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Alle Kommentare von angucker
Warnung: Dieser Film ist beschreibt Rassismus, Obszönitäten aller Art (vom beherzten Kniff in den Hintern des Sklaven durch die gemeine superblonde Tochter bei Tisch bis hin zu öffentlichem Geschlechtsverkehr, Kastration und allen möglichen Zoten) und dieser Film ist nicht geschmackvoll. Wenn wir diese Pillen geschluckt haben, bleibt ein origineller Sex- Blax- Racist-ploitation Film mit viel Nacktheit, Gewalt und einigen wirklich scharfen Dialogen. Beispiel: Der schwule Sklavenhändler mit französischem Akzent und seinen irren Monologen zur Schönheit nackter männlicher Sklaven. Und die doch nicht so feine "Leih-Ehefrau" aus dem Hurenhaus (was für eine Schönheit übrigens) mit ihrer gestochenen Ausdrucksweise und ihrem zickigen Beharren auf Umgangsformen. Pam Grier hat leider nur eine winzige Nebenrolle. Und die beiden männlichen Hauptdarsteller (Ken Norton als Bodybuilder-Mandingo und Warren Oates als Hammond Maxwell) können leider nicht überzeugen. Der eine zu schlicht und der andere macht immerzu seltsame Grimassen.
Trotzdem ein sehenswerter Film aus den wilden 70ern, als noch für eine Massenszene massenhaft nackte Brüste ins Bild gerückt wurden und Prügeleien noch aussahen wie Staatstheater Hellersdorf. Nicht so stimmig wie "Mandingo" von Richard Fleischer, dafür direkt wie ein Messer am Gehänge.
Meine erste vollständige Begegnung mit Pam Grier, einer sehr langbeinigen und sehr vollbusigen farbigen Schauspielerin, die mit ihrer leicht arroganten Attitüde und einer geradezu erdrückenden Präsenz wirkt wie eine farbige und weibliche Ausgabe des jungen Michael Caine. Dieser immerhin im Verleih von MGM gelandete Low-Budget Film soll in Südamerika spielen, ist aber offensichtlich auf den Philippinen gedreht worden, was man an vielen einheimischen NebendarstellerInnnen (der dickliche Drogenbaron nebst Gefolge zum Beispiel) erkennen kann. Zeitgeistig etwas "nackt und dreckig" ist das Ganze. Es beginnt mit voyeuristischen Szenen unter der Dusche des Frauengefängnisses, doch schnell nimmt der Film mit der Flucht der beiden ungleichen Schönheiten (Margaret Markov spielt die blonde Revoluzzerin aus gutem Elternhaus) Fahrt auf und bewegt sich mit Catfight, einigen Schießereien und zum Teil wirklich witzig inszenierten komödiantischen Einlagen durch den Dschungel bis zum großen Shootout. Viele skurrile Details halten den Film am Laufen, auch wenn die beiden gut aussehenden Hauptdarstellerinnen nicht im Bild sind: Der geschickte Einsatz einer gebrauchten Baumwollunterhose zu taktischen Zwecken, der durchgeknallte amerikanische Gangsterboss Ruben (Sid Haig), der die Einheimischen mit Countrymusik, absurden One-Linern und der sexuellen Ausbeutung ihrer Töchter verwirrt. Es gibt einen dem damals sehr angesagten Che Guevara nachempfundenen gutherzigen Revolutionär (der einen bebrillten, oberschlauen Nerd als Assistenten hat), diverse korrupte Polizisten und einen fetten einheimischen Drogenboss. Die Figurenzeichnung ist absolut stringent und stets unterhaltsam.
Ich mag diesen dreckigen kleinen Film von 1971 trotz seiner schlichten Story und erkennbar billigen Produktion. Die Vorlage zum Drehbuch schrieb übrigens Jonathan Demme ("Stop Making Sense", "Schweigen der Lämmer")
Dieser Film ist "Coach Carter" (2005) über ein anderes Thema: Gesellschaftstanz als sozialer Drill, Umgangsformen als Einstieg in die bürgerliche Gesellschaft. Antonio Banderas spielt die Rolle des Pierre Dulaine mit Grandezza, zeigt auch einige Tanz-Moves. Alfre Woodard brilliert als gestresste und selbstbewusste Rektorin einer "Problemschule". Und doch versagt der Film bei mir: Als Tanzfilm zu harmlos, die tänzerischen Szenen sind (bis auf eine sehenswerte Choreo für einen "Dreier-Tango" am Ende) holperig in die Handlung integriert, die Charaktere sind blass und es wird viel zu viel monologisiert. Selbst die Jugendlichen halten einander immer wieder lange Vorträge. Und nicht zuletzt muss nicht jeder Tanzfilm mit einem Wettbewerb enden, bitte!
