corinna.freiburg - Kommentare

Alle Kommentare von corinna.freiburg

  • Spoilert doch noch mehr für alle, die weder Filme noch Buch kennen... Wie weit sind wir gekommen, im alten Film wurde es nie gezeigt, nur erzählt... Ich kann mich erinnern, dass Warlock in der geschnittenen Version um ein Vielfaches besser war... 😂😂😂

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    • 7

      Ein sehenswerter 7/10 Krabbenfraß

      Nie war die Karibik schöner und bunter als in diesem alten Abenteuerschätzchen... und nie hat Maureen O'Haras flammende Mähne schöner geleuchtet... zumindest, soweit ich mich erinnern kann... und als selbstbewusster Küstenkapitän war sie definitiv meine Heldin. Zwischen ihr und Anthony Quinn kracht und scheppert es munterer als zwischen ihr und dem tasmanischen Teufel Errol Flynn, aber er verdreht ihr sehr viel charmanter den Kopf... sowie auch der kleinen gefangenen Prinzessin, die ständig "Noch einen" von ihm haben will... womit sie auf Dauer doch etwas nervt. Das wird jedoch wieder von ihrer wunderbar zickigen Gouvernante MacGregor Memsahib (Mildred Natwick) gerissen, die ich in diesem Film einfach nur hinreißend komisch finde.
      Okay, es gibt einen Haufen besserer Piraten- und Abenteuerfilme, auch aus dieser Zeit, aber der Charme, den dieser Film seit meiner Kindheit auf mich ausgestrahlt hat, der wirkt auch heute noch. Vielleicht kein unbedingtes Must-See, aber immer wieder nett für einen kurzweiligen Nachmittag oder Abend, gerade und besonders mit den Kiddies, denn wir haben hier zwar auch Duelle und Schießereien, aber wirklich blutig ist das nie... außer vielleicht Flynns Auspeitschung gleich zu Beginn. Riskiert ruhig mal ein Auge... Arrrrr!

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      • 8
        corinna.freiburg 30.04.2020, 14:49 Geändert 30.04.2020, 16:27

        Ein ausgezeichneter 8/10er Spucknapf

        Western sind ein Kapitel für sich, denn viele sind irgendwie immer wieder gleich. Gefühlt kommt in jedem ein guter und aufrechter Sheriff vor, ein böser Halunke, den es zu fangen und wegzusperren gilt, manchmal noch ein Revolverheld, der mit der Knarre besser umgehen kann als der Rest der Welt. Bisweilen kommt noch eine Horde Indianer hinzu, ein Falschspieler, ein Pferde-/Viehdieb, ein Sidekick oder ein Comic Relief-Charakter, meist ein Mexikaner oder Chinese. Davon finden wir auch hier verdammt viel wieder...
        Wir haben John Wayne als aufrechten Sheriff (natürlich), eine wunderschöne Falschspielerin (Angie Dickinson) als Love Interest, ein böser Halunke, der seinen nicht minder bösen eingeknasteten Bruder aus dem Knast befreien will und dafür jeden über den Haufen schießen lässt, der unseren Sheriff unterstützen will. Dazu kommen noch unsere Revolverhelden Dean Martin und Ricky Nelson, die den Sheriff unterstützen, der alte Sidekick Stumpy und der unvermeidliche mexikanische Hotelbesitzer Carlos.
        Warum also ist dieser spezielle Western so verdammt gut? Vielleicht, weil alle diese Zutaten mal ein wenig anders durch den Mixer gejagt wurden als bei vielen anderen Pferdeopern der 40er und 50er Jahre, die ja nicht zuletzt der erste Nagel zum Sarg des Genres wurden, der erst mit den Spaghetti-Western der 60er Jahre wieder interessant wurde.

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        • 6 .5

          Eine kitschig gute 6,5/10 mit Feiertagsbonus

          Dem Film wird oft vorgeworfen, kitschig zu sein... ist er auch, reichlich. Macht mir grundsätzlich nichts aus, es gibt Tage, da mag ich auch das. Nur mir persönlich zündet die Geschichte zu wenig, da sie zuviel auf einmal sein möchte: Musical, RomCom, Komödie, teils ein wenig Drama... kann klappen, für mich aber leider nicht. Zudem mag ich Danny Kaye lieber solo als mit Bing Crosby im Team, da für mich ihre Stile irgendwo nicht so richtig zusammen passen... fühlt sich an, als hätte man bei MGM die Idee gehabt, einen ganzen Film mit Gene Kelly und Fred Astaire als Partner zu versuchen... beides göttliche Tänzer, aber es harmoniert maximal für eine Nummer, nicht über einen ganzen Film. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Lieder von Irving Berlin traumhaft sind und die Tanznummern fantastisch. Und vermutlich werde ich auch nächstes Weihnachten wieder dieses Schätzchen einwerfen und verträumt White Christmas mitsummen... denn davon träume ich auch jedes Jahr wieder.

