Chobo - Kommentare

Alle Kommentare von Chobo

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    • Ich muss zugeben, die Prämisse verspricht einen klassischen Chobo-Bait. Ein geschichtliches Thema, gleich mehrere starke Frauen im Mittelpunkt, etwas Krimi, es geht um Vergebung, Aufarbeitung von Traumata, Melancholie. Das sind zumindest mal gute Vorbedingungen, damit mich ein Film begeistern könnte. Wenn er dann aber auch die typischen Untiefen umschifft, nicht plump erzählt oder allzu vorschnell Antworten liefern will.

      Aber nichts davon seh ich hier, im Gegenteil. Täter bzw. Schuldige werden nicht stigmatisiert; es wird stattdessen einfach gezeigt, was verbrochen wurde und angedeutet, wo die Motive liegen könnten.

      Was mich aber noch mehr beschäftigt, sind die Nachwirkungen, die die Betroffenen mit sich weitertragen. Spoiler - dass ein Mensch so großen Schaden erleiden kann, dass er trotz aller Liebe, trotz all der Zeit und all des Nachsinnens nicht mehr in das Leben eintauchen kann, das macht mich schon nachdenklich.
      Ja, die Erkenntnis ist nicht neu und ja, das haben auch schon zahllose andere Filme gezeigt. Aber hier rührt es mich eben besonders an. Auch weil die kleine und Kristin Scott Thomas das mit ihren Schauspielen wunderschön bereichern.

      Sehr klasse übrigens auch das Bonusmaterial auf der DVD!
      “Was bedeutet es für Sie, Schauspieler zu sein?“
      “Es bedeutet dort zu sein, wo man nicht erwartet wird. Und noch schlimmer: Es bedeutet, dort zu sein, wo von einem erwartet wird, nicht zu sein. Denk drüber nach.“ xD

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      • Hammer Kommentare hier. xD

        Ich wage mal eine Analyse:
        Auf dieser Seite hier tummeln sich - insbesondere in der Kommentarsektion - ein hoher Prozentsatz an Cineasten, die an dieses Hobby mit mehr Anspruch rangehen, als es der Großteil der Kinobesucher macht - von denen ja auch da oben die Rede ist.

        Würde man jedoch uns hier gesammelt in ein anderes Forum packen - z.B. eins über Kochen, Brettspiele, Whisky, Basketball oder [Platzhalter], würde letztendlich jeder von uns mehr oder weniger naserümpfend von den dort 'Einheimischen' betrachtet/bewertet werden (welche wiederum ein Teil der dort oben im Artikel erwähnten 'Massen' sind) und wir würden als Blaupause für die Oberflächlichkeit 'der Massen' herhalten. :o)

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        • 4 .5

          Wenn man einen Wein trinkt, der zwar sehr komplex und interessant ist, zu dem man aber keinen Zugang findet, dann kann man auch sagen: Ich verstehe diesen Wein nicht.
          Mit diesem Film geht es mir ganz ähnlich. Ich seh ihm schon an, dass er viel zu erzählen hat. Aber ich find einfach keinen Zugang. Meine Wertung hat also nicht viel Aussagekraft - aber nicht, dass ich mich deswegen zurückhalten würde... <8D

          Einen guten Psychiater würd ich den beiden aber empfehlen, damit sie ihre Komplexe aufarbeiten können.

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          • 8 .5
            Chobo 18.11.2019, 23:39 Geändert 18.11.2019, 23:54

            Top Film!
            Richtig gut gespielt. Mal wieder ein deutscher Film, der mir gefällt.
            Und die Lilith Stangenberg wieder. Die ist schon leicht irre. Im besten Sinne!

            Auch die Dialoge fand ich klasse. Die Nebenhandlung ist gut eingebunden und unterfüttert für mich sehr überlegt die Persönlichkeit von Fritz Bauer.

            Toll find ich insgesamt, dass hier teils große Themen und eine Handlung mit so großen Entfernungen zwischen den Akteuren auf eine markant 'kleine', reduzierte Art rübergebracht wird. Das befeuert meine Fantasie, mir über die einzelnen Charaktere und die Zeit damals Gedanken zu machen. Wie würde ihr Leben weitergehen, was wenn ich ihr Leben hätte, vor ihren Entscheidungen stände?
            Trotzdem lässt einen die Handlung nicht im Stich, der Film fühlt sich für mich komplett an.

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            • Ich versteh nicht, was das Problem dabei ist, einfach mal auf etwas zu warten.