Trotz der schlichten Story ist dies der perfekte Tanzfilm der 2000er: Tolle Dance Moves - selbst die sportliche Jessica Alba darf oft pausieren - die atemberaubenden Hip-Hop Tänze machen Vollprofis. Weshalb niemals das Gefühl aufkommt, dass hier Stars gedoubelt werden. Ein Soundtrack vom Feinsten voller (damals) aktueller Hits. Eine Kamera, die praktisch an den Akteuren klebt und Darsteller, die ihre Sache können: Die witzigen und oft einfach süßen Kinder perfekt in die Handlung integriert, die Gangster wirken echt, Mekhi Phifer ist vermutlich der Traum von Mann für jede Zuschauerin. Die lange Szene, wie er dem kleinen Kid (Zachary Williams) in aller Ruhe seinen Haarschnitt erklärt und die Angst vor dem Friseur nimmt. Und Jessica Alba wirkt in ihrer direkten, bodenständigen Art perfekt besetzt als Tochter einer Sozialarbeiterin mit klarem moralischem Kompass.
Zwei Tipps:
1. Ab und zu Augen weg von Jessica Alba - hier passiert noch viel mehr.
2. Der Film funktioniert nur im O-Ton.
Niemand kann diesen Slang synchronisieren. Die Schauspieler sind durch die Bank auch gute Sprecher (etwa die Mutter von Jessica Alba, gespielt von Lonette McKee - eine Stimme zum Niederknien). Die Dialoge sind auf den Punkt, voller Wortwitz und voller Sprachkunst (wenn etwa Rap-Star Missy der "bösen" Konkurrentin erklärt, sie solle ihren "pornographischen Scheiß woanders" tanzen und der Rest sei bei MC Hammer geklaut. Oder wenn Romeo Miller (das ist der größere Junge, im echten Leben Rapper aus einer Rapperfamilie) im Gefängnis mit eindeutiger Geste Jessica Alba erklärt, sie solle sich vom Acker machen. Was diese sofort und sehr nachvollziehbar kontert.
Perfekt gemachtes Genrekino und ich liebe auch den Fakt, dass es hier keinen "Wettbewerb" gibt wie in so vielen anderen Genrefilmen.
Fun Fact: Joy Bryant, die unglaublich langbeinige und heiße Freundin von Jessica Albas "Honey" ist wirklich in der Bronx aufgewachsen, wo der Film spielt und erst über ein ähnliches Programm wie im Film in der Welt des Showbiz gelandet.
In diesem Film das erste mal für mich zu sehen: Vokuhila Frisur in rot gefärbt bei Brigitte Nielsen.
Basketball-Drama mit einem jugendlichen Hauptdarsteller (Michael Rainey jr.), dessen Ballbehandlung ich als außergewöhnlich beschreiben würde - er wurde scheinbar nicht gedoubelt, jedenfalls nicht für die Szenen, wo er tiefenentspannt die unglaublichsten Moves mit Ball vorführt. Inhaltlich geht die Geschichte um einen jugendlichen Spieler, der zwar auf dem Court wie ein Großer spielt, ansonsten aber aus einer armen Familie mit einem Vater kommt, der sein eigenes zweimaliges Scheitern als Profisportler auf seinen Sohn überträgt. Zusätzlich hat der Junge eine merkwürdige Einschränkung: Er kann keine Zahlen lesen (was ihn auch als Basketballer erheblich behindert).
Aus diesen Zutaten wird ein eher durchschnittlicher BB-Film, der seine Stärken in den Umkleideräumen und auf den glänzenden Hallenböden der doch nicht so tollen Prep-School hat, wo die älteren Spieler versuchen, den mit 14 Jahren viel zu jungen Rookie wegzudrücken. Der aber seinerseits viel zu selbstbewusst und fokussiert ist, um dies zuzulassen und sich lieber an den Trainer der Mannschaft andockt und versucht, seinem Vater einen bezahlten Job im Team zu verschaffen.
