Admiral.Nogura - Kommentare

Alle Kommentare von Admiral.Nogura

  • Ist ja rührend! Im deutschen Trailer spricht Christian Schult Patrick Stewart, der Sohn des im März diesen Jahres verstorbenen Rolf Schult, der zuvor in der deutschen Fassung von Star Trek und X-Men seine Rollen gesprochen hatte. Es würde mich freuen, wenn er auch in der fertigen synchronisierten Fassung des Films Professor X sprechen würde.

    • Die Lala von Sunshine, The Thin Red Line und Inception würde bei jedem Trailer einen gewissen emotionalen Impact haben. Auch wenn ich sie mag, die Mucke hat mich doch ziemlich von dem Inhalt des Trailers abgelenkt.

      • 7 .5

        Silent Running überschreitet mit seiner 100%ig ernst gemeinten Ökobotschaft und den Hippiesongs von Joan Baez eindeutig die Grenze zum Kitsch und ist damit absolut authentisch. Diese Ehrlichkeit mit seiner naiven Botschaft muss man einfach lieb haben.

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        • Wenn Johnny Knoxville verkartert ist, zeigt sich sein wahres Gesicht, nämlich dass er in Wirklichkeit gar nicht der halsbrecherische Maniac, sondern ein nachdenklicher Intellektueller ist. Da helfen auch keine Boobies. ;)

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          • Ich denke, Michael Bay hat bestimmt dafür Verständnis: Sie haben doch bloß die Bad-Boys-Masche versucht. No Pain no gain! :D

            • Irgenwo zwischen Blockbuster und Mockbuster angesiedelt.

              • 8 .5
                über Gravity

                Aufs Essentielle reduziert. Vielleicht trivial. Vielleicht im Kern nichts Neues. Vom literarischen Standpunkt vielleicht nicht besonders gehaltvoll. Vom erzählerischem Standpunkt nicht besonders überraschend. Von den Lebensweisheiten, die in ihm impliziert werden, recht altmodisch. Aber ich sage Euch es wird keinen besseren Film mehr geben.

                Denn der Film ist vom handwerklichen Standpunkt dermaßen perfekt, dass es kaum zu übertreffen ist. Und mit handwerklich meine ich nicht nur die Technik, die dahinter steht, sondern das Filmhandwerk an sich, vom Timing bis zum Schauspiel etc. Ich habe schon befürchtet, dass die Fixierung auf Plansequenzen in einer Aneinanderreihung von Angeber-Shots enden würde. Aber sie erfüllen tatsächlich eine wichtige erzählerische Funktion. Die fließende Bewegung im freien Fall, das von Impulsen getrieben Werden und die daraus entstehenden Herausforderungen wären in einer klassischen Montage so nicht vermittelbar gewesen.
                Die reduzierte Survival-Geschichte schneidet natürlich indirekt aufs wesentliche eingedampfte existentielle Fragen an. Dies ist auch nicht neu. Von Beginn des Kinos an wirft Hollywood Filme heraus, in denen es lediglich um das Überleben einer Notsituation geht, wobei mal mehr, mal weniger direkt, essentielle Fragen zu den Herausforderungen des Lebens gestellt werden. So ist Gravity in dieser Hinsicht weniger aufdringlich als der meiner Meinung nach auch gelungen 127 Hours von Danny Boyle. Auch vermeidet er es ins Peinliche abzudriften, wie es schnell bei um Ernsthaftigkeit bemühten Science-Fiction-Filmen, wie Contact oder Mission to Mars, passiert. Und dies ist deshalb eine Gefahr, da der Film fast 90 Minuten lang mit ein und derselben Situation und mit minimalen erzählerischen Mitteln, die Spannung aufrecht halten muss, und man schnell versucht ist mal aus dem Konzept auszubrechen, und ein kitschiges Erklärstück einzubauen (dies geschieht zwar auch in Gravity ab und zu, indem nach symbolträchtigen Bildern gesucht wird, ist aber nachrangig). Zumal man den Film nicht auf die Inszenierung des Teams stützen kann, wie es in Apollo 13 der Fall war. Da ähnelt die Situation eher an den Film Open Water, wobei hier noch dichter an der Psychologie des Einzelnen während des Überlebenskampfs gegangen wird und ist damit auch dem Film Cast Away näher.
                Dass es dem Film gelingt mit ein und derselben Notsituation die Spannung zu halten, liegt an der hervorragend ausgearbeiteten Form des Films. Es wird zu allererst die Notsituation fokussiert. Erst im zweiten Schritt werden spirituelle und sogar religiöse Themen angeschnitten. Damit driftet der Film nicht zu einem prätentiösen Kunstwerk á la 2001 oder in die Intellektualität á la Solaris ab. Natürlich sind beide letztgenannten Werke kulturgeschichtlich von größerer Bedeutung als Gravity. Aber Gravity funktioniert darin, wo Hollywood am besten ist: den Zuschauer auf der emotionalen Ebene zu fesseln und ihn durch ein inspirierende Geschichte über Überleben zu führen, die zwar auf der einen Seite für 1 ½ Stunden einen den Alltag vergessen lässt, die aber auf der anderen Seite ein klitzekleines Bisschen was mit dem eigenem Leben zu tun hat.

