Admiral.Nogura - Kommentare

Alle Kommentare von Admiral.Nogura

  • 5 .5

    Der einzige große Fehler, den Rob Zombie bei dem Remake von „Halloween“ gemacht hat, ist, dass er überhaupt ein Remake des Horror-Klassikers gemacht hat. Was an dem Film von 1978 noch heute fasziniert, ist seine Effizienz. Aufgrund des begrenzten Budgets, sind die Mittel, die John Carpenter für „Halloween“ einsetzt, so einfach wie wirkungsvoll. Und nach 90 Minuten hatte Carpenter sein Pulver auf höchst effektive Weise verschossen. Deshalb war es auch kaum möglich die Filmserie mit den Sequels bereichern, die bis auf Teil 3 selber sowas wie „Remakes“ des ersten Films waren. Im Gegenteil: sie verwässerten die Effizienz des Originalkonzeptes. Sowohl ein höherer Aufwand als auch modernere Filmtechnik bedeuteten für „Halloween“ kaum einen Mehrwert. Deshalb ist ein Remake von „Halloween“ an sich schon völlig überflüssig.
    Allerdings war Rob Zombies Entscheidung, die Geschichte mehr aus der Perspektive von Michael Myers zu schildern durchaus logisch, wenn man überhaupt mit einem Remake dem Original etwas hinzufügen will. Dies ist der Grund, warum der Film in der ersten Hälfte wesentlich interessanter ist. Auch wenn der White-Trash-Hintergrund von Michael Myers klischeehaft ist, ist das Szenario für die Entstehung eines Serienmörders recht glaubhaft, was Rob Zombie anzurechnen ist. Außerdem ist das Plakative durchaus nützlich, will man nicht noch mehr Zeit mit der Charakterisierung von Michael Myers verschwenden. Und hier rächt sich Rob Zombies neuer Ansatz an dem Film. Nicht nur dass die Spannung des straffen Originals verloren geht, sondern man verliert auch die Anteilnahme an den Opfern, die zwar kaum weniger gut oder schlecht charakterisiert werden als im Original, aber dadurch, dass sie erst nach einer knappen Stunde eingeführt werden, ist es kaum möglich, mit Ihnen eine Bindung aufzubauen. Auch fallen durch den anfänglich „realistischeren“ Ansatz von Rob Zombie die Slasher-Klischees unangenehmer auf, die in der zweiten Hälfte gehäuft auftauchen. Es scheint so, als ob durch jede kreative Neuerung in dem Film von 2007 die Stärken des Originals umso stärker demontiert werden. Denn durch Reduziertheit des Original-Konzeptes gewann 1978 die Figur des Michael Myers seine Mystik. Deshalb kann man nur verlieren, wenn man dem schlanken Original etwas hinzufügen will.

    Eine separate Betrachtung des Films, unabhängig vom Original, ist leider auch schwer möglich. Denn gerade der Titel „Halloween“ und der Charakter des Michael Myers sind dafür verantwortlich, dass der Film überhaupt im Überangebot an Slasher- und Sereinmörderfilmen Beachtung gefunden hat.

    • Was ist denn das für eine beliebige Zusammenstellung von Actionhelden? Ich glaube da gibt es sicherlich viele bessere Beispiele für Actionhelden, die viel rumkommen, besonders im Agentengeschäft, oder da fällt mir ein gewisser Archeologe ein.

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      • Auch wenns vermarktungstechnisch Sinn macht, geht mir der Franchise-Gedanke, der vor Allem in letzter Zeit alles in Hollywood zu beherrschen scheint, tierisch auf den Sack.

        • Rocky Balboa hat für mich wunderbar funktioniert, eben weil der Film das Alter des Helden thematisierte und auf den Nostalgiefaktor setzte. Immerhin hatte Rocky bereits 30 Filmgeschichte auf dem Buckel. Allerdings reichten das "Wie fühlen Sie sich, Sheriff
          ?" Schwarzenegger: "Alt!" aus dem "Last Stand"-Trailer für mich nicht aus, um die Marke Schwarzenegger auf ähnliche Weise in diese Richtung zu ziehen, da der Trailer an sich doch eher 0815-Action-Waren verspricht, wie man sie aus seiner Post-"True Lies"-Ära mit Eraser, End of Days, The 6th Day und Collateral Damage her kennt. Ähnliches gilt für den Trailer von "Bullet to the Head".

