Flibbo - Kommentare
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Alle Kommentare von Flibbo
Fellinis erster Spielfilm in Farbe und direkt ein Regenbogen-Rausch; liegt im Schatten des gehypten Vorgängers „Achteinhalb“ und ist teils auch ähnlich. Aber hier hat das Drehbuch mehr zu erzählen. Nur steht sich die Geschichte durch ein stressiges Übermaß an Symbolik selbst im Weg. Gewimmel zwischen Komödien- und Horror-Anleihen mit ein paar tollen Bildern, in dem die unterdrückte Frau sich finden und befreien darf.
Der Vorreiter dieser einen Gruppe in der Film-AG, der nichts einfällt und die dann einen Film darüber macht, dass ihr nichts einfällt. Fellinis achteinhalbter Streifen ist wirre, unzugängliche Selbsttherapie, die die Grenzen zwischen Realität, Erinnerung und Traum verwischt und durch ihre Metaebene um Rechtfertigung ringt. Autobiografisch geprägte Fantasien hat Fellini in anderen Werken deutlich mitreißender umgesetzt. Und doch gilt „Achteinhalb“ als sein Opus magnum. Wahrscheinlich, weil diese vielschichtige Studie des Regisseurs in der Krise einen idealen Circlejerk für Kunstschaffende und Möchtegern-Kunstschaffende abgibt.
Das süße Leben ist: keine Termine und leicht einen sitzen. Eine sehr schön fotografierte Antihandlung, die fleißig Rom bewirbt. Ausufernd stellt Fellini die Ziellosigkeit der Schickeria und die Gier der Klatschpresse bloß. Episodenhaft, einen guten Fluss wahrend schwelgt er im Partylifestyle, unter dem immer deutlicher die Leere durchschimmert, bis zur Resignation. Ein bisschen ernüchternd. Der wohl nachhaltigste Verdienst des Films ist, dass eine seiner Nebenfiguren zum Namensgeber der Papparazzi wurde.
Bizarres Amazon Prime-Fundstück über eine Killerkatze, die dem Labor entflieht und zwei Bikinimodels, die den Film tragen müssen, wenn die Mördermuschi gerade nicht angreift. Trash, der sich ernst nimmt und dabei leider wenig Action bietet. Der Einfachheit halber wurde der Großteil der Handlung auf ein Schiff verlagert; die gleiche dreiste Enttäuschung wie ein Jahr später bei „Freitag der 13. – Todesfalle Manhatten“.
Ein deutsches Feelgood-Roadmovie, das so ziemlich jedes Roadmovie-Klischee abhakt, dabei gut funktioniert und berührt.
Etwas schwächelnder Abschluss von Ti Wests X-Trilogie. Diese x-te Hommage an den Giallo/Slasherfilm, die 80er und Hollywood an sich ist stimmungsvoll inszeniert, lässt aber einen doppelten Boden vermissen und findet kein knackiges Ende. Zum Glück zieht West hier neben der wuchtigen Mia Goth ein paar Besetzungs-Asse aus dem Ärmel.
Unterhaltsame Fanservice-Parade mit einer zweitrangigen, chaotischen Handlung. Das Multiversum und seine unendlichen Zeitlinien als Lösung für jegliches Drehbuchproblem ist inzwischen echt durchgekaut – sagt Deadpool sogar selbst, aber macht es dann nicht besser. Schade.
Unabsichtliche Programmkino-Variante von „Barbie“, technisch überlegen, dafür mit weniger versöhnlicher, schaler Patriarchatszerschlagungsbotschaft. Lanthimos – einst der Mann für kleine, schräge Perlen – ist jetzt offiziell abgehoben, doch vor der herausragend kreativen Inszenierung und Emma Stones Tour de Force muss man einfach den Hut ziehen. Ein klares Jahreshighlight.
Besser kann man eine moderne deutsche RomCom kaum machen – hervorragendes Tempo und Timing, Feingefühl statt Kitsch, woke, aber sinnvoll-woke. Natürlich lebt „Perfekt verpasst“ von den TV-Legenden Pastewka und Engelke in den Hauptrollen. Lustigerweise äußern sich viele Stimmen enttäuscht, weil die beiden – Überraschung – sich ständig verpassen, statt gemeinsam zu spielen. Aber der Reiz liegt ja gerade in der Spannung, ob/wann sie endlich zueinanderfinden. Und die bekannte Chemie des Duos ist spürbar, auch wenn sie nicht einmal in derselben Szene agieren.
