alex023 - Kommentare

Alle Kommentare von alex023

  • alex023 12.01.2015, 01:15 Geändert 12.01.2015, 01:15

    Ich hab ja nicht wirklich viel gesehen dieses Jahr. Weil's hier ja erst noch alles kommt. (Eher im TV-Bereich, aber da auch nicht berauschend viel). Aber irgendwie bin ich mir sehr sicher, dass Linklater den Regie-Globe mitnimmt. (Btw da auch den Oscar.) Sonst keine Ahnung. ^^

    • Kaffee steht schon bereit und wird bereits konsumiert, die Pizza muss ich mir noch machen. Schaue gerade aber noch "The Wire", roter Teppich muss nicht unbedingt sein.

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        »You gotta hear this one song, it's gonna change your life, I swear!«

        Es ist immer wieder toll nach einer halben Ewigkeit einen Film wie diesen wieder mal zu sehen, zur richtigen Zeit, in der richtigen Stimmung, im richtigen Moment. Das ist es doch, worum es geht: vielleicht nicht zwangsläufig um DEN Moment, aber um das Leben, was irgendwie eine Aneinanderreihung der besonderen Momente sein kann.
        Zwar ist Zach Braffs Figur des Andrew Largeman von Medikamenten zugedröhnt und fühlt sich deshalb so taub und stumm („numb“ trifft’s besser), das Leben scheint an ihm vorbeizugehen (es ist definitiv der Fall), aber trotzdem konnte ich mich in vielen Momenten mit seinen Gefühlen identifizieren. Wenn er auf einer Party auf dem Sofa sitzt und alles um ihn herum wie in rasender Geschwindigkeit weitergeht, er quasi „in the waiting line“ ist, dann erlebt man das schon mal gelegentlich so. Soll ja auch bloß illustrieren wie schnelllebig und kurzatmig dieses Leben ist. Also keine große Sache oder?
        „Large“, wie er von seinen Jugendfreunden nur genannt wird, erlebt im „Garden State“ New Jersey eine Odyssee, welche ihn endlich mit seiner Kindheit, möglichen Traumata und dem Leben selbst konfrontiert. Womöglich erst durch die Bekanntschaft mit Sam wird er zu einem vollständigen, eigenen Menschen. Wie durch Zufall – aus reiner Lust und Laune – setzt er seine Medikamente eigenhändig ab, die er seit seinem zehnten Lebensjahr täglich zu sich genommen hatte. Sein Vater und Psychiater wollte ihn doch nur „happy“ machen, sie sollten alle nur „happy“ sein. Doch es wurde dabei etwas äußerst Wichtiges und Essenzielles vergessen und ignoriert und genau das ist es auch, was GARDEN STATE uns sagen will: das Leben besteht nicht nur aus Glück(seligkeit) und Freude, es ist voll von diversen, unterschiedlichen Emotionen und Gefühlslagen und sie alle gehören dazu. Wie Sam schon etwas überspitzt darstellt, dass sie sich sogar manchmal auf „a good cry“ freut. Denn es ist nun mal nicht so, dass man durch die vollständige Ausblendung von Emotionen (durch jene Medikamente) plötzlich glücklich wird – denn dabei werden nun mal auch die positiven Gefühle unterdrückt; und selbst wenn: auch dann wäre das kein schönes Leben, wie zuvor beschrieben. „It’s gonna be okay, we’re gonna be okay“ versteht Andrew irgendwann und erzählt das auch seinem Vater, er setzt sich endlich durch. Sein letzter Tag in Jersey, an dem er mit Freundin Sam und Kumpel Mark unterwegs ist und durch diverse leicht-skurrile Situationen streift, existenzialisiert sich als seine Befreiung. Wenn er auf einmal hinauf steigt und in den tiefen Graben all das herausschreit, was sich fast sein ganzes Leben angesammelt hat, dann ist er auf einmal frei. Seine Entwicklung gerät zum vorläufigen Höhepunkt, den wichtigsten Schritt hat er nun gemacht. Doch auch hier agiert das Drehbuch nicht blauäugig, wenn es zwar ein Happy Ending anbietet, aber doch klar macht, dass es eben nicht das typische „Ende gut, alles gut“ ist, da „Large“ noch viel aufzuarbeiten hat. Es gibt nun mal einen idealen Zustand, in dem auf einmal alles perfekt ist. Leben ist vielmehr das Gegenteil von Perfektion und gerade das ist doch so reizend, so aufregend daran. Ich glaube eben nicht, dass die eintönige, sture Linearität von Glücksgefühlen auf Dauer erfüllend wäre – mein Gebrauch an Adjektiven unterstreicht die Vehemenz dieser Aussage ja schon, da man damit gewöhnlich nicht wirklich positive Dinge konnotiert.
