Grimalkin - Kommentare

Alle Kommentare von Grimalkin

  • 10

    Es war jetzt einfach mal Zeit, die Serie endlich zu bewerten. Und mit der sechsten Staffel habe ich sogar noch genügend ungesehene Episoden vor mir.
    Was zunächst ganz nett, aber nicht wirklich stark begann, wurde im Laufe der Zeit von Staffel zu Staffel immer besser und liegt mittlerweile gleichauf mit meiner liebsten Sitcom "30 Rock". Beides von NBC und beides ein bisschen quirky und voll von skurrilem, aber irgendwie auch authentischem, intelligentem Humor. Inzwischen ziehe ich bei jeder Folge meinen (nichtvorhandenen) Hut, nicht nur vor den Darstellern und ihren durchweg sympathisch verkörperten Charakteren, sondern auch vor den Autoren, die Stories und Gags schreiben, die ich mit einer solchen Qualität und Detailverliebtheit bisher eher selten erlebt habe. <3

    6
    • 7 .5

      Diese kleinen Lügen, um eine bessere Version von sich selbst zu präsentieren, damit andere nicht merken, dass man Probleme hat. Sowas macht Haewon manchmal. Und wenn sie sich mit anderen Menschen unterhält, lächelt sie. Aber wenn sie allein ist, weiß sie nichts mit sich anzufangen, kann sich nicht dazu aufraffen, ihre Kurse an der Schauspielschule zu besuchen und schläft stattdessen in der Bibliothek oder im Buchladen. In "Nobody's Daughter Haewon" sind die Charaktere nahezu ununterbrochen im Dialog und doch ist es ein trauriger Film über Einsamkeit. Haewons Traum ist die Schauspielerei, doch ihr tatsächliches Leben füllt sich mit Alkohol und kaputten Beziehungen.

      Inszeniert ist das alles in superstatischen, fast dokumentarischen Bildern. Eine Dialogsequenz wird nie durch Schnitte oder Perspektivwechsel unterbrochen. Daraus ergeben sich authentische, minutenlange Sequenzen, in denen Menschen miteinander reden und dennoch nicht die richtigen Worte finden.
      Das ist mein erster Film von Hong Sang-soo. Ich habe eigentlich ein bisschen zu lange gewartet, aber na gut, besser spät als nie.

      Hier unten steht "Fans dieses Films mögen auch: 'Frances Ha'" und ich muss sagen, joa, das passt schon ein wenig, denn daran musste ich beim Anschauen ebenfalls denken, auch wenn die Art der Inszenierung eine völlig andere ist.

      4
      • 8 .5

        Der Film spielt in Rumänien, die Darsteller sprechen ungarisch und der Regisseur ist ein Engländer. Das Resultat: Ein wundervolles, düsteres Drama, das immer stärker und stärker wird, mit einem Ende, das sich gegen die Gewohnheiten üblicher Vergeltungsgeschichten stemmt und bewusst irritiert. Ohnehin ist "Katalin Varga" ein Film der ruhigen Töne. Rache ist der Antrieb, doch das Tempo ist gemächlich, fast schleichend. Und während sich Mutter und Sohn auf dem Karren durch die Täler der bewaldeten Karpaten von Dorf zu Dorf stets auf der Suche nach einer nächtlichen Unterkunft bewegen, werden die malerischen Bilder durch einen finsteren Sound aus unbehaglichen Klangteppichen aufgeladen. Vereinzelte Kameraeinstellungen, mit ihren ganz langsamen Fahrten ins Bild oder heraus, erinnern bestimmt nicht zufällig an Tarkowski. "Katalin Varga" ist das Debüt von Peter Strickland ("Berberian Sound Studio") und wer auch nur ansatzweise etwas für starke Dramen und das osteuropäische Kino übrig hat, sollte sich dieses viel zu unbekannte Kleinod nicht entgehen lassen.

        9
        • 7 .5
          über Haze

          Es ist so eng, unfassbar eng. Richtig unangenehm. Ich glaube, ich habe mir den Nacken verspannt...

