Hendrik - Kommentare

Alle Kommentare von Hendrik

  • Argentos nächstes Projekt ist ein Weihnachts-Gothic-Giallo namens THE SANDMAN mit Iggy Pop in der Titelrolle, basierend auf einem Drehbuch, das speziell für ihn geschrieben wurde. Und da wir uns anno 2014 befinden, wird das Budget natürlich teilweise gecrowdfundet - die Specials haben übrigens nette Namen mit Anspielungen auf die Karrieren von Dario und Iggy.
    Man muß wohl ein unerschütterlicher Optimist sein um zu glauben, dass Argento noch ein halbwegs gutes Alterswerk vorlegt, trotzdem hoffe ich, dass der Film irgendwie zustande kommt.

    https://www.indiegogo.com/projects/dario-argento-s-the-sandman-starring-iggy-pop--2

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    • Verloren geglaubter Holmes-Film von 1916 wiederentdeckt:

      http://variety.com/2014/film/news/lost-sherlock-holmes-film-discovered-william-gillette-1201318659/

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      • In weiteren Bond-24-News: Den neuesten Gerüchten zufolge ist Mark Strong als Bösewicht im Gespräch (zumindest hat er Daniel Craig für einen Vorabbesuch in Marokko begleitet), der Kameramann von Nolans INTERSTELLAR wurde engagiert, als Drehorte wurden das schon erwähnte Marokko und Österreich (schon wieder) bisher bestätigt, die Dreharbeiten beginnen Anfang Dezember und das erste Set-Foto ist online: http://www.mi6-hq.com/sections/articles/bond-24-report-20140925-first-set-photo-austria.

        Und zum Rihanna-Gerücht: Halte diese Art von Gastauftritt a lá Madonna in der Craig-Ära für eher unwahrscheinlich, für eine Überraschung waren die Bond-Macher aber schon immer gut.

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          Harald Schmidt: "Das Poster sieht aus, als hätte jemand meine Lebensgeschichte mit Gerd Dudenhöffer in der Hauptrolle verfilmt!"

          (Schon aus Prinzip jetzt vorgemerkt - und eine englische Komödie mit solcher Musik könnte ganz interessant sein...)

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          • "Homer, ich habe hier jemanden, der dir helfen kann!"
            "Batman?"
            "Nein, einen Wissenschaftler!"
            "Batman ist Wissenschaftler!"
            "Homer, es ist nicht Batman!"

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            • Der erste Indy und die Musik von Trent Reznor - obwohl ich beide Dinge liebe, hätte ich nicht gedacht, dass sie so gut zusammenpassen. Ich habe jetzt zwar nur ein paar Minuten gesehen, und zwar den mit den Credits unterlegten Marsch durch den Dschungel und das Wiedersehen von Indy und Marion in Nepal, bin aber schon jetzt hellauf begeistert. Das Ganze wirkt auf mich aber eher weniger wie ein Stummfilm, sondern vielmehr wie ein - brilliantes - Musikvideo. Hoffentlich bleibt es noch eine Weile online!

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                Groß war meine Freude, als ich erfahren habe, dass endlich ein EXPENDABLES-Klon mit weiblichen Recken, u. a. Zoë Bell (DEATH PROOF, Stunts in zahllosen Filmen) und Kristanna Loken (TERMINATOR 3 und, ähem, BLOODRAYNE) veröffentlicht wird. Noch größer war allerdings meine Ernüchterung, als ich erfahren habe, dass er von den berüchtigten Asylum Studios (hauptsächlich Filme, in deren Titel Wörter wie Giant, Mega, Shark oder Piranha vorkommen) produziert wurde.
                Als bekennender Girls-with-Guns-Fan musste ich ihn mir natürlich trotzdem anschauen. Und was soll ich sagen, obwohl
                - die Handlung auch nur die (x)x-te Kopie von der von THE DIRTY DOZEN ist,
                - es sogar noch höflich ist, wenn ich sage, dass die unspektakuläre Action lust- und einfallslos abgefilmt wurde,
                - die CGI-Effekte das bewährte Asylum-Niveau aufweisen (aber immerhin gibt es davon weniger als in anderen Veröffentlichungen der Trash-Schmiede),
                - keiner der hin und wieder eingestreuten "coolen" Sprüche auch nur annähernd Gefahr läuft, zu zünden - es sei denn ein Wort wie "Schlampe" besitzt eine Komik, die mir nicht bewusst ist,
                - der aufgesetzte osteuropäische Akzent von Brigitte Nielsens Rolle das Lustigste am Film ist,
                - sogar ich als Laie erkenne, dass man mit dem hier gezeigten Vorgehen von militärischem Personal in einer echten Kampfsituation keine Minute überleben würde,
                - es einen zu hohen Bodycount unter Zivilistinnen gibt
                - und obwohl der Film in Kasachstan spielt, für die Dreharbeiten offensichtlich niemals Kalifornien verlassen wurde,
                kann man MERCENARIES eigentlich gut weggucken. Verglichen mit anderen Asylum-Qualitätswerken wie sagen wir mal TITANIC 2 oder SHARKNADO hat er ja schon fast Kino-Potential, denn er besitzt schon einen gewissen Unterhaltungswert auch abseits von unfreiwilliger Komik und Längen gab es meiner Meinung auch kaum. Gerade die Darstellerinnen der vier titelgebenden Söldnerinnen reißen einiges heraus, allen voran Zoë Bell, die für die Rolle der Anführerin wie gemacht ist. Dafür, dass diese Rolle für einen Film wie diesen gemacht wurde, kann sie ja auch nichts.

