Benchyl - Kommentare

Alle Kommentare von Benchyl

  • Ab sofort werde ich nur noch dichten. Und dann steht beim nächsten mal von 1 bis 7 nur "Benchyl". Das verspreche ich.
    BlueSquirrel, den kann ich allerdings nicht mehr toppen. Und Julio Sacchi auch nicht, aber der ist ja eh nicht dabei =(

    Benchyl hier ist sehr gekränkt
    hat er doch seine Chance verschenkt
    weil er bis hierhin nie gedichtet
    sondern nur dumm rum berichtet.
    Ein Kreuzreim wär jetzt angebracht
    verdammt nochmal, wie ging das noch
    gleich werd ich wieder ausgelacht
    und alle scrollen weiter hoch

    Auch Sexismus muss mit rein
    in meine Kommentare ähm... gepackt sein!
    außerdem brauch ich mehr
    Freunde, denn das ist hilfreich sehr
    vor allem wenn
    sie aus der Redaktion kommen her
    denn
    dann läsen sie auch manches Mal
    meine Texte und Ben-
    chyl wäre zufriedener
    als momentan, zumal
    er käme in die Top 7 hinein.

    5
    • 5 .5
      über Salt

      Salt hätte das Potential zu einem guten Doppelagenten-Thriller. Man könnte sich mit übertriebenen Actionszenen abfinden, mit dem unter Zeitdruck stehenden, spontanen Basteln einer Panzerfaust aus Tischbein und Feuerlöscher, mit dem Lastwagenhüpfspiel ohne physikalische Gesetze oder auch damit, dass beim Abriegeln eines Gebäudebereichs der CIA die Riegel immer genau pünktlich dann zu fallen, wenn die Flüchtige direkt mit der Nase davorsteht. Wäre alles okay, wenn die Storyline nicht so bodenlos wäre und sich nicht irgendwann selbst über den Haufen schmeißen würde. Sobald sich das nämlich abzeichnet ist Salt mit ausreichend Gelegenheiten zum Seufzen gesalzen.
      Der Erzfeind Hollywoods ist übrigens Russland. Russland ist böse und Amerika ist toll. Zum Glück lebt der Russe aber zwischen Hundescheiße und Ratten in einem vergammelten, rostigen Karton und der Amerikaner hat die pervers-geile Gehirnscan-Technik mit dreidimensionaler Visualisierung. Das nur nebenbei. Obwohl, mehr kann man nicht sagen, weil Ende gibt es irgendwie keins. Zwischendurch darf man Angelina Jolie aber zuschauen, wie sie gleich Spiderman durch Aufzugschächte springt und dabei stöhnt wie beim Damentennis. Aber man muss sagen: Sie macht ihre Sache gut und setzt dem Ganzen ihren Stempel auf - mit Sicherheit besser als es der eigentlich für die Rolle vorgesehene Tom Cruise hätte tun können. (Dieser ist übrigens ausgeschieden, weil er zu klein ist für die Szene, als Salt über eine Brückenmauer hoppst.) Es bleibt insgesamt ein kleiner Unterhaltungswert, der Sound ist auch nicht unbedingt schlecht.
      Mich persönlich hat die Kamera an der ein oder anderen Stelle etwas genervt, weil sie scheinbar mit sehr zittriger Hand geführt wurde und sich Ruhe nur dann gönnt, wenn die Schauspielerfratzen in Übergröße das komplette Bild ausfüllen.

      Falls dieser Kommentar keine Rundungen, keinen Witz, keine bedeutsamen Kniffs und keinen verfolgenswerten Faden hat, dann gleicht er wenigstens dem kritisierten Film.

