Admiral.Nogura - Kommentare

Alle Kommentare von Admiral.Nogura

  • 6

    Für mich als Kind der 80er war der Film der größte Scheiß. Unverhohlen Ronald-Reagan-Propaganda gegen das "Reich des Bösen". Aber die Zeit heilt alle Wunden.
    Denn rückblickend ist der Film in seiner Kürze und seiner Überzogenheit extrem unterhaltsam. Er erledigt seinen Job mit seiner Aneinanderreihung von Montagen in 88 Minuten höchst effizient. Seine bis ins Karikaturhafte übertriebene Inszenierung und naive Vereinfachung der Geopolitik zu einem Boxkampf zwischen dem Guten und dem Bösen machen ihn zu einer unfreiwilligen Satire, die höchst amüsant ist.
    Das Klischee des supercoolen Russen als gefühlskalte Killermaschine, die ein direkter Verwandter des Terminators zu sein scheint, wurde später wieder von Hollywood aufgegriffen mit Schwarzenegger in Red Heat und auch wieder mit Dolph Lundgren in Red Scorpion. Aber diesmal als Held.

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    • 6

      Badesalz ist mit das beste, was der deutsche Humor in den 90ern zu bieten hatte.

      • Das Interview ist ja niedlich. Sowohl Interviewer als auch Interviewter scheinen nicht ganz zu wissen, was sie sagen sollen, außer die Amerikanerin, die das Phrasendreschen natürlich mit der Muttermilch aufgesaugt hat. Aber Marc Foster wirkt ein wenig unsicher.
        Wenn er lernen will, wie man im Interview alles großartig klingen lassen kann, ohne irgendetwas zu sagen, sollte er sich mal den Ober-Blender Jeffrey Jacob Abrams anschauen.

        • Interessanterweise habe ich bereits um die Jahrtausendwende mein Schlafzimmer mit einer Kombination von Marineblau und Himmelblau gestrichen und mit orangen und beigen Möbeln eingerichtet, ohne zu wissen, dass ich damit genau dem wenig später so beliebten und gehassten teal-blue-orange Farbschema in Filmen entsprechen werde.
          Wahrscheinlich ist es wie mit dem Zucker im Essen. Der schnellste Weg eine angenehmes Gefühl beim Konsumenten zu verursachen.

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          • Der Twist in "Jacob's Ladder" wird heute wahrscheinlich niemanden mehr vom Hocker reißen. Der Grund, warum der Film trotz des finanziellen Misserfolgs noch vielen im Gedächtnis hängen geblieben ist, ist seine stilistische Souveränität. Wie kaum einem anderem Regisseur ist es Adrian Lyne mit Production Designer Brian Morris und Kameraman Jeffrey L. Kimball gelungen, die Balance zwischen stilisierten und naturalistischen Bildern zu halten, so dass der Film auf der visuellen Ebene ein absolut organischen, zwar surreal pointierten aber trotzdem glaubwürdigen Eindruck hinterläßt. Dieser Stil hat viele Genreregisseure beeinflußt.
            Wenn dann in der Ankündigung steht, dass man den Film eher als Hommage sehe, und die neue Version zudem ein moderneres Publikum ansprechen solle, frage ich mich was überhaupt noch orginäres im Remake von "Jacob's Laddder" bleibt, als das, was ohnehin schon die ganze Zeit gemacht wird.

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            • 1 .5
              über Hero

              Als Wuxia getarnter Propagandafilm von Zhang Yimou, der mit einer Parabel, angesiedelt im alten China, den autoritären und militanten Führungsstil der chinesischen Regierung rechtfertigt und mit seinem prätentiösen Manierismus nervt.

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              • Ich finde die Youtube-Videos viel, viel besser als die gifs, die nur den Moment der explodierenden Köpfe zeigen, weil man bei den Videos von Simone Rovellini auch noch die Reaktionen der anderen Anwesenden sieht.
                Beste Beispiele hier:
                https://www.youtube.com/watch?v=q2Axn0xpufM

                • Mein Top-Anwerter für maßlos von der Community überschätzten Filme wäre "The Green Mile". Und das sage ich als jemand, der sich gerne mal vom Hollywood-Kino emotional manipulieren läßt. Bei "the Green Mile" konnte selbst ich nicht mehr darüber hinweg sehen, mit welchen unlauteren Mitteln hier Stimmung gemacht wird. Der Film hatte also bei mir eine entlarvende Wirkung, die so nicht intendiert war. So hatte er doch einen gewissen Wert für mich.