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          • 6

            Eine ganz gute 6/10 mit viel Nostalgiebonus

            Es gibt Märchenfilme, die einen durch die Kindheit begleiten... bei mir waren es oft die Märchen aus 1001 Nacht wie Der Dieb von Bagdad, Im Banne des Kalifen, diverse Sindbad-Filme oder dieses alte italienische Schätzchen mit Herkules Steve Reeves als titelgebender Gauner und Romantic Lead.
            Und was soll ich sagen, es gibt Filme, die sind gut gealtert und gefallen mir heute noch und es gibt Filme wie diesen, die ich mal richtig toll fand, aber die die typischen Makel diverser 60er-Sandalenfilme aufweisen. Das geht mit dem hochfrequenten Jaulen im Vorspann los und zieht sich durch die erzwungen komischen Einlagen bis zu den billigen Tricks. Hat einen gewissen Charme, ja, aber heute als Erwachsener gefällt mir das irgendwie nicht mehr so wie früher... alles hat seine Zeit. Aber für einen bunten Abenteuernachmittag mit den Kindern kann ich das Schätzchen heute noch empfehlen, denn es hat alles, was so ein Film braucht: Einen starken und gut aussehenden Dieb, der am Schluss seine wunderhübsche Prinzessin bekommt, einen bösen Prinzen und einen verschlagenen Großwesir, einen guten Dschinnie, der unserem Helden hilft, und ganz viel Abenteuer und sogar ein wenig Grusel (also wenn der verwunschene Wald für die Kiddies nicht gruselig ist, dann weiß ich auch nicht).
            Für mich faszinierend, an wie viele moderne Filme ich denken musste, während ich das Filmchen mal wieder sichtete... wir haben den Brückenwächter (der in jedem Fantasy-RPG vorkommt), wir haben einen Tarnmantel, ein fliegendes Pferd, eine böse Hexe wie Circe und Medusa und ganz viele gesichtslose Wachen, die heute ein wenig an Slenderman erinnern, den verwunschenen Wald (der mich ein wenig an Wiege des Lebens erinnerte)... also, gönnt euch und euren Kiddies den Spaß. Mit dem wird jeder verregnete Nachmittag schön.

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            • 7 .5
              corinna.freiburg 29.04.2020, 15:11 Geändert 29.04.2020, 16:39

              Eine echt sehenswerte 7,5/10

              Einer der Wallace-Streifen, die ich schon als Jugendliche regelmäßig inhaliert habe.Ich könnte nicht einmal genau sagen, warum... vielleicht weil ich die Paarung Fuchsberger-Baal ausgesprochen gelungen fand? Vielleicht, weil Karin Baal mal eine leidlich vernünftige und bodenständige Frau darstellte? Oder Eddie Arents Humor hier nicht ganz so überzogen war wie sonst? Vielleicht fand ich aber auch Lukschy und Borsche ganz massivst beeindruckend, zumal ich ersteren sonst nur aus Für eine Handvoll Dollar und letzteren nur als herrlich dämlichen Sir Lindsey in den Kara ben Nemsi-Mays kannte. Aber es muss wohl auch so einer der besseren gewesen sein, denn sonst hätte man nicht zehn Jahre später mit Uschi Glas und Uwe Friedrichsen das bunte Remake Der Gorilla von Soho gemacht... zumindest kam mir der immer wie ein Remake vor.

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              • 7 .5
                corinna.freiburg 29.04.2020, 14:57 Geändert 29.04.2020, 14:57

                Eine schlagkräftig sehenswerte 7,5/10

                Bud Spencer ist ja im Allgemeinen und im Speziellen eher für die typischen Haudrauf-Filme mit 70er-Schnoddersynchro bekannt und auch hier gibt's zwischendurch mächtig was auf die Murmel, allerdings in einem weitaus ernsteren Rahmen, als wir unseren Buddy bislang gewohnt sind. Klar schlägt er zu, aber das tut er, weil er von Schusswaffen nichts hält. Außerdem hält es seinen Grips auf Trab und er lässt sich Sachen einfallen (etwa, wie man ohne den Verlust von Menschenleben einen wild um sich ballernden amerikanischen Matrosen von einem Hochhaus bekommt).
                Als Polizist mit Herz, Hand und Schnauze, der sich in einem aufbauenden Bandenkrieg zwischen der neapolitanischen Camorra und dem Marseiller Drogenring gerade das Rauchen abgewöhnen will und auch noch mit seinem neuen Boss klarkommen muss, der gerne Dienst nach Vorschrift hätte, ist das auf jeden Fall mal was erfrischend anderes als die ständigen Prügelorgien im Doppelpack mit Terrence Hill (obwohl ich die auch seit Kindertagen nicht oft genug sehen kann).