      3
      • 3

        Zum Augenverdrehen flach beginnt The Girl Next Door und am Filmende sind die Äuglein dann schon ins Gehirn geschraubt. Zwar wird man glücklicherweise nicht zum Kotzen gezwungen, der ganze geschichtete Bockmist bedient sich aber ausschließlich des Schwachfugs. Zielgruppe sind mehr als offensichtlich banale, hirnlose Teenager. Juchu, eine geile Sau als das Mädel von nebenan, die sich in erster Szene hinter'm Fenster nackig macht und sowieso nur bauchfrei daherhoppst. Sie versucht auch manchmal verführerisch zu gucken, kann aber nicht schauspielen. Aber keine Angst, lieber Elisha Cuthbert-Fan, das ist längst nicht das Schlimmste an diesem Film. Lustig soll das Ganze wohl sein, die als Pointen verpackten Wendungen sind aber sehr einfallslos und stets zu erwarten. Zurück zur Zielgruppe - um die zu erreichen bietet man einfach andauernd heiße Weiber, Rammelwitze, Knutschgedöns, Pornotrallala und Penispokale aus Gold. Serviert wird das von superwitzigen College-Boys, die schon so abgekühlt sind, dass sie beim Pornos gucken oder auf Erotikparties völlig unerregt bleiben.
        Nach gewissem lächerlichen Hin und Her zwischen Schule, Pubertätswitzen und Pornoindustrie ist am Ende dann alles gut und Friede, Freude Eierkuchen, weil die engelsgleiche Nutte lieber einen Nachbarn als einen Job will, wurde aber sowieso schon während des gesamten Verlaufs suggeriert.

        Was bleibt also für ein Fazit? Na was schon: ELISHA CUTHBERT, DIE GEILE SAU! Ach und voll witzig der Film.

        3
        • 5

          Ein Remake, dessen Original ich nicht kenne. Das hier ist jedenfalls einfallslos. Beschränkt auf das Duell zwischen gutem Washington und bösem Travolta nimmt der Film seinen Lauf. Das komplette Drumherum wird quasi gar nicht oder ungenügend dargestellt. Daher sind die Geiseln des Bösen Figürchen ohne Reaktionen, Aktionen oder Emotionen, die alles mit sich machen lassen, ob sie wollen oder nicht. Auf der anderen Seite sieht man um den Guten herum auch keine Initiative der Kollegen, nichts von der Organisation eines Notfallfahrplans. Keine Hektik, keine Waghalsigkeit. Eigentlich sieht man sowieso nur 3 Kollegen, die dumm herumstehen als sei nix - also als Gegenüber zu den leblosen Geiseln. Neben dem Plausch zwischen Ryder und Walter bleibt also nichts, abgesehen von einem lachhaften und überflüssigen Bürgermeister - den auch nix kratzt - und einem Scharfschützen, der versehentliche Headshots verteilt, sobald ihn eine Ratte in den Sack kneift. Wenigstens wird uns aber am Ende noch das Motiv des Bösen offenbart: Er will sterben, weil die Stadt ihn fickt. Ist ja auch verständlich.

          1
          • 7 .5

            Gelobt wird "Die zwölf Geschworenen" als einer der obersten Klassiker mit super Schauspielern, die einen in den Bann des Films ziehen. Dabei werden aber scheinbar manche Bewertungskriterien hinten angestellt - ohne den Film schlechtreden zu wollen. Die Schauspielerei ist tatsächlich überraschend stark und bewundernswert, besonders das Durcheinander und die heißen Wortgefechte der diskutierenden Zwölf, bei denen keiner zum Ausreden kommt, haben mich mit ihrer Realitätsnähe beeindruckt.
            Die Story mit einem einzigen, kleinen Schauplatz bzw. das Ende hingegen ist einödig und mehr als vorhersehbar, was man vielen anderen Filmen gerne anlastet. Interessant bleibt 'lediglich', WIE das Geschehen sich dahin entwickelt. Ob eine solche Jury, wo, abgesehen von Geschworenem Nr. 8, von elf Mann nur einer sein Urteil auch nur halbwegs sinnvoll begründen kann, vorstellbar ist, bleibt fraglich. Immerhin geht es um den elektrischen Stuhl, wo ich mich dann doch wundern würde, wenn jemand - der immerhin in der Jury eines Gerichts sitzt - so gelangweilt, gleichgültig oder schwammig mit seiner Meinung umgeht. Das 'Bekehren' dann dieser 11 Männer wirkt zum Teil etwas zufällig (,nämlich dass Nummer 4 tatsächlich am Montag zuvor im Kino war und alles weiß, außer den Titel des zweiten Films), plump oder plötzlich (,nämlich als der Letzte zusammenbricht). Auch kleine Fehler fallen auf, als angeblich genau 42 Sekunden mit einer Uhr gestoppt werden, liegt die tatsächliche Zeit bei gerade mal 29 Sekunden - so etwas sollte nicht mal in alten Filmen passieren. A pro pos alter Film, logischerweise muss man sich deshalb auch mit beschissenem Bild und beschissenem Ton abfinden.

