Benchyl - Kommentare

Alle Kommentare von Benchyl

  • 8

    Das ist kein Kriegsspektakel. Auch keine patriotische Tränendrüse. Nein, "Apocalypse Now" ist vielmehr ein Roadtrip über den Nung River. Also quasi ein Boattrip. Dabei tuckern Boot, Insassen, Protagonist und Zuschauer von einer Absurdität in die nächste. Umgeben von buntem Nebel und Wahnsinn, überschüttet mit Regen aus Holz und unter partiellem Beschuss, der Gandalfs Feuerwerk gleicht. Man befindet sich auf feindlichem Gebiet. Jedoch geht es an keiner Stelle um den Feind namens Charlie. Dieser Charlie surft nicht einmal. Er feiert keine Playboybunnyparty, er eröffnet nicht närrisch unkontrolliert das Feuer. Charlie ist eine Rechtfertigung im eigenen Kopf. Hinter einem stürzen Brücken zusammen. Das unerreichbare Ziel der Mission ist, einen Sinn zu entdecken. Sein größter Feind ist man selbst.

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    • Junge junge, das ist für die MP-Junkies ja schlimmer als der Abgang Charlie Sheens für "Two and a half men"- Fans.

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      • Jodie Foster's deutsche Stimme (Hansi Jochmann oder so). Immer und überall grauenvoll.

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        • Scarface ist deutlich überbewertet. Zur Blu-ray-Zuleg-Frage muss ich dann ja nix mehr sagen.

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          • 2

            230.000.000 US-Dollar Budget werden in einem völligst storylosen, minimalniveaubefreiten Gewammsche verbraten. Hundertzweiundvierzigminütiger Dauerkäse, der noch zu doof ist, sich selbst nicht ernst zu nehmen und sich jedwedem Eigenanspruch abtrünnig präsentiert, findet seine Daseinsberechtigung in uns: der hirnlosen Konsumgesellschaft. Bei längst ausgelutschter, vernichtungswürdiger und aufdringlicher Pseudopointensetzung lacht der Kinosaal. Der singende und tanzende Abschaum der Welt.

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            • 7 .5

              Was "Cemetery Junction" so mögenswert macht, ist sein feiner 70er Jahre Look, der mal nicht einfach hippiemäßig und dreckig daherkommt, sondern stilvoll und warm. Und mit seinen sympathischen 3 Jungs im Vordergrund und deren Lifestyle fühlt man sich dann tatsächlich in diese irgendwie netten Zeiten versetzt, auch wenn man vielleicht selbst nie da war. Dennoch: als wäre es die eigene Erinnerung an einen dieser damaligen Sommer, schafft es dieser kleine Film die Vergangenheitsphantasie des Zuschauers zu beleben. Durchweg von gut gezeichneten und nicht minder gut gespielten Rollen getragen wirkt nichts aufdringlich, eher im Gegenteil: Sommerlich und wohnlich fühlt sich das an, wenn die Jungs durch's Dörflein streifen oder irgendwann immer mal wieder nach Hause kommen. Dazu eine schöne und nicht abgelutschte Art des Humors. Elton John sucht 'ne Frau.

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              • 4 .5

                Der Film schafft's Schwule zu vergraulen, indem er Witze drüber macht
                doch gleichzeitig auch Schwulenhasser hat er schon auf die Palm' gebracht.
                Doch halb so wild und kein' Verdruss
                ernst nehmen man das echt nicht muss.
                Und wie man es von Sandler kennt,
                ist der Humor stets sehr beschränkt.

