Der Witte - Kommentare
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Alle Kommentare von Der Witte
Genau das, was man von Harlan erwartet (neben den typischen Todeschören und der morbid-schummrigen Kameraarbeit Mondi's plus mythischer Sehnsuchts-montagen): Durchschaubar-zynisch-platte Verunglimpfung des "Untermenschen" unter dem Deckmantel eines bieder-konservativen Melodrams, in dem sich die blonde Unschuld vom Lande Anna (Söderbaum) von ihrem "Bastard"-Cousin mit stark ausgeprägten ausländischem Akzent (obwohl alle Figuren im Film ja Tschechen sein sollen) in Prag verführen lässt und von ihm schlussendlich fies liegen gelassen wird, wohlgemerkt nachdem sich ihr Bauern-Vater von seiner neuen hinterhältigen Ehefrau (und ehemalige Untergebene, die nur für entsprechend entstehende Vorteile heiratet) Marishka überreden lässt, Anna das Erbe zu entziehen. Die Konsequenz: Ein erneuter Einsatz der Reichswasserleiche - die Moral von der Geschicht': verlass deine Wurzeln nicht, in der Großstadt lauert das Elend (siehe auch "Immensee" von Harlan) und traue den Leuten mit den ausländischsten Namen/Gesichtern nichts an (wegen folgender Intrige, siehe auch "Jugend" von Harlan). Was für kleingeistige Blut-und-Boden-Säuseleien da zusammenkommen, meine Fresse...Dass der Film tatsächlich frei in Deutschland erhältlich ist (trotz einiger sehr auffälliger Schnitte), ist wirklich fragwürdig. Ist wohl nur erlaubt, weil die Handlung eigentlich so universell ist und überall angewendet werden kann (und wird!) und auch nicht so explizit-hetzerisch wie z.b. JUD SÜß rüberkommt, aber im Kontext mit der Entstehungszeit und den Machern ist die Absicht natürlich umso perfider und kaum abstreitbar. Da hilft's auch nicht viel, dass die Söderbaum wieder gewohnt hysterisch und naiv-süß-aufbrausend spielt und die Kameraarbeit sogar stellenweise mächtig schick ist (immerhin der 2. deutsche Farbfilm überhaupt).
Na endlich auch ma als dt. DVD kommend (http://www.amazon.de/dp/B00CFX4Y9I/ref=cm_sw_r_fa_dp_8KtLrb0QDK57V)^^ Beste Toad-Creature-FX und eine vergnüglich hanebüchene, actionreiche Samenschleuder-Endzeit-Story machen diesen B-Movie-Charmeur mit Roddy Piper und Sandahl Bergman zu einem Juwel des US-Sci-Fi-Comedy-Kinos auf halbwegs aufwendigem Niveau. Ebenso empfehlenswert in der Kategorie, aber ohne Titten: "MOM UND DAD RETTEN DIE WELT", der allerdings noch immer auf eine dt. DVD wartet - schön wär's!
Inhaltlich zwar eher Cheapo-Kalter-Kriegs-Thriller als Ninja-Epos, dafür aber mit genug räudigsten Ultrabrutalitäten, Synthtracks, unbeholfener Schauspielerei (vorallem in der englischen Synchro), Schneeschlamm-Shootouts und ulkigen Waffensounds gespickt, um einen durchgängigen Unterhaltungsbogen zu schaffen, auch wenn es in der Mitte etwas ermüdenden Leerlauf (die belanglose Story) gibt.
