alex023 - Kommentare

Alle Kommentare von alex023

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        • https://twitter.com/thealex023/status/569621746330021888

          Bin bereit. Etwas vorzeitig, aber gut. Um 0:00 Uhr geht's ja auch schon los mit den Bohnen. Deshalb erst mal noch 'ne Folge Scrubs und 'ne Tasse Suppe.

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          • Live-Blog, Live-Chat, RBTV-Oscast - wann soll ich dann noch auf den Fernseher zu Pro7 gucken?

            Es stehen ja auch nur wirklich 2 Fragen im Raum zu den wichtigen Kategorien:

            Redmayne oder Keaton?
            Boyhood auch bester Film oder "nur" beste Regie und dafür Birdman bester Film?
            Der Rest ist doch relativ safe.

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            • Ist halt ein Happening. Macht ja irgendwie Spaß. Wenn man sich mit dem ganzen Quatsch drumherum abgefunden hat, geht's ja auch. Und ab und zu gewinnt ja auch mal der eigene Favorit. Dieses Jahr dann MP-Chat und RBTV-Oscast parallel. Bis nachher.

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              • Die Waffeln werden gleich noch vorbereitet und dann bin ich bereit. (#Oscar #Nostalgie #MachenWirEsNochmalWie2013 #KaffeeNichtVergessen)

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                • Hä, dachte Vinnie Chase spielt Aquaman ?!

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                  • https://www.youtube.com/watch?v=WinDf_5G9Ps

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                    • Patricia Arquette. So safe.
                      Außer die Academy hat mal wieder Bock und meint Meryl Streep. :D :D

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                        Lief gestern im TV nebenbei bei der Urlaubsplanung und ich glaub, ich hatte zu viel Eistee getrunken, aber waren schon irgendwie wieder die gleichen Figurentypen wie in solchen Komödien immer? (z.B. in "Hangover"?). Egal. Was mich etwas aufgeregt hat, war die Synchronstimme von John Cusack...meistens schau ich den nur im Original, aber hier hat er die gleiche Stimme wie Edward Norton...hab immer dessen Charaktere aus "Fight Club" oder jetzt "Birdman" vor mir gesehen und das hat mich wahnsinnig gemacht, da ich so immer aus dem Film rausgerissen wurde, wenn ich mal länger hingeguckt hab...

                        Kennt ihr das, wenn man bei einem Darsteller immer an einen anderen denken muss wegen der Synchronstimme? Ja, die O-Ton-Puristen da draußen sind außen vor - ich bin seit längerer Zeit eigentlich ja auch komplett umgestiegen, sofern es geht - aber man hat ja früher schon vieles in der Synchro gesehen...

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                        • " Achja, McC ist keinesfalls so stark, wie alle behaupten."

                          Doch doch doch doch doch! :D
                          Aber natürlich war er in "True Detective" und "Dallas Buyers Club" noch besser.

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                          • Nachdem du TWoWS und GotG so ganz anders fandst als ich, kann ich dir bei American Hustle ja sogar teilweise zustimmen...ich weiß nicht, wie du sonst zu Scorsese stehst, aber hast du hier nicht auch ein schlechtes Rip/Off gesehen? :D

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                              Ein richtiger Gute-Laune-Film!
                              Fängt eigentlich ganz gut an, die beklemmende Atmosphäre spricht für sich - doch dann wird's irgendwann arg anstrengend. Ein Film über von Ehrgeiz zerfressenden Männern, die fortwährend unglücklich sind, die es sich selbst oder anderen (oder beides) immer wieder beweisen wollen (müssen). Die Dramaturgie wird dann irgendwann arg komisch, diese Umsetzung hat mir nicht wirklich zugesagt. Dazu ist der Film auch wirklich zu lang - vor drei Tagen in "Inherent Vice" habe ich noch eine Viertelstunde länger sitzen müssen (dürfen!) und es kam mir nicht so behäbig vor - es ist also kein Sitzfleisch-Problem bei mir. Darstellerisch war das ganz gut, Mark Ruffalo sticht da ein bisschen heraus, Channing Tatum ist solide, Steve Carell lange nicht so gut, wie er gemacht wird. Nur weil jemand mal eine untypische Rolle verkörpert, ist er nicht der gleich der heißeste Shit überhaupt. Die Musik war auch recht nett. Insgesamt fühlt sich der Film aber nicht wirklich gut und vor allem rund an - hab mir irgendwann dann gewünscht, dass es bald mal vorbei ist.

