdings schlägt der Versuch, aus „Interstellar“ gleichzeitig ein Drama zu konstruieren, fehl. Dafür wirken die Emotionen einfach zu künstlich und steril. Gegen Ende geht "Interstellar" letztlich zu stark in die kitschige Richtung.

                                              „Interstellar“ hat durchaus seine Momente und Inzenierungstechnisch ist der Streifen sicherlich mehr als zufriedenstellend. Vor allem die Reisen durch die Wurmlöcher sind audiovisuell überragend! Auch die schauspielerischen Leistungen von Matthew McConaughey , Anne Hathaway und Co sind durchweg mehr als solide. Über die Schwächen bei der Herangehensweise, dieses Projekt auf die Leinwand zu bannen, können diese positive Aspekte jedoch nicht ganz hinwegtäuschen. Ein gewisser Unterhaltungsfaktor ist zwar dennoch vorhanden und alleine die Thematik des Films ist äußerst interessant und ambitioniert. Aufgrund dessen ist "Interstellar" sicherlich immer noch mehr als sehenswert. Die Beurteilung, wie Christopher Nolan die Thematik verarbeitet hat, muss aber letztlich jeder selbst treffen…

                                              4
                                              • 6

                                                Sehenswertes Kameraspiel von Roman Polanski mit einem grandiosen Ensemble-Cast, der hier zu absoluten Höchstleistungen aufläuft. Insbesondere die weibliche Seite des Cast bestehend aus Jodie Foster und Kate Winslet weiß zu überzeugen. Die Dialoge sind ebenfalls gut und humoristisch geschrieben, so fügt sich der stetige unterschwellige schwarze Humor perfekt in den Film ein. Allerdings fehlt dem Streifen aus meiner Sicht eine gewisse Dynamik; man hätte in der Darstellungsweise teilweise vielleicht noch eine Schippe drauflegen können. Auch das abrupte Ende wirkt etwas unpassend, wodurch sich letztlich kein durchgehendes positives Gesamtbild ergibt. Die Inszenierung dagegen ist sehr gut, Roman Polanski kreiert hier an mehreren Stellen tolle und kreative Kameraeinstellungen. Der Unterhaltungswert ist über die gesamte Laufzeit ebenso gegeben, obwohl „Der Gott des Gemetzels“ mit praktisch nur einem Schauplatz auskommt. Doch die räumliche Begrenzung wirkt sich im Endeffekt sogar enorm positiv auf die Handlung aus, obwohl man dem Streifen an einigen Stellen sicherlich auch vorwerfen könnte, dass er ein wenig konstruiert wirkt, wenn z.B. immer neue Einfälle gesucht werden, damit das Winslet-Waltz-Paar noch länger als Gäste in der Wohnung bleibt. Das Skript wirkt somit teilweise leider etwas lin­kisch. Dennoch ein überaus sehenswertes und unterhaltsames Stückchen Film…

                                                3
                                                • 6
                                                  Mr. Miguwa 20.05.2014, 17:09 Geändert 05.08.2015, 17:32
                                                  über Dexter

                                                  Bis einschließlich Staffel 4 das wohl Beste, was das Fernsehen zu bieten hat! Das Grundgerüst ist interessant und Michael C. Hall spielt den soziopathischen und dennoch liebenswerten Serienkiller Dexter grandios! Auch das Drehbuch konnte mich überzeugen, obwohl einiges stark konstruiert wirkt und es auch schon in den Anfangsstaffeln einige Logiklöcher in der Handlung gab. Die Serie löste dennoch eine Faszination bei mir aus, wie ich sie selten erlebt habe! Dexter strahlt gerade am Anfang (Staffel 1-4) eine ganz besondere Atmosphäre aus und punktet mit einem "comichaften" Look. Dexters zynische und sarkastische Monologe im Voice Over sind ebenfalls genial und passend eingebaut. Der schwarze Humor steht der Serie sehr gut. Auch der Soundtrack ist hervorragend und mir sehr positiv in Erinnerung geblieben.

                                                  Allerdings wirkt die Serie insgesamt leider zu sehr in die Länge gezogen. Die Macher greifen immer wieder auf alte Mittel zurück, weshalb sich die Story zu wiederholen scheint. Auch die Gegner/Antagonisten wirken ab Staffel 5 weniger interessant und austauschbar. Man merkt gegen Ende leider deutlich, dass die Serie nicht auf 8 Staffeln ausgelegt war und der Sender sich nicht von seinem Zugpferd trennen wollte. Dexter verliert leider zunehmend den Fokus. Während in den ersten vier Staffeln der perfekte Grundstein für die Weiterentwicklung der Serie zu einem Abschluss gelegt wird, treten Staffel 5 + 6 teilweise sehr auf der geleichen Stelle und wirken im Gesamtbild der Weiterentwicklung der Charaktere/Geschichte sehr unnötig. Auch die 8. Staffel bietet leider kein konsequenten Abschluss...