          3
          • 8

            Aww, ich wünschte der Film hätte ein größeres Budget gehabt. Das Vorhaben, Junji Itos meisterhafte Mangavorlage, die ich vor einigen Jahren gelesen habe, adäquat zu verfilmen, ist schon recht ambitioniert. Die befremdliche Atmosphäre fängt der Film dennoch sehr gut ein. Spiralen hier, Spiralen da, herrlich verdreht! Ohne eine gewisse Vorstellungskraft funktioniert's allerdings nicht. Als Zuschauer muss man sich schon auf die bizarren Ideen einlassen und in Kauf nehmen, dass manche Effekte/Masken/Props nicht spurlos gealtert sind und dass wiederum andere Dinge nur angedeutet werden. Die ganz großen, grotesken Schritte des Mangas geht der Film dann aus Kostengründen leider nicht mit. Ich hätte nämlich zu gerne gesehen, wie sich das gesamte Dorf in seiner Architektur verändert und zum alptraumhaften, spiralförmigen Labyrinth wird. Nichtsdestotrotz sehenswerter J-Horror, der sich nicht viel vorwerfen muss, denn Werke von Ito sind generell derart surreal und supercreepy, dass sie sich nur mit Mühe adaptieren lassen. Erste Eindrücke vermittelt die Google-Bildersuche nach "Uzumaki Manga". Ich hingegen muss jetzt erstmal meine Wohnung nach Spiralen absuchen...

            10
            • 4 .5

              Gerade weil wir bezüglich des Nationalsozialismus durch Fernsehen und Schulbildung übersensibilisiert und übersättigt sind, ist es eigentlich umso wichtiger, dass jede neue Beschäftigung mit dieser Thematik mehr tut, als nur an der allzu bekannten Oberfläche zu kratzen. Da nützt der beste Ansatz nichts, wenn das filmische Endergebnis zwar formal okay, aber inhaltlich unheimlich platt ist. Zu kurz gedacht.

              8
              • 6 .5

                Seinerzeit im Kino gesehen und irgendwie erst jetzt bemerkt, dass ich den hier noch nicht bewertet hatte, ups. Nun, "Cast Away" ist ein solider Film mit einigen Spannungsmomenten, aber eben auch - bei der Laufzeit - hin und wieder etwas ernüchternde Langeweile bei Hanks' One-Man-Show. Immerhin, seine Verzweiflung und diese emotionale Bindung, die er zum Volleyball Wilson aufbaut, sorgen für den ein oder anderen tollen Moment.

                4
                • 8

                  Genau das, was ich gebraucht habe, um die stressige Weihnachtszeit ausklingen zu lassen: Stylische, brutale Anime-Action mit einem lässigen Ninja, der sich schier übermächtigen Widersachern entgegenstellt. Und weil Kawajiris kreatives Charakterdesign, die düstere Atmosphäre, die detailreichen Zeichnungen und das viele Blut hier genauso gut funktionieren wie bereits in "Demon City Shinjuku", ist dieser Film hier ebenfalls seine acht Punkte wert.

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                  • 7 .5
                    über Castle

                    Okay, eigentlich ist "Castle" eher fast nur durchschnittlich gut. Irgendetwas zwischen 6 und 7 Punkten hätten's auch getan, aber hey, Nathan Fillion haut so einiges raus. Dadurch bleibt's nett für zwischendurch, mit einigen richtig guten Folgen, aber auch mit so manchem ziemlich vorhersehbaren Ausgang des jeweiligen Mordfalls.

                    3
                    • 8

                      Gangsterkomödie ausm Pott! Das macht schon deutlich mehr Spaß als irgendein graues Berlin-Drama. Geografisch und kulturell bin ich da natürlich durch meine Nähe auch voreingenommen, aber was soll's. Deutsche Abendunterhaltung, die sich munter bei Ritchie und den Coens bedient. Gerne mehr davon!

                      9
                      • 7 .5

                        Anfangs fand ich Frances ja ein bisschen unsympathisch, habe mich allerdings schnell mit ihr angefreundet, weil - genau wie ich - auch sie einen Traum, aber scheinbar keine Perspektive hat, weil auch sie sich nicht die Miete leisten kann und vor allem, weil um sie herum alle Menschen kontrolliert im Leben stehen, nur sie stattdessen weiterhin in Ungewissheit schwimmt. All die kleinen Minilügen und Ausflüchte, die sie machen muss, damit ihre Mitmenschen nicht sehen, wie miserabel ihre Lebenssituation ist, das Versichern von Freunden und Verwandten, dass ja im Grunde alles in Ordnung sei; das kenne ich nur allzu gut. In diesem Sinne ist "Frances Ha" für mich auch zu keinem Zeitpunkt ein Feel-Good-Movie, sondern hat mir quasi den Tag versaut. Unheimlich traurig mitanzusehen. Noah Baumbach ist ein guter Film gelungen, aber ich fühle mich danach nicht besser, sondern umso schlimmer, denn während Frances ihr Leben so nach und nach irgendwie in den Griff bekommt, trudel ich immer noch - und da bin ich sicher nicht der einzige - mittel- und aussichtslos einer ungewissen Zukunft entgegen. Moviepilot-Vorhersage von 7.5: Passt!

