Filmtoast - Kommentare
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Alle Kommentare von Filmtoast
[...]1883 ist ein ambivalentes Western-Epos im Serienformat, das großen Kinofilmen in nichts nachsteht. Man muss nicht mal die Serie, deren Prequel man hier vorfindet, kennen, um binnen weniger Szenen schon voll gebannt zu sein. Ein Roadtrip der Extraklasse mit einem Cast, der von Sam Elliott angeführt wird, der für diese Rolle geboren wurde. Die zeitlosen Botschaften und gesellschaftskritischen Aspekte sind noch die Kirsche auf der Sahnetorte. Kurzum: ein Serienhighlight und ein starkes Argument für den neuen Streamingdienst.
[...]Die erste Stunde ist ein Vergnügen, über das Schlussdrittel darf man geteilter Meinung sein. Letztlich ist Barbarian kein weiterer Fingerzeig im elevated-horror-Bereich, sondern mehr ein überdurchschnittlicher aber klassischer Splatter-Streifen. Mit der richtigen Erwartungshaltung hat man einen kurzweiligen Abend mit einem handwerklich gut umgesetzten Horrorfilm. Bill Skarsgård und seine Co-Stars halten das Publikum bei der Stange und die Optik stimmt auch. Schade nur, dass da noch mehr drin gewesen wäre.
[...]Das Prequel ergänzt das Witcher-Universum beim Streamingdienst mit dem roten „N“ mit ein paar kleinen Abstrichen perfekt. Die Wartezeit bis zum kommenden Sommer, wenn Staffel 3 erscheint, wird damit ein Stück weit erträglicher. Fans bekommen genau das, was sie sich erhofft haben: Es wird wieder reichlich blutig, stellenweise skurril und auch mal lustig – und trotzdem geht die Geschichte dieser Miniserie mitunter sogar mehr ans Herz als die Hauptserie. Da Nicht-Kenner der Videospiele oder der Serie mit Hexer Geralt ohnehin nicht die Zielgruppe sind, kann man eigentlich davon ausgehen, dass all diejenigen, die The Witcher: Blood Origin schauen, eine gute Zeit haben werden. Und für zwischen den Feiertagen haben die kompakten vier Folgen auch genau die richtige Länge.
[...]Leichtfüßig, rasant und nicht ohne Spannung kommt unverhofft The Recruit bei Netflix noch vor dem Jahreswechsel ums Eck. Mit einem charismatischen Protagonisten und einem halben Dutzend weiterer Sympathieträger legt der Streamingdienst ein starkes Debüt im hart umkämpften Markt der Agentenserien hin. Es ist natürlich kein Kandidat für etwaige Bestenlisten, aber eingedenk dessen, was Netflix schon an deutlich ambitionierteren Projekten an die Wand gefahren hat, ist es erfrischend zu sehen, dass mit leichtem Drehen an Stellschrauben in einem übersättigten Genre doch noch was zu holen ist. Von diesem Agenten-Novizen darf man gern mehr erzählen!
[...]Zwar geht es in dieser Serien-Produktion nicht ausschließlich um die Glaubensansätze der mormonischen Kirche, sondern natürlich – wie der Name besagt – auch um einen Mord nach wahren Begebenheiten. Allerdings nehmen sie in dem Siebenteiler eine besonders einnehmende Position ein und der Kriminalfall rückt ein Stück in den Hintergrund.
Somit werden besonders Menschen die eine ähnliche Faszination für Religion teilen, wie Hauptdarsteller Andrew Garfield, auf ihre Kosten kommen. Wer nicht so sehr für Spiritualität brennt, aber Bock auf True-Crime hat, sollte vielleicht eher einen Blick auf die kürzlich erschienene Serie Candy werfen.
[...]Der zweite Fall von Benoit Blanc ist deutlich anders als der erste. Das ist gut so, wenngleich es nicht jedem schmecken wird. Die Pointen sitzen, die Gags zünden, die Botschaft kommt an. Glass Onion ist einer der unterhaltsamsten Filme des Jahres. Keiner der Stars im Cast ist verschwendet und wer sich auf die Holzhammer-Gesellschaftssatire und die Laufzeit einlassen kann, der hat einen fantastischen Filmabend. Ob die Reihe jedoch ein weiteres Mal einer Neuerfindung standhalten wird, muss sich noch zeigen. Im Endeffekt ist der neue Teil nicht ganz so gut, wie der Überraschungshit Knives Out. Aber allen Unkenrufen zum Trotz, hat auch unter der Netflix-Ägide Rian Johnson mal wieder geschafft, die Balance zwischen Brechen mit der Erwartungshaltung und sich selbst treu zu bleiben, zu wahren.