Eine schnörkellos fixe Evil-Dead-Story auf modernem Standard (nich wirklich ein punktgenaues Remake, obwohl die wichtigsten Stellen natürlich obligatorisch abgearbeitet werden), vom Stil her mehr der Marke DRAG ME TO HELL verpflichtet, mit äußerst effektiven Gore-Szenen plus schönem Verstümmelungsterror und Blutorgasmen. Auch die Jumpscares waren größtenteils gelungen und die Stimmung war durchgängig finster, bar jeder Ironie. Ironischerweise kam mir der scale des Geschehens kleiner vor, als im Original - aber den Wahnsinn, den Ash dort erlebt zu toppen, hätte wahrscheinlich eh nicht geklappt (weil man dem Ideenreichtum Raimi's halt auch schwer ebenbürtig sein kann), also ist das Remake noch genug eigene Wege gegangen, wenn auch vergleichsweise konventionellere - ein Sequel hierzu könnte da meinetwegen noch weitaus haltloser ausfallen. Das Original hatte seine größten Stärken eben in der super aufgebauten Atmo und seiner "novelty", das Remake ist dafür noch fieser in den schmerzhaften Gewaltszenen, bis hin zu einer regelrechten Gewaltverherrlichung. Wurden meine Erwartungen erfüllt? Es hätte von mir aus auch alles noch angsteinflößender und weirder sein können, teilweise ganz gut eingeschissen hab ich mich aber dennoch^^
Mehr Raab, mehr Irm, mehr Lommel, mehr Pornobilder und vorallem ein ausgereifteres Drehbuch - dann hätte ich diesen Post-Vietnam-German-Noir mit Sehnsuchts- und Melancholie-Overtone (jenen Overtone, den Fassbinder in anderen Werken noch perfektionierte) auf jeden Fall noch mehr gemocht. Das Potenzial für ein allumfassendes Meisterwerk um jenes "Genre" ist zwar in den Zutaten da, aber es wird leider nicht genug draus gemacht, hält sich selbst zurück - wird zum Schluss hin zwar stetig besser, aber schafft keinen ordentlichen Guss mit dem umherschwankenden Rest. Die Schlusssequenz ist aber auf jeden Fall sehenswert, aufgrund ihrer operettenhaften Zeitlupe plus Schluss-Chanson. Nichtsdestotrotz fehlt dem Film der gewisse Funke (ist auch viel zu kurz und episodisch, wirkt daher teils auch ziemlich hingeschludert - merkt man auch an der teils guten, teils schwachen Kamera), aber sympathisch ist er mir schon.
Vom Design her richtig schön gemachter Film - die endlosen Landschaften werden ordentlich von der Kamera abgefeiert, die Musik spannt einen epochalen Bogen darüber und die Technik ist geradezu makellos. Nur der Inhalt ist leider viel zu mutlos und vorhersehbar gestaltet (sprich: aus anderen besseren Streifen zusammengeklaut) - da freut man sich so richtig auf die Szenen, in die die Handlung nicht "reinpfuscht" (eben jene, die die Landschaft abfeiern), auch wenn natürlich 1,2 Gänsehautmomente geliefert werden können, aber dennoch den ältesten Schemen folgen. Viel Lärm um nicht allzuviel - gutes Mittelmaß...
Klassisches Blockbuster-Sequel-Kino mit gehörig mehr Action, Spannung (on the edge of your seat-ig gemacht) und natürlich Dramatik im Vergleich zum an sich schon sehr guten Vorgänger - ganz schön viel Danger und auch ("düstere") Lust zum Abenteuer im All stehen an! Das Drehbuch ist auch megatight geschrieben, perfekt aufs Blockbusting geformt, lässt aber auch einige richtig dicke, schöne Überraschungen zu, die nicht nur Trekkies ein euphorisches "Oho!" entlocken dürften - die Handlung, die die Trailer zum Film suggerieren, erfüllt sich nur bedingt, erfrischenderweise. Und ansonsten herrscht natürlich der Abrams-ige Bombast (sowohl optisch, als auch vorallem audiotechnisch) an allen Ecken und Enden, den man von ihm seit M-I-3 gewohnt ist - spätestens ab dem Gefecht auf *SPOILER* Chronos *SPOILER ENDE* ist man garantiert gespannt dabei. So gespannt, dass einem das Finale nach etlichen, megadringlichen High-Energy-Szenen schon wieder etwas vorgegriffen vorkommt. Gibt aber Schlimmeres als einen Film, den man gerne auch länger gesehen hätte ;) Das ganz dicke Highlight hat man aber mit Benedict Cumberbatch gerissen...was ein threatening powerhouse von einem Kerl - intense motherfucker! Und bietet auch im Gegensatz zu seiner Erscheinung in den Trailern einige hübsch anzusehende Graustufen im Charakter. ABER...schafft es STAR TREK 2 wie einst SUPER 8 (der Letzte von Abrams) an die Spitze meiner Lieblingsfilme dieses Jahr? Sieht nicht ganz danach aus, wo mir doch SUPER 8 von Anfang bis Ende übersympathisch gefiel und berührte, ich mich hier erstmal die ersten Minuten noch an allem etwas gewöhnen musste. Aber hier wie dort gibt's gehörig schöne Gänsehautmomente, die die gute alte Tränendrüse in Gang bringen dürften. Von daher: klare Empfehlung für die DARKNESS^^
Besser als der Film: http://www.youtube.com/watch?v=N6scnqwKufY
Gary Busey, bezeichnenderweise mit dem Namen McBain versehen, als grinsend-sprücheklopfender, moderner Herkules gegen südamerikanische Militärbaddie-Karikaturen und Henry Silva. Mit einer charmanten Ladung Klischees, High-Score-Kill-Ballereien & Trash (und einem Hightech-Plastikpanzer) zum Dahinbrüllen. Irgendwo zwischen Lethal Weapon, Turkish Rambo, Expendables I und Hot Shots 2 angelehnt (obwohl durchaus eher als "normaler" Actioner mit Comedyelementen gedacht) - im Unterhaltungswert megaanständig!