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                        • 8

                          "Look at my shit, y'all!"
                          Wunderschön mitanzusehen, wie die Träume naiver Tussis zum neonfarbenen Alptraum werden. Feel-Good-Movie! <3
                          "Was soll der Scheiß?", fragen sich die enttäuschten Zuschauer, die dachten, sie seien Teil der Zielgruppe. Bravo-Leserinnen und GTA-Kiddies hatten sich das gehörig anders vorgestellt, lockt sie Harmony Korine doch mit jeder Menge Partyspaß ins Kino, so wie der von Franco grandios verkörperte Alien die Disneyprinzessinnen mit Bling und Gangstershit in eine Welt scheinbar unendlicher Freuden. Während der empörte Teeniezuschauer jedoch die Flucht ergreift, treibt der Regisseur seine Figuren zum hemmungslosen Exzess. Krasse Satire auf eine Wirklichkeit in der die Ideale des christlichen Amerikas versagt haben und eine Generation blinder Lemminge ihr Heil in den bunten Seifenblasen des ultimativen Partyevents sucht, fern von Moral, fern von Gedanken an das Danach, denn:
                          "Spring Break forever, bitches!"

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                          • 4

                            Ich bin ja eigentlich niemand, der bei langsamerem Erzähltempo direkt "Langweilig!" ruft, aber hier passt es leider absolut. Nichtssagend, bemüht authentisch und eben auch ziemlich öde. Es gibt gute deutsche Filme, doch "Klassenfahrt" gehört nicht dazu.

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                            • 7

                              Hey, "Tokyo Gore Police" ist ja tatsächlich mal ein recht guter Splatterfilm aus dem Land der aufgehenden Sonne. Hier ist endlich mal neben dem obligatorischen Gemetzel eine Story mit gewisser Grundspannung und eine coole, bisweilen düstere Stimmung vorhanden. Das Setting eines pervertierten Tokyos mit privatisierter Polizei, seltsamen Body-Mod-Fetischen und wunderbar ironisch-satirischen Werbespots, die auf den Videoleinwänden ausgestrahlt werden, gefällt mir deutlich besser als bei so manch anderer Low-Budget- oder besser No-Budget-Konkurrenz, wo einfach nur ein kleines Grüppchen kostümierter Idioten im Wald rumhampelt. Was hier mit Waffen und Körpern angestellt wird, ist ausgefallen, jedoch ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren. In "Tokyo Gore Police" steckt genug Herzblut (pun intended), um über die gesamte Laufzeit zu unterhalten.

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                              • 4 .5

                                Zu spannungsarm, zu vorhersehbar. Ein Home-Invasion-Thriller bei dem ich nicht wirklich mitfiebern konnte. Die Grundidee ist grotesk, aber nicht uninteressant, die Umsetzung hingegen mäßig.

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                                • 6

                                  Och, so schlecht ist "Lone Ranger" gar nicht. Er könnte allerdings auch deutlich besser sein. Eines muss man Gore Verbinski ja lassen, Action beherrscht er immer wieder gut. Rasant, dynamisch und voller zufälliger, bisweilen amüsanter Kettenreaktionen. Das zeigt sich vor allem in der finalen halben Stunde, wenn das kontrollierte Chaos seinen Höhepunkt erreicht. Dass der Film nicht ganz so gut funktioniert wie "Fluch der Karibik" oder "Rango" liegt an den Charakteren und ihren Geschichten. Sobald die Post abgeht, mag das ja egal sein, aber in den Momenten dazwischen fehlt irgendwie das Reizvolle, das Besondere. Die Protagonisten, insbesondere Johnny Depp als Tonto bleiben leider ziemlich blass (pun intended). Trotzdem sind Verbinski-Filme, schätze ich, immer für einen unterhaltsamen Abend gut, so im Grunde auch hier. Gemeinsam haben sie allerdings auch, dass bei deren hohen Budgets stets zu wenig gewagt wird. Schade.

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                                  • 0 .5

                                    Wow, einen derart schlechten Film sehe ich auch selten. Das Parasitenmonster und die Brüste ergeben einen glorreichen halben Punkt. Einfach grottig!

