Chionati - Kommentare
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Alle Kommentare von Chionati
Tenet (GB/US - 2020)
Ich erkläre euch jetzt mal den Film:
Ihr müsst aus der Vergangenheit die zukünftige Gegenwart rückwärts koordinieren, damit in der Zukunft Gegenwärtiges rückwirkend invertiert auf einem Freeport hyperversiert. Noch Fragen. Danke.
Polytechnique (CA - 2009)
zeigt den Amoklauf an einer technischen Hochschule in Montreal, der sich 1989 zugetragen hat. Der Film wird auf den Plattformen größtenteils gelobt, da die Ereignisse hauptsächlich geteilgetreu rekonstruiert werden. Das Attentat wird aus drei Blickwinkeln beleuchtet, die gut inneinanderfließen, also man sieht nicht 3 mal von Anfang bis Ende das Gleiche. Die Schauspieler agieren authentisch und ich finde man legt hier auch nicht den größten Wert auf Gewaltdarstellung und Eskalation, sondern zeigt einfach nüchtern, was sich wie vorgetragen hat und wie die Gefühle der einzelnen Personen waren. Der Film ist in schwarzweiss gedreht und wird in manchen Szenen von einer traurig einfühlsamen Hintergrundmusik begleitet. Phasenweise läuft einen ein Schauer über den Rücken.
Kritiker stellen entgegen, dass es die Gefühle der Angehörigen und Beteiligten wieder hochkommen lässt. Ein anderer Kritiker meint, dass man einen sehr, sehr guten Grund braucht um so etwas zu drehen, und der ist hier nicht gegeben.
Andere stufen ihn als "wichtigen Film" ein. Ich stelle mich auch auf diese Seite. Einerseits sind 20 vergangene Jahre schon eine lange Zeit und warum sollte man dies nicht auf eine ernstzunehmende detailgetreue Art verfilmen dürfen.
Der Beitrag ist den Angehörigen, Beteiligten und der technischen Hochschule gewidmet.
The Killer (HK - 1989) oder auch "Blast Killer"
von John Woo, der den meissten ein Begriff sein wird, u.A. Regisseur von (Im Körper des Feindes oder Harte Ziele).
Der Film um einen Auftragskiller ist knallhart und wohl ein Prototyp unter den ganzen Auftragskillerfilmen. Hier ist der Killer besonders charismatisch und hat ein Herz für Unschuldige. Wie gewohnt geht es um den letzten Auftrag, um Freunde und Feinde, Verrat und Wiedergutmachung. Die Szenerie im hongkonger Unterweltmilieu ist gut dargestellt und die Action ist phantastisch.
Es sei erwähnt, dass die Glaubhaftigkeit ein wenig darunter litt, dass im letzten Drittel mehr Kugeln verbraucht werden als die USA in einem Jahr überhaupt produzieren kann. Auch die Anzahl der Opfer der bösen Clans erstreckte sich in astronomische Höhen.
Aber mal abgesehen davon fand ich die Umsetzung gelungen, wie zwischendurch immer mal wieder Zeit für sentimentale Einblendungen waren. Ebenfalls gefiel mir, dass man sich zu keiner Zeit sicher sein konnte. Der Film ist wirklich bitterernst und für Freunde des gepflegten Actionkinos aus dieser Zeit absolut zu empfehlen.
7/10 Jobs, mit Durchschnittslebenserwartung von 24,5 Jahren
Bliss (US - 2021)
Salma Hayek und Owen Wilson goes Matrix!
Das Szenario wirkt leicht "Captive State" dystopisch, in trist graubrauner Farbgebung. Dann gibt es die gelben und die "Diamantpillen" und natürlich den Twist.
