Grimalkin - Kommentare

Alle Kommentare von Grimalkin

  • 1 .5

    Dass die Filmemacher sich für ihre Ninjas beim Karnevalskostümverleih bedient haben, ist kaum zu übersehen, prangen schließlich Totenköpfe oder schlicht der Schriftzug "NINJA" auf der Kleidung. Getoppt wird das natürlich noch vom CIA-Mann Anderson, der ausgebildeter Ninjajäger ist und ebenso die Kampftechniken seiner Widersacher beherrscht: Sein Ninja-Anzug ist aber nicht etwa schwarz, sondern im Army-Look mit Camouflagemuster gehalten. Der Bösewicht kleidet sich da garantiert stilvoller und vertraut stattdessen auf ein kräftiges Gelb, und wenn er im haubenlosen Sommerlook unterwegs ist, kommt sein rotblondes Haupthaar besonders gut zur Geltung! Leider stehen die Frauen im 80er-Jahre-Hongkong eher auf Prinz-Eisenherz-Frisuren, sodass Bösewicht #2, ein Bandenchef und Womanizer, in Sachen Abendgestaltung viel mehr Spaß hat. Vielleicht liegt es auch an seiner Sonnenbrille! Ach ja, zur Handlung: Tritte, Schläge und melodramatische Dialoge. Das Zusammenspiel zwischen dem einheimischen Protagonisten, der die CIA unterstützt und dem kleinen Jungen, der seine Mutter vermisst, ist zwischendurch sogar fast interessant. Fazit: No Style, no substance.

    • Magst du auch Dschungel? "Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben", "Fitzcarraldo" und "The Mission" würde ich dann empfehlen. :D

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      • 0 .5

        Autsch! Na ja, wenn man wie ich irgendwann anfängt, die Kämpfe mit 1,5-facher Geschwindigkeit ablaufen zu lassen, hat man es zum Glück auch schneller hinter sich. Leider ist der Titel reißerische Verarsche. Ich kämpfe mit den Tränen, weil der Film weder bionische Ninjas, noch irgendeinene Formel des Todes enthält. Es wird ein bisschen geschossen und getreten. Die Dialoge sind strunzdumm. Einen halben Punkt für den famosen Endkampf, der - hab noch mal nachgeschaut - ca. 1 Minute vor dem Abspann beginnt und natürlich dementsprechend schnell abgefrühstückt ist. Dass man in dieser ulkigen Szene sogar die platzenden Kunstblutpäckchen gut sehen kann, verzeihe ich diesem ambitionierten Regisseur ausnahmsweise mal! "Bionic Ninja" sollten sich Filmfans unbedingt merken, um ihm besser aus dem Weg gehen zu können.

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        • 9
          über Zazie

          Was zur...? Ja sind in Paris denn alle bekloppt geworden!? Aber hallo!
          "Zazie dans le métro". Ich wusste nicht recht, was ich erwarten sollte. Vielleicht einen Kinderfilm oder so. Da stand eben, dass Malle auf dem Regiestuhl gesessen hat und das es doch recht witzig sei. Was ich dann geboten bekam, war Schabernack aller erster Güte. Jedoch angereichert mit vulgärem Vokabular, Kommentaren zum Zeitgeschehen und philosophischen Anstößen, als sei es das natürlichste auf der Welt, dass solche Dinge wahnwitzigen Slapstickszenen vorausgehen oder folgen. Der Film ist alles und nichts, aber vor allem eines: Völlig dada! Ein anarchistischer Klamauk in Hochgeschwindigkeit. Danach ist man - wie sagt der Franzose so schön - à bout de souffle, aber auch um eine Erfahrung reicher, die sich nicht in Worten, sondern nur in Filmbildern ausdrücken lässt.
          Der Regisseur hingegen, ja also der gehörte wegen groben Unfugs vor Gericht gezerrt, damit es auch dort mal etwas zu lachen gäbe! Ach, und es war doch abzusehen, dass der Eisbär die Vorhänge in Brand setzen würde... unverantwortlich sowas!

