Weg mit der Bettdecke und ab ins Praktikum - Eine Vorstellung

02.06.2017 - 08:50 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
KaDee Strickland in The Grudge-Der Fluch
Constantin Film
KaDee Strickland in The Grudge-Der Fluch
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Gemütlich, schützend, tröstend. Im Folgenden wird es allerdings nur wenig um die Bettdecke selbst gehen. Stattdessen stellt sich euch ein neuer Praktikant vor. Auch gut, oder?

Ich möchte meinen Einstieg mit einem Zitat aus einer der besten Comedy-Serien überhaupt starten: Parks and Recreation.

I'd rewatch Twin Peaks. Then hit the Twin Peaks message boards and read 'The Secret Diary of Laura Palmer' to find easter eggs I'd missed.

Zwar habe ich bislang erst drei Folgen von Twin Peaks geschaut, - ich gelobe Besserung - in der Aussage fand ich mich dennoch wieder. Nachdem ich einen Film oder eine neue Folge einer Serie geschaut habe, durchforste ich prinzipiell erstmal Message Boards und Film-Blogs, um herauszufinden, ob andere meine Meinung zu gewissen Thematiken teilen, oder ob ich etwas übersehen habe.

Aber erstmal an den Anfang.

Den genauen Moment, in dem sich mir Film als meine liebste Kunst offenbarte, kann ich nicht konkret benennen. Wie viele Praktikanten vor mir, muss aber auch ich die frühen Krieg der Sterne-Filme als sehr prägend erwähnen. Ich erinnere mich zudem noch, wie ich mich unter der Decke verkroch, weil ich so bitterlich weinte, als der Titel-Außerirdische in E.T. - Der Außerirdische in sein Raumschiff stieg. Das waren die 1990er.

Der Beginn der 2000er stand für mich im Zeichen des Horrorfilms. Die Scream - Schrei!-Trilogie, The Sixth Sense und Blair Witch Project ließen mich erneut unter der Bettdecke verkriechen. Dieses Mal allerdings, um mein vor Schreck verzerrtes Gesicht zu verbergen. Selbstredend war ich zu dieser Zeit großer Fan von Buffy - Im Bann der Dämonen.

Je älter ich wurde, desto größer wurde mein Interesse an Film. Dies ging nun über den eigentlichen Konsum hinaus. Ich wollte mehr über Regisseure, Schauspieler und die Arbeit am Film erfahren. Nützlich waren hier die Message Boards der IMDb und diverse Film-Blogs. Ich hatte nun Filmblut - Kunstblut? - geleckt und wollte mehr. Ich begann die Top 250 Filme der IMDb abzuarbeiten und schaute 2009 meine ersten Oscars, inklusive Sichtung aller relevanten Filme - eine Tradition, der ich bis heute treu bleibe. So kam ich in den Genuss der, laut IMDb, besten Filme aller Zeiten und der, laut Academy, besten Filme der Gegenwart. Nach wie vor versuche ich, Filmklassiker zu schauen und bei aktuellen auf dem neuesten Stand zu bleiben. Aber auch ich habe natürlich Favoriten.

Genretechnisch kann ich mich für vieles begeistern. Ich habe ein großes Faible für Sci-Fi, wie Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt oder Arrival. Eine spezielle Vorliebe gilt dabei den künstlichen Intelligenzen, wie z.B. in A.I. - Künstliche Intelligenz oder Her. Das Thema der künstlichen Intelligenz fasziniert mich, da hier meist der Mensch als das zunächst arrogante, und später das primitivere Wesen geoutet wird. Ebenso gern mag ich Horrorfilme, wie Der Exorzist oder Der Babadook. Letzteren mochte ich insbesondere aufgrund der unterschwelligen Behandlung von Trauer und Depression. Filme, die sich mit der LGBT-Szene auseinandersetzen, liegen mir persönlich sehr am Herzen. Carol, Tangerine L.A. oder I Killed My Mother gehören zu einer langen Liste an Favoriten in diesem Genre. Hier reizt mich insbesondere die Darstellung der LGBT-Charaktere, die oftmals als Stereotype inszeniert werden. Dramen reihen sich ebenfalls ein, von großkalibrig, wie Schindlers Liste, bis minimalistisch, wie Liebe. Animationsfilme haben es mir ebenso angetan. Hier schaue ich alles, von Pixar-Filmen, wie Oben, bis hin zu den Meisterwerken von Hayao Miyazaki, den ich zu meinen Lieblingsregisseuren zähle. Sowohl Oben als auch die Werke von Miyazaki schaffen es, Geschichten für Kinder mit tiefsinnigen Botschaften zu bestücken. Gerne lasse ich mich auch von guten Dokumentationen wie The Act of Killing oder O.J.: Made in America fesseln. Abgerundet wird mein Filmgeschmack durch eine Leidenschaft für gute Teeniefilme, darunter Clueless - was sonst! oder Girls Club - Vorsicht bissig!. Einige meiner favorisierten Regisseure, wie Denis Villeneuve, Hayao Miyazaki oder Todd Haynes, sind bereits bei den Filmen vertreten, es gibt aber noch viele, viele mehr.

Auch ich habe natürlich Genres, die mich eher weniger interessieren. Dazu gehören Western, Buddy-Komödien, wie Hangover, und Kostümfilme. Auch dem neuesten Ansturm an Marvel's The Avengers-Filmen kann ich nur wenig abgewinnen.

Neben all den Filmen bleibt natürlich auch Zeit für Serien. Favoriten in diese Richtung sind einige von HBO, etwa Six Feet Under - Gestorben wird immer, The Wire, Game of Thrones, Westworld oder Looking. Netflix hat ebenfalls Gutes hervorgebracht, wie Orange Is the New Black oder Stranger Things. Sehr zu begeistern bin ich auch für Krimiserien aus Skandinavien und Großbritannien, beispielsweise Die Brücke - Transit in den Tod oder Happy Valley. Aus diesem Jahr haben mich bislang Dear White People, Big Little Lies und The Handmaid's Tale sehr begeistert. Weniger schaue ich mir klassische Sitcoms an, wie The Big Bang Theory.

Zuletzt diente die Bettdecke übrigens hauptsächlich dem Stützen des Kopfes oder dem Einkuscheln, während Filme und Serien verschlungen wurden. Nun hänge ich sie erstmal an den Nagel und tausche sie gegen einen Platz im Redaktionsbüro aus.

Ich freue mich auf die kommenden drei Monate im Team und mit euch, Mitgliedern der moviepilot-Community. Für Feedback bin ich natürlich immer dankbar.

Für weitere Oden an die eigene Bettdecke ist selbstverständlich in den Kommentaren Platz.

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