Frankie Dunn - Kommentare

Alle Kommentare von Frankie Dunn

  • 5 .5

    Angenehm unpathetisch-nüchtern und somit in gewisser Weise auch unvorhersehbar. Ehrlich gesagt habe ich mich zu Beginn überhaupt nicht für die Figuren und den Film interessiert. Der nüchterne Aufbau der Story und auch die ziemlich realistische, aber eben nicht besonders mitreißende Figurenzeichnung sorgen nicht gerade dafür, dass man schnell und intensiv in den Film hineinfindet, dass man liebgewinnt, was man sieht. Auch die Laufzeit wirkt abschreckend. Andererseits stärkt das den langfristigen Wert des Film - und sorgt dafür, dass ärgerliche Storywendungen und Ernüchterung nach dem Ansehen bzw. bei der Zweitsichtung ausbleiben. Handwerklich nichts Besonderes, aber überzeugend und mit ein paar schönen Landschaftsbildern. Der Score bleibt wohltuend zurückhaltend. Die Darstellerinnen und Darsteller spielen routiniert, wurden aber nicht genügend gefordert. Ah, und: Good job, Miles Teller!

    Als Würdigung der Arbeit von Feuerwehrleuten und im Speziellen als Erinnerung an die 19 Toten des Yarnell Hill Fire ist der Film gelungen.

    (Nicht von der niedrigen Wertung irritieren lassen. Die meisten Filme erreichen bei mir nicht den 5er-Bereich....wenn ich sie mir überhaupt ansehe.)

    4
    • 0

      Erinnerung an mich selbst: Schau Dir nicht mehr jeden Scheiß an, nur weil er in Cannes zu sehen war. Das bedeutet erst einmal nur, dass die Kamera es eine genügende Laufzeit lang ausgehalten hat, das Geschehen vor ihr zu ertragen.

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      • 3 .5

        @tobi12000
        PS [an den Anfang des Kommentars versetzt...für mehr bin ich mir hier jetzt zu faul^^] Da ich das jetzt hier als Antwort auf Deinen Kommentar nach Filmsichtung geschrieben hatte, aber keinen weiteren eigenen Kommentar schreiben möchte (das ist der Film nun wirklich nicht wert), schicke ich den Text auch als Kommentar ab. Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen bei der Entscheidung, sich den Film anzusehen bzw. ihn zu meiden. Ich hatte jedenfalls etwas komplett anderes erwartet, handwerklich und vor allem inhaltlich.

        Hast Du den Film überhaupt gesehen? (frage ich mich nicht nur bei Deinem Kommentar, sondern auch bei einigen anderen Kommentaren hier) Von dem in Deinem Kommentar Beschriebenen handelt der Film überhaupt nicht.

        Stattdessen ist er komplett inkohärent und bedient alle möglichen ideologischen Zielgruppen. Letztlich kann man damit, finde ich, überhaupt nichts anfangen, wenn man Wert auf eine vernünftige Story und Inhalte legt.

        Mir gefiel der Film nicht. Die Eröffnungsszene war trashig gefilmt und die Figurenzeichnung+Dialoge des frisch verlobten Paares katastrophal. Dann hätte man einen vernünftigen Film über islamistische Terroristen drehen können, die Stück für Stück durch den Protagonisten und seine Helfer von der CIA infiltriert werden. Das wurde aber gar nicht erst angefangen. Stattdessen Waffenschmuggel und letztlich hinter allem mal wieder so eine bescheuerte Nummer wie in "Goldeneye": 006 will sich an 007 und M rächen. Handwerklich war es teilweise in Ordnung, wobei ich die Actionszenen auch nicht gut gefilmt fand. Letztendlich hält hier nur Michael Keaton bei Laune. Wobei der Humor und seine Figur überhaupt nicht zum Film passten. Jedenfalls zu dem Film, den ich gerne gesehen hätte (einen ernsthaften Film über ein ernsthaftes Thema...möglichst bodenständig und besonders gerne als Thriller, aber ein ernsthaftes Actionspektakel hätte ich auch gerne genommen). Das hier war atmosphärisch eine Nullnummer. Daneben ging mir der exzessive Machismo auf die Nerven.