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                                Gesneaked und so. Ich habe so ein paar Theorien zu dem Film.
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                                  Film Nr. 1200 // Preview [OmU]

                                  „Chotto, Kenichiro, Dozo! Motto panukeiku... motto panukeiku! MOTTO PANUKEIKU!“

                                  Instant-Kultfilm.
                                  Ganz anders als alles Vorherige zeigt sich Paul Thomas Andersons neustes Werk INHERENT VICE in einem lässigen, sanftmütigen, urkomischen Gewand. Vielleicht mag man am ehesten noch einen Vergleich zu „Boogie Nights“ ziehen können, aber nur, um ihn tatsächlich vom übrigen Werk abgrenzen zu können. Aber eigentlich ist dieser Film wirklich komplett anders, wahrhaftig neu. Selber habe ich Pynchon nie gelesen, aber es macht ja üblicherweise die Runde, dass seine Romane schwer zugänglich zu sein scheinen. Ebenso verhält es sich auch mit diesem Film – und trotzdem habe ich lange nicht mehr so viel Spaß im Kino gehabt. Auf einer oberflächlichen, unreflektierten Ebene ist INHERENT VICE nämlich erst mal eine saubere Kifferkrimikomödie, die unglaublich unterhaltsam daher kommt – die Freude der Darsteller ist greifbar, sie harmoniert wunderbar mit der gelassenen Ausstrahlung der Figur des Doc, dessen Charakterisierung zu Anfang an den „Dude“ erinnert, sich dann aber glücklicherweise – etwas mit dem Klischee brechend – in eine andere, unerwartete Richtung entwickelt. Larry „Doc“ Sportello ist nämlich ein üblicher Privatdetektiv, aber ebenso leidenschaftlicher Kiffer – diese beiden, sich eher widersprechenden Elemente funktionieren prächtig miteinander, da die Genügsamkeit seiner Figur entsprechend frischen Wind erzeugt. Seine Hassfreundschaft mit dem Cop „Bigfoot“ ist dabei ein so wunderbar tolles Utensil der Story, gerade zu essenziell, da es das gesamte, fahrig-wirkende (!) Konstrukt zusammenklebt. (Ein utopischer Wunsch, aber wer würde nicht die beiden als Gespann in einer ungewöhnlichen Krimi-Serie irgendwelche Fälle lösen sehen wollen?).
                                  Der Großteil der restlichen Figuren bleibt dann zunächst eher etwas eindimensional, was an dem breiten Spektrum derer liegt, aber letztlich auch nicht stört, da es das Drehbuch auf außergewöhnliche Weise schafft, winzige Details einzustreuen und sie erst wesentlich später an anderer Stelle wieder aufzugreifen – man hat letztlich ein Gefühl der Komplettierung, der Abrundung – alles scheint zu passen. Anderson inszeniert hier wieder einmal außergewöhnlich und trifft stets den Punkt. Die Fotografie des malerischen Kalifornien ist wunderschön (poetisch), die Musik verdammt gut (klasse Songauswahl und Score von Jonny Greenwood). Der Film versprüht dabei ein so originelles Flair – ohne die stilistischen Merkmale PTAs zu vergessen. Joaquin Phoenix spielt lässig und grandios, Josh Brolin ist großartig, selbst Owen Wilson agiert wirklich gut (der Rest bleibt ebenso nichts schuldig).
                                  Ein gelegentliches „what the fuck?“ darf genauso nicht fehlen wie die immer wieder aufkommenden Lacher und Schmunzler; dazu findet man wieder einige Szenen, die an glorreiche, filmhistorische Momente aus dem bereits erwähnten „Boogie Nights“ erinnern („Donut“- & „Jessie’s Girl“-Szene). INHERENT VICE bewegt sich auch nahe an der eskalativen Sphäre eines Scorsese-Films („The Wolf of Wall Street“), legt jedoch dann immer wieder einen langsameren Gang ein, um die Müßigkeit und Gelassenheit des Ensembles zum Ausdruck zu bringen. Es gibt mehrere, schier endlos lange Szenen, die beinahe ohne Kamerabewegung auskommen und nur zwei Personen nebeneinander zeigen, wie sich unterhalten – oder sogar nichts machen. Sehr gut sind auch viele Momente, in denen sich Doc mit einer anderen Person trifft und beide erst mal über etwas ganz anderes reden, als sie es ursprünglich geplant hatten – und dann erst nach einer Weile zum Thema kommen. Wie angesprochen, bleiben sehr viele Figuren teilweise auf der Strecke, so dass man das Gefühl hat, dass man noch eine Stunde hätte zusehen können, um mehr über sie zu erfahren, aber gerade diese außergewöhnliche Ausgestaltung dieser Figuren ist ein absolutes Markenzeichen für großartige Autoren wie PTA.
                                  Letztlich ist INHERENT VICE auch eine Reflexion über das Dasein des Menschen – wie es das Vorgängerwerk „The Master“ und auch die beiden epochalen Meisterwerke „Magnolia“ und „There Will Be Blood“ genauso waren. „Inherent Vice“ – das bedeutet frei übersetzt wirklich „Natürliche Mängel“, wie es der deutsche Nebentitel suggeriert. Irgendwann im Laufe der Geschichte kommt es zur Sprache, aber es steht auch metaphorisch für alles in diesem Film: die gesamte Gesellschaft – hier persifliert in ihrer ganzen stoischen Eigensinnigkeit und Hang zum Wahnsinn – lebt, profitiert, ergötzt sich an und identifiziert sich durch eben diese immanenten Laster. Jeder Mensch ist von ihnen gezeichnet und das Zusammenspiel derer ergibt den exzentrischen Erguss im verrückten Chaos, im famosen Irrenhaus der Moderne (heute: Postmoderne). Regeln sind fade Richtlinien, Hinweise, staubtrocken, veraltet und eigentlich obsolet. Obligatorisch ist die eigene, konstruierte Identität(skrise), der unaufhörlich wachsende Egozentrismus und Verfall ursprünglicher, freier Werte. Dabei manifestiert sich INHERENT VICE in einer so unablässigen, gar schon wirr-anmutenden Lässigkeit und Harmonie, dass man von der subtilen Brutalität erschlagen wird.
                                  Instant-Kultfilm. Aus diesen und allen anderen Gründen. Außerdem ein Film, den man wohl noch unzählige weitere Male anschauen kann und stets neue, berauschende, tolle, wunderbare Dinge finden kann.

