dompathug - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+23 Kommentare
-
The BondsmanThe Bondsman ist eine Actionserie aus dem Jahr 2025 von Grainger David mit Kevin Bacon und Jennifer Nettles.+23 Kommentare
-
The White LotusThe White Lotus ist eine Drama aus dem Jahr 2021 von Mike White mit Jennifer Coolidge und Natasha Rothwell.+14 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Ghost in the Shell II - Innocence320 Vormerkungen
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning177 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
Alle Kommentare von dompathug
Ich muss zugeben, es dauert stets Jahre bis ich mich einer neuen Technologie wirklich verschreibe. DVDs habe ich lange ignoriert. Lieber hielt ich mich an der romantisch-verklärten Vorstellung fest, dass unsauberes Bild und ewiges zurückspulen von Bändern einfach zum Filmgenuss dazugehören. Der Wechsel zu neuen Formaten erfolgte trotzdem. Jedoch, was mir ein wenig Mühe bereitet ist diese neue digitale Welt. Du kannst jederzeit jeden Film auf dieser Welt irgendwo runterladen, legal oder illegal, digital ausleihen, etc. Jedoch stürzen wir uns mit Vorliebe nur noch auf neues Zeug. Ein Klick auf aktuelle Download-Charts oder auf die neusten Releases reicht und der Abendfilm ist ausgesucht. Richtiges Stöbern gibt es kaum noch. So gehen viele ältere Filme unter und werden schlicht für immer vergessen.
Kürzlich lief ich über einen Flohmarkt. Da gabs an einem Stand DVDs für 2 Stutz. Und da konnte ich stöbern. So richtig old school. Meine Finger rassten sauschnell durch die paar hundert DVDs, während ich mich wieder fühlte als wäre wieder das Jahr 2003. Soldier von 1998 war unter den erworbenen Titeln. Den hatte ich gut 15 Jahre nicht gesehen. Umgehend nachgeholt.
Inhalt:
Der zum ultimativen Soldaten erzogene Todd (Kurt Russell) gehört zu den härtesten seiner Sorte. Keiner hat mehr Kills auf dem Konto als er. Als eine neue Generation von gezüchteten Supersoldaten, unter Führung von Caine 607 (Jason Scott Lee) ihren Dienst antritt, werden Todd und seinesgleichen getötet oder ausgemustert. Vermeintlich Tod wird Todd auf einem Müllentsorgungsplaneten abgeladen, kann sich jedoch in eine menschliche Siedlung retten und wird dort wieder aufgepäppelt. Die neuen Supersoldaten haben aber ihr Werk noch nicht vollendet und planen die komplette Vernichtung aller Siedler.
Hollywood war einst so herrlich bekloppt. 75 Millionen US Dollar betrug das Budget von Soldier, eingespielt hat er knapp 14 Milliönchen. Kurt Russell selbst kassierte ein Salär von 20 Millionen Dollar. Unglaubliche Zahlen für einen Film dieser Art. Ein Flopp sondergleichen.
Die Story ist so simpel, sie könnte auf einem Post-It entworfen worden sein. Und doch hat der Film einen interessanten Hintergrund, soll Soldier doch in der Welt von Blade Runner spielen. Zudem, die Optik lässt auf eine wirklich grosse Produktion schliessen, denn die Settings, Kostüme und Effekte waren Klasse.
Im Film geht es vorallem um den Kampf eines ausrangierten und roboterliken Mannes gegen die noch gefühlslosere neue Generation von Soldaten. Und dieser Kampf wird natürlich nicht mit Worten sondern mit viel Blei und Schweiss ausgetragen. Der Film schlägt eine sehr erfreuliche härtere Gangart ein, ohne jedoch in John Rambo-mässige Gefielde abzuweichen.
Kurt Russell ist in diesem Film definitiv nicht der Mann vieler Worte. Genauer gesagt spricht er während des ganzen Streifens nur 104 Worte. Das ist wenig. Ich spreche während den ersten Stunden meiner Arbeitstage aber nicht viel mehr. Jedoch liegt dies daran, dass ich ein totaler Morgenmuffel bin. Russells Rolle hingegen hat einfach verbal nicht mehr zu sagen, lässt jedoch in jeder Szene seine Mimik sprechen, meist sehr subtil und wohlüberlegt. Sein versteinertes Schauspiel scheint auf hohem Niveau zu geschehen, verglichen mit Darstellungen diverser Actionstars im höheren Alter, die einfach schauspielerisch nicht mehr drauf haben als grimmig durch die Gegend zu schauen. Jason Scott Lee als Russells Antagonist Caine 607 ist körperlich sehr präsent, aber wirkt leider etwas unterfordert. Jason Isaacs kann man wie in all seinen Filmen herrlich hassen. Connie Nielsen hat nicht viel zu tun als gut auszuschauen und Gary Busey und The Shield-Star Michael Chiklis wirken leider ziemlich verschenkt.
Fazit: Die Gangart ist hart und ruppig, geredet wird wenig. Soldier ist ein richtig dreckiger kleiner SciFi-Actionfilm geworden. Heutzutage würde dieselbe Produktion als kleiner B-Streifen mit Minibudget enden. Sind wir doch froh, kommt dieser Film aus einer Filmzeit, in der Hollywood teilweise noch etwas riskierte und so hin und wieder auf die Nase flog. Soldier war ein Flopp an den Kinokassen, kann aber im Heimkino überzeugen. Wir wünschen viel Spass.
“Es Pfund Fleisch bitte.”
Nein, Jean-Claude Van Dammes neuer Film Pound of Flesh wurde nicht in einer Metzgerei gedreht. Er spielt auch keinen Fleischwarenfachverkäufer dem ein Pfund Wagyu-Fleisch gemopst wurde.
Inhalt:
Deacon (Van Damme) wacht eines Morgens in einem Hotelzimmer in China auf und fühlt sich ziemlich beschissen. Kein Wunder. Sein warmes Bett scheint er mit einer Badewanne voller Eis getauscht zu haben. Zudem ist der ganze Raum voller Blut. Und das heisse Babe, welches seine letzte Nacht angenehmer gestaltet hatte ist ebenso nicht mehr aufzufinden. Deacon realisiert, er wurde Opfer eines Organhandelringes und ihm wurde seine Niere geklaut. Doch genau diese Niere wollte er eigentlich seiner schwerkranken Nichte schenken. Zusammen mit seinem Bruder George (John Ralston) macht sich Deacon auf die Jagd nach seinem vermissten Pfund Fleisch…
Man darf Jean-Claude Van Damme immerhin zugestehen, in den vergangenen Jahren ein besserer Schauspieler geworden zu sein. Er wirkt natürlicher, kann auch stillere Szenen ohne Peinlichkeiten überstehen und man kauft ihm mehr Ernsthaftigkeit ab als einigen seiner Actionkollegen.
Als erstes fällt auf, dass der Film an nicht komplett uninteressanten Plätzen gedreht wurde. China und Kanada werden als Shooting Locations gelistet. Dies gibt dem Film einen wesentlich cooleren Touch als die in der B-Szene üblichen Drehorte wie Bulgarien oder Rumänien. Jedoch, noch in den ersten Szenen wird ein mühsamer Farbfilter über das Bild gelegt. Farbfilter plus Van Damme, da war doch schon mal was. Richtig. Van Dammes Assassination Games, ich nenne ihn auch gerne den Sepia-Movie, wurde komplett mit einem hässlichen Farbfilter versehen. Regisseur bei beiden Filmen: Ernie Barbarash. Erwarten mich nun ebenfalls über 100 Minuten voller verfärbter Szenen? Glücklicherweise nicht. Barbarash fiel nur zu Beginn von Pound of Flesh kurz in alte Gewohnheiten zurück.