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                • 8

                  "Defendor", sowohl der Film als solches als auch die titelgebende Figur sind absolut liebenswert. Vergleiche mit "Kick-Ass" sind prinzipiell zu vernachlässigen, da "Defendor" sich durch gänzlich andersartige Herangehensweise und Pointensetzung auszeichnet. Wo in "Kick-Ass" der Pseudo-Versager direkt als Erzähler zum offensichtlichen Held als Unterhaltungsobjekt deklariert ist, sieht "Defendor" davon ab und setzt lieber auf Nüchternheit und seinen nicht heroisch in Szene gesetzten Protagonisten. Dessen Naivität und sein überraschend glaubhaft vermitteltes Alleinsein machen ihn zur liebenswürdigen, bemitleidenswerten Hauptfigur des Films. Woody Harrelson glänzt in seiner Rolle und schafft es schnell, ohne nervig kitschige Überzeichnung der debile Sympathieträger zu sein. Trotz dieser seiner Trübseligkeit und des eher düsteren Stimmungsbildes bleibt der Film durch seinen goldigen Humor irgendwie erfrischend, wo sicher auch die erwähnenswerte Kameraarbeit ihren Teil zu beiträgt. Einzig störend sind vielleicht die zwei oder drei Momente, in denen Arthur als Defendor doch leicht künstlich wirkende, heldenhafte Zitate ausspricht, die man hätte weglassen können. Doch auch das nimmt dem Film letztendlich nichts von seiner gelungenen Wirksamkeit, denn er maßt sich nie an, in irgendeiner Weise spektakulär oder bemerkenswert zu sein - und gerade deshalb ist er es wahrscheinlich. Obwohl auch "Defendor" in gewissem Sinne ein Puzzle aus verschiedenen Personifizierungen ist, wollen seine Charaktere jedoch nie über das hinausmutieren, was sie schließlich sind. Und auch am Ende bleibt er konsequent, ohne manipulative Dramatik zu entfachen.

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                  • 5

                    Auch Roadmovie-Liebhaber werden hier nur schwerlich auf ihre Kosten kommen. Grund hierfür sind die recht grob skizzierten Charaktere und das ebenso lausige Drehbuch. Klar, Jeff Bridges spielt seinem Ruf gerecht souverän, und der Film wirkt deswegen auch noch lange nicht abstoßend, aber ohne wirklich begreifliche Beweggründe, ohne Handlungshoch- oder tiefpunkte, ohne halbwegs kreative Kameraarbeit bleibt auch nichts Bemerkenswertes von ihm hängen. Wohl aber die leider tatsächlich fürchterliche Synchronisation, sollte man ihn auf Deutsch konsumieren.

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                    • 6 .5

                      "Einfach zu haben" ist das, was draufsteht: Eine Teenie-Highschool-Erwachsenwerden-Undsoweiter-Komödie. Mit einem Mädel in der erzählenden Hauptrolle präsentiert sich der Film quasi als Emanzipationsäquivalent seiner Genre-Kollegen. Lobenswert ist hierbei, dass Emma Stone nicht um Sexiness bemüht und als Zuschauerverführungsfigur agiert, sondern ihre Rolle als neutralen Teenager interpretiert, ohne dem Kitsch zum Kitsch und dem Spaß zum Ernst zu verhelfen. Ihre Situation, die dem Drehbuch zuzuschreiben ist, ist leider ein wenig zu realitätsoptimierend. Sie genießt eine anarchistische Erziehung, Gerüchte über sie verbreiten sich auf maßlos übertriebene Weise und der wahrhafte Lover kommt diesen zum Trotz dennoch von ganz alleine. An und für sich sind das keine kritikwürdigen Punkte, doch leider lässt "Einfach zu haben" eine kluge Story, erfrischenden Drive oder anspielende Botschaften missen. Was soll denn auch dahinter stecken? Dass Gerüchte nunmal Gerüchte sind und deshalb auch (mögliche) Folgen von Gerüchten haben, ist keine Neuigkeit. Und die beiläufigen Religionssticheleien nerven eher, als dass sie irgendetwas vermittlen wollen. Letzten Endes ist "Einfach zu haben" eine vielleicht leicht überbewertete Komödie, die aber dennoch ein angenehmer und gelungener Streifen bleibt, nicht zuletzt wegen eines belebenden Soundtracks.