Endlich auf DVD! Der Film an sich ist so unfassbar inkompetent und langweilig teilweise, da sind die von Erwin C. Dietrich nachgedrehten Billigeinlagen um ein bumsenwollendes Paar und eine Nackte in einer Baugrube mit Treckerspuren (bekannt vom deutschen Plakat) noch die inszenatorisch gelungensten Szenen. Was den Film aber immens aufwertet ist die blödelige Synchro mit (teils visuellen) Meta-Seitenhieben auf die FSK, die untalentierte Hauptdarstellerin, Beate Uhse und den Western-Film allgemein.
Garantiert nur in der Fassung genießbar und somit gleich wieder richtig sehenswert, was da so alles veranstaltet wird, um einem Grotten-Film noch ein bisschen Pepp mithilfe einer Möchtegern-Brandt-Synchro zu verpassen, muss man gesehen/gehört haben. Hut ab vor solch gewagten Filmvertriebkreationen, die heutzutage wohl kaum noch ins Kino kommen würden (siehe Boll's "HOUSE OF THE DEAD - Funny Version").
Gutes Suchtdrama von Fassbinder, in dem vorallem die Carstensen als krankhafte und todessehnsüchtige Psychisch-Geschädigte brilliert, die sich aus paranoider Furcht in wahllose Liebschaften stürzt und immer wieder zwischen Liebe und Wahnsinn pendelt (alà Fassbinders späteren BOLWIESER), während ihre lästernde Verwandschaft ihren geistigen Zustand keifend voyeuristisch verschlimmert. Look, Musik, Darsteller, Setting sowie Inhalt/Inszenierung erinnern sogar irgendwie an die Sehnsuchtsdramen Harlans mit der Söderbaum im Mittelpunkt (am stärksten in den mysteriös-unausgesprochenen Begegnungen Margot's mit Herrn Bauer), natürlich ohne den Harlanig-perfiden Propagandaebenen, dafür aber mit ebenso fiebrigen Abgrunds-Elegien und Rauschblicken der Hauptdarstellerin, unterlegt mit großangelegten Orchesterstücken bei bunt, hell und auch morbid ausgeschmückten Provinzvorhäuten, die soviel zynische Spießigkeit beherbergen. Eine kranke Welt, in der man den Kranken nicht wirklich heilen will.
Mehr ein Empfindungsfilm als ein dramaturgisch stringender Streifen, der sich desöfteren in seiner Ziellosigkeit verliert und den Zuschauer nur sehr bruchstückhaft daran beteiligt, eher der Logik eines Traumes folgend. Einigermaßen fesseln kann er einen aber eben durch die verträumte Atmosphäre, die sich vorallem in der abgöttischen Liebe zu Naturaufnahmen und der schicken Ausstattung im schicken 35mm-Vollbild äußert - der Soundtrack schwankt allerdings etwas. Ein harmloses, eigenwilliges Debütwerk von Ulli Lommel, dass sich inhaltlich nicht wirklich öffnen mag, aber doch einen naiven, impressionistischen Charme besitzt.