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                • 7 .5
                  corinna.freiburg 29.04.2020, 14:17 Geändert 30.04.2020, 11:13

                  Eine überraschend sehenswerte 7,5/10

                  Wenn es etwas gibt, was ich nie vermutet hätte, dann einen Cast wie diesen, der sogar leidlich singen kann (nicht wie Pierce Brosnan in Mamma mia). Depp, Bonham Carter und besonders Rickman haben mich komplett aus den Socken gehauen... sogar der alte Sacha Baron Cohen, den ich ja sonst überhaupt nicht ausstehen kann.
                  Um was geht es? Sweeney Todd (Depp) kommt nach Jahren zurück nach London, um sich an Richter Turpin (Rickman) dafür zu rächen, dass dieser einst seine Ehe zerstörte, sprich ihn wegverknastete, um an seine Frau dranzukommen. Damals hieß Todd noch Benjamin Barker. Dabei hilft ihm Mrs. Lovett (Bonham Carter), die unter seiner alten Wohnung einen Pastetenladen betreibt... da die Zeiten schlecht sind und man kaum an Fleisch für die Pasteten aber an sehr viele Hälse zum Rasieren kommt, machen die beiden einen sehr makaberen Deal...
                  Das zugrunde liegende Musical ist wohl schon düster und makaber genug, aber ich denke, Tim Burton hat mit der Verfilmung in seinem ihm eigenen Gruftie-Stil hier nochmal ne Schüppe draufgelegt. Eine schöne Musicalwahl für die düstere Stimmung, denn ein Happy End bekommen wir hier nicht... eher ein Ende a la Shakespeare.

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                  • 8
                    über Charade

                    Eine verwirrend ausgezeichnete 8/10

                    Der Name ist Programm, einige Charaktere machen hier eine Scharade nach der nächsten, beginnend mit Audrey Hepburns Mann, der zu Beginn gleich mal aus dem Zug geworfen wird und keiner sich erklären kann, warum... bis seine ehemaligen Kriegskameraden auf der Beerdigung aufschlagen. Alle jagen nach einer hohen Geldsumme, die der Tote unterschlagen haben soll... aber das Geld ist kein Geld, sondern... na, das könnt ihr jetzt selber herausfinden.
                    Wunderbar an Hepburns Seite Cary Grant, der eine Scharade nach der nächsten spielt und man hinterher überhaupt nicht mehr weiß, wer er denn jetzt ist (Oh ich liebe dich Adam, Alex, Peter, Brian oder wie du auch immer heißen magst) und der hier auch sein altes komödiantisches Talent noch einmal herauskramt und entstaubt.
                    Wenn ihr jetzt neugierig geworden seid, was denn der geheimnisvolle McGuffin jetzt ist und wer hier noch wer ist, dann schaut rein. Es lohnt sich.

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                    • 10

                      Ein absolut bewertungsfreier Lieblingsfilm!

                      Seit ich klein bin liebe ich diese herrlich schwungvolle Gaunerkomödie um Redford, Newman und Shaw. All Time Favourite, Guilty Pleasure, ewiger Klassiker, sucht euch nen Grund aus. Da finde ich noch nicht mal Worte für, wie super ich den finde... und das ist selten: Volle Punktzahl samt Herz!

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                      • 7
                        corinna.freiburg 29.04.2020, 13:51 Geändert 29.04.2020, 13:52

                        Eine sehenswert erheiternde 7/10

                        Ich weiß nicht, ob man für diesen Film verheiratet sein muss oder nicht, schaden wird es bestimmt nicht. Ich für meinen Teil habe viele Parallelen zu meinem Leben in diesem Film vorfinden dürfen (wobei es bei mir vielleicht nicht ganz so übertrieben gewesen sein dürfte wie hier), die ich im Nachhinein natürlich mega lustig finde (auch ich hab im fünften Stock mit schrägen Decken gewohnt, anfangs auch mit kaum Möbeln, aber wenigstens war das Bett schon vorhanden und der Herd hat funktioniert... xD Und eindeutig bin ich der Spießer von uns Beiden).
                        Auch die Paarung mit der herrlich spontan-durchgeknallten Jane Fonda mit dem spießig-langweiligen Robert Redford oder dem merkwürdigen Charles Boyer mit der distinguierten Mildred Natwick hat mir mehr als einmal gehörig die Lachmuskeln durchgekitzelt. Der überdrehte Krach gegen Ende hat mir das allerdings auch massivst verleidet. Das zieht den Film von einer potentiell erreichbaren 8 runter.