Salma Hayek und Owen Wilson harmonieren gut in Ihren Rollen und retten was zu retten ist. Denn leider ist die Story unausgereift, hinterlässt Fragen und wirkt notdürftig zusammengeschustert. Es gibt einige interessante Gedankengänge, die aber wieder fallen gelassen werden. Owen Wilson weiss mittlerweile nicht mehr was wo wie wann mit ihm geschieht und was Realität ist und was Traum. Das ist zwar ganz lustig anzusehen, aber doch irgendwie am Ziel vorbeigeschossen. So zumindest mein Eindruck.
Mein Tipp: Ihr Beiden Protagonisten, überlasst die Matrix lieber Carrie-Anne Moss und Keanu Reeves. Die beiden kennen sich dort wesentlich besser aus.
4/10 Superkräfte verleihende und in die Realität gelangene Pillen
Meine Freunde sind alle tot (PL - 2020)
Vorsicht! Der Titel ist ziemlich irreführend, da man vermutet es mit einem Drama zu tun zu haben. Wer diesen Film auswählt, sieht eine zwischen grenzdebil bis abgedroschene Horrorkomödie, bei der es durch gut eingebaute Zufälle und überzeugend unterschiedliche klischeehafte Charaktere, zu einem wirklich völlig verrückten Handlungsablauf und einem crazy abgef.... Finale kommt.
Am Anfang dachte ich noch, Netflix bleibt sich treu und die ersten 20 - 30 Minuten fielen mir etwas schwer, da ich normalerweise meisstens "ernsteren" Stoff anschaue.
Aber so ganz aufgeben wollte ich nicht und es hat sich doch gelohnt, da das Ganze ordentlich an Fahrt aufnimmt und man des Öfteren zum Lachen gebracht wird. Es gibt eine Menge peinlicher Situationen, und was macht das Teil, es dreht komplett durch. Am Schluss ging es mir ein klein wenig zu abrupt, das lasse ich aber nicht in die Wertung einfließen.
Gute Unterhaltung für jeden, der es nicht ganz so ernst nimmt und auch an den peinlichsten Situationen seine Freude hat. Zieht euch das verrückte Teil ruhig rein.
6,5/10 Silvesterpartynächte im Paralleluniversum.
Midnighters (US - 2017)
Der Film hat mir gut gefallen. Vor allem, weil es des Öfteren zu überraschenden Wendungen kommt und er nicht so vorhersehbar ist. Und es wird eine pfiffige (sarkastische) Humornote mit eingestreut, ob das jetzt unfreiwillig oder absicht war, stell ich mal dahin. Dadurch kann man sich zu keiner Zeit mehr sicher sein. Das hat einfach gut als Psychothrillerspiel funktioniert. Die Darsteller haben das Beste aus der Situation rausgeholt. Optisch schaut das gut aus.
Es entsteht schon ein vierteltes Mysterium, die Karten werden nicht so leicht auf den Tisch gelegt und man muss dem Geheimnis auf die Spur kommen, denn jeder scheint mehr oder weniger etwas zu verbergen, obwohl die Story eigentlich klar in eine Richtung verläuft. Es gibt immer wieder Hinweise und Verhaltensänderungen der Protagonisten, die einen durcheinander bringen. Die reden sich währenddessen selbst wieder raus. Also Empfehlung an Thriller-Krimi-Freunde zum miträtseln.
6/10 traue nur dir selbst
Deliver Us From Evil (KR - 2020)
Ja, es ist die 794te-Version, Killer will sich zur Ruhe setzen, es kommt etwas dazwischen, Killer muss Kind befreien-Geschichte. Ich empfehle den Film dennoch, weil er Herz hat.
Bitte kein "The Night comes for Us" erwarten, aber die Story ist spannend umgesetzt und es gibt gute Kampfszenen zu bestaunen, teilweise in Zeitlupen- bzw. Zeitraffer-Flug-Schlag-Optik. Desweiteren gefällt mir immer wieder diese Kompromisslosigkeit, also Frage, 2 Sekunden keine Antwort, Finger ab. Keine stundenlangen Diskussionen über etwaiges verheimlichtes Wissen. So funktioniert das, um an die gewünschten Informationen zu gelangen.