        Zach Braff macht das hier wirklich hervorragend in seinem Regie-Debüt – natürlich gab es schon unzählig besser inszenierte Filme, aber für das, was er ausdrücken möchte, trifft er mit seinem eloquenten Drehbuch einen äußerst wundersam-melancholischen Grundton, der sich permanent durch jede einzelne Szene zieht. In dem Hinblick ist auch der eigentlich so indie-typisch wirkende Soundtrack großartig, der – anders als in manchen, effekthaschenden Werken – nicht nur zum Erreichen der Zielgruppe dient, sondern als inhaltsvertiefende Institution funktionalisiert wurde. In Coldplays „Don’t Panic“ singt Chris Martin „we live in a beautiful world“, doch diese nimmt Andrew gar nicht wahr, weil er abgestumpft, fern von der Realität bloß existiert, dahin vegetiert. The Shins besingen mit „New Slang“ den ultimativen Einschnitt in Andrews Leben, seine erste Begegnung mit Sam: „You gotta hear this one song, it's gonna change your life, I swear!“ Und es kam dann tatsächlich so: von diesem Punkt an verändert sich Andrews Leben, es ist neu und anders, es hat quasi einen neuen „Slang“. Und wenn dann schließlich Simon & Garfunkel vom „Only Living Boy in New York“ berichten, dann ist es wohl Andrew, der auf einmal – vom abgestumpften, realitätsfernen Mann – zum einzigen lebendigen Jungen wird; gerade, weil er es erst eben wiederentdeckt hat. Das ist nur eine kleine Auswahl, soll aber offenlegen, wie gut diese Musik gewählt ist. Anzumerken ist auch noch, wie großartig Natalie Portman in diesem Film spielt und ihre zweifellos beste Leistung abliefert.
        GARDEN STATE ist aber noch viel mehr, jedoch auf der persönlichen Ebene. Das bereits zweifach genannte Zitat rund um den Shins-Song „New Slang“ hat dabei eine ganz eigene Note für mein Leben gehabt. Denn diese Szene, in der dieser Song erklang, hat wahrlich auch mein eigenes Leben verändert. (Siehe auch hier: http://www.moviepilot.de/news/new-slang-wie-ein-moment-dein-leben-verandern-kann-136823)
        Bis dahin war diese Band mir kein Begriff, doch in recht kurzer und schneller Zeit katapultierte sie sich auf den ersten Platz unter meinen favorisierten Musikern. James Mercer ist ein unglaubliches Genie und kreierte mit jenem „New Slang“ meinen persönlichen Lieblingssong. Vorher war es für mich immer schwierig gewesen, sich auf so etwas wie einen beständigen Lieblingssong festzulegen, man hat wohl immer irgendetwas anderes, es ändert sich mit der Zeit und auch heutzutage höre ich wohl temporär immer wieder den einen oder anderen Song am häufigsten, aber dieser eine Song wird immer auf der gedanklichen Topliste den ersten Rang einnehmen. So wundervoll, philosophisch und unter-die-Haut-gehend. Zach Braffs Film erzählt dann aber darüber hinaus auch noch von der Suche nach sich selbst, da man sich doch irgendwann mal finden muss, um voll im Leben zu stehen – was dieses auch immer bietet, da es derart abwechslungsreich ist. Und so half mir GARDEN STATE nicht nur in dieser Hinsicht, dass man selber nun mal gewillt sein sollte, sich selbst zu finden und nicht einem illusionären Glückszustand hinterherzuhecheln, der so nicht existiert, sondern auch meine Liebe zur Musik endgültig zu entdecken, als ich mich der Randgruppe des „Indie Rock“ mit Leib und Seele verschrieb.

