dompathug - Kommentare

Alle Kommentare von dompathug

  • 5

    Schwierig zu bewerten, speziell nach dem grossartigen HD-Soldat Läppli. Irgendwie zündet die Story nicht. War mir kein Review wert. Aber Rasser's Darstellung des Läppli ist irgendwie doch immer wieder ein Hingucken wert

    • 10

      Obwohl ich die CH-Filmszene momentan alles andere als überzeugend finde, gibt es doch noch ein paar Klassiker, welche stets zu überzeugen wissen. Alfred Rassers "Läppli" ist wohl einer der bekanntesten Schweizer Filme.

      Inhalt:
      1.9.1939: Kriegsausbruch in Europa, Generalmobilmachung in der Schweiz. Aufgebot auch an Theophil Läppli, der, ausgerüstet mit Klappbett, Bettdecke und diversen Haushaltwaren, zig Stunden zu spät in die Kaserne einrückt, nachdem er wegen antimilitaristischer Äusserungen" vorübergehend verhaftet worden war. Als Ordonnanz leistet HD-Soldat Läppli seinen Dienst zunächst in Schaffhausen und später in Pontarlier im Jura... Läpplis Art, auf Befehle und Weisungen der Offiziere zu reagieren, empfinden diese eher als subversiv denn kooperativ...

      Theophil Läppli - es gab ausser ihm nur wenige CH-Filmfiguren, die denselben Grad an Popularität in der Schweiz erreicht haben. Alfred Rasser entwarf die Figur des Läppli in Anlehnung an den Roman "Der Brave Soldat Schwejk", spielte den Läppli Jahrelang auf der Bühne, später dann auch in den drei Läppli-Filmen und führe auch selbst Regie. Und mit "HD-Soldat Läppli" ist ihm wohl die Armee-Satire schlechthin gelungen.

      Als Zuschauer erlebt man eine bildliche Reise durch die Schweiz mit, angefangen in Basel, Schaffhausen, Laufen, Jura. Schöne Bilder. Also, die Location stimmt. Schauspielerisch war Alfred Rasser mit seinem Läppli voll auf der Höhe. Theophil Läppli zu spielen muss echt eine Herausforderung sein, der nicht jeder gewachsen war. Rasser jedoch als Läppli zu sehen ist eine wahre Freude. Auch der Rest der Besetzung weiss zu gefallen und niemand fällt irgendwie negativ auf. Gut, die Katze vielleicht... :-)

      Die Story selbst ist für mich als Schweizer total unterhaltend. Ja, die Armee kann auch witzig sein... sofern Läppli in deinem Zug ist. Herrlich anzusehen, wie Läppli jeden, wirklich jeden Befehl von seinen Vorgesetzten falsch versteht und dementsprechend auch antwortet.

      Die Schauspieler-Familie Rasser übrigens besitzt seit Jahrzehnten das Theater Fauteuil in Basel.

      Fazit: Wer Läppli schon kennt, wird mir wohl zustimmen, wenn ich sage: Einer der besten (wenn nicht DER Beste) CH-Filme. Wer Läppli noch nicht kennt und mal einen witzigen Einblick in das Kriegsgeschehen der Schweiz Anno 1939 riskieren will, soll sich "HD-Soldat Läppli" bestellen. Ich wünsche viel Spass. :-)

      "I bi so frey"

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      • 9

        Die Buchverfilmung "Die Tribute von Panem" ist zur Zeit in aller Munde. Vorurteilsbehaftet wie ich nach Trailer und ersten Kritiken bin, hab ich mir diesen, meines Erachtens für das Twilight-Publikum konzipierte, Streifen noch gar nicht angeschaut. Da greife ich doch lieber zu dem schon zwölf Jahre alten "Battle Royale".

        Inhalt:
        Im totalitären Japan der Zukunft herrscht Chaos und Arbeitslosigkeit. Eine zufällig ausgewählte Schulklasse wird auf eine einsame Insel verfrachtet und gezwungen das Battle Royale zu spielen. Ziel des Spiels: Nur ein Schüler darf die Insel lebendig verlassen...

