dompathug - Kommentare
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Alle Kommentare von dompathug
Bei all den guten Bewertungen frag ich mich, was in meinem Hirn nicht richtig stimmt...
:(
Hätten die Nazis 1945 den Krieg nicht verloren, man mag sich nicht ausdenken, wie unser Leben jetzt aussehen würde. Robert Harris spielte mit diesem Gedanken in seinem Roman "Vaterland". Und erst vor einigen Monaten kam mit "Iron Sky" ein Trash-Streifen in die Kinos, in welchem die Nazis auf dem Mond eine Basis errichtet haben und so in unserer Gegenwart einen weiteren Versuch der Welteroberung unternehmen.
Und wie es für die Filmproduktionsbude "The Asylum" so üblich ist, kam von ihnen bereits die kostengünstig produzierte Antwort. "Nazis at the Centre of the Earth", hierzulande unter "Nazi Sky - Die Rückkehr des Bösen" im Handel...
Inhalt:
Ein Forschungsteam trifft in der Antarktis auf ein Trupp Nazi Soldaten, angeführt von Dr. Josef Mengele, welche auf einem unterirdischen Kontinent überlebt haben...
Kennt jemand Dominique Swain? Sie gehörte in den Neunzigern zu den wohl vielversprechendsten Jungdarstellerinnen Hollywoods, spielte an der Seite von Nicolas Cage und John Travolta in "Face/Off" und zusammen mit Melanie Griffith und Jeremy Irons in "Lolita". Die Voraussetzungen für eine grosse Karriere waren gegeben, mehrere Nominationen und Auszeichnungen begleiteten ihre ersten Werke.
Oder Jake Busey? Sein Vater Gary (immerhin mal nominiert worden für den Oscar und für den Golden Globe) ist den meisten wohl am ehesten ein Begriff. Die wohl fieseste Fratze Hollywoods. Nun, sein Sohn Jake ist ihm beinahe wie aus dem Gesicht geschnitten, wirkt jedoch aber nur wie die jüngere (oder günstigere) Version seines Vaters.
Ehrlich, die Story ist strunzdumm und bedient sich bei Elementen des Torture Porn mit einem geschichtlich verdrehten Science Fiction-Background. Die Schauspieler sind durch die Bank weg mies, auch die beiden genannten Darsteller Swain und Busey wirken, als würden sie in einem Laientheater mitspielen.
Zwei kaputte Karrieren - Ein guter Streifen? Geschmack ist ja bekanntlich Ansichtssache. Mir hats nicht gefallen, obwohl der Film einiges zu bieten hat, wie zum Beispiel ein UFO oder ein Robot-Hitler... Ja, genau. In der Story wurde Hitlers Kopf auf einen Roboter montiert. Ultratrash. Jedoch nimmt sich der Film zu keinem Zeitpunkt ernst, was dem Streifen doch einige Pluspunkte bescherrt. Jeder vernünftige Mensch sollte jedoch die Finger davon lassen.
Ganz klar Kara Thrace - eine Frau zum Kämpfen, Saufen und fürs Bett. :)
Als Christopher Nolan das Batman-Franchise übernahm, wusste noch keiner, was der damalige Indie-Regisseur mit der maskierten Fledermaus vorhat. Doch nach den beiden unsäglichen Joel Schumacher-Werken "Batman Forever" und "Batman & Robin" hätte der Zuschauer doch beinahe alles „fledermäusliche“ akzeptiert, solange nicht George Clooney hinter der Maske steckt, der Batsuit keine Nippel mehr hat oder Gotham City in Neonfarben dargestellt wird. Nolan erdete die Bat-Legacy und brachte einen neuen Touch Realität in die Geschichte um den menschlichsten aller Superhelden.
"Batman Begins" war so richtig gut. Aber "The Dark Knight" streichelt die Bezeichnung Perfektion am zärtlichsten. Selten war ein Film so stimmig, der Cast so passend, der Soundtrack so treibend und die Story derart komplex dargestellt wie in diesem Film. Nein, Nolan machte sich wahrlich keinen Gefallen, den Mittelteil der Batman-Trilogie auf diesem hohen Level abgeliefert zu haben. Konnte er die Messlatte mit dem abschliessenden dritten Teil "The Dark Knight Rises" tatsächlich nochmals eine Stufe raufsetzen?
Inhalt:
Acht Jahre sind vergangen seit dem Tod Harvey Dents. Bruce Wayne (Christian Bale) hat den Batsuit an den Nagel gehängt, lebt zurückgezogen im Wayne Manor und hat nur noch mit seinem Butler Alfred (Michael Caine) so etwas wie eine familiär-freundschaftliche Bindung. Als Selina Kyle während einer Charity-Veranstaltung im Wayne Manor von Bruce beim Diebstahl einer Perlenkette seiner Mutter überrascht wird, erwacht der Multimilliardär aus seiner Lethargie. Es braucht jedoch noch das Auftauchen des Terroristen Bane (Tom Hardy) um auch Batman wiederauferstehen zu lassen...
Stunden nach der Erstsichtung wurde ich von einigen Bekannten mit Fragen nur so durchlöchert. Fragen, auf die ich natürlich keine offene Antwort geben konnte, denn wie hier versuche ich auch verbal nicht zu spoilern. Meine Lieblingsfrage ist aber "Ist TDKR denn besser als TDK?". Ich versuche den Film nun nach Punkten meiner Wahl zu analysieren.
Der Feind
Ich denke, ich stehe mit meiner Meinung nicht gänzlich alleine da, wenn ich sage, dass der Joker der grösste Gegner im Batman-Universum darstellt. Klar, da gibt es noch den Pinguin, den Riddler, Mr. Freeze und viele mehr. Aber der Joker ist outstanding. Absolut unberechenbar, ein totaler Freak und für jeden Schauspieler eine gigantische Herausforderung (wir ignorieren jetzt mal den Joker der 60ies-Show...). Jack Nicholson mimte den Joker schon grossartig. Aber was Heath Ledger vor vier Jahren auf die Leinwand zauberte, toppte ziemlich viele Schauspielleistungen auf dieser Welt. Man sagt nicht umsonst, die Rolle hat ihn das Leben gekostet. Ledger spielte Überlebensgross. Und es scheint, als hätte Ledger nicht nur seine Spuren als Darsteller hinterlassen – nein, er hängt wie die Sonne über der Nolan-Batman-Trilogie und lässt alles von seinem Antlitz erblassen. Schafft es Tom Hardy's Bane in des Jokers Fussstapfen zu treten?
