angucker - Kommentare

Alle Kommentare von angucker

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    angucker 03.06.2025, 14:24 Geändert 05.06.2025, 08:22

    Im Re-Watch ein Film voller handwerklicher Tugenden: Von der gediegenen Ausstattung über die teilweise rasanten Kostüme (wie etwa die immer etwas zu kurzen und zu engen Kleider der "Femme Fatale" Suzanne Ambeh) und die passenden Locations bis hin zu der sparsam und effektvoll eingesetzten Filmmusik - hier war mit Drehbuchautor und Regisseur Lawrence Kasdan ein Routinier am Werke. Ich bin weder der Fan von Meg "Blondie" Ryan, noch mag ich das oft übertrieben daherkommende Komödienfach von Kevin Kline. Aber das Gesamtpaket schafft es trotz der Hänger im Drehbuch (das ist viel zu lang und vorhersehbar) locker ins Ziel. Und in zwei wunderbar sparsamen, perfekt gespielten Nebenrollen gibt es hier Francoise Cluzet als Kleingangster und Jean Reno als empathischer Kommissar. Die können das mindestens so gut wie die beiden Hauptdarsteller.

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      angucker 02.06.2025, 10:09 Geändert 02.06.2025, 10:11

      Thematisch nicht neu, aber Regisseurin/Produzentin Gia Coppola begibt sich gekonnt und (bei weniger als 20 Tagen Drehzeit sehr effizient) mit ihrem Handy/ihrer Handkamera auf die Reise durch die Hinterhöfe von Las Vegas. Wer da mal war, wird hier vieles wiedererkennen: Das schummrige Halbdunkel der Spielhöllen, das aufgetakelte, sexualisierte Verhalten der Cocktail-Kellnerinnen und das grelle Licht der Wüste am Vormittag. Pamela Anderson ist eine Überraschung als alternde Frau am unteren Rand der Gesellschaft - hier legen sich reale Figur und Rolle übereinander. Das passt schon!

      Nur hat der Film etwas wenig Handlung und die übertrieben komödiantisch angelegte Figur von Jamie Lee Curtis kann nicht überzeugen. Aber damit versöhnte mich Dave Bautista (deutsche Synchron: Tilo Schmitz - das As), das hat alles sehr viel Stimmung und ist natürlich Klassen besser als der verunglückte "Showgirls" von Verhoeven. Und meiner Liebsten hat es sogar noch viel besser gefallen. Da geht noch mehr!

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        angucker 01.06.2025, 02:40 Geändert 01.06.2025, 13:26

        Ein lahmes Drehbuch trifft auf guten Cast. Am Ende der ersten Staffel lässt sich sagen, dass hier nur die ewig gestrigen Gesänge von Neoliberalismus, Family First und Bewunderung der Superreichen und des Hedonismus gesungen werden. Uhren zum Preis von Einfamilienhäusern, Luxusautos und sich prostituierende Vorstadtfrauen inklusive. Es war allein der Verdienst von John Hamm und seinen Kolleginnen, dass ich nicht sofort das Interesse an der lahmen Kriminalstory und der angeblich witzigen Zurschaustellung von Reichtum verlor. Und auch ein Gag wie die defekte Kofferraumklappe eines Maserati nutzt sich sehr schnell ab.

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          angucker 28.05.2025, 18:14 Geändert 29.05.2025, 16:57

          Ein Klassiker der romantischen Komödie, der gut gealtert ist. Selbst in der Synchro (ich war beim Re-Watch zu faul und müde für Englisch) sitzen die Witze, kommen die beiläufigen Bemerkungen des souverän stoffeligen Grant über die Seitensprünge der Frauen anderer total auf den Punkt, die Gags sind (anders, als manche hier meinen) durchaus originell. Wann verkriecht sich die schöne Frau schon mal hinter dem Sofa des Pubs, um einem angesoffenen Widerling zu entgehen?