Die ersten gut 25 Min. sind etwas verwirrend, weil einiges geschieht und viele Charaktere ins Spiel kommen. Ab dann ist es aber sehr einfach dem Geschehen zu folgen. Am Schluss musste ich dann schon fast die Taschentücher rausholen.
Thematisch geht es wieder mal um Kinder- und Organ-handel, und wer alles dahintersteckt. Aber @Headshot, alles EINZELFÄLLE. Kein Grund zu hinterfragen. Der kürzlich gesehenen "Bring me Home" (KR - 2019) zeigt dieses Problem in noch deutlicherer Weise, allerdings wer richtige Action und zwei sehr gefährliche Killer sehen möchte, der sollte zunächst hier zugreifen.
Wenn mich was störte, war es das Motiv des bösen Killers, das muss aber jeder für sich entscheiden, ob man für einen getöteten Freund so auf die Barrikaden geht. Das Motiv des guten Killers hingegen ist mehr als verständlich. Dazwischen natürlich mehrere Organisationen, die verstrickt sind.
Empfehlung an alle Action-Rache-Befreiungs-gepflegte-asiatische-Kampfkunst-Genre-Freunde.
7/10 Schwertkiller aus Korea in Hongkong
Audition (JP - 1999)
Ich war schon etwas vorinformiert durch eure Kommentare und habe dementsprechend genau das gesehen was ich erwartet habe. Trotzdem bin ich jetzt kurz nach der Sichtung etwas perplex, weil ich das Gefühl habe, am Schluss irgendwas nicht 100%ig verstanden zu haben. Es geht mir speziell um den Part als Asami ihre Worte wiederholt.
Asami ist eine Frau mit unglaublicher Anziehungskraft auf Männer, denn ausser Ihrer Schönheit wirkt sie bescheiden, unbeschwert, unkompliziert, mit geheimnissvoller Aura, sehr direkt, höflich, zerbrechlich. Trotz dieser Attribute wirkt sie sehr selbstbewusst. Letztendlich ist sie ein Produkt unserer Gesellschaft.
Die Inszenierung hat mich von Anfang an in den Bann gezogen und obwohl erstmal noch nicht so viel passiert möchte man dem Geheimnis auf die Spur kommen. Die beiden Hauptakteure holen das Beste raus. Insgesamt hat mir die Herangehensweise gut gefallen und mit den "Zwischensequenzen" und der "Entladung" wurde ein sehenswerter Höhepunkt erreicht.
Wie gesagt bin ich gerade nach der Sichtung noch ein bisschen gedanklich am Enträtseln einiger Szenen und gebe vorerst 6,5 Punkte. Ich danke @Jichi für den Tipp.
Die oft kritisierte längere Anlaufphase fand ich jedenfalls auch interessant und sehenswert.
6,5/10 Schlingen, denen man besser aus dem Weg gehen sollte
Baby Blues Massacre (US - 2008)
Ein höchst spannender, des öfteren in bedrohlich blauem Nachtlicht, unfassbar brutaler, weil unvorstellbar, mit überzeugender Hauptdarstellerin und kurzweiliger Laufzeit von 77 Minuten gehaltener Psychothriller nach wahrer Begebenheit.
Thema: Wenn Eltern, hier Mütter überfordert sind und zur Deadly Woman werden. Die Szenen sind dynamisch mit optischer Überzeugungskraft und sehr grausam in ihrer Art, wenn man sieht, welche Tragödie sich in Wirklichkeit abspielen kann.
Fazit: Überzeugend dargestellter Horrorthriller trotz Synchromängel, der dem Zuschauer ab einem gewissen Zeitpunkt keine Zeit zum verschnaufen gönnt.
7/10 innere Stimmen, die keinen anderen Ausweg zulassen.