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                                  • Das ist ja echt noch human, was du hier abziehst, das sind ja nur zwölf Einträge mehr als bei mir!

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                                        alex023 02.02.2015, 23:53 Geändert 03.02.2015, 00:02

                                        Gesneaked und so. Ja, Kackfilm. Der Kameramann hat vorher schick einen durchgezogen, springt wie von der Tarantel gestochen herum, kriegt's nicht einmal hin, das Bild gerade zu halten. Thor, äh Chris Hemsworth als - wie hieß er noch gleich? - Hathaway (genau! wie Anne...) ist der Übergott schlechthin (da kann der Typ mit dem Hammer sonst was machen), der Rest der Schauspieler ist so unbedeutend, dass er schon wieder egal ist. Bebildert ist das ja ganz nett, die Nachtaufnahmen und der ganze Kram. Aber hab ich schon erwähnt, dass die Kamera der hinterletzte Mist war? Außerdem war der Schnitt viel zu schnell, da wird dir Dynamik vorgegaukelt, die nicht vorhanden ist - der Film ist mindestens gute 45 Minuten zu lang, da wird so vieles unnötig in die Länge gezogen...oh und dieses eine Gespräch zwischen Hathaway und seiner Trulla ist auch "screenplay-writing 101 with the little help of my dear friend 'the book of 1001 clichés'"...so wie der meiste Rest auch. Die Story ist derart hirnrissig, dass man sich irgendwann auch gedacht hat, scheiß was drauf, machen wir einfach das hier und das hier und, ach, das war's dann schon.
                                        Immerhin hab ich jetzt Mittwochabend noch nix vor. Weil die Höhe des Ganzen ist, dass eine von uns vor zwei Wochen (vor "Birdman") vier Karten für den "Männerabend" zu ebendiesem Film gewonnen hat - da wollten wir eigentlich hingehen. Sie ist dann heute gegangen...
                                        Man fragt sich dann halt auch, was so ein Unsinn soll.

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                                          In THE GRAND BUDAPEST HOTEL geht es zum Teil um ein gestohlenes Gemälde - ein sehr schöner Bezug direkt zur Inszenierung des Films, da hier jede Einstellung selbst wie ein solches aussieht. Dazu kommen die Farbkompositionen, die wundervollen Settings und schrulligen Figuren, die skurrile Gestaltung des Gesamtwerks (natürlich letztlich obligatorisch bei Wes Anderson und ähnlichen Vertreters dieser Sphäre). Die Musik ist schön gewählt, man mag einfach gerne zuschauen - auch wenn irgendwann auffällt, dass hinter der Fassade nicht viel Substanz steckt. Aber, meine Güte, der Film ist einfach unglaublich charmant, verdammt unterhaltsam, die Kamera ist hervorragend, die Schauspieler agieren allesamt tadellos, die Monologe und Dialoge sind erste Sahne - diese Art von Film kann dann auch einen eher oberflächlichen Plot verkraften. Was noch gefiel, war die stringente Dynamik, die sich überwiegend durch fast die gesamte Laufzeit zog. Macht Spaß für Augen, Ohren, Hirn und Herz.