        Zum Inhaltlichen ein paar Korrekturen:
        - Das iranische Regime wird hier in diesem Film gegenüber der Realität verniedlicht.
        - Russland kommt hier insofern vor, als dass nukleares Material von russischen Gangstern aus einer stillgelegten russischen Nuklearanlage entwendet wurde. Das ist leider nicht ganz unrealistisch, solch ein Szenario. Daher auch schon entsprechend oft in Filmen und Büchern genutzt. Mal abgesehen davon, dass Präsident Donald Trump vielmehr gerade eine unangemessene Nähe zur russischen Regierung und zur russischen Mafia nachgesagt wird ("Gefährliche Verbindungen - ZDFmediathek"), ist auch dies nichts, das irgendetwas mit dem Thema "Filterblasen" eurer Diskussion zu tun hätte. Die russische Regierung oder auch die russische Bevölkerung (, die ohnehin harmlos ist), kommen überhaupt nicht vor in diesem Film. Russische Gangster, die mit Waffengeschäften ihr Geld verdienen, gibt es tatsächlich ziemlich viele. Das ist keine Phantasievorstellung aus Donald Trumps "Filterblase" (der die "Filterblasen" vieler seiner Kritiker in nichts nachstehen).
        - Islamistische Terroristen spielen hier nur eine Nebenrolle. Es gibt sie im Film, ja. In der Realität auch.
        - "die in Gestalt von dunkelhäutigen und bärtigen Männern":
        Mal abgesehen davon, dass ich mich an der Formulierung "dunkelhäutig" störe (Du meinst sicher die Hautpigmentierung), hatte kein einziger der islamischen Terroristen in diesem Film eine dunkle Hautpigmentierung. Alle Figuren mit dunkler Hautpigmentierung (die Statistiken in der Eröffnungsstrandszene und in einigen der späteren Stadtszenen ausgenommen) waren CIA-Mitarbeiter. Einmal als Hauptfigur der Deputy Director der CIA, Irene Kennedy, dann ein oder mehrere Mitglieder aus dem CIA-Trainingsteam von Hurley, und dann habe ich bei der Abfahrt von Kennedy und CIA-Director Stansfield von der iranischen Botschaft in London noch einen Bodyguard oder Fahrer mit dunkler Hautpigmentierung gesehen, der die beiden in seinem Wagen untergebracht hat. Also noch ein CIA-Mitarbeiter.
        - Du meinst sicher nicht "dunkelhäutiges", sondern arabisches Aussehen. In der Realität sind die meisten Islamisten tatsächlich Araber. Natürlich gibt es auch viele indonesische, pakistanische, indische, bengalische, nigerianische, usw. Islamisten (aufgrund der hohen Einwohnerzahlen der Länder), aber die Quote pro Einwohner ist in den arabischen Staaten Vorderasiens und Nordafrikas besonders groß und die Ideologie der Gruppen in diesen Staaten ist der von der arabischen Halbinsel stammenden islamischen Grundideologie besonders nahe. Natürlich sollte man die Probleme nicht kleinreden, die es auch in vielen südasiatischen, südostasiatischen, zentralasiatischen Staaten, in westlichen Regionen Chinas mit dem Turkvolk der Uiguren, in Südrussland, und auch in vielen Ländern in Westafrika, Ostafrika und Zentralafrika gibt, wo Menschen versklavt und Stämme ausgerottet werden, weil sie afrikanischen Naturreligionen angehören. Der Film behandelt aber zu Beginn einen Anschlag am Strand von Ibiza und thematisiert später auch großteils west- und südeuropäische Spielorte. Man könnte hier vielleicht kritisieren, dass der Film sich zu stark auf die west-/südeuropäischen Opfer konzentriert und nicht beispielsweise auf den Philippinen oder in Thailand spielt. Nicht aber, dass die Terroristen am Strand von Ibiza keine Südostasiaten sind.
        - Nun ist es aber so, dass schon beim Ibiza-Anschlag zu Beginn des Films keineswegs großteils Täter mit arabischem Aussehen am Werk waren. Die Araber-Quote an den antagonistischen Figuren ist den kompletten Film über ausgesprochen niedrig. Die meisten der Antagonisten haben europäisches/nordamerikanisches Aussehen. Was unter anderem auch daran lag, dass der Haupttäter des Films, "Ghost" genannt, ein amerikanischer Mann ist, der sich an seinem gefühlten Ziehvater, Stan Hurley (Michael Keaton), rächen möchte, weil er von ihm sehr enttäuscht war, als der ihn in Gefangenschaft im Stich ließ, um nicht Mission und den Rest des Teams zu gefährden. Es geht hier also in diesem Film gar nicht um Islamismus, sondern um persönliche Rache. Insofern sogar eine im Vergleich mit der Realität unrealistisch niedrige Araber-Quote auf Seiten der Antagonisten. In besagter Ibiza-Strandszene ist zwar tatsächlich eine Islamistengruppe aktiv, aber arabisch/"südländisch" sehen die keineswegs alle aus.
        Hier der Schuss auf die Freundin/Verlobte des Protagonisten:
        http://s1.dmcdn.net/k9qdc/1280x720-73m.jpg
        Die Story um diese hinter dem Anschlag steckende Jihadisten-Zelle ist jedoch ohnehin nach 16 Filmminuten bereits beendet. Der Protagonist hat seine Revanche bekommen...oder auch nicht. Jedenfalls sind die bärtigen Männer tot (nicht alle davon arabisch aussehend...aber ja, mit Bärten). Danach hat der Film schon sein erstes Kohärenzproblem, weil die Autoren offenbar glaubten, es wäre spannender, alle paar Minuten unlogische Wendungen einzubauen.
        - Die meisten arabischen Figuren sind hier einfach nur harmlose Statisten, ob nun bei den Szenen in Istanbul oder auch am Schluss des Films bei einer Szene, die an einem Strand von Dubai spielt (teilweise auch in Rom, Polen und in der Eröffnungsszene am Strand von Ibiza).
        - Was den Iran und die persischen Figuren (aus Regierung und Geheimdienst) angeht, werden diese ganz unterschiedlich gezeichnet. Shiva Negar, die tatsächlich aus dem Iran stammt, spielt hier eine iranische Agentin, die sich - zunächst unerkannt - ins CIA-Team schleicht, um an Informationen zu gelangen. Letztlich ist diese Spionage-Tätigkeit jedoch harmlos, sie und ihr Kontaktmann (ihr Onkel), den Hurley ohnehin schon länger kennt (warum auch immer), haben tatsächlich ebenfalls die Absicht, zu verhindern, dass radikale Kreise innerhalb ihres Landes an das nukleare Material kommen, und sie hilft letztlich entscheidend dabei, die Rachepläne von "Ghost" (Taylor Kitsch) zu durchkreuzen. Keineswegs ist dies eine reine Antagonisten-Figur. Der Film vermittelt keineswegs (wie es in der Realität tatsächlich der Fall ist) den Eindruck, dass die iranische Regierung, oder präziser, dass das iranische Regime als Ganzes aus radikalen Islamisten besteht, sondern der Film vermittelt den Eindruck, als ob es im Iran nur Hardliner gebe, die gerne mehr Macht hätten, aber nicht an der Macht sind. Der Film, das Drehbuch, sitzt also den gleichen Irrtümern auf wie unsere Bundesregierung und ein recht großer Teil der EU. (was natürlich im Falle Deutschlands auch mit ideologischem Wunschdenken und wirtschaftlichen Interessen zusammenhängt)
        - Der CIA-Direktor wird übrigens von David Suchet gespielt, der durchaus auch einen ordentlichen arabischen Terroristen abgeben würde. Unter anderem in "Einsame Entscheidung" (1996) hat er diese Rolle tatsächlich gespielt.
        https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/52/David_Suchet.jpg
        Hier der tatsächliche CIA-Direktor, Mike Pompeo:
        https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/23/Mike_Pompeo_official_Transition_portrait.jpg