His House (GB - 2020)
His House fängt mit einer spannenden unbehaglichen Grundstimmung an, tauscht aber diese originelle Idee im Laufe der Zeit mit der 1583.ten Version von Slenderman, (Chibucks?), Baba Yagas etc... ein. Den letzten Film, den ich in dieser Richtung sehen musste, war "The Vigil - Die Totenwache" vor ca. zwei Monaten. Die Schock- und Effektmomente waren schön anzusehen, auch wenn es den erfahrenen Horroristen nicht mehr vom Sessel reissen wird. Klar fließt da überall ein bisschen Kultur und Brauchtum mit rein, aber im Grunde ist es immer das Gleiche. Den Erzählfluss fand ich ok.
4/10 eingrissene Mauern
Rage - Gnadenlose Vergeltung (oder: Hero Wanted - Helden brauchen kein Gesetz) (US - 2008)
Ein actionreicher heistmäßig angehauchter B-Movie-"Rache"-Thriller mit so einigen überraschenden Wendungen, manchen Rückblenden, coolem Wortschatz und sehr viel vergeudetem Leben, neu verdienten Chancen und sinnlos tödlich vertane Entscheidungen.
Ein in seiner Art einzigartig dramatischer Film, denn Rächer und Täter scheinen sich besser zu kennen, als dem Zuschauer lieb ist.
Das Gesamtbild reicht aus, um eine Empfehlung auszusprechen und ich danke @Virtual, der leider zur Zeit inaktiv ist, für diesen guten Tipp.
6/10 "Schon seltsam, manchmal muss man durch die Hölle gehen, um Erlösung zu finden", oder "Manchmal sind die Dinge, die es wert sind dafür zu sterben, auch wert dafür zu leben."
Bring Me Home (KR - 2019)
Ein äusserst unangenehmer Film, so unangenehm, dass bei den meissten wohl vorerst eine Zweitsichtung ausgeschlossen bleiben wird. Wer einen Action-Rache-Thriller der klassischen Art erwartet, der liegt hier falsch. Eine fortwährend ruhige Inszenierung, die zwar ihre Gewaltspitzen hat, jedoch das Hauptaugenmerk in die Wunde des Themas legt und dadurch die Fantasie des Zuschauers schauderlich strapaziert.
Hinzu kommt ein vom Schicksal und vom Leben gebeutelter Mensch. Ein schwer verdaulicher Film, gut und glaubhaft in Szene gesetzt, der für alle in Wirklichkeit Betroffenen spricht und den man aufgrund der Thematik jedem weiterempfehlen kann.
Inner Senses - Im Schattenreich der Geister (JP - 2002)
Ein weiterer Geisterspukvertreter aus Asien. Die Grundstimmung ist durch die Hintergrundmusik recht düster und melancholisch. Die Maskerade ist sehr gut gelungen. Aber man braucht schon viel Geduld bis mal etwas passiert. Dazwischen viele Diskussionen und Nebenstränge. Der eine glaubt halt an Geister der andere nicht. Dann ein Wandel.
Wie gesagt, wenn etwas geschieht ist das gut gemacht, allerdings muss man dafür einiges durchhalten. Ansonsten wird kaum etwas neues oder aussergewöhnliches gezeigt.
Ich war nicht enttäuscht, habe es mir aber besser vorgestellt. Von daher von mir nur eine Empfehlung für gedulderprobte Geisterjäger. Nicht schlecht gemeint, später waren für mich noch ein paar Schmunzler und Lacher dabei und manche Szenen wirkten unfreiwillig komisch (z.B. Stichwort "der Wecker"). ;-)
4,5/10 selbstgesetzte Elektroschocks
On the Job - Showdown in Manila (PH - 2013)
Authentisches Werk über Korruption, Verrat, Bestechung, Mord, Vertuschung, Schmiergeld und was sonst noch alles dazugehört, verknüpft die unterste Unterschicht mit der höchsten Ebene.