[...]Klassisch, konventionell – aber definitiv nicht unspannend! Treason ist eine kompakte, bewusst kleingehaltene Spionagegeschichte, die wahrscheinlich auf wenig Aufmerksamkeit stoßen wird. Doch wer die Miniserie bei Netflix startet, der wird mit drei Stunden Spannung belohnt. Über die Geschichte wird man im Nachhinein nicht weiter sinnieren und auch die ein oder andere Logiklücke rüttelt am Gesamteindruck. Wer jedoch dem Agenten-Genre generell zugeneigt ist, der kann getrost einen Blick wagen. Die Mankos halten sich im überschaubaren Rahmen, sodass gute, kurzweilige Unterhaltung garantiert ist.
[...]Nicolas Gessners Mörder hinter der Tür ist ein spannendes Psychoduell zwischen zwei Topschauspielern der 60er und 70er Jahre. Doch während Anthony Perkins seinem Rollenschema treu bleiben kann, muss Charles Bronson gegen sein Image anspielen – was nicht immer perfekt funktioniert. Dennoch bietet der Film exzellentes Schauspielerkino. Statische Kameraführung und das kammerspielartige Setting erinnern zwar stark an ein Theaterstück, dem steht indes die gelungene Montage gegenüber, die ein mehrmaliges Anschauen lohnenswert macht. Das Mediabook enthält neben einem englischsprachigen Audiokommentar des Regisseurs eine kurze, siebenminütige Einführung des französischen Filmhistorikers Jean-Baptiste Thoret. Doch vor allem der ungewöhnlich ausführliche Text von Stefan Jung im Booklet liefert eine Menge Informationen insbesondere aus psychoanalytischer und filmtheoretischer Perspektive. Mehr dazu auch in unserem Unboxing-Video auf unserem Youtube-Channel.
[...]Totenfrau ist eine sehenswerte Rachegeschichte. Eine herausragende Hauptfigur, das ein oder andere kreative Stilmittel und Erzähl-Gimmick, sowie das perfekt ausgespielte Alpen-Setting sorgen dafür, dass dieser Thriller über die sechs Folgen hinweg extrem gut unterhält. Lediglich wer mit der österreichischen Art und dem morbiden Anstrich ein Problem hat, wird hiermit wohl nichts anzufangen wissen.
[...]To kill or not to kill, that’s not a question! Mit Django – Die Totengräber warten schon liegt ein ganz besonders gelungener Italowestern in einer hervorragenden Edition vor. Der Film sprüht vor visuellem Einfallsreichtum, und lässt es auch an gut inszenierter Action nicht mangeln. Die Verweise auf das klassische Drama sind kunstvoll eingebunden und wirken an keiner Stelle künstlich aufgepfropft. Charismatische Darsteller runden das Paket ab, bestens ergänzt durch den ebenfalls gelungenen Score von Francesco De Masi. Das Bonusmaterial enthält unter anderem neben einem informativen Interview mit Kameraassistenten Roberto Girometti auch das Feature Strange Stories of the West mit etwas älterem Interviewmaterial mit Castellari und Franco Nero, das auch schon in der ersten Veröffentlichung des Films 2005, damals noch bei Koch Media, enthalten war. Mehr dazu auch in unserem Unboxing-Video auf unserem Youtube-Channel.
[..]Experiment misslungen, Patient tot? Nicht ganz, denn Kaleidoscope wird zumindest für Fans von Haus des Geldes und Co. ein paar gute Momente bieten. Schade, dass Esposito keine komplexere Figur spielen durfte, denn wer ihn beispielsweise in The Boys gesehen hat, weiß, dass er kaum Screentime braucht, um sich in den Vordergrund zu spielen. Am Ende ist diese Heist-Serie so früh im Jahr bereits ein erster Dämpfer im Netflix-Programm. Das Gute ist: es kann nun fast nur bergauf gehen in 2023.