                                                  [ACHTUNG SPOILER!] Die Serie leidet daran, dass die Autoren grundsätzlich missverstanden haben, was für ein Charakter Dexter eigentlich ist. Es schien offensichtlich, dass die Serie früher oder später darauf zusteuern würde, dass die Hauptfigur Dexter mit den endgültigen Konsequenzen seiner Taten konfrontiert werden würde. Mit dem Ende der 4. Staffel war dieser Grundstein eigentlich perfekt gelegt: Der Tirinty-Killer tötete Rita; Dexter schien nun nicht mehr so unantastbar wie noch zuvor. Als nächstes hätte man Dexters aufgebaute Fassade durchbrechen können, indem seine Freunde und Kollegen nach und nach hinter seine Identität kommen. In der Serie stößt Debra zuerst auf das dunkle Geheimnis ihres Bruders und scheitert (vorerst) sich mit dieser Situation anzufreunden. Anstatt die Geschichte nun weiter auszubauen und auch die Kollegen hinter die Identität von Dexter kommen zu lassen, wird dieser Aspekt nur am Ende der 7. Staffel aufgegriffen, aber anschließend mit dem Tod von LaGuerta wieder komplett fallen gelassen. Anstatt nach dem Tod dieses Charakters die Geschichte in der letzten Staffel weiter auszubauen, wird dieser Aspekt komplett fallen gelassen. Natürlich wird Dexter mit dem Mord an LaGuerta nicht in Verbindung gebracht, obwohl diese Tatsache für die Polizei mehr als offensichtlich gewesen sein müsste! Nein, die Autoren lassen Dexter wie einen Superhelden wirken; einen moralisch unangreifbaren Protagonisten, dessen gesamte Welt allein auf ihn zugeschnitten ist. [SPOILER ENDE!]

                                                  Zusammengefasst verliert die Serie immer mehr an Reiz und dreht sich am Ende leider zu sehr im Kreis. Der Charme und die Faszination, die ich zu Anfang für Dexter empfand und empfinde, verschwanden mit der 5. Staffel fast vollständig. Ich persönlich hätte mir insgesamt eine handlungsübergreifende Serie gewünscht; ein Grundkonzept, dass sich über die gesamte Serie hindurchzieht und auf ein Ende zusteuert. Stattdessen sind die Drehbücher nur für jeweils eine Staffel ausgelegt, wodurch ein roter Faden in der Handlung leider etwas ausbleibt, auch wenn ein Grundkonzept in den ersten 4 Staffeln durchaus vorhanden war und diese subjektiv betrachtet einfach nur göttlich sind! Die ersten vier Staffeln wecken auch nach der x. Sichtung meine Faszination, die unbeschreiblich ist!

                                                  Bewertung:
                                                  Staffel 1: (10*/10)
                                                  Staffel 2: (10*/10)
                                                  Staffel 3: (9/10)
                                                  Staffel 4: (10*/10)
                                                  Staffel 5: (8/10)
                                                  Staffel 6: (5/10)
                                                  Staffel 7: (7/10)
                                                  Staffel 8: (5/10)

                                                  5
                                                  • 6
                                                    Mr. Miguwa 21.07.2015, 12:11 Geändert 25.07.2015, 21:05

                                                    Paul Thomas Anderson: Ein Meisterregisseur des 21. Jahrhunderts; nicht selten wird Anderson als neuer Kubrick gefeiert. Doch was macht Anderson, der nun in ca. 15 Jahren im Filmbusiness ein Meisterwerk nach dem nächsten abgeliefert hat und die Erwartungen der Zuschauer daher größer nicht sein können? Genau, er dreht "Inherent Vice" und zeigt sich von einer bisher unbekannten Seite.

                                                    Zum ersten Mal scheint Andersons Inszenierung ganz bewusst nicht den Drang zu haben bis ins kleinste Detail perfektioniert zu sein. Stattdessen ist die Inszenierung viel mehr intuitiv und fast schon hypnotisch. Dieser intuitive Inszenierungsstill passt natürlich perfekt zu dem Protagonisten Doc Sportello, ein unglaublich gelöster, verplanter und kiffender Hippie. Paul Thomas Anderson konzentriert sich in erster Linie ganz stark auf das Innenleben dieses Charakters, der scheinbar in schlechteren Zeiten lebt und in Erinnerungen an bessere Zeiten schwelgt (Gesellschaftskritik inklusiv). Dabei ist es wahrhaftig eine Kunst, dass Anderson so gut wie keine eindeutigen Hinweise auf die Vergangenheit von Doc gibt, aber dennoch eine komplexe Fülle an Cha­rak­te­ris­ti­ken dieser Figur erschafft. Dazu lässt Anderson allerhand Freiraum für Interpretationen über die Vergangenheit von Doc, vom Verlust der großen Liebe bis hin zu besseren Drogen. Nun jedoch geht dieser Charakter ziellos und einsam durch das Leben.

                                                    Die Kriminalstory in "Inherent Vice" ist ohne Frage sehr komplex; bei so vielen Figuren, Namen und Schauplatzwechslungen ist es schwer als Zuschauer einen Überblick über die Handlung zu behalten und den Plot in seiner Fülle gänzlich zu durchschauen (die Zweitsichtung ist hier sicherlich mehr als angebracht). Aber eigentlich spielt dies auch gar keine Rolle mehr. Den Fokus legt Anderson ganz klar auf die Figur Doc Sportello. Dazu kreiert Anderson eine bunte, hypnotische Atmosphäre der 70er. Paul Thomas Anderson zeigt mal wieder ganz große (neue) Virtuosi­tät und lässt sich dennoch vorerst treiben, bis er eines Tages sein nächstes Meisterwerk aus dem Ärmel zaubert. Aber eines steht spätestens nach "Inherent Vice" fest: Einen schlechten Film wird dieser Regisseur nie drehen. Und manchmal steckt auch in den kleinen Dingen etwas ganz großes!

                                                    14