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                • Zwei meiner Lieblings-Arthur-Momente:
                  https://www.youtube.com/watch?v=40BVdBFcZB4

                  und der andere ging laut meiner Erinnerung in etwa so:
                  Doug ruft von der Arbeit zu Hause an.
                  Doug: Hallo Arthur, ich bin's!
                  Arthur: ...
                  Doug: Dein Schwiegersohn.
                  Arthur: ...
                  Doug: Doug!
                  Arthur: ...
                  Doug: DOUG IST DIE ABKÜRZUNG VON DOUGLAS!

                  Und das zeigt auch wunderbar, wie gut dieser Charakter funktioniert hat, man musste ihn nicht mal sehen bzw. sehen UND hören, damit er einen zum Lachen bringen konnte.

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                  • R.I.P., Mr. Kiel :-(

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                    • Das ist mal eine Horrorfilmliste nach meinem Geschmack.
                      In diese Reihe von Filmen würden meiner Meinung auch noch gut DRACULA'S DAUGHTER, CAT PEOPLE, THE INNOCENTS, BLOOD FROM THE MUMMY'S TOMB (noch eine Mumie aus dem Hause Hammer), SUSPIRIA, PROFONDO ROSSO (dieser Über-Giallo ist zwar "nur" ein Krimi, allerdings lieferte er die Steilvorlage für HALLOWEEN und ein unheimliches verlassenes Haus spielt eine nicht ganz unwichtige Rolle), THE ORPHANAGE, MAMA, LIVID (hat zwar seine blutigen Momente, funktionierte aber trotzdem für mich eher wie ein Suspense-Grusler) und THE INNKEEPERS passen. Auch toll sind die spanischen JULIA'S EYES und THE UNINVITED GUEST - die haben zwar keine übernatürlichen Elemente, bieten aber trotzdem das, was ich mir von einem modernen Gruselfilm erwarte.
                      Also falls du mal nicht weißt, was du anschauen sollst... ;-)

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                      • 6 .5

                        Das Stück GAS LIGHT von Patrick Hamilton, dessen bekannteste Verfilmung DAS HAUS DER LADY ALQUIST von 1944 sein dürfte, wurde hier 1960 von Wilm ten Haaf für das deutsche Fernsehen adaptiert. Und trotz dass es quasi in alter TV-Optik abgefilmtes Theater ist - alles spielt in nur einer Kulisse - kann man sich erstaunlich leicht darauf einlassen. Einziger Wermutstropfen ist Hauptdarstellerin Margot Trooger, die selbst als Frau, die in den Wahnsinn getrieben werden soll, zu sehr Overacting betreibt. Ausgeglichen wird dies allerdings vor allem von Hans Zesch-Ballot, der seinen Kommissar a. D. sehr sympathisch und einnehmend verkörpert.
                        GASLICHT ist für Nostalgiekrimi-Fans zwar kein Muss, aber ein großgeschriebenes Kann.