Ja und Nein. Zum einen ist dies eine unmögliche Mission. Der Joker ist nicht zu schlagen. Und zudem hat Hardy mit einem grossen Handicap zu kämpfen. Eine hässliche Maske versteckt den grössten Teil seines Gesichts, Mund und Nase sind nicht zu sehen. Hardy kompensiert dies mit seinen Augen (sein ruhiger Blick wirkt einschüchternd), seinem unerschütterlich-wirkenden Auftreten, seiner Physis (er trainierte sich 14 Kilo Muskelmasse an und wirkt wie eine fleischgewordene Kampfmaschine) und einer tiefen Charakterstimme, bei welcher Batman im Vergleich wie ein Bee Gee wirkt. Und um nochmals den Vergleich mit dem Joker zu wählen, Bane ist klar der Mann fürs Grobe und wirkt auf Batman in jeder Hinsicht überlegen. Irgendwie der böse Mr. T der Batman-Reihe. Passt.
Der Held
Musste Christian Bale in TDK eher im Hintergrund wirken, befindet er sich hier wieder im Zentrum der Aufmerksamkeit. Ohne viel über die Story preiszugeben, Bale spielt Wayne in allen Stadien des Films absolut authentisch und musste sich hier nicht mehr schauspielerisch hinter einem Joker einordnen. Bale ist Batman.
Die Katze
Anne Hathaway spielt Selina Kyle - den Fans auch als Catwoman bekannt. Als die ersten Bilder der Darsteller in ihren Kostümen das Internet eroberten, war das Catwomen-Outfit ein grosser Dorn im Auge der Anhänger. Jedoch, wie für Nolan typisch, ist Selina Kyle keine schnurrende Michelle Pfeiffer-Ablegerin, sondern eine einfache Diebin mit erweiterten Fähigkeiten. Ihr Outfit wirkt übrigens alles andere als lächerlich, sondern wirkt wie der Batsuite einfach und simpel - und zudem äusserst kurvenbetonend. Hathaway macht jedoch nicht nur optisch einen guten Eindruck, sondern kann einige Szenen für sich verbuchen, welche von ihr absolut dominiert wurden und teilweise die düstere Stimmung ein wenig aufgelockert haben.
Die alten Hasen
Gary Oldman spielt James Gordon grundsolide wie immer. Er ist der aufrechte Polizist, der Mann, dem das Publikum vertraut. Wie immer wunderbar in Szene gesetzt von Nolan. Michael Caine ist und bleibt ein mehr als nur wertvoller Standpfeiler der Nolan-Batmans. Seine feine englische Art, vermischt mit dem auflockernden Humor und vorallem die Dialoge zwischen Alfred und Bruce Wayne, gehören zu den eher stillen Highlights. Morgan Freeman hat geschätzt etwa gleich viel (oder gleich wenig) Screentime wie Caine, aber die Dialoge mit ihm sind leider eher einfacherer Natur. Wiederrum ein eher kleiner Auftritt hat Cilian Murphy. Aber immerhin ist Scarecrow mit von der Partie. Und auch Liam Neeson bekommt noch einen Kurzauftritt.
Die Grünschnäbel
Jedesmal, wenn ich Matthew Modine in einem Film erblicke, denke ich automatisch an seine Figur des Private Joker (haha...) zurück, welche er im Anti-Kriegsfilm "Full Metal Jacket" verkörperte. Für mich ist Modine Joker. Jetzt, einige Jahre älter, spielt er Deputy Commissioner Foley und macht diesen Job ganz gut. Schön, hat man mit Modine ein weiteres bekanntes Gesicht an Bord holen können. Joseph Gordon-Levitt spielt den jungen Polizist John Blake und hat eine äusserst grosszügige Rolle auf den Leib geschrieben bekommen, geschätzt mit mehr Screentime als Caine und Oldman zusammen. Keine Kritik, denn Blake's Rolle macht Sinn und er wurde gut in die Story eingefügt. Marion Cotillard als Miranda empfand ich als akzeptabel - nicht mehr, nicht weniger.
Die Action
Zu vergleichen, ob TDK oder TDKR mehr Actionszenen aufweist, ist mir effektiv zu doof. Wer Filme nur nach dem "höher, schneller, besser, lauter"-Prinzip bewertet, soll doch weiterhin auf diverse Michael Bay-Filme der Neuzeit setzen. TDKR ist kein reines Actionspektakel. Man nehme Thriller, Drama, Epos, eine minimale Prise Humor und eine gute Handvoll Action und fertig ist TDKR. Aber, es ist erlaubt zu sagen, es kracht gewaltig.
Die Schwächen
Mit einer Laufzeit von 164 Minuten darf man gerne eine etwas erweiterte Story erwarten. Eventuell hat Nolan es leicht übertrieben und ein paar Charaktere zuviel auf das Publikum losgelassen. Zudem gab es einige Szenenabläufe, bei welchen ich brutal grinsen und mich fragen musste, ob da der Editor vielleicht ein- oder zweimal geschlafen hat.
Fazit: "The Dark Knight Rises" ist ein grandioser Abschluss der Batman-Trilogie von Christopher Nolan. Jedoch, der Film kann nur verlieren, geht man mit der Erwartungshaltung ins Kino, einen noch besseren Streifen als "The Dark Knight" zu sehen. Mir lief während "TDKR" mehrmals ein kalter Schauer über den Rücken - das beste Anzeichen, dass auf der Leinwand ganz grosses zu sehen ist und nicht nur eine sinnlose Zerstörungsorgie unsere Augen besudelt. Ein ganz grosser Film - eine faszinierende Trilogie. Danke Nolan, danke!
Auch für mich einer der besten Cliffhänger überhaupt. Kann die Doppelfolge glaub in und auswendig :)
Schwache Liste. Magnums Ferrari, der Charger der Dukes, die Rote Tomate von Starsky.....
Hand aufs Herz. Wer findet auf einer Weltkarte Indonesien innerhalb von 5 Sekunden? Ich! Aber auch nur nachdem ich "The Raid" gesehen habe...
Inhalt:
Ein 20köpfiges SWAT-Team hat den Auftrag ein Hochhaus zu stürmen, welches unter Kontrolle des Gangsterbosses Tama steht. Leise nehmen die Cops Stockwerk um Stockwerk ein, bis Alarm geschlagen wird und Tama die kriminellen Elemente des Blocks auf die Polizisten hetzt. Ein brutaler Kampf ums Überleben beginnt, doch den Gesetzeshütern geht langsam die Munition aus...
