Grimalkin - Kommentare
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Alle Kommentare von Grimalkin
Was kommt heraus, wenn man "Final Destination" und "Battle Royale" mischt? Die Animeserie "Another". Was als ruhige Mysteryserie um eine verfluchte Schulklasse beginnt, entwickelt sich schon bald zu einer Reihe von grausamen Todesfällen und kuminiert in einem gnadenlosen Überlebenskampf. Da ich mich vorher nur geringfügig über diese Serie informiert hatte, erwartete ich quasi den Tenor der ersten beiden Folgen: Geheimnisvoll und unbehaglich, ein detektivisches Herantasten an die Wahrheit. In der dritten Episode wurde mir schlagartig bewusst, dass "Another" dann doch eher ein brutaler Schocker ist, der nicht verlegen ist, literweise Blut spritzen zu lassen. Mit viel Liebe zum Detail wird jeder Unfall und jeder Mord äußerst explizit dargestellt. Der Gewaltgrad ähnelt Animeserien wie "Elfen Lied" und "Higurashi no Naku Koro ni" ohne jedoch, dass "Another" inhaltlich an deren Klasse heranreicht. Die Handlung ist weit weniger komplex, nichtsdestotrotz durchaus spannend. Brutaler, effektiv inszenierter Mystery-Horror.
Ein richtiges Gefühl von Angst und Unbehagen bei gleichzeitig wachsendem Interesse zu erzeugen, ist gar nicht so einfach. Ich stehe ja z.B. auf Survival-Horror mit isolierter Location und schier übermächtiger Gefahr im Stile von "Alien" und "The Thing", während ich Slasher-Filme, in denen irgendwelche Killer einen Teenager nach dem anderen abmurksen überhaupt nicht gruselig oder beängstigend finde. Haunted-House-Horror habe ich inzwischen auch schon zu oft gesehen, auch wenn Filme wie "La Casa Muda" oder "The House of the Devil" nicht übel sind.
Eine Horror-Art, die mich aber immer wieder packt, ist jene, die mit der zeitlichen und räumlichen Wahrnehmung von Protagonist und Zuschauer spielt, die ihre Figuren mit einem fremdartigen, monströsen Geheimnis konfrontiert und eine Faszination oder gar Obsession mit jenem Etwas auslöst, das in das Menschsein eindringt und es verändert; sei es nun die Psyche oder - besonders lecker - den Körper. Zu diesen Filmen zähle ich beispielsweise "Jacob's Ladder", "Altered States" und "Pi". Dieser Horror zeichnet sich durch mehr als bloßen On-Screen-Gore aus, es ist viel mehr ein manipulativer Parasit, der sich im Geist des Protagonisten einnistet und anschließend der erlebten Wirklichkeit auf bizarre und erschreckende Weise eine neue Form gibt. Der japanische Horrofilm "Pulse" wäre ein weiterer Kandidat.
David Cronenberg geht definitiv auch in diese Richtung. Das habe ich bereits damals bei meiner ersten Begegnung mit diesem Regisseur gemerkt, "eXistenZ" hieß diese Erfahrung. Mit "Videodrome" übertrifft sich der Kanadier aber noch einmal selbst. Wenn er Realität und Medien in einem grotesken Alptraum miteinander verschmelzen lässt, steckt darin eine unheimliche Andersartigkeit und gleichzeitig auch erschreckende Wahrheit. Intelligenter Body Horror mag man sagen. Die klaren Botschaften werden von intensiven Bildern getragen und erzeugen eine enorm dichte Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann. Was Cronenberg mit den Körpern seiner Charaktere anstellt ist - wie zu erwarten - wunderbar ekelhaft. "Videodrome" hat eine Sogwirkung, die den Zuschauer nicht nur an den Bildschirm fesselt, sondern hineinzieht, in eine Welt des fleischgewordenen Wahnsinns.
Sehr schade: Das Setting ist reizvoll, doch "Upside Down" verschenkt viel zu viel Potential. Die Handlung ist seicht und kitschig; die Charaktere bleiben durchgehend profillos, sodass deren Liebesgeschichte letztlich nicht vermag, ernsthafte Gefühle in mir zu wecken. Mitreißend geht anders. Optisch hingegen sieht so manche Einstellung schon ziemlich gut aus, allerdings wäre hin und wieder ein weniger penetranter Einsatz von Farbfiltern angebracht gewesen.