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                • I love Kara Thrace! And I don't care who frakking knows!

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                    Der perfekte Propagandastreifen! Natürlich kann ich meine politische Einstellung nicht völlig außer Acht lassen, sonst würde es noch mehr Punkte geben. Aber mit dem Film konnte Milius ein weiteres Mal erzählerisches Talent, Gespür für Dramatik und inszenatorische Kraft unter Beweiß stellen. Natürlich ist der Film absolut kriegsverherrlichend, pathetisch und patriotisch, aber rückblickend in vieler Hinsicht aufschlussreich. Hier wird einfach - wie in US-amerikanischen Action-Filmen der 80er häufig der Fall - das Vietnamszenario ins Gegenteil verkehrt, wobei die Amys dieses Mal zu den Guerillakämpfern werden.
                    Dabei werden Erfolge und Niederlagen der Kämpfer überraschend ausgewogen dargestellt, und der Krieg als ein durchaus schmutziges Geschäft dargestellt, wobei die Methoden der Helden sich kaum von denen der Schurken unterscheiden. Und darin zeigt sich ein wirklich gut gemachter Propagandastreifen.

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                    P.S. Mein Wohlwollen bezüglich des Films, den ich damals selbstverständlich abgelehnt habe, hat sicherlich viel mit Nostalgie zu tun. Mich verbindet mit John Milius ein gewisse Hass-Liebe. Er ist für mich wie jemand , der einem von früher vertraut ist und mit dem man immer wieder aneinander geraten ist, aber dem man nun fast 30 Jahre danach nichts mehr nachzutragen hat.
                    (! Dies ist natürlich auch total romantisch verklärt, denn John Milius bin ich niemals persönlich begegnet!)

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                    • Und dies hier ist mein Lieblings-Trailer aus der Gattung: von "Brokeback Mountain" inspiriert. Brokeback to the Future
                      http://www.youtube.com/watch?v=8uwuLxrv8jY

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                      • 2 .5