Die Schauspielerei wird mit zunehmender Dauer des Films immer lustloser - alle bis auf den Hauptdarsteller spielen echt schwach. Zudem werden immer wieder Handyvideos in die Handlung eingebunden, was auch nicht gut funktioniert. Inhaltlich thematisiert der Film die verlogene Welt des High-School Basketballs, wo die Schüler allein aufgrund ihrer Talente durch die Schule geschleift werden (in diesem Fall sogar mit manipulierten Prüfungen) und andererseits offiziell nichts gezahlt werden darf. Daher auch der Name des Films. Das Ende des Films (wird nicht gespoilert) wirkt konstruiert.
Wer hier eine Komödie erwartet oder auf die (nicht passend besetzte-) deutsche Synchronisation angewiesen ist, sollte um diesen Film über das Vergiften von Beziehungen und die Loslösung von erwachsenen Kindern und Ex-Partnern einen weiten Bogen machen.
Alle anderen finden einen sensiblen, leisen Film mit teilweise beklemmenden Dialogen, bei denen es fast immer darum geht, was nicht gesagt werden sollte oder was besser gesagt worden wäre. Mit Julia Louis-Dreyfus und ihrer lebhaften Mimik, James Gandolfini, der physisch ungesund wirkend gut zu seiner Rolle passt - der Film wurde kurz vor seinem frühen Tod aufgenommen, Catherine Keener (die ihre Masseuse um fast zwei Köpfe überragt - was auch die sehr unauffällig inszenierten soziopathischen Züge ihrer Figur unterstreicht) und Toni Collette als Analytikerin mit vielen privaten Problemen. Die Dialoge sind beklemmend, die Einsamkeit, die Unsicherheit der vom Leben bereits gezeichneten Erwachsenen ständig greifbar und die Rollen der drei Teenager-Mädchen gut besetzt. Feines kleines Kino, das so auch in Frankreich oder England als Autorenfilm entstanden sein könnte.
Fantastisch präzise inszenierte Dramolödie, die im völlig zerbombten Berlin der Nachkriegszeit spielt. Eine amerikanische Kongressdelegation mit der Puritanerin Phoebe Frost aus Iowa sorgt sich um die Moral der amerikanischen Besatzungstruppen und will vor Ort recherchieren. Dumm nur, wenn dem charmanten Offizier für besondere Angelegenheiten schon bei der Begrüßung die für den Schwarzmarkt bestimmte Nylonstrumpfhose aus der Tasche hängt und auch die für ihn von daheim mitgebrachte Geburtstagstorte der Liebsten schon 10 Filmminuten später auf dem Schwarzmarkt landet. Und auf den Straßen deutsche Frolleins um die Gunst der amerikanischen Soldaten und deren Schokolade buhlen.
Aus einer sehr übersichtlichen Dreicksbeziehung gelingt es dem straff gestalteten Drehbuch, ohne Pathos und mit teilweise sehr derbem Humor („… this camera is for your boyfriend – 6x9 cm will be enough in this case“) ein unterhaltsames Bild des zerbombten Deutschland einschließlich Fraternisierung, Wohnungsnot und Hunger zu zeichnen. Nur ein unersättlicher Lebenshunger (und Hunger) treibt die Menschen an. Schon gleich zu Beginn, als Jean Arthur im Flugzeug gefühlte 5 Filmminuten in aller Sorgfalt ihre umfangreiche Zubehörsammlung in diverse Handtaschen verstaut – es wird kein Wort gesprochen – hat mich der Film gepackt. Das dies eine rationale, engagierte, tüchtige und etwas gefühlskalte Frau ist, wird auch ohne Worte mühelos klar.
Die Originalaufnahmen vom zerbombten Reichstag und den unfassbaren Zerstörungen der Stadt Berlin kontrastieren die lebhafte Handlung mit all ihren kleinen „Schlenkern“; wobei der Film überwiegend im Studio entstanden sein dürfte. Dazu Marlene Dietrich, die deutsche Gastwirtstochter, die zwei Straßen von meiner Wohnung geboren wurde – Hammer! Ihre musikalischen Einlagen (Dietrich singt drei sehr spannende Songs in deutsch und Englisch, die in voller Länge ausgespielt werden) und ihr derber Humor (für den die Dietrich ja berühmt war) – das Drehbuch ist diesem Star wirklich auf den Leib geschneidert. Und dazu ein beeindruckender Soundtrack des berühmten Friedrich Holländer, der bekannteste und beste Schlagerkomponist seiner Zeit – unter der Haube ist dies auch richtiger kleiner Musikfilm.