              Sicherlich, man muss bis März gewisse Spoiler umschiffen. Aber ansonsten - was macht die Serie schlechter, wenn man sie erst in ein paar Monaten sehen kann? Meine Watchlist ist voll von Filmen, die hierzulande erst in Monaten released werden, von der Fachpresse aber sämtlich schon gesehen und bewertet wurden.

              Und überhaupt - der Flaschenhals ist doch, erst recht heutzutage, unsere zur Verfügung stehende Zeit. Ich hab kein Netflix, einfach weil sich der Stundenzeiger meiner Uhr zu schnell dreht. Da bin ich fast froh, dass sich die ganzen Qualitätsprodukte auf immer mehr Streaminganbieter verteilen! ;-D

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              • 5
                über Widows

                Ich hätt ja nicht gedacht, dass ich das mal von mir gebe, aber: Meh...

                Eingeführt als Heist-Action-Stück, mutiert das Ding mehr und mehr zu einer Charakterstudie über das (weibliche) Ausgenutztwerden, geht dabei aber leider nicht genug ins Detail um zu fesseln. Schließlich warten ja noch der Heist-Plot und die fiesen Politiker, die halt irgendwie nur abwechselnd fies und überfordert sein dürfen darauf, Leinwandzeit zu erhalten. Fand das Teil daher echt langatmig... schade, weil Hammer Schauspieler an Bord gewesen sind. :(
                Und wer wagt es bitte, Carrie Coon im Team zu haben und sie dann so zu vergessen???
                Wurde bestimmt rausgeschnitten. Sehr schade drum.

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                • 8

                  Ein wundervoller Film mit noch wundervolleren Schauspielern. Mir gefällt es, wenn Filme Fragen aufwerfen aber die Antworten nur andeuten. Der Film ist für mich auch ein schönes Beispiel, dass gut 100 Minuten einfach niemals ausreichen würden, um die hier verhandelten (vielen) Themen zufriedenstellend aufzuarbeiten.

                  Man kommt auch zum Nachdenken, wie es im eigenen Leben gelaufen ist. Und wie man damit umgehen, wie man es einordnen soll.
                  Ich frag mich aber auch, ob es in den USA neben den dort verbreiteten 12-Schritte-Programmen auch noch andere Selbsthilfemodelle gibt, die dort auch wirklich populär sind. In den Filmen die ich bisher gesehen habe, wurden eigentlich immer nur die von den AAs entlehnten Modelle gezeigt...

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                  • 9 .5

                    Was ein beeindruckender Film. Als Zain anfing, sich um den Kleinen zu kümmern befürchtete ich noch, er wird vielleicht gleich irgendwas Übles anstellen, so ohne die Aufsicht Erwachsener. Aber stattdessen ist gerade er es, der die Erwachsenen beaufsichtigen sollte, allen voran seine Eltern...
                    Hierzulande denk ich mir manchmal, dass manche Hundebesitzer keine solchen sein dürften wenn man sieht wie sie mit den ihnen Anvertrauten umgehen. Aber hier denkt man sich zwangsläufig das Gleiche wenn man den Umgang der Eltern mit ihren Kindern sieht.
                    Fand es auch toll, wie diese unlösbare Prämisse des Films letztlich aufgelöst wurde. Und dankbar war ich für die vereinzelten kleinen Lacher zwischendurch, ähnlich wie bei 'Halt auf freier Strecke' um die schwere Kost noch halbwegs verdauen zu können.

                    Ein großartiger Film!

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                    • 7 .5

                      Freddie Mercury oder... die vielen Gesichter der Einsamkeit.
                      Ich hab den Film fast als psychologisches Lehrstück empfunden. Klar, es ging jetzt nicht bis in die tiefsten Tiefen seiner Psyche und auch die anderen Bandmitglieder hätten mMn mehr Aufmerksamkeit verdient (fand es interessant wie 'bürgerlich bodenständig' die waren, gemessen an ihrem Rockstar-Image...). Aber ich kam doch immer wieder bei einigen Szenen zum Nachdenken darüber, wie man über einen so langen Zeitraum hinweg, egal wo und mit wem man zu tun hat, so einsam sein kann. Angefangen in seiner Familie, später mit den Bandkollegen, die Entfremdung von seiner Frau... aber vor allem, dass er nicht mit sich selbst in Kontakt kam.