Hier gibt es nur ein Gesetz: Entweder du kämpfst für die Gerechtigkeit und stirbst oder du beugst dich unehrenvoll und machst den Dreck mit um zu überleben. Wie lange das gut geht kann man sich jedoch niemals sicher sein. JEDER kann zur potentiellen Gefahr werden.
Die Tatsache, wie dort auf jeder Ebene vorgegangen wird sowie die ganze Verstrickung macht einen schon sprachlos.
Am Anfang wird noch erwähnt nach wahrer Begebenheit. Großartiges wie auch erschütterndes ungeschöntes Kino. Man bekommt eine Menge Eindrücke.
@Mattscheibenvorfall (lest euch bitte seinen Kommentar für mehr Details durch), danke für deine Empfehlung. Gleiche Bewertung.
8/10 letzte (kaltblütige) Aufträge
Shutter - Sie sind unter uns (TH - 2004)
Shutter schwimmt auf der Welle von "The Ring", "Ju-On" und "The Grudge", die seinerzeit sehr beliebt waren im Gruselgenre. Die Story ist nicht originell aber rund erzählt und verständlich. Es kommt zu einigen Schockmomenten, besonders in der zweiten Hälfte und es wird viel mit Fotographie gearbeitet, was den Gänsehautfaktor, zumindest bei mir, schon etwas erhöht. Er hebt sich nicht sonderlich von o.g. Werken ab, ist aber solide umgesetzt. Von daher Empfehlung, wer mal wieder einen Gruselabend einlegen möchte.
6/10 versteckte Botschaften in den Fotoabzügen.
Removal - Einfach aufgewischt (US - 2010)
ist ein (Krimi-)Psychothriller, dessen Lösung auf der Hand liegt. So sicher kann man sich aber nicht sein, weil des Rätsels Lösung für den Zuschauer zu einfach erscheint. Man merkt ständig, dass etwas nicht stimmt, der Verstand sagt ja, das Gefühl sagt nein, die Logik vielleicht.
Es geht um einen möglicherweise verübten Mord und die Geschehnisse bestätigen dies in unverfrorener Weise. Doch ist alles wirklich so offensichtlich?
Auch wenn ich das Gefühl hatte, am Schluss ging dem Film trotz der Twists die Puste aus, wurde ich gut unterhalten und man kann hier sagen, es handelt sich um ein rätselratendes spannendes Szenario mit gut agierenden Hauptdarstellern. Freunde von Krimi-Thriller-Täuschungsmanöver-Verwirrspiel-Rätselraten-Geschichten könnten hier kurzweilige Unterhaltung vorfinden.
5/10 ganz schnell durchgeführte Bodenreinigungsaufträge mit Privatbonuszahlung
Victoria (DE - 2015)
Die aufgeschlossene Spanierin Victoria, seit 3 Monaten in Berlin, trifft dort zufällig die Brotherhood von Berlin. Eine explosive Mischung wie sich bald herausstellen soll.
Ich hätte nicht damit gerechnet, dass der fast schon kammerspielartige Film mich so umhauen und flashen wird. Großes emotionales Kino!!! Die Kamera ist ständig ganz nah dran. Die Schauspieler top. Man fühlt richtig mit und bei einigen Szenen ist mir das Herz in die Hose gerutscht. Auf Mängel gehe ich aus spoilertechnischen Gründen gar nicht erst ein. Eine Besonderheit ist, dass die gesamte Handlung in Echtzeit abläuft.
Es braucht etwas bis der Film an Fahrt aufnimmt. Das Geschehen erzeugt aber schon einen enormen Sog und eine Grundspannung. Die Gesamtlaufzeit von 139 Minuten vergingen sehr schnell für mich. Diese Anlaufphase ist auch enorm wichtig für das weitere Geschehen, da die Charaktere ein starkes Background bekommen.
Ich kann nur an alle appellieren "Victoria" eine Chance zu geben, denn der Film ist einfach eine Wucht und das Gesamtergebnis lässt einen leer, schauderlich, emotional aufgerieben und nachdenklich zurück.