man merkt vorallem, dass es ein Shane Black-Film ist, wenn selbst die niedrigsten Henchmen alà LAST BOY SCOUT ordentlich-ausgedehnte Dialogszenen serviert bekommen. Und auch, dass alle Helden die tougheste Action mit einem stetigen Augenzwinkern begleiten. Ironie war ja schon immer ein fester Bestandteil der mal mehr, mal weniger gelungenen IRON MAN-Reihe, an deren Hauptfigur & King-Narzist Tony Stark man sich als Zuschauer gewöhnen konnte oder nicht. Mir fiel es immer etwas schwer, weil der Tiefgang seiner Figur gemäß dem Marvel-Phasen-Reglement (das ja gezwungenermaßen immer von einem AVENGERS-Teil zum nächsten vorbereiten soll) immer zurückgehalten wurde und schon recht abweisend-selbstverliebt für mich rüberkam. Und auch im dritten Teil kann man höchstens von einem Versuch sprechen, ihn sympathischer zu machen - immerhin schaffen Shane Black's Dialoge hin und wieder ein paar publikumswirksame Pointen, die dem Ganzen einen stetigen Unterhaltungswert bringen, während Stark sich über den Großteil des Films ohne Anzug neue Sachen einfallen lassen muss, um seinen recht übernatürlichen Feinden Paroli zu bieten (inkl. Building-Up-Montage). Und auch sonst hielt der Film einen großen, sympathisch-schelmischen Twist und einige weitere, nette Überraschungen bereit, die man nicht unbedingt in diesem Franchise erwarten würde. Vorallem sind die Villains jetzt comichafter denn je, was auch manchmal recht unfreiwillig komisch rüberkommt, aber nicht unbedingt stören muss, nach AVENGERS. Und Guy Pearce...der kann wieder mal alles am Besten :) Die Story an sich allerdings ist nicht so dringlich, wie man es von einem epischen Trilogie-Finale erwarten würde, da waren die Stakes bei RISES beispielsweise deutlich higher und dramatischer (Die MARVEL-Movies sind ja allesamt mehr Unterhaltungsfilme, als wirklich spannend. "Der Unglaubliche Hulk" war in der Hinsicht ja noch das Höchste der Gefühle). IRON MAN 3 wirkt eben mehr wie ein recht Konsequenz-freier One-Shot, der seine Highlights natürlich so orgiastisch inszeniert, wie's nur geht (auch wenn das Finale nicht so intense rüberkommt, wie die Zerstörung des Stark-Anwesens). Und trotzdem, alles in allem, ist wie schon bei POLICE ACADEMY für mich "Der Dritte...Der Beste".
Roland Klick's Powerdrama um den auf Kokain-gehypten Manager Dennis Hopper, der einen herzensguten Synthrocker mit krawalligen Mitteln zum Starruhm verhelfen will. Die Konsequenzen dafür zerbrechen alle. War hinter den Kulissen allerdings genauso, weshalb der Film nur fragmentarisch vollendet werden konnte. Dennoch kräftig im Moloch aufwühlend, der "Future" entgegen. "Scheiß doch auf die Pleite, da scheiß ich doch drauf! Zum Pleitemachen, da gehört nämlich was. Da musst du was wagen, du musst was riskieren!", sagt Hopper dann auch bezeichnenderweise im Film.
Übertrieben-penetrante Antireligion-Propaganda (Achtung, RED STATE-Fans), bei der zudem noch das Volk Polens schlecht wegkommt (ausschließlich als Verarmte, Säufer und Verräter in Erscheinung tretend) - eingebettet in einem bedrückenden, aber durchschaubaren Melodram, dass sich ironischerweise im Auftrag der Nazi-Diktatur für jugendlich-frische (und selbstverständlich bevorzugt arische) Liebe und Freiheit gegen tyrannische Obrigkeiten stark macht. Nichtmal unfreiwillig komisch wie andere Harlan & Söderbaum-Werke jener Zeit.