          Es gibt hier keine große Geschichte, sondern wie viele leichtfüßige Komödien (ich denke da etwa an "Snatch" von Guy Ritchie) wird ein verrückter Mikrokosmos schräger Gestalten gezeigt, die originell (und britisch) genug sind, um nicht zu langweilen. Und über allem schwebt in einer ihrer besten Rollen ever Andie McDowell, die Amerikanerin mit den braunen Augen. Sie darf hier eine geradezu pornographische Chemie mit Hugh Grant entwickeln und die kurze Sex-Szene, bei der sogar "richtig" geküsst wird (wie das Erwachsene machen, einschließlich Lippe anknabbern) gehört zu den gelungensten ihrer Art in meiner Filmsammlung.

          In Ausstattung, Kostümen, Casting und vor allem auch bei den immer wieder zur Entspannung eingeschobenen Landschaftsaufnahmen ist der Film sowieso Oberklasse.

          Nach der ersten Sichtung vor mehr als 10 Jahren 6 Punkte und jetzt 7 (mit Tendenz zu 8).

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            angucker 25.05.2025, 15:43 Geändert 17.06.2025, 09:41

            «Achtung: Spoiler!» Diese Story kann man nachlesen, es macht den Film aber schöner, wenn man mit dem Verhör und dem Film allmählich in die Story einsteigt. 2017 wurde eine junge Frau namens Reality (!) Winner durch zwei FBI-Agenten vor ihrem Haus nach einem Einkauf aufgesucht und etwa zwei Stunden lang verhört. Das auf den Protokollen dieses Verhörs beruhende Drehbuch, gekürzt um geheimhaltungsbedürftige oder geschwärzte Passagen, folgt diesem Verhör.

            Es geht um einen möglichen Fall von Whistleblowing. Winner hatte in einer Filiale der NSA gearbeitet und wurde beschuldigt, einen Ausdruck mit internen Informationen über eine heute als gesichert geltende Wahlbeeinflussung der Präsidentschaftswahl 2016 (die "Trump-Wahl“) durch russische Hacker an ein News-Portal weitergeleitet zu haben. Winner kam erst in 11/2024 auf Bewährung frei. «Das ist der Spoiler gewesen.»

            Gekonnt nähert sich der Film dem Thema: Das Verhör ist hier ermittlungstechnisch der Abschluss der Ermittlungen. Alle Fakten sind dem FBI bekannt. Es geht nur noch darum, ein Geständnis zu bekommen. Und da gehen die Beamten durchaus gekonnt und subtil vor, befassen sich mit Nebensächlichkeiten wie den Haustieren der Beschuldigten, verwickeln diese immer wieder in weitläufige Gespräche um unwichtige Dinge, um die einsame und depressiv wirkende Frau locker zu machen. Und die regiert, erkennt Stück für Stück, dass dem FBI bereits alles bekannt ist, scheint irgend wie auch erleichtert zu sein über die Invasion der Strafverfolger in ihr kleines Leben, in ihr kleines Haus.

            Der Film zeigt sehr schön, wie invasiv eine Strafverfolgung ist. Das Eindringen in die Privatsphäre, das professionelle „Bonding“ – hier über die Tiere. Und ganz beiläufig wird auch völlig klar, dass die junge Frau das einzig Richtige getan hat. Und damit stellt der Film zugleich die Frage danach, was zum Schutz einer Demokratie erlaubt ist, ohne darauf eine Antwort zu geben.

            Großartige Hauptdarstellende. Sydney Sweeney spielt das zurückhaltend, wirkt versteinert, bewegt teilweise nur den Mund, hat sich für die äußere Ähnlichkeit mit der realen Figur sogar einige Kilo Muskeln antrainiert. Das sieht man sofort, es macht die äußere Ähnlichkeit mit Reality Winner, die sehr ehrgeizig Gewichtheben betrieben hat, geradezu verblüffend. Aber es ist harter Stoff und verständnislose Kommentare wie von @YupYum sind durchaus nachvollziehbar.

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              Eine der schlechtesten Dokus aller Zeiten: Belanglos aneinandergereiht werden die unstrukturierten Anekdoten der Darstellerinnen in pseudo-künstlerischem Schwarzweiß zu einer Qual.