                        1984 hat John Milius mit seinem Film über eine russische Invasion in Amerika und dem Widerstandkampf einiger patriotischer Jugendlichen für Aufregung gesorgt. Und als eher links ausgerichteter Jugendlicher habe ich mich damals auch schon rein obligatorisch darüber echauffiert.
                        Aber wenn man heutzutage ein Remake von Milius’ reaktionärer Phantasie machen will, dessen Prämisse durchaus dramaturgisches Potential hat, dann muss man auch die Eier haben, daraus einen derben, politisch inkorrekten Reißer zu machen und darf nicht auf halber Strecke schlapp machen. Amerika gegen Nordkorea? Das ist ungefähr wie Klitschko gegen einen 5-jährigen. Aus Rücksicht auf den chinesischen Markt hat man aus den Chinesen nordkoreanische Invasoren gemacht. Was kommt als nächstes ein Remake von „Ein Man sieht rot“, in dem Paul Kersey die Delinquenten nur verhaftet, weil in den USA wieder ein Verrückter seine Schusswaffen an lebenden Zielen ausprobiert hat?
                        Ich erwarte von einem Remake von Red Dawn dreckige Aktionen mit unbequemen Entscheidungen, statt dem sauberen Einkriege-Spiel hier. Es ist alles so schnörkellos glattgebügelt, dass man sich in keiner Zeit um das Geschehen kümmert. Ansonsten ist es ein Film von der Stange, mit einem Cast von jungschen Hollywood-Schönheiten, wie sie auch in einem 0815-Horrorfilm aus Hollywood mitspielen könnten. Da die Prämisse nicht stimmt, stört man sich auch an den Mängeln im Detail des an für sich professionell produzierten Films.
                        Während man sich über den Klassiker von 1984 noch über den Inhalt aufregte, wird dieser Film in keinem Aspekt ernst genommen. Und die Tatsache, dass man in dem Film mir nichts dir nichts die Gegner austauschen konnte, ist wie ein Symptom für das Blockbuster-Kino an sich, das Konfektionsware herstellt, aber in dem es ums nichts mehr geht.
                        Da vermisst fast die Zeiten, als noch ein John Milius mit seiner reaktionären Großmäuligkeit die Gemüter erregen konnte.

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                        • Schönes Video!
                          Obwohl ich mich Frage, wieso Mick Jagger so abwegig als Frankenfurter sein soll.
                          Aber schön, dass ihr betont, dass gerade viele Fans von Fight Club einen extrem oberflächlichen Blick auf den Film haben, indem sie ihrem Messiah Brad Pitt alias Tyler Durden wie Jünger an den Lippen kleben und denken sie hätten damit die "Aussage" des Films verstanden.

