C. Friedrich - Kommentare

Alle Kommentare von C. Friedrich

  • Tim Burton entwickelt sich mehr und mehr zum King of Remake - was eigenes wäre mal wieder schön oder wenigsten eine Technik, die er noch nicht ausprobiert hat... naja, vielleicht braucht er mal einen ordentlichen Flop.

    • Armer Adrien, hoffentlich verrennst du dich nicht - und muss es gerade ein Remake sein, dass keins sein soll? Letztlich wirst du mit Action-Arnie gemessen werden; ich glaube nicht, dass dir das gut tut.

      • 5 .5

        Der philosophisch-christliche Ansatz, dass eine Welt, in der die Menschen das Lesen verlernt haben, eine Art Jesus bedarf, der das Wissen und das Buch aller Bücher bis über seinen Tod hinaus weiterträgt, wird leider nur angedeutet. Den Kampfszenen und der Beseitigung alles Bösen auf dessem Weg wird hier dafür vielmehr Bedeutung zugeteilt. Schade!

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        • 6

          Ursprünglich als Fernsehfilm konzipiert, der die nationale Selbstaufgabe der Norweger am Ende des 2. Weltkrieges verarbeitet, hat es diese norwegisch/deutsche Produktion nun ins Kino geschafft. Für mich war der Film insofern interessant, da mir gar nicht genau bewusst war, dass Norwegen mal von Deutschland besetzt wurde. Aus filmischer Sicht gibt es durchaus gute dramatische und spannende Effekte um eine Untergrundgruppe beim Kampf gegen die deutsche Besatzung. Leider wird der Konflikt des Kämpfers Manus zwischen dem Ende des Krieges und dem damit einhergehenden Verlust seines Lebenszieles und dem Empfang als Kriegsheld zum Filmende nur angedeutet, obwohl dies sicher mehr Potential bietet. Zusammenfassend handelt es sich um einen ansehnlichen Film mit einem wenig gelungenem Ende und einem schwachen Ken Duken als deutschen Besatzungsoffizier.

          • 6

            Leider wirkt die Story von Anfang an sehr aufgesetzt - zumal der Zuschauer nur schwerlich in die Utopie eingeführt wird, dass menschliche zivile Aktivitäten vollständig durch Roboter ersetzt werden. Hinzu kommt, dass dieses Konzept schon öfters im Kino durchgespielt wurde. Da ist es nur erfreulich, dass Bruce Willis ziemlich schnell aus seiner Bude heraus kommt , den üblichen Antihelden miemt und vorher noch einen Roboter kräftig vermöbelt.

            • 7

              A Serious Man überrascht in vieler Hinsicht - er kommt ohne die üblichen Stars aus und die Menschen sterben nicht reihenweise durch gewaltsame Einwirkung hinweg (abgesehen vom konträren Prolog). Trotzdem wird die Handschrift der Coen Brüder in dieser bitterbösen Satire über das Leben in einer amerikanisch-jüdischen Gemeinde schnell ersichtlich, obgleich es sich um einen sehr persönlichen Film mit deutlich autobiografischen Einflüssen handelt.
              Die Kinder der Familie Gopnik versuchen jeder auf seine Art gegen die jüdischen Werte zu rebellieren, Gopniks Frau fühlt sich einem Freund der Familie hingezogen und an der Uni gelten auch andere Gesetze als sich der Professor Gopnik vorstellt. Letztlich gerät Gopnik in seine eigene Hiobsgeschichte, in der Stück für Stück seine heile Welt wegbricht. Dabei handelt Gopnik strikt nach einem Spruch eines mittelalterlichen Rabbis, mit dem die Coens in den Film einsteigen: "Empfange mit Einfachheit das, was dir passiert." Das dies auch anders ginge, zeigt der ansonsten unabhängige Prolog des Films. Selbst die dreimalige Bitte um Hilfe verhallt angesichts verschiedenster arroganter Auftritte der befragten Rabbis.
              A Serious Man ist ein sehr mutiger Film, an dem man sich auch insofern erfreuen kann, dass er überhaupt entstehen konnte, da er ganz klar keinem kommerziellen Hintergrund folgt.

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              • 7

                Man mag über Flags of our fathers und Letters from Iwo Jima denken wie man will, aber es benötigt schon eine Meisterhand wie die Eastwoods, zwei so unterschiedliche Filme zum gleichen Thema zu kreieren, die gleichzeitig Rücksicht auf den Stolz und die Hintergründe zweier Nationen nehmen, die unterschiedlicher nicht sein können. Paul Haggis' geniale Skripts geben dazu den wesentlich Beitrag. Der für Hollywood unübliche Perspektivenwechsel in 'Iwo Jima' ist dabei ein beeindruckender Schachzug, den sich nicht jeder Regisseur hätte erlauben können. Dies führt aber letztlich zu der zentralen Aussage, dass der Eindruck von Unmenschlichkeit immer vom jeweiligen Standpunkt abhängt, was fast schon einen philosophischen Character trägt. In 'Flags' stört lediglich der fein herausgearbeitete Pathetismus, der uns Europäern eher nicht so obliegt, aber der nun mal die U.S.-amerikanische Mission darstellt.