Unbedingt sehenswert; in meinen Augen besser, interessanter und etwas weniger nervig als die späteren Komödien von Billy Wilder wie „Blondinen Bevorzugt“ oder „1,2,3“ – ich habe eine Fassung in überwiegend englischer und etwas deutscher Sprache mit UT gesehen. Mit Englisch und Deutsch geht es ständig durcheinander, das entspricht der Handlung und ist vermutlich die einzige Art, diesen Film richtig zu genießen.
Weder lustig, noch wirklich interessant. Dafür gibt es viel Schafe, viel Australien und schräge Action wie das Betasten von Schafhoden. Man lernt etwas über Tierseuchen.
Eine romantische Komödie für Scheidungskinder und deren Eltern? Das ist originell und die Kinder machen hier ihre Sache als Darsteller sehr gut. Eine straffe Regie und die typischen Merkmale französischer Familienkomödien: Etwas Klischee, tolle Ausstattung, sympathische Darsteller und etwas "o la la".
Nette Gags und bis auf die vergurkt inszenierte musikalische Aufführung in der Schule eine runde Sache.
Schon nach 5 Minuten war ich mir sicher, diesen Film nicht sehen zu müssen und erinnerte mich dunkel daran, dass "Der Kontrakt des Zeichners" von Greenaway eine der wenigen Kinovorstellungen war, die ich vorzeitig verlassen habe, um beim Wiedersehen mit meinen Freunden später in der Kneipe der Entspannte in einer Gruppe von genervten, ratlosen und wütenden Studenten zu sein. Arthouse-Scheiß, der vielleicht auf eine Theaterbühne gehört.
Frank Zappa - ein Thema für sich in der Geschichte der (Rock)musik. Der Autodidakt komponierte zeitlebens wie ein Besessener, verhielt sich gegenüber seinen fast wie Sklaven behandelten Musikern wie ein divenhafter Orchesterleiter. Und trotzdem (oder deswegen) fühlten sich in seinen Projekten und Bands Ausnahmemusiker wie die Percussionistin Ruth Underwood, Steve Vai, Bruce Fowler, Vinnie Colaiuta und andere Top-Künstler ihres Instruments verstanden, inspiriert und folgten dem Maestro begeistert auf dessen manchmal sehr erratisch wirkenden Wegen. Zappa hatte nie einen ganz großen Hit (seine höchste Platzierung in den Charts war ein Song, den seine Tochter komponiert hatte) und wurde in den späten Jahren seiner Karriere zum Botschafter für "Free Speech", Handelsattaché für die neu entstandene tschechische Republik (was eine Intervention der US-Regierung auslöste) und mietete das London Symphony Orchester einschließlich Dirigenten für mehrere Tage, um endlich einmal seine selbst komponierten klassischen Werke aufzunehmen.
Zappa war auch legendär für seine wüsten Umgangsformen, bat seine langjährige Freundin, eine wildfremde Rezeptionistin vom Flughafen in das gemeinsame Haus zu bringen, warf dann seine Freundin aus dem Bett, das er umgehend mit seiner neuen Eroberung (Gail Zappa, seine spätere Ehefrau und lebenslange Partnerin) bezog - in diesem Stil machte sich der wilde Musiker nicht immer nur Freunde.
Aus dieser vielfältigen und kontroversen Persönlichkeit macht dieser Film mit viel Material aus dem umfangreichen Archiv des jung verstorbenen Musikers und produziert von seinem Sohn eine strikt chronologisch geordnete, sehr materialreiche, fast neutral wirkende Doku, die unbedingt sehenswert ist schon wegen der zahllosen zuvor nie gesehenen Filmdokumente. Mitschnitte der wilden Bühnenauftritte der ersten beiden Bands von Zappa, Mitschnitte seiner Anhörungen von Senatsausschüssen, BTS-Aufnahmen aus Studios und Konzertsaal - hier gibt es viel neues Material auch für Fans und Kenner.
Besonders anrührend fand ich die tiefe emotionale Betroffenheit von Ruth Underwood, die eine klassische Karriere an der Juilliard School aufgab, um mit ihrem Mann sich für lange Jahre der tourenden Band "Mothers Of Invention" anzuschließen. Ihr Motiv war (wie bei vielen Fans und Musikern Zappas) ganz einfach die neuartige und immer experimentelle Musik des Komponisten Zappa. Und ebenso berührend ist, dass der Film mit dem ziemlich unbekannten "Watermelon in Easter Hay" Zappas endet. Das ist eine ziemlich komplexe Rock-Ballade, die vermutlich das traurigste instrumentale Stück Rockmusik ist, das jemals komponiert wurde. Es rührte mich (vor allem nach diesem Film über einen wirklich nicht einfachen oder nur sympathischen Musiker, der so jung und qualvoll gestorben ist) buchstäblich zu Tränen.