Das erste Drittel des Filmes kann ich gerne als vielversprechend bezeichnen. Setup Time gibts praktisch keine. Der Film startet direkt, etwas Vorgeschichte wird in kurzen Rückblenden gezeigt. Und das erste Drittel hatte alles. Sex, Fights, die genreübliche Clubszene und einen ziemlich nackten Van Damme. Really? Really! Der 54jährige zieht blank und präsentiert dem Zuschauer seine trainierten Hinterbacken gleich mehrmals. Da fühlt man sich doch gleich in die frühen 90er versetzt. Hätte nicht sein müssen, aber lieber der Arsch von Van Damme als der von Seagal auf dem Schirm. Okay, jetzt ist mir übel.
Mich stört es, wenn Actionstars wie Van Damme ihre eigentlichen Martial Arts-Fähigkeiten nicht wirklich zeigen dürfen. In Pound of Flesh gibt es grundsätzlich genug Action zu sehen, jedoch richtig knackig umgesetzt wurde diese nicht. Der Clubfight würde cool daherkommen, wäre das Bild nicht von misslichen Schnittgewusel zerstört worden. Man erkennt kaum was auf dem Screen passiert.
Und leider ist die rassant umsetzbare Geschichte ein absolut zähes Stück Fleisch. Nach dem ordentlichen Startdrittel folgt ein gefühlt unendlich langer Mittelteil mit viel Gerede, noch mehr Gerede und noch viel mehr Gerede. Nichts gegen Dialoge. Aber dies scheint offensichtlich ein oberflächlicher Actionstreifen zu sein, also will ich nicht Van Damme und seinem Filmbruder beim Austragen von Familienstreitigkeiten bewundern, sondern will Blut, Schweiss und Tränen sehen.
Neben dem ordentlich agierenden Van Damme spielt John Ralston die zweite Hauptrolle. Grundsolide Arbeit liefert Ralston hier ab. Wie etwa Gökhan Inler bei den meisten seiner Länderspiele. Durchschnittliches Handwerk, aber mehr geht halt nicht. Der Rest des Casts kann man fast aussen vor lassen. Bis auf den Bad Guy. Dieser wurde gespielt von Darren Shahlavi, einem Stuntman und Martial Arts-Künstler, bekannt aus Filmen wie 300, Ip Man 2, The Package und vielen weiterne Werken. Pound of Flesh ist jedoch einer seiner letzten Filme, denn der Actionmann verstarb anfang des Jahres an Arteriosklerose.
Fazit: Das erste Drittel ist brauchbar, der finale Twist passt eigentlich auch, aber dazwischen liegt etwa eine mühsame Stunde in der nicht viel passiert. Pound of Flesh ist so leider näher beim Gammelfleisch als beim Kobesteak.
Denkt man an Arnold Schwarzenegger, denkt man an eine kaltblütige Killermaschine und an viel Filmblut. Doch der 68jährige kann auch anders, was sein aktuelles Werk Maggie beweist.
Inhalt:
Maggie Vogel (Abigail Breslin) hat ein Problem. Sie wurde durch den Biss eines Zombies zum langsamen Sterben verurteilt. Die Ärzte geben Maggie noch acht Wochen. Ihr Vater Wade (Arnold Schwarzenegger) darf seine schwerkranke Tochter für ihre letzten Wochen mit auf die Familienfarm nehmen. Und Wade muss feststellen, dass er seine Tochter gehen lassen muss.
Diesmal gibts kein “Hasta la vista, Baby” und kein “I’ll be back“. Denn dies ist der vielleicht erste Versuch Schwarzeneggers richtiges Schauspiel abzuliefern. Nie spielte die “Steirische Eiche” in einem kleineren Film mit. Das Budget betrug etwa nur 5 Mio. US-Dollar und Schwarzenegger verzichtete komplett auf eine Gage.
Und wer bei der Idee “alternder Actionstar trifft auf Zombies” nun auf ein Werk wie Dolph Lundgrens Battle of the Damned hofft, wird wohl schwer enttäuscht werden. Maggie ist definitiv mehr Familiendrama als Horrorfilm. Gemetzel hält sich in ganz kleinen Grenzen. Gorefaktor? Minimal.
Ich könnte den Film als stellenweise langatmig bezeichnen. Doch bin ich nicht sicher, ob nicht doch auch die stilleren Minuten das Gesamtwerk Maggie abrunden. Mehr Drive würde den Film in eine andere Richtung lenken. Denn schlussendlich gehts in Maggie nicht um herumlaufende Tote und Gedärme, sondern um die bedingungslose Liebe eines Vaters zu seiner Tochter und vice versa.
Arnold Schwarzenegger liefert eine schlicht grossartige Leistung ab. Ohne gross Emotionen zu spielen, schafft er es alleine mit seiner Mimik den stillen und dramatischen Szenen eine weitere Dimension zu verschaffen. So gut war er noch nie. Abigail Breslin, bekannt aus Signs, Little Miss Sunshine und Zombieland, spielt die Titelfigur Maggie ebenso gut. Die Angst des Mädchens vor der Transformation, die Sorge um ihre Familienmitglieder und gleichzeitig die wachsende Gier auf Fleisch, all das wird von der 19jährigen Schauspielerin wunderbar dargestellt. Als Stiefmutter von Maggie ist Nip/Tuck-Star Joely Richardson zu bewundern. Ihre Rolle fällt eine Spur kleiner aus als die von Schwarzenegger und Breslin, vermag aber trotzdem in ihren Szenen wunderbar zu überzeugen.
Fazit: Regiedebütant Henry Hobson liefert mit Maggie ein wunderbarer kleiner Film ab, auf welchen man sich emotional jedoch voll und ganz einlassen muss um ihn geniessen zu können. Wer jedoch den üblichen Schwarzeneggerkracher erwartet wird schwer enttäuscht werden.
Einer meiner Freunde besitzt eine riesige digitale Pornosammlung. Riesig im Sinne von bald 20 Jahre online gesammelte schmutzige Filmchen. Und ich bin absolut sicher, würde ich seine zig Server mal nach den Stichworten “Asian School Girls” durchsuchen, würden geschätzt 100’000 Filme aufpoppen die diese Worte irgendwie beinhalten. Der vorliegende Asian School Girls ist jedoch eine andere Nummer.
Inhalt:
Vier junge asiatische Studentinnen werden in einem Club in Los Angeles unter Drogen gesetzt und von einem Vergewaltiger-Ring missbraucht. Die vier beschliessen sich erbarmungslos zu rächen…
Greift man zu einem Film der Produktionsbude The Asylum muss man seine Erwartungen gleich aufs absolute Minimum reduzieren. The Asylum produziert ausschliesslich billigen Trash, konnte jedoch dank der Zusammenarbeit mit dem US-Fernsehsender SyFy und dessen Endprodukt Sharknado zumindest eine Filmreihe deren eigen nennen, welche man irgendwie als Kultfilme betrachten darf. Asian School Girls ist jedoch sehr weit von einem Kultfilm entfernt.
Die Darstellerinnen und Darsteller sind sehr schwach. Das Drehbuch verpasste es komplett Drama-, Action- oder Splattermomente zu kreieren. Der Film versuchte im ersten Drittel den Turn in Richtung Revenge-Movie zu kriegen. Hier Atmosphäre und Drill zu schaffen wurde jedoch durch zehnminütiges Poledancing der traumatisierten Hauptcharaktere komplett vereitelt. Ja genau, die missbrauchten Damen wollen sich nämlich an ihren Peinigern rächen und schleusen sich in einen Stripschuppen ein um genug Geld für Waffen und Kampftraining verdienen zu können. Ahja.
Die geforderten paar tausend Dollar sind schnell verdient. Jedoch erst, nachdem jede Dame einzeln ihre Strip- und Poledance-Fähigkeiten demonstriert hatte. Herrlich auch die eingebaute Trainingssequenz, in welcher unsere unsympathischen Hauptdarstellerinnen in einer etwas grösseren Garage an Sandsäcken das Töten üben. Das toppt das Training in Karate Tiger mit dem Geist des Bruce Lee noch um Längen.