Nette Idee, das Ganze mal bewusst nicht in einer Großstadt anzusiedeln, wenn die Werbung für die Mittelstadt Marburg auch etwas penetrant ausfällt. Das Ende wirkt fast schon hastig abgehandelt, nachdem sich der emotionale Höhepunkt in der vorletzten Episode findet. Trotzdem bilden die acht Folgen ein in sich schön geschlossenes, witziges wie rührendes Projekt.
Ein Wegbereiter des Heist Movie. Herzstück ist die ausführliche Sequenz des Einbruchs, ohne Dialog und Musik. Großes Kino. Die Figur des sanften Tony bestimmt eine coole Grundatmosphäre; für eine willkommene Prise Humor sorgen die beiden Italo-Ganoven. Bemerkenswert hart rundet schließlich der dritte Akt den Nor-Krimi ab. Größtes Problem: Wirklich sympathisch ist in der Geschichte keiner der Protagonisten, sodass sich die Anteilnahme in Grenzen hält. Aus heutiger Sicht ist „Rififi“ milde spannend, filmhistorisch gar ein Schlüsselwerk für das ganze Gangsterfilmgenre.
Quietschbunte Survival-Action, als hätte man „The Purge“, „Battle Royale“ und „Rat Race“ durch den Fleischwolf für die TikTok-Zielgruppe gedreht. Die sich anbietende Sozialkritik ertränkt das Drehbuch in einer unkontrollierten Flut von Punchlines. Das ist oft drüber und faul konstruiert, aber genauso oft unterhaltsam. Beachtlich rasanter Quatsch mit der nötigen Prise Herz, um mal für 100 Minuten das gestresste Hirn durchzupusten.
Ganz langsam, aber mit der Spannung des Ungewissen spitzt sich „Speak No Evil“ zu. Clever streut Regisseur Christian Tafdrup immer wieder kleine Dissonanzen in das eigentlich harmlos scheinende Setting, um dann, quasi im letzten Moment, zuzuschnappen. Effektiver Horror, der fast nichts braucht, außer Menschliches, Allzumenschliches. [...]
[...] Nun schleift sich Maya Lopez alias Echo durch ihr eigenes, belangloses Actiondrama. Der James Bond-artige Vorspann ist cool; besser wird es dann nicht mehr. Zwar handelt es sich hier um die bislang blutigste Serie der Marvel Studios, womit Marvel auch gerne wirbt (die Macher von „The Boys“ lächeln müde), doch dieses Markenzeichen vermag die semispannenden Dialoge und semimotivierten Cliffhanger nicht aufzuwiegen. [...]
[...] Verständlich, dass Kritik und Publikum jubeln: „Godzilla Minus One“ setzt begrenzte Produktionsmittel sehr clever ein, um in den Bann des japanischen Kriegstraumas zu ziehen und ästhetische, grimmige Action mit Herz zu schaffen. Die Botschaft ist so banal wie bewegend: Es lohnt sich, zu überleben.
[...] „Holy Spider“ ist eine solide Nahost-Variante des Serienkiller-Krimis, aber auch mehr als das. Nicht nur, dass der Mörder gleich enthüllt und sehr nahbar dargestellt wird, macht diesen Film besonders. Vor allem zeigt er unbequeme Wahrheiten über die iranische Gesellschaft, die im iranischen Kino eigentlich verboten sind.
[...] Inspiriert von der Corona-Pandemie lässt West die Spanische Grippe in die Handlung einfließen und gibt seinem Historienstück damit sogar einen aktuellen Bezug. Ohnehin wandelt Pearls Geschichte gekonnt zwischen Märchen und Lebensnähe. Hauptdarstellerin Mia Goth ist eine Wucht. Unter herrlich pathetischen Orchesterklängen nimmt sie das Publikum mit auf ihre Achterbahnfahrt der Emotionen. Mit dieser Darbietung hat sie hoffentlich ihr Ticket gelöst, um künftig auch bei den ganz Großen der Industrie mitzuspielen. [...]