Indonesien. Hauptstadt Jakarta, Telefonvorwahl +62, Staatswährung Rupiah, 237 Millionen Einwohner... darunter der Waliser Gareth Evans, seines Zeichens Regisseur.
Als der thailändische Film "Ong Bak" vor bald einem Jahrzehnt Martial Arts-Maschine Tony Jaa zum ultimativen Actionstar des neuen Jahrtausends hochhievte, war dies für Freunde des Actionfilms wie der Beginn einer neuen Zeitrechnung. Die Thailänder zeigten Hollywood, was Stunts wirklich sind. "Ong Bak" und "Tom Yum Goong" sind immer noch überstyltes und krachendes Actionkino der Superlative - und Tony Jaa wäre noch immer auf dem Thron des neuen asiatischen Martial Arts-Kinos, wären da nicht die beiden unsäglichen "Ong Bak"-Fortsetzungen, welche Jaa weit unter seinem Wert verkauft haben. Der empfindliche Jaa nahm sich diese Niederlage sehr zu Herzen, gab die inoffizielle Position des Martial Arts-Kino-König wieder frei und zog sich zurück in ein buddhistisches Kloster.
Iko Uwais ist der Hauptdarsteller im vorliegenden Streifen "The Raid". Mit zehn Jahren begann Iko mit Silat, Überbegriff für die Kampfkünste des Malaiischen Archipels. Als Regisseur Evans im Jahr 2007 eine Dokumentation über Silat drehte, lernte er Uwais kennen und verpflichtete ihn zwei Jahre später für den Actionfilm "Merantau", ein mir auch noch unbekanntes Werk. Uwais, der bis anhin für eine Telekommunikationsfirma arbeitete, kündete seinen Job und arbeitet seit 2009 für Evans Filmproduktionsfirma. "The Raid" ist der zweite Langfilm dieses ungleichen Duos.
Ein Film, der sich einen Dreck um Charakterentwicklung dreht, dem ein ziemlich hahnebüchenes Drehbuch geschrieben wurde und dessen Hauptaugenmerk auf Bad Guys vs. Good Guys liegt - so ein Film hat definitiv Potential. Sofern der Regisseur es versteht die Story so voranzutreiben, dass dem Zuschauer die immensen Logiklöcher total egal werden. In "The Raid" klappt dies vorzüglich. Beginnt der Film noch mit einer ruhigen Szene, in welcher Iko Uwais' Charakter Rama sich von seiner hochschwangeren Frau verabschiedet, gehts direkt rein in den SWAT-Transporter und die Cops und die Zuschauer werden über die kommende Mission informiert. Wir erfahren auch, dass Rama der jüngste Cop des Teams ist und in den Augen des Einsatzleiters deswegen auch ein Risikofaktor für das Team darstellt. Nach gut zehn Filmminuten befinden wir und SWAT uns bereits im Hochhaus und der blutige Adrenalinkick beginnt.
Die ersten vierzig Filmminuten bestehen dann auch grösstenteils aus üblen Schusswechseln. Äusserst explizit dargestellt, treten Kugeln in Körper von Gut und Böse ein. Da fliegt auch schon mal ein Kopf weg - echt nichts für schwache Gemüter. Um noch etwas Realismus ins Drehbuch zu bringen, sieht sich unser Team (oder was davon noch nicht im "Zehn kleine Jägermeister"-Verfahren abgemurkst wurde) bald mit der brutalen Filmwirklichkeit konfrontiert, keine Munition mehr zu haben. Kein Problem, liegen ja genug Messer, Macheten und sonstige Gegenstände herum, mit welcher man die Seiten der Guten und Bösen noch ein wenig dezimieren kann. Etwas anderes passiert in diesem Film eigentlich nicht. Der Bodycount schiesst in Mount Everest'sche Höhen. Und doch unterhält das Geschehen so dermassen gut, man will den Film nicht stoppen, man will die Augen nicht vom Screen nehmen, denn Gareth Evans hat dem Film ein Tempo mitgegeben, welches man einfach nicht abbremsen lassen will.
Trotz minimaler Kampfkunst-Erfahrung und definitiv mehr theoretischem als praktischem Wissen über die Kriegskünste weltweit, Silat war mir eine total unbekannte Kampfkunst und macht auf mich zumindenst optisch den Eindruck dem Muay Thai nicht unähnlich zu sein, wirkt nicht schön oder Posen zelebrierend, aber brutal effektiv. Und mit Iko Uwais ist genau der richtige Mann der filmische Vorzeigekämpfer für Silat. Denn Uwais bringt nicht nur unglaubliche Kampffertigkeiten mit sich, sondern auch eine ungeheure Leinwandpräsenz, welche in diesem Genre einfach Gold wert ist. Man nimmt ihm die Ernsthaftigkeit seiner Rolle jederzeit ab und er wirkt schauspielerisch keineswegs unerfahren, obwohl er hier natürlich nicht den Shakespeare geben muss, sondern nur der Figur Rama ihre Konturen verleihen. Auch der Rest des Casts macht einen soliden Job.
Die Hand-to-Hand Kampfszenen spielen sich ausschliesslich in den Wohnungen, Gängen und sonstigen Räumen dieses alten und hässlichen Hochhauses ab. Wer auf so engem Raum Fightszenen dreht, ist auf einen richtig guten Choreographen angewiesen. In Yayan Ruhian hat der Regisseur diesen auch gefunden - und mehr als das - Ruhian spielt auch Mad Dog, einen der Bodyguards des grossen Bösewichts, und liefert sich mit Rama gegen Filmende einen mehrminütigen Kampf, welcher den Zuschauer definitiv mit offenem Mund dasitzen lässt.
Der Soundtrack ist vielleicht nicht das Herz eines Films, aber zumindest die Lunge. Und damit "The Raid" die Luft nicht ausgeht, hat man als Komponist Linkin Park-Sänger Mike Shinoda an Bord geholt. Eine gute Entscheidung, denn der pulsierende Soundtrack half mit, dem Zuschauer fast keine Minute Erholung zu gönnen. Mission Score: Accomplished.