              Die Filmemacherin/Fotografin hatte die eher schlichte Idee, "Glamour-Shoots" von weiblichen Darstellerinnen während des Schminkens mit Interviews zu füllen. Und die Frauen quatschen munter drauf los, erzählen, was sie vermutlich schon 100te Male erzählt haben: Scheidung der Eltern, häufige Umzüge in der Kindheit, frühe Promiskuität - bla bla. Die wenigen gehaltvolleren Aussagen kommen von einer gestandenen Agentin, aber auch das ist sehr oberflächlich.

              Wer mehr über diese exotische Arbeitswelt erfahren möchte, schaut "After Porn Ends" (2020) oder noch besser "9 to 5: Days in Porn" (2008) - dort sind die Filmschaffenden dichter dran am Thema und es gibt mehr zu entdecken.

              Was hier fehlt, ist Überblick, Recherche, eine etwas weniger ambitiöse Kamera und vor allem auch ein Blick auf die männliche Seite der Darstellerei.

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                angucker 21.05.2025, 21:21 Geändert 21.05.2025, 21:22

                Zwei großartige Hauptdarstellerinnen – jede für sich eine Ikone der Achtzigerjahre – und eine sehr überlegende Regie entführen uns in eine Welt, in der selbständige Frauen noch schöne Beine hatten, richtig oberflächliche Kämpfe ausgefochten werden und der Twist am Ende ist so brutal wie kühl inszeniert. Das gilt für den gesamten Film. Besonders gut gefallen hat mir der Schnitt.

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                  angucker 21.05.2025, 15:11 Geändert 22.05.2025, 05:57

                  Eine brutale Verschwendung weiblicher Schauspiel-Talente. Was wir zu sehen bekommen, ist lustloses, schlecht inszeniertes Action-Kino, bei dem die deutschen Soldaten locker nacheinander durch diese eine Tür laufen, um sich wie Schießbudenfiguren nacheinander abschießen zu lassen. In diesem Stil geht es immer weiter: Aberwitzig schlecht inszenierte Raufereien, alberne Bewegungen vor der Kamera - das ist schlechter als so manche Fernsehproduktion. Da fiel es mir schwer, mich überhaupt auf die dünne Handlung von dem (viel zu früh) entdeckten Spion zu konzentrieren, der mit seinen übertriebenen Brandnarben (woher hatte er die eigentlich) gerettet werden soll. Verzichtbar trotz der wirklich einnehmenden Damen.

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                    angucker 19.05.2025, 12:10 Geändert 22.05.2025, 06:07

                    Englischer Original-Titel: "Inheritance" (aber nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Film von Vaughn Stein) - das sagt mehr über den Film als der deutsche Titel, der falsche Erwartungen weckt. Achtung: Dies ist kein Thriller, sondern ein Vater/Tochter Drama mit einer Nebenhandlung! Von der ersten Minute an sehr involvierend folgt die durch den ganzen Film mit natürlichem Licht verwendete Handkamera einer jungen Frau mit Problemen: Mutter gestorben, Schnapsflasche geleert, Typen gevögelt, Bett zusammengebrochen, über Selbstmord nachgedacht, sich vom plötzlich auftauchenden Vater (gekonnt: Rhys Ifans) beschwatzen lassen, einen scheinbar harmlosen, gut bezahlten Job gemacht und dann...

                    Das Besondere bei einer gut gemachten Handkamera ist die scheinbare Einbeziehung der Zuschauenden. Das klappt hier hervorragend. Trotz des erkennbar geringen Budgets funktioniert der von London nach Kairo, nach Indien nach Süd-Korea springende Film hervorragend. Die junge Hauptdarstellerin spiegelt fast teilnahmslos das Geschehen um sie herum. Die Einstellungen sind perfekt, die Handlung macht Sinn und Eltern-Kind Beziehungen sind - wenn sie so subtil und gekonnt präsentiert werden wie hier, immer lohnend. Tolle, sehr gut integrierte Musik, eine wirklich unverbrauchte, altersgerecht besetzte Hauptdarstellerin und perfekte Einstellungen, die scheinbar völlig amateurhaft erscheinen. Sogar das Makeup ist perfekt: Durchsichtig, übernächtigt, verzweifelt das Gesicht der jungen Frau in den ersten 15 Minuten, unauffällig geschminkt danach, wenn sie aus ihrer Trauer erwacht und ins Rollen kommt.