        Sanaa Lathan spielt den Deputy Director der CIA:
        https://en.wikipedia.org/wiki/Sanaa_Lathan

        Der Antagonist:
        https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/93/Taylor_Kitsch%2C_2012.jpg

        1
        • 5

          Absolut widerlich, diese Geschichtsklitterung in "The Promise". Man lernt nichts über die Geschichte des Osmanischen Reichs, bekommt aber vom Film den Eindruck vermittelt, man hätte alles gesehen. Leider ist dies bei Filmen über die deutsche Geschichte auch häufig so, dass eine Vermittlung von Hintergründen und ideologischen Analysen ausbleibt, aber in diesem Ausmaß habe ich es noch nicht erlebt. Einen Film, der so tut, als ob 1939 noch alles in Ordnung sei, alles super für Juden in Deutschland, und dann plötzlich, wie ein Naturereignis, sei auf einmal Krieg und dabei wären auch unschöne Dinge geschehen, habe ich zum Glück noch nicht gesehen. Nun ist das Ausmaß der Ausrottung durch jahrelange Planung durch die oberste politische Führung und schließlich durch industrielle Vernichtungslager nicht vergleichbar, aber ideologische und historische Hintergründe, die es wert wären, aufgearbeitet zu werden, liegen hier auch vor. Das ist man den Armeniern und den anderen Opfern schuldig, nachdem man schon nicht viel zur Verhinderung des Genozides oder zur Verbesserung der Lebenssituation vor und nach dem Genozid unternommen hat.

          Wo ist hier bitte eine Vermittlung der Geschichte des Osmanischen Reichs, eine Vermittlung und Analyse der jahrhundertelangen Christen- und Judenverfolgung (von anderen Religionen ganz zu schweigen) im Osmanischen Reich ab dessen Gründung 1299 (und in den islamischen Vorgängerreichen/Nachbarreichen) sowie im Zuge von dessen Gebietsausbreitung in immer weiteren Regionen? Wenn der Regisseur meint, das wäre ein anderer Zusammenhang und hätte nichts mit den Ereignissen während des 1. Weltkriegs zu tun, die Osmanen hätten im 19. Jahrhundert dazugelernt und die Situation der Armenier (, Assyrer, Griechen, Aramäer, Aleviten, Christen, Juden, Jesiden, usw.) wäre im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts verbessert gewesen....sind die Verfolgungen in den vorangegangenen Jahrzehnten auch ohne Zusammenhang zu den Verfolgungen in diesem Jahrzehnt?
          Zum Beispiel:
          https://en.wikipedia.org/wiki/Hamidian_massacres
          https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_an_den_Armeniern_1894–1896
          oder
          https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Adana
          https://en.wikipedia.org/wiki/Adana_massacre
          oder
          https://en.wikipedia.org/wiki/Occupation_of_the_Ottoman_Bank
          https://de.wikipedia.org/wiki/Besetzung_der_Ottomanischen_Bank

          Das ist schon sehr merkwürdig, was der Film einem - zu Beginn - vermitteln möchte. Vermutlich ohne böse Absichten, aber sehenswerter wird der Film dadurch auch nicht. Er ist vermutlich durch die romantisierenden europäischen Geschichts- und Kulturvorstellungen geprägt.