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                      • 8
                        über Rubber

                        Nach reiflicher Überlegung kam ich dazu, von einer Verlächerlichung dieser Kommentierung in Form von Wort(an)spiel(ung)en über die sich um alles drehende Hauptfigur abzusehen. Das Profil selbiger ist schließlich rund in sich geschlossen und lässt keinerlei unreife Veralberung zu. Kommt der Film erst mal ins Rollen, fährt "Rubber" einem unwillkürlich die Willkür vor Augen, was aber nie platt wirkt. Er rotiert in seinen Anspielungen und überholt den Zuschauer in gewissem Sinne, indem er ihn selbst direkt ins Geschehen mit hinein bezieht, sodass man nicht radlos zurück bleibt. Mit viel Grip jagt er den Beobachter durch dieses Erlebnis, bremst dabei des Öfteren merklich ab, verliert aber nie die Haftung und driftet nicht vom Thema ab. Als es dann so scheint, als sei die Luft raus, hat er noch ein ausgewuchtiges Ende parat.

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                        • 3 .5

                          Was Source Code zur Kot Source macht, lässt sich bereits recht früh erkennen: Alle 10 Minuten reißt er sich selbst tiefer und tiefer in den Sumpf der Scheiße, die man Lächerlichkeit nennt. Dabei geht es nicht um Unrealitäten, nein, denn damit hat ja bereits jeder abgeschlossen, der den Trailer oder die Beschreibung kennt. Es geht um endloses, sich wiederholendes Hin- und Hergebeame Jake Gyllenhaals. Aus irgendeiner dunklen und verschlossenen Kapsel in das Zugabteil aus der Vergangenheit und wieder zurück. Hin und her. Wieder und wieder. Dieser Jake Gyllenhaal jedoch weiß selbst nicht, wieso er das muss und wofür er das macht und wie er das macht und wieso er nicht wissen darf, wieso er das muss und wofür er das macht und wie er das macht. Und das Schöne ist: Es gibt auch keine Antwort darauf, es gibt keinen Grund, weshalb er nicht von vornherein über seine Aufgabe aufgeklärt ist. Nun ließe sich hier die plausible Ausrede einschieben: Wenn der Film den Zweck des ganzen Zeitreisens nicht ihm erklärt, könnte er es dem Zuschauer nicht gleichsam erklären. Nun gut. Ermüdend ist hier dann allerdings, dass der Protagonist selbst die Erklärungen maximal halb so schnell nachvollziehen kann wie jeder unterbelichtete Durchschnittszuschauer. Und das, obwohl er ansonsten ein Multitaskingtalent ist, wenn er doch Konzentrations- und Gedächtnisübungen parallel zum Lagecheck absolvieren kann.
                          Dabei ist es doch so simpel: Acht Minuten lang in die Vergangenheit hüpfen, acht Minuten vor einer Bombenexplosion im Zug, in dieser Zeit den Bombenleger finden & identifizieren und wieder zurück. Und da 8 Minuten recht kurz sind, hat er mehrere Versuche. Ganz viele Versuche. Undendlich viele Versuche. Er kann tatsächlich nichts falsch machen. Es gibt kein Game Over. Leider. Und das kostet der Film auch genügsam aus.
                          Als Erfinder und Projektleiter des Source Codes zeigt sich übrigens Jeffrey Wright als Amateurschauspieler, eine Karikatur aus humpelndem, gefühlslosem Professor mit grässlichem Bart und aufdringlich sichtbar lechzend nach Lob und Huldigung. Das einfühlsame, lieblich kitschige Gegenteil hierzu ist Vera Farmiga als Kontaktperson zur Kapsel.