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                  • 5

                    Dass die Macher bemüht waren zu schockieren, indem man Tabus bricht, merkt man A Serbian Film an. Und da wundert es nicht, dass man die für diese Zwecke beliebte Kombination aus Sex und Gewalt ausgewählt hat. Aber irgendwie hat die Provokation bei mir nicht so sehr gefruchtet. Ich erinnere mich, dass ich den Filn uncut spät in der Nacht gesehen habe, und danach wie ein Baby schlafen konnte ;-) Denn es scheint so, als ob die Macher dieses serbischen Film nicht bösartig genug waren, um ihn wirklich bösartig zu machen. Denn es geht zwar um die Grenzüberschreitung. Aber es wird ziemlich schnell deutlich, wo die Grenzen sind und wann die Grenzen überschritten werden. So sieht sich am Anfang der Sohn des ehemaligen Pornostellers Miloš einen dessen Hardcorestreifen an, was zwar zu einigen Irritationen führt, aber nichts ist, was nicht mit ein paar aufklärerischen Worten wieder in Ordnung gebracht werden kann. Hingegen wenn die Dreharbeiten in Richtung Kinderpornographie gehen, bricht Miloš ganz unmissverständlich ab. Nur unter Drogen ist es möglich Miloš zu Gewalttaten während des Sex’ zu bringen. Und wenn ich ehrlich bin, bin beruhigt, dass der Film seine Position dies bezüglich so deutlich macht.
                    Man muss den Machern zugute halten, dass es ihr erster Film war, der außerdem mit einem sehr geringen Budget gedreht wurde. Und da schafft der Film tatsächlich eine gewisse Atmosphäre zu schaffen. Manchmal hat man sogar das Gefühl, man versuche sich an David Lynch zu orientieren. Allerdings gelingt es den Machern dieses Streifens nicht wie Lynch diese Visionen weiter zu entwickeln. Zum Schluss kippt der Film sogar in Richtung Fun Splatter, bei dem das männliche Genital selber zum Mordinstrument wird. Und ab diesem Punkt muss man sich eingestehen, dass zwar gute Ansätze in der Darstellung eines Grenzgängers im Sog der Extreme erkennbar sind, der Film selber aber schlicht und einfach noch nicht ausgereift ist.

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                    • Fight Club ist das perfekte Beispiel, warum die Community spinnt. Nicht weil er schlechter ist, als wie ihn die Community bewertet, sondern weil er besser ist als das, was diejenigen, die den Film vergöttern, in ihm sehen wollen. Denn wenn man den Film auf die naive Gesellschafts-Kritik und den eitlen Revolutionswillen, der keinen wirklich konstruktiven Gegenentwurf liefert, reduziert, dann ist der Film schon ziemlich dumm. Aber der Film ist dann doch komplexer als das, was die Hardcore-Fans mit einem Großteil von intellektuell weniger bedarften Kinogängern in ihm sehen wollen. Denn der Film ist die Beschreibung des psychischen Zustands eines Individuums, dass sich langsam der Komplexität der gesellschaftlichen Strukturen gewahr wird, mit all seinen entmenschlichten Schattenseiten, und seiner eigenen Ohnmächtigkeit, so dass sein Geist sich in eine paradoxe Parallelwelt flüchtet. Aber vor Allem geht es um die Unfähigkeit des männlichen Geistes mit den komplexer werdenden Entwicklungszuständen der Gesellschaft den sukzessiven Verlust der eigenen Vormachtsstellung zu akzeptieren. Dies alles macht den Film zwar nicht besonders herausragend. Aber besser als das, was diejenigen in ihm sehen wollen, die den Film für die Bibel eines revolutionären Verstandes halten.

                      Ähnlich empfinde ich für den Film Natural Born Killers. Die Tatsache, dass ich mich mit meiner Betrachtung der beiden Filme in den Rezensionen einer großen Mehrheit so wenig wiederfinde, ist auch ein Grund dafür, dass ich beide Filme nie wieder gesehen habe. Wahrscheinlich stecke ich da in einem ähnlichen Dilemma wie Edward Norton’s Charakter in Fight Club.

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                      • Mir gefällt Deine Liste, Jenny. Ich habe zwar nicht alle der Filme gesehen und es ist der eine oder andere Film dabei, dem ich selber eine hohe Wertung gegeben habe. Allerdings kann ich Deine Argumentationsweise total nachvollziehen. Und einige Film auf Deiner Liste, würde auch bei mir Platz finden, wenn ich eine derartige Liste erstellen würde.