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                        • Ich weigere mich seit Teil 1 kontinuierlich, mir diesen Mist überhaupt nochmal anzusehen... da müssen schon übelste Langeweile gebondaget mit einem hohen Mass an Masochismus auf mich einpeitschen, um mir Teil 2 oder 3 anzutun... xD

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                          • 9

                            Ein absolut ausgezeichneter Lieblingsfilm 9/10

                            Eine hammermäßige, mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnete Romanvorlage, der eine tatsächlich ausgezeichnete Verfilmung mit Starbesetzung bekam. Und obwohl immer noch als Meisterwerk gefeiert soll es wohl kaum ein Buch geben, welches von den gespaltenen amerikanischen Lagern gleichermaßen abgelehnt wird: Die Einen stoßen sich an der politischen Unkorrektheit (z.B. dem Wort Nigger), die Anderen fühlen sich durch die rassistische Darstellung der weißen Dorfgemeinschaft verprellt... man kann es wohl einfach niemandem Recht machen...
                            Erzählt wird ein Jahr im Leben der Familie Finch, welches durch den Gerichtsprozess gegen einen jungen schwarzen Farmer gehörig durcheinander gewirbelt wird, den der Vater als Pflichtverteidiger vertreten soll. Dabei wird die gesamte Geschichte aus der Perspektive der Tochter geschildert, die bislang mit Vorurteilen und Rassismus noch nie in Berührung gekommen ist. Mehr will ich hier garnicht auf die Handlung eingehen, dafür ist der Film einfach viel zu gut um hier auch nur ein Fitzelchen zu verraten. Ansehen lohnt sich. Wer Die 12 Geschworenen oder Wer den Wind sät (beides klassische Gerichtsfilme) mochte, der wird den hier definitiv lieben.

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                            • 6 .5

                              Eine leider nur so gehende 6,5/10

                              Needful Things... Begehrenswerte Dinge... besser könnte der Laden von Leland Gaunt nicht heißen, denn er hat für jeden einzelnen das Objekt der persönlichen Begierde im Regal liegen. Und wenn man es sich nicht leisten kann, so spielen wir halt jemandem für Mr. Gaunt einen kleinen Streich und die Schuld ist beglichen.
                              Eine faszinierende Prämisse und tatsächlich einer von Kings verdammt guten Romanen, den ich gefühlt in einem Rutsch durchgesuchtet habe... und die Verfilmung hat das gleiche Problem wie manch andere King-Verfilmung auch: Es bleibt zuviel von der Grundatmosphäre auf der Strecke. Wenn ich mir alleine überlege, wer alles mit wem schon Brass im Dorf hat, bevor Mr. Gaunt seinen Laden eröffnet und wegen teilweise welcher Kleinigkeiten... das vermisse ich hier für den Aufbau der Geschichte ganz massiv... warum etwa Buster ein Problem mit seinem Spitznamen hat, warum Wilma Jerzyk so eine unbeliebte Person ist, warum die beiden Gottesdiener so einen Hass aufeinander haben, warum Polly Chalmers so einen Widerwillen gegen Gaunt und das Amulett hat... vieles wird angedeutet, aber nicht wirklich aufgebaut. Ich für meine Person hatte das Gefühl, dass ich ohne das Buch im Rücken verdammt oft auf dem Schlauch gestanden hätte.
                              Was den Film rettet sind definitiv seine Hauptdarsteller von Sydow, Harris und Bedelia. Und besonders J.T. Walsh als cholerischer Buster macht mir einen Heidenspaß wie er sich langsam vom herrischen Choleriker zu Gaunts Stiefellecker entwickelt. Mein Wunsch wäre, dass Frank Darabont den hier gemacht hätte... seine drei King-Adaptionen waren immer eine Glanzleistung.

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                              • 6 .5
                                corinna.freiburg 27.04.2020, 16:23 Geändert 27.04.2020, 21:30

                                Eine exploitierend gute 6,5/10 mit massivst Henriksen-Bonus.

                                Meister des Grauens hat vermutlich ebenso viel und so wenig mit Poes Geschichte zu tun wie die 60er-Version von Roger Corman, schlimmer noch, er geht von der Geschichte her sogar eher in die Exploitation-Filme der 70er (Mark of the Devil fällt mir da ein, und der war sogar noch massivst heftiger). Jedoch ist dieser Film keine reine Umsetzung der namensgebenden Geschichte oder gar eine Neuverfilmung des Corman-Klassikers, nein, er ist eine kleine Verbeugung vor mehreren von Poes Werken (Die Grube und das Pendel, Lebendig begraben, Ein Fass Amontillado, vermutlich noch anderen, die ich aber persönlich nicht kenne) und verbindet diese auch sehr gut miteinander.
                                Ansonsten wäre dieser Film vielleicht auch nicht besonders erwähnenswert, wenn der großartige und leider total unterbewertete Lance Henriksen (Bishop aus der Alien-Reihe) sich hier nicht die Ehre als komplett fanatischer Tomás de Torquemada geben würde... dem glaube ich gnadenlos alles, was er hier aufspielt.