                          SPOILER.
                          Unterdessen, so hart das Schicksal auch ist, erfahren Gyllenhaal und seine Zuschauer, dass er eigentlich tot ist. Aber erst, nachdem er das gefühlte siebenundzwanzigste Mal in die Vergangenheit geschossen wurde. Er ist nur noch ein Matschhaufen mit Kopf. Der Kopf ist aufgefräst und sein totes Hirn mit Drähten angezapft. Aus diesem Hirn fließen, nicht wie im Film dargestellt gesprochene Worte, sondern nur Buchstaben. Diese Buchstaben kann Vera Farmiga lesen und ihm antworten, denn hören kann er noch. Oder er bildet sich nur ein, er könne hören, so, wie auch die Kapsel, in der er gefangen ist und den Rest seines Körpers. Man weiß es nicht. Jedenfalls: jetzt, wo er das weiß, stellt er sich abermals dumm und redet sich selbst ein, er könne die Vergangenheit verändern. Obwohl sie Vergangenheit ist. Er lässt sich also abermals Zurückbeamen, ist lieb zu allen Vergangenheitsmenschen, ist böse zum bösen Bomben-Derek und hat seinen Spaß, weil er sich mittlerweile bestens im Zugabteil auskennt.
                          SPOILER ENDE.

                          Das grandiose Ende des Films, das man sich da schon zigmal herbeigerufen hat, ruft schließlich sogar den beachtlichsten Wendepunkt des Ganzen herbei. Es übertrifft nicht nur jegliche Vorstellungskraft jeglicher Zuschauer, es entzieht sich auch der filmeigenen Logik selbst vollends und wirft mehr über den Haufen, als man für möglich gehalten hat. Natürlich ist es schön. Natürlich soll es die allseits bewährte "Was-wäre-wenn-hätte"- Gefühlswelt realitätsfremder Zuschauer in beschauliche Wogen versetzen, natürlich soll es emotional erdrücken. Doch hier wird wenigstens ein Wunsch der Hauptfigur erfüllt: Fehlzündung.

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                          • Ellen Page als Hayley Stark in HARD CANDY?

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                            • 4

                              Gigantisch sind hier allenfalls die Bilder. Die Handlung ist nicht einmal das Gegenteil, sie ist einfach nicht vorhanden. Weder Höhen noch Tiefen, weder laut noch leise, kein Witz, kein Ernst, kein Anfang und kein kein Ende. Somit bleibt eine einzige Frage: Wer hat sich diesen äußerst unpassenden, lügenden Titel aus den Fingern gesaugt?

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                              • Seit wann haben Menschen eine Schnauze?

                                Moviepilot - links wie der Spiegel und seriös wie die Bild: Beleidigen Sie jetzt kostenlos den dänischen Trottel!

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                                  Waschecht ein dreckiger Western. Um es klar auszudrücken: Selbst Gerede ist gammeliges Nuscheln. Der alte Bridges besser als in jungen Jahren, keinesfalls schlechter. Geradlinige Handlungsverfolgung ohne Hin und Her durch z.B. Storyverflechtungen. Magere Nahrung, fettige Haare. Weiße Flocken, schwarzer Bär. Rennender Esel, störrische Kinder. Harter Boden, weiche Finger. Großes Maul, kleine Zunge. Trockene Kekse, betrunkener Marshal. Lange Schlangen, kurzer Arm.

                                  Anzulasten ist "True Grit" höchstens das Übermäßige an dem übermäßig übermäßigen 14-jährige Mädchen. Damit sei keineswegs Darstellung oder gar Schauspielpotential kritisiert, lediglich ein fast betörend nerviges Charakterkonstruktionsprodukt. Nun möge jemand erwidern, zur umschriebenen Zeit wären Kinder noch zu Eigenverantwortung und Entscheidungen gezwungen gewesen. Doch werden hier Selbstbewusstsein, Schlagfertigkeit, Dominanz, (Ver)handlungsfähigkeit und Furchtlosigkeit des Görs selbst für einen Erwachsenen maßlos überstrapaziert. Wenn du, lieber Leser, wie ich nicht auf überreife Kinder in Filmen stehst, dann lass dich jedoch nicht entmutigen, denn der anfängliche Fokus auf die junge Mattie Ross löst sich angenehm spürbar mit der Zeit. Dafür entfalten sich dann erst so richtig Witz und Sarkasmus der neckenden Recken Bridges und Damon. Zwischendurch feine Bilder und manche konsequente Spontanität, ohne die Coens mit den Coens vor "True Grit" zu vergleichen, wie viele hier. Den Anlass und erstrecht den Zweck dazu kapier ich beiläufig eh nicht. Untermalt ist der Western nicht mit Getöse, sondern präzisem Klaviergeklimper. Unter'm Strich bietet "True Grit" natürlich kaum Tiefgang oder Eleganz, aber Unterhaltung und Liebenswürdigkeit.