Was bleibt? Eine nette Idee, mehr nicht.
Ich mochte ja bereits Ole Bornedals "Deliver Us From Evil", aber der zwei Jahre zuvor gedrehte "Bedingungslos" ist einfach nochmal in allen Belangen ein Stück besser. Besonders inszenatorisch fällt auf, wie stilsicher Bornedal hier agiert. Kamera und Schnitt sind einfach klasse: Die Eröffnungssequenz packt einen sofort und lässt einen nicht mehr los. Im Mittelteil tritt der Film ganz bewusst ein bisschen auf die Bremse, lässt den Thriller im Hintergrund und fokussiert das Beziehungsdrama, um die Charaktere näher zu erforschen. Und wenn der Regisseur dann in der letzten halben Stunde den Hitchcock auspackt, auf die Suspense-Tube drückt und die Spannung auf die Spitze treibt, ist klar, dass das Finale unweigerlich auf kompromisslose Konfrontation hinauslaufen muss. Ein gelungener Thriller-Drama-Mix, dessen Ästhetik sich in dynamischen und kraftvollen Bildern präsentiert, die mich positiv überraschten. Starkes Teil!
Schön schwarzhumorig und trocken. Mein zweiter Film von Ben Wheatley und erneut ziemlich zufriedenstellend. Ein Pärchen fährt mit dem Wohnwagen durch England, von einem Ausflugsort zum nächsten, und hinterlässt eine blutige Spur, als wäre es das normalste auf der Welt. Bloody (and) amusing!
Eine Liste ohne Clint Mansell, der problemlos allein die Top 3 belegen könnte? Musikexpress-Leser schämt euch! :P
Luhrmanns prachtvolle Hochglanzoptik und der unerwartete, aber prinzipiell gute Soundtrack verleihen "The Great Gatsby" schon einen gewissen Charme, doch teilweise empfand ich es auch als ein wenig zu viel des Guten. Vor allem die unpassenden Effekte wie herumschwebende Buchstaben hätte es nicht gebraucht; eine Künstlichkeit, die dem Film nicht gut zu Gesicht steht. Darüber hinaus bleibt die schauspielerische Leistung trotz großer Namen überraschend blass. Alles solide, aber nicht mitreißend. Dennoch nette Unterhaltung, kann man sich mal anschauen.
Trotz der enormen Laufzeit hat "The Abyss" eigentlich genug Action und Spannung zu bieten, sodass ich bereit war, eine ordentliche Punktzahl zu vergeben. Schließlich ist das auch alles gut gemacht, visuell kann sich Camerons Film echt sehen lassen.
Aber krass, wie sehr mich dann das blöde, platte und kitschige Ende enttäuscht hatte. Die letzten zwanzig Minuten sind einfach nur grauenhaft und zerstören das ursprüngliche Bild von einem guten Unterwasser-Thriller derart, dass es bei mir nur noch für diese sagen wir mal solide 6.0 reicht. Sehr schade...
Das letzte Mal, als ich die Datenbank durchforstete (vor einigen Monaten), war "Bakemonogatari" noch nicht unter den Serien zu finden. Schade, dachte ich mir, denn dieser Anime gehört zu meinen absoluten Favoriten. Umso besser, dass ich jetzt endlich eine Bewertung samt Kommentar abgeben kann.
"Bakemonogatari" besticht vor allen Dingen durch seine Charaktere und seine umfangreichen Backstories. Die komplexe Ausarbeitung der Handlung äußert sich natürlich in einer Sache: Unmengen an Dialogen. Von einigen schon als 'Gelaber'-Anime abgestempelt, ist "Bakemonogatari" selbstverständlich alles andere als eine übliche japanische Zeichentrickserie. Die Action hält sich in Grenzen, ist aber vorhanden, ebenso Horrorelemente, die in ihrer expliziten Darstellung sehr gory sein können. Der Plot ist letztlich ein eigenartiger Drama-Comedy-Mix mit Mystery-Prämisse. Wer außerdem bereits andere Animeserien von Studio SHAFT kennt, weiß, dass hier viel mit ungewöhnlichen Kameraeinstellungen und experimentellen Schnitten gearbeitet wird, was "Bakemonogatari" auch optisch zu einem wahren Genuss macht. Licht-, Schatten- und Farbeinsatz sind auf Spitzenniveau und wenn einen erstmal die Wortwechsel und die düsteren Geheimnisse, die es zu lösen gilt, ganz in ihren Ban gezogen haben, findet man daran seine Freude. Klar, im Vergleich mit "Naruto", "Hellsing" oder "Fullmetal Alchemist" ist "Bakemonogatari" schon extrem Arthouse, aber vielleicht gerade deshalb für Anime-Skeptiker einen Blick wert.
