Flibbo - Kommentare

Alle Kommentare von Flibbo

  • 6 .5

    [...] Umfassende Nachdrehs nach mauen Testvorführungen sollten Probleme lösen, schufen aber sicherlich auch neue: „Ghostbusters II“ leidet schlichtweg an Tempo- und Timingproblemen und erreicht nie den Flow des Originals. Davon abgesehen bekommen Fans ein würdiges Wiedersehen mit ihren Legenden, diesmal sogar mit hübscher Botschaft über die Wichtigkeit positiver Energie in der Gesellschaft.

    • 7 .5

      Die „Ghostbusters“ wurden Mitte der 80er zum Sensationserfolg, weil sie das richtige Maß fanden. Die Handlung über eine frei erfundene Dämonen-Mythologie ist gerade so verrückt, um das Publikum nicht zu verlieren. Die Charaktere sind gerade so überzeichnet, dass sie noch ihre Menschlichkeit bewahren. Hinzu kommen beeindruckende Sets, markante Musik und eine selten originelle Mischung von Effekten. Das macht einfach eine Menge Spaß. [...]

      • 7 .5

        [...] In „Shang Chi“ trifft amerikanische auf chinesische Kultur und die Mischung macht eine Menge Spaß, vom Set- und Creature-Design über die Musik bis hin zu den Kampfchoreografien. Sympathische, angenehm humorvolle Charaktere erzählen ein Familiendrama, das sich immer wieder in hervorragenden Actionszenen entlädt. Darin verpacken die Autoren Liebeserklärungen an Martial Arts-Streifen, wie auch an Animes à la „Prinzessin Mononoke“. Schönes Schmankerl für Marvel-Fans: Obwohl „Shang Chi“ eine ganz neue Geschichte erzählt, spannt sich über die Ten Rings auch ein Bogen zur „Iron Man“-Trilogie, und damit zu den Anfängen des MCU. [...]

        • 6

          [...] Die neuen Welten und Figuren erfordern viel Erklärung, und weil Regisseurin Chloé Zhao auch großen Wert auf charakterliche Beziehungen legt, gerät der Film etwas zu lang, mit verhältnismäßig wenig mitreißender Action. Eine Action-Regisseurin ist Zhao (Oscar für „Nomadland“) offensichtlich nicht, vielmehr liegen ihre Stärken in leisen Tönen und dem Willen, möglichst viele echte Drehorte zu verwenden. Der Film nutzt gekonnt eine nicht-lineare Erzählweise, ist groß und schön; doch unterhaltsam – für Marvel-Verhältnisse – nur bedingt. [...]

          • 5 .5

            [...] Ohne den Mythos Michael Myers zu entzaubern, pinselt Regisseur David Gordon Green dem Kultkiller eine neue Facette. Dabei vergeht er sich auch am Originalfilm und dichtet in Rückblenden neue Szenen hinzu – grenzwertig. Der interessante neue Ansatz wirkt in der Ausführung etwas erzwungen und mündet in ein unglaubwürdiges, schwammiges Ende. Dass ein unbefriedigtes Gefühl zurückbleibt, liegt auch am typischen Brückenfilm-Problem, denn „Halloween Kills“ ist nur der zweite Teil einer geplanten Trilogie, die 2022 mit „Halloween Ends“ abschließt. Es bleibt zu hoffen, dass aus Greens Ideen letztlich noch eine runde Sache wird.

            • 3

              [...] „Resurrection“ sabotiert sich selbst, denn in dem kruden Mix aus „Halloween“, „Blair Witch Project“ und College-Komödie kann eine unheimliche Atmosphäre gar nicht erst entstehen, und die dümmlichen Charaktere sind schlichtweg egal. Die Idee, mit dem Franchise neue Wege zu gehen ist ja durchaus interessant, die Umsetzung leider schlecht durchdacht, unästhetisch und peinlich. Regisseur Rick Rosenthal, der damals mit „Halloween II“ debütierte, kehrt 20 Jahre später zur Reihe zurück, nur um das schwächste aller Abenteuer um Michael Myers zu hinterlassen.