          Von inhaltlichen Problemen einmal abgesehen ist der Film ganz in Ordnung, wenn auch in erzählerischer Hinsicht merkwürdig durcheinander und teilweise durchwachsen inszeniert. Oscar Isaac, Christian Bale, Charlotte Le Bon, Shohreh Aghdashloo, James Cromwell und andere Darstellerinnen und Darsteller spielen ihre Figuren gut. Ein paar schöne Bilder sind dem Regisseur und seinem Kamerateam gelungen. Wirklich spannend und interessant ist die Story um die von Oscar Isaac gespielte Hauptfigur, einen armenischen Apotheker, jedoch auch nicht...und völlig belanglos. Der Völkermord an den Armeniern dient hier großteils nur als Aufhänger, um irgendeine individuelle Drama- und Liebesgeschichte zu erzählen. Das kann man meinetwegen machen, wenn es gut geschrieben ist, aber diese Weißwaschung von Geschichte finde ich ziemlich ärgerlich. Das hätte man sich sparen können. Andererseits gibt es nur wenige andere Filme, die den Völkermord thematisiert haben. Ein paar Szenen, ein paar kämpferische Reden, ein paar Figuren und Orte (der Reporter Chris Myers aus den USA, der den Völkermord zu dokumentieren versuchte, der US-Botschafter Henry Morgenthau Sr., tatsächlich ein extrem wichtiger Zeitzeuge des Völkermordes („The Tragedy of Armenia“ (London, 1918), „Ambassador Morgenthau's Story“ (New York, 1918)), Stephan, der Bürgermeister einer kleinen armenischen Stadt, der die Fluchtgruppe in den Kampf gegen die osmanische Armee anführt, der Berg Musa Dağı) sind es vielleicht doch wert, sich den Film anzusehen. Mein Urteil fällt angesichts der ärgerlichen bis widerlichen ersten Stunde des Films letztlich milde aus. Die zweite Stunde des Films ist ordentlich gelungen. Der Score gefiel mir. Einige sehenswerte Bilder. Jedoch sind auch die Szenen der zweiten Stunde relativ austauschbar und Geschichte nicht genügend vermittelnd, wie es sich für einen historischen Film, der sich mit einem relevanten Thema auseinandersetzt, gehören sollte.

          https://en.wikipedia.org/wiki/Armenians
          https://de.wikipedia.org/wiki/Armenier
          https://en.wikipedia.org/wiki/Armenian_Highlands
          https://en.wikipedia.org/wiki/Western_Armenia

          https://en.wikipedia.org/wiki/Armenian_Genocide#Armenians_under_Ottoman_rule
          (gegenüber anderen Religionen waren Christen und Juden noch privilegiert)
          https://en.wikipedia.org/wiki/Armenian_Genocide#Reform,_1840s%E2%80%931880s
          https://en.wikipedia.org/wiki/Armenian_Question

          https://en.wikipedia.org/wiki/Ras_al-Ayn_Camps
          https://en.wikipedia.org/wiki/Armenian_Genocide
          https://en.wikipedia.org/wiki/Rape_during_the_Armenian_Genocide
          https://en.wikipedia.org/wiki/Confiscation_of_Armenian_properties_in_Turkey
          https://de.wikipedia.org/wiki/Enteignung_der_Armenier_in_der_T%C3%BCrkei

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          https://en.wikipedia.org/wiki/Dhimmi#In_modern_times
          https://de.wikipedia.org/wiki/Dhimma#Praktische_Abschaffung
          https://de.wikipedia.org/wiki/Musta%27min
          https://de.wikipedia.org/wiki/Harb%C4%AB
          https://de.wikipedia.org/wiki/D%C4%81r_al-Harb
          ...

          https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkermord_an_den_syrischen_Christen
          https://en.wikipedia.org/wiki/Assyrian_genocide
          https://en.wikipedia.org/wiki/History_of_the_Assyrian_people
          https://en.wikipedia.org/wiki/Arameans#Legacy_and_modern_Aramean_identity

          https://en.wikipedia.org/wiki/Ottoman_persecution_of_Alevis
          https://de.wikipedia.org/wiki/Alevitenverfolgungen_im_Osmanischen_Reich
          https://de.wikipedia.org/wiki/Verfolgung_der_Jesiden
          https://en.wikipedia.org/wiki/Greek_genocide

          https://de.wikipedia.org/wiki/Osmanisches_Reich
          https://en.wikipedia.org/wiki/Slavery_in_the_Ottoman_Empire
          https://en.wikipedia.org/wiki/Ottoman_Imperial_Harem#The_Harem_as_a_social_and_political_institution

          3
          • 4 .5

            Quasi spoilerfrei, aber man kann sich grundsätzliche Dinge der Story zusammenreimen, wenn man alles gelesen und reflektiert hat.
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            Spannend, kurzweilig und ziemlich intensiv, gut inszeniert (inklusive ein paar spektakulären Kamerafahrten durch die Landschaft Wyomings), besitzt einen tollen Score und wunderbare Landschaftsbilder, in der Hauptrolle ideal mit Jeremy Renner besetzt und von diesem großartig zurückgenommen gespielt (allerdings kein neuer Rollentyp für ihn, sondern die Art von Rolle, die er häufig spielt), sodass er den Film, die Story und die anderen (völlig austauschbaren) Figuren mitträgt. Für eine tolle Mischung aus Thriller und Drama bringt der Film eigentlich alles mit. Die Story/das Drehbuch ist jedoch leider - salopp gesagt - ziemlicher Mist (wenn man es mal im Detail analysiert, was man zwangsläufig muss, wenn man den Film zu Ende gesehen hat). Die Kriminalstory verläuft im Sand, die Gewaltausbrüche sind deplatziert und passen absolut nicht zur ansonsten sich realitätsnah gebenden Atmosphäre. Der eigentliche Kern, also die Thematik um "Missing Persons" bzw. um "Tribal law" (Stammesgesetz), ist 1:1 aus irgendwelchen Online-Artikeln zum Thema zusammengeklaubt, vermittelt einige Informationen (der Rest der Story scheint um diese Informationen herum zusammengebastelt worden sein...und zwar nicht auf komplexe oder kreative Weise), aber analysiert nicht die tatsächlichen Zusammenhänge, sondern vermittelt - mit den Schlussstatements - falsche Eindrücke (jedenfalls für viele Zuschauer, die sich keine Gedanken über die Thematik machen). Besonders unschön für einen bleibenden Eindruck verläuft auch die Weiterentwicklung der Figurenzeichnung. Letztlich bleibt nämlich selbst von der Hauptfigur nichts übrig, das nicht völlig bruchstückhaft, in der bruchstückhaften. oberflächlichen Skizzierung der wenigen Charakteristiken der Figur redundant, austauschbar und völlig belanglos ist. Die Einführung von Figuren und Story funktioniert, die Grundsituation macht neugierig, der Payoff ist zum Vergessen. Skeptisch, aber interessiert und involviert war ich von Beginn an. Beim (in der Filmwelt klischeehaften, in der Realität verhältnismäßig unrealistischen) Flashback nach gut einer Stunde hat der Film mich komplett verloren. Danach folgte nur noch Interessantes in Form der Gewalteskalation, gewissermaßen Szenen zum Mitfiebern beim Überleben und Abmetzeln.