                    Sehr unterhaltsam, sehr anrührend. Ich war überrascht. Unbedingt im O-Ton gucken. Das lupenreine Englisch ist perfekt zu verstehen und die deutsche Synchro ist lustlos und für die Tonne.

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                      Eine interessante Studie/Komödie über Zwangsstörungen und ErfolgHabenWollen, die allerdings im letzten Drittel zunehmend verflacht. Man hätte die Story anders sortieren können, um das Interesse der Zuschauenden hoch zu halten. Aber die Inszenierung ist breitbeinig und gelungen. Und die Darstellenden, allen voran dieser uns allen bekannte Charakterdarsteller mit den tiefen Mundwinkeln - die machen keine Gefangenen. Gelungen und Originell.

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                        Ein wirklich öder Film mit einem Statham im Schlafwagenmodus, bei dem nur die interessante Ausleuchtung etwas Interesse wecken kann. Wie kann man nur so einfallslose Filme herstellen? Selbst die fast ausschließlich im Dunkeln zelebrierten Action-Sequenzen sind einfach nur billig.

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                          angucker 14.05.2025, 07:35 Geändert 25.05.2025, 15:56

                          1937 erschienen ist dies ein Meilenstein im animierten Film. In (ich hatte eine restaurierte Fassung) wunderschönen warmen Farben, mit fantasievoll eingesetzten gemalten (!) Bildern, einer klugen Aufteilung von Vorder- und Hintergrund - das ist richtig gut gemachtes Animationskino. Und die Lippen Schneewittchens - so rot springen sie uns an. Die Musik ist einerseits einfach, andererseits (wenn man auf die Einsätze, die Modulationen und die Abstimmung mit dem Bild achtet) ausreichend komplex auch für Erwachsene. Gefallen hat mir auch: "Don't sing this at home!" - vom Niveau der Gesangsdarbietungen her ist das schon sehr ambitioniert. Selbst aktuelle Darstellende im Musicalfach hätten da wohl Probleme mit einer Live-Aufführung.

                          Und das alles kommt sehr elegant, durchaus kindgerecht in sehr sehr laaaaangsamem Tempo daher. Das wäre auch mein einziger Kritikpunkt: Es ist bei der Laufzeit eines Spielfilms doch ziemlich wenig Story. Aber das passt schon, denn die übrigen Qualitäten sind überzeugend. Sollte man mal gesehen haben!

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                            angucker 11.05.2025, 08:02 Geändert 11.05.2025, 08:37

                            Ein typischer Fernsehfilm, dessen betuliche Inszenierung mit vielen Wiederholungen und vielen Gefühlen selten interessant ist. Eine Gruppe von Jugendlichen, die sich aus dem Freibad kennen, wird zur Hitlerjugend eingezogen und erlebt so manche kleine und große Abenteuer. Das Problem des Films ist nicht nur, dass er gegen Ende sich in einer wirren Kriminalgeschichte um Schwarzmarkt Geschäfte und eine unglückliche Liebesbeziehung verirrt, sondern das Drehbuch will insgesamt zu viel. Gefühl, Drama, Sex, Coming of Age und das alles mit so starkem schwäbischem Dialekt, dass wir Untertitel eingeschaltet haben. Dazu noch der aufgesetzte und extrem künstliche Berliner Dialekt des großen Schönlings. Weniger wäre hier mehr gewesen. Das gilt auch für Dinge wie "dramatische Szene im Regen". Da werden mehrfach Duschen und Scheinwerfer minutenlang auf volle Pulle geschaltet und das wirkt so künstlich wie grüner Lippenstift in meinem Gesicht.

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                              Nach der 3. Sichtung musste ich den jetzt abwerten: Die sehr "erwachsene" Art, Gags zu platzieren, die "Kalendersprüche" der Softball-Spielerin, die Dialoge - das ist alles recht gediegen, verflacht aber spätestens nach der Hälfte des Films in Wiederholungen (das Ding mit dem Bus-Stop muss man nicht 3mal wiederholen) und eintönigem Gelaber.