              • 6
                Flibbo: Wie ist der Film? 01.11.2021, 19:23 Geändert 01.11.2021, 19:26

                [...] „Halloween H20“ sticht im Slasher-Meer der späten 90er nicht heraus, leistet sich aber auch keine Schnitzer oder schrägen Experimente. Solide Unterhaltung für Fans und tatsächlich der beste Teil seit dem Original.

                1
                • 4 .5

                  [...] Um modern zu wirken, arbeitet der in den 90ern verankerte „Halloween VI“ mit blitzartigen Schnitten, maßlos übertriebenen Soundeffekten und Grunge-Songs. Nichts davon ist der Atmosphäre wirklich zuträglich, aber so wahrt der Film immerhin einen gewissen Unterhaltungsfaktor. Es handelt sich übrigens nicht nur um Donald Pleasences letzten, sondern auch um Paul Rudds („Ant-Man“) allerersten Filmauftritt. Rudds Rolle des investigativen Außenseiters schwankt zwischen Störfaktor und interessantem Markenzeichen. [...]

                  1
                  • 4
                    Flibbo: Wie ist der Film? 28.10.2021, 21:42 Geändert 31.10.2021, 03:43

                    [...] Die Sequenz in der Scheune zieht sich arg in die Länge. Zwei Polizisten werden durch ulkige Sounds zu Comic Reliefs erklärt, was unglaublich deplatziert wirkt. Eine neue Figur taucht auf, deren Identität (noch) geheim bleibt, nur damit man auch den nächsten Teil konsumiert. Soweit die zweifelhaften Markenzeichen von „Halloween V“, der als eiliger Nachklapp in der Belanglosigkeit versinkt.

                    • 4 .5

                      [...] Die damals zehnjährige Harris ist eine beeindruckende Entdeckung. Sie haucht dem Film reichlich Leben ein, neigt allerdings auch zum Overacting. Der Rest der Besetzung kann sich ebenfalls sehen lassen. „Halloween IV“ ist eine schön inszenierte und solide gespielte Rückkehr des Maskenmörders. Leider kommt wenig Spannung auf; dafür punktet die Geschichte mit einem interessanten, wenn auch schwach begründeten Ende.

                      • 3

                        [...] „Halloween III“, im Original mit dem Titelzusatz „Season of the Witch“ handelt nie wirklich von einer Hexe und folgt auch sonst einer nebulösen Logik. Fantasy- und Science-Fiction-Elemente bilden eine inhomogene Mischung mit Anleihen an „Die Körperfresser kommen“. (Interessanterweise gibt es stilistisch und inhaltlich auch einige Ähnlichkeiten zu „Terminator“, der erst zwei Jahre später erschien.) Das erste Drittel baut gekonnt eine Spannung auf, die völlig verpufft, weil die Handlung nicht auf eine schlüssige Auflösung hinarbeitet, sondern nur immer absurder wird. [...]

                        1
                        • 6 .5

                          [...] Dass „Nomadland“ bei den Oscars 2021 auch zum besten Film gekürt wurde, weckt aber zu hohe Erwartungen. Die halbdokumentarische Geschichte begegnet den Figuren mit Respekt und fängt gekonnt die Schönheit der Landschaft abseits von Wohnsiedlungen ein. Auch die Schwierigkeiten des Lebens auf der Straße werden angerissen, allerdings neigt „Nomadland“ zur Romantisierung, zeigt praktisch keine Haltung und ist ziellos wie die Reise der Protagonistin. Ein zart berührendes, aber kein kraftvolles Abenteuer.

                          1
                          • 4
                            über Dune

                            [...] „Dune“ schafft es, sehr kompliziert und gleichzeitig ereignisarm zu wirken. Das Publikum schwimmt in der Handlung und der Regisseur lässt es kein Land sehen. Die Bilder sind flau und bieten dem Auge wenige Details; Hans Zimmers uninspirierte Dröhn-Musik macht die Szenerie noch dröger als sie ohnehin schon ist. Ein Film, der (Wortspiel beabsichtigt) im Sande verläuft. [...]