            Letztlich ist das Trauerspiel des Drehbuchs erstaunlich, da mir die Drehbücher zu "Hell or High Water" und insbesondere das zu "Sicario" ausgezeichnet gefielen und diese Raum und Interesse zur mehrfachen Sichtung boten. Den hier kann man sich ansehen, wenn man ruhige Kriminalthrillerdramen mit Gewaltspitzen mag und die inhaltlichen Aspekte ausblendet oder sich nicht daran stört. Spannend ist "Wild River" - auch für mich bei der Erstsichtung über eine Stunde lang. Die Bilder sind teilweise sehr schön gefilmt. Wobei das eher für die Außenaufnahmen gilt. An der Inszenierung von Dialogszenen und an Aufnahmen in Gebäuden sollte Taylor Sheridan für seine nächsten Filme feilen.

            PS Bin ich der Einzige, der sich darüber wundert, dass eine FBI-Agentin sich vom potentiellen Hauptverdächtigen* (jedenfalls zu Beginn, vor den weiteren Ermittlungen) herumführen lässt (unter 4 Augen, mehrfach, in dieser Winterlandschaft, er bewaffnet und ortskundig) und sich von diesem von Beginn der Ermittlungen an bis zum Ende vorschreiben lässt, in welche Richtungen sie ermitteln soll? Es ist noch mal gut gegangen, weil der Drehbuchautor ganz andere Dinge im Sinn hatte. Die realistischste Auflösung wäre hier gewesen, dass der Finder der Leichen und Spuren selbst in die Sache involviert war. Absolut merkwürdig, was sich der Drehbuchautor dabei gedacht hat. Hat aber gut gewirkt, weil es die Sache entsprechend - in der ersten Stunde - für mich spannender, gruseliger, unvorhersehbarer gemacht hat. Aber ohne Payoff ist solch ein Film für mich maximal eine 4.5. Einmal sehen und vergessen.

            *...also der Person, die die Leiche gefunden haben will....zudem bewaffnet, ortskundig und viel in der Landschaft unterwegs (okay, das macht es auch wahrscheinlicher, die Opfer anderer Täter zu finden), einsam, traumatisiert durch den unaufgeklärten Tod seiner Tochter...möglicherweise sogar für deren Tod auch bereits verantwortlich (jetzt hat es die beste Freundin der Tochter erwischt....also bitte...welcher Ermittler denkt bitte, dass es auf keinen Fall einen Zusammenhang geben kann?)....und offensichtlich am Fall interessiert (okay, das macht mit der Vorgeschichte und der Verbindung zum Opfer und zu dessen Familie Sinn)

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            Wyoming lohnt sich übrigens sehr für Reisen. Nur sollte man in der Tat im Winter und im Frühling die Thermounterwäsche nicht vergessen.

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            • 5 .5

              Grandiose 7 Hauptdarstellerinnen, deren Figuren gut gezeichnet wurden. Inszenierung, Kameraarbeit, Score passen. Tolle Drehorte (hauptsächlich Bukarest und ein bisschen Constanța), die recht atmosphärisch in Szene gesetzt wurden. Der Rest ist Müll. Vor allem die Grundidee, die nur auf Zuspitzung und Emotionalisierung ausgerichtete Hauptstory (inklusive Antwort auf die Frage im Titel des Films) und die eindimensionalen, schwarz-weiß gezeichneten Figuren+Darsteller der Seite der "Bösen", die aber immerhin nach und nach ordentlich weggeballert werden.

              Beim ersten Ansehen immerhin trotz aller Ärgernisse spannend und zum Mitfiebern (beim Überleben und Wegballern) geeignet. Langfristig bleiben hier nur eine tolle Schauspielleistung von Noomi Rapace, wegen der man sich den Film ruhig mal ansehen sollte (-> 5er-Bereich), und ein paar tolle Kulissen übrig. Schade, dass man dies für solch eine Story verschwendet hat.

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              • 6 .5

                Die dargestellte Alkoholsucht von Tom Cruise ist wohl das Einzige an "The Last Samurai", das den realen Tatsachen einigermaßen entspricht. Als ob es nicht reichen würde, die amerikanischen "Ureinwohner" zu edlen Wilden zu verklären, müssen jetzt auch noch die ostasiatischen "Ureinwohner" dran glauben.