Wenn man bei "The Raid" unbedingt noch eine Schwäche suchen will, dann findet man diese beim Setting. Gareth Evans plante eigentlich ein wesentlich grösseres Budget für seinen Film ein und musste sich schlussendlich mit etwas mehr als nur einer Million US-Dollar zufrieden geben (jeder zweite Hollywood-Kracher kostet etwa das hundertfache - so als Vergleich). Und in Anbetracht dessen, muss man vor Evans und seinem Team einfach den Hut ziehen. Unter diesen Bedingungen ein Actionbrett dieser Art abzuliefern, das ist einfach nur Klasse.
Fazit: "The Raid" ist zweifellos DER Actionfilm des Jahres. Jetzt weiss ich wieder, warum ich im Actionkino zu Hause bin.
Dieses von Kratzern übersäte und verstaubte Jewelcase ist noch dasselbe wie damals im Jahr 2000. Und es hat weiss Gott was alles gesehen und erlebt, wurde als Bieruntersetzer missbraucht und ich könnt schwören, aus mir komplett unerfindlichen Gründen kommt mir beim Öffnen des Cases ein seltsamer Geschmack entgegen, welcher nur von einer bestimmten Pflanzengattung stammen kann...
Inhalt:
Der letzte Schultag von Markus beginnt gleich mit einem Schockerlebnis sondergleichen. Am Lokalradio lässt ihn seine Freundin Sandra mit seinem Kosenamen "Schnubbi" grüssen. Derweil hat Dirk seine eigenen Probleme und muss unbedingt seine Mathe-Abschlussprüfung bestehen. Andre will zwar eigentlich seine Freundin zurück, poppt jedoch immer noch wild in der Gegend rum. Der Kiffer Steven ist einfach nur high und wurde von der Armee ausgemustert und Schulabgänger und Bad Boy vom Dienst Stone hat es wiederum auf Sandra abgesehen. Es ist definitiv Schulzeit.
Der Kiffer, der Streber, das Dummchen, der Fremdgeher, der Dicke, der Türke, der etwas unsichere Normalo, die grosse Schwester, die nette Kollegin - so in etwa sind die Charaktere in dem Film "Schule" zu benennen. Charaktere, die wir schon bei der Erstsicht zu kennen scheinen. Kein Wunder, jeder hatte doch einen sandalentragenden Streber mit Brille und Bart in seiner Klasse sitzen. Jeder hatte eine hübsche, jedoch miesgelaunte Spassbremse irgendwo neben sich sitzen. Und jeder von uns versuchte sich irgendwie durch seine Prüfungen zu mogeln.
Die Charaktere machen den Film aus. Es sind nicht einzelne Gags, welche als Highlights im Gedächtnis haften bleiben sondern eher diese Szenen unter Freunden, welche uns doch so vertraut vorkommen, die Diskussionen über Frauen und Träume, das gemeinsame Seekiffen, der Zusammenhalt unter Schulkameraden, etc. Der Film wirkt beinahe wie eine Dokumentation, nicht wie ein Film, so aus dem Leben gegriffen wirkt die Story auf den Zuschauer. Jedoch wäre diese Atmosphäre nicht möglich gewesen, hätte der Film nicht so einen sensationellen Cast bekommen. Daniel Brühl konnte hier seine erste grosse Hauptrolle verbuchen. Auch Axel Stein, Jasmin Schwiers, Niels-Bruno Schmidt oder Bettina Zimmermann sind ebenso mit von der Partie und machen allesamt einen richtig guten Job.
Es ist schade, wirbt das Cover des Film mit Vergleichen zu "American Pie" oder "Harte Jungs", denn Regisseur Marco Petry hat mit seinem ersten Langfilm zwar auch eine Komödie geschaffen, jedoch eine, welche über Titten-Muschi-Sperma-Fick-Bier-Kiff-Kotz-Humor hinausgeht. Petry hat es geschafft, die Zukunftsängste, die Unsicherheit und die Findung der eigenen Persönlichkeit und den Aspekt der Freundschaft auf einen Nenner zu bringen.
Unterstrichen wird die Atmosphäre des Films von einem Soundtrack, der zum grössten Teil aus Songs von Selig-Sänger Jan Plewka besteht und mir auch nach zwölf Jahren noch immer im Gehör hängt.
Fazit: "Schule" ist Nostalgie pur. Der perfekte deutsche Coming of Age-Film und für mich eines der besten deutschen Werke überhaupt.
Jadzia fehlte, aber ansonsten gibts da gar nix zu bemängeln. Doch.... dass dies die letzte Season dieser unglaublichen Serie darstellt.
Eine Perle von einer Staffel!
Hallo Defiant :) Die Bedrohung durch das Dominion legte eine neue Atmosphäre über Star Trek. Folgen wie "Defiant" oder "The Die Is Cast" sind absolute Highlights.
Und schon gings aufwärts. Die Stories wurden intessanter und auch rasanter, die Figuren fanden langsam zueinander und das Auftreten des Dominions wurde behutsam von den Autoren vorbereitet.
Ich liebe DS9, aber die erste Staffel war äusserst schwach und gehört für mich zu den schwächsten aller Trek-Staffeln überhaupt. Jedoch, die Folge "Der undurchschaubare Maritza" ist ganz grosses Kino.
Immer wieder gerate ich an Dokumentationen, welche mich alleine wegen ihres Trailers oder wegen einer interessanten Kritik fesseln, ohne dass mich das Thema des Films ansonsten gross tangieren würde. "Isle of Man - TT" ist so ein Streifen.
Inhalt:
Seit 1907 findet auf der britischen Insel Isle of Man das TT statt - das Tourist Trophy, das gefährlichste und älteste Motorradrennen der Welt. Der Film begleitet den exzentrischen Fahrer Guy Martin durch die Rennwoche, zeigt was in den Köpfen der Familien während des Rennens vorgeht und auch wie zentral das Motorradrennen und die Sucht nach Speed und Erfolg im Leben dieser Menschen wirkt - und wie der Tod als ständiger Begleiter stets mitfährt.
Ich gebe zu, das Verlangen nach High Speed ist nur bedingt in meine DNA eingepasst worden. Mir reichen 60 PS und vier Räder unter dem Hintern vollkommen aus. Doch es gibt Menschen, die fühlen sich nicht lebendig, bewegen sie sich nicht mit über 200 km/h über die Strassen. Guy Martin ist so ein Mensch. Irgendwie leicht verpeilt wirkend, mit siebziger Jahre Frisur und Elvis Koteletten auftretend, lernt der Zuschauer den inzwischen 31jährigen kennen. Wir erfahren, wie sich seine Passion für den Rennsport entwickelte und mit wieviel Hingabe er sich jedes Jahr auf die TT vorbereitet.