            Die Klasse des Films zeichnet sich dennoch aus - und zwar in vielartiger Charakterbildung und deren indirekter Beurteilung, In-Fragestellung oder Kritik, im Wert legen auf Meinungsbildung, in Symbolik und im Denkanstoß geben über das Rechtssystem. Genaueres dazu gibt's im empfehlenswerten Kommentar von guggenheim unter mir.

            4
            • 4 .5

              Cameron erfindet einen Planeten, damit einen neuen Lebensraum, eine frei erschaffene Rasse und weitere Lebewesen. In Anbetracht dessen ist es schwach, wenn seine Kreation der blauen Viecher dem Menschen allzusehr gleicht. Sie haben gleiche Emotionen, eine menschliche Mentalität, eine Religion, handeln wie Menschen und busseln rum. Auch auf Pandora sind die Blauen die Klugen, die eigentlichen, herrschenden Bewohner während alles andere Lebendige nur Tiere sind, die auch sonst keine Funktion haben - also wie auf der Erde. Noch dazu sind sie dem menschlichen Auge gerecht gemalt - die feminine Hauptfigur der blauen Wesen wirkt für den menschlichen Zuschauer hübsch und ansehnlich.

              Dazu spielt alles zukünftig, womit der im Drehbuch vorkommenden menschlichen Wissenschaft und Technik keine Grenzen gesetzt sind. Denn was die Menschen da schon so alles können, ist beachtlich, dass man sich schon wundern muss, wie dämlich sie sich anstellen müssen, um dann auch noch einer Niederlage gegen die Pandoranatur zu erliegen. Die ganze Story schwimmt also vor sich hin mit einigen Lächerlichkeiten, wo irgendwelche Menschen den Märtyrer spielen, weil die Blauen ja zu bemitleiden sind. Och jo, is doch gut. Trotz kreativer Freiheiten besteht Avatar aus rein platten Charakteren. Witzig auch, aus welch unergründlichem Motiv der harte Kriegs-Obermogo-Mensch mit Adidasstreifen am Kopp seinen Hass gegen alles und jeden hegt.

              Somit bleibt wahrlich nicht mehr "Aussage", als dass der Mensch gierig und rücksichtslos und egoistisch und scheiße und unfriedselig ist. Wer wusste das nicht vorher schon? Schließlich lebt doch jeder unter Menschen und auf der Erde.

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              • 2

                Ein Forest Whitaker, der mit seiner Karre im Dunkeln durch die Stadt dümpelt und jemanden sucht, der ihn mit seiner Knarre wegpustet. Beachtlicherweise will das, leider, niemand für ihn tun. Warum er da selbst zu blöd für ist, lässt sich nicht erörtern, jedenfalls ist er depressiv und hat keinen Bock mehr, weil seine Frau tot ist.
                Ein Ray Liotta als entlassener Knacki, der im Dunkeln durch die Stadt dümpelt - allerdings mit der Bahn - und seine Tochter stalkt, die ihn nicht kennt. Deren Sohn liegt im Sterben, während sie nix tut, außer zu strippen.
                Ach so, dann ist da noch ein einsamer Eddie Redmayne als asthmatischer Bestatter mit Minderwertigkeitskomplexen, der im Dunkeln versucht, irgendwelche Kunden um Kohle zu bitten.
                Teilweise kreuzen sich die Wege dieser melancholischen Freaks, die allesamt sonst keinerlei Leben haben, als nur nachts ihren sinnlosen Depressionen freien Lauf zu lassen. Wenn sie dabei irgendjemand anderem begegnen, sind auch das ausschließlich trübe Tassen. Tag gibt es keinen. Es ist Weihnachten. Dann ist der Film fertig. Und der war genauso traurig wie die Charaktere.