        Takeshi Kitano ist schon ein etwas schräger Typ. Erinnert sich noch jemand an seine Show "Takeshi's Castle"? Krank, aber irgendwie spassig. Kitano ist aber weit mehr als nur der Host einer trashigen TV-Show. Schauspieler, Regisseur, Produzent, Autor, Kitano ist die eierlegende Wollmilchsau des asiatischen Kinos. Und in "Battle Royale" nahm er eine zentrale Rolle ein, welche Eindruck hinterlässt.

        Ich muss zugeben, ich bin nicht wahnsinnig bewandert mit den Darstellern des asiatischen Raums. Ich kenne natürlich die üblichen Verdächtigen wie Jet Li, Chow Yun Fat oder auch Tony Leung, aber doch hatte ich bei "Battle Royale" einen Cast zu bewundern, welcher in meinen Augen noch völlig unverbraucht war.

        Die sich abschlachtende Schulklasse besteht aus einer Truppe von über vierzig Schülerinnen und Schülern, ein Sammelsurium an Charakteren, bestehend aus Guten und Bösen, aus Gewinnern und Verlierern. Beinahe jeder Klischee-Charakter ist vorzufinden, von der Klassenschlampe bis zum psychopathischen Killer mit der komischen Frisur. Genau betrachtet hat der Film zwei Hauptcharaktere, welchen der Zuschauer durch das Tötungsspiel folgt und welchen man automatisch ein Happy End wünscht.

        Der Gewalt-Faktor dieses Films liegt ganz klar auf einem hohen Level. Um das Spiel auch herrlich unfair zu gestalten wurden die Schüler mit komplett verschiedenen Waffen bestückt. Glück hat, wer eine Pump Gun oder ein Maschinengewehr bekommt. Auch mit Axt oder Messer lässt sich gut überleben. Jedoch mit einem Pfannendeckel oder einem Fernglas hast du bei diesem Spiel echt böse ins Klo gegriffen.

        Fazit: "Battle Royale" ist eine harte und böse Dystopie einer Welt, die es so besser nie geben wird, jedoch auf fragwürdigem Niveau für 122 Minuten bestens unterhält. Wer sich das Werk ansehen will, sollte aber die deutsche Fassung unbedingt meiden, wurde diese doch extrem geschnitten.

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          • 3

            Wenn die Filmproduktionsbude "The Asylum" zuschlägt, rate ich in der Regel dazu, deren Output so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Normalerweise verweise ich dann auf "Titanic 2" um meine Entrüstung über deren Produktionen auch noch mit einem Beispiel untermauern zu können. Jedoch, auch das Werk "Milf" kommt aus dem Hause Asylum...

            Inhalt:
            Vier College-Loser versuchen ihr Glück beim weiblichen Geschlecht. Dies jedoch mit äusserst beschränktem Erfolg. Und da es bei den gleichaltrigen Frauen nicht läuft, versuchen sich die Vier bei älteren Semestern...

            Als erstes muss man dem Film zugute halten, dass "Milf" kein Imitationsversuch eines bereits bekannten Blockbusters ist, was ansonsten das Steckenpferd The Asylums darstellt. "Snakes on a Train", "100'000'000 B.C.", "Universal Soldiers", "The Terminators" "Almighty Thor" oder "Transmorphers" um nur einige Werke zu nennen, deren DVD-Cover oft nur das geübte Auge von den originalen Blockbustern unterscheiden kann. "Milf" beeinhaltet sicherlich Einflüsse von "American Pie" und diversen anderen Teenie-Komödien, ist jedoch selbständig genug, um nicht als Rip-Off im Schatten eines Originals zu stehen.

            Ist "Milf" ebenso mies wie die übrigen Asylum-Werke? Nun, dies ist mit nein zu beantworten. Jedoch, der Mittelpunkt des Film besteht offensichtlich daraus, um die bestmögliche Darstellung von Silikonbrüsten zu erreichen, welche von College-Nerds angehimmelt werden. Story-Entwicklung, well, gabs überhaupt eine Story? Mein Hirn hatte sichtlich Mühe dem Geschehen zu folgen, war das Gezeigte doch zu langweilig und auch zu wenig witzig und die zu recht unbekannten Darsteller habe ich bereits aus meinem Gehirn verbannt.