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                        • Hm, in dem Castingaufruf wird mit keinem Wort der Beißer erwähnt. Es geht nur hervor, dass der diesmalige Henchman mal wieder einer von der großen, muskulösen Sorte sein soll, ohne wieder einer vom Typ Red Grant (big, blond, bold, and maybe German) zu sein. Ja, dass trifft auch auf den Beißer zu, aber bei der bisherigen Beschreibung lässt nichts darauf schließen, dass diese Figur in einem Craig-Bond im bisherigen Stil fehl am Platz wirken würde.

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                            Da es sich immer noch nicht so weit herumgesprochen hat und sogar einige Kritiker dieses Machwerks ihm wenigstens zugute halten, dass die Grundidee so neu und originell sei: Nö, ist sie nicht, sondern sogar ziemlich dreist von der alten STAR-TREK-Episode "The Return of the Archons" (deutsch: "Landru und die Ewigkeit") aus dem Jahr 1967 gekl... übernommen worden. Und da, auf einem Pappmaché-Planeten, dessen Bevölkerung von einem 6.000 Jahre alten Computer angeführt wird, hat sie wahrscheinlich auch besser hingepasst!

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                            • 1 .5

                              Stumpf auf Provokation getrimmte Nichtigkeit. Wäre dieser Film eine Person, wäre er der stark pubertierende Dorfrowdy, der nach seiner ersten Verhaftung weint wie ein Schlosshund, weil die Cops seine Eltern anrufen wollen - und zwar Eiswasser, weil er ja soo cool ist...

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                              • 6 .5

                                DER ROTE KREIS, der zweite Wallace der Rialto Film und der erste Spielfilm des späteren TV-Krimi-Spezialisten Jürgen Roland, lässt sich am besten mit einem Wort beschreiben: effizient. Der Film ist für die Reihe ziemlich nüchtern inszeniert und der Humor beschränkt sich auf ein paar kurze Auftritte von Eddi Arent. Vielmehr lebt der Film tatsächlich durch seine Handlung, die aus den typischen Ingredenzien der frühen Wallace-Filme besteht: Familiengeheimnisse, falsche Identitäten und ein großer Unbekannter im Hintergrund.
                                Nur die Eingangsszene ist ein bißchen zu theatralisch geraten und ein oder zwei Taten des Titelschurken erschienen zu unwahrscheinlich - jedenfalls im Kontext dieses Streifens. Besagte Eingangsszene wirft übrigens kein gutes Licht auf französische Vollstreckungsbeamte, die im Film durch ihre Dusseligkeit unwissentlich 25 Tode verursacht haben. Ohne jetzt zynisch klingen zu wollen, aber wären die wirklich so unfähig gewesen, hätten unsere Freunde von der anderen Seite des Rheins heute auch ihre Karl-Theodors, Ernst-Augusts und von Anhalts, mit denen sie sich herumplagen müssten.
                                DER ROTE KREIS gehört nicht zur Spitzengruppe der Reihe, ist aber für mich dennoch über dem Durchschnitt, auch wenn man von ihm wahrscheinlich wohl nur die Auflösung länger im Gedächtnis behält.

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                                • 8

                                  Eine scheinbar harmlose Mitbewohnerin entpuppt sich als liebeskrankes, besitzergreifendes Biest - yep, die Ähnlichkeit zu SINGLE WHITE FEMALE ist offensichtlich, dennoch ist der französische JE TE MANGERAIS eigenständig. Eigentlich kaum ein Thriller sondern ein Drama über gegenseitige emotionale und andere Abhängigkeiten, bei dem man beiden Hauptfiguren gegenüber Mitgefühl haben kann, was auch die große Stärke des Films ist.

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                                  • Naomie Harris meint ihr wohl - obwohl Naomi Watts in einem Bond-Film natürlich auch nicht fehl am Platz wirken dürfte! ;-)

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                                    • https://www.youtube.com/watch?v=mnm_9zJ1kW0

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                                      • 5 .5

                                        Der Tierhorrorfilm FROGS kritisiert Konservatismus und die Umweltzerstörung durch den Menschen und hätte fast das 70er-Pendant zu Hitchcocks THE BIRDS sein können. "Hätte", da er einfach in den das Genre definierende Tierangriffsszenen versagt, da sie ausschließlich über einen persönlichen Grusel gegenüber diversen Krabbelviechern funktionieren, aber das können seriöse Naturdokumentationen genauso gut und die sind nicht mal auf einen Schockfaktor ausgelegt. Schade, denn das ganze Drumherum hat durchaus Potential gehabt.
                                        Somit ist FROGS kein wirklich schlechter Film, sondern ein Beinahe-Guter, der einfach in den entscheidenden Momenten versagt (kein Wunder, dass er in der SchleFaZ-Reihe der bisher unergiebigste Streifen für lustige Kommentare war).
                                        Eine Frage bleibt allerdings offen: Nannte man diesen Film FROGS weil man ständig Reaction Shots irgendwelcher Frösche zu sehen bekommt, oder kriegt man ständig die sympathischen Amphibien zu Gesicht weil dieser Film eben so heißt?