                                    • 8 .5

                                      Aww yeah!
                                      So merkwürdig verstörend. Ich meine, einen allzu gewöhnlichen Film habe ich von Ben Wheatley ohnehin nicht erwartet, nachdem mir bereits "Sightseers" und "A Field in England" zusagten, aber dennoch war das hier über weite Strecken kaum vorhersehbarer Terror vom feinsten. Dabei beginnt alles so unscheinbar als Familiendrama. Das im übrigen herausragende Sounddesign gibt allerdings bereits früh zu verstehen, dass dem Zuschauer ein unheimlicher, atmosphärisch dichter Trip bevorsteht. Je länger der Film geht, desto mehr Fragezeichen sammeln sich an und desto intensiver wird der Adrenalinrausch. Fremdartig und abgründig; Freunde des Außergewöhnlichen kommen hier auf ihre Kosten.

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                                      • 2

                                        Meine Quest, unterhaltsamen Japano-Splattertrash zu finden, geht weiter! Ich will mich mit diesem Machwerk gar nicht so lange aufhalten, denn in einem Genre von ohnehin schon zweifelhafter Qualität ist "Samurai Princess" einer der schwächeren Vertreter. Die Kämpfe sind lausig in Szene gesetzt, die Kostüme aus dem Karnevalsladen und die Gore-Effekte, nun ja, wie gewohnt das kreativste, zugleich aber nicht wirklich toll. Mit seinen dummen Dialogen, dem schlechten Schauspiel und teils absurden, aber doch irgendwie belanglosen Ideen ist der Film auf dem Niveau von "Robo Geisha", also schlechter als die bereits mäßigen "Mutant Girls Squad" oder "Gothic & Lolita Psycho", aber besser als "Horny House of Horror", falls diese Einordnung jemandem helfen sollte. So oder so sind all diese genannten Filme eigentlich nicht die Zeit wert, aber was soll's. :D

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                                        • 8

                                          Feiner koreanischer Gangsterthriller. Im Gegensatz zu den beliebten One-Man-Racheshows ("Oldboy", "A Bittersweet Life", "I Saw The Devil", "Man From Nowhere", etc. pp.) liegt hier der Fokus auf einer komplexeren Handlung mit mehreren Parteien, ganz im Stile vom Hong-Kong-Klassiker "Infernal Affairs". Ein Mafiaboss verstirbt und das Syndikat steckt voller ambitionierter Nachfolger und Polizei-Maulwürfen. Ein spannendes, twistreiches Hin und Her um Information und Manipulation. Eingestreut sind einige wenige, aber umso wuchtigere Szenen unausweichlicher Gewalt. Klasse Film, kein Wunder also, dass die Remake-Rechte bereits verkauft wurden...

                                          Bonusinfo: Nicht von den anderen Kommentaren irreführen lassen. Erstens ist "New World" nicht der Debütfilm von Park Hoon-Jung, denn das ist eigentlich "Swordbrothers", und zweitens ist hier teilweise von 'Triaden' (chinesisch) oder 'Yakuza' (japanisch) die Rede. Die koreanische Mafia nennt man allerdings 'Jopok'.

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                                          • 9

                                            "Byzantium" - Was für ein unheimlich starker Thriller-Drama-Mix in einem blutigen Dark Urban Fantasy Setting. Ich hatte mich ja schon seit dem ersten Trailer darauf gefreut, den Film im Kino ansehen zu können. Nun... daraus ist nichts geworden, weil man in Deutschland - warum auch immer - auf eine Kinoauswertung verzichtet hat. Man muss also auf die DVD/BR aus England zurückgreifen oder bis Mitte Dezember auf die Veröffentlichung der deutschen Scheibe warten. Ziemlich bedauerlich, denn Schauwerte bietet Neil Jordans Film zur Genüge und damit meine ich natürlich nicht nur Gemma Arterton. Kamera und Licht sind superb und verwandeln das beschauliche - für manch einen gar langweilige - englische Städtchen am Meer in einen zugleich geheimnisvollen und doch vollkommen natürlichen Handlungsort mit dichter Atmosphäre. Der Fokus liegt allerdings noch viel mehr auf den Charakteren und ihrer Geschichte. Idealerweise tritt man - wie ich - mit geringem Vorwissen und nur visuellen Stimuli aus dem Trailer an diesen Film heran, damit er seine Wirkung voll entfalten kann. Jordan erfindet hier gewiss nicht das Rad neu, aber verwebt seine Figuren in ein sehr stimmiges Ganzes, das mich von Anfang bis Ende fasziniert und nicht mehr losgelassen hat.

