Filmtoast - Kommentare

Alle Kommentare von Filmtoast

  • 7
    über Hunger

    [...]Hunger lässt sich Zeit, viel Zeit. Und trotz seiner Länge wird der Film nie langweilig. Eine gewisse Spannung liegt durchweg in der Luft. Ständig fragt man sich: wo soll das noch hinführen? Die permanent-hektische Tonalität mag den einen oder anderen stören, da sie weder abebbt noch nennenswert ansteigt. Dennoch sorgt diese Stimmung dafür, dass man mit der Hauptdarstellerin mitfiebert und jederzeit wissen will, wie es weitergeht – und nicht wie viele Minuten noch verbleiben, bis der Abspann läuft.

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    • 6

      [...]Der Super Mario Bros. Film ist kurzweilig und voller Liebe für die Spielereihe. Die jetzige Nintendo-Switch-Kids-Generation wird man voll abholen – ihre Eltern, die auf dem Gameboy oder N64 den knuffigen Klempner aus Brooklyn lieben gelernt haben, nur bedingt. Und wer als Fan anderer Filme des Studios ohne Bezug zur Marke Super Mario ins Kino kommt, der wird von der Belanglosigkeit abseits des Fanservice erschrocken sein.

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      • 4

        Fast vergessen und das hat seine Gründe: Sean S. Cunninghams günstig produzierter Mockbuster Deep Star Six ist ein über weite Strecken belangloser Unterwasser-Sci-Fi-Film, der kaum Spannung, Emotionen oder Interesse an den Charakteren und ihrer Lage aufkommen lässt.

        Wäre da nicht die ordentliche letzte halbe Stunde, in der der Film endlich als Horrorfilm auftritt, könnte man diesen Film heutzutage wirklich niemandem mehr empfehlen. So sollten zumindest Genre-Fans mal reinschauen, wenn sie sich für Unterwasser-Horror interessieren.

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        • 7

          [...]Eine weitere FX-Produktion ergänzt das Angebot von Disney Plus in der Tiefe. Sicherlich kein Programm für das Mainstream-Publikum und auch innerhalb des eigenen Genres kein Meilenstein. Dennoch ist es wieder einmal ein ansehnlicher und streckenweise auch mitreißender Beitrag zu einem Thema, das jede Form der Aufmerksamkeitsmehrung verdient! Kindred ist in den dramatischen Momenten immer dann am Stärksten, wenn man sich nicht auf altbewährte Erzählmuster verlässt. Das ist zwar nicht so häufig der Fall. Wenn, dann wirken die Szenen aber umso stärker – auch dank der Performance der Hauptfigur.

          • 6

            [...]Für Ninjafilm-Fans älteren Jahrgangs zählt American Fighter sicherlich auch heute noch als unkaputtbarer Klassiker seines Genres und als einer der besten Actionfilme aus dem Hause Cannon Films. Das jüngere Publikum wird sich ob der eher unspektakulären Action und der Anhäufung damals gängiger Klischees wohl die Nase rümpfen. Dies ist kein Film, der sich heutzutage noch wirklich neue Fans erkämpfen könnte. Sein Zielpublikum dürfte er aber noch problemlos erreichen, was dann doch für einen gewissen Grad an Qualität spricht.

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            • 9
              über Beef

              [...]Zehn Folgen mit gut 30 Minuten, aber vollgepackt mit Beobachtungen, feingeistigen Humor-Spitzen und Absurditäten: BEEF ist ein kleiner Volltreffer und unterstreicht einmal mehr die Ausnahmestellung, die A24 inzwischen hat. Bei den Hauptdarstellern hat man den Jackpot geknackt und auch die Nebenfiguren bekommen viel Raum zum Glänzen. Die Richtung, die der Plot im Verlauf immer wieder wechselt, birgt zudem auch überraschende Wendungen und WTF-Momente. Aufgrund der Kürze ist die Miniserie ein exzellenter Binge, aber vergessen wird sie nicht gar so schnell haben. Wut ist nur ein vorübergehender Bewusstseinszustand, aber das positive Gefühl, das bleibt hängen.