                Aber Spaß macht es, dank des mitreißenden Scores von Hans Zimmer, der dafür sorgt, dass die vielen pathetischen Momente und Emotionen in "The Last Samurai" funktionieren, sodass der Zuschauer im Bilder-, Klang- und Emotionenrausch gar nicht erst auf die Idee kommt, das Gesehene zu reflektieren. Das ist schon ausgesprochen gut gemachtes Hollywood-Entertainment. Hätte ich Edward Zwick gar nicht zugetraut, angesichts des Krams, den der sonst noch gedreht hat.

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                • 6 .5

                  Macht weniger Sinn als jeder Chuck Norris Film. Spaß hatte ich trotzdem/gerade deswegen, weil "The Last Stand" sich nicht hinter irgendeinem Story-Unsinn versteckt, sondern gradlinig dazu steht, dass im Actiongenre vieles nicht ganz realistisch ist. Handwerklich ziemlich gut. Storywendungen und Figurenkonstellation (trotz einiger liebenswürdiger Figuren) hätten noch besser gestaltet werden können. Aber dennoch hat man hier endlich mal wieder einen astreinen Actionfilm in amerikanisch-österreichischem Originalton.

                  "Listen, guys. There's an escaped fugitive coming through town. It's too dangerous for you to stay here. I want everyone to go home."

                  "We just ordered breakfast."

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                  • Frankie Dunn 15.09.2017, 08:43 Geändert 15.09.2017, 09:48

                    Ich bin kein Serienfan, aber trotzdem danke. Sieht auf den ersten Blick schön aus. Um beurteilen zu können, wie es dauerhaft wirkt und ob ich es in ähnlicher Form auch bei den Filmseiten gerne hätte, wird aber einiges an Nutzungszeit nötig sein. Die Hauptseite könnte zu überladen sein auf Dauer. Das war beim alten Layout genau richtig gestaltet.

                    Edit: Das hier hatte ich auf dem Smartphone geschrieben. Der Schock kam dann beim Blick auf die Serienseiten per Laptop.

                    • 6 .5

                      Kein überragend gestalteter Dokumentarfilm, aber ein wichtiges Denkmal. Die Thematik wäre wie gemacht für Spielfilme. Ich verstehe einfach nicht, warum heutzutage keine vernünftigen Thriller mehr gedreht werden. An interessanten und relevanten historischen Stoffen mangelt es nicht.

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                      • 5

                        Dies ist der größte Film aller Zeiten.

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                        • Chuck Norris musste den Eisernen Vorhang nicht niederreißen. Der Eiserne Vorhang hat sich selbst niedergerissen, als er Chuck Norris gesehen hat.

                          Mr. Gorbachev, tear down this wall - David Hasselhoff

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                          • "Unter den Linden", "phoenix Runde" (je nach Gästeauswahl), "Im Dialog", Dokumentationen, Wintersport (Ski Alpin, Biathlon), neuerdings Tennis, Bundesliga, CL, EL, Spiele aus verschiedenen anderen europäischen Ligen (England, Spanien, Rumänien, Schweiz), Politik-Berichterstattung von n-tv und Phoenix.

                            Also nein, keinerlei "Shows" im eigentlichen Sinne.

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                            • "Die Qualität sinkt hier in beinahe allen Gattungen und Genres."

                              Sehe ich anders. 2015 war eines der besten Filmjahre der letzten Jahrzehnte, in der Quantität der Qualität wohl das bisher beste Filmjahr der Geschichte. Die Qualität der Filme, die großes Zuschauerinteresse hervorrufen, lässt sicherlich im Schnitt nach, die großen Blockbuster kann man sich vielfach heutzutage nicht mehr ansehen, jede Menge Müll an kleinen Produktionen überflutet Fernsehen, Kinos, Moviepilot. Aber: Es gibt mittlerweile Tausende Filme pro Jahr, die man sich ansehen kann (/die sich irgendwer ansieht). Darunter sind locker Jahr für Jahr ein paar Dutzend, die - je nach Geschmack, Interessen und Ansichten - lohnenswert anzusehen sind. Man muss halt selektiv vorgehen und sich das Richtige rauspicken.

                              Gegenthese: Serien sind wie Computerspiele. Man kann ewig viel Zeit damit verbringen, hat auch eine gewisse Kurzweiligkeit, die Zeit vergeht schnell, das Bedürfnis, die Sucht, Zeit damit zu verbringen, kommt auch schnell auf, aber letztendlich nimmt man - je nach Serie - nicht viel dabei mit, in Relation zur Zeit, die man zur Beschäftigung damit aufbringt, sogar sehr wenig. Spaß machen kann es natürlich trotzdem.

                              Für neue Serien (und Computerspiele) aufraffen kann ich mich allerdings immer weniger. Warum soll ich "mehrere Stunden lang mit einer [...] Figur [mitfiebern]"? Welche Serienfiguren sind es überhaupt wert, dass man mit ihnen mitfiebert? Da liegt das nächste Problem von Serien, neben der ausgedehnten Länge. Eben aufgrund dieser Laufzeitlänge ist die übliche Struktur von Serien so gestaltet, dass der Zuschauer, und hiebei insbesondere der Suchtfaktor des Zuschauers, dadurch angesprechen werden soll, dass er die Figuren der Serie liebgewinnt und dadurch geneigt ist, Woche zu Woche, Folge für Folge, Staffel für Staffel mit ihnen mitzufiebern. Warum sollte man das tun? Welche Figuren - Sitcom-Figuren ausgenommen - sollen das sein, mit denen man gerne mitfiebern möchte? Mir fallen leider nicht viele Serien ein, deren Themen und Figuren mich interessieren.