9/10 eintauchen und miterleben
Der Nachtmahr (DE - 2015)
oder E.T. is back. Oder ist gar Wilson Gonzalez Ochsenknecht der Nachtmahr? Optisch manchmal nicht so einfach zu unterscheiden.
Akte Nachtmahr:
-Der Nachtmahr erscheint in der Nachtbar
-Pinkelt nirgendwo während einer Party ins Gebüsch
-Passt auf euern Kühlschrank und eurem Nassrasierer auf.
Besondere Vorkommnisse: Keine
Akte geschlossen.
Einzig und allein die Leistung der Protagonistin Carolyn Genzkow möchte ich hier loben, die den Film von Anfang bis zum Ende quasi alleine trägt. Alle anderen Charaktere waren austauschbare Randfiguren. Die Story - ab in die Ewigkeit. Ich konnte damit nichts anfangen. Die Punkte gibts für die guten Settings und für die tolle Leistung der Protagonistin.
Gerade noch 4/10 unbewachte Nachtmahre in der Isolationsstation
The Silence (US - 2019)
läuft in etwa so wie "A Quiet Place". Sehr gut gefallen hat mir das Creature-Design, eine Alien-Gremlin-Fledermausmischung. Ansonsten war der Film für mich langweilig. Ausser einer trashigen Idee mit dem Traktormähdrescher war die Inszenierung irrwitzig und enttäuschend. Beim Familienoberhaupt musste ich an Peter Lustig von der Sendung Löwenzahn denken. Nicht gerade vorteilhaft für einen Horrorfilm. Insgesamt ein sehr holpriges Endzeiterlebnis, dass bei mir keine Spannung erzeugte. Dies war mir schon nach 10 Minuten bewusst, habe es aber trotzdem durchgezogen.
Ab hier ein paar kleine Szenenspoiler:
Ansonsten liegt die ganze Welt in Schutt und Asche, ausser ein paar Leute, die wir begleiten und die nach einem halben Tag Invasion schon einen John Rambo-Plan auf Lager haben (so will es uns der Film zumindest weiss machen). Draussen blitzt und stürmt es gewaltig, die Creaturen hören aber jedes Minigeräusch im Haus. Und wow, mittlerweile haben sich Zungen-abschneidende Sekten gebildet, die die Familienidylle stören. Unter größtem Angriff ist dennoch Zeit für eine Bildschirmkonferenz am Tablet. Das Gartentor aufmachen wird hier schon zur schweisstreibenden Aktion aufgeputscht... Also das Ganze war irgendwie komplett untere Schublade. Daher keine Empfehlung von mir.
3/10 im Supermarkt einbrechen um Medikamente zu besorgen.
Nightstalker - Die Bestie von L.A. (US - 2002)
Im Zuge der Veröffentlichung der True-Crime-Doku-Serie "Night Stalker: Auf der Jagd nach einem Serienmörder" (2021) auf die ich durch @smartbos Kommentar aufmerksam wurde und die auf Netflix angeboten wird, entschloss ich mich kurzer Hand diesen Film anzusehen.
Eigentlich schaue ich immer vor so einem True-Crime-Film die Doku, wenn vorhanden, für diesen Fall "Amerikas Albtraum - Die gefährlichsten Serienkiller der USA" (2009) (hier der Link: https://youtu.be/lqIJEqCHGHs ) und zusätzliche Informationen aus dem Web, mit dem entscheidenden Vorteil, viel besser beurteilen zu können, inwieweit die Verfilmung der Realität entspricht.