                              Nur in wenigen Passagen kam da noch Freude auf. Auch in der Wiederholung allerdings eine Freude, wie hier visuelle Gags platziert werden: Die rosafarbenen Klamottenstapel im Badezimmerschrank des Frauenhelden für den Morgen danach. Die Unmöglichkeit, einen Platz für das einfache Gepäck der einziehenden Freundin zu finden - das funktioniert alles ganz gut. Trotzdem hat dieser Film die Karriere seines Schöpfers komplett ruiniert: 120 Mio $ Produktionskosten war selbst nach damaligem Geld für so einen Schmonzes deutlich zu viel.

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                                Unerwartet gut: Es beginnt wie einer der üblichen "wir werden erwachsen und pinkeln um die Wette" Filme. Und entwickelt sich spielerisch leicht zu einer Erzählung über Jugendliche mit Triebstau, Erwachsene mit Alkohol- und Sexproblemen, leichtfüßig geschnitten, gut gespielt und mit dem II. Weltkrieg in Schweden als unangenehmes Hintergrundgeräusch. Sehr charmant und gegen Ende durchaus schwerblütig.

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                                  angucker 03.05.2025, 17:04 Geändert 04.05.2025, 10:07
                                  über Étoile

                                  Die tollste Seifenoper der letzten 10 Jahre: Bis auf die mal wieder überragende Charlotte Gainsbourg mir unbekannte Darstellende werden von einer superpräzisen Regie dazu gebracht, mit Gesten und Taten so richtig Gas zu geben. Allein die 10 Minuten "wir retten die Welt auf dem Fischkutter" Szene mit der hier überragend aufspielenden Lou de Laâge - episch! Hohe Gag-Dichte, fantastische Tanz-Szenen (Ballett, Contemporary), die gut in die Handlung integriert werden. Wenn sich da die große Ballerina kurz an ihre winzige chinesische Elevin (mit den großen abstehenden Ohren) anlehnt, diese kumpelhaft anrempelt - hier gibt es immer wieder zu entdecken, was im modernen Film und Fernsehen a la Emma Stone ("schneide 10 Grimassen in einer Minute") leider abhanden gekommen ist: Es gibt auch Gestik, Bewegung und Körpersprache! Dazu eine sehr sehr aufwändige Produktion, die Serie spielt überwiegend in originalen Kulissen, die Kostüme sind fantastisch. Die Bastel-Werkstatt der Mutter Toussaint (das wäre eine Rolle für Margo Martindale gewesen, aber andere können das auch) eine Augenweide.

                                  Die Tanz-Szenen sind so perfekt in die Handlung integriert, dass wir selten erkennen können, ob hier Schauspielende tanzen oder Tanzende schauspielern. Eine Musik von Tschaikowsky bis "Sparks" - zum Niederknien. Ich war wie im Rausch und hoffe auf Staffel 2!

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                                    Blöder, zotiger Jugendlichen-Slang, ein Drehbuch aus der KI, unterirdische Schauspielerei und viel Mode. Wer das braucht, ist hier richtig.

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                                      Unbedingt im englischen Originalton sehen. Das zickige Upperclass Englisch der hier als teuflischer Vamp erscheinenden Alice Eve und die sanfte Sprache von Scott Adkins, der harte osteuropäische Akzent der Mona machen in Verbindung mit der surrealen Atmosphäre eines Kammerspiels unter Beschuss und guten Kampfszenen einen soliden B Film. Mir gefiel auch der nette kleine Twist am Ende. Eine originelle Hommage an „Leon der Profi“.