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                                • 7 .5

                                  Eine durchaus sehenswerte 7,5/10 inklusive Goth-Grusel-Bonus

                                  Die Grube und das Pendel ist wohl mit eine der am häufigsten verfilmten und/oder vertonten Poe-Erzählungen, welche jedoch filmisch noch nie werkgetreu umgesetzt wurde... und es wohl auch nie werden kann, denn die Kurzgeschichte beschreibt einzig die Vorgänge in einer dunklen Folterkammer sowie die zugehörigen Gedanken des Delinquenten.
                                  Umso schöner und Poe-treuer ist diese Verfilmung, da sie außer dem Motiv des namensgebenden Pendels auch viele andere bei Poe durchschwingende Themen mit integriert: den zunehmenden Wahnsinn seiner Hauptfigur, das düstere und geheimnisvolle Setting oder die Mär vom lebendig Begrabenen. Alles das verwoben mit Vincent Price und dem wunderbar stimmungsvollen Goth-Grusel in rauschenden Farben, der zeitgleich auf unserer Seite des großen Teiches die Filme von Hammer in die Berühmtheit katapultierte, machen aus diesem Film ein kleines Unikat, der vielleicht heutzutage nicht mehr unbedingt die Schublade Horror, aber immer noch die Kategorie Mystery sortiert werden kann, denn Rätsel gibt es hier zuhauf. Corman lohnt sich immer, auch wenn er den undankbaren Titel König des B-Movies trägt.

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                                  • 5

                                    Eine durchweg passable 5/10

                                    Mir ist bis heute schleierhaft, warum meine alte Dame diesen Film immer so gerne hatte... muss die romatische Ader für die Geschichte zwischen Wayne und O'Hara gewesen sein, denn ansonsten ist der Film nicht so wirklich berauschend. Ein typisches John Wayne-Vehikel, in welchem natürlich immer die Indianer die Bösen sind (es wird noch nicht mal ein Vorwand dafür gegeben, sie sind es einfach, Ende) und The Duke der strahlende Held, den nichts klein kriegt.
                                    Eigentlich möchte ich dem Film eine noch viel schlechtere Wertung verpassen, aber die wunderbare Maureen O'Hara und ihr Kleinkrieg mit Sgt. Maj. Quincannon, der ihr während des Bürgerkrieges befehlsgemäß die Farm über dem Kopf abbrennen musste und den sie seitdem nur noch Brandstifter nennt, ist einfach gar zu herrlich und sorgt kurz für ein wenig Sonne und Spaß in diesem sonst wirklich uninteressantem Streifen.

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                                    • 6 .5

                                      Eine ganz gute 6,5/10

                                      Sie küssten und sie schlugen sich... das passt zu dieser turbulenten Komödie mit Belmondo vielleicht noch am allerbesten. Ausstattung, Setting und Musik sind traumhaft, wie von einem französischen Kostümfilm nicht anders zu erwarten und auch die Darsteller sind samt und sonders große Klasse. Warum bewerte ich den Film dann nicht höher? Weil leider dieses Beständige Hin und Her zwischen Belmondo und Jobert einfach auf die Dauer ermüdend ist. Davon abgesehen macht diese herrliche Komödie aber durchaus Spaß und dürfte als durchaus sehenswert eingestuft werden. Als Kind fand ich den toll, aber inzwischen... wie gesagt, das Hin und Her nervt etwas...

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                                      • 7 .5