Der Streifen krankt leider ein wenig an der Erzählstruktur. Dem Zuschauer werden die einzelnen Rennen nicht wirklich präsentiert, nur wenige Ausschnitte werden gezeigt und irgendwie wirkt dies nicht allzu spannend. Und, Guy Martin ist für mich nicht unbedingt ein Symphatieträger. Eher im Gegenteil. Sein oft sinnloses Gelaber ging mir echt schnell auf den Wecker. Dafür präsentiert uns Regisseur Richard de Aragues wunderbare Bilder der Isle of Man - und einige Motorradszenen, welche dem Zuschauer wirklich einfahren.
Fazit: Für Motorradfahrer und Adrenalinjunkies sowieso ein Muss. Für mich eine leicht überdurchschnittliche Doku. Da wäre mehr möglich gewesen.
Absolut entgegen meines Charakters bin ich auf Moviepilot doch eher der einsame Cowboy. Irgendwie haben sich einfach noch nicht die richtigen Gespräche entwickelt, welche einen Menschen auf sich aufmerksam machen.
Das einizge was ich kritisieren kann, ist die leichte Verwässerung in seichte News oder in Bewertungen jenster Folgen von 2.5 Men oder Game of Thrones. Dies dürfte in einem Unterkapitel doch gerne abgehandelt werden, aber wenn ich das nur schon auf der Hauptseite lese, nerve ich mich irgendwie.
Ansonsten, dies ist und bleibt ne Topsite.
Ein ganz grosser fehlt auf dieser Liste. Jerry Steiner (Troy Slaten) aus der 90er-Serie "Parker Lewis".
Abseits des Mainstreams gibt es oft noch die interessantesten Filme zu finden. Wie "A Lonely Place to Die" - oder wenn die Klettertour mit Freunden zum tödlichen Horrortrip wird...
Inhalt:
Alison (Melissa George) und ihre vier Freunde sind auf Klettertour in den schottischen Highlands. Während einer Rast vernehmen sie das Schluchzen eines kleines Mädchens, welches sie unteridrisch in einer Kiste vergraben auffinden. Anna, so heisst die kleine, spricht jedoch kein Englisch und kann sich so kaum mitteilen. Die Truppe entschliesst sich, sich zu trennen. Drei bleiben bei Anna auf dem Bergstück und die beiden besten Bergsteiger der Truppe beschliessen ins Tal zu klettern und Hilfe zu holen. Da fällt einer der beiden Kletterer durch ein durchgeschnittenes Seil zu Tode. Und als dann auch noch erste Gewehrschüsse durch den Wald pfeifen, wird langsam klar, unsere Freunde sind nicht allein...
Der Film wirbt auf dem Cover mit einem Vergleich zu Sylvester Stallone's "Cliffhanger" und mit Neil Marshall's "The Descent". Dies weckt ein wenig falsche Erwartungen, ist der vorliegende Film kein Macho-Kracher und auch kein Horrorstreifen. "A Lonely Place to Die" lebt von komplett normalen Charakteren, welche leider in eine äusserst suboptimale Situation geraten.
Mit nur 98 Filmminuten sieht sich die Story gezwungen, den Zuschauer direkt ins kalte Wasser zu schmeissen. Auf die einzelnen Charaktere wird nicht gross eingegangen, aber man sieht gleich in den ersten Minuten, dass die Figur Alison sehr Zentral in die Geschichte eingebaut wurde. Der Rest der Bergsteigertruppe wirkt wie die etwas bessere Beilage.
Die erste Hälfte von "A Lonely Place to Die" lebt von wunderschönen Aufnahmen des Schottischen Highlands. Kein Wunder, Regisseur Julian Gilbey ist selbst passionierter Bergsteiger. Dies macht sich vorallem in der ersten Hälfte des Films bemerkbar. Jedoch lässt Gilbey die Zuschauer nicht nur die steinigen Landschaften bewundern. Ebenso wusste er das Tempo seines Films im richtigen Moment anzuziehen und eine spannungsgeladene Atmosphäre aufzubauen. Der Zuschauer leidet mit den Bergsteigern mit und wünscht sich richtiggehend deren Überleben.
Wenn man der Story einen Makel geben soll, dann, dass das letzte Filmviertel doch ein wenig dem üblichen Standart entspricht. Aber das ist dann doch Fehler suchen auf ganz hohem Niveau. Der Film ist zudem nicht ganz harmlos und bringt eine gesunde Portion Härte mit sich.
Fazit: "A Lonely Place to Die" ist ein äusserst spannender Survival-Thriller mit überzeugenden Darstellern und grossen Bildern. Ein kleiner heisser Tipp.
Steven Seagal goes TV-Series. Der Trailer zur Serie machte ja schon enorm Laune. Doch hält der Trailer was er verspricht?
Inhalt:
Elijah Kane (Steven Seagal) ist der Anführer einer Undercover-Einheit der Polizei in Seattle. Im ersten Fall des Teams wird ein Doppelmord an zwei Ladenbesitzern aufgeklärt. Im zweiten Fall ist das Team einem russischem Mobster auf der Spur.
Eigentlich lautet der Titel der Serie ja "True Justice" (zuvor noch "Southern Justice"), doch die ersten beiden Folgen wurden nun als eigenständiger Film mit dem Titel "Deadly Crossing" auf den DVD-Markt geworfen. Die Serie selbst hat noch einen ungewissen Status, da noch kein TV Sender die Rechte für die Serie erworben hat. Eventuell hat sich dies jedoch in den letzten Tagen geändert.
"Deadly Crossing" beginnt ganz nice. Der Titelsong wurde von Seagal selbst gesungen (und wohl auch geschrieben) und bringt etwas Südstaaten-Flair mit sich. Die ersten Szenen waren ebenso vielversprechend. Als hätte Seagal ein wenig bei "The Shield" abgeguckt. Dieses Gefühl verschwand jedoch schnell, denn "Deadly Crossing" entwickelte sich zu einer zähen Angelegenheit.