                          • 7 .5
                            über Elysium

                            Eigentlich ist Elysium eine riesen Unverschämtheit. Denn er behandelt eine der drängensten politischen Fragen unserer Zeit, liefert dann aber weder eine Analyse von Ursache und Wirkung, noch gibt er Hinweise auf die Verantwortlichkeiten, weder zieht er Konsequenzen aus die Fragen, die er stellt, noch leifert echte Lösungsansätze.
                            Aber er ist formal dermaßen gut umgesetzt, dass man ihm einfach nicht widerstehen kann. Denn mit seinen Bildern, größtenteils glaubhaften Charakteren, Effekten und Gespür für Timing schafft es Blomkamp, eine realistische Atmosphäre zu vermitteln, wie man es schon lange nicht mehr im Science-Fiction-Kino erlebt hat.
                            Blomkamp zeichnet das Bild einer Zukunft, die eine Hochrechnung der Gegenwart ist. Es ist eine Bestandsaufnahme, aber keine explizites politisches Statement, auch wenn es zuweilen danach ausschaut. Denn als eine ernsthafte Beschreibung der Zusammenhänge versagt Elysium. Und das ist sich Blomkamp wahrscheinlich auch bewusst.
                            Aber was Blomkamp gelingt, ist, den Zuschauer in eine zukünftige Welt zu entführen, die lebt und atmet, wie es Ridley Scott in seinen besten Tagen getan hat. Und dabei bedient er sich der gleichen Mittel wie bereits in District 9. Er analysiert mit dokumentarischem Blick die Gegenwart und ergänzt das Bild nüchtern und detailliert mit futuristischen Elementen. Was das Bild so glaubhaft macht, ist, dass jedes einzelne Element für sich wertfrei ist, und sich nur als Ganzes ein dystopisches Bild ergibt. Blomkamp nimmt seine Welt ernst und vermeidet, dass sie zu einer Karikatur verkommt. So ist man beim Produktionsdesign mehr auf Authezität und Funktionalität bedacht als auf die plakative Wirkung. Außerdem kommt die gesunde Mischung aus digitalen und praktischen Effekte dem Realismus der Zukunftsvision zu Gute.
                            Die Ernsthaftigkeit, mit der Blomkamp seiner Welt begegnet, offenbart allerdings auch seine Schwächen. Denn wie bereits schon bei District 9 bedient er sich in der zweiten Hälfte doch zu sehr aus der Klischeekiste. Zum Teil werden Element aus anderen Filmen einfach eins zu eins übernommen. Und leider zeichnet Bloomkamp seine Antagonisten nicht so wertfrei und detailliert, wie er es bei dem Kreieren der futuristischen Welt getan hat. Die Handlungen und Motive der "Bösen" sind auch nicht besonders gut nachvollziehbar. Hinsichtlich der Größe der Problematik, die am Anfang gezeichnet werden, wirken die Konflikte am Ende geradezu kleingeistig, als ob sie direkt aus einer Episode A-Team entsprungen seien.
                            Und dies ist ein Punkt, wo der Film wahrscheinlich bei einigen an Sympathien einbüßt. Denn anfangs verspricht der Film erwachsene Science-Fiction zu werden, der aber gegen Ende in die für Science-Fiction typische naive Sicht kippt. So ist man geneigt die Simplifizierung auch auf dem politischen Konflikt zu übertragen, den der Film behandelt, nach dem Motto: "Wenn alle auf Elysium teilen würden, würde es allen gut gehen." Aber schon rein intuitiv merkt man, dass dies nicht die alleinige Lösung des Problems sein kann. Denn ein mögliches Happy-End für die Helden ist noch lange kein Happy-End für die ganze Welt.
                            Aber Blomkamp versucht gar nicht auf diese Fragen eine Antwort zu finden. Er versucht den Zuschauer auf der emotionalen Ebene einzufangen, und macht eine Welt spürbar, die lebendig und lebensfeindlich zugleich ist. Und diesen Job erledigt Blomkamp so gut, dass man gerne über die Mängel von Elysium hinwegsieht.

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                            • Verhoevens Robocop ist grandios, aber das Konzept an sich ist wenig ergiebig. Der Form nach hat es zwar alles, was ein popkulturelles Franchise ausmacht, aber die reaktionäre Allmachtsphantasie im Superheldengewand ist selber Teil der ironischen Struktur des Films. Paul Verhoeven und sein Team haben aus einer dummen Prämisse einen intelligenten Film gemacht, der sowohl als harter Action-Film als auch als zynische Gesellschaftssatire funktioniert. Dabei nimmt der Film die in den 80ern wieder erstarkte konservative Gesinnung der amerikanischen Rechten aufs Korn, die durch Materialismus, Hyperkapitalismus und die Sehnsucht nach jemanden, der mit starker Hand für Ordnung sorgt, geprägt ist. Er ist somit ein Produkt seiner Zeit, dessen Themen zwar nach wie vor aktuell sind, aber das, was gesagt werden sollte, wurde gesagt. Deshalb ist der Mehrwert des Reboots mehr als fragwürdig.

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                              • Auch wenn man Alarmstufe Rot 2 als Sequel nicht unbedingt extra aufführen brauch, will ich trotzdem auf ihn hinweisen, weil der "Die Hard im Zug" ein beachtliches Tempo vorlegt, umd somt sehr kurzweilig ist, auch wenn er natürlich völlig beknackt ist.

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                                • Hier wurde das Die-Hard-Konzept relative großzügig interpretiert, vor Allem bezüglich Speed. Was auf alle Beispiele zutrifft, ist die mal mehr mal weniger konsequente Einheit von Raum und Zeit. Aber neben dem territorialen Setting ist das Konzept durch den Kampf eines auf sich allein gestellten Helden gegen einen zahlenmäßig weit überlegenen und gut ausgerüsteten Feind gekennzeichnet. Meist ist es eine Gruppe von Terroristen, Gangstern oder anderen Übeltätern, die jemanden als Geisel hält. Aus diesem Grund ist der Held gezwungen, die Gruppe von Gegnern, einen nach dem anderen, ausschalten muss, indem er sich die Gegebenheiten der Umgebung zu Nutze macht.