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                        • Nur weil die Vorhersagen von Spielberg und Lucas bereits aktuell sind, sind sie nicht falsch. Aber es ist sicherlich richtig, wenn man behauptet, dass Spielberg und Lucas die Pioniere der Entwicklung sind, deren Auswüchse wir heute beobachten. Doch es gibt in den letzten Jahren eine neue Qualität des Blockbuster-Kinos. Der Franchise-Gedanke rückt immer mehr in den Focus der Medien-Konzerne, so dass die Blockbuster selber –überspitzt ausgedrückt- zur Werbung für ein übergeordnetem Franchise werden, deren Verkaufszahlen von Computerspielen und Blu-Rays inzwischen längst die der Kinoeinnahmen überschreiten.

                          • Dass sich in Hollywood der Präsident der Vereinigten Staaten als Kämpfer erweisen konnte, ist nicht neu. Besonders bei den Blockbustern der 90er Jahre von deutschen Filmemachern, wie Independence Day (ebenfalls Emmerich) und Airforce One (Petersen) hat bereits der Präsident persönlich die Gegner mit Waffengewalt bekämpft.
                            Interessanter an den Clips zu White House Down (der Titel klingt selber wie ein Parodie) finde ich, dass man hier mit dem Präsidenten an der Seite des Action-Heros ein Gespann wie im Buddy-Film zu inszenieren versucht, wobei Jamie Fox als Stellvertreter für Obama so was wie der farbige Comic-Relief-Sidekick à la Eddie Murphy in Nur 24 Stunden etc. zu sein scheint.
                            Ob gewollt oder ungewollt, wirkt dies auf mich wie eine Parodie auf die Klischeehaftigkeit Hollywoods.

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                            • Harry Potter gehört ähnlich wie Star War und Indiana Jones zum phantastischen Genre, dessen Funktion unter anderem der Eskapismus ist. Aber wenn ein solcher Film einen alle 5 Minuten auf die Uhr schauen läßt, hat der Film bei einem wohl nicht ganz so gut funktioniert. Ich habe es nur bis zu den ersten beiden Filmen geschafft, die beide eine recht spießige Grundhaltung versprüht hab, die mir sauer aufgestoßen ist.

                              • "Terminator" ist insofern ein untypischer Schwarzenegger-Film, weil er einer der wenigen Filme ist, wo Schwarzenegger der Böse ist, bzw. das unaufhaltsame Monster, wie Micheal Myers aus "Halloween" oder Yul Brunner in "Westworld". Und tatsächlich gehorcht der Film über weite Strecken mehr der Logik des Horrorfilms als des Actionkinos, auch wenn die Actionszenen für das bechränkte Budget recht beeindruckend sind. Trotzdem hat er ein Vorlage gegeben für die ganzen Ein-Mann-Armeen à la Rambo oder Schwarzenegger als John Matrix oder Dutch Schaefer oder wie er auch immer er in seinen Star-Vehikels hieß.

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                                • 3 .5

                                  Interessant wie "The Walking Dead" innerhalb der dritte Staffel in meiner Gunst von einer herausragenden Serie zu einem Ärgernis fiel. Irgendetwas in dieser Serie ist qualitativ grundsätzlich anders geworden. Der Plot ist tatsächlich griffiger geworden, aber auch irgendwie plakativer. Als jemand der den Comic kaum kennt, kann ich mir nun die Serie sehr leicht als so eine Comic vorstellen, obwohl mein Urteil bei einer Graphic Novel wahrscheinlich gnadiger sein würde.
                                  Es wird in der 3. Season auch mehr gesplattert. Aber inzwischen hat man das Gefühl, dass das Schädelspalten einfacher ist als Apfelsinen auspressen. Die Geräuscheffekte erinnern jedenfalls daran.
                                  Bei den wankelnden Zombies wurde schließlich häufig beklagt, dass sie keine Gefahr darstellen. Aber einen Vorteil hatten sie früher: sie waren schwer zu töten, weil sie eben schon tot waren. Deshalb bin ich der Meinung, dass es der Spannung des Szenarios nicht zuträglich ist, wenn man einfach so mit einem kleinen Taschenmesser durch den Schädelknochen dringen kann.
                                  Aber dies ist nur Nerd-Nitpicking. Die Konflikte zwischen den Leuten in der Gruppe und der Bezug zu gesellschaftlichen Realität sind noch da. Aber in einer viel gröberen Form und die Schwarz-Weiß-Malerei viel eindeutiger. Gut und Böse werden auf das plumpeste Weise und zum Teil mit unlauteren Mitteln getrennt. Während die Einfältigkeit der Leute vom Lande in den vorherigen Season als Charakteristikum eingesetzt worden ist, wird dies inzwischen auf spießige Weise als Hort des Heimatlichen verherrlicht. Hier und da kommen noch einmal ein Twist vor, aber auf derart hölzerne Weise, dass man sich zum Teil in finstere Mittelalter der US-amerikanischen TV-Serien zurückerinnert fühlt. Die Art wie die Figuren charakterisiert werden und Konflikte verdeutlicht werden, erinnerte mich bisweilen an "Dalles" oder den "Denver Clan".
                                  Für mich ist "The walking Dead" wie eine enttäuschte Liebe, obwohl die Serie wahrscheinlich nicht die schlechteste Serie ist, die jemals gedreht ist, hasse ich sie nun mehr als kaum eine andere.