                                        Eine verdammt sehenswerte 7,5/10

                                        Ein sehr früher bunter amerikanischer Hitchcock, der erste der Hitchcock-Stewart-Quadriga, braucht sich dieser nicht vor den anderen drei Stewart-Filmen verstecken. Als gefilmtes Theaterstück ist er vielleicht sogar der ambitionierteste der vier... und für Stewart war er nach eigenen Aussagen der Schlimmste, denn der gab offen zu, dass es für ihn enormen Stress bedeutete sich während der langen Ein-Take-Aufnahmen nie mit dem Text verhaspeln zu dürfen, was ihm im Lauf seiner Karriere wohl immer wieder passierte (ein sehr schönes Ringen um den Text zeigt der Film Mein Freund Harvey, wo es aber so belassen wurde, da es Elwood verträumter und nachdenklicher machte)... das durfte natürlich bei einem Perfektionisten wie Hitch nicht allzu oft passieren, denn dann war die ganze Arbeit für den Take inne Fritten... soviel für die Sparte unnützes Wissen für heute... ;)
                                        Der Film selbst ist ein verdammtes Meisterwerk, kontinuierlich baut er seinen Spannungsbogen auf, nicht nur bei uns sondern auch bei den Studenten und ihrem Lehrer, bis einem die Nerven wie eine überspannte Klaviersaite reißen. Teilweise nagelt es mich sogar so an den Rand des Sessels, dass ich dem Small Talk der Figuren auf dem Sofa überhaupt nicht mehr aktiv folge. Leider muss ich subjektiv Punktabzug verteilen, denn für mich wäre es tatsächlich noch spannender gewesen, wenn der Mord am Ende gezeigt worden wäre. Dann wäre ich vermutlich in der gleichen Lage gewesen wie Stewarts Figur auch, nämlich mir aus allem was zusammenreimen zu müssen und am Ende zu sehen, ob meine Vermutung richtig ist. Ein paar Jahre später bei Das Fenster zum Hof hat das nämlich genau so wunderbar funktioniert. Trotzdem lohnenswert.

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                                        • 9

                                          Eine Oldschool-moralisch herausragende 9/10 samt Herz

                                          Auch wenn wir zwanzig, dreißig oder vierzig Mann mehr wären, würden wir es doch nie über's Herz bringen, sie umzubringen, Louis... Sie wird nun immer bei uns bleiben... immer und immer bis in alle Ewigkeit. Und es gibt nichts, was wir dagegen tun könnten.
                                          Dieser kleine Monolog von Alec Guinness zum Ende des Films zeigt eigentlich schon, wie verrückt man eventuell werden kann, wenn man nicht über die eigenen moralischen Prinzipien hinwegkommt. Überhaupt hat die gesamte Räuberbande, vom Denker über den Muskelmann bis zum Killer hohe moralische Prinzipien, denn selbst bei ihrem Raubüberfall kommt niemand an Leib und Leben dauerhaft zu schaden... verdammt, sie brauchen noch nicht einmal Schußwaffen für den Raub. Wie sollten sie es da in letzter Instanz über's Herz bringen, das alte "Muttchen" um die Ecke zu bringen, die von jedem Einzelnen die Mutter sein könnte (okay, bei Peter Sellers vermutlich die Großmutter)? Allenfalls Herbert Lom würde ich das zutrauen, da er der Abgebrühteste der ganzen Bande ist.
                                          Überhaupt ist jeder Einzelne von Guinness' Bande einfach nur herzallerliebst, sei es Guinness selber als ständig grinsender kühler Kopf der Bande, der herzensgute Major Cecil Parker, der abgebrühte Herbert Lom, der übernervöse Peter Sellers und der begriffsstutzige protektive Danny Green. Dennoch verblassen sie alle gegen die wunderbar schrullige Katie Johnson, gegen die in ihrer nervtötenden Liebenswürdigkeit einfach kein Kraut gewachsen ist.
                                          Ich liebe dieses alte Schätzchen und werde es vermutlich noch lieben wenn ich selbst so alt, grau und schrullig bin wie Mrs. Wimmerforce...

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                                          • 7 .5

                                            Eine spaßig sehenswerte 7,5/10

                                            Richt'ge Männer wie wir und der richtige Wind, das macht Spaß, diliadab, in der Luft, diliadab... komm und steig bei mir ein, nichts ist so schön, wie ein Flieger zu sein...

                                            Ein absolutes internationales Starvehikel der 60er, aus allen Ecken der Welt sind sie dabei, um an Robert Morleys Wettflug von London nach Paris teilzunehmen... aus den USA der fliegende Cowboy Stuart Whitman, aus England ein ganz junger und überaus steifer James Fox (Bruder von Edward (Der Schakal, Gandhi), Vater von Laurence (Gosford Park, Lewis-Der Oxford-Krimi)) und ein herrlich biestiger Terry-Thomas, aus Deutschland ein herrlich preußisch-überkorrekter Gerd Fröbe, aus Frankreich der Vollzeit-Womanizer Jean-Pierre Cassel, aus Italien der bambini-verwöhnte Alberto Sordi und und und...
                                            Und wie man schon sehen kann, wir arbeiten hier ordentlich mit Klischees aus aller Herren Länder: die Engländer sind alle steife Snobs oder Suffragetten, die Franzosen ständig hinter den Frauen her, die Deutschen immer streng nach Vorschrift... die Liste könnte endlos fortgesetzt werden, aber diese ganzen Klischees machen den besonderen Spaß des Films aus, besonders da sämtliche Briten sich in dieser britischen Produktion auch selbst nicht allzu ernst nehmen. Überhaupt präsentieren hier alle Beteiligten die internationalen Vorurteile oder Streitigkeiten über ihr jeweiliges Völkchen mit einer Leichtigkeit und einem Augenzwinkern, dass einfach kein Auge trocken bleiben kann (allein Cassels und Fröbes permanente und persönliche Fortführung des deutsch-französischen Krieges ist gar zu köstlich).
                                            Dazu kommen noch die wunderschönen Flugzeugnachbauten von Maschinen aus der Zeit der Jahrhundertwende, wo man sich bei einigen tatsächlich manchmal fragt, wie die Mühlen sich überhaupt in der Luft halten konnten und die herrlich einleitenden Szenen aus der Klamottenkiste von den ersten Flugpionieren, über die man sich einfach nur kaputtlachen kann. Den muss man einfach mal gesehen haben.