        Fazit: GARDEN STATE ist somit ein mustergültiges Beispiel für einen Film, der mit wenig ganz viel schafft, exzellent inszeniert und gespielt ist und hierbei auch noch eine hervorragende, den Film adäquat unterstützende Musik präsentiert und auf einer ganz persönlichen Ebene noch so viel mehr transportieren kann.

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        • Na, dann kannste dich ja auf Season 3 von "Homeland" freuen, ist mMn nämlich wieder besser als die eher durchwachsenere zweite. :)

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          • alex023 07.01.2015, 10:41 Geändert 07.01.2015, 10:45

            Ah, sehr interessant.
            Das wäre ja dann ja ein grundsätzliches Sperren gegen solche Filme aufgrund von Annahmen/Werten, die du vorher festgelegt hast? Ist natürlich eine mögliche Herangehensweise. Davon erkenne ich Teile bei mir selbst wieder, wobei ich bei sowas wie "Oldboy" doch dagegen steuer. Klar, alles wahr, was du schreibst, aber mich kann der Film trotzdem kriegen, wenn er - oh weh! - unterhält oder irgendwelche anderen Formen von Impulse liefert.

            Jedoch bleibt's interessant - ich klau mir demnächst evtl. mal das Konzept; womöglich könnte ich da auch einiges auftreiben.

            Achso: deine Argumentation zu "Black Swan" finde ich z.B. absolut treffend, sehe das genauso.

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            • Die Generalisierung ist hier ja auch wieder brachial. Was soll das?
              Hier wird suggeriert, dass "die Amerikaner" (sprich die Bevölkerung >.<) "Angst" vor Europa habe aufgrund der "Taken"-Reihe. Klar, eine andere Überschrift bringt's natürlich nicht und genau deshalb hab ich wahrscheinlich auch drauf geklickt. Also: hat funktioniert, wunderbar.
              Es ist aber natürlich auch bedenklich, dass Hollywood sich selbst immer wieder ins Fadenkreuz rückt (in wie vielen unzähligen Filmen wurden falsche "Fakten" über Europa verbreitet und nicht hinterfragt?)...ich war selbst noch nie in den USA und kann deshalb nicht sagen, wie die da drauf sind. Letztlich könnte alles, was ich weiß, nur eine große Fälschung jeglicher Medien sein (unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich). Also reiße ich mich nicht hin zu einem "wie dumm sind die Amerikaner", sondern vielmehr zu einem "wann lernen wir, dass Filme nicht zwangsläufig wahre Begebenheiten zeigen" und dann vielleicht noch "die Nachrichten sind nicht Informations-, sondern Unterhaltungsmedium". Traurig, aber wahr. Was noch?

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                alex023 06.01.2015, 22:55 Geändert 13.01.2015, 22:06

                SCRUBS Life Lessons #1:

                „I think one of the most universal human experiences is feeling alone. You'd never know it, but there's most likely tons of people feeling the exact same way. Maybe because you're feeling abandoned. Maybe because you realize that you aren't as self-sufficient as you thought. Maybe because you know you should've handled something differently. Or maybe because you aren't as good as you thought you were. Either way, when you hit that low point, you have a choice. You can either wallow in self-pity...Or you can suck it up. It's your call.“
                (https://www.youtube.com/watch?v=dpsdyEYLDvM) / (Season 1, Episode 23, "My Hero")