                • Aus meiner Sicht ist diese Liste durchaus nachvollziehbar. Allerdings passt Camerons Avatar irgendwie nicht in die Liste hinein. Sicherlich ist sein Film wie immer vom technischen Perfektionismus geprägt, aber man sollte nicht vergessen, dass ein Film in erster Linie gut unterhalten sollte. Und Cameron schafft es durchaus den Zuschauer richtig abzuholen und in seine Fantasiewelt einzuführen und an die Geschichte zu fesseln. Dies wird insbesondere vom 3D Effekt unterstützt, deren realistische Plastizität ich vorher noch nicht gesehen habe. Dabei möchte ich außerdem auf den ethischen Hintergrund der wirtschaftlichen Gier nach Rohstoffen hinweisen, der durchaus auf aktuelle Erdenprobleme übertragbar ist.

                  • Tarantino ist eben ein Künstler, der seine Filme auch lebt, also privat bzw. in der Öffentlichkeit genauso aneckt wie mit seiner Kunst. Nur dass in seinem Filmschaffen m e i s t wegweisende Einflüsse auf die Filmwelt hineininterpretiert werden, obwohl es sich eher um Sammlungen und Aufbereitung älterer (vergessener) Filmkultur handelt. Keine Frage, mit seinem Pulp Fiction setzte er Maßstäbe, vor allem hinsichtlich der Filmstrukturierung, aber letztlich bedient er mit seinen Filmen die Nachfrage nach Gewalt und Sex, die die meisten Besucher ins Kino zieht. Hinsichtlich seiner originellen Ideen an Filmstories und der fein ausgearbeiteten Konzeptionen an Filmdialogen hat seine archivarische Arbeit allerdings gegenüber anderen sturen Remakes seine lyrisch filmtechnischen Qualitäten.

                    • 5
                      über Cargo

                      Leider wurde dieser Film von den meisten Kritikern verrissen und schaffte es wohl deshalb auch nicht ins Kino. Aber ich habe weiß Gott schon schlechtere Kinofilme gesehen. Ja, die Story erscheint aufgesetzt - wie Brühl zu Beginn des Films plötzlich auftaucht, einen afrikanischen Polizisten niederschlägt und dann auf einen Frachter flieht. Und auch seine Aufsässigkeit auf dem Schiff erscheint reichlich unwahrscheinlich - aber er ist nun mal der einzig normale Mensch der Besatzung, wie der Baptist (so wird der Schiffskoch genannt) und er selbst bald feststellt. Letztlich handelt es sich aber um einen Flüchtlingsfilm - diesmal aus der Sicht einer Besatzung, die damit schlechte Erfahrung gemacht hat, sich der Flüchtlinge entledigt und deshalb von Existenzängsten und Wahnvorstellungen gequält wird. Dieser Realismus, der sicher auch aktuelle Beispiele findet, ist wirklich erschreckend, fällt zum Ende wieder ab und Brühl mutiert zum Heilsbringer der Besatzung. Fazit: Spannender Psychotrip mit schwächen zu Beginn und am Ende!!

                      • 8 .5

                        Nach seinen geschichtlichen Ausflügen findet Scorsese wieder zu seinen Wurzeln des Mafiafilms zurück und hat sichtlich Spaß daran. Dazu findet das Darsteller Ensemble zur Höchstform und füllt den facettenreichen Film mit seinen interessanten Wendungen und überraschendem Ende ganz und gar aus, so dass es einen fesselt und die 2 Stunden wie im Fluge vergehen. Insbesondere die gut durchdachten Dialoge sind ein Ohrenschmaus und haben ihren vorläufigen Höhepunkt in einem Zwiegespräch zwischen DiCaprio und Nicholson.

                        • 5

                          Michael Mann inszeniert diesen klassischen Gangsterfilm routiniert und rasant, so dass der Film nicht langweilig wird, aber letztlich bleibt der Film eine Aneinanderreihung von Szenen ohne wirkliche Dramatik. Selbst Depp ist bemüht der Rolle des Dillinger etwas Tatkraft zu geben. Während ihm das einigermaßen gelingt, sieht der neue Actionstar Christian Bale eher blass aus. Leider bleibt dieser Film nur ein sehr kleiner Ausschnitt aus Dillingers Leben und es wird auch nicht wirklich klar, weshalb Dillinger in der amerikanischen Bevölkerung so beliebt war - im Film jedenfalls überwiegen die äußerst brutalen Banküberfälle...

                          • 7 .5

                            Charlie Bartlett wird zwar nur einer von vielen Teenie-Filmen bleiben, da er gegen Ende des Films wieder mal den Zeigefinger hochhält, aber letzlich funktioniert der Humor sehr gut, was den Film wiederum zu einem besonderen Teil des Genres macht. Robert Downey Jr. als Direktor und schlechter Vater ist allerdings wieder mal ein Augenweide.

