C. Friedrich - Kommentare

Alle Kommentare von C. Friedrich

  • 8

    Penn versteht Dürrenmatts Kriminalgeschichte als Verfall eines Inspektors und zeichnet mit Nicholson in einem intensiven Spiel dessen düsteren psychischen Abstieg. Der Ermittler zerbricht dabei an seinen logischen Schlussfolgerungen, die den Zufällen menschlichen Handels nicht gerecht werden können. Dabei hält Penn es nicht für nötig, den Kindsmörder aktiv auftreten zu lassen – ein dramatischer Schachzug, der den Zuschauer mit dem Inspektor mitfühlen lässt.

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    • 6

      Der erfolgreiche gemeinsame Auftritt von Rühmann und Fröbe in ‚Es geschah am helllichten Tag’ kam bei allen Beteiligten so gut an, dass beide in ihrem Folgefilm gleich noch mal zusammen agierten. Das ist aber auch das einzig besondere an diesem mal mehr und mal weniger witzigen Machtkampf zwischen Lehrer und Schüler, wobei der Pauker vom alten Schlag unterstützend Unterricht im Ringen nimmt.

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      • 7

        Die Thematik des Kindsmissbrauches war und ist ein verwerfliches gesellschaftliches Problem, deren ermittlungstechnische Bekämpfung durch die Opfer als Lockvogel Dürrenmatt hier ethisch hinterfragt. Das Aufeinandertreffen zweier so starker Charaktere wie Rühmann und Fröbe gibt diesem traurigen Thema einen starken Ausdruck, der den Gegensatz von Gut und Böse bzw. nicht zuletzt durch Fröbes Korpulenz Schwäche und Stärke widerspiegelt. Dieser Gegensatz zieht sich bis zum dramatischen Ende, das doch ein Happy End ist, durch den Film.

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        • 6 .5

          Sicher ist die Story eher platt, aber was will man von einem 00-Film erwarten. Und es war eben an der Zeit, Bond neu zu erfinden, um die Reihe als Kassenschlager weiterzuführen. Der radikale Wechsel tut etwas weh, aber lieber ein Ende mit Schrecken... Und am besten geht es, indem man das Alte parodiert, so antwortet Craig beispielsweise auf die berühmte Martini Frage kess: 'Sehe ich so aus, als ob mich das interessiert!?' Nur eines ist unverständlich, wieso Q beerdigt wurde, obwohl der Übergang zu Cleese doch so gut geklappt hat?

          • Sind verschreibungspflichtige Medikamente keine Drogen?

            • Na hoffentlich dauert der Streik lange genug, dass es dann noch Nicholson II - X gäbe ;) Vielleicht treten dieses Jahr dann wirklich mal mehr gute Filme aus dem Schatten der vielen Hollywood-Schinken ...und die Oscar-Verleihung ist eh' uninteressant.

              • 7

                Eigentlich hätten es die Produzenten wissen müssen, dass sie von Schrader, der Filmjuwelen wie Taxi Driver, Wie ein wilder Stier und Der Gejagte drehte, keinen klassischen Horrorfilm erwarten können. Schrader beschäftigte sich schon immer mit den inneren und äußeren Konflikten seiner Akteure. So sieht er in der Geschichte auch den Gewissenskonflikt des Priesters im Umgang mit dem Bösen und bringt dies gekonnt auf Zelluloid. Damit nimmt der Film eine außergewöhnliche Stellung in der Exorzisten-Reihe ein - mit teuflisch-sinnlichen Bildern. Für Horrorfans sei aber geraten, sich die Kinoversion von Harlin anzuschauen, der seinem Auftrag gemäß die Story mit Horroreffekten bestückte. Skarsgård spielt beide Rollen souverän mit nordischer Ruhe.

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                • 6 .5
                  über Oscar

                  de Funès trumpft in dieser rasanten Verwechslungskomödie auf und spielte wohl die Rolle seines Lebens. Leider nervt der Part der stehts schreienden Tochter Colette (Agathe Nathanson) zu sehr.

                  • 8

                    Wer bei diesem Film eine weitere Shakespeare-Verfilmung erwartet, soll gewarnt sein. Wenn das Theaterstück auch Teil der Handlung ist, gilt der Titel eher im übertragenen Sinne seiner Bedeutung, die hier den Akteuren überlebenswichtige Entscheidungen in den Wirren des zweiten Weltkrieges und der Nazizeit abverlangt. Die wohl beste Farce auf das Nazitum!

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                    • Gute Besserung, Christoph! Ich hoffe wir werden noch viele Inszenierungen und Filme von dir sehen.

                      • 9

                        Dieser Politthriller über den 79-er Bürgerkrieg in Nicaragua zeigt eindringlich, wie schwierig es ist, Vorgänge nur zu beobachten, da man oft zu weit davon entfernt ist. Aber je tiefer man in diesen Vorgang hereinschaut, um so mehr wird man darin verstrickt und gerät in einen inneren Konflikt, der dazu zwingt, Partei zu ergreifen. Spottiswoode schafft es - wie nie wieder - eine solche Botschaft, in einem stilvollen Actionplot zu verpacken.

                        • 9 .5

                          Der Film lebt von Jack Nicholson - und das ist auch gut so! Die Dialoge sind wirklich witzig, aber das Ende wirkt leider etwas aufgesetzt.