Wie es denn so kommt, unsere Kampfasiatinnen nieten auf langweiligste Weise diverse unglaubwürdig dargestellte Bad Guys um. Und bringen es tatsächlich fertig in einem Kellerverliess gefangen zu werden. Regisseur Lawrence Silverstein muss sich gedacht haben “Jetzt überrasche ich die Zuschauer völlig” und baute tatsächlich noch die unpassendste Lesbennummer der letzten Filmjahre in diese schon komplett abewrackte Story rein.
Fazit: In den Siebzigern wäre ein Werk dieser Art noch zum Genre des Sexploitation-Films gezählt worden. Heute kann ein Streifen wie Asian School Girls problemlos als Trash bezeichnet werden. Asian School Girls, ein gleichnamiger Porno wäre definitiv die bessere Wahl gewesen. Pfoten weg.
Nachdem Dolph Lundgren 2007 einen Artikel über Menschenhandel gelesen hat, begann der Schwede mit dem Schreiben des Drehbuchs zu einem in diesem Millieu angesiedelten Actionthriller . Lundgren beschäftigte sich mehr und mehr mit der Materie dieses hässlichen Verbrechens und suchte eine Organisation, welche sich dessen annimmt. Er fand die in Los Angeles ansässige Institution CAST (The Coalition to Abolish Slavery & Trafficking) und begann Geld für diese zu sammeln. Und Skin Trade ging in Produktion.
Inhalt:
New Jersey-Cop Nick Cassidy (Dolph Lundgren) killt bei einem Einsatz den Sohn des Menschenhändlers Viktor Dragovic (Ron Perlman). Dieser schwört umgehend Rache und lässt Cassidys Familie von Killern auslöschen. Cassidy überlebt schwer verletzt, schwört ebenso Rache und geht mit aller Gewalt gegen Dragovics Organsiation vor. Der Thailändische Polizist Tony Vitayakul (Tony Jaa) steht ihm dabei zur Seite.
Skin Trade war lange im Entwicklungsprozess gefangen. Das Skript hatte Lundgren bereits 2010 fertig gestellt. Er wollte Regie führen und plante für sich selbst nur eine kleine Nebenrolle ein. Diese Pläne änderte er 2013. Hauptrolle für sich selbst, zweite Hauptrolle für den etwas in der Versenkung verschwundenen Tony Jaa, Regie sollte der Thailänder Ekachai Uekrongtham. In Nebenrollen fungieren Ron Perlman, Michael Jai White, Peter Weller, Celina Jade und Cary-Hiroyuki Tagawa.
Die Story wirkt nicht sonderlich originell. Cops Familie wird ausgelöscht, dieser überlebt knapp und geht auf Rachefeldzug – haben wir schon in zig anderen Filmen wie zum Beispiel Hard to Kill gesehen. Jedoch gibt es diverse Punkte, die Skin Trade vom durchschnittlichen Actionbrei abheben: Die Crew benötigte über fünfzig Drehtage bis der Streifen im Kasten war. Gedreht wurde in Kanada und Thailand. Actionszenen wurden sorgfältig vorbereitet und entsprechend gefilmt. Dies sieht man speziell beim intensiven Kampf zwischen Dolph Lundgren und Tony Jaa, eine Szene, welche laut Lundgren ein bis zwei Monate Vorbereitung und Training benötigte.
Lundgren liefert eine absolut solide Leistung ab. Tony Jaa meldet sich wieder zurück und Ron Perlman ist böse wie eh und je. Die Castingabteilung hat sich wirklich eine Bestnote verdient.
Fazit: Skin Trade ist unterhaltsames und hartes Actionkino mit ernstem Hintergrund. Schön, nahm sich Lundgren eines wirklichen Problems an und lieferte so den vielleicht besten Film seiner Karriere ab.
Ich hätte mir auch was seriöses anschauen können. So eine bulgarisch-schwedische Produktion über das Leben der dreiäugigen Hosenschlange oder so. Doch der Titel der US-Horrorkomödie Zombiber liess mich einfach nicht mehr los. Was ist ein Zombiber? Wie funktioniert ein Zombiber? Wie fühlt ein Zombiber? Fragen über Fragen.
Inhalt:
Drei äusserst unsympathische Freundinnen ziehen sich mit ihren schwanzgesteuerten Freunden an einen See zurück. Der Urlaub wird aber übel unterbrochen als die doofen Hauptdarsteller einen Biberdamm entdecken. Die süssen Biberchen sind jedoch dank eines Chemieunfalls zu Zombiebiber mutiert und wollen dem frischen Menschenfleisch an die Knochen.
Schon Leslie Nielsen wusste einen richtig guten Biber zu schätzen. So musste doch auch ich diesen Nagern eine Chance geben. Und der Trailer zu Zombiber war vielversprechend trashig. Ich meinte es wirklich gut und ich habe mich sehr bemüht diesen Film zu mögen..
Und grundsätzlich mag ich Low Budget-Movies sehr. Was Filmemacher mit sehr wenig Geld doch alles anstellen können ist für mich immer wieder erstaunlich. Zombiber ist definitiv Low Budget. Doch der Film krankt an praktisch allen Ecken und Enden.
Leider haben die Produzenten es verpasst dem Film einige Charaktere mit Identifikationspotential zu schenken. Die Dialoge und das Verhalten der Hauptdarstellerinnen erinnerten mehr als das Geschwafel der Bachelorette als an richtige Filmdialoge. Und wer auch immer das Drehbuch geschrieben hat, sollte sich in den Schrank schämen, denn eine grössere Ansammlung an schlechten Jokes findet man sonst nur bei Mario Barth. Fremdschämen hoch zehn.
Die Story entwickelt sich ähnlich wie bei jedem anderen “Teenies gehen an einen See/in die Berge feiern”-Horrorfilm. Und doch verpasst der Film es den Zuschauer irgendwie zu packen, vorallem dank der wirklich schwachen und langweiligen Darstellern.
Wer gute CGI erwartet, wird bitter enttäuscht werden. Die Zombiber wurden sehr offensichtlich mit Puppen dargestellt. Zumindest diesen Punkt verzeihe ich den Produzenten, wirkt diese Machart für einen Streifen mit geringem Budget doch sehr passend.
Ach, und ja, der Film hat ein bisschen Boobies. Und wenn ich schon auf zwei Brüste verweisen muss um noch irgendeinen positiven Aspekt zu finden, ist wirklich langsam Ende Gelände.
Fazit: Biber sind toll. Zombiber nicht.
Die Mad Max-Trilogie gehört zu den Filmserien, die man(n) im Leben irgendwann einfach gesehen haben muss. Ich war damals etwa 18 Jahre alt und fand die Streifen ganz okay, aber richtig geflasht war ich danach irgendwie nicht. Und doch horchte ich auf, als das Gerücht eines vierten Films aufkam, der ebenfalls von Regisseur George Miller gedreht werden sollte, dem Regisseur der alten Trilogie. Der Trailer war bereits eine üble Wucht.
Inhalt:
Hitze, Dreck, Öl, Feuer – und nur wenig Wasser. Max Rockatansky (Tom Hardy) lebt im australischen postapokalyptischen Ödland und hilft einer Gruppe von Überlebenden, angeführt von Imperator Furiosa (Charlize Theron), aus den Fängen von Immortan Joe (Hugh Keays-Byrne) und seinen Schergen zu entkommen und den sicheren Hafen “Green Place” zu finden.
Motze ich oft genug über das heutige Kino ab, müsste ich jetzt eigentlich Superlativen der Superlativen erfinden um Mad Max: Fury Road richtig beschreiben zu können. Was für ein geiler Scheiss.
Ruhige Intro in die Szenerie? Gibts nicht. Oder höchstens dreissig Sekunden. Dann ist die Kacke für Max bereits am Dampfen. Und nach einem vielleicht zehnminütigen Gefangenenintermezzo in der Hochburg des Gegners befindet sich Max bereits on the Road. Zwar noch nicht in Kontrolle des Geschehens, aber der Film rollt an. Und stoppt erst beim Abspann. Fast wie gutes altes Kino der Siebziger oder Achtziger fühlt sich Mad Max: Fury Road an. Die Story reduziert auf Flucht, die Dialoge minimal, jedoch die Choroegraphie der Action, das Setdesign, die Stunts (du kannst nicht sehen was CGI und was echt ist) und natürlich die grossartige Wasteland-Atmosphäre (obwohl gedreht in Namibia und nicht in Australien) hetzen den Zuschauer förmlich durch den Film.