                Fazit: Hoffnungslosigkeit ist scheiße.

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                • 7

                  Der Grundriss dieses Konstrukts ist sicherlich nicht misslungen, bei der Umsetzung jedoch fehlt das feinfühlige Ausfugen, man bedient sich zu viel des Kitsch-Bausatzes und kennt zu wenig Grenzbausteine. Allerdings weiß das Personal dem Werk zu helfen, ein einmal mehr herrlicher Kevin Spacey sicherlich auffälliger als Jeff Bridges.
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                  Während Prot, um den sich quasi alles dreht, zunächst ein unübertrieben, aber ziemlich Kranker zu sein scheint, hätte man doch besser auf seinen Einfluss auf die sowieso unglaubwürdigen, restlichen Patienten verzichtet. Als Zuschauer muss man auf ein Neues seufzen, wenn einem der psychisch Kranke als ernsthaft sternkundigster Mensch auf Erden verkauft werden soll. Seine Unterkunft, die psychiatrische Klinik, macht niemals Anstalten, realistisch, authentisch oder gar professionell zu wirken. Stattdessen wird auch so etwas wie eine ärztliche Schweigepflicht völligst ignoriert und über den Haufen geworfen, was sich aber nur in eine Reihe nebensächlicher Unzulänglichkeiten einfügt. Denn die Arzthelferin zum Beispiel kann ein numerisches Datum mit dem Buchstabenfeld der Tastatur eintippen. Trotz allem aber behält sich der Film die Hüllung des Schleiers vor, bis es dann plötzlich doch recht schnell von statten geht. Um es auf die Spitze zu treiben, darf Prot auch noch eine Art Wahrsager spielen, als er zum von ihm selbst verherbestimmten Zeitpunkt unters Bett krabbelt.

                  Wirklich dankenswert, dass Spacey und Bridges hier mitwirken und die Fahne hochhalten. Zu guter Letzt kommt schließlich nach dem Abspann abermals ein Beweis von kitschigem, nicht gemiedenem Überdruss.

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                  • 7 .5

                    Mangels Tiefe oder Hintergrund gibt's hier im Prinzip nichts mehr zum bereits Geschriebenen hinzuzufügen, aber es ist zu bestätigen.

                    Insgesamt ein schnörkelloser, klischeeentlasteter Film, der die Gefangenschaft und Flucht recht neutral darstellt. Nachteilig ist hierbei vielleicht, dass deshalb auch kaum Hintergrundwissen geliefert und somit auch keine Bindung zum Geschehen bewirkt wird, Regisseur Herzog beschränkt sich quasi aufs Dokumentieren. Lediglich am Ende könnte man dem Film die kleine Patriotismusspritze anlasten, angeblich soll aber auch das auf wahrer Begebenheit beruhen.
                    Christian Bale wird vielfach gelobt für seine Rolle als Dieter Dengler und das ist auch berechtigt. Seine unübertriebenen, aber authentischen Emotionen und Gesichtsausdrücke sind absolut bereichernd für den Film. Allein der traurig hoffnungslose, enttäuschte Blick gen Himmel, zwischen Hilflosigkeit, Wut, Aufgabe und Verzweiflung, nachdem er es direkt zuvor noch wagte zu jubilieren, sagt alles.