          • Bei Expendables hat das Ensemble funktioniert, nicht die Action. Wenn man die Alt-Stars vermarkten will, muss halt die Figurenkonstellation stimmen. Da reicht es halt nicht mehr aus, denen einfach mal einen Sidekick zur Seite zu stellen.

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            • Das Ende von Ronald D. Moores Battlestar Galactica fand ich eigentlich recht clever gelöst, indem man in der Mitte der 4. Season ein Midseason-Finale à la "Planet der Affen" (1968) präsentierte und damit das Thema Erde erstmal ad acta legte, um dann am Ende die Kurve zu kriegen und ein Ende zu liefern, welches dem Ende des 2. Buches von Douglas Adams "Per Anhalter durch die Galaxis"-Reihe ähnelt.

              Ich fand das Ende von Battlestar Galactica durchaus befriedigend.

              • Wer bei LOST nach der 3. Season immer noch gedacht hat, dass sich das Ganze irgendwie logisch auflösen würde, der glaubte wahrscheinlich auch noch an den Weihnachtsmann.

                LOST war eine Serie, die zutiefst auf die emotionale Ebene abziehlte und da war das Ende nur konsequent.

                • Leute! Der Vergleich mit der Optik einer Soap-Opera ist keine Polemik, sondern eine Beschreibung eines subjektiven Seheindrucks, der daran gekoppelt ist, dass man höhere zeitliche Aulösung wegen der Aufteilung in Halbbilder bei der TV-Norm eher vom Videobild gewohnt ist.

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                  • Ich finde die ganze 48fps-Sache schon interessant, weil sie viel über die menschliche Wahrnehmung offenbart. Denn der Logik nach scheint eine höhere zeitliche Auflösung von 48 unterschiedlichen Bildern pro Sekunde besser zu sein als nur 24 Bilder.

                    Aber ich konnte alle oben angeführte Punkte nachvollziehen, als ich den Hobbit im Kino mit 48fps gesehen habe, vom Soap-Opera-Effekt bis hin zu den scheinbar beschleunigten Bewegungsabläufen. Und der Soap-Opera-Effect ist hinlänglich von den Zwischenframeinterpolationen bei Kinofilmen auf Flachbildschirmen mit höheren Bildwiederholungsfrequenzen bekannt, und rührt daher, dass man vom Bild, wie man es von Soap-Operas her kennt, welches mit Videokameras aufgenommen wird, aufgrund seiner Aufteilung in Halbbilder nun mal eine höhere zeitliche Auflösung hat, auch wenn das Videobild in den meisten Punkten dem Kinobild unterlegen ist, wie Bildauflösung, Fokus der Tiefenschärfe etc. Es ist nun mal so, dass man eine höhere zeitliche Auflösung –nicht zu verwechseln mit der Bildauflösung- eher mit dem Videobild assoziiert.

                    Aber das zeigt doch, wie sehr der Zuschauer an den Kino-Standard gewöhnt ist, mit all seinen Unzulänglichkeiten des unnatürlichen Seheindrucks. Aber zeigt auch die Bedeutung der Macht der Gewöhnung. Deshalb wundert es mich sehr, wenn einige sagen, es sei NUR eine Sache der Gewöhnung. Nein, es IST eine Sache der Gewöhnung und die lässt sich nicht so einfach umstellen. Vor allem in Sachen Unterhaltung ist man nicht unbedingt bereit, ein Training zu vollziehen, um für einen neuen technischen Standart bereit zu sein.

                    Unter diesem Gesichtspunkt könnte ich mir allerdings vorstellen, dass Gamer mit der Umstellung weniger Schwierigkeiten haben.

                    P.S. Interessanterweise, wird auch im herkömmlichen analogen Kino, wie es seit der Einführung des Tonfilms Standard ist, jedes Bild -mit Hilfe einer Blende- zweimal projiziert, um den Flimmereffekt zu minimieren. Somit sind in gewisser Weise 48 fps schon seit gut 80 Jahren Standard. Aber eben nicht mit 48 unterschiedliche Bilder.