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                                          • Was mir vor allem an diesem Text gefällt, ist die fast schon lyrische Sprache, mit der du zu uns sprichst und dem Bilderrausch Malicks gerecht wirst. (wenn ich den richtig in Erinnerung habe^^)

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                                            • Ganz toller Text, ich LIEBE diese Folge (vor allem die "For the longest time"-Szene) und kann absolut nachvollziehen, was du gefühlsmäßig da zu erzählen hast. Schönes Ding. :)

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                                              • Mh, das macht Lust auf den Film. Kann mit dieser Art Film (Anime?) ja eigentlich überhaupt nichts anfangen - frag mich nicht, ist einfach so - aber jetzt bin ich doch hooked.
                                                Bester Beitrag bisher! (Ok, war mein erster...^^)

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                                                  alex023 01.02.2015, 04:05 Geändert 01.02.2015, 04:12

                                                  Mit welcher Selbstsicherheit THE WIRE seinen Kosmos dem Zuschauer ganz entgegen der üblichen Sehgewohnheiten und Erwartungen ausbreitet, ist schier außergewöhnlich. In akribischer Ruhe treibt sich die Serie voran, genauso mühsam wie die Arbeit am Fall fällt der Einstieg. Man wird nämlich direkt in den Ort des Geschehens katapultiert – aber von einem sehr langsamen, nuschelnden Katapult. Aber so ist es letztlich fast mit jeder HBO-Serie.
                                                  Wir befinden uns in Baltimore, einer der Armuts-, Korruptions- und Verbrechenszentralen Amerikas, einer Stadt, verseucht von Drogen, gezeichnet von Verwahrlosung und ein Musterbeispiel für Suburbanisierung. Hier gelten andere Regeln als anderswo – Familie, Hautfarbe und Herkunft nehmen wichtige Teile ein, die Hauptrolle spielt aber wie immer das Geld und die damit verbundene Macht. Die Macht, ein Leben zu leben, was weit hinter den kühnsten Vorstellungen des Großteils der Leute ist; die Macht, sich gegen die allumfassende Gefahr, ausgestrahlt von dieser untergegangenen Stadt, abzusichern. Bei allen anderen hilft nur der nächste Schluck oder der nächste Schuss.
                                                  Detective Jimmy McNulty vom Homicide Department labert ein wenig zu viel in Ge-genwart eines befreundeten Richters über den Drogenboss Avon Barksdale, gegen welchen niemand vorginge, da ihn niemand kenne. Schon werden die ersten Schritte eingeleitet – man möchte meinen, auch die Polizei darf mal Fehler machen und sowas nicht erkennen. Wenn es denn nur so wäre; wenn es denn dann dazu käme, dass man alles daran setzt, dem Drogenhandel Einhalt zu gebieten. Doch so funktioniert die Realität nicht. Deshalb funktioniert THE WIRE so auch nicht. Obwohl McNulty letztlich Teil einer Spezialeinheit wird, bekommen sie nichts als Steine in den Weg gelegt. Denn wenn man letztlich dem Weg des Geldes folgt, führt er immer zu den Hohen und Mächtigen – fast schon ein Naturgesetz.

                                                  „All my people, man, my father, my uncles, It's just what we do. You just live with this shit, until you can't breathe no more. I swear to God, I was courtside for eight months, and I was freer in jail than I was at home.“