Wie bei dem reißerischen Titel zu erwarten ist dies ein billig gemachter Film mit Plagiaten (vor allem bei "From Dusk Til Dawn" sowie Italo-Western) mit Revenge, Sexploitation und viel katholischer Symbolik. Wenig bewegend, es fehlen Selbstironie und Witz sowie eine richtige Story. Interessant wird der Film dadurch, dass es seinetwegen 2011 zu zwei ziemlich spektakulären Gerichtsverfahren in Kalifornien kam, nachdem unabhängig voneinander sowohl Produktionsfirma als auch der als Kapitalgeberin dienende Wagnisfinanzierer Auskunftsklagen zur Übermittlung der Inhaber von jeweils mehr als 5000 IP-Adressen wegen möglichem Bittorenting erhoben und später zurücknahmen. Money talks.
Einer meiner Buddies beschreibt den Film als "Coming-Of-Age eines Mittvierzigers". Das trifft es ganz gut, aber da gibt es noch mehr. Einsamkeit unter Erwachsenen, die Unfreiheit, welche aus einer sehr eingeschränkten, zurückgenommenen Lebensweise resultieren kann. Mich beschäftigte die Frage, ob der Protagonist minderbegabt ist (ist er ganz offensichtlich nicht, das erweckt aber Interesse und erzeugt Spannung). Bis ich die (allerdings ganz beiläufig in die Handlung integrierte-) psychische Störung der neuen Freundin des Riesenbabys in ihrer ganzen Tragweite begriff (wie immer mit allen Vorzügen und Nachteilen) war schon fast der ganze Film um. Ist er etwa ein Päderast? Kommt er noch einmal fort aus dem schneereichen, sturmgebeutelten Island?
Diese Fragen machen deutlich, wie geschickt der Film Interesse für seine Figuren weckt, eine heftige Spannung erzeugt, niemals wird es sentimental und das Ende ist filmisch gelungen - ein kleines rundes Meisterwerk aus Island mit viel Schnee und Sturm.
Alles ist anders hier: Das Girls-Team der Highschool in Indiana ist richtig schlecht. Der Trainer säuft, hat Probleme mit seiner Tochter, seiner EX, findet Frauenbasketball richtig bescheiden. Es gibt keine Unterstützung. Die Assistenztrainerin (Margo Martindale - ist die mal wieder gut) ist eigentlich Busfahrerin, dick und lesbisch. Und das in Indiana, wo Basketball eine Art Religion ist. Die Referenzen an den Genreklassiker "Hoosiers" sind allgegenwärtig, aber alles ist anders. Die Mädels zicken untereinander, alle haben Probleme mit Integration, erst recht, wenn da so eine Tochter eines mexikanischen Vaters kommt. Da werden erstmal Fragen der korrekten Anrede geklärt und jede/r beleidigt jede/n - dies ist kein Ponyhof.
Sam Rockwell, der sich gewohnt breitbeinig durch seine etwas schematische Rolle spielt, ist nur der Katalysator (und Komödiant vom Dienst für die etwas gehemmten Landeier). Basketball kommt nur am Rande vor - wichtig ist vor dem Spiel und nach dem Spiel. Ein rotzfrecher, entspannter Film über "white trash people" - der einfacher und direkter nicht sein könnte. Und mit einer toll gecasteten Mädels-Gang. Emma Roberts hat 0,00 Problem mit ihrer Rolle als "geborene Anführerin", Shareeka Epps spielt das toughe schwarze (und etwas rassistische) Mädel zum Niederknien und die übrigen Darstellerinnen punkten durch unaffektierte Darstellung "normaler" Mädchen. Von allen Basketball-Filmen die ich aktuell gesichtet habe, der originellste - und so viel besser als der konventionelle, weinerliche, alkoholgetränkte "Back In The Game" mit Ben Affleck.
Zwei pubertierende Teenager werfen in der malerischen Provinz von Devon Eier auf vorbei fahrende Autos. Nur aus Langeweile. Und diskutieren die neueste Yellow-Press. Während das ehemals "hässliche Entlein" Tamara nach "Nose-Job" und Karriere zurück kommt in ihr Elternhaus, um dieses zu verkaufen. Entstanden ist der Film nach einer Comic-Vorlage (und die nach einem Roman von Thomas Hardy, Danke @J.F. Lannister).