Totgelacht! Söderbaum konstant am Ausrasten. Titten und Zooms (leider noch nicht in Kombination alà Russ Meyer) gibt's auch dazu. Der Film an sich ist auch recht spaßig, mit unterhaltsamer Komplott-Handlung, aber er kann sich mal wieder einige tendenziöse Stereotypen nicht verkneifen. Deutlichster NS-Moment - Söderbaum mit stolzer Brust und großen Augen aufblickend: "Und diese Straße führt hinauf zum Arc de Triomphe. Erbaut zum Ruhm Napoleon's...des herrlichen, großen Unbesieglichen...und zum Ruhme der großen Armee..." - jaja...aber bei "Kolberg" war er dann wieder der Böse, näh. Dennoch ein gaudiges Krimi-Ulk-&-Pseudomelodram, mit Harlan-typischen Todeschören im Dauereinsatz.
Verfilmtes Theater. Sehenswert der Schauspielkunst aller Beteiligten wegen - alles Andere konnte mich nicht wirklich überzeugen. Da gibt's von Fassbinder durchaus gelungenere und emotional eindringlichere Sozial-Trauerspiele. Schade, wo der furiose Anfang um einen entstellten Ulli Lommel und seiner verdorbenen Männertruppe, welche die Geesche drangsalieren, doch soviel mehr versprach...am Ende war's aber doch zu biederes (kleines) Fernsehspiel. Was nicht unbedingt heißen soll, dass der Inhalt an sich mißlungen wäre. Nur fesseln konnte er mich nicht.
Der Film bemüht sich redlich, einen objektiven Blick auf das heikle Thema Zoophilie zu liefern, anhand einer ruhigen (recht trüb-melancholischen) und fragmentarisch-losen Inszenierung, die mehr auf emotionaler Ebene in den Zuschauer eindringen will. Und so ist der Streifen audiovisuell recht schön ausgereift, vorallem der Soundtrack und die Errol-Morris-ige True-Crime-Atmosphäre haben mir imponiert, geekelt hab ich mich auch nicht. Allerdings merkt man auch bei aller handwerklichen Schönheit als Zuschauer irgendwann, dass der Inhalt nicht allzu sehr fesselt, gar repetetiv, ziellos wirkt und nicht wirklich zum Verständnis für die Tierliebhaber beiträgt, auch weil alles irgendwie von den die-Tonspur-dominierenden-Sprechern so frei-assoziativ-vage, verschleiernd und schönredend erläutert wird. Und gerade im Dokumentarbereich sollten solche Geschichten doch so stark auf den Zuschauer wirken, eben weils real stuff ist. Da gibt's wahrhaftig bessere Alternativen. Aber immerhin hat man sich bemüht, einen Weg zu finden, dieses Thema Zuschauern so behutsam und eindrücklich wie möglich nahezubringen. Gelungen ist es allerdings nur bedingt.
Film ohne Grenzen. Ein wilder CAT-III-Sleaze-Terrorcrime-Streifen, der seinesgleichen sucht. Irgendwo zwischen FULL CONTACT, U-TURN, WILD AT HEART und Nic Cage's BAD LIEUTENANT angesiedelt, wird hier im schwülen Dschungel die Hölle auf Erden losgetreten. Ein Haufen skrupelloser Knarrenkiller, die die Bevölkerung bedrohen - Ihnen gegenüber steht ein ulkig-traumatisierter Polizist (Simon Yam), der sich die erste Hälfte des Films durch komplett verkorkst, besäuft, raucht, von seiner Frau verlassen wird und mitansehen muss, wie alle seine Kollegen von einer AK47 niedergemäht werden (alles schön konfus rauschhaft in Rückblenden erzählt). Umso chaotischer und hilfloser wird's für ihn, als oben genannte Killer im Racheauftrag komplett räudigst übertreiben; umbringen & vergewaltigen, was das Zeug hält. Als dann seine Frau auch noch zufällig dazustößt, muss er seinen Mann stehen und so kommt es zu einem eskalierend-abgefahrenen Showdown, der sogar einige dicke Plotlöcher hinterlässt, auch weil der Film sich mehrmals über den Haufen wirft vor Geilheit (und die HK-typischen beschissenen engl. Untertitel nicht wirklich hilfreich sind). Man mag es kaum glauben, aber der Film fährt in diese ganze Geschichte eine Menge frechen Humor und schick-fotografierte Action ein und unterhält sowieso von Anfang bis zum Ende (mit einem coolen Blues-Gitarren-Soundtrack inkl.). So harte Exploitation mit Hau-drauf-Charakter, voller Sex, Blut, Martial Arts und Kugelverbrauch - das macht ziemlich fertig und reißt einen ganz schön mit. Auf jeden Fall wäre der hier in Deutschland nicht frei verkäuflich, deshalb gibt's den höchstens als HK- oder Bootleg-Import in maximal Laserdisc-Qualität. Passt aber soweit zum Feeling des Films, der wie kein Anderer den Begriff Wild-and-Violent-Cinema vertritt.