Will ich Seagal beim Ermitteln von Todesfällen sehen? Ja. Will ich Seagal dabei zusehen, wie er böse Typen auseinandernimmt oder verhaftet? Ja. Doch will ich Seagals Team bestehend aus todlangweiligen Charakteren bei den gleichen Aktivitäten beobachten? Definitiv nicht. Konnte beispielsweise Vic Mackey (Hauptcharakter von "The Shield") auf ein richtig interessantes und vielschichtiges Team zählen, hat Seagal hier vier oder fünf total oberflächliche und nicht-aneckende Typen vor sich, die wohl nach dem "Diversity and Inclusion"-Prinzip gecasted wurden. Alles politisch völlig korrekt natürlich. Hier gibts keinen Shane, der den am boden liegenden Kleinkriminellen noch kurz Tritt und anpinkelt. Alles total korrekt - und langweilig.
Seagal scheint zwar bei der Sache, aber seine Kampfszenen wirken ein wenig seltsam. Es kam mir zudem vor, als ob er häufig gedoubelt wurde. Jedenfalls wieder mehr als noch in seinen letzten Filmen. Zudem wurden die Fights extrem verschnitten. Dies schien Ende Fall/Folge 1 und Anfang Fall/Folge 2 ein wenig besser. Zudem, wer die übliche seagalsche Härte erwartet, wird wohl brutal enttäuscht werden. Seagal ist ein Seriencop, da kann er nicht mit der Pumpgun einen Bad Guy nach dem anderen kalt machen. Schade, denn Jack Bauer scheints zu können. Seagal ist zudem auch eher im Hintergrund anzutreffen, sein Team steht zumindest sehr im Mittelpunkt.
Fazit: Wenn der restlichen elf Folgen von "True Justice" dem Niveau von "Deadly Crossing" entsprechen, wird die Serie definitiv kein Highlight in Seagals Palmares sein. "Deadly Crossing" ist eine zwar gutaussehende, jedoch langweilige Krimi-Action-Serie, die bei mir jedenfalls nicht gut ankam. Schade.
"Street Wars" stellt die zweite DVD-Auswertung von "True Justice" dar, eine Actionkrimi-Serie von und mit Steven Seagal. Wie schon beim Erstling "Deadly Crossing" handelt es sich beim vorliegenden Werk um zwei Folgen der Serie, welche als abendfüllenden DTV-Film verkauft werden.
Inhalt:
Eine junge Frau stirbt in einem Club, nachdem sie von einem Dealer Drogen verabreicht bekommen hat. Kane (Steven Seagal) und sein Team ermitteln. Im zweiten Fall untersucht Kanes Team den Mord an einer DEA-Agentin...
Die schwache erste Episode der Serie gab schon nicht viel her. Optisch zwar schön anzusehen, aber das wars auch. Die Action ist mau, die Darsteller (inklusive Steven Seagal) blass und die Stories langweilig. Mit wenig Hoffnung ging ich nun "Street Wars" an.
Man kann den Machern ja nicht unbedingt vorwerfen, eine amateurhafte Serie aus dem Boden gestampft zu haben. Dafür sieht einfach alles zu gut aus. Das Manko liegt meines Erachtens klar bei den sehr bescheidenen Stories, welche weder Seagal noch einem anderen Darsteller die Möglichkeit der Entfaltung bieten, was im Falle Seagals einfach mit ordentlich Knochenbrüchen zu bewerkstelligen wäre. Jedoch, Seagal kocht wie schon bei "Deadly Crossing" auf Sparflamme, lässt sein Team ermitteln, greift selten mal zur Pistole und haut auch mal den einen oder anderen Gangster ins Gefräss, dies aber in einer Seagal Light-Version. Hauptsache kein bis wenig Blut.
Immerhin ist ab der zweiten Hälfte von "Street Wars" Byron Mann in einer Nebenrolle zu bewundern. Actionfans kennen ihn bereits aus "Belly of the Beast" und "A Dangerous Man" (beide Filme mit Steven Seagal in der Hauptrolle). Doch leider konnte auch er nur wenig positives auf den Bildschirm zaubern.
Fazit: "True Justice" kann man weder als gut noch als richtig schlecht bezeichnen. Es ist einfach nur belanglos. Ich hoffe, Seagal präsentiert seinen Fans bald wieder seine üblichen DTV-Werke, denn bei dieser schwachen Serie steige sogar ich nach nur vier Episoden aus.
Das beste an diesem Film war damals die Reaktion der Leute im Kinosaal, welche ziemlich kollektiv aufstanden und den Saal verlassen haben. Wir (damals 17 Jahre alt...) zogens durch.....
Als ich den Trailer sah traute ich meinen Augen kaum. Ist das echt die Westernrückkehr meines Kindheitshelden?
Inhalt:
Nachdem Banditen seine Pokergewinne gestohlen haben, macht sich Doc West (Terence Hill) auf die Jagd nach den Räubern. Sein Weg führt ihn in ein kleines Nest in welchem West nach einem Pokerspiel sofort verhaftet wird. Zudem zeichnet sich Streit in der Bevölkerung ab - und West muss sich für eine Seite entscheiden...
Als erstes, es ist toll, Mario "Terence Hill" Girotti wieder in einem Western zu sehen. Hill, inzwischen 72 Jahre alt, hat sich gut gehalten und hat noch immer die Ausstrahlung eines Jünglings, einfach mit ein wenig mehr Falten im Gesicht. Klar, die grossen Bewegungen von früher kann man nicht mehr erwarten. Trotzdem wirkt er noch präsent wie eh und je und man fühlt sich stellenweise zurückversetzt in seine alten Streifen.
Neben Hill agiert ein Cast, der mit Paul Sorvino und Ornella Muti immerhin zwei bekannte Namen aufweist. Einige hölzerne Darsteller gibts ebenso, aber die gabs auch schon in den alten Hill-Filmen. Also, kein Fingerklopfen in diesem Punkt. Die Regie teilte sich Terence Hill mit dem italienischen Regisseur Giulio Base. Und der Film wurde doch sehr stimmig in Szene gesetzt. Vorallem die Aussenaufnahmen können sich echt sehen lassen, und ausser einer etwas schlecht animierten CGI-Schlange lässt sich "Doc West" optisch gut sehen lassen. Für einen TV-Film sehr gute Arbeit. Gedreht wurde übrigens in den USA, nicht wie in den alten Spaghettiwestern in Italien.
Leider ist die Story etwas sehr weichgespült. Hill ist nicht mehr jung, klar muss da die Story etwas angepasst werden. Aber die Story wirkt zu konstruiert und der total klare rote Faden wie bei den Ur-Hills ist nicht mehr wirklich vorhanden.