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                                  • "Pearl Harbor" ist völlig fehl am Platz in Deiner Liste, da ich niemanden kenne, der den Film als Meilenstein sieht oder meint, dass man diesen Film gesehen müsste. Im Gegenteil er ist das beliebte Opfer, wenn man markieren will, dass man Big-Budget-Blockbuster nicht mag. Und da scheinen sich auch alle einig zu sein, so dass ich mich des Öfteren als Verteidiger dieses Streifens wiedergefunden habe, obwohl ich den Film selber auch nicht besonders mochte. Es gibt einfach zu viel in dem Film, was verkehrt ist, dass er nicht einmal als das funktioniert, was er versuchte zu sein: eine romantisch-patriotische Kriegs-Schmonzette. Viel interessanter ist da, warum der Film trotzdem nicht der totale Flop wurde. Es scheint eine schweigende Mehrheit zu geben, die tatsächlich bereit war, für diesen Film zu zahlen.

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                                    • Als Kind des Spielberg/Lucas-Kino der 70/80er, muss ich Dir sagen, dass die Chancen, die Begeisterung für Indiana Jones oder Star Wars nachzuvollziehen, wenn man nicht jünger als 14 Jahre alt ist oder diese Filme nicht in den 70er oder 80er Jahren gesehen hat, relativ gering sind. Da muss man schon seine Hausaufgaben machen. D.h. man muss sich erst einmal vergegenwärtigen, wie das fantastische Kino und das Special-Effect-Kino vor und nach 1977 aussah. Natürlich ist auch der "Krieg der Stern" gut 35 Jahre danach inzwischen ein wenig eingeholt worden, so dass er aus heutige Sicht nicht mehr so sehr heraussticht. Im Grunde sehen wir in den 200Mio$+-Special-Effects-Blockbustern von heute noch immer die Nachwirkung von Lucas' Film. Und selbst Filme wie "Avatar" oder "Der Hobbit" wirken so als ob sie das Rad neu erfinden wollen, aber schlicht und einfach nicht wissen wie. Das soll nicht heißen, dass ohne den "Krieg der Sterne" alles anders gekommen wäre. Aber er war damals der richtige Film zur richtigen Zeit.

                                      • "Eine Mischung aus Stirb langsam und Air Force One" ist eine ziemlich redundante Bezeichnung, wie ich finde, da "Airforce One" eine Stirb-langsam-Variante in der Air Force One war, ganz im Trend der 90er Jahre , wo die meisten Action-Filme wie Stirb-langsam-Varianten daherkamen. Genauso wie "Alarmstufe Rot" eine Stirb-langsam-Variante auf einem Kriegsschiff, "Sudden Death“ eine Stirb-langsam-Variante im Hockey-Stadion und "Cliffhanger" eine Stirb-langsam-Variante in den Rock Mountains war, müsste dies eine Stirb-langsam-Variante im Weißen Haus sein. Interessant dass sich der Plot von "Olympus Has Fallen" genauso ließt. Es ist keine Neuheit, dass Hollywood in der gleichen Saison mehere Blockbuster mit einer ähnlichen Thematik herausbringt. Aber dass zwei Filme der gleichen Saison mit einem derart eng umrissene Plot so nah beieinander sind, ist schon eine Besonderheit, wie ich finde.