            Fazit: "Milf" ist nicht der schwächste Film von The Asylum, vielleicht sogar deren bester Output. Aber ein guter Film ist dies noch lange nicht.

            Grüsse
            DomPatHug

            • 5

              Film ist doof, der kleine äusserst nervig. Aber John Ritter schaffts doch, mit seiner symphatischen Art den Film nicht ganz abschiffen zu lassen.

              • Ihr geht zu hart mit euren Filmschaffenden ins Gericht. Ich bin Schweizer, und mein Gott, was für Schund musste ich schon aus meinem Heimatland über mich ergehen lassen. Schweiger und co. liefern doch immer mal wieder ne gute Komödie ab. Und wenns als Komödie nicht reicht, ist's zumindest dann doch ein ganz guter Film, wie z.B. "Crazy" oder "Schule", beide inzwischen über 10 Jahre alt - nur um mal zwei Beispiele zu nennen.

                • I love K.I.T.T. :)

                  Aber Leute, Text darf mal schön überarbeitet werden.

                  C.A.R.R.? Ihr meint wohl K.A.R.R.! Und der hat K.I.T.T. definitiv nicht mit einer Rakete beschossen...

                  Ist die Serie doof? Irgendwie schon. Ähnlich halt wie alle 80er-Serien. Aber, diese, wie z.B. auch das A-Team, diese Serien hatten etwas, was neueren Serien oft abgeht. Nämlich Herz und eine doch positive Message.

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                  • muahaha - da sieht man euch endlich mal :D

                    • Beide rocken. Aber The Rock ist noch nen Ticken zackiger

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                        Der kleine Bruder von "Stirb Langsam"...

                        Inhalt:
                        Joe Hallenback (Bruce Willis) ist ein abgefuckter Privatdetektiv in Los Angeles. Als er einen Überwachungsjob einer Stripperin (Halle Berry) annimmt und diese bei einem Attentat stirbt, macht sich Joe zusammen mit dem Ex-Footballstar Jimmy Dix (Damon Wayans) auf die Jagd nach den Killern...

                        "Last Boy Scout" wird vom durchschnittlichen Fan von Actionfilmen des Öfteren einfach übersehen. Sehr schade, denn in Bruce Willis' Filmographie ist dieser Streifen eines der ganz grossen Highlights.

                        Regisseur des Werks ist Tony Scott, welcher Verantwortlich für manches alte und neue Action-Highlight ist, wie "Beverly Hills Cop", "True Romance" oder "Man on Fire". Und es ist echt schade, arbeiteten Willis und er später nicht mehr zusammen. Verantwortlich für das Drehbuch war der damals erst 30jährige Shane Black, welcher auch das Brain hinter der "Lethal Weapon"-Reihe war. Und als Produzent war Joel Silver am Werk. Fassen wir zusammen:

                        Bruce Willis + Tony Scott + Shane Black + Joel Silver = Grossartiges Action-Entertainment

                        Bruce Willis spielt seine Rolle als Verlierer so dermassen gut, man kann ihn sich nach einigen Minuten gar nicht mehr geduscht oder rasiert vorstellen. Und während die Sprüche, die Shane Black seinem Charakter in den Mund legt, bei ihm so herrlich staubtrocken rüberkommen, wären viele anderen Schauspieler in dieser Rolle so zur Witzfigur verkommen. Nicht so bei Bruce Willis, der lebenden Inkarnation von Zynismus und Coolness. Unterstützt wird Willis von einem gut aufgelegten Damon Wayans (seine Brüder sind verantwortlich für die Scary Movie-Reihe), einer noch jungen Halle Berry und einer Reihe von Schauspielern wie Bruce McGill, Taylor Negron, Kim Coates oder Badja Djola, welche die perfekten Bad Guy-Gesichter zur Geburt geschenkt bekommen haben.