                      Natürlich kann man find ich schon auch kritisieren, dass hier auch wieder die klassische Biopic-Nummer über Musiker abgerissen wird: Probleme (zB fehlende Anerkennung) in der Kindheit, Talententdeckung, Aufstieg, Liebe, Rausch, Exzess, Absturz, Reflektion, Rückkehr und in diesem Fall leider auch das tragische Ende. Als er endlich die echten Werte entdeckt hat - seine Freunde, Familie und den eigenen - streckt ihn seine Vergangenheit nieder. :-/

                      Wahnsinnsleistung natürlich von Rami Malek und klasse Einarbeitung der Musikstücke. Von mir daher eine 7,5.

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                      • 8 .5

                        Ich bin immer wieder beeindruckt, mit welcher Leidenschaft im Netz über das Star Wars-Universum geschrieben wird. Unter anderem werden ja gerne auch die kruden Naturgesetze - gerade in SW 8 - kritisiert.

                        Ich weiß nicht, vielleicht hab ich das bisher missverstanden, aber ich hab Star Wars vor allem als Sci-Fi-Märchen verstanden, bei dem das ‚Fiction‘ deutlich mehr im Vordergrund steht als das ‚Science‘. Eine ganze Zeit lang hatte ich damit Probleme – insbesondere bei Episode 4 - 6. Bis ich mir dann bewusst gemacht habe, dass die Prämisse von Star Wars halt nicht ist, einen wissenschaftlich korrekten Kriegsverlauf im Weltall darzustellen (was ich aber Hammer fände!) , sondern vielmehr eine nachvollziehbare (Familien-)Saga über den Kampf und das Ringen zwischen Gut und Böse. Natürlich darf man als Zuschauer trotzdem erwarten, dass physikalische Geschehnisse im Film einen nicht aus der Handlung rausreißen – und das tun Dinge wie dieser ‚Hyperdrive-Angriff‘, eine vakuumresistente Leia usw. zunächst.

                        Aber wenn ich mir diesbezüglich die Original-Trilogie anschaue – das Imperium cruist mit einem Raumschiffsplaneten durchs All, der mit einem einzigen kurzen Schuss (sic!) einen ganzen Planeten explodieren lässt….
                        Und anderseits existieren auf beiden Seiten fast nur einfachste Waffen – wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hauptsächlich Granaten und Lasergewehre. Ich verstehe ja, dass ILM damals einfach auch nicht die technischen Möglichkeiten von heute hatte. Aber in Rogue One ist es nicht anders. Schlimmer noch, die Rebellen reisen im Schlussakt mit Lichtgeschwindigkeit und bleiben von jetzt auf gleich !!mittendrin!! in der gegnerischen Flotte stehen. Einfach so! Keinerlei Trägheit, die sie dabei unterdrücken müssten!! Geht’s noch? Geschweige denn, dass man mit Lichtgeschwindigkeit punktgenau zwischen lauter Festkörpern (Sternenzerstörer) landen kann. Und wenn ich das sehe, dann denke ich mir halt auch: Wieso graben die Rebellen nicht einfach einen x-beliebigen Sandstrand leer, beschleunigen die Abermilliarden von Körnern ebenfalls auf Lichtgeschwindigkeit und zerbröseln so mal eben die komplett ansässige Imperiumsflotte einschließlich Planetensschutzschild? (siehe z.B. ‚Weltensturm‘ von Scott Westerfield)

                        Und wenn sie offensichtlich bereits die Technologie der Trägheitsunterdrückung erfunden haben (‚Die Arche‘ von Alastair Reynolds lässt grüßen), wieso dann diese vergleichsweise antike Soldatenausrüstung in der ganzen Saga– egal in welchem Star Wars. Keine resistenten Kampfanzüge. Keine Personen-Schutzschilde. Keine Nanobots im Blutkreislauf. Ich erwarte keinen ‚Mark sowieso‘, aber tut mir leid –auch nur einigermaßen logisch in Sachen Physik war und ist das Star Wars-Universum nie gewesen. Und erst als ich das akzeptiert habe und mich auf die Charaktere und ihre Gefühlswelt konzentriert habe, hat mich Star Wars dann mehr und mehr begeistert. Die teils verrückten physikalischen Ereignisse nehme ich in diesen Filmen einfach nicht mehr wahr. Ich akzeptiere sie als Teil des Universums, da sie !von der ersten Stunde an, seit 1977! da waren.