                                                  Ein in-sich-geschlossenes Milieu-Drama mit epischer Breite. Jede Figur ist so stark charakterisiert, dass man von dem Detailreichtum und Tiefe geradezu erschlagen wird. Alle haben Träume, Ängste, Wünsche, Bedürfnisse und eine eigene Moralvorstellung. Das schließt selbstverständlich die Cops nicht aus. Die verprügeln dann schon mal gerne einen unschuldigen Jungen, nur weil er nicht beim ersten Mal hört. Oder McNulty steht irgendwo auf der Seite eines berüchtigten Straßenräubers (Omar!), der Barksdale gelegentlich bestiehlt. Das sind nur zwei Beispiele von vielen. Denn sowohl die Cops als auch die Drogendealer von Barksdale sind in Baltimore aufgewachsen. Ihr Leben hat sich nur anders entwickelt – bzw. hatten sie entweder das Glück oder das Pech, in einem bestimmten Teil groß zu werden. Einmal drin, nie wieder raus. Das ist ungefähr so, wie wenn man immer sagt: „Du kannst den Jungen von der Straße holen, aber nicht die Straße aus dem Jungen.“ Sowas ähnliches versucht Poot seinem Freund Wallace zu sagen, als der an der Küste verweilt. Sie bekämpfen sich mit den verfügbaren Mitteln, sie organisieren sich – die einen jagen, die anderen werden gejagt; die einen suchen, die anderen verstecken (sich); doch letztlich verstecken sich beide voneinander. Die Koexistenz von Cops und Kriminellen und die tiefere Bedeutung dahinter wird hier auf ein neues Level gehoben: sie beide bedingen sich letztlich selber. Es ist ein Spiel, nicht mehr, ein Spiel gegen die aufgestellten Regeln einer postindustriellen, kapitalistischen Gesellschaft (s.o. – das Geld regiert die Welt), ein perfides, grausames, tödliches Spiel, was die beiden Gruppen gegeneinander austragen, obwohl sie eigentlich auf der gleichen Seite stehen. Nur aufgrund individueller, meist zufälliger Entscheidungen, die am Rand des Weges getroffen wurden, schießen sie aufeinander, nicht füreinander. Es ist eigentlich so absurd. Denn McNultys Aufscheuchen der Bosse zur Einsetzung der Spezialeinheit rührt nicht von seinem polizeilichen, ehrlichen Gewissen her, was bloß das Verbrechen stoppen möchte, sondern ist Ausdruck seines rebellischen, narzisstischen Charakters, der gerne sehen möchte, wie die Oberen stolpern – das alles sieht er später ein. Aber dies ist wohl auch wieder höchst auffällig und ein Beleg für die These, dass sich die sich bekämpfenden Gruppen doch viel näher stehen, als man es zunächst glauben mag (will).

                                                  McNulty: „Lester, are we still cops?”
                                                  Freamon: „Technically, I suppose so.”
                                                  McNulty: „OK, I was just checking.”

                                                  Es gibt noch so viel, was man alles gar nicht so breit erwähnen kann, deshalb hier mal im Schnelldurchlauf: schauspielerische Extraklasse auf minimalistischer Ebene, einen cooleren Seriencharakter als Omar gab es nie und wird es nie geben, Bubbles ist ein lässiger Typ, Stringer Bells bzw. Idris Elbas Stimme ist unglaublich toll, das Intro/die Intromusik sind perfekt auf den Rest abgestimmt.
                                                  Und, meine Fresse, in der Szene am Ende einer der späteren Folgen, in der ein Mit-glied der Spezialeinheit angeschossen wird, wie da die Kamera als Beweis der ganzen Neutralität des Drehbuchs und der Serie an sich ganz langsam sich heraus bewegt und dann ganz munter die Abspannmusik erklingt – das hat mich echt getroffen. Keinerlei Kommentar, keine Bewertung – THE WIRE zeigt einfach die schonungslose, authentische Realität in all seinen Facetten. Ambivalent, kontrovers, grandios.

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                                                  • Ich finde durchaus auch, dass Sexismus nach wie vor ein großes Problem in unserer Gesellschaft ist. Und so weiter, und so fort. Das "Ghostbuster"-Reboot interessiert mich nicht, sie könnten auch sonst was verändern, ich hab nur den ersten originalen Film gesehen und fand den gar nicht so toll. Also das mal vorab.

                                                    "Die Besetzung des kommenden Ghostbusters-Reboots ist wasserdicht. Wer daran trotzdem herumkrittelt, hat offensichtlich etwas gegen Frauen und darf sich anschließend dann auch nicht über die Sexismus-Keule wundern."

                                                    Das erste ist eine subjektive Aussage. Sowas darf doch jede/r anders sehen - nicht weil er/sie ein Sexist/in ist, sondern weil er/sie einfach eine andere Meinung dazu hat. So einfach ist das. Wenn man nämlich jede/n sofort mit der Sexismus-Keule brandmarkt, befeuert man die Idioten, die tatsächlich solche Ansichten vertreten auch noch. Deshalb mag ich diese Pauschalisierung ÜBERHAUPT GAR NICHT. Finde ich wirklich sehr schwach, vor allem da man zuvor dem Artikel sehr gut folgen konnte und ich es natürlich gut finde, wenn hier so etwas thematisiert wird.

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