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                                          über 2012

                                          Das ist kein gutes Popcorn-Kino. Das ist schlechtes. Wer gutes Untergangs-Popcorn-Kino sehen will, sollte sich Emmerichs „Independence Day“ oder Spielbergs „War of the World“ angucken. Anstatt sich für Ironie oder Tragik zu entscheiden, versucht Emmerich einen seichten Durchschnittsbrei an Gefühlen zu schaffen, ein bisschen spannend, ein bisschen witzig, ein bisschen traurig.
                                          Emmerich weiß mit dem Szenario des Ende der Welt nichts anzufangen, als die Leinwand mit überplakative Bilder zu zu kleistern, die direkt aus dem Geist eines 12-Jährigen entsprungen zu sein scheinen. Man sieht zwar den Special Effects an, dass sie aufwendig waren, allerdings sind sie viel zu künstlich, als dass sie nur im Geringsten virtuos erscheinen. Die gegen Ende obligatorisch gestellte Frage, nach der Moral, wer leben und wer sterben darf, stößt besonders deshalb auf, weil der Film in Hollywood-typischer Manier diese Frage mit der Sympathieverteilung beantwortet, ganz nach dem Motto, wer stört muss gehen, ohne dabei nur einmal mit dem Auge zu zwinkern. Die Schauspieler scheinen sich jede Sekunde bewusst zu sein, dass sie da in einem ganz großen Scheiß mitspielen. Die Actionszenen sind jenseits jeder Nachvollziehbarkeit, so dass sie nur noch nerven als dass sie aufregend sind. "2012" scheint die Aufsummierung aller schlechten Eigenschaften des Katastrophenfilm-Revivals seit "Independence Day" zu sein. Eine VFX-Show, die nicht mehr im Dienst einer Geschichte oder einer Dramaturgie steht, und dabei noch durch und durch verlogen ist.

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                                          • Na das ist mal wieder ein superber "Mr. Vincent Vega eckt an". Köstlich!

                                            • 7 .5

                                              Da "Star Trek - Der Film" sich nicht als das Zugpferd à la „Star Wars“ erwies, entschloss man sich bei Paramount aus dem, was von dem Franchise übrig war, noch einen schnellen Dollar zu machen. Mit einem Bruchteil des Budget, das man letzendlich für „Star Trek – Der Film“ aufgebracht hatte, und mit dem fernseherfahrenen Produzenten Harve Bennet und dem jungen Regisseur Nicholas Meyer am Steuer wollte man mit „Star Trek II – Der Zorn des Khans“ die Bodenhaftung zurückgeben, die dem erste Film verloren gegangen war.
                                              Und es war wahrscheinlich ein Glücksfall, dass man mit Nicholas Meyer jemanden an Bord hatte, der vorher mit der Serie kaum in Kontakt geraten war und so mit unvoreingenommenem Blick das vorhandene Material mit einem allgemein zugänglichen Thema verbinden konnte. Die Rachegeschichte, um die es sich bei „Der Zorn des Khans“ dreht, ist an sich simpel. Aber die Tatsache, dass man dieses Motiv mit dem Umstand verbunden hat, dass James T. Kirk ein Held ist, der bereits seine Lebensmittel überschritten hat, dessen besonderen Qualitäten, die der Jugend waren, und der nun von der nächsten Generation abgelöst wird, geben dem Film seine besondere dramaturgische Kraft. Da passt es perfekt, dass man ihn mit einer seiner Altlasten aus der alten Serie konfrontierte. Analog dazu wurde dem Womanizer Kirk ein Sohn angedichtet, um den er sich genauso wenig gekümmert hat, wie um den von ihm ins Exil geschickten Verbrecher. Das Drama um das Alter und die Verantwortung wird schließlich mit dem Motiv des Todes abgerundet, als ultimative Herausforderung des Lebens, der man sich früher oder später stellen muss. Während die Unausweichlichkeit des Todes in der Anfangssequenz nur eine hypothetische Testsituation ist, wird sie zum Showdown zu einer konkreten filmischen Realität, in der sich Kirks bester Freund opfert und somit eine Figur, die der Zuschauer über Jahre hinweg lieb gewonnen hat, zumindest sein vorläufiges Ende findet. Dieser Verlust lässt den alternden Helden reifen und zu neuer Kraft finden, ähnlich dem jungendlichem Helden im Heldenreisenmythos, wie ihn Joseph Campbell beschrieben hat.
                                              Nicht ganz ohne eine gewisse Theatralik fand Meyer hierfür griffige Szenarien, die dem Zuschauer intuitiv die Situation erklären, so dass der Film auch für Nicht-Trekkies zu einem eingängigen Erlebnis wurde.