                        "Last Boy Scout" ist spassig und zugleich äusserst brutal. Ob Nasenbein im Gehirn, verbrannte Körper, Schusswunden jeglicher Art oder überfahrene Menschen, Tony Scott lies fast keine Gelegenheit aus um seine Bösewichter ziemlich hart über den Jordan zu schicken. Ich würde übrigens die Ausstrahlung im Free-TV meiden, sind diese in der Regel um mehrere Minuten geschnitten.

                        Fazit: "Last Boy Scout" ist ein Film, der heute so nicht mehr gedreht würde, denn diese zynisch-witzige Art des brutalen Actionkinos ist seit Jahren tot. Schade. Ein äusserst geiler Streifen und für mich eines der Highlights meiner Filmsammlung.

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                          Ich freute mich echt auf dieses Werk. Der umstrittene deutsche Regisseur Uwe Boll in Zusammenarbeit mit IKEA-Mann Dolph Lundgren. Was war ich doch gespannt auf das Endresultat dieses Joint Ventures.

                          Inhalt:
                          Ex-Soldat Granger (Dolph Lundgren) geniesst das stille Grosstadtleben in Vancouver und unterrichtet Kinderkarate. Eines Nachts wird er jedoch in seinem Haus von einer Gruppe maskierter Männer angegriffen und von einer geheimnisvollen Frau durch ein Wurmloch zurück ins Mittelalter gezogen...

                          Uwe Boll's "Darfur" war ein richtig derber Schlag in die Magengrube. Selten hat ein Film mich so dermassen mitgenommen. Ein kleines Meisterwerk. Eigentlich unglaublich, ist derselbe Mensch verantwortlich für "In the Name of the Kings 2", die Fortsetzung von "In the Name of the King" mit Jason Statham aus dem Jahr 2007. Statham konnte er sich für dieses Sequel jedoch nicht mehr leisten, betrug das Budget noch geschätzt 7 Millionen Dollar (der Erstling hatte ein Budget in der Höhe von 60 Mio. US-Dollar).

                          Dolph Lundgren ist als Hauptdarsteller eines Actionstreifens grundsätzlich eine Bank. Man weiss, was man kriegt, wenn man den grossen Schweden engagiert. Und an ihm scheitert der Film auch nicht. Auch der Rest der grösstenteils unbekannten Darsteller sind keinen Totalausfälle, wie es sie vor gut zehn Jahren noch in den bulgarischen Seagal-Produktionen zu Hauf zu sehen gab. Mit einem gescheiten Drehbuch wäre hier vielleicht wirklich noch was dringelegen...

                          Hätte, wäre, wenn... Denn hier scheitert der Spass. Alleine die Idee, ein Wurmloch von Grangers Wohnzimmer direkt ins tiefste Mittelalter in die Story einzubauen, wirkt wie die grösste Verarsche am Zuschauer - und zugleich wars für mich der grösste und einzige Lacher des Streifens. Wie hätte man dies retten können? Nun, indem der Darsteller aus unserem Jahrhundert sich im Mittelalter nicht zurecht findet, sich fragt, warum was passiert ist, vergleiche mit unserer Gegenwart anstellt, etc. Nichts dergleichen passiert. Granger landet im Mittelalter und agiert, als wäre dies das normalste der Welt.

                          Auch der sonstige Verlauf der Geschichte ist einfach nur lächerlich. Ich an Grangers stelle wäre kurz vor dem Endfight zurück in meine Realität gesprungen, hätte mich mit einigen Schusswaffen und Explosives ausgestattet und hätte den ganzen Wald so dermassen auseinandergerupft, dass jeder grüne Politiker direkt in ein Schock-Koma gefallen wäre. Aber ja, das wäre nur meine "pazifistische" Lösung gewesen. Boll hingegen schickt Granger durch einige todlangweilige und unmotivierte Fights gegen maskierte Männer oder äusserst schlecht animierte Monster.

                          Machen wirs kurz...

                          Fazit: Finger weg. Boll beweist mal wieder, dass er sich traut, richtig schlechte Ware auf den Markt zu bringen. Schade, denn der Mann kann mehr...