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                    • Tolles Interview. Tolle Fragen, tolle Antworten. Bravo!

                      • Wenn die jetzt versuchen mit cgi-Blut dem Film die gewisse Würze zu geben, können sie allerhöchstens bei den Gamern punkten. In Sachen harter Action konnte der Trailer mich jedenfalls nicht überzeugen.

                        • Ich hab mich sehr über Deinen Artikel gefreut. Denn es muss so um das Jahr 1990 gewesen, als ich den Film gesehen habe, und er traf mich in mein Teenager-Herz. Es war mein erster John-Woo-Fil, und er sorgte dafür, dass ich fast eine Dekade verrückt nach asiatischen Filmen im Allgemeinen John-Woo-Filmen im Besonderen war.

                          • Ich muss feststellen, dass ich den Begriff „überbewertet“ ein wenig anders gebrauche, als viele von denen, die hier kommentieren. Ich verstehe den Begriff eher wie der Autor dieses Artikels hier, MacMurray, nämlich als einen unberechtigter Hype. Und mit Hype meine ich nicht das Marketing oder das, was der Film von Produzentenseite versprechen soll, sondern die öffentliche Beachtung, die ein Film findet. Allerdings nicht im Sinne von Einspielergebnissen, sondern in Form von der Bewertung von Zuschauern und Kritikern. Analog zu dem Wertungssystem in Spekulationsbereich durch Ratingagenturen, sind es im Kinobereich die Rezensenten, die einem Film so was wie eine allgemeine Wertung geben. In einigen Kommentaren scheint allerdings „überwertet“ eher im Zusammenhang mit enttäuschten Erwartungen gebraucht zu werden, wobei die Wertung dann schlicht das ist, was der Film verspricht, er aber nicht einhält. Damit wird allerdings der Begriff lediglich zum Synonym des Begriffs „enttäuschend“ und ist somit nicht besonders nützlich. Ich kann natürlich niemanden vorschreiben, wie er einen Wort zu benutzen hat und seine Bedeutung wird sowieso jedes Mal im Gebrauch neu ausgehandelt, aber die unterschiedlichen Verwendungen des Begriffs machen ihn unscharf, wodurch dem Begriff selber droht, als „überbewertet“ eingestuft zu werden.

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                            • Das sind wahrscheinlich so die üblichen 20 Filme des Jahres, die der durchschnittliche Kinogänger rekapitulieren kann, lediglich in Reihenfolge gebracht. Ziemlich mainstreamlastig und die Liste der besten Filme geht nahtlos in die Liste der schlechtesten Filme über. Ich glaube ich würde gut dreiviertel der Filme beider Listen, in die Liste der durchschnittlichsten Filme des Massengeschmacks im Jahr 2012 einstufen.

                              • Die Liste gefällt mir viel besser als die Top-7-der-hassenswerten-Serien-Bösewichte-Liste.

                                • Es ist mir fast peinlich, es zu schreiben: Aber die beiden ethnischen Charaktere sind am besten gecastet. Im Gegensatz zu Maggie, aber dafür hat sie ihre Gestik sehr gut drauf. Merle sieht zwar nicht aus wie Micheal Rooker, aber dafür ist die Sprechweise perfekt. Auch ist der Govener toll, wenn natürlich auch viel zu jung. Einzige Schwachstelle ist in dieser Parodie ausgerechnet Rick, auch wenn sein Zusammenbruch gelungen ist.

                                  • Ich finde auf Platz 1 gehört MacGyver aus der gleichnamigen Serie. Wie er mit einem fiesen Grinsen unschuldige Büroklammern vergewaltigt hat, ist an Abscheulichkeit nicht zu überbieten.