                                  Meiner Meinung wäre auch „Broken Arrow“ als „Die Hard goes John Woo“ und „The Rock“ als „Die Hard goes JerryBruckheimer/Michael Bay“ zu nennen.
                                  „Air Force One“ als „Die Hard with the president in the Plane“ darf auch nicht fehlen.

                                  Meiner Meinung nach ist „Cliffhanger“ Renny Harlins besserer „Die Hard 2“, der zwar eine gute Exposition hat, in der die Figuren und das Setting gelungen etabliert werden, der aber nie so richtig zu Potte kommt, da der Fluss aufgrund des wenig aufbauenden Plots immer wieder unterbrochen wird, bis am Ende das ganze Potential in einer riesen Explosion verpufft.

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                                  • Meiner Meinung nach wäre "Kevin allein zu Haus" als Die Hard für Kinder obligatorisch gewesen.

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                                    • Zum Thema Trailer-Recut noch ein Klassiker:
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                                      • Von welchen Computereffekten sprichst Du denn, deltron?

                                        • Ich finde es unheimlich, dass Glenn Beck so viel verdient.

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                                          • Das ist natürlich Quatsch! Vor Allem wenn Joss Whedon meint, dass "Das Imperium schlägt zurück" in seiner Gesamtheit als Fortsetzung alles richtig gemacht habe, aber das Problem das offene Ende sei.
                                            Das offene Ende ist es gerade, dass den Film damals als Fortsetzung aufwertete. Es orientiert sich dabei konsequent an den Vorbildern, den Science-Fiction-Matinee-Serials der 30er Jahre wie "Flash Gordon" oder "Buck Rogers". Durch das offene Ende, in dem die Helden nur mit einem blauen Auge noch mal so davon gekommen sind, wurde die Zuschauer überhaupt erst in ihren Erwartungen überrascht. Ich denke, der Film ist eben wegen des offenen Endes so beliebt. Denn ohne dieses Ende hätte der Film niemals diese Wirkung entfalten können, da der Film ansonsten über weite Passage sogar recht redundant ist.
                                            Ob Joss Whedon das als Marketing-Gag meint oder nicht, ich finde es fahrlässig, solche undurchdachten Bemerkungen fallen zu lassen, da es gerade das all zu starre Festhalten an der Formelhaftigkeit der Geschichten ist, woran viele Hollywoodfilme heutzutage kranken.