George Miller verstand es hervorragend die gut angestaubte Mad Max-Reihe in die heutige Zeit zu transportieren. Dies sieht man alleine schon bei den grossartigen Bildern. Farbgewaltiger hat man wohl noch keine postapokalyptische Welt bewundern können. Zudem, das Artwork, die Kostüme, die Masken, die Wagen, ich habe in letzter Zeit praktisch kein Film mit so einem hohen Production Value gesehen.
Remake? Reboot? Prequel? Sequel? Whatever. Anspielungen auf die vorherige Trilogie gibts durch verschiedene Punkte, durch diverse Flashbacks, Gegenstände und namentliche Erwähnungen.
Gerne würde ich nun sagen, dass Tom Hardy ein richtig guter neuer Mad Max darstellt und Mel Gibson würdig vertritt. Tut er wohl auch. Doch Max ist obwohl aufgeführter Hauptdarsteller nicht das Zentrum des Films. Der Kern, das ist die Geschichte und Max kommt nur darin vor. Charlize Therons Figur wirkt beinahe gewichtiger und Max hat eher eine unterstützenden Rolle intus. Dies ist jedoch keine negative Wertung. So ist die Story nun mal gestrickt. Die Figuren wirken alle sehr eigen und stellenweise war ich überrascht ob den Wendungen, welche die eine oder andere Figur im Verlaufe der Laufzeit dann genommen hat.
Fazit: Mad Max: Fury Road soll der Start einer neuen Trilogie darstellen und es wird verdammt schwer für George Miller dieses Teil noch zu toppen. Dieser Film beweist, dass die grosse Kinoleinwand eben doch noch ihre Lebensberechtigung hat. Einer der geilsten Filme dieses Jahrzehnts. Check it out – aber auf Grossleinwand und mit ganz viel Lärm.
Ich mag die Honest Trailer leider einiges mehr als diese Rubrik.
Kann man nicht jemand mit Entertainment-Faktor für diese Rubrik auswählen?
Alle Jahre wieder taucht ein neuer Western auf. Und alle Jahre wieder wird das Western-Genre aufs neue abgeschrieben. Dementsprechend erwartete ich von “Todeszug nach Yuma” auch nichts Weltbewegendes. Aber Christian Bale und Russell Crowe in der Hauptrolle, das kann eigentlich schon was werden.
Inhalt:
Der Bürgerkriegsinvalide Dan Evans (Christian Bale) hält sich und seine Familie mehr schlecht als recht auf einer öden Ranch in Arizona über Wasser. Mit seinen beiden Söhnen wird er Zeuge eines brutalen Postkutschenüberfalls des berüchtigten Outlaw Ben Wade (Russell Crowe) und seiner Bande. Der hartgesottene Kopfgeldjäger Byron McElroy (Peter Fonda) ist der einzige Überlebende, den Evans mit einem Bauchschuss zum Arzt in Brisbee bringt. Auch Wade ist dort und kann zu einer unvorsichtigen Minute gefasst werden. Sofort muss eine Eskorte zur Bahnhofstation in Contention aufgestellt werden. Von dort fährt der Zug zum Staatsgefängnis nach Yuma wöchentlich um Punkt 3 Uhr 10 ab. Um zu beweisen, dass er kein Versager ist, lässt sich Dan auf einen gefährlichen Deal ein: Für 200 Dollar soll er gemeinsam mit einer Handvoll Männer den Gangster zur Bahnstation bringen. Doch Wades fanatische Komplizen lassen nichts unversucht, um ihren Anführer zu befreien. Die Uhr tickt.
Bale vs. Crowe. Das verspricht doch schon einiges. War vor einigen Jahr schon der Brosnan vs. Neeson-Western Seraphim Falls ganz ordentlich, konnte “Yuma” nun noch eins draufsetzen. Der erfahrene Regisseur James Mangold setzte das Geschehen perfekt um und inszenierte einen Actionwestern, der es wirklich in sich hat.
Christian Bale spielte wie immer extrem engagiert und überzeugend. Jedoch, wie so oft ist der Part des Bösewichts der gewichtigere Charakter. Crowe spielt seine Figur Ben Wade mit einer Mischung aus Charme, Boshaftigkeit und Coolness. Einfach geil, was Crowe hier zelebriert hat. Von den Nebendarstellern blieb auch keiner wirklich blass. Exterm überzeugt hat jedoch Ben Foster als Wades psychopathischer Stellvertreter. Ganz toll, was dieser Darsteller hier gezeigt hat. Ebenfalls klug besetzt war die Rolle des Byron, gespielt von Peter Fonda, dem Sohn der Western-Legende Henry Fonda.
Der Film lebt total von der Interaktion der beiden Hauptdarsteller. Bale und Crowe beim Schauspiel zuzuschauen, erinnert an ein grossartiges Tennismatch. Zwei Spieler, die sich die Bälle perfekt zuspielen und so ein unglaublich spannendes Match dem Zuschauer auf den Bildschirm zaubern.
Als Highlight des Films kann man ganz klar die letzte halbe Stunde betrachten. Ein Showdown, der an Spannung kaum zu überbieten ist, lässt den kurzen Hänger im Mittelteil locker vergessen. Grandios, wie Mangold die Darsteller die paar hundert Meter vom Hotelzimmer zum Bahnhof spurten lässt, einfach unglaublich, wie spannungsgeladen man hier vor der Flimmerkiste sitzt. Und das Ende hat es einfach in sich.
Fazit: Ein rasanter Western der Neuzeit, der zu Unrecht wohl von den meisten Lesern noch nicht gesehen wurde.
Vollkommen overhyped. Die Darsteller machen zwar einen guten Job, auch die Regie wirkt solide. Aber die Story wirkt so an den Haaren herbei gezogen, es war mir ein Graus. Ebenso diverse Dialogfetzen, wie zum Beispiel zu Beginn des Films der Hauptdarsteller zu dem Baby: "Wenn du mal gross bisch, bisch du dänn min Fründ?".
War schwer enttäuscht.
Fifty Shades of Brown - 'cause it was just shit....
Cusack top wie immer, aber der Film ist mühsam anzuschauen. 3 Punkte für Cusack.
Ich bin grenzenlos enttäuscht von dieser finalen Staffel. Da brauchts keine weiteren Worte.
Das Internet, mein Feind? "Transcendence" zeigt uns eine düstere Version einer nicht all zu fernen Zukunft.
Inhalt:
Dr. Will Caster (Johnny Depp) forscht unermüdlich an der Entwicklung einer künstlichen Intelligenz. Als er Opfer eines Attentates wird, lässt er sein Gehirn auf einen Computer übertragen. Doch, ist der neue Caster wirklich immer noch er selbst?
Seit "Terminator" holt Hollywood immer mal wieder den "Computer übernehmen die Weltherrschaft"-Hammer hervor. Nun nahm sich auch Christopher Nolan als Produzent diesem Thema an und verpflichtete mit Johnny Depp gleich die oberste Hollywoodliga für die Hauptrolle. Nicht nur wegen Depp kann man den Cast als absolut gelungen bezeichnen. Denn mit Paul Bettany, Rebecca Hall, Cilian Murphy, Morgan Freeman, Cole Hauser, Kate Mara und Clifton Collins jr. wird ein Schauspielbombardement sondergleichen aufgefahren. Regisseur des Werkes ist übrigens Wally Pfister, ein erfahrener Kameramann, der hier sein Regiedebüt feiert.
Und der Film wirft zugleich interessante Fragen auf. Wird sich der Mensch durch seine (zu) schnelle technische Entwicklung dereinst selber vernichten? Werden die Maschinen dereinst die Schnauze voll von dem herumwandernden Biomüll namens Mensch haben? Werden Roboter dereinst empindungsfähige Lebewesen? Wird mein iPhone mich dereinst abmurksen?