Die gekonnte Regie von Stephen Frears macht daraus mit einem untrüglichen Gespür für sicher gesetzte Komödientreffer (Verlobungsringe funkeln dezent im Bild, ein wilder Boxerhund wird zum Running-Gag) und diesem unnachahmlichen Schnitt, der auch einen gleichmäßigen Handlungsfluss niemals einschlafen lässt, eine richtig gute Komödie. Einschließlich derber Gags, einer netten musikalischen Einlage (der sexy Drummer aus der Boyband trommelt sich bei der Annäherung an Gemma Arterton mit Händen und Füßen durch die halbe Küche), etwas Romantik und ganz viel Atmo. Ich hatte den überhaupt nicht so gut in Erinnerung, aber es lohnt sich. Und der Hit ist die Idee, zwei heftig pubertierende Teens kreuz und quer durch die Handlung stolpern zu lassen, um diese wie ein griechischer Chor zu begleiten. Trotz der ordentlichen deutschen Synchro lohnt sich OmU, weil viele Wortspiele und Ausdrücke einfach nicht übersetzbar sind. Die Untertitel habe ich gebraucht wegen Slangalarm.
So stellt sich Münchener Schickeria Berlin vor. Einschließlich Russenmafia, Dauerrausch und Postkartenbildern vom Fernsehturm. Aus einer klischeehaften Story mit banalen Stereotypen ("endlich mal feste Beziehung") wird eine Richtung Film aufgemotzte Vorabendserie mit einer Prinzessin (Palina Rojinski), die mit ihrem Korsett und den Münchener Damenblüschen ebenso fehl am Platz ist wie die übrigen Akteure. 1 Punkt für Location-Scouting und 1 Punkt für die gut getroffene Russengang mit dem für meine Begriffe sehr realistischen Anführer, der noch dazu eine wirklich feine Bassstimme hat.
Drolliger Trash, der jedoch leider keine Zielgruppe wirklich bedient. Die aus Versatzstücken von Fantasy, Sexploitation und Sandalenfilm zusammengeklaute Story um das Schwert, den bösen Invasor mit den animierten Blitzhänden, die abtrünnige (superblonde) Chefin der Amazonentruppe und das "good girl" von der weiblichen Kämpfertruppe trödelt so dahin. Da werden die Texte aufgesagt wie im Schultheater (was den Film einschließlich der sauberen Aussprache der englischen Darsteller sehr gut im O-Ton ansehbar macht). Im Hintergrund machen immer Mädels im Bikini harmlose Turnübungen mit Speeren und Schwertern. Die wenigen Kampfszenen sind durch den sehr gekonnten Schnitt so entschärft, dass es manchmal aussieht wie Übungen im Bodenturnen mit merkwürdigen Kostümen. Dann gibt es einen sehr frauenbewegten Mittelteil, wo irgendwelche in griechische Umhänge gehüllte und dann enthüllte Damen von wilden Monsterkriegern versklavt, vergewaltigt, teilweise geopfert und danach von der coolen Amazone in einer Rambo-Aktion komplett befreit werden. Einschließlich "Kampftraining" für die Elevinnen und Ratschläge, wie ein selbst bestimmtes Leben als Frau möglich ist. Hier wird auch für 10 Minuten so richtig gezeigt, was Silikon und Körperoptimierung ohne Bekleidung vermögen. Danach kommt dann das Schwert, die große Schlacht und so weiter.
Das ist für Action zu harmlos, für heterosexuelle Zuschauer als Sexploitation viel zu harmlos, für die queere Frau ist etwas Romantik dabei, aber durch den hohen Männeranteil im Cast wird das komplett neutralisiert. Und die Fantasy- und Gore Elemente sind ziemlich trashig. Amüsant, und gut für eine Nachschulung in bühnenreif gesprochenem Englisch, mehr aber auch nicht.
Ein harmloser Film mit viel Wasser und hübschen jungen Menschen. Wasser ist richtig fotogen, wenn man es richtig macht: Mehrstrahlige Motorboote von unten, Wirbel, Glitzern und Haie. Sehr gelungene Kamera hier - man kann das auch wesentlich schlechter machen, wie der von einem anderen Team gedrehte Teil 2 zeigt. Und die schlichte Handlung störte mich auch nicht weiter. Einen Punkt Abzug für diesen optisch ansprechenden Sub-Genre Film wegen übel sexistischer Kamera: Eine etwa 20 Sekunden lange statische Kameraeinstellung symmetrisch von unten zwischen die geöffneten Beine der "Amanda" im Bikini (und mehrere ähnliche Einstellungen) bedienen zwar eine Zielgruppe und ihre Klischees, sind aber verzichtbar.