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              • 3

                [...]Jeffrey Walkers Film hat beileibe noch andere Probleme als seine flache Optik und seine uninteressante Präsentation. Über die eindimensionalen Figuren und die Fehlcastings von Legenden wie Waltz sei an dieser Stelle geschwiegen. Vermutlich sagt es genug über The Portable Door aus, dass man ihn kaum besprechen kann, ohne den vorherrschenden Missstand von Streamingangeboten an sich anzusprechen. Doch seine Schwächen stehen emblematisch für alles, was im Filmgeschäft aktuell falsch läuft. Jeder Frame stinkt nach Fließbandproduktion, das Staunen ist der Ermüdung gewichen, sogar der Blechmann hat mehr Herz. Man fühlt sich nach der ersten Minute bereits übersättigt und möchte umschalten. The Portable Door ist nicht der schlechteste Film des Jahres, aber einer der egalsten. Das wäre eventuell sogar schlimm, wenn man sich zwei Stunden nach dem Abspann noch an ihn erinnern könnte.

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                • 4

                  [...]99 Moons gefällt mit seinem interessanten Einstieg und der tollen Dynamik zwischen Bigna und Frank. Auch die Ästhetik des Films kann durchaus überzeugen, Bilder und Musik passen immer perfekt zueinander. Doch leider krankt das Liebes-Drama vor allem beim Script, denn wirklich neu und somit spannend ist die Geschichte des ungleichen Paares leider nicht erzählt.

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                  • 5

                    [...]Im Endeffekt dürfte Cocaine Bear wohl am ehesten das Trash-gestählte Sharknado-Publikum anziehen, aufgrund seiner schier unglaublichen Hintergrundgeschichte aber sicherlich auch einen Teil des Mainstream abholen. Den beinharten Fans von Splatter-Comedy wird die etwas unausgegorene Mischung wohl zu harmlos sein, auch wenn das Blut ordentlich spritzt und die Gliedmaßen durch die Gegend fliegen – qualitativ hat man das nämlich schon öfters weitaus besser gesehen. Hier eine unbedingte Empfehlung auszusprechen wäre deswegen auch zu viel des Guten. Wer aber seine Erwartungen etwas runterschraubt und sich ein paar gute Lacher, gerne makaber, abholgen möchte, kann sich den Kinobesuch eventuell mal vormerken. Cocaine Bear gehört, egal wie man es dreht und wendet, sicherlich zu den seltsamsten Filmen des noch jungen Jahres 2023.

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                    • 8

                      [...]Was für eine schlichte Schönheit: Mit She said setzt die deutsche Schauspielerin und Regisseurin Maria Schrader dem Investigativ-Journalismus und der herausragenden Arbeit von Jodi Kantor und Megan Twohey ein filmisches Denkmal im Stile des Oscar-Gewinners Spotlight (2015).

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                      • 8

                        [...]Der Auftakt ist vielversprechend. Doch die Serie muss erst ihren Weg finden, so wie die Akteure allesamt auch erst auf die sich verbreitenden titelgebenden Kräfte reagieren müssen. Neun Folgen sind viel Zeit, aber nach den ersten drei Folgen befindet man sich gefühlt noch irgendwo zwischen den Stühlen. Wenn Die Gabe das volle Potenzial der Vorlage ausschöpft und die Balance zwischen den zahlreichen spannenden Einzelsträngen hinbekommt, dann kann hier ein Serienhighlight des ersten Halbjahrs drin sein. Doch auch ein Scheitern, sollte man sich in den eigenen Ambitionen verzetteln, ist noch nicht auszuschließen. Wir vertrauen den Machern und geben vorsichtig zu diesem Zeitpunkt eine klare Empfehlung in die neue Serie einzusteigen!

                        • 8

                          [...]Kill Boksoon ist ein starker Netflix-Film, der sich glücklicherweise nicht wie ein Netflix-Content-Produkt, sondern wie eine organisch entstandene Produktion aus Südkorea anfühlt. Action und Dramaturgie sind leicht over the top, wie man es eben von ostasiatischen Action-Filmen kennt. Handwerklich ist der Film über jeden Zweifel erhaben. Viele Szenen und Figuren wird man im Gedächtnis behalten und die 137 Minuten sind ausnahmsweise einmal keine Sekunde zu lang. Kurzum ein Must-See für die Action-Fans unter den Netflix-Abonnenten.

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                          • 7

                            [...]Brendan Fraser trägt Aronofksys Neuling auf seinen prothesenbebauten Schultern. Diese wuchtige Performance, zurecht von Kritik und Publikum gelobt, bietet einen herausragenden Anker für ein atmosphärisch dichtes Kammerspiel. Auch der Nebencast, insbesondere Hong Chau als Liz, überzeugt und trägt Samuel D. Hunters starkes Drehbuch außergewöhnlich vor. Wacklig sind allerhöchstens einige nicht konsequent durchgeführte Regieentscheidungen und wenige Momente, in denen The Whale sich nicht sicher ist, welchen Nerv er treffen möchte. Etwas mehr Zurückhaltung wäre eine geeignete Devise gewesen. Doch auch so kann der Film vollends überzeugen und ist einen Kinobesuch allemal wert, und sei es nur für die Schluchzer im Saal, die den Abspann begleiten werden.