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                              • 6 .5

                                Nahe an den historischen Fakten (= erzählt exakt alle relevanten Aspekte, eine Dokumentation hätte es nicht besser machen können), aber man merkt schon, dass das Budget und die Fähigkeiten von Regisseur (und Drehbuchautor) Sean Ellis limitiert sind. Viele Szenen in den ersten zwei Dritteln des Films sollen der genreüblichen Einführung der Figuren dienen, doch die Charakterisierungsversuche mit dem Holzhammer im Vorbeigehen laufen ins Leere. Die Mission allein bleibt relevant, die Persönlichkeiten der Figuren sind es nicht. Besser wäre es, auf derartige Charakterisierungs- und Emotionalisierungsversuche komplett zu verzichten und den Figuren einfach nur nüchtern ihre Funktion für den Plot zu geben. Ich muss nicht erfahren, wie gerne ein Junge Violine spielt und wie wenig Verständnis sein Vater dafür hat, wenn die einzige Funktion der Figur darin besteht, gefoltert zu werden. Dennoch fesselt "Operation Anthropoid" über die gesamte Spielzeit und zieht im letzten Drittel effektiv das Tempo an, bis zum Ende des Abspanns auf überzeugende Weise. Cillian Murphy zu casten war im Übrigen eine sehr, sehr gute Entscheidung. Auch der Rest des Casts weiß zu gefallen (wenn auch nicht unbedingt als Tschechen/Slowaken zu überzeugen, aber es ist ohnehin durchweg eine britische Produktion, sodass man darüber hinwegsehen kann).

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                                • ?

                                  Erzählt nichts Historisches und hätte man sich dementsprechend gleich sparen können. Als inhaltsleeres Kostüm-Pathos-Spektakel funktioniert der Film (für die entsprechende Zielgruppe, zu der ich ohnehin nicht zähle) nämlich auch nicht annähernd so gut wie die entsprechenden Hollywood-Kostüm-Pathos-Spektakel, die mit großen historischen Namen (hier: Winston Churchill, Dwight D. Eisenhower, Bernard Montgomery und Jan Christiaan Smuts) und Themen (hier: 2. Weltkrieg, Drittes Reich, Sowjetunion, britische Außenpolitik, usw.) Relevanz vorzugaukeln versuchen. Die Inszenierung ist unspektakulär und konventionell, das Drehbuch schwach, belanglos und letztlich auch ärgerlich, weil es interessante historische Themen in den aktuellen Zeitgeist verwurstet. Based on the untold story.

                                  https://www.welt.de/kultur/kino/article164883006/Wie-Churchill-in-den-Krieg-gegen-Hitler-wollte-und-daheim-blieb.html

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                                  • http://www.moviepilot.de/movies/im-here-a-love-story-in-an-absolut-world
                                    "Laufzeit 30 Minuten"
                                    "In diesem Kurzfilm von Spike Jonze [...]"

                                    Ich weiß nicht, was die genauen Kriterien gewesen sind, aber vielleicht wäre es beim nächsten Mal sinnvoll, wenn Kurzfilme und Gemeinschaftsprojekte/Episodenfilme, bei denen ein Regisseur nur als Unterstützung mitgewirkt hat oder nur ein paar Szenen im Umfang von ein paar Minuten Laufzeit zu verantworten hat, nicht gewertet werden würden, oder aber wenn vorher explizit darauf hingewiesen würde, dass Kurzfilme und Gemeinschaftsprojekte auch in die Wertung einfließen. Jetzt wundere ich mich darüber, dass Kurzfilme und Gemeinschaftsprojekte scheinbar doch zählen. Ist das so? Alles mit mehr als 100 Wertungen zählt?

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                                    • Fehlen also noch Robert Aldrich, Jim Jarmusch, John Cassavetes, Sergio Leone, Stanley Kramer, Andrei Tarkovski, Hayao Miyazaki, Quentin Tarantino, Christopher Nolan, Alejandro González Iñárritu, Michelangelo Antonioni, David Fincher, Dennis Villeneuve, Krzysztof Kieślowski, Charlie Chaplin, Jean-Pierre Melville, David Lynch und noch 3 Andere, die mir gerade nicht einfallen.

                                      • 1. Christopher Nolan
                                        2. Andrei Tarkovski
                                        3. Quentin Tarantino
                                        4. Sergio Leone
                                        5. Hayao Miyazaki

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                                        • 6 .5

                                          Für mich unfassbar, dass Leute "The Great Wall", einen der besseren Filme im Fantasy-/Historienaction-/Abenteuergenre der letzten Jahrzehnte, verabscheuen können, die gleichzeitig lauter stumpfe Machwerke ala Gladiator, Braveheart, Blood Diamond, The Last Samurai, Iron Man, Avengers, Thor für gelungenes Popcornkino halten. Dass der Film mit anderen Werken von Zhang Yimou nicht vergleichbar ist, bedeutet nicht, dass man ihn nicht an den üblichen Maßstäben anderer Genrewerke messen könnte. Neben (keineswegs genreüblicher) Regie und einigen Darstellerleistungen gefiel mir insbesondere der packende Score. Story und Figurenzeichnung heben sich wohltuend von den typischen Klischees (siehe oben genannte Filme) des/der Genres ab, wenn auch ohne in irgendeiner Form Komplexität oder Tiefe erreichen zu können und - zum Glück - auch gar nicht zu besitzen vorgeben zu wollen. Macht in der Summe einen ganz guten, sympathischen Unterhaltungsfilm, den man sich gut ansehen kann.