                                    • Wer Walter White aus "Breaking Bad" als hassenswerte Serien-Bösewicht bezeichnet, hat die Serie nicht im Ansatz verstanden und sollte sich mal den Titel der Serie mal auf der Zunge zergehen lassen.
                                      Es geht ja gerade in dieser Serie darum die Entwicklung des Protagonisten nachzuvollziehen, der immer mehr "böse Dinge" tut, die auch dem normalen moralischen Empfinden wiedersprechen. Man mag die Dinge, die er im Laufe der Serie tut, und auch seine Motive für falsch halten und immer mehr auf Distanz zu dem Charakter gehen. Aber wenn man Walter White am Ende hasst, hat die Serie irgendetwas falsch gemacht.

                                      • Fähige Autoren wissen, dass hassenswerte Bösewichte in einer guten Serie nichts zu suchen haben. Sie sind Antagonisten, machen den Helden das Leben zu Hölle und sind so richtig schön fies, aber man muss sie trotzdem irgendwie lieben können, um mit Ihnen in Serie gehen zu können.

                                        Deshalb ist die Prämisse dieser Top-7-der-hassenswerten-Serien-Bösewichte-Liste absurd.

                                        • Der arme Superman keiner versteht ihn. Superman ist immer irgendwie traurig. Haha :D

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                                          • Sowas wie eine Zombie-Kill-Statistik ist genau das, was ich mit Beginn der dritten Staffel befürchtet habe, auch wenn sie graphisch ganz nett gemacht ist.
                                            Und ich weiß, Zombie-Kills gehören zu einer Zombie-Serie einfach dazu. Dies ist aber auch der Grund dafür, warum man dem keine besondere Beachtung schenken sollte.
                                            Mit der Zeit wird sowas nämlich langweilig.

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                                              Satire mit dem Holzhammer. Das Schöne an „Night of the living Dead“, „Dawn of the Dead“ und „Day of the Dead“ war, dass sie in erster Linie Horrorfilme sein sollten und deren gesellschaftliche Bezüge eher im Subtext auszumachen waren. Hier aber werden sie einem mit den plumpesten Sozial-Klischees direkt in das Gesicht gefeuert.
                                              Aber die Mängel findet man bei „Land of the Dead“ im klassischen Storytelling: schlechtes Timing, Charaktere und deren Motivationen sind nicht glaubhaft und die Dialoge sind hölzern. Dazu kommt eine Bildästhetik die an Mainstream-Filme der unteren Preisklasse aus der Mitte der 90er Jahre erinnert.
                                              Auch wenn vieles nicht so ernst gemeint ist, verhindern die Mängel vom Drehbuch bis zum Schnitt, dass einem das Geschehen in irgendeiner Weise nahegeht.

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                                              • Da sind auch Titel unter den Top 25, die genauso Anwerter für die Worst-100-Sci-Fi-Filme sein könnten. Z.B. Equilibrium. Der Film ist ein Schlag ins Gesicht für jeden, der sich für dystopischen Stoffen interessiert.

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                                                  über Conan

                                                  Ein fantasieloser Film für fantasielose Menschen.

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                                                    [Spoilerwarnung]
                                                    Mich hat der Film am Ende sehr verärgert. Während ich es anfangs noch amüsant fand, mit welcher Inbrunst Vincent Cassels Charakter ins Rektum will und dabei die Nerven des vietnamesischen Taxifahrers aufreibt, hat mich besonders die Szene am Schluss verärgert, als Monica Belluccis Charakter erfährt, dass sie schwanger ist. Ich dachte nur, nachdem ich mich so sehr emotional auf das Geschehen eingelassen habe, liefert mir der Film diesen banalen und wichtigtuerischen Twist. Dafür musste das Geschehen rückwärts ablaufen?
                                                    Allerdings habe ich nach einigem zeitlichen Abstand meine Meinung revidiert. Denn es handelt sich um einen Film über Ursache und Wirkung und das Unvermögens der Menschen diese im Gesamtzusammenhang zu begreifen, wenn sie direkt involviert sind. Von daher ist es durchaus Konsequent, die Szenen in Memento-Manier aus dem Handlungsfluss zu reißen und nicht das Geschehen in klassischer Erählweise als Selbstjustiz-Thriller mit tragischem Twist am Ende zu präsentieren.
                                                    Von daher sind die emotional extremen Szenen am Anfang und in der Mitte des Films, sowie der Bruch mit den dramaturgischen Konventionen zu rechtfertigen.

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