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                            Es gibt Promis, die schliessen sich fragwürdigen Privatsendern an und lassen sich im australischen Dschungel zum Affen machen um zumindest für zwei Wochen wieder einen gewissen Grad an Popularität zu erreichen. Joaquin Phoenix steht jedoch am anderen Ende der Erfolgsskala. Seine Filmografie lässt sich mehr als nur sehen. "8mm", "The Village", "We own the Night", Oskar-Nominierung für "Walk the Line" und "Gladiator". Doch dann änderte Phoenix seinen Kurs...

                            Inhalt:
                            Als Schauspieler Joaquin Phoenix im Herbst 2008 das Ende seiner Acting-Karriere und zugleich den Start seiner Rap-Karriere ankündigte, schlug diese Meldung ein wie eine Bombe. Doch mit Phoenix ging es danach Bergab. Man vernahm Meldungen über äusserst bescheidene Konzerte mit einem von der Bühne stürzenden und Zuschauer anpöbelnden Phoenix, der einiges an Gewicht zugelegt und sich mit fettigen Haaren und zotteligem Bart ein äusserst groteskes Erscheinungsbild zugelegt haben soll. Der schräge Auftritt bei David Letterman bestätigte endgültig der Welt - Joaquin Phoenix ist am Ende...

                            Welchen Teufel Phoenix auch immer geritten hat dieses Projekt durchzuziehen, er verdient damit meinen grössten Respekt. Zwei Jahre liess Phoenix die Öffentlichkeit im Glauben, wirklich dieses abgewrackte Stück Menschenfleisch zu sein, welches er darstellte. Das Resultat ist ein äusserst gut unterhaltender Streifen, der den schmalen Grat zwischen Dokumentation und Comedy beschreitet.

                            Joaquin Phoenix spielt sein "Ich" mit äusserster Hingabe. Alleine seine körperliche Veränderung, die Gewichtszunahme, zwei Jahre lang täglich den Bad Hair Day zu zelebrieren und während dieser Zeit nicht in der Lage zu sein, andere Rollen annehmen zu können. Phoenix opferte viel. Respekt. Interessant war es auch, viele weitere Stars der Film- und Musikszene (P. Diddy, Ben Stiller, Edward James Olmos, u.a.) zu sehen. Und noch immer bin ich nicht sicher, welche der Szenen mit diesen Stars gestellt war und welche nicht. Zusammengearbeitet hat Phoenix mit seinem Schwager Casey Affleck (Bruder von Ben Affleck), welcher die Regie über "I'm still here" inne hatte.

                            Diese Mocumentary ist ein kleines Meisterwerk, welches vielleicht nicht für den urbanen Bierabend mit Freunden gemacht ist. Zwar geht Phoenix so weit, dass er bei einigen Szenen "Borat" die imaginäre Hand schüttelt, in der nächsten Szene jedoch schon wieder den kaputten Penner spielt, der einst ein Star war und nun Koks von den Titten einer Prostituierten snieft. Faszinierend, wie sehr Phoenix sich in gewisse Szenen reinsteigern konnte, so dass ich zumindest nicht mehr sicher war, ob dies wirklich alles ein grosser und langer Aprilscherz war oder nicht. Der Auftritt bei David Letterman war für mich eine der komischsten Szenen der letzten Jahre überhaupt.

                            Wenn das Ziel dieses Werks war, die Mechanismen der Unterhaltungsindustrie aufzuzeigen, zu beweisen, wie schnell man sich absichtlich "grounden" kann, wie sehr die Öffentlichkeit Druck auf einen Menschen ausüben kann, dann hat der Film seine Mission erfüllt.

                            Fazit: "I'm still here" ist ein äusserst unterhaltendes Filmphänomen mit einem grossartigen Joaquin Phoenix und vielen Gaststars mit ebenso überzeugenden Auftritten.

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                              Pixar, Dreamworks und Disney. Diese drei Filmstudios bereicherten unser Filmleben in den letzten Jahren mit lustigen Werken wie "Ice Age", "Madagaskar" oder "Findet Nemo". Als mir "Ronal der Barbar" ans Herz gelegt wurde, ein mir völlig unbekannter Titel, rechnete ich mit einem Film dieses Niedlichkeitsgrades. Denkste...