Die Grundstimmung des Filmes ist sehr düster, noch düsterer als bei "Body Cam" (2020) mit Mary J. Blige. Die ersten zwei Drittel kann man inhaltlich so hinnehmen, teilweise werden Details richtig gezeigt und über Nebenstränge kann man sich nicht beschweren. Im letzten Drittel driftet der Film dann enorm vom wahrheitlichen Geschehen ab. Man wollte mehr Spannung erzeugen und den Killer mit den Ermittlern und Journalisten in Verbindung bringen. Der Schuss geht aber nach hinten los. Schon längst ist die Identität des Täters bekannt, da schleicht er immer noch in der Gegend rum und behauptet, niemand wird ihn je fassen. Das hat einiges wieder eingerissen.
Zudem wollte man die Szenen mit dem Serienkiller Richard Ramirez extrem Freaky darstellen, um sein Inneres zu versinnbildlichen, indem man ihn in Zeitrafer-Wackelbild- verzehrt-Optik und hintergründlichen satanischen Metalsound im Rauschzustand einen Dämonen auf seine Fersen hängt, seine innere Stimme sozusagen. Mit dieser Darstellung konnte ich mich noch arrangieren, allerdings sind die Bilder oftmals ein wenig zu dunkel. Die Morde sieht man auch nicht explizit, was jedoch nicht weiter stört. Wenn der Film sich nicht im letzten Drittel so verzettelt hätte, wäre ich wohl auf mindestens 5 Punkte gekommen. So bleibt mir jedoch nichts übrig und muss diese fälschliche Darstellung noch weiter abstraffen. Schade bei einem Cast mit Danny Trejo oder Roselyn Sanchez.
Von daher nur eine Empfehlung ausschließlich an eingefleischte Interessenten, die sich auch vor einer Freaky Darstellung nicht fürchten.
Allerdings hatte ich danach noch kurz "The Valley Intruder" (2009) auf dem Schirm, der schon einer Höhnung gleichkommt und gegen den ist "Night Stalker - Die Bestie von L.A." schon fast ein Meisterwerk.
Der anscheinend einzigst gute Film in diesem Fall "Manhunt - Eine Stadt jagt einen Mörder" (1989) konnte ich in deutscher Sprache leider nicht finden.
Blutrache - Dead Man´s Shoes (GB - 2004)
RACHETHRILLER der etwas aussergewöhnlich aus der Reihe tanzt. Mich hat er zunächst auf eine falsche Fährte geführt und ich war zwischenzeitlich sogar sauer auf den Rächer.
Erst nach und nach erfährt man in Schwarz-Weiss-Rückblenden was wie abgelaufen ist. Zwischenzeitlich ein fliessend guter Erzählfluss im "Trainspotting-Style" (wem wunderts GB) und öfter ein anmutend nachdenklicher Sound, der die komponente Bildsprache super unterstützt. Die Deliriumsszenen sind top gemacht und die Schauspieler agieren absolut glaubwürdig. Zudem kommt es noch zu einem Finale, dass man wohl nicht auf der Rechnung hatte.
Ein guter Rachefilm aus GB, der einen nach der Sichtung sicher nicht so leicht wieder loslässt.
7/10 Bist du der Teufel? Antwort: Das wäre noch schön für Dich.
Hard Ride to Hell (US - 2010)
Gore- und Splatterszenen sind vorhanden, aber alles wirkt etwas billig umgesetzt. Die Story geht soweit in Ordnung aber die Charaktere, naja, legen wir den Mantel des Schweigens drüber. Man bediente sich wohl an "Hügel der blutigen Augen" vermischt mit okkultem und übernatürlichem Horror. Warum die Bösen immer wie Metaller aussehen müssen, fragt mich nicht. Kein absoluter Reinfall, aber für einigermaßen gut reicht es nicht aus.
4/10 Wrong Turns in Texas
Crazies (US - 1973)
Der Film ist der absolute brutale Wahnsinn. Ich bin sprachlos. Crazies scheint visionäre und hellseherische Fähigkeiten gehabt zu haben.
Sehen wir in "Contagion" (US - 2011) eine ähnliche Virusbegebenheit der Anfänge bis zur realen Gegenwart unserer Zeit mit Corona, zeigt uns Crazies unsere Gegenwart bis zur möglichen Zukunft mit so einer unkontrollierten Virusverbreitung.