                    3
                    • 5

                      Keine extravagante Innovation der Filmgeschichte, aber die Drehbuchidee ansich ist in der expliziten Form noch unverbraucht. Doch was soll das Ganze aussagen? Die Botschaft bleibt veraltet: Aus Schuldgefühlen und Verlust folgen Drang nach guten Taten und Selbstaufgabe. Was in der heutigen Gesellschaft ohne Fundament nachdenklich machen und Menschen anregen soll, wird eben auch im Filmgeschäft verarbeitet: Gute Taten! Dass selbiges in der Realität auch die Welt nicht verbessert oder Geschehnisse rückgängig macht, sei mal beiseite gestellt.
                      Damit bei Sieben Leben das Finale den Zuschauer emotional berühren soll, scheint er sich zuvor in endlosen, unbedeutenden Längen verlieren zu müssen. Denn: Schränkt man selbige ein, verrät man den Hochpunkt zu früh, auch wenn man sich diesen während des Verlaufs erahnen kann, und er würde für den Betrachter undramatischer wirken.
                      Wie die Heuchlerei des Protagonisten realistisch praktizierbar wäre, wird ignoriert. A pro pos: Mir schien Will Smith weniger geeignet für die Hauptrolle.

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                      • 4 .5

                        Der Film hat in meinen Augen so seine Macken, die Figuren sind vom Drehbuch her unzureichend charakterisiert, zum Teil wird auch zu ulkig versucht, irgendwelche humorvollen Eigenschaften zuzuteilen. Dadurch bleiben Beweggründe unnachvollziehbar und man kann sich nicht mit den Charakteren identifizieren, sie bleiben kalt und unnahbar. So macht sich beispielsweise der angeblich gute Anwalt gleich beim ersten Auftritt in den Augen des Zuschauers zur Lachnummer.
                        Das Ende raubt dem Ganzen dann schließlich auch noch komplett die Glaubhaftigkeit.

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                        • 0 .5

                          Dieser Film ist von den Kritikern unterirdisch bewertet, da springe ich gleich mit auf den Zug. Doch fällt meine Auszeichnung sogar noch schmerzhafter aus, da fahr ich lieber mit der Deutschen Bahn als in diesem ActionTrain mit Seagal im Erste-Klasse-Abteil - und das soll wohl was heißen. Alarmstufe Rot 2 ist bahnbrechend schlecht.

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                          • 8 .5

                            Für mich ist Barton Fink ein vergleichsweise meisterliches Werk, um dieses Wort mal zu benutzen. Zumindest hat der Film Tiefe, und wahrscheinlich auch mehr als ich beschreiben könnte.

                            Meine Bewertung wirkt vielleicht für einige Filmfans recht optimistisch, bei denen nicht unverständlicherweise ein Langeweilegefühl beim Schauen aufkommen mag. Doch alles in allem überzeugt mich die tendenziell spannungssteigende und Fahrt aufnehmende Entwicklung von Barton Fink. Da, wo es langweilig scheint, wartet man auf Wendepunkte, auf Handlungszunahme, auf Veränderung. Dadurch entstand für mich eine individuelle Eigenspannung bei Barton Fink, auf unkonventioneller Ebene. Doch man wartet letztendlich (nahezu) vergebens und bleibt im Hotelzimmer hängen. Die Coens setzen also in Sachen Mustervorgaben-Ignorieren noch einen drauf. Als die Person Barton das einzige Mal im Film mit einer Frau schläft, zeigt das Bild keine romantische Sexszene, sondern die Kamera verschwindet gemächlich im Abfluss eines Waschbeckens. Solche Kleinigkeiten faszinieren.
                            Um jetzt keine breiten Metapherauslegungen vorzunehmen, fasse ich mich kurz und behaupte lediglich, dass jeder Charakter, jedes fokussierte Objekt, verschiedene Wortlaute und die meisten Schauplätze symbolisch deutbar wären. Darüber hinaus verschwimmt mit zunehmendem Verlauf des Films Realität und Illusion miteinander. Ein herrlich unbefriedigendes, plötzlich kommendes Ende ist die Krönung. Die Hauptfigur hat nichts gewonnen, nichts gelernt und nichts mehr zu bieten. Sie ist allein, ihre Vision ist erloschen, der Durchblick verschwunden. Und was war in "dem" Karton? Ich weiß es nicht.