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          • 5

            Oskar Roehler wird auf Wikipedia bereits wunderbar zitiert: "Die sind immer spröde, immer streng. In den Filmen passiert eigentlich nichts. Sie sind langsam, trist und es wird nie etwas wirklich gesagt. Das ist dann die Berliner Schule. Die kommen bei der Kritik immer gut weg und haben dann so 5.000 bis 10.000 Zuschauer."
            "Im Schatten" ist da nicht anders. Dialogarm, handlungsarm und anscheinend furchtbar gelangweilte Regie. Wenn Thomas Arslan in Wahrheit keine Lust auf den Dreh eines Gangsterfilms hat, dann soll er es ruhig vorher sagen statt mal einfach auf die Schnelle (denn genau so wirkt es) etwas hinzuklatschen, dessen Drehbuch auf einen Bierdeckel passt. Minimalismus per se muss nicht einmal etwas verkehrtes sein, aber dazu gesellt sich hier eben eine Riege vernachlässigbarer Charaktere, die von weitgehend uninteressanten Darstellern verkörpert werden. Emotional gibt es natürlich keinen Zugang, aber das war allen Beteiligten schon vorher klar. Die Kameraarbeit ist okay. Die Beleuchtung subtil und auf einen authentischen Look aus. Das funktioniert aber nur dann, wenn man die Abteilung Ton nicht immer wieder vernachlässigen würde. Nicht nur hier, sondern generell eine Unart des zeitgenössischen deutschen Films: Umgebungsgeräusche auf Maximum! Der sehr sparsame Einsatz von Musik und die Schweigsamkeit der Figuren verdeutlichen es hier noch einmal besonders; sowohl vordergründige, als auch (eigentlich) hintergründige Geräusche sind derart unnatürlich dominant, dass man sich fragen muss, ob Toningenieur in Deutschland ein seltener Beruf ist. Während mir das völlig wurscht ist, wie lange man dieses Spiel in belanglosen TV-Produktionen noch treiben will, ist das für das Kino ein Armutszeugnis. Durchgehend rauschen die Autos im Hintergrund, als hätte man den gesamten Film an einer Autobahnraststätte gedreht. Bei den Innenaufnahmen trampeln die Charaktere wie bockige Kinder laut durch Flure und Zimmer, dass sie ihr eigenes Wort nicht verstünden, hätten sie nicht ohnehin kaum etwas zu sagen. Völlig egal übrigens, ob nun ganz nah vor der Kamera oder am Ende eines gefilmten Hotelflurs. Dem Zuschauer soll nicht eine einzige Bewegung akustisch entgehen. Das fördert keine Authentizität, sondern ist kontraproduktiv, ja geradezu lächerlich.

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            • Gefällt mir. :D
              Ich brauche auch mal wieder vernünftige Poster. Habe mich schon seit 2-3 Jahren nicht mehr darum kümmert und deshalb seit ner Weile nur "Lady Snowblood", "Fear and Loathing in Las Vegas" und "Watchmen" hier.
              Ein bisschen LvT an der Wand könnte bei mir nicht schaden. :)

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              • Großartiger Mann, der leider viel zu früh von uns gegangen ist. :(

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                • Da du "Nuit Noire" schon gesehen hast, kann der ja auch auf die Liste.
                  Außerdem empfehle ich "Ex Drummer". :)

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                  • Danke für diese Liste. Da habe ich ja jetzt einiges zu tun, um nicht zu sagen: Bist du des Wahnsinns? Ich muss auch noch irgendwann essen und schlafen. :P

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                    • Ich mag die Liste. Nolan ist schon ziemlich gut. Vor allem "Memento" und "Prestige". :)

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                      • 5

                        Spieglein, Spieglein an der Wand, wer hat die größten Augenbrauen im ganzen Land?