Und: <<Jessica Alba spielt ... und besitzt einen PADI Tauchschein.>> Was noch kein Weltmeistertitel ist. Aber schwimmen kann sie.
<Edited> Dieser Film über die Bemühungen einer jungen (arbeitslosen) Produzentin für Frühstücksfernsehen sollte eigentlich auf meine Liste "Bei der Arbeit" - und da kommt er (im zweiten Anlauf und in Englisch gesehen) auch hin. Zwar stellt sich die von der bezaubernden Rachel McAdams gespielte Hauptfigur so extrem dämlich an. Sie quatscht alle und jede/n hemmungslos voll und verfällt nach einem total vergeigten Vorstellungsgespräch bei Jeff Goldblum im Fahrstuhl des Senders in den Fan-Modus einer 10jährigen, als Harrison Ford (schöne kleine Doppelrolle als "Alt-Star"/"Nachrichten-Legende") in den Fahrstuhl kommt.
Er zu seinem jungen Kollegen: "Was macht die hier?"
Antwort: "Ich zeige ihr gerade die Fahrstuhlknöpfe"
Macht Frau doch nicht, sowas!
Aber dieses wenig gelungene Overacting der Hauptfigur wird ohne die deutsche Synchronisation schon wesentlich erträglicher. Und mit jeder Minute gewinnt der Film dann an Konturen, zeigt die Kämpfe um Status, schwindende Beachtung durch Öffentlichkeit und Kollegen der "Alten" einerseits und ungestüme, übertriebene und fast zwanghafte Hyper-Performance der jungen Frau andererseits. Und das gipfelt (nach einer fast beiläufige Romanze und etwas Cat-Fight) in einer wirklich charmant und absolut folgerichtig inszenierten Aktion "wie bekomme ich Respekt am Arbeitsplatz und meine Chefin zurück" Aktion.
Die routinierte, aber manchmal etwas überambitionierte Regie von Roger Mitchell (das ist mir schon bei "Notting Hill" aufgefallen) wirkt bisweilen ebenso überangestrengt wie die Aktionen von Rachel McAdams; das macht den Film bisweile anstrengend, zumal es erst spät überhaupt zur Sache geht. Die erste halbe Stunde ist insgesamt entbehrlich und viel zu umständlich inszeniert.
Dafür scheint es Harrison Ford, Diane Keaton (die ist ja soo gut) und Jeff Goldblum richtig Spaß zu machen, zu granteln, zu eifersüchteln und die hübsche ehrgeizige junge Frau um die Häuser zu treiben. Alle drei "Altstars" glänzen vor allem auch durch ihre Sprache, der grollende Bass von Harrison Ford klingt richtig "grumpy", Diane Keaton zickt so präzise sprachlich wie sie spielt und Jeff Goldblum spricht exakt so herablassend und überlegen, wie das seine Rolle erfordert. Der Film gewinnt wirklich durch das gekonnte Sprechen - also möglichst nicht die Synchro schauen. Ansonsten: Charmant!
40 Jahre nach dem Erscheinen das erste Mal gesehen und war angenehm überrascht. Eine so kindgerecht schlichte Story allein mit diesem ebenso komplexen wie unaufdringlichen Soundtrack von John Williams und einem Blumentopf emotional zu spiegeln und zu begleiten - kindgerecht und gut funktionierendes Kino. "Phone home."
Da die Ausstrahlung der beiden Hauptdarsteller mich auch nach mehr als einer halben Stunde noch nicht erreicht hatte, ich vielmehr die Schauspielerei bescheiden und das Erzählen aus dem Off anstrengend und öde fand, musste ich für immer abschalten, nachdem Emmanuelle Seigner blank gezogen und es immer noch nicht gefunkt hatte. Ach Gottchen, verhängnisvolle, verzehrende Leidenschaft.
Frank Capra geht 1936 zum Studio und verkauft einen Film. In den USA sind Depression und Prohibition gerade vorbei. Der nächste Weltkrieg steht vor der Tür.
Studioboss: „Worum geht es?“
„Shangri La“
„Was ist denn das?“
„Der Ort des ewigen Glücks - ein Roman.“
??