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                            • 8

                              Als Coen-Fan hab ich keine Enttäuschung erwartet. Ein Werk über das Mafiageschäft, basierend auf einer guten, durchdachten Story mit interessanten Entwicklungen. Letztendlich hätte mir persönlich ein konsequenteres Ende noch etwas besser gefallen, das mehr in Richtung "unhappy" geht. Heißt jetzt aber nicht, dass man bei Miller's Crossing von einem klassischen Happy-End reden muss. Der Film lebt von stilistischen Images, besonders der Hut sei erwähnt, und von sich wiederholenden Szenen, Gesten oder Zitaten, die den Zuschauer wie kleine Déjà-vus durch den Film begleiten und das Ganze attraktiv machen. Zum Teil erkennt man Züge von "alten Filmen", damit mein ich etwas statische, klischeeartige Schauspielgesten. Beispielsweise muss offenbar jeder Darsteller, der durch eine Tür geht, vorher kurz innehalten, sich nochmal umdrehn und was sagen, darf dann den Hut aufsetzen und unter der Angel hindurch aus dem Bild verschwinden. Ansonsten sind die Charaktere ansich gut gespielt. In der Tat und meinen Augen sehenswert.

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                              • 0 .5

                                Was bitte soll denn das sein? Seine Unrealität nimmt dem Film selbst den Ernst und macht sich lächerlich. Lustig sein sollende Szenen sind einfach nur peinlich und fehl am Platz, wieso muss sowas sein? Soll es Komödie sein? Fast gelungen, jedenfalls ist der Film zumindest ein totaler Witz. Anbei gestellt werden dann immer mal so möglichst "tiefgehnde" Gemütskundgebungen der Auftragskiller, so lachhaft wie selten. Mal abgesehen davon, dass der Film wie gesagt nicht ernst gemeint sein kann und so unprofessionelle Leute nie in diesem Geschäft tätig sein könnten. Affig dahergesprochene Dialoge schwacher Schauspieler. Das alles wird gekrönt durch auffällige Fehler: Bei Carradine sieht man die Schminkmaske; und Leichen, die durch einen einzigen Kopfschuss getötet wurden, atmen noch. Später dann plötzlich wurde selbiger Toter jedoch angeblich durch mehrere Kopfschüsse hingerichtet... und dann war bei mir das Maß voll und ich musste abschalten.

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                                • 4 .5

                                  Dadurch, dass Dolan's Cadillac eine verfilmte Kurzgeschichte ist, ist die Handlung auch sehr kompakt und simpel. Trotzdem vermisse ich eine Bindung zu den Charakteren und deren Handlungsgründen. Vor allem die Vorgeschichte, die zum letztendlichen Hauptteil in Form des Rachezuges führt, ist recht oberflächlich. Urplötzlich überfällt Elizabeth so die souveräne Stärke, dass sie die richtige ist, durch die Dolan hinter Gitter geführt werden kann. Überhaupt zeigt Emmanuelle Vaugier keine gute Leistung, zu gefühllos. Slater hingegen spielt seine Rolle im Großen und Ganzen überzeugend.
                                  Die Einsamkeit Robinsons wird nicht mitreißend, sondern eher einblickslos aufgezeigt. Hierbei fand ich eingeblendeten Erinnerung an seine lebendige Frau gut, das Auftreten der verbrannten, mit ihm illusionär redenden Elizabeth jedoch fehl am Platz.
                                  Am Ende ist der Showdown allerdings wohl anders, als man erwartet. Strittige Logikfragen bleiben offen. Warum kommen andere Autos erst genau dann, nachdem der Cadillac in die offene "Baustelle" fuhr? Wie kann man den Teer so exakt vom Untergrund ablösen, sogar ohne dass an den Rändern kleine Stücke abplatzen? Und zum Glück hat es maßlich genau gepasst, dass der Wagen exakt richtig in der Fahrspur positioniert war, sodass die Breite genau über der Falle war, als der Boden bricht. Andernfalls hätte sich der Wagen auch verkanten und Dolan vielleicht eine Tür öffnen können.