                            5
                            • 6 .5

                              [...] Daniel Craig als Bond geht in „Keine Zeit zu sterben“ neue Wege, hält zugleich die alten Vorbilder in Ehren und verabschiedet sich mit einem Knall. Die meisten anderen Teile mit Craig fühlten sich runder an, standen aber auch nicht unter dem Druck, eine ganze Reihe abschließen zu müssen. Das Produktionsteam hat nämlich mutig und richtig entschieden: Hier, im 25. Film der 007-Reihe endet nicht nur der Vertrag eines Darstellers, seine Story endet mit.

                              • 5 .5

                                [...] Das 20. 007-Abenteuer – und das erste der 2000er Jahre – versucht, hip zu sein, mit Zeitlupen und verstärktem Greenscreen-Einsatz. Bei flottem Pop-Beat und Autotune greift Madonna mit ihrem Bond-Song völlig ins Klo. Das unsichtbare Auto überschreitet eine gewisse Grenze, ähnlich wie das entspannte Surfen im Eismeer und interrassische Gesichtstransplantationen. „Stirb an einem anderen Tag“ ist fast so etwas wie der „Batman & Robin“ unter der Bond-Filmen. Wortspiele prasseln von allen Seiten aufs Publikum nieder. Aber all das birgt einen gewissen Trash-Faktor, der immer noch mehr unterhält als die Einfallslosigkeit von „Die Welt ist nicht genug“. [...]

                                • 5
                                  Flibbo: Wie ist der Film? 01.10.2021, 22:04 Geändert 02.10.2021, 15:40

                                  Der Brosnan-Bond ist inzwischen fest etabliert und „Die Welt ist nicht genug“ so damit beschäftigt, den Fans zu geben, was sie erwarten, dass nichts Originelles übrigbleibt. Nach „GoldenEye“ und „Der Morgen stirbt nie“ eben der gleiche Film nochmal in grün. [...]

                                  • 5 .5

                                    [...] Spannendster Coup: Die Besetzung des Actionstars Michelle Yeoh als Bond Girl, das 007 mal tatsächlich ebenbürtig ist. Jonathan Pryce („Brazil“) indes gibt souverän einen klassischen Superschurken in modernem Gewand. Ein großer Teil der Handlung spielt in Hamburg – man muss zugeben: ein vergleichsweise wenig spannender Schauplatz. Optisch langweiliger ist nur das Bond-Auto, ein BMW 740iL. [...]

                                    • 6

                                      [...] Zweitwichtigste Neubesetzung ist Judi Dench als M. 007 hat erstmals eine Frau als Boss, die ihm zeitgemäß auch ordentlich Kontra gibt. Wenn M ihren Topagenten als sexistischen Dinosaurier bezeichnet, reflektiert sich die Filmreihe auf sympathische Weise selbst. Immerhin ist sie jetzt in den 90ern angekommen – und etabliert dabei auch sogleich das eine oder andere Hacker-Klischee im Rahmen des Internets als modernes Werkzeug. Rückblickend niedlich. [...]

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                                      • 6 .5

                                        ‚This time it’s personal‘ heißt es ja so schön. Das ist hier tatsächlich der Fall, weshalb der zweite Bond-Film mit Timothy Dalton positiv hervorsticht. Nachdem der neue Hauptdarsteller in „Der Hauch des Todes“ nach Schema F etabliert wurde, trauten sich die Macher endlich mal wieder etwas anderes. [...]