[...]Ein symbolisches, poetisches und ehrliches Bild, das an die Werke von Ken Loach erinnert, der die Kämpfe der Mittelschicht und der Außenseiter ebenso einfängt. Nobody Loves You and You Don’t Deserve to Exist holt viel aus seinem nicht vorhandenen Budget heraus und ist damit ein Paradebeispiel für unabhängiges lokales Kino!
[...]Mit Sicherheit ist Der denkwürdige Fall des Mr. Poe kein schlechter Film. Doch von Regisseur, Stars und Prämisse darf man sich eigentlich wesentlich mehr erwarten. Und so wird es sich am Ende mit diesem Historienkrimi so verhalten, wie mit dem ebenfalls Star-gespickten The Devil All The Time: bereits wenige Tage nach dem Schauen, weiß man maximal noch die Besetzung. Von der Atmosphäre, die der Film recht schnell aufbauen kann, bleibt genauso schnell nichts mehr in Erinnerung. Und da auch das Ende eher einen faden Beigeschmack hinterlässt, fühlen sich die gut zwei Stunden im Nachgang noch um einiges langatmiger und zielloser an. Drei von fünf Toasts mag nun noch versöhnlich klingen. Doch bedenkt man, wie gesagt, das Potenzial des Projekts, dann kann am Ende nur eine ganz leise Empfehlung mit viel Vorbehalten aussprechen.
[...]Hypnotische Geschichte trifft auf die Rohheit des Nordic-Noir, trifft auf die Schonungslosigkeit moderner, sozialkritischer Milieustudien. Copenhagen Cowboy ist Indie-Kino im Serienformat. Nicolas Winding Refn macht seinem Ruf alle Ehre. Ein Projekt für Feuilletonisten, Serien-Gourmets und Fans der Entschleunigung. Nach den sechs Folgen ist man nicht schlauer als zuvor und ganz bestimmt sogar nicht glücklicher. Vielleicht ist man sogar verstört, abgestoßen oder fasziniert. Was man aber auf jeden Fall mitnimmt, ist etwas, das nur wenige Stoffe bei Netflix bieten: Anstoß zum Nachdenken und ekstatische Bilder mit Deutungsspielraum.
[...]Black Adam ist ein formelhafter Superheldenfilm mit ein paar guten DarstellerInnen, austauschbaren Figuren und jeder Menge uncanny und mittelmäßigen VFX und CGI. Die Handlung versucht zwar das Potenzial eine Abwechslung zum sonstigen Superhelden-Einheitsbrei zu bieten, entscheidet sich aber die meiste Zeit dazu auf Nummer sicher zu gehen. Doch bei all der negativen Kritik muss man sagen, dass nicht alles an dem Film schlecht ist. Seinen Unterhaltungswert findet Black Adam vor allem im Humor, im Gag-Timing und im Charisma der Darsteller. Wenn man über das eher uncanny CGI hinwegsehen kann, können die vielen Kämpfe im Film ebenfalls für Vergnügen sorgen. Alles in allem landet Black Adam im Mittelfeld des DCEU und bereitet einem neuen Charakter den Weg zu einem potenziellen Clash mit dem Man of Steel in Warner Bros. Superheldenuniversum.
[...]Paul Feig liefert mit The School for Good and Evil ein Potpourri aus Märchenklischees, abgedroschenen Botschaften bezüglich der „Das-Gute-braucht-das Böse“-Thematik und einen an Plattitüden nicht zu überbietenden Appell an den Wert wahrer Freundschaft. Das sieht leider – abgesehen von den Klamotten – nicht mal besonders gut aus und ist mit den knapp zweieinhalb Stunden auch deutlich zu lang geworden. Leider hat man hier aus den großen Namen rein gar nichts gemacht. Und bereits bevor die Reihe richtig starten kann, ist schon klar, dass auch dieser Versuch von Netflix eine eigene Fantasy-Welt in Anlehnung an den Harry-Potter-Erfolg aufzubauen, gescheitert ist.