Der Film lässt den Zuschauer nicht wirklich nahe an die Hauptfiguren kommen. Aber das macht insofern nichts, dass die Handlung einfach interessant und stellenweise sehr real voranschreitet. Spannung liegt stets in der Luft. "Transcendence" wird wohl nicht der grosse Kinoblockbuster werden, dafür ist der Film zu wenig im Mainstream angesiedelt. Aber der Streifen ist es definitiv wert gesehen zu werden. Ein Film zum später drüber reden.
Lange liess uns J.J. Abrams im Dunkeln, wer denn nun der neue Bösewicht im kommenden zwölften Teil der Star Trek-Saga werden soll. Die Fans wussten es jedoch schon immer. Es kann nur einen geben. Nein, nicht der Highlander.
Inhalt:
James T. Kirk (Chris Pine), inzwischen zum Captain der Enterprise befördert, hat noch immer seine Probleme mit dem Anerkennen von Obrigkeiten. Um Spock (Zachary Quinto) vor dem sicheren Tod zu retten, verstösst Kirk gegen die Erste Direktive, der heilige Gral der Föderationsgesetze. Admiral Pike (Bruce Greenwood) bleibt nichts anderes übrig als Kirk zu degradieren. Doch der Anschlag eines Terroristen (Benedict Cumberbatch) auf ein Archiv der Sternenflotte aktiviert die Enterprise und Pike kann es sich nicht erlauben auf seinen besten Mann zu verzichten…
Vier Jahre mussten wir warten auf die neueste Reise des Raumschiffs Enterprise. Jahre, in denen den meisten Trekkies inzwischen klar wurde, was Abrams mit seiner Version ihres geliebten Star Trek anstellt. Vorbei sind die Tage dieser kleinen sympathischen Filme wie Star Trek II, welche zwar schon damals mit einem Multimillionen-Budget ausgestattet waren, aber noch den Charme eines erweiterten Bühnenstückes ausstrahlten. Abrams‘ Star Trek ist purer Blockbuster-Entertainment-Genuss.
War mir der Vorgänger fast schon ein wenig zu witzig und komisch, wirkt „Star Trek: Into Darkness“ extrem düster. Eine bedrohliche Stimmung hängt über dem ganzen Film. Zu Beginn überkam mich der Gedanke, Abrams klaute ein wenig Stimmung bei den Tom Clancy Romanen und schnell fühlte ich mich zu „24“ hineinversetzt. Jack Bauer hätte den Bad Guy wohl jedoch zu Tode gefoltert, anstatt ihn in einer ultrasauberen Arrestzelle zu beherbergen – aber nun gut, Kirk ist nicht Bauer.
Und trotz Mord, Todschlag und Explosionen, immer wieder bringt ein Mitglied der Crew den genau richtigen Spruch zur richtigen Zeit. Auflockerung, nur um anschliessend das Tempo wieder anzuziehen. Abrams spielt mit dem Pulsschlag der Zuschauer wie ein Puppenspieler mit seinen Marionetten. Aber diesen Job erledigt der zukünftige Star Wars-Regisseur ebenso gut wie das Einbauen der Anspielungen auf das bereits bekannte Star Trek-Universum. Tribbles, Mudd, Dr. Carol Marcus, etc. Abrams und seine Autoren haben sich wohl wirklich jede Folge der alten Classic-Serie angesehen und genau die Schmuckstücke rausgezogen, auf welche die erfahrenen Trekker sofort abfahren werden. Well done.
Die Darstellerriege rund um Chris Pine und Zachary Quinto wirkt bereits wie ein eingespieltes Team. Und endlich gab es mehrere Szenen, welche das Triumvirat Kirk, Spock und McCoy im Zentrum hatten. Shatner, Nimoy und der verstorbene Kelley können wirklich stolz sein auf ihre Nachfolger, welche den Spirit der Originale weiterleben lassen. Simon Pegg’s Scotty ist vielleicht der geheime Star des Films. Die Szenen mit ihm waren eine wahre Freude – und vielleicht eben doch einen Tick zu lustig für die Alt-Trekker, welche sich eher an die versoffen-nette Ausstrahlung von James Doohan gewöhnt haben. Auch Anton Yelchins Interpretation des Pavel Chekov dient doch eher komödiantischen Zwecken. Sein panischer Blick bei der Realisierung zukünftig ein Red Shirt zu tragen, war aber einfach grosses Kino. John Cho als Sulu ist top. Und Nyota Uhura hat endlich mehr zu tun als nur einen Knopf im Ohr zu tragen.
Auch die Nebendarsteller wurden richtig gut ausgewählt. Als erstes freute mich das Wiedersehen mit Bruce Greenwood in der Rolle des Christopher Pike. Peter Weller, wir kennen ihn noch aus Robocop, darf als undurchsichtiger Admiral Marcus mal wieder zeigen, wie Böse er wirken kann. Aber der wohl dickste Fisch der Runde ist Benedict Cumberbatch in der Rolle des John Harrison. Wurde beim letzten Trek-Streifen noch der ziemlich lahme Gegner Nero belächelt, empfehle ich den Kinobesuchern, bei den Auftritten des John Harrison ein wenig die Augen zuzukneifen. Zum einen spielt Cumberbatch richtig fies, und zum anderen ist Cumberbatchs Figur wohl auch der brutalste Gegner des gesamten Trek-Universums. Hoffe richtiggehend auf eine FSK 18-Fassung. Und zudem hat auch noch ein alter Bekannter einen kurzen Auftritt.
Fazit: Der Film ist grosse Klasse. Jedoch verpasste Abrams die Chance das Finale zum Gesprächsthema für die nächsten paar Jahre zu machen. Hierzu keine weiteren Worte. Wer den Film gesehen hat, weiss vielleicht, was ich meine. Trotzdem, super Unterhaltung.
Als ich meinem Kollegen erzählte, dass meine Freundin mit mir in den nächsten Tagen Dirty Dancing schauen will, meinte er nur "Titanic ist dagegen wie Rambo 5". Oh, er hatte so recht. Wäre nicht der Soundtrack und die perfekt choreographierten Tanzszenen hätte der Film wirklich nichts was ich positiv sehen könnte. Doch, noch eines, grossen Respekt für Patrick Swayze's Tanzkünste. Ansonsten ganz grosses Fremdschämen für schlechte Dialoge, strunzdoofe Story und eine Hauptdarstellerin, die noch nervender rüberkam als Kristen Stewart in Twilight.
Ehrlich, ich wurde von meiner Freundin zu dieser Serie überredet. Und ich erwartete nichts, aber bin brutal überrascht, wie gelungen diese Vampirgeschichte doch geworden ist. Gegen Ende Season 1 konnte ich die jeweils nächste Folge kaum erwarten.
Ich muss zugeben, ich war etwas besorgt. Ich nähere mich mit Warpgeschwindigkeit meinem dreissigsten Geburtstag und musste feststellen, schwachsinnige Actionfilme bereiten mir nicht mehr soviel Freude wie noch vor einigen Jahren. Bin ich zu alt für den Scheiss? Vielleicht sind Streifen wie "Hard to Kill" oder "Sudden Death" nur aus der Sicht eines Jugendlichen noch richtig cool. Um mich zu kurieren holte ich den ultimativ-doofsten Actionkracher der frühen 90er zum ersten Mal aus dem Regal.
Inhalt:
Während eines Einsatzes im Mittleren Osten entdeckt das Navy Seal-Team von Lt. James Curran (Michael Biehn) eine grosse Anzahl Stinger-Raketen, welche in der Hand von Terroristen sind. Curran zieht es jedoch vor, sich auf seine eigentliche Mission zu konzentrieren, namentlich die Rettung einiger Geiseln. Ein vermeintlicher Fehler. Mit dem Ziel die tödlichen Waffen zu zerstören, zieht Currans Team nach getaner Arbeit wieder in den Kampf.