                Ich denke, für jeden fühlt sich unsere Welt irgendwie anders an. Damit wird sich wohl fast jeder einverstanden erklären. Wenn wir nach Schopenhauer gehen, liegt das schon ganz einfach daran, dass wir die Welt eben nur in unserer Vorstellung (nicht Imagination!) wahrnehmen; einen anderen Zugang können wir gar nicht haben. Und doch teilen wir gemeinsame Gefühlszustande und können sogar diese Emotionen jemand anderem gegenüber erklären. Dieser andere kann dies verstehen und womöglich sogar nachvollziehen, auch wenn es sich wohl immer um ähnliche Zustände handeln wird, nie gleiche. Aber eigentlich ist das auch gar nicht so wichtig: jeder kennt den Moment, wenn man sich auf einmal verloren fühlt. Wenn man alleine da sitzt/steht/liegt und die Einsamkeit einen aufzufressen droht. In dieser Situation hat man, frei nach Dr. John Michael Dorian („How d’ya know my middle name?“), zwei Möglichkeiten: im Selbstmitleid zu versinken oder einfach aufzustehen und weiterzumachen. Natürlich ist das nicht einfach, niemand behaup-tet das. Aber letztlich ist es wahrlich die eigene Entscheidung: man muss nur genug Courage aufbieten, um die Widrigkeiten überwinden zu wollen (!). Niemand behauptet, dass es funktionieren wird. Aber letztlich kann man es doch immer noch versuchen. Denn, auch wenn ich es nicht gerne tu, hier muss man einem breit bekannten und beliebten Zitat vielleicht widersprechen, was da lautet: „Do it or don’t. There’s no try.“
                Ich weiß nicht, ob ich wirklich daran glaube. Vielmehr hat es für mich schon einen Wert, wenn jemand zumindest mit *gutem Willen* etwas *versucht*. Manchmal kann man nicht mehr verlangen. Wenn jemand selbst in aussichtslosen Situationen sich selbst treu bleibt, ist schon viel erreicht. Zumindest nach meinem jetzigen Stand (philosophischer) Betrachtung.
                Wie schafft man es nun, an dieser speziellen Situation, die faktisch von fast allem jederzeit ausgelöst werden könnte, nicht zu zerbrechen? Wenn man kurz davor ist, sich in sich selbst zu verlieren, zu bedauern, was man getan hat oder was man vielleicht nicht getan hat (bedauern ist sowieso nicht gut/sinnvoll), dann sollte man sich darauf besinnen, was man womöglich jemand anderem raten würde. Man denke an einen Freund, der sich in so einer Situation befände. Genau dann würde man auf seine entwickelten Vorstellungen zurückgreifen und versuchen, danach zu handeln. Ob es letztlich möglich ist, ob es funktionieren würde – das spielt dann eine untergeordnete Rolle. Das Ziel ist die Einstellung – wenn man die beibehält, ist man schon einen Schritt weiter. Und vielleicht verliert man sich dann nicht selber.

                P.S.: Ich weiß: First World Problems. Aber – wie ich schon mal schrieb und nachwie-vor von überzeugt bin – es gilt nicht nur „wenn man etwas mag, ist es nicht doof“, sondern auch, „wenn du ein Problem hast, ist es nicht unwichtig“. Egal, wenn jemand größere Probleme zu haben scheint. (Allein der Umstand, dass ich mich rechtfertige, ist schon etwas bedenklich. Aber ich werde darüber hinwegkommen.)

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                  alex023 06.01.2015, 16:24 Geändert 11.01.2015, 17:06
                  über Bananas

                  Ganz schön spoofy geht es ab in einem der frühesten Werke Woodys. BANANAS ist ein kleines und arg kurzes, dafür aber sehr ambitioniertes Filmchen, blödelt nur vor sich her (aber irgendwie charmant) und ist aber gleichzeitig immer dann messerscharf in seiner Satire. Offene Kritik (ich kann das nicht mehr subtil nennen) an US-Regierung und –Außenpolitik manifestiert sich im völlig überzeichnet dargestellten (!), aber nicht weniger wirklich wahren Wahnsinn der Revolution irgendeiner Bananenrepublik in Lateinamerika. Woody spielt natürlich sich selbst als bestimmten, gutgläubigen, eigenwilligen Kauz, der in irgendein Schlamassel herein gerät, aber am Ende natürlich als Sieger vom Platz geht. Wirklich komisch ist der Film aber leider nur an einigen Stelle und auch die Intention der Satire, die letztlich etwas zu viel Klamauk enthält, um wirklich über diese Ebene heraus einen hohen Wert zu haben, hilft dann nicht weiter. Mehr so ein Highlight-Picking, die aber selbst nicht wirklich so super sind. Letztlich solide und natürlich noch anschaubar.

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                    alex023 05.01.2015, 23:36 Geändert 06.01.2015, 00:02

                    Gesneaked!