[...]Vergangenheit, Gegenwart , Zukunft – ein Reigen der Poetik, Bilder, Gefühle. Von den 60ern bis zu einem Cyber-Zug. Wie auch immer man den Film betrachtet – als prägnante Darstellung über unsere schnelllebige Welt, als Gegenüberstellung von Realität, Erinnerungen, Fiktion, oder einfach als Fortführung der Geschichte aus In the Mood for Love – Kar-Wai zeigt mit 2046 erneut, dass er ein Meister im Zusammenbringen aller filmischen Ingredienzien ist.
Typisch „Kar-Wai“ in Häppchen präsentiert, schaut man bei 2046 weniger dem Handeln zu, sondern dem Fühlen. Gewöhnlich sind innere Turbulenzen verborgen vor der Außenwelt, 2046 schafft es aber, aus einer Mixtur von vielschichtigen Momenten, grandiosen Bildern und unvergesslicher Soundkulisse, diese zu visualisieren und greifbar zu machen.
[...]Raymond & Ray ist in seinen besten Momenten ein fantastisch elaboriertes Drama mit komödiantischem Anstrich. Hier gelingt es auch, beide Hauptdarsteller als ungleiches Brüderpaar zu etablieren. Gezeichnet vom missbräuchlichen Vater und gefangen in der Bürokratie einer Beerdigung, sind es oft die kleinen, stillen Momente, die die Dynamik von Raymond & Ray fast magisch machen. Leider gelingt es Regisseur und Drehbuchautor Rodrigo García nicht, diese Momente über den gesamten Film aufrecht zu halten. Die Charakterzeichnung der Figuren verschwimmt zusehends. Erst in der letzten Szene kehrt das Feingefühl der ersten 40 Minuten nochmals zurück. Die beiden Stars des Films, Ethan Hawke (Moon Knight) und Ewan McGregor, sind es, die Raymond & Ray noch im Positiven halten und dem recht flachen Drehbuch noch das gewisse Etwas einhauchen. Wer Fan der beiden Schauspieler ist, wird sich über ihre reifen Leistungen freuen. Abgesehen davon ist die Apple-TV-Verfilmung nur bedingt eine Empfehlung.
[...]Es ist müßig zu überlegen, was die Beteiligten dazu getrieben hat, diese leidlich unterhaltsame Fortsetzung abzuspulen. Denn weder inhaltlich noch thematisch kann Der Nachname überzeugende Argumente für einen Kinobesuch liefern. So ist das Sequel leider Gottes eine typische deutsche Komödie: Erschreckend unlustig, altbacken und ohne inhaltliche Relevanz, trotz eigentlich interessanter Themen.
Eine endgültige Beurteilung der Handlung steht noch offen. Zu viele Fragen sind ungeklärt. Dennoch lässt sich beurteilen, dass sowohl Produktionswert als auch das charmante und durchdringende Schauspiel von Moretz hier zu überzeugen wissen. Flynne Fisher ist eine interessante Figur, welcher man unbedingt weiter folgen möchte. Ihre Interaktionen, allen voran mit ihrer Familie, zählen zu den großen Stärken. Einzig ihre Beziehung zu Wilf Netherton wirkt (noch) zu gezwungen. Chemie zwischen Moretz und Carr – Fehlanzeige.
An Actionszenen mangelt es nicht, die Schauwerte fügen sich zum guten Ersteindruck. In Episode zwei und drei werden dann noch neue Figuren eingeführt, die eine neue Dynamik entfachen. Insgesamt lohnt es sich nach drei Folgen dranzubleiben. Mit jeder Folge steigert sich die Qualität und verspricht noch einige Enthüllungen mit Diskussionsstoff zu liefern. Die Welt zieht nicht ad hoc so rein wie einst Westworld in der ersten Staffel, aber bietet ein sehr solides Fundament.
[...]Pussycake verbeugt sich vor Klassikern wie Raimis Tanz der Teufel und übernimmt deren charmante DIY-Attitüde. Die ist auch heute noch unendlich sympathisch, aber eben nicht mehr sonderlich überraschend. Hier und da blitzt eine eigene Identität durch, allein die schlagkräftige Frauengruppe ist im eher männlich dominierten Genre ein Novum.