                        Natürlich ist es dann umso wichtiger, dass das Verhalten der Charaktere nachvollziehbar ist, dass ich mich darin wiederfinden kann. Aber genau das konnte ich eben auch bei Lukes Verhalten hier in Star Wars 8. Als ich ihn im Kino sah, dacht ich mir nur: Ja Luke, ich kann dich echt verstehen. Ich kann nachvollziehen, dass du total fertig und nachhaltig konsterniert bist. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte es gerade so mit letzter Kraft und unter größten Verlusten geschafft, meinen schon verloren geglaubten eigenen Vater zur Reue zu bewegen und auch dieses menschenverachtende Regime zu zerstören. Und dann, wenn alles auf Anfang steht und ich habe die Möglichkeit auf völlig neutralem Boden, unter Freiheit, endlich wieder die einstige Stellung der Jedi zu etablieren – noch dazu mit dem vielversprechenden Sohn meiner Schwester und meines besten Freundes. Sie alle vertrauen mir und wünschen sich, dass ich erfolgreich handle. Und dann spüre ich langsam wie sich etwas Dunkles in genau diesem Jungen breit macht. Es entsteht Angst in mir, all die Erinnerungen von früher kommen hoch, welches Leid durch die dunkle Seite der Macht über die Menschen kam und wieder kommen könnte, die man liebt. Und aus dieser Ungewissheit heraus, aus dieser fehlenden Erfahrung die ich trotz all meiner Kämpfe als Jedi noch immer habe, wenn es um die Schulung junger Machtsensitiver geht (s. Obi-Wan Kenobis Eingeständnis seiner Fehler gegenüber Anakin)… erfolgt diese Kurzschlussreaktion. Noch in dem Moment als ich mit gezücktem Schwert in den Schlafraum des Jungen eintrete weiß ich, was für einen unwiederbringlichen Fehler ich begangen habe. Dass dem Dunklen, dass in dem Jungen schlummert Bahn gebrochen wird – durch MICH! Obwohl ich nur das Beste wollte. Und dann nehmen die Dinge ihren Lauf. Ich kann nachvollziehen, dass man dann von Schuldgefühlen zerfressen wird und gegenüber Rey so reagiert.

                        Und genau deswegen hat mich Star Wars 8 so berührt. Ich fand auch die Action klasse, es gab heftige Twists und auch die anderen Handlungsstränge fand ich teils bereichernd – auch den von Rose und Finn. Aber allem voran hat mich die Entwicklung von Luke beeindruckt. Wie er aus diesem Loch herauskommt und !noch einmal! nach Episode 6 diesen Kraftakt für seine Freunde und auch für sich selbst vollbringt. Wenn ich mich so in ihn hineinversetze, empfinde ich seinen Abschied als mehr als würdig und bin wirklich dankbar für diesen Film.

                        Daher von mir 8,5 Punkte. :-)

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                        • 9 .5
                          Chobo 10.05.2018, 16:01 Geändert 10.05.2018, 16:02

                          Dieses Stück ward nicht erdacht,
                          ja nicht auch filmisch neu erwacht,

                          für eitlen Pfauentanz.
                          Für hohlen Mummenschanz.

                          Doch für der Sprache schönsten Glanz.

                          Hab wahrlich lustvoll mich vergnügt und sage „Dank!“ dem Regisseur,
                          dass er ersann dies Schauspiel – für Träumer... grad meiner Couleur.

                          ______________________________
                          „Kannst du den Grafen lieben?“
                          „Gern will ich sehen, ob Sehen Neigung offenbart.
                          Doch weiter soll mein Blick den Flug nicht wagen, als ihn die Schwingen deines Beifalls tragen.“

                          HAMMER!! xD

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                          • Ich sortiere nach dem Prinzip Regenbogen-Genre. Da viele Filme ja verschiedene Genres bedienen, können sie auch dahingehend herrlich ineinander übergehen.