Fazit: Nostalgie Pur. Terence Hill is back - und Doc West wird zurückkehren, wurde ein weiterer Film bereits abgedreht und ist ein dritter bereits angekündigt worden. "Doc West" ist für Fans von Terence Hill ein klares Muss. Kein grosser Wurf, aber ganz nett anzuschauen.
Taylor Hackfords "Blood in Blood out" aus dem Jahr 1993 ist einer DER Filme meiner Teeniejahre.
Inhalt:
Nur der Starke überlebt. Gangs und Banden regieren, es herrscht das Gesetz der Straße. Diese Lektion haben die Freunde Miklo (Damian Chapa), Paco (Benjamin Bratt) und Cruz (Jesse Borrego), Mitglieder der "Vatos Locos", früh gelernt. Mit Blut haben sie ihren Bund besiegelt. Aber das Leben weist jedem an seinen Platz Polizist, Dealer, Junkie. Doch so unterschiedlich ihre Karrieren verlaufen, so fortdauernd ist die Bande des Blutes...
Vatos Locos forever!
"Blood in Blood out" ist ganz grosses episches Kino, welches ohne die ganz grossen Namen Hollywoods funktioniert.
Damian Chapa, Benjamin Bratt und Jesse Borrego heissen die drei charismatischen Hauptdarsteller dieser Geschichte, welche im Jahre 1972 ihren Anfang hat und welche von den genannten Herren absolut authentisch ans Publikum getragen wurde. Damian Chapa, in der Rolle des "weissen" Mexikaners, wirkt stellenweise vielleicht zu überdreht, hat den Fuss zu sehr auf dem Gaspedal. Trotzdem liegen die Sympathien in der ersten Hälfte des Films klar bei ihm. Chapa, dessen Rolle mit seiner richtigen Herkunft wohl mehr gemein hat als die meisten ahnen (er ist wirklich mexikanischer Herkunft), machte in Hollywood eine interessante Entwicklung durch. "Blood in Blood out" markierte seine erst zweite Rolle in Hollywood - und dann gleich eine dieser Grössenordnung. Seine Premiere feierte Chapa übrigens in einer kleineren Nebenrolle neben Steven Seagal im Actionhit "Under Siege". Nach "Blood in Blood out" folgten für Chapa Auftritte in Filmen wie "Street Fighter" und "Money Talks" und in Serien wie "Married... with Children". Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Damian Chapa der erste Schauspieler sein wird, der in seinem eigenen Film (Regie, Drehbuch, Hauptrolle: Damian Chapa) Roman Polanski verkörpern wird (siehe "Polanski"). Momentan arbeitet Chapa an "Vatos Locos". Inwiefern (und ob) der Film mit "Blood in Blood out" in Verbindung stehen wird, werden wir sehen.
Benjamin Bratt als Paco Aguilar zu besetzen war eine sehr gute Wahl. Vom unsymphatischen Kotzbrocken von Filmanfang bis zum treuen Gesetzeshüter bei Filmende machte die Figur des Paco zwar einen interessanten Werdegang durch, der jedoch hinter der Figurenzeichnung des Miklo und Cruz zurücksteht. Bratt machte jedoch einen tollen Job und konnte sein gesamtes Schauspielspektrum in diesem Film zeigen. Unmittelbar nach "Blood in Blood out" war Bratt noch in "Demolition Man", "Clear and Present Danger" und "Miss Undercover" zu sehen. Schlagzeilen machte er auch als Lebensabschnittspartner von Julia Roberts. Momentan wurde es jedoch ein wenig ruhig um ihn.
Jesse Borrego vervollständigt das Triumvirat der drei Vatos Locos in East Los Angeles. Seine Figur ist die, welche wohl psychisch und physisch am meisten leiden musste. Borrego meisterte diesen Kraftakt jedoch hervorragend und der Absturz seiner Figur, der körperliche Zerfall und ebenso die "Wiederauferstehung" (ich nenne es zumindest so) von Cruz war sehr beeindruckend dargestellt.
Aber auch die Nebendarsteller wurden hervorragend gecasted. Billy Bob Thornton in einer kleinen Nebenrolle als schmieriger Nazi - passte perfekt. Delroy Lindo, der in den Neunzigern sowieso eine Menge guter Nebenrolle inne hatte, überzeugte als Anführer der schwarzen Gefangenen San Quentins. Enrique Castillo spielte den Anführer und zugleich die Vaterfigur der Chicanos im Knast mit viel Würde - der Respekt, den seine Figur ausstrahlen sollte, verkaufte Castillo jedenfalls exzellent. Victor Rivers, der mir ansonsten total unbekannt ist, konnte in seiner Rolle als Magic Mike genauso überzeugen wie die anderen "La Honda"-Darsteller, unter denen sich auch "Machete" Danny Trejo befindet. Ving Rhames war ebenfalls anwesend, jedoch in einer Rolle, die ihm keine Chance gab zu brillieren. Raymond Cruz, der wie Damian Chapa in "Under Siege" eine Nebenrolle besetzte, gab ebenso eine gute Performance ab. Und auch Star Trek: Voyager-Star Roxann Dawson war irgendwo in diesem Film zu sehen - bin aber gerade nicht sicher in welcher Szene. Ja, ich könnte hier noch lange so weiter machen. Der Cast von "Blood in Blood out" ist jedoch einfach schier unendlich. Man darf jedoch sagen, ich konnte keine Totalausfälle ausmachen. Wohl einer der am besten besetzten Hollywoodstreifen.
In welches Genre dieser Film fällt ist schwer zu definieren. Knastdrama, Einwandererepos, Actionthriller - "Blood in Blood out" schneidet alle diese Kategorien an und lässt sich nirgends einordnen. Der Film hat seinen familiären Momente, seine freundschaftlichen und stellenweise lässt sich auch eine Prise Humor nicht verbergen. Regisseur Taylor Hackford inszenierte seinen Film absolut routiniert, gibt East Los Angeles ein interessantes und lebendiges Gesicht und war sich auch nicht zu schade in San Quentin Szenen mit grösstenteils echten Gefangenen zu drehen. Beeindruckend.
Fazit: "Blood in Blood out" ist einer der Filme, die man einfach gesehen haben muss. 180 Minuten sind natürlich eine beachtliche Laufzeit, aber jede Minute ist es wert gesehen zu werden.
Mit "Hobo with a Shotgun" liegt uns ein weitere Streifen vor, der aus einem Fake-Trailer entstanden ist.
Inhalt:
Ein namenloser Obdachloser (Rutger Hauer) hat genug von der Gewalt auf den Strassen, kauft sich eine Shotgun und nimmt sich auf seine Art die bösen Buben vor...