In der Summe wird aber leider zu viel an bekannten Versatzstücken geboten und zu wenig, um merklich im Gedächtnis zu bleiben. Ganz besonders schade dabei: Pussycake möchte sich als Splatter-Comedy verstanden wissen. Der komödiantische Aspekt geht zumindest in der von uns gesichteten Screener-Fassung etwas unter, da diese nur deutsch untertitelt vorlag. Der Splatteranteil hingegen kann sich handwerklich sehen lassen, wird über die gesamte Laufzeit aber ziemlich stiefmütterlich behandelt.
The Watcher ist allenfalls für große True-Crime-Fans eine Empfehlung. Als klassischer Krimi fehlt dafür die Würze im großen Rätsel, als Charakterdrama fehlt es den Personen an emotionalen Anknüpfungspunkten und als Schauergeschichte ist die Serie schlicht nicht spannend genug.
Wer sich jedoch für den wahren Fall erzählt, der findet hier eine gute Zusammenfassung.
[...]Mit Michele Lupos Arizona Colt liegt ein durchaus sehenswerter Italowestern in einer hervorragenden Veröffentlichung vor. Der Film bietet alles, was einen guten Italowestern der gehobenen Mittelklasse auszeichnet. Er zeigt einen moralisch ambivalenten Helden und auserlesene Brutalitäten, mildert diese aber sogleich mit einer gewissen Leichtigkeit sowie vielen humorvollen Szenen und Sprüchen auf. Der Text des Booklets von Leonhard Elias Lemke ist informativ, hätte aber noch mal gegengelesen werden sollen. Etliche Druckfehler stören, und die Verwechslung von Sartana mit Sabata an einer Stelle ist ärgerlich (@Leonhard: Ich bin gerne bei zukünftigen Texten bereit, Korrektur zu lesen, kostenfrei, weil so etwas dem Auge des Redakteurs einfach weh tut). Ansonsten ist das Mediabook von Explosive Media einmal wieder eine rundum gelungene Sache mit nur wenigen, wohl unvermeidlichen Bildfehlern beim abschließenden Massaker. Einen kleinen ersten Einblick bietet das Unboxing-Video auf unserem Youtube-Channel. Der Film selbst ist für Fans des Italowesterns eigentlich ein Muss. Wer noch keine große Berührung mit diesem Genre hatte, darf aber auch gerne einen Blick riskieren.
[...]Rheingold orientiert sich stark an Xatars Autobiografie und bietet Einblicke in seine musikalische Sozialisation, aber vor allem die Geschichte seiner Familie, die sich als roter Faden durch den gesamten Film ziehen. Mit Emilio Sakraya sympathisch besetzt, kann man die Entscheidungen der Hauptfigur gut nachvollziehen. Viele Szenen, wie die im Box-Gym, als Xatar zum allerersten Mal ins Training kommt, wirken extrem authentisch und aus dem Leben gegriffen. Auch das Thema Flucht wird dem Publikum auf eine sehr persönliche Art nahe gebracht. Referenzen zu anderen bekannten Gangsterfilmen und Wagners titelgebendes Rheingold runden den Film ab.
Vielleicht haben Xatar und Fatih Akin ein bisschen idealisiert, etwa wenn das Drogenkartell jemanden brutal beseitigt und Xatar mit erhobenen Händen schockiert und überrascht daneben steht, als wäre diese Situation völlig unabsehbar in der Branche – nichtsdestotrotz ist die Geschichte gut erzählt und lenkt den Blick auf Probleme sozialer Brennpunkte, die oft genug ignoriert werden. Obwohl Xatars aus einer gebildeten Familie stammt, wächst er in der Bonner Sozialbausiedlung als ein Niemand auf, einer von vielen, für dessen Traumata sich die wenigsten interessieren.
[...]Verglichen mit Don’t Look Up schlägt Jennifer Lawrences Folgeprojekt konträre Töne an. Der schrille und plakative Stil weicht hier einer intimen Charakterstudie. Causeway kann besonders dann überzeugen, wenn Jennifer Lawrence auf ihren Leinwandpartner Brian Tyree Henry trifft. Da diese Momente sich jedoch erst im letzten Drittel des Films häufen, benötigt man doch einiges an Geduld und Durchhaltevermögen, um am Ende belohnt zu werden. Wer die Schrecken des Krieges erleben will und dabei keine Bilder kriegerischer Auseinandersetzungen sehen möchte, der sollte einen Blick in dieses Apple-Projekt werfen.