Wow, "A Letter to Momo" ist ein feiner, nahezu unbekannter Anime mit Herz und Humor. Teilweise zwar absolut niederschmetternd traurig, vor allem wenn man in seinem eigenen Leben mit Verlust und Einsamkeit konfrontiert wurde, aber eben auch wunderschön lebensbejahend. Das ist gefühlvoll, ohne platt oder aufgesetzt zu wirken; emotionale Komplexität präzise dargestellt. Vor allem Ghibli-Fans sollten einen Blick riskieren!
Na gut, eine Seite von mir ist leicht ausrechenbar: Meine filmästhetischen Lieblinge der letzten Jahre gleiten in der Regel durch neonbeleuchtete Metropolen und tauchen ein in die finstersten Herzen der Stadt, um in einem Strudel aus Sex und Gewalt in meinen Kopf einzudringen und sich dort wie ein pulsierender Kopfschmerz einzunisten. Einfach ein paar bunte Lichter filmen, ein paar Menschen physisch und/oder psychisch verstümmeln und irgendwie Noé, Refn oder Sono vorne draufschreiben - schon werfe ich mit Punkten um mich. Das sagt letztlich viel mehr über mich als über die jeweiligen Filme aus, klar, aber es ist auch eine Facette meines Geschmacks, die zuvor viel zu selten befriedigt wurde. Erst in den letzten Jahren entdecke ich diese Filme, die einen am Hinterkopf packen und in diese wunderschön anzusehenden, aber gleichzeitig abgründigen, molochartigen Milieus mit der Nase reindrücken, um letzten Endes aber auch so viel mehr zu erzählen als nur: "Seht, sowas gibt's!"
Sonos "Guilty of Romance" ist eine Geschichte über Ausbruch, Entfaltung und Entfremdung, über das radikale Ausleben eines inneren Drangs und die Akzeptanz seiner Konsequenzen. Und sie ist einfach verdammt gut.
Mein vierter Film von Kim Ki-duk und jeder von ihnen ist stets einen halben Punkt besser als der vorher gesehene. Faszinierend. Nach "Seom", "Bin Jip" und "Bad Guy" nun also "Pieta" und ich bin sehr angetan. Ein perfides Rachedrama und - etwas plumpe - Kapitalismuskritik; schön in Szene gesetzt und von zwei guten Hauptdarstellern getragen. Inmitten aller Grausamkeit bringt Kim etwas zutiefst Menschliches hervor, nur um es anschließend wieder mit der unbarmherzigen Wirklichkeit zu konfrontieren. Verstörende Gesellschaftsmetapher, eher symbolträchtig statt subtil, dafür stilsicher und bewegend.
Spannender Film von Orson Welles über einen Detective, der einem in die USA entflohenenen Nazi auf der Spur ist. "The Stranger" bleibt ganz nah bei seinen Charakteren im beschaulichen Kleinstadtsetting und steigert dabei kontinuierlich die Suspense. Wäre die Laufzeit nur ein wenig länger, hätte er seiner von ihm selbst gespielten Figur mehr Raum geben können, ihre manipulative Kraft noch stärker zum Ausdruck zu bringen. Dennoch: Ein interessanter Thriller mit guten Darstellern.
Ein Einzelschicksal verwoben in die zweite mandschurische Invasion Koreas:
Ein-Mann-Armee kämpft sich durch feindliche Invasoren, um seine Schwester zu retten. Ich weiß nicht, ob es nur daran liegt, dass hier der Fokus ausnahmsweise mal nicht auf dem Schwertkampf liegt, sondern Pfeil und Bogen zur ultimativen Waffe werden, aber für mich funktioniert das. Die Handlung ist bodenständig und kommt zwar ohne allzu originelle Überraschungen aus, verzichtet aber gleichzeitig auf unnötige Längen. Das Resultat ist trotz zweistündiger Laufzeit kurzweilig, unterhaltsam, packend. Wer historischen Szenarien Ostasiens (hier: Manchu vs. Joseon) nicht abgeneigt ist, könnte mit "War of the Arrows" seinen Spaß haben.