[...] Nach den Ablegern „Jigsaw“ und „Saw: Spiral“, die jetzt offenbar als Teil 8 und 9 zählen, will die Reihe zu ihren ‚Wurzeln‘ zurückkehren. Fan-Liebling und Folterspiel-Initiator John Kramer ist ‚endlich‘ die alleinige Hauptfigur und zeigt sich menschlich wie nie. „Saw X“ dichtet dem Franchise eine ungewohnte Tiefe an und erntet damit reichlich positive Kritiken. Geblendet von nostalgischem Fanservice droht man zu übersehen, dass diese Fortsetzung nicht nur nicht ins Gesamtkonzept der Reihe passt, sondern es regelrecht verspottet. [...]
[...] Abgesehen von der historischen Bedeutung liefert „Black Christmas“, in Deutschland „Jessy – Die Treppe in den Tod“ genannt, aus heutiger Sicht einen milden, gekonnt inszenierten Grusel. Der Beta-Slasher spielt mit der Ästhetik des Grauens und dem Schauer der Ungewissheit, ohne viel zu zeigen, hat aber auch Lust auf viel Humor zwischen den Charakteren. Ein solider Feiertagshorror über den bösen kranken Mann.
Ich hab nicht geweint, das war nur der Regen.
[...] Zugegeben, das Drehbuch erlaubt sich einen abenteuerlich konstruierten, wuseligen Plot und die Anspielungen auf den Vorgänger wirken gezwungen. Trotzdem – oder gerade wegen alledem – macht „Stirb Langsam 2“ Spaß und ist dem ersten Teil auf seine Weise ebenbürtig. Wieder ein weihnachtliches Fest der beinharten Action, das sich selbst nicht zu ernst nimmt.
[...] Das Drama um die idealistische Lehrerin zwischen den Stühlen entwickelt sich bei nervösen Streicherklängen, in beklemmendem 4:3 zum regelrechten Psychothriller. Unangenehm, im besten Sinne, weil es so beeindruckend nah am wahren Leben spielt. „Das Lehrerzimmer“ zeigt die Schule als Spiegel der Gesellschaft – man müsste wirklich mal was ändern am System, aber niemand macht’s; alle wollen Recht haben, aber die eine Wahrheit wird es nie geben.
Wie erwartet dasselbe in Blau: Nach den Mitgliedern der Justice League, Shazam! und Black Adam schickt DC eine weitere Comicfigur, die bis dato noch keinen eigenen Kinofilm hatte, ins Rennen. „Blue Beetle“ erweist sich als Mischung aus Spider-Man und Iron Man mit einer Prise Venom und hat auch sonst nichts Neues zu bieten. [...]
[...] Dass aus dramaturgischen Gründen nicht immer das Rad neu erfunden wird, ist ja legitim, aber „Gran Turismo“ versammelt praktisch jedes Klischee, das Sportfilme hergeben: der brummige Mentor, der gutaussehend-arrogante Rivale, der Elternkonflikt, der Unfall, die unglaubliche Aufholjagd, das wahnsinnig knappe Ergebnis. Und eine überflüssige Romanze gibt es natürlich auch dazu. [...]
[...] Das Girlpower-Teamwork-Plädoyer „The Marvels“ ist ein leichtfüßiges, solides MCU-Abenteuer für zwischendurch. Damit reicht es aber trotzdem nur für einen der hinteren Plätze im Franchise.
[...] Zeitreisen sind ein heißes Eisen, und auch in Staffel 2 spielt „Loki“ übermütig mit dem Feuer. Im gewohnten Setting frischt Neuzugang Ke Huy Quan („Everything Everywhere All at Once“) als liebenswerter Keller-Nerd die Besetzung auf. Schon der Staffelauftakt hat Wucht, das epische Finale schließlich verleiht Loki eine beeindruckende Entwicklung. Dazwischen regieren viele Sprünge hin und her, die Laune machen, aber auch arg repetitiv und kompliziert geraten. Am Ende ist alles anders und warum, weiß niemand so ganz genau. [...]