BOLWIESER: Für Fans vom "STERNSTEINHOF" hier eine ebenso perfide Geschichte über gehörnte & gequälte Liebende, starke durchtriebene Frauen und kleingeistig-intrigante (Provinz-)Gesellschaften. Hier mit einem drollig-naiven Kurt Raab in Topform, der sich von seiner unzüchtig-egoistischen Ehefrau (Elisabeth Trissenaar), sowie seinen restlichen Mitmenschen (u.a. Udo Kier) triezen und hintergehen lässt. Kamera, Musik & Kulissen untermauern die tragi-/aufkeimend-sadistische Atmosphäre (die Handlung spielt in der Prä-Nazizeit) - wobei der Film aber auch glänzend unterhält. In Deutschland nicht auf DVD erschienen; es existieren eine 112 Minuten-Kinofassung (jene hab ich gesichtet) sowie eine 201-minütige Fernsehfassung.
Ein schöner, kurzweiliger "Mindfuck"-Krimi von Johnnie To mit gewitztem Grundkonzept und einem höchst sympathischen, eigensinnigen Hauptdarsteller. Technisch (also Audio, Video, Schauspiel) wie immer Granate, ist der Fall storytechnisch zwar nicht 100%-ig fesselnd (ich würde mir ja gerne einen 2. Teil wünschen, wo's alles bigger-scaled wird, aber naja...), aber noch immer solide und auf jeden Fall von vorne bis hinten lukendicht und unterhaltsam. Ein Film zum Gernhaben!
Demnächst schön in den USA als Special-Edition mit neuem Bidlmaster erscheinend: http://youtu.be/R6OoZNdAQuA :D Neben "DEADLY PREY" DER Cheapo-Action-Klassiker der späten 80er!
David Zucker, dieser ehemals-Film-fähige, jetzt eklige Erzrepublikaner, der zuletzt so geschmacklos rechts-patriotische "Komödien" wie BIG FAT IMPORTANT MOVIE auf die Menschheit losgelassen hat, sollte diese Idee besser sofort wieder in den Sand setzen. Da will er Leslie Nielsen ersetzen, um nochmal schnell Kohle zu machen. Fuck that asshole!
Nun also hab ich es gesehen, das 7-Stunden-Epos Hans-Jürgen Syberberg's, dass auf einzigartige Weise Adolf Hitler und den Nationalsozialismus portraitiert und verarbeitet.
Der erste Part war für mich der Eindrucksvollste - so düster-morbide Bilderwelten und todessehnsüchtige Fieberreden über das Trauma vor, während und nach dem Horror in Person, in geradezu kosmischen und mythischen Dimensionen. Da können der zweite und dritte Part leider nicht mithalten und verlieren sich zunehmend in Redundanz (vorallem in den minutös wiedergegebenen und zeitweise trivialen Zeitzeugenberichten/Autobiographien von Leuten, die Hitler nahe standen). Der 4. Part bildet dann das Schlusswort zur ganzen Geschichte, vertieft nochmal die einzelnen Aspekte der 3 vorangegangen Parts und fällt ein endgültiges Urteil. Dabei gibt es zum Schluss hin sogar erfreulicherweise eine erweiterte Rückkehr zur visuellen Stärke, Inszenierung und Stimmung des 1. Parts.