                          • 8

                            Mit Banno wollte Toho der Godzilla Serie neuen Schwung verleihen. Er konnte mit seinen Trickfilmsequenzen und sehr düsterem Plot zwar Toho nicht überzeugen, meiner Meinung nach ist der Film aber aus diesen Gründen der beste Godzilla der späten Showa Ära. Der Film gibt einen schönen Blick in die 70-er Jahre Japans und thematisiert drastisch die Umweltproblematik unseres Industriezeitalters. Und für Monsterfilmfans ist er sowieso sehr unterhaltsam, zumal auch das Ölmonster von Toho für immer verbannt wurde...

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                            • 8

                              Zum Glück erscheinen immer öfter fernöstliche Filme auch hier in Europa. Die häufig abstrakte Darstellung ihrer Welt macht asiatische Filme für unser Publikum zum besonderen, vielleicht sogar bewusstseinserweiternden Erlebnis.
                              Der filmische Abstraktionismus findet in Uzumaki (dt. Spirale) seine Vollendung.
                              Die Besessenheit der Kleinstadtbewohner als Verarbeitung von Umweltereignissen im tornadogeplagten Japan sorgen für eine unheimliche Gruselstimmung. Ein kreativer Film, der sich vieler Elemente des Horrorgenres bis hin zum Splatterfilm bedient, aber dennoch weniger drastisch makaber umgesetzt ist!

                              • 7

                                Die Olsenbande Filme sind sicher nicht jedermanns oder jederfraus Sache, aber sie sprudeln von witzigen und originellen Gaunerideen - in diesem ist es z.B. der Einbruch im Takt eines spielenden Orchesters. Köstlich!

                                8
                                • 8 .5

                                  Michael Douglas agiert in Höchstform als Hauptprotagonist, der gegen gesellschaftliche Missstände aufbegehrt. Wenn auch teilweise drastisch dargestellt individualisiert Schumacher die Probleme unserer Gesellschaft, indem er Douglas, der von seiner Umwelt erdrückt wird, seinen persönlichen 'way of shame' gehen lässt...

                                  • 9

                                    Das unglaubliche Verwirrspiel in 'Manche mögen's heiß', das hervorragend mit den Unterschieden der Geschlechter spielt, ist eine knallharte Persiflage auf Gangsterfilme und Melodramen und ist so temporeich, dass man kaum zum Atmen kommt. Die drei 'HauptdarstellerInnen' brillieren dabei in ihren Rollen, dass es eine Freude ist, zuzusehen. Die gekonnte Mischung aus Slapstick, Situationskomik und zweideutigen Dialogen lassen zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen, so wird demzufolge die wahrscheinlich berühmteste Schlussszene der Filmgeschichte, in der sich Joe und Jerry demaskieren, auch schlicht beantwortet: "Niemand ist vollkommen."

                                    • 8 .5

                                      'Alles auf Zucker' stellt leichtfüßig das Aufeinanderprallen von Ost- und Westmentalität in einer deutsch-jüdischen Perspektive dar und sollte als einfache Unterhaltung verstanden. Der Film ist genial komisch, für alle, die schon immer einmal wissen wollten, wie man in einem halben Tag koscher wird, wie orthodoxe Familienoberhäupter im Ecstasy-Rausch tanzen und wie es eigentlich in einem Ostalgie-Sexclub aussieht.

                                      • 10

                                        Man spürt die dokumentarische Hand von Schorr, was diesen Film für einen Spielfilm so untypisch macht - dafür ist jede Minute glaubwürdig. Das Zusammenspiel von Akteur, Filmbildern und Musik passt zu 100%. Ein Filmjuwel! Und ein Augenzwinker auf den American Way of Life...

                                        • 10

                                          High Noon leitete die Ära der Edelwestern der 50-er Jahre ein und blieb dabei unerreicht. Das liegt in erster Linie daran, dass er die klassischen Western-Klischees nicht bedient, denn der Held des Films agiert zwischen Angst und Pflichtbewusstsein.
                                          Die Duelle zum Abschluss des Films gelten dann nicht als Allheilmittel, sondern sind aufgezwungene Gewalt, damit der des Schießens müde Marshal seinen verdienten Lebensabend nicht in Angst und auf der Flucht verbringen muss.
                                          Fred Zinnemann hat mit seinem Film den wohl ehrlichsten und glaubwürdigsten Western geschaffen. Nicht zuletzt auch Tiomkins eindringlicher Musikscore macht den gesamten Film somit unvergesslich.

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                                          • 10
                                            über Syriana

                                            Das ist Kino - möglichst realistische Handlung in einem spannend verpackten Politthriller. Durch die Ölthematik ist er besonders brisant!

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                                            • 10

                                              Das etwas ruhigere filmische Vorgehen der Coen Brüder als sonst macht diesen Krimi zu einem Glanzstück der Coen Filme. Thornton ist hier ein super Rollenspiel gelungen.

                                              • 10

                                                Der Name "Boxerfilm" wird diesem Film nicht vollends gerecht, da er tief in der ethischen Problematik der Sterbehilfe gräbt - ein echt starker Film! Und der Name Clint Eastwood spricht sowieso für sich...

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                                                • 10

                                                  mit Abstand beste Westernparodie, die ich gesehen habe... Mit Klamauk hat dieser Film wenig zu tun, sondern ist wohl mehr ein liebevolle Hommage an große Filme der Kinogeschichte, bestückt mit wirklich originellen Ideen.

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