                                  Cooler Kommentar, warmer Film.

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                                  • 1

                                    Die Scheiße beginnt ja schon mit dem Titel. Drei Engel, die außerordentlich hübsch sein sollen. Aha. Halten wir mal fest: Am ehesten "engelshübsch" ist noch Cameron Diaz, die sich übrigens schauspielerisch auch noch etwas von den anderen abhebt, was bei so einer Hohlfigur allerdings auch kein Problem ist. Die wenigsten westlichen Erdenbewohner stehen auf Asiatinnen und Drew Barrymore ist eher ein abscheuliches Biest, als ein Engel. Die Story nimmt sich und den ganzen Schwachsinn zwar selbst nicht ernst, aber dennoch bleibt die Action erbärmlicher Emanzipationsmüll und der versuchte Spaß aufdringlich nervendes Tussengehampel. Wegen des überzogenen, kitschig-knallig-bunt-stillosen Farbfilters tränen dann erstrecht die Augen. Witz bleibt keiner, höchstens der Film selbst - allerdings wäre sogar das noch ein Lob.

                                    Klar, mein Kommentar ist lächerlich. Fakt ist und bleibt aber, dass "3 Engel für Charlie" für anspruchslose, niveaulose, notgeile Pubertätsopfer gemacht ist. Und deshalb ist er Schrott.

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                                    • 5 .5

                                      Liefert die Thematik bzw. die Geschichte doch eine attraktive Vorlage, aus der ein großartiges Werk zu schöpfen wäre, so versucht sich Brian De Palma erst gar nicht daran. Der Böse wird nie im Ansatz ernsthaft vorgestellt, er bleibt die reinste Witzfigur. Und dennoch ist er sympathischer als der Gute, denn die Darstellung Kevin Costners ist geradezu unter aller Sau. Man sieht den ganzen Film über keinen Charakter, sondern eine reale Person, in deren Augen man sichtlich spüren darf, wie beobachtet und verunsichert diese sich von der Kamera fühlt. Kein Wunder, dass Robert de Niro diesen Costner, wenn sie mal gemeinsam im Bild sind, nur mit erhobenem Zeigefinger auslacht.
                                      Motive, Motivationen der Figuren und somit auch das Wesentliche, Pfiffige der eigentlichen Handlung bleiben dem Zuschauer völlig vorenthalten. Stattdessen werden ulkige Figuren ins Spiel gebracht, die insgesamt den realen Bezug verschwinden lassen. Einige schreiben hier, die Charaktere seien nur skizziert - ich sage, sie sind nur hingekritzelt. Sie werden nicht geführt, sondern mühelos durch's Bild gescheucht. Diese Tatsache genügt jedoch noch nicht, denn als Zugabe darf man noch noch ein paar Facepalm-Szenen beobachten: Wallace und witzig, Malone und der Tod, Kinderwagen und Treppe - um drei zu nennen. Letzten Endes wird man jedoch, wenn auch weniger als man sich verspricht, ein bisschen unterhalten, was am ehesten noch auf nettes Setting und ordentliche Kameraarbeit zurückzuführen ist.

                                      Unterm Strich bleibt jedoch das Gefühl, der Regisseur wolle einen auf die Palma bringen - Costner es, was es wolle.