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                                              • Schön, dass Du im letzten Absatz noch einmal die Qualitäten des Films verdeutlichst, Jenny.
                                                Denn der Nicht-Trekkie Nicholas Meyer hat mit „Star Trek II – Der Zorn des Khans“ Star Trek einen großen Dienst erwiesen, indem er Star Trek wieder mehr Bodenhaftung verschafft hat, nachdem „Star Trek – Der Film“ recht abgehoben war, auch wenn ich die Qualitäten des ersten Star-Trek-Films durchaus zu schätzen weiß, so dass ich diesen als den einzigen echten Science-Fiction-Film unter den Star-Trek-Kinofilmen bezeichnen würde. Allerdings, nachdem „Star Trek – Der Film“ als Zugpferd à la „Star Wars“ Paramount nicht überzeugen konnte, wurde ein zweiter Star-Trek –Film eher so wie eine Resteverwertung gehandelt, was sich schon allein an dem reduzierten Budget bemerkbar machte. Und es war wahrscheinlich ein Glücksfall, dass man mit Meyer jemanden an Bord hatte, der nicht direkt an der Serie beteiligt gewesen war und so mit unvoreingenommenem Blick das vorhandene Material mit einem allgemein zugänglichen Thema verbinden konnte. Die Rachegeschichte an sich ist simpel. Aber die Tatsache, dass man dieses Motiv mit dem Umstand verbunden hat, dass James T. Kirk ein Held ist, der bereits seine Lebensmittel überschritten hat, dessen besonderen Qualitäten, die der Jugend waren, und der nun von der nächsten Generation abgelöst wird, geben dem Film seine besondere dramaturgische Kraft. Da passt es perfekt, dass man ihn mit einer seiner Altlasten aus der alten Serie konfrontierte. Analog dazu wurde dem Womanizer Kirk ein Sohn angedichtet, um den er sich genauso wenig gekümmert hat, wie um den von ihm ins Exil geschickten Verbrecher. Das Drama um das Alter und die Verantwortung wird schließlich mit dem Motiv des Todes abgerundet, als ultimative Herausforderung des Lebens, der man sich früher oder später stellen muss. Während die Unausweichlichkeit des Todes in der Anfangssequenz nur eine hypothetische Testsituation ist, wird sie zum Showdown zu einer konkreten filmischen Realität, in der sich Kirks bester Freund opfert und somit eine Figur, die der Zuschauer über Jahre hinweg lieb gewonnen hat, zumindest sein vorläufiges Ende findet. Dies lässt den alternden Helden reifen und zu neuer Kraft finden, ähnlich dem jungendlichem Helden im Heldenreisenmythos, wie ihn Joseph Campbell beschrieben hat.
                                                Nicht ganz ohne eine gewisse Theatralik fand Meyer hierfür griffige Szenarien, die dem Zuschauer intuitiv die Situation erklären, so dass der Film auch für Nicht-Trekkies zu einem eingängigen Erlebnis wurde.

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                                                • Nichts liegt mir ferner als den Begriff der Star-Trek-Ideologie überstrapazieren zu wollen. Denn trotz des Roddenberry’schen humanistischem Optimismus, dem Glaube an den Fortschritt der Menschheit, sowohl im technologischen als auch im geistigen Sinne, dem Plädoyer für Toleranz, Pluralismus und Verständigung ist auch Star Trek weit davon entfernt, frei von Schwarz-Weiß-Malerei zu sein. Trotzdem finde ich es schade, dass sich der Begriff „Schurke“ oder „Bösewicht“ auch bei Star Trek als fester Bestandteil eingeschlichen hat, wie es in den Superheldengeschichten, Actionfilmen und Western schon lange üblich ist. Natürlich funktionieren auch die Star-Trek-Geschichten häufig nach diesem Schema. Aber ich bevorzuge trotzdem den Begriff „Gegenspieler“ oder „Antagonist“.

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                                                  • Warum gibt es eigentlich keine Hollywood-Fassung von "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" und "Jim Knopf und die wilde 13"? "Die unendliche Geschichte" hat doch auch recht gut funktioniert. Vielleicht erinnert der Titel zu sehr an "Benjamin Button". Inhaltlich könnte man doch da sehr gut im Fahrwasser von den Piraten der Karibik, den Hobbits und Harry Potter fahren und das ganze zu einen Franchise mit mindestens zwei Filmen ausbauen. Weiß jemand, ob es diesbezüglich irgendwelche Pläne gab?