                    ST. VINCENT ist so ein bisschen wie ein Buffet, bei dem man aber bloß das Essen findet, was man alltäglich verzehrt. Was ich mit diesem furchtbaren Vergleich ausdrücken möchte: Bill Murray gibt Altbekanntes zum Besten. Und das schmeckt alles. Aber man hat eben all das schon mal gesehen (gegessen). Garniert wird das mit (weitaus mehr als) einer Prise Klischees und Vorhersehbarkeiten. Also wirklich. Man hat wohl in der letzten Zeit nicht viele derart unoriginelle Filme zu sehen bekommen. Aber letztlich schmerzt es nicht, weil es durchaus spaßige Stellen gibt, die Musik zwar berechnend indie-traurig ist, aber dafür gut. Außerdem ist der kleine Junge wirklich niedlich und wirkt wie ein junger Tom Schilling (weiß auch nicht…). Melissa McCarthy nervt auch nicht zu 101 % der Zeit und deshalb kann ich ruhig sagen: in der Sneak hab ich schon wesentlich…wesentlich Schlimmeres gesehen.

                    (Interessant war dann aber schon zu sehen, wie sich mindestens die Hälfte der Leute nahezu bei jeder halbwegs, ansetzweise als witzig durchgehenden Szene derartig beömmelt hat, dass man glauben konnte, die hätten alle noch nie was zu lachen gehabt…)

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                      alex023 04.01.2015, 13:51 Geändert 13.01.2015, 20:42

                      You always seemed so sure
                      That one day we'd be fighting
                      In a suburban war
                      Your part of town against mine
                      I saw you standing on the opposite shore

                      Wie Spike Jonze hier in Zusammenarbeit mit den großartigen Arcade Fire, ähnlich wie später in "Her", eine nahe Zukunft als Abziehbild der Gegenwart illustriert, mit poetischen, weichen, wunderschönen Bildern, lässt für mich SCENES FROM THE SUBURBS zu einem grandiosen kleinen Film werden, der es sehr wohl wert ist, mehrfach angeschaut zu werden. Man versinkt in der Melodik von "The Suburbs", verliert sich in der dramatischen Abgeschiedenheit von Suburbia und kämpft im Geiste mit im "Suburban War". Wie auch das dazugehörige Album der kanadischen Indie-Rocker versprüht dieser Film eine leichtfüßige und gleichzeitige so schwerwiegende Einzigartigkeit, die seinen ganzen Esprit wohl erst in der Repetition und im Nachgang entfaltet. Unbedingt empfehlenswert.
                      (http://vimeo.com/36170225)

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                      • "Im Endeffekt schneidet sich der Verleih hier wohl aus Angst selbst ins Fleisch, wenn er das Verkaufsargument für die Zielgruppe (Zuschauer mit gesundem Menschenverstand) versteckt und die Dramatik der wahren Geschichte entschärft, um bloß niemandem vor dem Kauf auf die Füße zu treten."

                        Volltreffer.

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                        • Wollte ernsthaft auch so einen Artikel schreiben, dann seh ich auf einmal deinen. Wichtiges Ding, nett geschrieben. Freue mich auf den 15.1. :)

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                          • gogogo mehr filme & serien ist wie musik in meinen ohren...

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                              • Ah, danke für die Erinnerung, "Children of Men" wollte ich auch mal wieder schauen und dein Vermerk dazu macht's noch begehrenswerter...
                                aber sag mal, was war denn bei "Dazed and Confused" los?:/

                                • Irgendein bestimmtes Ziel dieses Jahr?

                                  • Oha, ja, Wahnsinn, jedes Jahr was neues im Programm!

                                    Ich sag mal 267, ist ein Bauchgefühl. (Wahrscheinlich eh voll falsch.)

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                                    • über SERIEN

                                      Das Jahr 2015 beginnt mit den ersten beiden Projekten: THE WIRE und SCRUBS. Es geht wieder los, wuhu! \o/

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                                      • Die Studie eines Junkies 2.0?