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                                      • 8 .5

                                        Zweifelsohne bewirkt Black Swan eine Dosis intensiver Wahrnehmung des psychologischen Ritts der Protagonistin. Zumindest, wenn der Zuschauer bereit ist, sich darauf einzulassen. Den Schlüssel zu dieser Wirkung bilden vermutlich unter anderem die kontrastlastige Düsternis, eine angestrengte, anstrengende Kameraführung und die sehr präzise Musik- und Geräuschkulisse. Mit Elementen der Surrealität zwingt "Black Swan" jedoch nie kitschige Metaphern auf, verführt nicht mit einfallslosen Schablonencharekteren, schockt nicht mit kalkulierten Hochpunktschocks. Nie ist er ganz durchsichtig, nie total undurchsichtig. Schauplatz und Handlung sind sehr beschränkt und verschlossen, dennoch birgt "Black Swan" einen gewaltigen Effekt, der jedoch an keiner Stelle mit Langeweile oder Uninteressantheit tituliert werden darf. Und genau darum geht es letztendlich bei diesem Trip. Nämlich nicht darum, sich eine Interpretation, eine Aussage oder Tiefgründigkeit zusammenzubasteln, um diese dann nicht zu mögen, sondern um das Erlebnis einer doch einzigartigen Präsenz. Und diese hat man nicht zuletzt auch Natalie Portman und ihrer herausragenden, tragenden Darbietung zu verdanken.

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                                        • 3 .5

                                          Gibt sich an keiner Stelle Mühe den Zuschauer zu packen, obwohl er es könnte. Stattdessen werden die Begriffe "Zusammenhänge, Logik und Spannungshaltung" durch "Gefühllosigkeit, Unglaubwürdigkeit und Absehbarkeit" ersetzt.

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                                          • 6

                                            Betörendes Overacting überall, was mit dazu beiträgt, dass so ziemlich sämtliche Witzchen ganz flach gehalten werden. Darüber hinaus mit Lisa Kudrow eine der grausamst unfähigsten Frauendarstellerinnen. Zum Glück nur in einer Nebenrolle und zu meinem persönlichen Glück ist sie auch ansonsten nur in Scheißfilmen zu sehen - Gott verhüte! Dennoch unterhält 'Reine Nervensache' auf abzählbaren Ebenen. Beispielsweise veralbert Robert De Niro seinen sonst so ernsten und souveränen Vorzugscharakter, mehrmals sogar mit bitterlichem Weinen.

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                                            • 5

                                              Man hasst ihn oder man liebt ihn. Mittelmäßige Bewertungen geben hier nur Charakterschwache ohne Meinungsbildungsfähigkeit und Beurteilungsvermögen, die nicht wissen, was sie hiervon halten sollen.

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                                              • 5 .5

                                                Al Pacino spielt Montana als völlig strunzdummen, naiven Macho, total überdreht und unauthentisch. So realitätsbefremdend präsentiert sich auch der komplette Film. Gefühlslose Charakterführung, bei der die wichtigen Entwicklungsfacetten außen vor gelassen werden. Dazu kommt die perverse, geradezu lachhafte Synthesizermusik.

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                                                • 9

                                                  In erster Linie ist "Es war einmal in Amerika" nicht frauenfeindlich, sondern gegen Korpulenz und rote Haare. Denn während alle seiner Freunde Frauen flachlegen oder das dicke Geld verdienen, muss der rothaarige, fette Jude Sahnetörtchen verkaufen oder seinen Kumpels Kaffee kochen und Diener spielen. Nie darf er dabei sein, wenn es drauf ankommt.

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                                                  • 6 .5