„Wir fangen mit etwas Action an. Eine Flugzeugentführung, Schießerei, Weltpolitik, ein schwules Paar, Krebs. Katastrophe, viel Schnee, Hochgebirge.“
„Wo spielt das Ganze?“
„In einem Gebirgstal in Tibet.“
??
„Dann kommt ein Guru, ein Zombie (der ist aber harmlos - wie Gandalf), eine nackte Frau und Liebe, musizierende Brieftauben, Bruderzwist, Flucht, noch ein Zombie, Lawine, Bergsteigerei, wilde Stunts.“
??
„Egal. Das Ende ist positiv. Philosophisch. Etwas Trost. Ein wenig Utopie. Kommunismus, aber nicht zu viel.“
„Kannst Du das komplett im Studio drehen?“
„Kein Problem. Ich habe schon einen guten Soundtrack, aber über 2 Stunden werden das.“
Den Film muss man mal gesehen haben. Unglaublich, dass so etwas 1937 möglich war. Über 2 Stunden moderne Sinfonie und modernes Kino von einem Filmemacher, der wirklich alles ausgereizt hat, was damals möglich war. Es gibt eine aufwändig restaurierte Fassung, bei der einige verschollene Szenen durch Standbilder ersetzt wurden. Grandiose Filmmusik.
Ein Dokumentarfilm über den damals 68jährigen Fotografen Helmut Newton und dessen Werke, bestehend aus kurzen Szenen, die ihn bei aktuellen Projekten zeigen und Interviews, die in Los Angeles, Monte Carlo und Berlin gedreht wurden. Wesentliches Augenmerk legt der Film auf die Modelle – wie Newton sie auswählt, warum sie ihn geradezu verfolgen, um porträtiert zu werden und wie seine früheren bekannten Modelle wie Karl Lagerfeld, Catharine Deneuve, Charlotte Rampling und Faye Dunaway die Fotositzungen mit Newton erlebten und in den meisten Fällen diese Fotositzungen und das Ergebnis als vorzeigbar für sich selbst und den Rest der Welt erfuhren. Der Film erwähnt auch Newtons Obsessionen wie Voyeurismus, Damenunterwäsche, hochhackige Schuhe, Nippel und große Frauen im Besonderen sowie persönliche Kindheitserinnerungen im Allgemeinen. Es wird auch offensichtlich, dass Newton trickreich darin war, seine Modelle nicht zu bezahlen, indem er einfach seinen eigenen Ruhm als Fotograf benutzte.
Abgesehen von einer repräsentativen kleinen Werkschau für diejenigen, welche die Arbeiten von Newton noch nicht kennen bietet der Film nicht viel. Zu harmlos ist die Präsentation und zu routiniert die Selbstdarstellung des porträtierten Künstlers. Einzig und allein in einer der letzten Szenen, als Newton ein in seinen Augen berlinerisch aussehendes Mädchen buchstäblich auf der Straße überredet, ihm Modell zu stehen bekommt man eine Ahnung davon, was ihn, den großbürgerlich erzogenen Sohn einer jüdischen Fabrikantenfamilie, dessen Eltern im Dritten Reich umgebracht wurden, bewegt und antreibt.
"Big player" Kevin Garnett ist 2,11 m groß und war Pionier in mehrfacher Hinsicht: Der erste Spieler in 20 Jahren, der direkt von der High School in die NBA ging. Was den Weg frei machte für andere nach ihm. Der erste schwarze Spieler der sich traute, einen 103 Millionen $ Vertrag abzulehnen und stattdessen einen 136 Millionen $ Vertrag abschloss. Das machte ihm viele Feinde, denn ein guter Vertrag ist natürlich nur was für Weiße. Der erste Spieler, der seinen Verein fast finanziell ruinierte. Was zum großen Lockout führte und zur Einführung der Höchstgehälter in der NBA. Und er ist (der Sohn einer allein erziehenden Mutter aus South-Carolina) so authentisch, direkt, und immer verlässlich mit seinen Kollegen. Ein Spieler, der immer eng verbunden war mit seinen wechselnden Mannschaftskollegen. Daraus wird ein klassisch gemachtes Spielerportrait, das aber mehr Basketball und mehr Bodenhaftung vermittelt als viele andere Projekte dieser Art.
Candace Parker (langjährige Profispielerin in der WNBA und eine sehr beeindruckende Frau) bringt es auf den Punkt: "Garnett in his career was the most complete and technically skilled big player to date. And he was able to improve his skills with every year. And is a big fighter plus a good team player."
Ein solider Film über einen sehr beeindruckenden Sportler und Menschen.