                                        • 5 .5

                                          [...] Dalton gibt einen etwas herberen Bond als Vorgänger Roger Moore, strahlt mit seinem Lächeln aber auch eine ehrliche Herzlichkeit aus – spannende Mischung. (Folgerichtig wurde auch die Sekretärin Moneypenny neu besetzt, um mit dem jetzt wieder jüngeren 007 zu harmonieren.) „Der Hauch des Todes“ präsentiert einen regelrecht romantischen Bond, der sich nicht mehr quer durch die Weltgeschichte vögelt, sondern sich auf ein Bond-Girl konzentriert. Und trotzdem bewahrt er seine männliche Coolness. Außerdem wirkte der Geheimagent physisch länger nicht so präsent, denn der ‚nur‘ Anfang 40jährige Dalton kann es eben und hängt sich rein. [...]

                                          • 7

                                            [...] Mit elegant ausbalancierten Elementen des Slasher-, Geister- und Body-Horrors erweckt „Candyman“ das Symbol kunstvoll zum Leben. Brutal, und oft doch nur angedeutet, farbenfroh und zugleich düster inszeniert, glänzend besetzt. So haben Peele, DaCosta und ihr Team einen ästhetisch wie intellektuell ansprechenden Gruseltrip geschaffen, der das Original in allen Ehren hält.

                                            • 4

                                              [...] Die Rückkehr von Regisseur Darren Lynn Bousman, der „Saw II“, „Saw III“ und „Saw IV“ realisierte, war vergebens. Die Drehbuchautoren, die zuletzt den mittelmäßigen Nachklapp „Jigsaw“ schrieben, haben sich unterboten. „Saw: Spiral“ ist erschreckend faul konstruiert, um schließlich eine halbgare Wendung herbeizuführen. Der Gangstarap-Soundtrack macht die Farce perfekt. Ein mauer Cop-Thriller, und noch dazu der schlechteste Film mit dem „Saw“-Label. Am besten ignorieren.

                                              • 5 .5

                                                [...] Die blutigen Mordszenen sind in ihrer Kompromisslosigkeit sympathisch. Aber ob Musik, Schauspiel oder Handlung – „Malignant“ neigt in praktisch jeder Hinsicht zur Übersättigung, was der Atmosphäre schadet. Wan wiegt sein Publikum gekonnt in Ungewissheit und weiß zu überraschen, nur geht das Drehbuch stellenweise auch plump vor, etwa wenn alte Videos den Charakteren perfekte Erklärungen servieren. Die Auflösung ist durchaus effektiv, wirkt wegen großer Plotlöcher allerdings nicht zu Ende gedacht, schlimmstenfalls gar unfreiwillig komisch. [...]

                                                • 6 .5

                                                  [...] Anthony Franciosa gibt eine sympathische Hauptfigur, die durch eine Handlung voller Andeutungen und falscher Fährten führt, bis sich das Puzzle endlich zusammensetzt. Der Plot gerät teils ein bisschen absurd und wird von riesigen Zufällen (die Sequenz mit dem Hund) angetrieben, aber der böse Schlussakt sitzt; auf den Spaß an der Rätselhaftigkeit kommt es an. Schauspielerisch bleibt die Besetzung konstant mittelmäßig, was stellenweise einen gewissen Charme birgt. I-Tüpfelchen: Argentos Lieblingsmusiker von Goblin kamen, eigentlich bereits aufgelöst, nochmal zusammen, um einen extravaganten Score zu kreieren, der hier gut funktioniert. [...]

                                                  • 5

                                                    [...] Schnitt und Kamera schwanken zwischen stylisch und holprig, originell und selbstzweckhaft. Die kauzig-groovige Musik der Band Goblin untermalt die düstere Geschichte mäßig passend. Vollkommen deplatziert wirken indes die Versuche, Screwball-Elemente einzustreuen, sprich einen humorvollen Geschlechterkampf der Hauptfiguren. Generell wirken die Dialoge oft bizarr, was die deutsche Synchronisation sicherlich verschlimmert. Somit sind auch die Charaktere nicht glaubwürdig. Diese stolpern zu allem Übel durch eine unnötig in die Länge gezogene, löchrige Handlung, bis die überraschende Auflösung kurz und knapp abgehandelt wird. [...]