"Navy Seals" gehört zu den absoluten Klassikern des Actionfilms. Und lange habe ich diesen Streifen nicht anrühren wollen. Wohl aus Angst der Enttäuschung. Froh bin ich mich gestern endlich getraut zu haben. Wie einfach doch die 90er Jahre wahren. Man erdachte sich eine ziemlich einfältige Story, holte einige bekannte Gesichter an Bord, liess diese durch Schlamm und Wasser kriechen, jagte alles Mögliche um sie herum in die Luft und das Ergebnis war ein fertiger Actionfilm. Und, warum auch immer, das Resultat war oft äusserst unterhaltsam.
Oft wird unterschätzt, wieviel Aufwand hinter so einer Produktion steckte. Um den Dreh so authentisch wie möglich zu gestalten, wurden die Darsteller in ein zweiwöchiges Navy Seal-Bootcamp gesteckt. Die sogenannte Abschlussprüfung bestand aus einem Gefecht zwischen den Darstellern und einem echten Team von Seals. Die Darsteller hatten zwar keine Chance, aber laut den Gewinnern haben die Schauspieler ihre Haut so teuer wie möglich verkauft. Ebenso ist die Story nicht kompletter Humbug. Einer der Autoren, Chuck Pfarrer, war ein echter Seal und hat seine Erfahrungen in die Geschichte einfliessen lassen.
Michael Biehn sollte eigentlich jedem Filmnarr ein Begriff sein. Sollte. Biehn hatte eine Hauptrolle im ersten "Terminator", war in "The Abyss", in "Aliens und ebenso in "The Rock" zu sehen. Doch aus irgendeinem Grund wurde dem charismatischen Schauspieler eine ganz grosse Kinokarriere verwehrt. Schade eigentlich. Charlie Sheens Karriere auch auch am Boden, aber er hatte vor einige Jahren das Glück auf den Produzenten Chuck Lorre zu stossen, welcher ihm mit "Two and a half Men" nicht nur auf die Beine sondern zu einem der reichsten Serien-Darstellern der Welt machte. Leider ist Sheen ein ziemlich undankbares Schwein und verkrachte sich mit Lorre vor zwei Jahren. Seiner Karriere scheints noch nicht geschadet zu haben. Nun, Sheen spielte in "Navy Seals" einen ebenfalls ziemlich egomanen Typen, dies zwar unterhaltsam und wirklich gut in Szene gesetzt, aber Arschloch im Film, Arschloch im Leben. Rick Rossovich, Bill Paxton, Dennis Haysbert, Cyrill O'Reilly und Paul Sanchez vervollständigten das Seal-Team. Die beiden letzt genannten blieben nichts weiter als gesichtslose Nebenfiguren, welche auch später noch in einigen Produktionen zu sehen waren. Rossovich wurde zum Serien-Darsteller (Pacific Blue, ER), Paxton zu einem äusserst beliebten Nebendarsteller in Grossproduktionen und Haysbert zur Steilvorlage für Barack Obama. Ohne die Figur des Präsident Palmer in "24" hätte es vielleicht nie einen dunkelhäutigen US-Präsidenten gegeben, so meine waghalsige Theorie.
Ehrlich, "Navy Seals" ist nicht der perfekte Film für einen romantischen Abend mit der Freundin. Da Frauen sowieso viel intelligenter sind als wir Männer (lassen wir die Damen jetzt mal in diesem Glauben, bis hierhin hat sowieso keine gelesen), würden diese sich ohnehin nur neunzig Minuten langweilen. Dies ist ein Männerfilm. Und wie es sich für so einen richtigen Männerfilm gehört, gibts hier entweder a) ganz viel nackte Haut oder b) überrissene Action und Gewalt. Da Regisseur Lewis Teague seine Story nicht mit zuviel weiblichen Hormonen belasten wollte, fällt a) gleich mal weg und so gibt es in dem Film nur knapp zwei weibliche Rollen. Gut, eine ist die Gespielin des Teamleaders, die andere die Verlobte eines Seals. Also, nicht gerade Figuren der aktuellen emanzipierten Mannsweib-Garde. Angenehm.
Dem Film kommt zu Gute, dass er äusserst geradlinig inszeniert wurde. Kein grosses Blabla. Seals sind auch eher Männer der Tat als der Worte. So findet sich der Zuschauer wie in einem Computerspiel schnell in der Action wieder. Und ich kann kaum raten, wieviele Schuss Fake-Munition die Darsteller in die Luft ballern durften. Aber das Zuschauen machte soviel Spass, dass ich mich doch sofort an meine Jugend zurück erinnerte, an unsere Wald-Schlachten mit Luftdruckpistolen und an meinen Kollegen, meines Erachtens der wahre Erfinder des Friendly-Fire (und heute bin ich Götti seiner Tochter, hoffe die wird mich später beim Spielen nicht genau so malträtieren).
Fazit: "Navy Seals" ist ein dumpfes Highlight des frühen Actionfilms der Neunziger. Starker Cast, starke Action. Ein Actionfest.
Wenn ein Film zum wiederholten Male mit einem neuen Titel versehen wird, steckt in der Regel kein oscarverdächtiges Meisterwerk dahinter.
Inhalt:
Der ehemalige CIA-Agent Jason Price (Dolph Lundgren) arbeitet als Personenschützer für das Deadalus-Netzwerk. Als ein Profikiller Jasons Netzwerk infiltriert und einen wichtigen Kronzeugen eliminieren kann, macht sich Price auf die Jagd nach dem Killer...
"Hidden Agenda" ist kein neues Werk, sondern erblickte bereits 2001 das Licht der Filmwelt. Hierzulande kam der Streifen zuerst unter den Titeln "Concept of Fear" und später noch als "Agent Eraser" (was für ein Scheisstitel) in den Handel. "Hidden Agenda" hört sich zwar bedingt besser an, doch ob hinter dem Titel auch ein guter Film steckt?
Ich erwarte von den Filmen der Prügelbarden Lundgren oder Van Damme nicht viel, aber ich will unterhalten werden. Am besten durch viel Action, einer coolen Hauptfigur, etwas Handlung und dann noch durch eine Prise Gewalt und Blut. "Hidden Agenda" hat von allem ein bisschen, aber bei weitem zu wenig. Leider.
Denn Dolph Lundgren wirkt auch bei diesem Streifen total engagiert und es ist in der Regel ein Spass, dem blonden Schweden bei der Arbeit zuzuschauen. Und Lundgren ist auch bei weitem das einzige Highlight dieses nicht enden wollenden Films.
Fazit: Kurz und schmerzlos, ein schwacher Film eines guten Dolph.
Der letzte Teil der "Herr der Ringe"-Trilogie kam Weihnachten 2003 in die Kinos. Fast ein ganzes Jahrzehnt später erscheint das lange ersehnte Prequel "Der Hobbit" nun in den Kinos. Nun, zumindest der erste Teil.
Inhalt:
Nachdem der Drache Smaug das Zwergenkönigreich Erebor besetzte, versucht der zukünftige König Thorin (Richard Armitage) zusammen mit zwölf weiteren Zwergen sein Reich zurückzuerobern. Unterstützt von Gandalf (Ian McKellen) und Bilbo Baggins (Martin Freeman) macht sich die Gruppe auf den Weg in Richtung Erebor. Doch leider sind sie nicht die einzigen auf diesem Wege...
Nach der Erstsichtung entwickelte sich folgender Dialog zwischen mir und meinem heutigen Co-Autor Bob R.
Dompathug: Alter, ich sag dir, nach Hobbit wird er noch das Silmarillion verfilmen... das wird dann etwa im Jahr 2020 sein.
Bob: Ist aber keine Einzelstory, sondern eine ganze Sammlung von Stories.
Dompathug: Ach? Ja gut, Peter Jackson wird dann schon wissen, wie man’s in eine einzige Story packt. Man nehme eine Höhle, Treppen, Steine, Berge und schon klebt die Geschichte perfekt aneinander.
Bob: Ich hör da Zynismus heraus. Ist deine Benotung schon so tief runtergefallen?
Dompathug: Die hat sich auf Moviepilot auf 7.5 eingependelt.