Tschg-Tschg*
Der Fake-Trailer und auch der Teaser zu "Hobo with a Shotgun" versprachen ein freakiges und krankes Brutaloszenario. Nun, das Versprechen wurde definitiv eingelöst.
Der Hobo lebt in einer kranken Welt. Gewalt ist allgegenwärtig. Nichts Positives kann man Hobos Umfeld abgewinnen. Menschen kümmern sich nicht um ihre Mitmenschen, keiner setzt sich für den anderen ein. Bis eines Tages eine junge Frau an den falschen Typen gerät - da greift der Obdachlose ein. Ja, man muss Rutger Hauer fast ein Kränzchen winden. Die Intensität, mit welcher er diese Rolle spielt ist schon heftig. Die Shotgun im Anschlag lässt Hauer seine Figur Abschaum jeder Herkunft, jeder Sorte und jeder Gattung das Hirn aus der Birne blasen. Und, traurig aber wahr, es macht Spass ihm zuzuschauen, wie Gerechtigkeit langsam nach Hope Town zurückkehrt.
"Hobo with a Shotgun" spielt nicht einfach nur ein einer üblen Gegend. Der Film scheint in einer Höllenwelt zu spielen, in der einfach nichts Gutes mehr existiert. "Hobo" hat irgendwie auch etwas von einem typischen Weltuntergangsszenario. No hope left. Die Polizei korrupt bis auf die Knochen. Der Film präsentiert uns auch ein Level an Gewalt, welches so ziemlich alles übersteigt, was in den letzten Jahren im Kino zu sehen oder auf DVD erschienen ist. Natürlich, alles total überrissen, aber wenn ein Schulbus voller Kinder am brennen ist und ein Mädchen mit verbranntem Gesicht in die Kamera schaut, dann fragt man sich schon, was für einen kranken Film man sich hier antut. Aber auch sonstige Ekelszenen gibts in Hülle und Fülle. Selten so viele falsche Innereien und Gedärme gesehen.
Regisseur Jason Eisener, der damals Robert Rodriguez' Fake-Trailer Wettbewerb gewonnen hat, inszenierte "Hobo with a Shotgun" sehr routiniert. "Hobo" ist kein langsamer Film, schnelle Cuts, schnelle Szenen, gefüllt mit Hektolitern an Filmblut - doch Eisener blieb Herr der Lage und lieferte schlussendlich einen runden und glücklicherweise CGI-losen Film ab.
An der Darstellerriege steht natürlich der 67jährige Rutger Hauer an vordester Stelle. Molly Dunsworth verdient Erwähnung, ist sie doch eine der wenigen Nebendarsteller, welcher mehr zu tun hat als nur zu schreien und zu sterben und macht einen soliden Job. Gregory Smith und Nick Bateman, welche die beiden Psychokiller Slick und Ivan darstellen, müssen eigentlich nicht gross schauspielern, nur stets eine Psychofratze ziehen. Immerhin bleiben diese beiden Gesichter beim Publikum haften. Brian Downey in der Rolle des Psychopaten Drake spielt diesen unberechenbaren Charakter ebenfalls gut, hat aber etwas weniger Screentime.
Fazit: "Hobo with a Shotgun" ist echt kranker Shit, der mich jetzt nicht motiviert, mir das auch noch ein zweites mal anzuschauen. Aber Rutger Hauers Darbietung ist echt Klasse und sicher ein Ansehen wert.
Dank "U2" und dem Clip zu ihrem Song "Stay (Faraway, too close)" stiess ich zum ersten Mal auf Wim Wenders und seine beiden in Berlin gedrehten Filme mit der Engelthematik.
Inhalt:
Der Engel Cassiel hadert mit seinem Dasein, weil er die Menschen zwar trösten, aber nie ihr Schicksal beeinflussen kann. Als er sieht, wie ein kleines Mädchen vom Hochhaus stürzt, fängt er das Kind auf und wird dadurch selbst zum Menschen. Als Karl Engel wandert er durch die Straßen des wiedervereinigten Berlins, wo er neue und alte Freunde trifft. Bald jedoch bekommt er die Kälte und Lieblosigkeit der Menschen zu spüren...
Wim Wenders wurde bislang von mir ignoriert. Warum eigentlich? Denn, "In weiter Ferne, so nah" ist ein wunderbares Werk. Das vorliegende Werk ist die Fortsetzung des Films "Der Himmel über Berlin", welchen ich jedoch ebenfalls noch nicht gesehen habe. Wird jedoch so bald wie möglich nachgeholt.
Eine ruhige Regie, ein wunderschöner Score, Musik von U2, Lou Reed, Johnny Cash und Nick Cave und ein Cast, der vielleicht nicht mit Namen der Boulevard-Stars aufwarten kann, jedoch mit ganz feinen Schauspielern, welche alle in ihren Rollen aufblühen.
Die Hauptfigur Cassiel wird von Otto Sander gespielt. Sander, mir namentlich stets unbekannt geblieben, trägt die Geschichte dieses Films. Die restlichen Figuren agieren um ihn herum. Schade, hab ich von Sander bisher nicht mehr gesehen. Der Schweizer Bruno Ganz spielt Damiel, der Engel, der im ersten Film bereits zum Menschen geworden ist. Ganz' Rolle fällt hier jedoch nicht so gross aus. Nastassja Kinski, Tochter des grossen Klaus Kinski, ist ebenfalls in der Rolle eine Engels aktiv und wirkt wunderbar unnahbar. Der kürzlich verstorbene Peter Falk ("Columbo") spielt hier sich selbst in einigen sehr symphatischen Szenen, ebenso hat der Musiker Lou Reed ein kleines Cameo. Und auch Hollywoodgrösse Willem Dafoe spielt ebenso in einer Nebenrolle die mysteriöse Figur Emit Flesti (Rückwärts: Time Itself), welche unserem gefallenen Engel Cassiel wohl aufzeigen soll, wie schnell seine sterbliche Lebenszeit vorbei zieht. Ach ja, ebenfalls ein Cameo hat Michail Gorbatschow. Wirklich ein faszinierender Cast.
Fazit: Wem schon "Stadt der Engel" (Remake der Wenders-Filme mit Nicolas Cage und Meg Ryan) gefiel, der soll auch mal zu "In weiter Ferne, so nah" greifen. Kein Film für den Mainstream-only-Schauer, aber definitiv für Geniesser.