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                                            • Ich liebe die Sequenzen im Animus und hasse die Sequenzen bei Abstergo, selbst wenn man die Spiele mal aussen vor lässt. Wenn man sie kennt, dann weiss man auch, wie unnötig die überhaupt sind... und das ist eines der Probleme, denn Ubisoft dürfte das wissen, aber sie haben wohl "vergessen", das auch Kurzel und Fassbender (der mitproduziert hat) zu sagen. Ich kann mich an ein Fassy-Interview erinnern, wo er ganz begeistert ist von der Idee, dass wir mit unserer DNA auf Erinnerungen unserer Vorfahren zurückgreifen und diese wachrufen und durchleben können (was der Animus ermöglicht) und er ganz begeistert ist, eine solche fantastisch erdachte Technik zu zeigen... Zeigt ja wohl schon, in welche Richtung Ubisoft von Beginn an wollte, was durch den Umstand erleichtert wurde, dass weder Fassbender noch Kurzel auch nur je einen einzigen Teil der Reihe selber gezockt haben (zumindest soweit mir bekannt). Vielleicht hätte ihnen Mal jemand zwei, drei Lets Plays auf YouTube zeigen sollen... aber das hat auf jeden Fall dazu geführt, dass ich inzwischen sehr viel nachsichtiger mit diesem Film bin als vorher... und die Sequenzen im alten Spanien sind und bleiben meiner Meinung nach atemberaubend!

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                                              • 8 .5

                                                Eine voyeuristisch herausragende 8,5/10

                                                Im Prinzip ein perfekter Film für den Corona-Lockdown, denn auch unsere Hauptfigur, wunderbar gespielt von Jimmy Stewart, verlässt nicht einmal sein kleines Appartment... er würde gerne, aber mit nem gebrochenen Bein an den Rollstuhl gefesselt geht es einfach nicht. So bleibt ihm nur, den ganzen Tag die Nachbarschaft aus seinem Hoffenster zu beobachten. Langsam kennt er ihre Eigenarten und Gewohnheiten, da verschwindet plötzlich seine Nachbarin und deren Mann macht sich mitten in der Nacht mehrmals ganz unüblich auf den Weg in die Stadt... hat er etwa seine Frau umgebracht? Aber die ist doch am Bahnhof gesehen worden, oder nicht? Es muss doch eine Erklärung für das seltsame Verhalten da drüben geben... besonders, nachdem dem kleinen knuddeligen Nachbarshund das Genick gebrochen wurde... ein Rätsel, welches es zu lösen gilt...
                                                Wie Stewarts Charakter werden auch seine Pflegerin und seine Freundin mit uns zusammen zu Voyeuren, doch im Gegensatz zu ihnen haben wir das gleiche Wissen wie Stewart... aber bedeutet das auch automatisch, was wir kollektiv alle annehmen? Hitchcock spielt hier wunderschön mit Tatsachen, Erwartungen und Mutmaßungen, die immer wieder hin und her geschubst werden, bis auch wir nicht mehr wissen, ob das, was wir gesehen haben auch das bedeutet, was wir vermuten.
                                                Egal, was ich hier schreibe, es kann nur ein Spoiler werden, also ist eure Eigeninitiative verlangt: Ansehen und miträtseln.

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                                                • 8