Es ist einfach nur ein Schritt weiter als der "Lockdown". Der nächste Schritt ist Massenquarantäne, Einsperrungen, Abschottung, dadurch Panik und letztendlich die Aussprechung des Kriegsrechts. Ein düsteres, allerdings angesichts unserer heutigen Lage, vollkommen nachvollziehbares Szenario, dass uns "Crazies" hier auftischt.
Es kommt fast alles vor. Es geht um Entscheidungsüberlegungen auf höchster Ebene, über Militäreinsatz, mögliche Infektionsquellen und Verbreitungswege (genau wie in Real von Mensch zu Mensch), bis zur panischen Bevölkerung und sogar die Behandlung durch einen noch nicht voll getesteten Impfstoff. Das wirkt unglaublich realistisch.
Crazies ist wegweisend und sollte jeder gesehen haben, dem schon Contagion gefallen hat oder der sich für ein mögliches Zukunftsszenario interessiert.
7,5/10 Panikausbrüche
Die Schlange - Killer vs Killer (FR - 2017)
Das Drogengeschäft der kolumbianischen Mafia hat sich zur Expansion in die französische Provinz verlegt. Als dort etwas schief läuft kommt es zu Komplikationen und eventuellen Verwechslungen.
Der Thriller hat seine Längen und die FSK18 war schon sehr streng. Da habe ich schon härtere Filme ab 16 gesehen. Die Atmosphäre ist überwiegend düster. Auch der Titel Killer vs. Killer täuscht ein bisschen, da vor allem die Fähigkeiten von dem "Guten" viel zu selten zum Einsatz kommen und auch sonst werden keine Nebenstränge näher beleuchtet .
Es gibt ein paar Überraschungen und die Schauspieler machen ihre Sache recht ordentlich, doch zu etwas Aussergewöhnlichem reichts nicht. Solide ist wohl der richtige Ausdruck. Die verstrickte Story kann noch punkten und der nachvollziehbare Handlungsablauf in der Gegenwart. Eigentlich müsste die Überschrift lauten: Kolumbianisches Drogenkartel vs. Dorfgemeinde vs. Killer vs. Familie vs. Polizei vs. guter Killer.
Empfehlung für Leute, die mit einer schlichteren, einfacheren, aber nachvollziebaren Gangart zufrieden sind. "Erde und Blut", "La Belva - Die innere Bestie" oder "Auge um Auge (ES - 2019) fallen mir als gute Vergleiche ein.
5/10 Traditionseinhaltungen
Monster Party (US/2018)
Trotz des gemächlichen Anfangs und der teilweise nicht so guten Synchro zu Beginn lässt einen die skurrile Story am Ball bleiben. Das Problem dass ich hatte, man wurde nicht so richtig schlau aus der Sache an sich, den Personen, deren Motive und Handlungen. Von einer Elite ist hier die Rede. Jedoch hat man eher den Eindruck,
"nervenkranken" Verbrechern gegenüber zu stehen, die etwas zu verbergen haben.
Klar schimmert ein satirischer Schleier durch, der Film hat enorme Splatter-Gewalt-Spitzen und die durch Psychpathismus durchtriebenen Charaktere kaschieren den "welches-Spiel-wird-hier-getrieben-und war-die Handlung-jetzt-beabsichtigt-oder-ein-"Unfall"-Faktor. Durch spannende Verfolgungen auf engstem Raum wird ein striktes Horrorszenario geschaffen. Wem in etwa der Stil von "God bless America", Sushi Girl" oder "Blood Punch - und täglich grüßt der Tod" gefällt, auf derbe Splatterszenen und Haunted-House-out steht, ohne das Format der Story oder der dort vorkommenden Personen tiefgründig zu hinterfragen, der könnte hier durchaus fündig werden.
5,5/10 wie Cineastor, Samuraischwerter