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                                              So beginnt der Film mit einer Erfolgsgeschichte, wie sie der amerikanische Traum verspricht. Während der Witwe Sarah Goldfarb ein Auftritt in ihrer Lieblings-TV-Show versprochen wird, gelingt es ihrem Sohn Harry zusammen mit einem Freund Tyrone einige Dollar mit Drogenhandel zu machen, mit denen er den Traum seiner Freundin Marion verwirklichen will, einen Mode-Design-Shop aufzumachen.
                                              Doch ihre Träume sind zum Scheitern verurteilt, da auf jeden Rückschlag, den das Leben zu bieten hat, mit Realitätsflucht reagiert wird. Drogen machen die Wirklichkeit erträglicher, bis sie selber zur alleinigen Handlungsmotivation werden. Der Film zeigt eine Abwärtsspirale, bei der die Hoffnung, die Träume zu verwirklichen, nach jeder Krise kleiner werden und der Drang aus der Realität zu fliehen größer wird, bis am Ende der Traum platzt und jeder für sich in seinem Gefängnis der gesellschaftlichen Realität gefangen ist. Der Abwärtstrend ist unaufhaltbar, auch wenn es hier und da ein Strohalm zu geben scheint, um das Ruder noch rum reißen zu können. Doch dies erweißt sich wiederum nur als Ausdruck der Träumerei der Protagonisten.
                                              Die Figuren sind dabei eher Schablonen für bestimmte Charaktere als lebendige Menschen, so dass man ihren Fall recht distanziert verfolgt. Genauso ist der Handlungsablauf eher simpel, um genauer zu sein, redundant. Aronofsky geht es weniger darum, eine Geschichte zu erzählen, als dem Niedergang in Bild, Ton und Rhythmus Ausdruck zu verschaffen. Problematisch ist jedoch, dass sich mit den ambitionierten, filmtechnischen Spielereien der Künstler Aronofsky zuweilen zu sehr aufdrängt. Aronofsky lässt dem Zuschauer keinen Zweifel, dass hinter den Bildern und der Montage eine Aussage steht. Das macht den Film für den Zuschauer zu einem sehr unfreiwilligen Erlebnis. Die Droge wird viel eindeutiger als in Filmen wie z.B. Trainspotting in ein negatives Licht gerückt. Zwar arbeitet Aronofsky mit einem erweiterten Begriff von Drogen, die „Mother’s Little Helper“ und das eskapistische Entertainment mit einschließt, dessen gesellschaftliche Beschreibung jedoch aufgrund der Reduzierung und Stilisierung artifiziell bleibt.
                                              Man kann Aronofskys Ambitionen und seinen stilistischen Ideenreichtum anerkennen. Es gelingt ihm jedenfalls die pessimistische Perspektive der Abwärtsspiral aus dem Teufelskreis der Drogen und Realitätsleugnung zu vermitteln. Jedoch drängt sich das Gefühl auf, dass er mit seinem Aufklärungsstück den Zuschauer belehren will. Ob man sich darauf einlassen will oder nicht, der Film bleibt ein unangenehmes Erlebnis.

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                                              • Dass es eine Folge des Films war, dass die Menschen vermehrt das Haiangeln als Freizeitbeschäftigung ansahen, ist mir bekannt. Aber ich denke, es hat weniger mit der Charakterisierung der Haie an sich im Film zu tun, und mit so markigen Aussagen, wie Hoopers Ausführungen über die „perfekte Fresssmaschine“ oder Quints Indianapolis Story, sondern vielmehr damit, dass die Haijagd überhaupt als etwas Aufregendes auf dem Schirm Leute erschien.

                                                Als ich den Film mit 9 Jahre sah, erzeugte der Film bei mir alles andere als einen Hass auf Haie. Im Gegenteil: seit dem Film war ich total fasziniert von Haien, so dass ich Haie als meine Lieblingstiere bezeichnete und regelrecht zu einem „Haiexperten“ wurde, ähnlich den Kinder, die 1993 Jurassic Park gesehen haben, und die dann aus dem Stehgreif alle Dino-Bezeichnungen wiedergeben konnten.
                                                Diese Faszination ist aber auch der Grund dafür, dass die Leute immer mehr in die Lebensräume der Haie eingedrungen sind, was für diese negative Konsequenzen hatte.

                                                Ich selber habe niemals gedacht, dass der Film im besonderen Maße Haie ins negative Licht rückt, sondern dass das reißerische Element allein dem Funktionieren der Spannung und des Horrors im Film geschuldet war.

                                                Ein weiteren Effekt den „Der weiße Hai“ auf mich ausgeübt hat, war, dass ich mich für das Medium Film an sich zu interessieren begann, da in dem Film alle Bereiche des Filmhandwerks, von der Musik, Kamera, Schnitt und Schauspiel, so perfekt durchdacht sind.

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                                                • Der Trailer erinnert mich irgendwie an Christian Andersens Märchen von des Kaisers neuen Kleider.
                                                  Filme, "die zum Nachdenken anregen" wollen, leiden häufig an Selbstüberschätzung, die sie besonders tief fallen lassen.

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                                                    http://www.youtube.com/watch?v=yiQ-RKVp4Lo

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