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                                            • 5 .5

                                              Ich fand ja schon Ozons "5x2" über weite Strecken zu mittelmäßig, aber "Le temps qui reste" ist sogar noch ein kleines Stückchen schwächer. Die Idee ist ja ganz nett, es ist auch nachdenklich und gewiss nicht dumm, aber eben teilweise auch unfassbar langweilig. Dem Regisseur gelingt es wieder nicht, mich zu packen. Das ist ziemlich schade, denn rein von den Kurzbeschreibungen her, klingen seine Filme jedes Mal gut. Aber sobald ich sie mir ansehe, ist auf einmal alles viel uninteressanter und zäher. Merkwürdig.

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                                              • 6

                                                Die gängige Meinung ist ja, dass "How I Met Your Mother" mit der Zeit immer schwächer wurde, aber dem kann ich überhaupt nicht zustimmen. Waren die ersten Staffeln noch allenfalls ganz nett, gewinnt die Serie mit deutlich verstärkten Drama-Elementen ab Staffel 6 an Qualität. Der Ton verschiebt sich, auch wenn der Schritt zur Dramedy leider nicht vollständig vollzogen wird (eingespielte Lacher nerven nämlich nach wie vor). Das alles aber liegt vor allem am stärksten Charakter, Barney Stinson, der sowohl die - zugegeben nicht so unglaublich vielen, aber vorhandenen - lustigen Momente im Alleingang dominiert, als auch die auffälligste Entwicklung durchmacht und zum heimlichen Protagonisten avanciert. Die stärksten Augenblicke hat "How I Met Your Mother", wenn Ted zum bloßen Statisten seiner eigenen Erzählung degradiert wird und die Schicksalsschläge Barneys aufzeigen, dass die Serie für tiefergehende emotionale Betrachtungen von Liebe und Beziehungen in den ersten Staffeln einfach noch zu unreif war. "How I Met Your Mother" ist aus ihrem Status als reine Sitcom - es gibt da ohnehin stärkere Konkurrenz - erwachsen und das ist gut so.

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                                                • 8

                                                  Starkes Ding! Ich bin gerade sehr angetan von "Demon City Shinjuku" und zwar ganz besonders vom heimlichen Hauptdarsteller, nämlich dem Setting. Die zerfallene, von Dämonen und zwielichtigen Gestalten heimgesuchte Stadt ist einfach ein wunderbar finsterer Abgrund: Düster, brutal, nihilistisch. Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit machen sich breit und erinnern in ihrer Konsequenz an ebenfalls eindrucksvoll gottverlassene Orte wie z.B. das untergegangene Königreich Lordran aus dem Videospiel "Dark Souls" oder die metallene Megastructure aus dem Manga "Blame!". Die Dämonenstadt vermittelt hier eine ähnliche Atmosphäre als schattenhafte, eigene kleine Welt, in der unmenschliche Gefahren lauern. Die Dämonen übertreffen sich, was ihr Design angeht, gegenseitig. Ihre Ästhetik strahlt eine ungemeine Creepyness aus, die den eigentlich ja doch etwas zu simplen Plot ausgleicht. Also: Das Artdesign ist in seiner Idee und visuellen Gestaltung einfach klasse, die Handlung jedoch etwas dünn geraten, was ich ziemlich schade finde. Die fremdartige Welt mit ihren Bewohnern übt einen unheimlichen Reiz aus und hätte bei längerer Laufzeit intensiver beleuchtet werden können. So war mir das alles, speziell am Ende, ein wenig zu abrupt. Dennoch ist "Demon City Shinjuku" ein sehenswerter Film mit einer ästhetischen Geschlossenheit von verstörender Schönheit.

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                                                  • 6

                                                    Viele Jump Scares statt wirklich gruselige Atmosphäre. Trotzdem besser als so manch anderer Hollywoodhorror. Es gibt ja im Genre leider so einiges, dass in der Mülltonne besser aufgehoben wäre.
                                                    Die Nachforschungen, die der Protagonist anstellt, fand ich interessant. Man hätte das ruhig noch ausbauen können, aber dafür hätte natürlich auch der Plot selbst ein bisschen weniger vorhersehbar sein müssen. Es gibt sie zwar, die sehenswerten Augenblicke, doch sind es leider zu wenige. "Sinister" ist in Ordnung. Er hätte allerdings weitaus besser sein können, wenn er sich schlicht mehr getraut hätte, die massentauglichen Pfade des Horrorfilmrezepts zu verlassen.

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