                              Inhalt:
                              Der kleine und schmächtige Ronal gehört offiziell zum mächtigen Volk der Barbaren, wird von seinem Tribe wegen seiner Statur und seiner Tollpatschigkeit jedoch eher belächelt als bewundert. Als sein Dorf vom bösen Lord Volcazar überfallen und die Barbaren gefangen und entführt werden, liegt es am kleinen Ronal, sein Volk zu retten...

                              Ich hab diesen Film Anfang Januar gesehen und bekomme ihn nicht mehr aus dem Kopf. Die Story, die Zeichnungen, die Dialoge. Mein Gott. Ronal ist das Erwachsenen-Trickfilmerlebnis dieser Zeit!

                              Die Story ist eine klare Hommage an "Conan der Barbar" und "Der Herr der Ringe". Auch hier ist eine kleine Truppe unterwegs um ein MacGuffin zu suchen, welches dem Guten zum Sieg verhelfen soll. Jedoch, während im Fantasybereich alles doch ganz sauber vonstatten geht, ist dies beim vorliegenden Film nicht der Fall. Die Barbaren werden als metro-/bi-sexuelle Meute dargestellt, welche besser posieren als Heidi Klums Topmodels. Elben gibts hier auch - nur scheinen diese mehr als nur ein wenig rosarot angehaucht zu sein. Geschlechtsmerkmale der Figuren werden äusserst übertrieben betont und in die Story integriert. Die Dialoge sind derb und richtig herrlich primitiv. Das fetzt dir echt den Tanga aus der Ritze!

                              "Ronal der Barbar" ist übrigens eine dänische Produktion - und sollte jemand tatsächlich den Film im O-Ton hören, kommt der in den Genuss der Stimme von RTL Dschungelcamp- und Ex-Hollywood-Diva Brigitte Nielsen. Jedoch empfehle ich dringend die Deutsche Synchro von Ronal - die Sprüche hauen einfach jeden weg, bleiben im Gedächtnis haften und werden Teil eures Wortschatzes.

                              Fazit: Ich hoffe, eure Auren hiermit genug penetriert zu haben. Holt euch ein Sixpack Bier und schaut euch Ronal an. Dieser Streifen ist's einfach wert.

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                                über Drive

                                Es passiert nicht mehr so häufig, dass ich mich auf einen Film dermassen freue wie auf "Drive". Zuviel liebloser Schrott wird in den Lichtspielhäusern dieser Welt gezeigt. "Drive" verspricht dem Zuschauer jedoch einen hochstehenden benzinhaltigen Actionthriller.

                                Inhalt:
                                Ein namenloser Hollywood-Stuntman arbeitet nachts noch als Fluchtfahrer für bezahlendes kriminelles Gesindel. Als er seine Nachbarin Irene und ihren Sohn Benicio kennenlernt, kommen in dem kalten Fahrer Liebesgefühle hoch. Als jedoch Standard, der Mann seiner Angebeteten, aus dem Gefängnis entlassen wird und zusammen mit seiner Familie von dem örtlichen Mafiamob bedroht wird, sieht der Fahrer nur eine Möglichkeit um Irene und Benicio zu schützen...

                                Wer Anfang des Millenniums im Kino war und sich "Remember the Titans" angesehen hat, hätte wohl nicht gedacht, dass aus dem polkasingenden blauäugigen Grinsetypen dereinst ein grosser Schauspieler entwächst. Ryan Gosling spielt die Hauptrolle in diesem Werk, welches die Zuschauer eventuell ein wenig hinters Licht führt, deutet der Filmtitel doch eher auf einen Kracher im Stile von "Fast & Furious" hin, was jedoch gar nicht der Fall ist. Gosling, der im Film gefühlte hundert Worde spricht, hinterlässt der Filmwelt eine Performance, welche Seinesgleichen sucht. Fast unmenschlich anmutig agiert Gosling, um Worte verlegen, mit seiner Mimik mehr aussagend als zehn Frauen mit ihren Stimmen. Wahnsinn. Ein ganz grosser Auftritt eines Hollywood-Stars, dessen Stern noch immer erst am Aufgehen ist.