Bob: Scheisse echt. Zwei Filme, wie geplant, das wärs gewesen. Er hat doch das Buch gelesen und gewusst, für mehr als zwei gibt die Story nicht mehr her.
Dompathug: Als hätten wir nur einen Vorfilm gesehen...
Ich erinnere mich immer gerne zurück, die ersten paar Minuten nach dem Ende des ersten "Herr der Ringe"-Films, das Gefühl, wohl den absolut perfekten Film gesehen zu haben und auch die beiden weiteren Teile konnten qualitativ absolut das Level halten. Und auch die Vorzeichen für den neuen Hobbit-Film waren vielversprechend, konnte doch das gleiche Produktionsteam auch für diesen Film gewonnen werden, blieben die Sets einiger Locations genau gleich und wo möglich wurden auch dieselben Schauspieler wieder eingesetzt. Etwas getrübt wurde die Meldung, dass Peter Jackson die Story nicht nur auf zwei, sondern gleich auf drei Filme auswalzt. Doch, in Peter we trust. Zurecht?
Bob: Und dann ist sie gekommen, die Gier, und hat von ihm Besitz Besitz ergriffen wie der Ring...
Dompathug: Ehrlich, Peter Jackson ist ein richtiger Filmemacher. Wer Filme produziert wie er, nicht wie Steven Seagal, der versteht sich als Künstler. Und ich bin überzeugt, er wollte für den Hobbit das Beste. Aber, man nach dem Ende von Herr der Ringe, Harry Potter und Twilight brauchte man ein neues Franchise, welches für einige Jahre regelmässig Geld in die Kasse spült. Und drei Filme bringen einfach mehr Geld ein als zwei. Soundtrack, Games, Spielzeug, das wird soviel Kohle bringen...
Bob: Dann fiel die Entscheidung am Schluss pro Kommerz und contra Qualität. Es lief folgendermassen ab. Peter Jackson liebt Mittelerde, er hat jede Szene gefilmt, die im Buch irgendwie vorkommt. Er wollte alles im Kasten haben und dann das Beste rausnehmen. Dann kam der Chef des Studios und frage:“Pete, is it enough for three?” und Pete antwortete: “it's perfect for two.”, doch der Boss erwiderte: „but we want three!“. Auch wenn er im Making-Of sagen wird, dass soviel gutes Material vorhanden war, dass er es nicht nur auf zwei Filme hätte reduzieren können.
Dompathug: Ich gab Breaking Dawn eine 6.5 und jetzt dem Hobbit 7.5, das kann einfach nicht sein.
Bob: Und es ist nicht nur das, es ist sogar noch viel schlimmer. Damals, als Teil 1 von LOTR fertig war, hätte ich durchdrehen können, weil ich ein ganzes Jahr auf die Fortsetzung hab warten müssen. Jetzt bin ich am bangen und hoffen, dass es im zweiten Teil erst so richtig losgeht.
Nun, die ersten paar Minuten des Hobbits waren totales Filmvergnügen. Beim Erblicken des Auenlandes und dem ertönen der vertrauten LOTR-Melodie wird dem Zuschauer richtiggehend warm ums Herz. Und, mit dem ähnlichen Rhythmus des ersten Ringe-Streifens nimmt die Geschichte ihren Lauf. Total symphatisch wie gewohnt nimmt Peter Jackson uns mit ins Auenland. Die Stimme von Ian Holm erzählt die Geschichte seines Abenteuers und schon befinden wir uns in der Vergangenheit und Martin Freeman betritt die Bühne als Bilbo. Von der ersten Minute an akzeptierten wir ihn als Bilbo und er machte wirklich einen grossen Job (wie auch der Rest des ganzen Casts).
Dompathug: Jetzt stell dir vor, die ganze LOTR-Saga hätte ihren Anfang mit diesem Film genommen. Es wäre nicht genug gewesen. Als Standalone reicht dies einfach nicht. Zu wenig Fleisch am Knochen. Und, da ist noch was. und das mag auch an der Story selbst liegen. Bei LOTR, da hattest du total verschiedene Charaktere, jeder total individuell. Der Elb, der Zwerg, der Mensch, der Zauberer, die Hobbits und jeden konntest du richtig gut auseinanderhalten. Und die beiden einzigen Figuren, welche mich beim Hobbit haben mitfiebern lassen, waren die beiden bereits bekannten Charaktere Gandalf und Bilbo.
Bob: Sehr guter Punkt. 13 Zwerge, da hast du auch im Buch keine Chance. Klar wird jeder einzeln beschrieben, aber trotzdem weisst du später nicht mehr wirklich welcher Throin und welcher Gloin sein soll.
Dompathug: Fili und Mili? Tili und Kili?
Bob: Fili und Kili, das sind die neuen Merry und Pippin.
Dompathug: Ich wage jetzt eine Voraussage. Der zweite Film wird mühsamer. Er wird das Niveau des ersten nicht halten können. Er wird so ein Mitteldings, ein Film ohne richtigen Anfang und ohne richtiges Ende.
Doch, wie ein dunkler Schatten hängt "Der Herr der Ringe" über "Der Hobbit". Der Film zerrt förmlich von seinen grossen Vorgängern. Wir suchten förmlich die Anspielungen auf die grosse erste Saga, nach Auftritten von Frodo, Legolas und Co. Und hier lag auch der Hund begraben. Warum hatten wir überhaupt die Zeit und die Lust um nach den LOTR-Helden Ausschau zu halten? Viellicht deshalb, weil die Geschichte sich extrem langsam fortbewegt hat. Denn, obwohl der Zuschauer nicht gelangweilt wird, viel passiert im Hobbit effektiv nicht.
Bob: Also, nochmal, was ist in Teil 1 jetzt alles passiert?
Dompathug: Gandalf hat einen Bart, die Zwerge haben gegessen...
Bob: ...und gesungen, genau. Und dann liefen sie los. Aber storytechnisch, viel ist da nicht passiert oder?
Dompathug: Leider nicht. Verglichen mit dem ersten LOTR-Teil passierte da fast nichts. Man langweilt sich zwar nicht, aber man bekommt doch des öfteren den Eindruck, Zeuge von Füllszenen zu sein. Zum Beispiel die nicht enden wollenden Hatz aus der Höhle, der Kampf der zwei Berge...
Bob: Die Berge! Die haben wir wohl beide verdrängt. Keine Erklärung, warum sich zwei Berge hier auf die Rübe gaben. Und plötzlich hörten sie auf. Einfach so.
Dompathug: Jap, und dann kamen diese Twilight-Werwölfe.
Bob: Warge! Leider sehen die nicht mehr aus wie bei LOTR.
Dompathug: Del Torro wollte den Wargs einen etwas anderen Look geben. Sahen angeblich in LOTR zu sehr wie Hyänen aus.
Bob: Genau wegen sowas war es wichtig, dass Peter Jackson sein Ding selber durchzieht. Ich hoff wirklich, sie können noch irgendwie an LOTR anknüpfen. Vielleicht verstehen wir es erst, wenn wir Teil zwei und drei noch gesehen haben.
Dompathug: Hoffentlich...
Fazit: Die Locations, die Sets, die Kostüme, die Darsteller, die Figuren - "Der Hobbit" vermittelt dem Zuschauer das totale "Herr der Ringe"-Gefühl, jedoch mit dem faden Beigeschmack, verglichen mit LOTR eine eher kleine Geschichte aufgetischt zu bekommen, welche zudem auf drei Filme total ausgewälzt wird. Ein mit viel Herz hervorragend produzierter Film, der jedoch zu wenig erzählt.
Einfach nur schlecht. Krass, dass so was mieses überhaupt produziert werde konnte.
Was war "Quantum of Solace" doch enttäuschend für mich. Ein höchstens durchschnittlicher Actionfilm präsentierte uns damals Regisseur Marc Forster, mit allen Zutaten, welche ansonsten eher in die Jason Bourne-Reihe passen würden, als in einen klassischen Bond-Film. Es dauerte ganze vier Jahre, bis Daniel Craig sich wieder in den Anzug warf. Doch, nach dem Quantum-Disaster, was konnte man von Bond noch erwarten?