                        • 3
                          über Ted

                          Ich habe eigentlich nichts gegen anspruchslosen Humor, ganz im Gegenteil, sowas kann auch mal gut sein. Ich gucke mir auch gerne ab und zu Ben Stiller, Adam Sandler, Jack Black, Will Ferrell und Co. an, die streng genommen auch nicht immer glänzen. Aber in diesen Momenten bin ich ein simles Gemüt und lasse mich auch von plumpen Witzchen unterhalten.
                          "Ted" allerdings ließ mich ziemlich kalt. Dabei ist die Grundidee cool: Sprechender Teddybär? Yeah, warum nicht? Es gibt auch nette Szenen; ich mag es, wenn Ted Auto fährt und es ist herrlich bescheuert, wenn sich ein Mensch und ein Plüschtier prügeln. Aber der Großteil des Films besteht nun leider aus pubertären Sprüchen, die einfach nicht zünden. Ich gehöre wohl nicht zur Zielgruppe, die bei der bloßen Nennung von Schimpfwörtern in Gelächter ausbricht, sorry.
                          Dazu kommt eine sehr konventionelle Handlung über einen verantwortungslosen Loser, der sein Leben in den Griff zu kriegen versucht, die mich jetzt nicht gerade vom Hocker gerissen hat. Na ja.

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                          • Nette Liste. :)
                            Vielleicht gefallen dir ja auch noch "Geständnisse", "Lady Vengeance", "The Chaser", "Cold Fish" und "2046", um mal ne handvoll zu nennen.

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                            • 4

                              Müder Actioner mit flachen Charakteren, einer prinzipiell interessanten, wenngleich nicht gerade neuen Grundidee à la "Battle Royale" und äußerst schwachen Kampfszenen, bei denen man aufgrund von wildem Kameragewackel und schnellen Schnitten erraten muss, wer gerade wen tötet. Das sorgt überdies für eine - in Anbetracht der Grausamkeit der Hungerspiele - unangemessene Verharmlosung von Gewalt, dafür natürlich wegen PG-13-Rating für ungleich mehr Einnahmen. Schade um das Potential.

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                              • Wieso unbestimmte Reihenfolge? Mary steht da schon zu Recht an erster Stelle! :P

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                                • 8 .5

                                  Boshaft, widerlich, abgründig - und doch auf bizarre Weise liebevoll. Tom Tykwers Debüt zeigt entschlossen, wie gut der deutsche Film sein kann.

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                                  • Wow, was für eine Liste! Und ich habe gerade mal 43/216 gesehen. Bis ich das mal alles durchgearbeitet habe, liege ich schon halb im Grab! :D

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                                    • 8 .5

                                      "The Cabin in the Woods" ist eine Genredekonstruktion par excellence, ein wahnwitziger Meta-Horror mit erfrischenden Ideen. Joss Whedon und Drew Goddard sind zwar eingefleischte Horrorfans, aber verteilen den ermüdenden Stereotypen dieser stagnierenden Filmgattung völlig zurecht ein paar fiese Schläge in den Nacken. Der Film ist ein innovatives, ironisches Blutbad, das mit den Erwartungshaltungen von Figuren und Zuschauern gleichermaßen spielt und in der letzten Stunde so richtig schön abdreht; so etwas wunderbar Verrücktes hat man noch nicht gesehen...

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                                      • 9

                                        Hallo Zack, mein alter Freund, vorweg, leichtere SPOILER VORAUS, aber was red' ich? Du als Regisseur kannst natürlich bedenklos weiterlesen. Nun zum Wesentlichen: Erinnerst du dich noch an unsere erste Begegnung? Es war "300", eine Schlachtplatte voller Action, ein Stylefest, eine Coolness-Orgie. Dieser Stil hat dich in deiner Laufbahn geprägt, aber vor allem hat er bei mir, dem Zuschauer Spuren hinterlassen. Ich habe mir nun "Sucker Punch" angesehen. Ich kannte den Trailer schon seit langer Zeit und dachte mir, dass ich wegen der herausragend inszenierten Action gekommen sei und dass ich genau das geboten bekomme...

                                        Wie habe ich mich getäuscht; wie bin ich in deine Falle getappt. Ich, der Filmfreund, der sich auch gerne hin und wieder mit Hirn-aus-und-ab-die-Post-Filmen berieseln lässt. Doch dann triffst du mich ganz unvermittelt in die Magengrube und stößt mich mit der Nase in meine eigene Dekadenz, der ich mir nicht in diesem Maße bewusst war. Du lockst mich hierher und zeigst mir schöne Bilder, doch plötzlich erkenne ich. Ja, ich sehe, was du meinst. Es ist der Overkill. Sexy Mädchen, Katanas, Samurai, Zombiesoldaten, Maschinengewehre, Orks, Drachen, Roboter; immer mehr, immer schneller, immer stylischer! Du zeigst mir Prinzipien wie "Everything looks cool in slow motion!" und "Cool guys (hier: girls) don't look at explosions!" Du treibst es auf die Spitze, haust mir ein Klischee nach dem anderen um die Ohren und fütterst mich in diesen fantastischen Episoden, während Babydoll tanzt, mit mehr Kuchenstücken als ich schlucken kann, um mir die eigene Völlerei bewusst zu machen.