Fuck yeah! "Pacific Rim" ist ein gewaltiger Koloss von einem Actionblockbuster, der einfach verdammt viel richtig macht. Es ist ein Film von Guillermo del Toro und wenn man seine Projekte kennt, weiß man, dass darin jedes mal - auch hier - unheimlich viel Herzblut und Liebe steckt. Dass ich eine ähnliche Handlung bereits aus "Neon Genesis Evangelion" kenne? Geschenkt, wenn so viele wunderbare Details in den Sets, den Kreaturendesigns und den durchweg sympathischen Nebencharakteren stecken. Das ist massenkompatibel ohne zugleich lustlos hingerotzt zu sein. Da fiebere ich nur zu gerne mit, wie heroische Piloten in ihren Mechas in die Schlacht gegen gigantische, außerirdische Seemonster ziehen und den Viechern kräftig in den Arsch treten, um die Menschheit vor dem Untergang zu bewahren. Filmspaß pur!
Heiteres Hexenmetzeln mit wenig Tiefgang, dafür mit viel Splatterspaß und stylischem Waffeneinsatz. Die Hexen finde ich vom Design her nicht durchgehend gelungen, aber war dann irgendwann auch egal, wenn sie ohnehin alle zerfetzt werden. Tommy Wirkola steigert sich; "Dead Snow" hatte mich noch enttäuschter zurückgelassen, "Hansel & Gretel" machte mir da schon mehr Spaß. Die Handlung ist zwar arg vorhersehbar, keine der Offenbarungen überraschte mich wirklich und die Charaktere sind nicht das Nonplusultra, aber mit unterhaltsamem Gore und flotter Action kennt sich der Norweger aus.
Verglichen mit Kims bisherigem Schaffen ist "The Last Stand" definitiv sein schwächster Film. Klar ist aber auch, dass die Action mal wieder hervorragend in Szene gesetzt wurde. Völlig egal ob Shootouts oder Verfolgungsjagden, Kim Jee-woon beherrscht seinen Style mühelos. Leider ist der Inhalt aber irgendwie platt, leblos und ein wenig altbacken; unterm Strich zwar trotzdem nettes Rumgeballer, das irgendwie zu unterhalten weiß, aber eben nicht so mitreißt, wie man es vom Regisseur eigentlich mit Filmen wie beispielsweise "A Bittersweet Life" und "The Good, the Bad, the Weird" gewohnt ist. Okay.
Zugegeben, Villeneuve hat sich bei "Prisoners" ein wenig von seinem Stil entfernt und auch thematisch steckt da ein Stück weit Berechnung mit drin, die den Film im voraus publikumswirksames Potential versprachen; doch das ist in dem Augenblick egal, wenn in all der Ruhe eine rastlose Spannung herrscht und wenn pure Verzweiflung in den Blicken steckt. In seinen besten Momenten wirkt "Prisoners" inszenatorisch wie ein neuer David-Fincher-Film und erinnert streckenweise an "Zodiac". Und das ist absolut positiv zu vermerken, wenn man als Zuschauer akzeptieren kann, dass der Regisseur eben nicht erneut etwas im Stil von "Incendies" gedreht hat. "Prisoners" ist viel amerikanischer und massentauglicher, aber nicht unbedingt schlechter. Beispielhaft für eine sehenswerte Hollywoodproduktion, die ohne viel Getöse auskommt. Ein Krimi/Thriller, der sich viel Zeit nimmt, aber dennoch keine Langeweile aufkommen lässt.
Nach all dem Hype hatte ich mich bereits darauf eingestellt, das Weltall filmisch so intensiv zu erleben wie nie zuvor. Und genau so kam es dann auch.
3D-Brillen nerven mich nach wie vor und an den Aufpreis gewöhnt man sich auch nicht so leicht, aber das nehme ich gerne hin, wenn ein Film mich mit seinem audiovisuellen Sog so einnimmt, dass ich alles um mich herum vergesse. In einem fast leeren - und entsprechend stillen - Kinosaal, kann der Terror der Verlorenheit im endlosen, luftleeren Raum sich voll entfalten. Die Handlung ist dabei ziemlich auf das Wesentliche reduziert und das ist auch vollkommen in Ordnung. Existenzielle Menschheitsfragen und philosophische Gedankenexperimente à la "2001" oder "Moon" wollte und brauchte ich gar nicht. Mein Anliegen war von vornherein, Attraktionskino auf hohem Niveau zu bekommen. Ich wurde nicht enttäuscht. Von Cuaróns Regiequalitäten war ich aber ohnehin schon nach "Children of Men" überzeugt. "Gravity" ist nun sein Opus magnum.