Der Inhalt dieses Mammutwerkes ist natürlich extrem wichtig und bietet einen tiefgründigen Einblick in das grausige Weltbild des 3. Reiches und seines Führers, sowie die Verarbeitung dessen durch die Menschen der jeweiligen Fronten und Generationen - ist somit ein starkes und aufwendig ausgearbeitetes Dokument über dieses wohl dunkelste Kapitel des 20. Jahrhunderts; ein überaus ambitioniertes, persönlich-gesellschaftskritisches und gewaltiges Statement Syberberg's. Sein Prozess gegen Hitler, der sich solch einem durch Selbstmord feige entzog. Eine wehmütige Meditation und vorwurfsvolle Abrechnung über Schicksal, blindes Gehorsam, Personenkult und Schuld.
Dabei bedient er sich hauptsächlich den Stilelementen des Theaters, lässt seine Darsteller und Redner (jeder in mehreren Rollen und Kostümen, teilweise mit Handpuppen) auf einer Bühne agieren, die im Hintergrund über eine Leinwand Archivmaterial und Vorgedrehtes (Locations, Matte-Paintings, etc.) ablaufen lässt und im Vordergrund Requisiten der Marke "Pest-Barock" und "Todeskitsch" in kalten Nebel hüllt. Ohne Pause wird uns ein Erzählkino geliefert, dass sich hauptsächlich in nacherzählten Geschichten und Interpretationen ausdrücken will (auch mit Audio-Snippets aus damaliger Zeit). Das hinterließ bei mir leider einen sehr erschöpfenden und monotonen Eindruck, der sich ab Part 2 stetig verstärkte, dass man eher einem Leseabend beiwohnt, als einem Film.
Positiv vorheben muss ich deshalb wieder mal Part 1, der seine Inhalte, Stimmungen & Absichten mit mehr filmischen Mitteln auszudrücken vermag und auch bei mir als Zuschauer innerlich am Ehesten ankam. In den nachfolgenden Parts findet man leider nur noch vereinzelte Momente dieser inszenatorischen Größe und Dringlichkeit, allen voran (wenn auch verspätet) Part 4. Ich hätte mir im Endeffekt gerne gewünscht, dass Syberberg sein 4-Part-Statement aufs Wesentliche beschränkt hätte, vieles wirkt einfach zu ausgewalzt und abschweifend - auch wenn ich es z.b. gerne sehe, dass Schauspielergrößen wie Alfred Edel, Heinz Schubert und Peter Kern ihre Stärken aufs Volle ausschöpfen und intensivst in diesem Film agieren dürfen.
Es ist für mich also schwer, diesen Film zu bewerten, da er mich filmisch/emotional nur zu knapp 50 % gepackt hat, teils ziellos wirkte, inhaltlich und historisch dann aber so enorm wichtig war, dass man dieses Werk nur ehrfürchtig bewundern kann. Deshalb kann ich nur jedem empfehlen, es sich anzusehen und darüber zu reflektieren, das ist es absolut wert. Ich finde jedoch, dass es filmisch packendere und eindringlichere Gestaltungsmöglichkeiten gibt, das Thema und die Message dem geneigten Zuschauer begrifflich zu machen, ohne die Details zu verzerren - da hat der Film nach seinem starken Anfang doch viele gute Chancen verpasst.
Regisseur Nikita Mikhalkov begleitet unter Ausschluss der sowjetischen Filmfunktionäre seine Tochter vom 6. bis zum 18. Lebensjahr, befragt sie von Jahr zu Jahr zu ihren Gefühlen, Ängsten und zeitpolitischen Geschehen, unterlegt mit zahlreichen News-Footage aus der Zeit und ganz viel Voiceover-Philosophie von Mikhalkov selbst. Mag für manche als egoistisches Werk erscheinen, aber liefert ein einsichtsvolles Bild zu den damaligen Zuständen (aus der Sicht eines zunehmend international anerkannten Filmauteurs aus überdurchschnittlich besseren Verhältnissen natürlich) und wie für Mikhalkov übrig, reichlich Feeling und Athmosphäre, vorallem dank Anna (sowieso wär's empfehlenswert, wenn man Mikhalkov's Geschichte und Filme gut kennt - Wiedererkennung und Grundsympathie machen auch nochmal ne Menge aus). Solch eine impressionistische Wärme und ehrlich-effektive Seelenkitscherei (mit Musik von Tarkovksy-Stammkomponist Eduard Artemiev) wünscht man sich öfters.