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                                        • Buuh, das muss ganz voll werden, mein lieber, du wirst doch in einiger Zeit einige Zeit Zeit haben? (Wow. Das Jahr ist noch so jung und schon dreh ich total ab. Aber auch nicht verwunderlich.)
                                          Ich fang jetzt übrigens mit "The Wire" an. Also heute, irgendwann.

                                          Frohes Neues übrigens.

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                                          • alex023 30.12.2014, 16:55 Geändert 30.12.2014, 21:12
                                            über SERIEN

                                            Das war's mit Serien für dieses Jahr. IT'S ALWAYS SUNNY IN PHILADELPHIA knüpft mit Season 4 auch genau da an, wo's aufgehört hatte. (Absolute Empfehlung für alle Fans von Community und Liebhaber von schwarzem Humor, Sarkasmus und Meta-Humor).

                                            War ein interessantes Jahr...

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                                              Lose Gedanken...

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                                              „Within our lifetimes, we've marveled as biologists have managed to look at ever smaller and smaller things. And astronomers have looked further and further into the dark night sky, back in time and out in space. But maybe the most mysterious of all is neither the small nor the large: it's us, up close. Could we even recognize ourselves, and if we did, would we know ourselves? What would we say to ourselves? What would we learn from ourselves? What would we really like to see if we could stand outside ourselves and look at us?”

                                              ANOTHER EARTH schneidet in seiner kurzen Laufzeit beachtlich ambitioniert eins der spannendsten Themen unserer Zeit an: Selbsterkenntnis und Selbstreflexion. Gerade im Zuge der Differenzierung (sozialer Wandel der Industrialisierung) mit einhergehender Arbeitsteilung und weitreichender Individualisierung (u.a. von Lebensentwürfen) (inklusive Pluralisierung der Lebensformen) wird es konträrer Weise und auf eine perverse Art immer schwieriger, sich selbst zu bestimmen und zu finden. Derzeitige Zeitgeist-Filme („Frances Ha“, „Oh Boy“) machen es vor: ziel- und orientierungslos streunen wir Individuen durch die vom (Spät-)Kapitalismus beherrschten Welt umher, sind dem System hoffnungs- und willenlos ergeben. Was waren wir noch mal? Neugierige Erforscher des Ungewissen? Verteidiger der Werte, der Moral? Oder waren wir schon immer so?
                                              Dabei kann man das gut austesten: bist du eher der Höhlenmensch, der mit dem Faustkeil seine eigene Höhle baut oder der, der mit Faustkeil den anderen erschlägt, der vorher schon die Höhle gebaut hat, damit man sich selbst nicht die Arbeit machen muss…that’s it.
                                              Der Film ist vor allem auch ein Zeugnis von Konsequenzen aus Entscheidungen und Earth 2 als Allegorie für die Möglichkeit, das Geschehene zu ändern, ist äußerst verlockend, weshalb all das ja gerade so gut funktioniert. Im Endeffekt ein Gedankenexperiment, da ich in all das so viel hineininterpretiert habe, wie es eigentlich nur geht. Aber so kann man ANOTHER EARTH gerne als Auslöser für weitreichende Gedankengänge und –ströme sehen und dafür bin ich immer gerne zu haben, vor allem in der heutigen Zeit.
                                              Nebenbei bemerkt ist der Film natürlich auch eine einzige inszenatorische Wucht, diese Bildsprache, die poetische Fotografie – wunderschön! Und Brit Marling und Pendant William Mapother spielen auch noch so fantastisch. Empfehlung für jeden, der was für Sci-Fi übrig hat und auch dem neueren Stil der Indie-Szene folgen kann/möchte. Wer gerne mal nachdenken möchte über angesprochene Themen, der sei hier auch eingeladen. (Cahills neustes Werk, „I Origins“, ist zwar nicht ganz so gut, aber definitiv auch einen Blick wert…).

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                                              • Hm, könntest du deinen kurzen Beitrag zu "Guardians of the Galaxy" evtl. etwas ausführen (falls Zeit/Lust^^), da ich grundsätzlich zu verstehen glaube, worauf du hinaus willst, aber es meiner Meinung nach nicht auf dieses Werk übertragbar ist. Lasse mich aber gerne des Gegenteils überzeugen (und mag den Film dennoch^^).

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