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                            • 8
                              über Silo

                              [...] Zehn Folgen wird die erste Staffel haben, zwei liegen diesem ersten Eindruck zugrunde. Es ist dementsprechend früh für eine Wertung, aber das Bauchgefühl sagt, dass die Macher wissen, wo sie hinwollen und der Erfolg der Vorlage stimmt ebenfalls optimistisch. Die Figuren werden gut eingeführt, die Spannung ist sofort da und lässt einen nicht mehr los. So muss ein Serienauftakt sein. Lediglich Leuten mit Angst in engen Räumen sollte man eine Warnung mit auf den Weg geben. Ansonsten darf sich jeder ab dem 5. Mai guten Gewissens dieser Dystopie hingeben.

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                              • über 1923

                                [...] 1923 erweitert – so lässt es zumindest der erste Eindruck prognostizieren – das Western-Universum des Taylor Sheridan um ein weiteres, sehr interessantes historisches Kapitel. Dabei überzeugen auch hier wieder die Stars, die Atmosphäre und der realistische Eindruck der historischen Hintergründe. Man ist nicht ganz so schnell emotional nah an den Protagonisten dran, wie in 1883. Außerdem wirkt es so, als habe man hier das Tempo etwas zu gemächlich gewählt. Womöglich wollte man damit das Publikum wieder mit den fantastischen Aufnahmen hypnotisieren. Das gelingt in Ansätzen, aber mit etwas mehr Druck auf dem Gaspedal, hätte sich der Sog wohl genauso aufgebaut und würde nicht zur streckenweise Langatmigkeit tendieren.

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                                • 8

                                  [...]Die italienische Serie The Good Mothers hat nicht nur die Berlinale-Serien-Jury überzeugt, sondern mit ihrem Auftakt auch den Rezensenten. Die Figuren sind interessant, sodass man nach dem Auftakt gern mehr über sie erfahren möchte. Außerdem hinterlassen alle Darsteller:innen einen starken Ersteindruck. Darüber hinaus ist trotz der wahren Umstände hier nach ein bisschen Anlauf Spannung da, sodass man unbedingt wissen möchte, ob und wie es gelingen wird, das System von Innen zu vernichten. Fans von Stoffen, die auf Tatsachen beruhen, kommt an diesem Format 2023 nicht vorbei.

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                                  • 7

                                    [...]Großartige erste, halbherzige zweite Hälfte. Wortwörtlich „Hit and Miss“. Emergency Declaration weiß gekonnt für Spannung zu sorgen, nur verliert sich der Film ab dem Midpoint in redundanten Twists, falschen Prioritäten, Melodrama und zieht sich künstlich in die Länge. Besonders der Schlussakt stellt die vorherige tolle Immersion auf die Probe. Man muss viel schlucken, um am Ball zu bleiben, beispielsweise sind handlungsführende Plot Holes schwer zu übersehen.

                                    Wer den Schalter jedoch umlegen kann, mit zunehmend absurden Kalamitäten bei gleichbleibend rasantem Pacing keine Turbulenzen hat, wird trotzdem eine Menge Spaß mit einem intensiven Thriller über den Wolken haben. Allein für die erste Hälfte lohnt es sich!

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                                    • 7

                                      [...]Ambush – Kein Entkommen! ist ein sehr moderner Kriegsfilm mit tollen Effekten und atemberaubender Action. Auch den Verzicht auf zu viel Patriotismus und fehlende Loblieder auf den Dienst an der Waffe muss man positiv hervorheben. Zum Finale leidet der Film dann aber unter Ladehemmungen und Abnutzungserscheinungen. Weniger Zeitlupe und mehr Story-Fortschritt, das wäre hier die beste Taktik gewesen!