                            • 6

                              Schwarzwaldmädel ist der erste deutsche Farbfilm nach dem 2. Weltkrieg und leitete zugleich die Heimatfilm-Welle der 50er und 60er ein. Er enthält außerdem Elemente eines Musicals, da er nach Motiven einer Operette gedreht wurde.
                              Der Maler Hans reist auf das Land und erobert dort die schöne Bärbel und damit entsteht das berühmte Leinwandpaar Ziemann/Prack. Letztlich machte der Film den Bollenhut aus dem Schwarzwald bekannt, weshalb er zu einem der Wahrzeichen des 'Black Forest' wurde...

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                              • Ein großartiger vielseitiger Mime, der uns v.a. in Das Kalte Herz das Fürchten lehrte. Alles Gute für die letzte Reise!

                                • Ist nicht gerade die Recherche der Schauspieler und Regisseure vor einer Filmproduktion ein wichtiges Moment für die Qualität eines Filmes? Eine gezielte Beratung kann die Intensität eines Filmes dann noch zusätzlich steigern, solange die Objektivität bewahrt wird und nicht ein Propagandafilm entsteht.

                                  • 9 .5
                                    über Smoke

                                    Das Leben gestaltet sich durch persönliche Anektoden, die sehr unterschiedlich sind und doch verschiedene Menschen zusammenbringen - ein kleiner großer Episodenfilm über das indiviuelle Leben mit schauspielwütigen Akteuren, die einige Längen professionell ausbügeln. Keitel als Auggie ist leidenschaftlicher Beobachter und mit seinem Tabaklädchen Bindeglied dieser persönlichen Einblicke. Trotz teilweiser verrückter Geschichten lebt der Film von der Gelassenheit Keitels bzw. der Rauchergemeinschaft im Film, die von Hurts tragischem Spiel gekonnt aufgelockert wird.

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                                    • 7 .5

                                      Obwohl Teil der Marketing-Strategie entschädigt Animatrix aus filmischer Sicht für die Matrix-Sequels. Dieser schöne stilistische Animé-Mix aus zumeist asiatischer Hand zeichnet interessante Geschichten, die aber nur im Zusammenhang mit den Filmen einen Sinn ergeben...

                                      • 5 .5

                                        Nach diesem und auch dem dritten Teil muss man sich schon fragen, weshalb die mythische Szenerie des ersten Teils mit seiner eigenen Logik aufgebaut wurde. Die Sequels nehmen diese Mythik nicht nur nicht auf - von einer logischen Weiterführung ganz zu schweigen - sie zerstören diese regelrecht. Ohne die Sequels wäre Matrix ein außergewöhnlicher Film geblieben, aber nun ist er nur Bestandteil einer raffinierten Marketing-Strategie. Die computergesteuerte Utopie der Gesellschaft als philosophisches Konzept des Seins bleibt damit immer noch Fassbinders Welt am Draht vorbehalten.

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                                        • Emmerich will sicher gute Popcorn-Unterhaltung machen, aber ich bin gespannt, ob er diesmal den Säbelzahn der Zeit trifft... denn eigentlich hat er nur eines im Sinn: Kasse machen.

                                          • Nun hat der derzeitige Konsolidierungswahn verschiedener Branchen auch die Filmwirtschaft erreicht. Gegen deren Kreativität ist dies ein schwerer Schlag - bleibt zu hoffen, dass neue oder auch alte Köpfe wieder ihre Nische finden, wie auch im Artikel gemutmaßt...

                                            • "Für Gott bin ich die loyale Opposition." (W. Allen)

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                                                ‘Il Grande Silenzio’ steht sprichwörtlich für diesen Italo-Western. Ohne viele Worte, aber dafür bildgewaltig werden Mittellose, die in ihrer Not zu Tätern werden, Opfer der Vogelfreiheit. Ein Kopfgeldjäger sammelt sie ein und lagert sie im Schnee, welcher die ungewöhnliche Westernkulisse bildet und damit gleichzeitig Mittel zum Zweck wird – und dieses Mal der deutsche Filmtitel einigermaßen Sinn ergibt. Menschen sind wie Vieh ihr Geld Wert, ob „tot oder lebendig“ ist dabei völlig egal. Natürlich versucht ein wortkarger Held, sich diesem Missstand entgegenzustellen. Aber was kann man schon gegen die Macht des Geldes ausrichten. Deshalb war die asiatische Fassung, dessen Ende man auf der deutschen DVD sehen kann, auch ziemlich sinnfrei. Gerade die Kompromisslosigkeit und natürlich die winterliche Kulisse eingerahmt von Morricones Soundtrack machen diesen Western zu einem sozialkritschen Klassiker und einmaligem, wenn auch brutalen Filmerlebnis.

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                                                • Sein Höhepunkt hatte er mit dem Film Powerplay (The forth war) erreicht, dann kam die Zweitklassigkeit. Immerhin setzte er als zäher Held Akzenzte im Actionkino, so dass er sicher einigen in Erinnerung bleibt...

                                                  • Dabei sein ist eben nicht alles oder wie Woody Allen in einem Interview mal sagte: 'Sie können mir so viele Preise verleihen, wie sie wollen. Ich gehe nur nicht hin und hole sie mir ab. Was soll ich auch damit? Meine Wohnung ist voll davon – soll ich sie alle ins Klo stellen?'