Erinnert mich ziemlich an meine eigene Griechenlandliste, die aber auf 'privat' gestellt ist. Habe eigentlich viele Filmnationslisten, veröffentliche die aber immer erst ab mindestens 25 annehmbaren gesehenen Filmen als eine Top 25. :P
Ich hatte mir letztens Theodoros Angelopoulos als interessanten griechischen Regisseur notiert, von dem ich bisher noch nichts gesehen habe. Vielleicht ist da ja was gutes dabei: http://www.moviepilot.de/people/theo-angelopoulos :)
Schöne Mischung aus Komödie und Drama mit einer großen emotionalen Reichweite, wie sie eben mittlerweile seit dem Aufkommen der Koreanischen Welle ('Hallyu') fester Bestandteil der nationalen Filmkultur ist. "Welcome to Dongmakgol" ist Park Kwang-hyuns gelungenes Debüt, das trotz vergleichsweise geringem Budget - was sich in den CGI-lastigen Sequenzen äußert - einige magische Momente bereithält. Klar, der Konflikt zwischen Nord- und Südkorea und der damit verbundene Wunsch nach gegenseitigem Verständnis und einer Entdämonisierung des Feindes wird in Park Chan-wooks großartigem "Joint Security Area" letztlich vielschichtiger und intelligenter filmisch verarbeitet, doch "Welcome to Dongmakgol" ist dennoch ein sehr sympathischer Film mit heiteren Gute-Laune-Augenblicken, aber auch dramatischer Tragik. Ja, sehenswert.
"The Thieves" beginnt als klassisches Heist-Movie im Stil von "Ocean's Eleven", inklusive Casino als Schauplatz des Diebstahls. Doch spätestens nach der Hälfte der Laufzeit wird klar, dass die Vergleiche müßig sind und der koreanische Blockbuster so viel mehr zu bieten hat als Soderberghs Film. Planung und Durchführung des Heists sind letztlich nur ein Teil eines größeren, komplexeren Plots, der immer mehr an Fahrt zulegt, um am Ende in einer Reihe von verräterischen Twists und Betrügereien auf ein furioses Finale aus nicht enden wollender Spannung und grandios inszenierter Action zuzusteuern.
Okay, Yumi Sugimoto ist natürlich extrem ansehnlich, aber reicht das? Nicht wirklich. Der Film fängt rasant und lustig an - so wie ich meinen japanischen Splatter mag - wird dann aber mit zunehmender Laufzeit blöder. Irgendwann verkommen die Kämpfe zu öden Duellen mit doch mehr albernen als coolen Ideen. Das ist eine ähnlich unangenehme Entwicklung wie sie auch schon "Gothic & Lolita Psycho" und ganz besonders "Robo Geisha" machten. Na ja, was soll's.
Ob Rape&Revenge-Filme nicht eigentlich per se ein radikalfeministisches Symbol sind oder letztlich doch nur plumpe Erfüllung sadomasochistischer Männerfantasien, wird bereits an anderen Stellen diskutiert. Fakt ist, dass "Girls Against Boys" ein paar Women's-Studies-Seminare in den Hintergrund packt und sich ansonsten nicht mehr groß darum kümmert, stattdessen auf eine simple Handlung verlässt, deren Versatzstücke man hier und dort schon einmal gesehen hat. Unterm Strich ganz nett aus verschiedenen Motiven zusammengebaut, aber allenfalls Mittelmaß.
Zu was ein Medizinstudium nicht alles gut sein kann...
Die angehende Chirurgin Mary taucht mit ihren Fähigkeiten unverhofft in die eigenartige Welt der Bodymodification ab und wird zu einer Ikone der Körperkunst. Dass sie darüber hinaus mit Skalpell und Knochensäge ihre ganz eigenen Rachepläne verfolgt, muss die Polizei ja nicht wissen. Kühl gespielt und heiß bekleidet, schneidet Mary was das Zeug hält und zerlegt ihre Mitmenschen zu mitunter bizarren Fleischkunstwerken. Klug inszenierter Rape&Revenge-Horrorthriller mit einer attraktiven Protagonistin, der man trotz fragwürdiger Moral bis zum Ende die Daumen drückt.