                                                    Leichtfertig wird "The Expendables" als Actionfilm deklariert, dabei gräbt Stallone mit diesem seinem Werk jedoch weitaus tiefer. Die Schicksale und Leidwege verschiedenster Personen kreuzen sich hier - und jede dieser Figuren birgt einen eigenen Denkanstoß, den es zu interpretieren gilt. Kein Wunder also, sondern vielmehr bewundernswert, dass Stallone hierfür die wandelbarsten und gefühlvollsten Charakterdarsteller, nicht zuletzt sich selbst, arrangiert hat.
                                                    Zu Anfang Lee Christmas' (Jason Statham) Enttäuschung, der von seiner einzig wahren und intensiven Liebe versetzt wird. Mit einer Politur von Fressen poliert er gleichzeitig die Rechtfertigung von Business-Männern, die aus beruflichen Gründen des öfteren ihre Frau zu Hause lassen müssen. Hier demonstriert "The Expendables" auf kurzem, aber gut veranschaulichtem Weg einen Weckruf an die heutige Gesellschaft: Oh ihr einsamen Frauen, betrüget eure Männer nicht - sie sind es Wert! Auch der Name, 'Christmas', der hierzulande ja quasi mit 'Besinnung' gleichzusetzen ist, ist ein Hinweis hierauf.
                                                    Am Beispiel Baos, der von Jet Li verkörpert wird, deutet Stallone die Sicht auf die Welt als Asiat an. Ist es nicht so, dass Kleinwüchsige stets benachteiligt sind? Wunden an deren Körper sind im Verhältnis größer, Wege weiter - im Gegenzug gibt es aber keinerlei Ausgleich. Denn auch der Dreck wird nicht kleiner, sondern für solche größer. Ein bisher unberührtes Thema im Filmgeschäft, das dem Zuschauer plastisch vor Augen geführt wird.
                                                    Dolph Lundgren macht als Gunnar Jensen eine 360°-Wendung durch. Nach zuvoriger Enttäuschung, die ihren Ursprung allerdings bei ihm selbst hatte, wendet er sich von seinem Weg ab. Wie oft ist auch dies im alltäglichen Leben zu beobachten. Aber: Er kommt zur Besinnung und wieder back to the roots. Warum nicht gleich so? Hier wird deutlich, voreilige Schlüsse zu prüfen und keiner weiß dies einfühlsamer zu vermitteln als Lundgren.
                                                    Darüber hinaus ein Mickey Rourke als Tool - und tatsächlich ist seine Rolle eine Art Werkzeug, die aber von Nöten ist. Auf den ersten Blick mag diese Figur überflüssig sein, wird aber feinfühlig eingesetzt und Stallone lässt sich die Zeit, diesen Tool sich über die Seele verausgaben zu lassen. Welche Last tragen doch Veteranen jeglicher Art, wie reißt diese Erfahrung am Fell. Bei diesem Thema verlässt Barney Ross, Sylvester Stallone himself, den Raum, als wolle er vor dem Ernst der Lage fliehen. Er wirkt kalt und flüchtig, möglicherweise so, als ob er darüber sinniert, dass sein Mund trotz Umrandungsbart immer noch schief aussieht. Präzise wird jedoch die Entwicklung seines Charakters bis zum großen Finale geführt. Und nachdem schon tonnenweise Ölfässer in die Luft geflogen sind, nachdem schon kein Gras mehr im Umkreis des ganzen Schauplatzes wächst, nachdem man meint, man könne sich zur Ruhe setzen, genau dann darf er den vielleicht unseriösen, allerdings sehr tiefen und wichtigen Kommentar "Spreng den Scheiß hoch!" prägen. Ja, Barney, bring deinen Plan zu Ende. Nicht aufgeben kurz vor'm Ziel. Mit der Vergangenheit abschließen und nach vorne schauen. Und noch viel mehr lässt sich aus diesen Szenen ziehen, was man jedoch nicht in Worte zu fassen vermag.
                                                    Neben der in sich runden Handlung und den Hauptcharakteren bleibt auch noch die Sicht auf sekundäre Gedanken. Zum Beispiel wird offenbar, wie sehr man zurückschrauben muss, wenn man Präsident werden will. Zum Beispiel hat der Schwarze mit Abstand die größte Waffe, was sicherlich metaphorisch zu verstehen ist. Zum Beispiel sollte man als Verantwortlicher für große illegale Geschäfte immer darauf gefasst sein, von zwei Seiten angegriffen zu werden. Diese Umsicht gelang 'Monroe' leider nicht, hier verkörpert durch Eric Roberts, welcher bei South Park eigentlich schonmal verspeist wurde, sich für 'The Expendables' aber nochmal auskotzen ließ.

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