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                                        Beeindruckender, sehr expressiver Schwarz-Weiß Film aus der Nachkriegszeit mit dem Hildegard Knef ihren Ruf als DIE Nachkriegsschauspielerin mühelos erwarb. In wilden Montagen, mit einer Vielzahl kleiner und großer "Filmtricks" (wie etwa Überblendungen, einer von innen beleuchteten Schublade - letzteres hat sich Hitchcock später zu eigen gemacht) erzählt der für heutigen Zeitgeschmack manchmal etwas übertrieben dramolierend daher kommende Film von Menschen in Ruinen, die vom Krieg traumatisiert und zerstört sind. Und ergeht sich dabei niemals in Weinerlichkeit oder Sentimentalität. Zugleich ein Zeitdokument zeigt der Film auch, unter welchen aberwitzigen Bedingungen damals gewohnt und gelebt wurde ("mir geht's gut, ich habe richtiges Fensterglas" sagt der Kriegsverbrecher an einer Stelle).

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                                          Wie @McBabs bereits bereits geschrieben hat: Eine eher schwache Story, die etwas interessanter wird durch die Darstellenden. Jennifer Anniston in ihrer ganzen (etwas prolligen) Naivität - sehr gut gemacht. Jake Gyllenhaal (den ich kaum erkannt hätte) als somnambuler Stalker - die Besessenheit vom "Fänger im Roggen" ist einer der vielen Schwachpunkte des Drehbuchs, aber er bringt das gut. Wer bessere Schauspieler mag, ist hier richtig. Alle anderen können den Film auslassen.

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                                            angucker 13.04.2025, 03:22 Geändert 01.05.2025, 17:19
                                            über G20

                                            Verzichtbare Dutzendware von Amazon MGM mit einer gut austrainierten Viola Davis als Retterin der freien Welt. Was mich nicht abschalten ließ, war allein die deutsche Synchronstimme von Viola Davis. Krass schöne und einmalige Altstimme mit diesem wilden Extra. Wie heißt sie?

                                            Martina Treger. Beeindruckend.

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                                                  angucker 31.03.2025, 08:31 Geändert 02.04.2025, 21:03

                                                  Eine seltsame, unterhaltsame Rückblende in die 80er Jahre: Kameras so groß wie Föhne, in Rauch aufgehende Cassettenrecorder, Videorecoder im Format von Lexika, Oberlippenbärte, VokuHila Frisuren und überall hochgezüchtete Oberkörper (und sogar die Jungs verlieren häufig ihre Hemden, was wahnsinnig lustig ist) und der Rest sind C-Movie-artige Autofahrten und verpeilte Schießereien. Denn der Held kann leider keine beweglichen Ziele treffen, auch wenn seine Kanone größer ist als die von Charles Bronson. Tolle Brüste (Männer und Frauen) und gute Country Musik im Hintergrund.

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                                                    über Cheers

                                                    Eine Sitcom aus den 80ern, die erstaunlich gut gealtert ist: Keine blöden frauenfeindlichen Sprüche wie bei Al Bundy, keine ewigen Wiederholungen wie bei "Hör mal, wer da hämmert". Stattdessen werden ziemlich unterschiedliche Menschen in einer Kneipe, die durchaus alle so ihre Macken haben, immer wieder durch den Kakao gezogen. Die Charaktere erledigen das selbst, und zwar bestens: Die dümmlichen Chauvi-Sprüche des Kneipenbesitzers Sam Malone, die unfassbare Überheblichkeit seiner blonden Kellnerin und Geliebten Diane, die stoffelige Einsamkeit des Trinkers Norm, der einfach jeden Tag am Tresen hockt. Das sehr konzentrierte Drehbuch schafft immer wieder Momente und da die Figuren durchaus liebevoll und respektvoll mit ihren eigenen und fremden Schwächen umgehen, kommt das Gesamtpaket eine freundliche, kumpelhafte Art, die auch durch die Variationen und die jeweils straffe Laufzeit (eine Episode 20 Minuten) nicht langweilt.

                                                    Außerdem können die Schauspielenden ihre Sache gut. Sie können ihren Text, machen keine Faxen und die offenbar meist live abgedrehten Episoden haben alles, was ordentliche Komödie sehenswert machen kann. Bin jetzt am Ende der 2. Staffel und Woody Harrelson sowie die unverwüstlich gute Bebe Neuwirth kommen noch. Ich bleibe gespannt.

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