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                                          • 3 .5

                                            Wenn Bravo Fotolovestory und Fahrstuhlmusik aufeinander treffen und sich zum Tanz einladen, kommt nichts Vernünftiges dabei heraus, selbst wenn die Musik durchaus zu gefallen weiß. Da ich aber bei "La La Land" wie schon bei "Whiplash" diese Meinung zu Damien Chazelles Fähigkeiten recht exklusiv zu haben scheine, muss es wohl eine Frage meines Geschmacks sein. Das hier ist - für mich - nur in ganz wenigen Momenten (, in denen die beiden Hauptfiguren sich anschreien) ein brauchbares Drama. Emma Stone und Ryan Gosling spielen wie immer bei 08/15-Figuren (insbesondere was eine gewisse ironische Distanz angeht), was einerseits für ein vertrautes Gefühl sorgt, andererseits aber dazu führt, dass ihre Figuren nicht lebendig wirken und sie selbst als Darsteller nicht hinter ihnen verschwinden. Nicht nur Story, Dialoge, Figuren und Schauspiel, sondern insbesondere auch die Inszenierung wirken so liebevoll wie Werbeclips von Fastfoodketten. Nicht meine Welt. Schön und angenehm anzusehen ist das alles nicht und genau dafür sollte dieser Film ja eigentlich da sein. Dabei wären manche Aspekte der Geschichte durchaus interessant gewesen und einzelne Musical-Momente könnten durchaus - in ihrer für das Genre typischen sterilen Kitschigkeit - mitreißen, insbesondere die Traumsequenz am Ende des Films. Wenn Story, Dialoge, Figuren und Inszenierung nicht so gestaltet wären, wie sie gestaltet sind.

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                                            • ?
                                              über Reis

                                              Hat doch Helge Schneider schon ausgiebig genug besungen. Welche neuen Erkenntnisse soll denn ein solcher Film zum Vorschein bringen? Nur für irgendwelche regionalen Besonderheiten ist die Thematik einfach nicht interessant genug.

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                                              • 4
                                                über Arrival

                                                Unfassbar flach und belanglos, und dann auch noch seinen Eso-Kitsch (ja, da bin ich empfindlich...) und seine Mindfuck-Trivialitäten so sehr ausbreitend, dass es Malick und Nolan die Schamesröte ins Gesicht treiben dürfte (weil sie sich denken: "Warum kann ich das nicht? Das möchte ich auch können!"). Handwerklich geht "Arrival" in Ordnung, auch wenn mich "Sicario" weitaus mehr beeindruckt hat. Die durchweg guten Darsteller trösten über manche durch die Belanglosigkeit der Geschichte entstehende langatmige Stelle hinweg. Jedoch nur bis in der zweiten Hälfte des Films "Rückblenden" die Überhand nehmen, der Film gänzlich ins Esoterische abdriftet und eine Auflösung (so lang und breit ausgetreten, wie ich es bei solch einer flachen Grundidee noch nie erlebt habe) präsentiert wird, die den Film endgültig zur völligen Zeitverschwendung macht. An Regisseur und Cast lag es jedenfalls nicht. Ohne jetzt zu bösartig oder persönlich werden zu wollen...man sieht schon ganz gut, warum der Drehbuchautor sonst bislang eher für Filme zweifelhaften Anspruchs zuständig gewesen ist. Hier hat man sich an der Thematik gründlich verhoben, vermutlich aufgrund von ein paar vermeintlich interessanten Grundideen und dem breiten Fahrwasser anderer Genrevertreter der letzten Jahre.

                                                Wie hieß das Baby noch mal? Das, dessen Mommy and Daddy mit Tieren sprechen? Ihr wisst schon, das Kind mit den Knetfiguren? Man kann das emotional finden. Normalerweise fließen bei mir bei sowas die Tränen in Strömen (ja, selbst bei "Interstellar"....Make him cry, Hans) und Tiefsinnigkeit brauche ich nicht notwendigerweise (schön wäre es trotzdem). Hier reicht es nur - und das bereits bei der Erstsichtung - zum zweifelhaften Titel des Films, der mich am häufigsten zum Augenrollen gebracht hat.

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                                                • Toller Film, oder? Habe richtig Spaß an dem. Meine 7.5 ist eigentlich schon zu kritisch.

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                                                  • 9

                                                    Unfassbares Meisterwerk, das mir fast durch die Lappen gegangen wäre, weil es so unscheinbar wirkt und ich meine Hoffnung auf interessante deutsche Filme im Grunde aufgegeben habe. Gerade diese Unscheinbarkeit, die Nüchternheit, der völlig pathosfreie, beiläufige "Erzählstil" (von Erzählung, von Geschichte kann hier, um genau zu sein, keine Rede sein) sind so wunderbar, so ungewöhnlich an "Vor der Morgenröte". Sehr tiefsinnig, eine großartige Persönlichkeit als Thema, vom Drehbuch exzellent charakterisiert und von Josef Hader exzellent in all seiner Zerrissenheit auf völlig nüchterne, zurückgenommene Weise gespielt...bin begeistert und war nach der besten Szene des Films, der letzten, während des (großartigen) Abspanns einfach nur emotional überwältigt. Wundervoll, respektvoll, angemessen gemacht.

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