                            Los geht’s mit Action-Sci-Fi (zuerst Interstellares, dann Irdisches), weiter zu Transformers und dem MCU, dann mittels Batman zu Sci-Fi mit mehr Realismus bis sich dann der Sci-Fi verliert und geerdete Action präsenter wird. Auch die Action löst sich weiter nach rechts blickend zunehmend auf (nicht ohne jedoch einen kurzen Abstecher in historischer Action gemacht zu haben) und es drängen sich die realistischen, teils krimilastigen Filme in den Vordergrund. Der Realismus wird jetzt zunehmend mit Düsternis gewürzt bis diese das bestimmende Element ist, es wird düsterer und düsterer… bis nur noch ein paar letzte Glühwürmchen zu sehen sind. Auf einmal dann werden dieser Schwärze jetzt Hoffnungsvolle, teils humorvolle Elemente beigefügt (ich musste bei ‚Halt auf freier Strecke‘ ein paar Mal herzhaft lachen) bis die harten Dramen dann zunehmend mit hollywoodeskem Zuckerguss (nieder-)gestreckt werden, z.B. ‚Ausnahmesituation‘. Dieser markiert dann auch den Übergang von (tragischen) Krankheits-Filmen zu solchen übers Arbeitsleben, bis dann auf einmal am Arbeitsplatz geliebt wird und endlich dürfen die Schnulzen alles in Zuckerwatte ertränken. Irgendwann wird dann auch gesungen, es wird immer abgedrehter, dann steht da Mr. Bean, die Kamera fährt weiter ab durch die Hecke und plötzlich winken da diese Gourmet-Ratte und ein Schatten ohne Zähne. Als Dessert gibt’s Dokus.

                            So in etwa; wobei ich jetzt merk, dass ich paar Filme nochmal umsortieren muss. Das macht mir total Spaß, vor dem Regal zu stehen und mir den Kopf zu zerbrechen, welcher Storyteil oder welche Botschaft in dem jeweiligen Film jetzt maßgebend sind, und ob er wo anders einsortiert werden sollte! ^.^
                            DVDs hab ich in den letzten Monaten nach und nach durch BluRays ersetzt, aber das waren jetzt auch nicht so viele. Ich hab aber auch nicht so krass viele Filme; das ist schon – also für mich – so ein kleiner Ritterschlag, wenn ein Film Teil der Sammlung werden darf.
                            Wo es keine BluRays gibt, hab ich die DVD halt in BR-Leerhüllen gesteckt und das Cover gestutzt. Das Regal ist zwar immer noch knallbunt, aber wenigstens fast alles auf gleicher Höhe.

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                              Es tut mir ja leid, dass dafür jetzt gerade Rogue One herhalten muss, aber dort ist es mir eben wieder mal überdeutlich aufgefallen: Wieso sind so viele Sci-Fi-Filme gerade im Bereich der Space Operas so inkonsequent wenn es um die Verwendung von Technologie geht? Die Völker beherrschen offensichtlich spielend das Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit, landen auf den Punkt mittem im gegnerischen Planetenorbit (Trägheitsunterdrückung) usw. Damit hab ich erstmal kein Problem, man konzentriert sich halt weniger auf das Sci(ence), sondern mehr auf die Fi(ction), ok. Aber wenn die Parteien sich dann trotzdem nur mit einer Ansammlung an Blastern & anderen Laserwaffen bekämpfen, wirkt das auf mich einfach wie Slapstick. Ich kann da nicht mitfiebern, weil es einfach so künstlich auf mich wirkt... :-/
                              Ich erwarte kein interstellares Schlachten-Ballett à la Alastair Reynolds, aber etwas mehr Einfallsreichtum wäre schon wünschenswert.
                              Klasse fand ich dagegen das Ende und die toll gestaltete Verbindung zu Episode IV.

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                                Chobo 14.02.2017, 20:30 Geändert 14.02.2017, 20:30

                                Achtung, Spoilerwarnung!

                                Ich bin einfach nicht damit zurecht gekommen, wie dieser Lee mit seiner Sache umgeht. In einem Moment möchte man einfach in die Leinwand springen und ihm helfen, im nächsten Moment macht er einen wieder aggressiv. Nur, wie könnte ich von mir behaupten, ich würde es an seiner Stelle besser hinbekommen…
                                Auf jeden Fall weckt der Film mit seiner ruhigen, irgendwie unterdrückten Art starke Emotionen. Und er ist echt hart an der Realität, fast schon wie eine Dokumentation. Mir hätte es nur besser gefallen wenn er auch mal richtig ausbricht. Also nicht nur wenn er sich aus Selbsthass schlägern will, sondern durch Wortwechsel. Aber vielleicht ist gerade das auch der Mut den der Film beweist; nicht den klassischen Spannungsbogen zu bedienen sondern den Charakteren treu zu bleiben. Soviel Mut muss belohnt werden.
                                9.0 von mir, auch weil ich von dem Film mitnehme, wie wichtig es ist zu reden – auch und gerade wenn es wehtut.

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