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                                        [...]Unkreativ, lieblos gestaltet, vom Content-Brei im Realfilm-Sektor des Streaminganbieters nicht zu unterscheiden; Der Elefant des Magiers ist Netflix-Kino, wie wir es hassen. Ein Film der Woche, der nach fünf von sieben Tagen bereits vergessen ist, um pünktlich zum Freitag Platz für den nächsten 100-Minuten-Zwieback zu machen. Perlen wie Klaus oder Ich habe meinen Körper verloren wirken im Katalog beinahe schon wie versehentliche Ausrutscher. Dabei sind sie eine freundliche Erinnerung daran, dass auch eine kaputte Uhr zweimal am Tag richtig geht. Wendy Rogers hingegen zeigt eindrucksvoll, wie genau es nicht gemacht wird. Der Film ist eine Enttäuschung auf ganzer Linie und kann das märchenhafte Versprechen, das er zu machen versucht, nie einlösen. Nach über 100 quälenden Minuten bleibt ein großes Nichts in Form eines Vorschauclips auf der Netflix-Startseite, bei dem ich mich wahrscheinlich schon nächste Woche fragen werde: „Habe ich den eigentlich schon gesehen?“

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                                          [...]Zwar wirkt der Film streckenweise etwas konzipiert und die Dialoge zu Beginn des Films vielleicht noch etwas gestellt, dennoch zieht der überzeugend spielende Cast das Publikum schnell in die Handlung. Alles in allem ist Nichts, was uns passiert ein Film, der für ein wichtiges Thema sensibilisiert und viele Perspektiven einschließt.

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                                          • 9

                                            [...]Bei Poker Face denken wohl die meisten aktuell an den Lady Gaga Song. Doch wenn sich noch weiter herumspricht, wie kultverdächtig die gleichnamige Serie von Knives-Out- Macher Johnson ist, dann wird bald die Peacock-Show dem Popsong den Rang ablaufen. Die Serie ist originell, fantastisch gespielt und liebevoll präsentiert – und das Beste: bereits jetzt ist eine weitere Staffel in der Mache, sodass weiter am Kultstatus gearbeitet werden kann. Eine der eindeutigsten Must-See-Empfehlungen im noch jungen Serienjahr 2023.

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                                              über Tetris

                                              [...]Abseits kleiner thematischer Schwächen bietet Tetris einen spaßigen Trip zum Ende der 1980er. Mit einem energiegeladenen Taron Egerton, einem verspielten, nostalgischen 8-Bit-Stil und einigen Ohrwürmern im Soundtrack („Final Countdown“ und „I need a Hero“) kreiert Jon S. Baird eine stimmungsvolle Geschichte über eines der größten Spiele aller Zeiten. „Kann ein Film über Tetris wirklich aufregend sein?“ Die Antwort lautet: auf jeden Fall! Es ist ein kurzweiliges Vergnügen für alle, die mit dem Spiel großgeworden sind. Und die öden Unternehmenspraktiken werden hier wirklich unterhaltsam abgebildet.

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                                              • 5

                                                [...]Die Spur der Knochen beginnt ambitioniert und kann in der ersten Hälfte sowohl inszenatorisch, als auch erzählerisch durchaus überzeugen. In der zweiten Hälfte fällt die Qualität leider merklich und der Film verkommt so zu einem generischen Thriller. An den schauspielerischen Leistungen eines Álvaro Morte liegt es nicht, dass Die Spur der Knochen nicht vollends überzeugen kann. Vielmehr zeigt Morte eine große Bandbreite seines Schauspieltalents und ist definitiv das Highlight in einem dann doch eher mittelmäßigen Film.

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                                                • 5

                                                  [...]Raven’s Hollow gelingt es nur zeitweise, eine ebenso märchenhafte, wie unheimliche Atmosphäre zu verströmen, wie Genreprimus Sleepy Hollow. Der Film krankt dann jedoch ausgerechnet an seiner Hauptfigur, den teils lächerlichen Effekten und seiner platten Handlung. Fans von E. A. Poe und folkloristisch angehauchten Schauergeschichten können aber durchaus einen Blick riskieren.

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                                                  • 3
                                                    über Noise

                                                    [...]Noise fehlt es nicht nur an Spannung, sondern vor allem an einer interessanten Geschichte. Die Idee hat Potenzial und gute Ansätze, welche allerdings nicht wirklich komplett zu Ende gedacht wurden. Die Figuren bleiben größtenteils blass und uninteressant, was es schwierig macht, einen Anreiz zu finden, mit ihnen mit zu fiebern. Einzig Sallie Harmsen und ihre Performance sind ein kleiner Lichtblick. Was bleibt, ist ein nicht wirklich erinnerungswürdiger Thriller ohne Thrill. Hier werden viele Ideen in einen Topf geworfen und einfach zu inkonsistent und inkonsequent durchgeführt. Auch wenn die Floskel etwas abgenutzt ist, hätte Noise wahrscheinlich als komprimierter Kurzfilm besser funktioniert.

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