Inhalt:
James Bond (Daniel Craig) ist tot. Offiziell zumindest. Inoffiziell fristet er sein Dasein auf einer Insel in der Karibik, säuft Schnaps und hurt herum. Doch als Terroristen einen Anschlag auf das Hauptquartier des MI6 verüben, kehrt Bond in sein Heimatland zurück...
Ist Daniel Craig nun wirklich ein guter Bond oder nicht? Immer wieder bekomme ich zu hören, wie sehr Pierce Brosnan doch vermisst wird. Brosnans Bond war wesentlich charmanter und unterhalsamer als Craig, der Mann mit den Segelohren, der eher wie ein prügelnder Türsteher mit MMA-Einschlag zu Werke geht, verglichem mit seinem eleganten Vorgänger. Andererseits ist der Hauch Realismus, welcher in Craigs Filmen vorherrscht, vielleicht doch nicht so fehl am Platz.
Die Verpflichtung von Regisseur Sam Mendes, bekannt für eher stillere Werke wie "American Beauty" oder "Revolutionary Road", war doch eher eine Überraschung. "Skyfall" ist die grösste Produktion, an welcher der Brite bisher beteiligt war. Zudem ist "Skyfall" mal wieder ein sogenannter Jubiläums-Bond (50 Jahre James Bond). Schon "Die Another Day" (40 Jahre James Bond) war ein solcher und war voller Anspielungen auf die ersten Abenteuer des britischen Agenten. Hat Mendes sich vielleicht zuviel zugetraut, als er sich auf den Regiestuhl gesetzt hatte?
Nach einer bestens zu Craig-Bonds passenden Eröffnungssequenz und nach dem sehr 60ies angehauchten Skyfall-Intro, gesungen von Adele, zeigt Mendes, wofür er wohl verpflichtet wurde. Er verhalf den Figuren des Bond-Universums zu extremer Tiefe. Selten sah man Bond nachdenklicher, verletzlicher oder eben einfach menschlicher wie in "Skyfall". Craig gab abermals seinen Bond in absoluter Perfektion. Aber eben, wer mit ihm als Bond nicht warm wird, dem wird seine Darstellung auch hier nicht gefallen. Geschmacksache. Javier Bardem wird wohl als einer der besten Bond-Bösewichter Filmgeschichte schreiben. Die Szenen mit Bond und Dench dominierte er, was aber natürlich auch an der Charakterzeichnung lag. Seine Figur des Raoul Silva erinnerte mich zudem in gewissen Szenen an Heath Ledgers Joker. Aber das ist wohl nur meine Ansicht. Judi Dench wurde diesmal wesentlich mehr Screentime eingeräumt als noch in ihren Auftritten davor. Ralph Fiennes hatte etwas weniger Arbeit, aber wirkte in seiner Rolle total souverän. Anderes ist man von ihm sowieso nicht gewohnt. Die beiden Bondgirls sind, wie schon in "Casino Royale" und "Quantum of Solace" nur Beilage. Stören nicht, sind aber auch nicht relevant für den Film. Und mit dem jungen Ben Whishaw wurde der passende neue Q verpflichtet. Besetzung: Top
Wer sich noch daran gestört hat, dass "Quantum of Solace" zu neumodisch daherkam, mit Wackelkamera und schnellen unübersichtlichen Cuts, der wird an "Skyfall" sicherlich seine helle Freude haben. Der Film wirkt herrlich altmodisch inszeniert und modern zugleich und gibt dem Zuschauer das Feeling, das dies auch gerne ein älterer Bond-Film sein könnte. Das Finale ist für Bond-Verhältnisse total untypisch und hinterlässt den Zuschauer mit dem Eindruck, dass 007 wieder da ist - und dass Skyfall wohl einer der stärksten Filme der gesamten Reihe darstellen könnte.
Fazit: Bond is back!
Wenn in einem Film gleich zwei Actionheroes aufeinandertreffen, sollte richtig harte Unterhaltung eigentlich garantiert sein. Sollte, hätte, wäre...
Inhalt:
Die ehemaligen Elitesoldaten Steele (Steven Seagal) und Manning (Steve Austin) bekommen den Auftrag, ein altes Gefängnis zwecks Stilllegung zu räumen. Eigentlich kein Problem, bis ein weiteres Kommandoteam eintrifft, welches die beiden frisch eingetroffenen weiblichen Insassen umlegen will...
Steven Seagal liess sich nach "Born to raise hell" zwei Jahre Zeit, bis er sich an den vorliegenden Streifen "Maximum Conviction" traute. Untätig war der inzwischen 60jährige Kampfkünstler ja nicht. Mit "True Justice" und "Steven Seagal: Lawman" hat die grosse Kampfwurst gleich zwei TV-Serien am laufen. Da beide Serien nicht gerade die grössten Highlights in der Geschichte des Farbfernsehens darstellen, erhoffte ich mir, dass Seagal mit seinen Filmen nun immerhin ein etwas höheres Qualitätslevel erreicht. Als ich dann hörte, dass er sich für diesen Film mit Steve Austin zusammenschliesst, machte mein Actionherz einen doch etwas grösseren Sprung. Austin ist zur Zeit auf dem DTV-Markt der aufsteigende Stern, seine Filme wirken wesentlich solider produziert als die von Seagal und präsentieren dem Fan in der Regel handfeste Old School-Action.
Jedoch, bereits der erste Trailer holte mich auf den Boden der Tatsachen zurück. Und meine Befürchtungen wurden bestätigt. "Maximum Conviction" ist absolut lieblos heruntergedrehter Actionschund. Angefangen bei der uninteressanten Story bis zu den todlangweiligen Sets (gedreht wurde wohl in einem verlassenen Gebäude), der Film hat überhaupt keine Schauwerte. Klar, Seagal und Austin ballern fröhlich vergnügt durch die Gegend, Menschen brennen, Knochen werden gebrochen und Hirn spritzt. Aber so richtig will die Party nicht starten.
Und ich bin es irgendwie leid, auch nur im entferntesten zu versuchen, irgendwelche Fortschritte in Mr. Seagals Filmographie zu suchen. Herrgott, seit sechs Jahren schreibe ich Filmreviews und Steven Seagals Streifen waren immer das Zentrum dieser Arbeit hier. Aber, die Realität ist, Seagal kümmert sich einen Dreck um Qualität. Wäre dies anderst, würde er sich mal die Werke von Lundgren oder Van Damme anschauen, welche zumindest versuchen, für sehr wenig Geld das Optimum für ihre Fans herauszuholen. Allgemein, Seagal macht nicht wirklich viel in dem Film. Zwei oder drei kurze Hand-to-Hand Fights und ansonsten latscht Seagal stets mit dem Gewehr im Anschlag durch die Gegend. Mehr gibts nicht, mehr gibt der Film jedoch auch nicht her. Trotzdem, Steve Austin wirkt etwas mehr bei der Sache und zieht seinen Kopf noch irgendwie aus der Schlinge. Uwe Boll-Spezi Michael Paré, der hier den Leader der Bad Guys gibt, wirkt zumindest böse. Wirklich enttäuscht bin ich jedoch von Regisseur Keoni Waxman, der nun schon öfters mit Seagal gearbeitet hat und nun zum ersten mal richtigen Scheiss fabriziert hat. Er hat doch in "The Keeper" und in "A Dangerous Man" bewiesen, dass er weiss, wie der Hase läuft. "Maximum Conviction" ist definitiv eine Stufe unter den genannten Werken anzusiedeln.
Fazit: Keine Erwartungen - keine Enttäuschungen. Zumindest etwas Action gibts. Aber that's it. Ungenügend.
Ich mag Lundgren, ich mag David Soul - und auch Bruce Malmuth war kein kein komplett mieserabler Regisseur. Aber dieser Streifen ist die noch grössere Frechheit als z.B. Police Academy 7. Avoid at all costs! Gibt echt nix sehenswertes.