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                                  • 7 .5

                                    Ermittlerfilm... und zwar weitestgehend nach bekanntem Schema. Zwar kommen Wendungen vor, doch keine überraschenden. Die offensichtlichen Pseudo-Auflösungen konnten nicht das Ende sein, soviel weiß mittlerweile jeder nicht ganz hirnlose Mensch, der mehr als 25 Filme in seinem Leben gesehn hat. Hollywoods Gewürze, so kleine möchtegern schöne(?), lustige(?) Nebensächlichkeiten, sind vorhanden, so bekommt Frau McAdams zum Schluss eine Stiftkette geschenkt, weil sie 2 mal im Film keinen Stift zur Hand hatte, wo sie einen hätte haben sollen. Okay, warum ich das kritisiere, weiß ich auch nicht, aber irgendwie.... könnte man sich sowas sparen. In der Realität macht sowas kein Mensch und Filme wollen sowas normalisieren, was weiß ich, egal.
                                    Ich will ansonsten die Unterhaltung des Films und Klasse eines Russel Crowe nicht schmälern. Letzterer hat wieder mal meine Meinung über ihn bestätigt, überzeugender Charakter, wenn vielleicht einen, wenn auch nur kleinen, Tick zu souverän (scheinbar Hollywoods Forderung an Hauptdarsteller).
                                    Storytechnisch kann man sich über den einen oder anderen Punkt sicher streiten... z.B., inwieweit die inszenierte Heuchelei von Stephen Collins (Ben Affleck, bei dem ich mich immer noch frage, ob er schlecht schauspielt oder mir doch nur unsympathisch ist...) in der Realität möglich wäre. Desweiteren fallen manche Groschen zu schnell, unter anderem am Ende, als McAffrey (Crowe) wie durch eine übermächtige Inspiration auf den Trichter kommt, Frau Collins könne das Gehalt der Getöteten ja gar nicht wissen. Daher auch die oben bemerkte und bemängelte Souveränität - schön, wenn alles immer so einfach wie im amerikanischen Film ginge.

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                                    • 2

                                      Wie Darbon schon richtigerweise geschrieben hat, ist der Höhepunkt des Dilemmas dann das Ende, das den Wendepunkt bieten soll. Diese fehlerhafte Auflösung einer überaus logikarmen Story setzt dem Ganzen noch das i-Tüpfelchen auf und die Aussage des Films entzieht sich damit jeglichem Sinn. Die Arbeit als Psychologin ist lächerlich dargestellt, was aber nicht zuletzt an Hathaway zu bemängeln ist, sondern ganz einfach mangelhaft im Drehbuch stehen muss.

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                                      • 5

                                        Ich bin ja wirklich kein Fan von Hollywood-Klischee-Storys. Aber wenn man einen solchen Film macht, sollte doch wenigstens ein Interesse am Geschehen geweckt werden, durch erkennbare Zusammenhänge, ansprechende Bilder oder einfach erkenntisliefernde, reichere Dialoge. Leider wartet man vergeblich auf etwas dergleichen und so ziehen sich die verschiedenen Szenenabfolgen zäh bis zum Ende. Zugutehalten kann man dem Film jedoch, dass Lebensechtheit dargestellt wird und keine überschminkten Modelschauspieler oder künstliche Schauplätze aufgezeigt werden. Trotzdem erschienen mir einzelne Gespräche allerdings nicht sehr real - also wenn man gekünstelte Verschönerungen ignorieren will, dann auch bitte konsequent ohne Filmanpassung. Gut fand ich prinzipiell, das selbst am Ende keine Höhepunkte dramatisiert oder Helden geschaffen werden, in dieser Hinsicht überzeugt somit die Wahrheit des Verbrechens. Letztendlich bleibt jedoch überwiegend die Langeweile vom Film hängen.

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