                                                  Eine ausgezeichnet historische 8/10

                                                  Für diesen Film braucht man eines im Überfluss, nämlich Sitzfleisch für die Laufzeit von drei Stunden, was für einen relativ action-armen Kriegsfilm im klassischen schwarz-weiß viel verlangt erscheinen mag... aber es lohnt jede verdammte Minute, zumindest wenn man leidlich geschichtsinteressiert ist. Worum geht es in diesem Film? Um die Landung der Alliierten in der Normandie am D-Day.
                                                  Das Besondere an diesem Film ist jedoch, dass uns die Geschichte nicht nur aus einer Warte erzählt wird, sondern aus mehreren. Wir begleiten hier vier Blickwinkel, nämlich die britischen und amerikanischen Streitkräfte, die deutsche Wehrmacht und die französische Résistance in den Tagen und Stunden vor der Invasion sowie die Invasion in den einzelnen Strandabschnitten Sword, Gold, Juno, Omaha und Utah. Die Vorbereitungen der Alliierten laufen, die Invasion ist schon einige Male verschoben worden und droht, es wieder zu werden (weil das Wetter einfach eine Katastrophe ist), die Deutschen sind der festen Überzeugung, dass eine Invasion in der Normandie total neben der Spur ist (da ein zu weiter Weg, eklatante Fehleinschätzung) und der Führer schläft noch immer und kann die Panzerreserven nicht freigeben...
                                                  Faszinierend ist ausserdem, dass keine Seite besonders positiv oder besonders negativ dargestellt wird, alle sind einfach nur Kriegsparteien und versuchen ihren Befehl auszuführen... in der Normandie landen bzw. die Landung mit allen Mitteln verhindern, eine absolute Ausnahme an Drehbuch nach nur knapp 20 Jahren nach dem D-Day. Auch die Aufteilung der Regie in amerikanisch (Andrew Marton), britisch (Ken Annakin) und deutsch (Bernard Wicki) dürfte ein absolutes Novum und vermutlich eine Einmaligkeit sondergleichen in der Filmgeschichte darstellen (zumindest ist es die mir einzig bekannte). Zudem haben von allen Seiten Berater an diesem Film mitgewirkt, die auch im Film ihren Counterpart haben (zB Blumentritt, im Film gespielt von Curd Jürgens), um möglichst viel historische Korrektheit auf allen Seiten reinzubringen.
                                                  Und um dem allen die Krone aufzusetzen: Der Cast ist beispiellos bis in die kleinsten Nebenrollen! Robert Mitchum, John Wayne, Robert Wagner, Sean Connery, Peter Lawford, Henry Fonda, Christian Marquand, Dietmar Schönherr, Loriot, Curd Jürgens und mehr als ich hier aufzählen kann... Hollywood, Pinewood und Babelsberg müssen während der Dreharbeiten komplett entvölkert gewesen sein... also, für geschichtsinteressierte und Liebhaber alter Schule Pflichtprogramm!

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                                                    corinna.freiburg 26.04.2020, 18:20 Geändert 26.04.2020, 19:06

                                                    Eine ausgezeichnet komische 9,5/10 mit Meganostalgie

                                                    Zum einen ein wunderbarer WhoDunit, zum anderen eine wunderbar herrliche Komödie in und um die Welt kulinarischer Sterneküche. Irgendjemandem macht es anscheinend Freude, nach und nach berühmte Sterneköche umzubringen... und zwar immer entsprechend ihrer besonderen Spezialität, seien es Ente, Täubchen oder Hummer,... die Frage stellt sich nur, warum? Und ist unsere hübsche junge Amerikanerin Natasha (Jaqueline Bisset), deren Spezialität eine Eisbombe ist, nun selbst ein potentielles Opfer oder hat sie etwas damit zu tun? Immerhin findet sie zwei der Toten... Oder ist es vielleicht sogar ihr Exmann Robbie (George Segal), der kein besonders großer Fan der hochtrabenden Sterneküche ist? Oder hat gar der Verleger Max (Robert Morley) in letzter Instanz etwas damit zu tun? Denn er ist DAS Bindeglied zwischen den Opfern...
                                                    Die Geschichte allein ist schon interessant genug, doch sie wird im englischen Stil noch mit kräftig Humor gewürzt, von sexuell aufgeladenen Anspielungen (Hoffentlich pass ich zum Wein) über dumme Sprüche (Im Autopsiebericht steht, dass er gut durchgebraten war.) und Sarkasmus bis zu einem ausgewachsenen Küchenduell zwischen Jean Rochefort und Jean-Pierre Cassel mit fliegenden Baguettes, Kuchenteig und Gemüse im Stile der Klamottenkiste... und verdammt, was hatte Cassel für einen süßen Arsch mit nichts an außer einer Schürze... grrr... man sieht, woher sein Sohn Vincent seinen Sex-Appeal hat...
                                                    Womit wir beim nächsten Thema sind, der Besetzung, die ein absolut feuchter Spätsiebziger-Traum ist. Alles, was in Europa Rang und Namen hat, ist mit von der Partie, Robert Morley, Bisset, Cassel, Rochefort, Philippe Noiret, Jaques Marin... dazu noch unser Amerikaner Segal. Ausstattung und Musik sind ebenfalls ein Träumchen, Punktabzug muss ich leider für den Mörder geben, für physikalische Unglaubwürdigkeit, nicht das Motiv. Ansonsten kann ich den Film nur wärmstens empfehlen... am besten mit einer gediegenen Portion Knabberkram und einem guten Bier.

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