                                        Und auf einmal wache ich auf und sehe sie: Die Wahrheit.
                                        Es sind kalte Wände und verschlossene Türen. Doch was bin ich? Ich pflanze mich tagein, tagaus in den Sessel und sehe mir Filme zum Genuss an wie der Bürgermeister die tanzenden Mädchen der Anstalt. Wie konnte ich nur die Übersättigung nicht bemerken? Die Shows, die auf der Bühne stattfinden, das sind die Filme, die Mädchen sind gut, doch sie müssen sich fügen, denn der schmierige Blue hat sie in seiner Hand. "It's business", sagt er wie ein Produzent. Junge Talente sind seine Produkte. Triff den Geschmack der Kunden und das Geld fließt.

                                        Doch da ist ja noch Babydoll. Auf den ersten Blick ein Mädchen wie jedes andere und doch steckt irgendetwas Besonderes in ihr. Ich blicke in ihre Augen und erkenne dich, mein lieber Zack, denn auch du tanzt; auch deine Tänze sehen sich viele Leute an, um anschließend mit leichteren Brieftaschen nach Hause zu gehen. Jeder Auftritt ist für dich ein kleines Stückchen Freiheit, während du in Wahrheit immer noch in einer Anstalt hockst, die so liebevoll Traumfabrik genannt wird. Dort träumst du von Zombieepidemien, vom letzten Widerstand Spartas, von tapferen Eulen und von ambivalenten Superhelden. Auch du hattest einen Fluchtplan. "Sucker Punch" sollte dieser Ausweg heißen.
                                        Am Ende (SPOILER!) jedoch wird mir bewusst, dass es dir nicht darum geht. Es ist nicht deine Geschichte, es ist unsere. Du musst das Opfer erbringen und in einem letzten Traum spricht der High Roller, der Lobotomist, von einer Sehnsucht nach Wahrheit, einer Abkehr vom Fake um des Publikums willen. Ironischerweise ist genau diese mehr als fünf Minuten lange Szene in der Kinoversion nicht vorhanden - um des Publikums willen.

                                        Danach ist es vorbei. Dann erwischt es dich und während ich diese Worte schreibe, hat dich die Traumfabrik endgültig lobotomisiert. Mit leerem Blick und gefügigem Lächeln geht dein trauriger Alltag weiter. Dein nächster Bühnenauftritt steht bald an, er heißt "Man of Steel". Mensch, was werden die Leute klatschen.

                                        Und Augenblicke bevor der Abspann läuft, fragst du mich:

                                        "Who sends monsters to us and at the same time sings that we'll never die? Who teaches us what's real and how to laugh at lies? Who decides why we live and what we'll die to defend? Who chains us and who holds the key that can set us free?

                                        It's you.

                                        You have all the weapons you need. Now fight!"

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                                        • 5 .5
                                          über Haywire

                                          Obowohl "Haywire" echt nicht übel aussieht und mit einigen guten Schauspielern aufwarten kann, ist der Film überraschend leer. Es fehlt ihm an interessanten Charakteren, an einem besseren Drehbuch und an einer dynamischeren und nachvollziehbareren Inszenierung. Die Auflösung des Plots ist von mir aus okay, aber eben nicht stark genug, um das ganze kryptische Getue und die lahmen Phasen, in denen weder die Figuren irgendwie beleuchtet, noch dem Zuschauer brauchbare Informationen vermittelt werden, zu entschädigen. Unterm Strich ist Soderberghs Thriller leider kein faszinierendes Geflecht aus Verrat und Intrigen, sondern höchstens ein dünner Faden, der hier und dort ein paar Fransen aufweist.

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                                          • 7 .5

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