                                Neben Gosling wurde eine Truppe von Schauspielern gecastet, welche nicht die ganz grossen Namen Hollywoods repräsentieren, jedoch schauspielerisch eine gute bis sehr gute Leistung in ihre Vita aufnehmen dürfen. Allen voran Carey Mulligan als Gosling's Love Interest, welche ihre Rolle überraus süss spielt. Kaden Leos spielt deren Sohn Benicio und gehört glücklicherweise zu den Kinderdarstellern, deren Schauspiel nicht zu nerven, sondern zu gefallen wissen. "Malcolm in the middle" und "Breakind Bad"-Star Bryan Cranston wirkt leider ein wenig verschwendet, aber es war schön, ihn in einer Nebenrolle zu entdecken. Ron Perlman hat zwar einige Lowlights in seiner Filmografie (z.B. Police Academy 7), ist aber ein Darsteller, welcher alleine durch seine Präsenz in den Zuschauerreihen unbehagen auslösen kann. Schön, ihn in "Drive" agieren zu sehen. Starker Auftritt. Mir völlig unbekannt war Albert Brooks, welcher der Bad Guy des Films schauspierisch so richtig zelebriert. Eine beinahe unheimliche Performance einer Figur, welche zu extremen Gewaltausbrüchen neigt.

                                Und hier sind wir zur Weggabellung: Gewalt. "Drive" ist ein äusserst stiller Film, der zu Beginn einen ganz netten Weg geht. Der Zuschauer springt in der ersten Hälfte des Films auf den Romantik-Zug und wird durch äusserst rabiate Gewalt aus dieser schönen Welt herausgerissen und durch optisch klar dargestellte Morde so richtig geschockt. Wer Blut nicht verträgt, sollte den Kinosaal besser gar nicht erst betreten.

                                Mir sind vorherigen Filme vom dänischen Regisseur Nicolas Winding Refn noch unbekannt, doch ich werd jetzt sicher mal einen Blick auf die "Pusher"-Reihe, "Valhalla Rising" oder "Bronson" werfen. Seine ruhige Art einen Film zu präsentieren und sein Gespür für den richtigen Soundtrack weiss sehr zu gefallen.

                                Fazit: Wer "Fast & Furious" sehen will, soll zu Hause bleiben. "Drive" ist ein anspruchsvoller Actionthriller mit vielen stillen Momenten, einigen äusserst coolen, wiederrum einigen äusserst brutalen Szenen - und einem Soundtrack, welchen ich wärmstens empfehlen kann.

                                Es grüsst
                                DomPatHug

                                • Mir gefällts. Kutcher ist in seiner Rolle äusserst symphatisch. Doch, me likes. Tschuldigung :)

                                  • Sind doch nur Happy Potter Fans, welche uns den Spass verderben wollen..

                                    • Die meisten neuen Streifen wirken einfach lieblos und effektüberladen. Ging dieses Jahr auch nur etwa 5 Mal ins Kino - früher, als ich noch ein armes Schülerdasein fristete, war ich mindestens 50ig Mal im Kino......

                                      • Die Show in Ehren, aber gealtert ist sie nicht gut.

                                        • What about Seagal? Seine in "Nico" noch dünnen Haare wurden dicker und dicker (so wie auch er), seine Haarlinie änderte sich komplett und nach Exit Wounds scheint Seagals "Frisur" sowieso ein seltsames Eigenleben entwickelt zu haben.

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                                            Wenn man Bruce Springsteens Song "Into The Fire" mag, dann irgendwie auch diesen Film. "Im Feuer" ist zwar etwas vorausschaubar, aber gut gespielt und geht dann doch irgendwie an die Nieren.

                                            • Der Vin Diesel trägt meinen Vornamen in den Fast-Filmen, aber leider mit "c" geschrieben, deshalb nur minimale Freude diesen Namen zu hören. :)

                                              • Wer hätte gedacht, dass aus diesem nervenden Kerl in "Remember The Titans" so ein feiner Schauspieler wird. Ich mag ihn.

                                                • So schade. Einer meiner ganz grossen Helden :(