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                                        • 4 .5

                                          ZWIEBEL-JACK RÄUMT AUF vom späteren INGLORIOUS-BASTARDS-Regisseur Enzo G. Castellari mit Original-Django Franco Nero in der Titelrolle lässt sich am besten als Spencer/Hill-artige Westernkomödie auf Speed und etwa einem halben Dutzend anderer Drogen beschreiben. Anfangs erinnert die Story noch entfernt an ONCE UPON A TIME IN THE WEST, doch entpuppt sie sich schnell als wackliges Gerüst für ein Feuerwerk aus seltsamem Klamauk und merkwürdigen Rohrkrepierern. Ich kann verstehen, wenn man ihn mit 11 Jahren absolute weltklasse findet. Schaut man sich ihn allerdings mit 33 Jahren das erste Mal an, glaubt man bei all den bescheuerten Absurditäten teilweise seinen Augen und Ohren nicht zu trauen - eben ein klarer Fall für die Jenseits-von-Gut-und-Böse-5,0. Punktabzug gibt es allerdings für ein paar Unappetitlichkeiten und die beiden Hilfssheriffs, an denen die Autoren eindrucksvoll sämtliche Schwulenklischees durchdeklinieren.
                                          Fast wäre ich aber gewillt, wieder auf 5,0 hochzuwerten, denn die absolut bekloppte, kaum enden wollende Verfolgungsjagd zwischen Zwiebel-Jack auf einem Fahrrad und drei Reitern, grandios musikalisch untermalt von den Oliver Onions, muss man gesehen haben!
                                          Einer der schlechtesten Filme aller Zeiten? Garantiert nicht, einer der wahnsinnigsten Western aller Zeiten dürfte das hier aber auf jeden Fall sein!

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                                            • 3 .5
                                              über Passion

                                              Was erlauben de Palma? Ziemlich viel und anscheinend kann er das, weil ihm inzwischen egal ist, was irgendjemand außer ihm selbst über seine Filme denkt.

                                              Oberflächlich ist PASSION ist eigentlich ziemlich leicht zu kategorisieren: Ein Remake eines nur wenige Jahre alten, eher durchschnittlichen französischen Thrillers, verbrochen von einem Regisseur, dessen künstlerischer Zenit schon seit einigen Jahren überschritten ist. Im Mittelpunkt stehen kindische Intrigen (zuviel) in der kalten, oberflächlichen Welt des hippen Berliner Werbemilleus, aufgepeppt mit ein bißchen zahmer lesbischer Erotik (zuwenig). [Falls das ein Berliner Werber liest und in Gedanken schon eine wütende Antwort formuliert, weil das Werbemilleu in der Hauptstadt entgegen meiner provinziellen Vorstellungen weder kalt, oberflächlich noch hip ist, möchte ich mich schon von vorneherein entschuldigen - und wenn das nicht ausreicht, soll er sich an Brian de Palma wenden.] Dazwischen darf der alternde Autorenfilmer bei der jungen Generation noch mit seinem profunden Wissen über moderne Medien glänzen - ich sage nur hunderttausendmillionen youtube-Klicks in nur einer Nacht. Um an sein Frühwerk aus den Siebzigern anzuknüpfen, präsentiert de Palma auch noch ungewöhnliche sexuelle Vorlieben - Rachel McAdams' Charakter steht darauf, wenn ihr Partner bei der Kopulation eine Maske trägt, die ihr laut Drehbuch ähnlich sieht (das alte Markenzeichen Doppelgängermotiv taucht übrigens noch anderer Stelle im Film auf).
                                              Und weil das schließlich ein Erotikthriller sein soll, passiert gemäß der alten Kindergarten-Maxime "bis einer heult" schließlich auch noch ein Mord, bevor der Film in einem merkwürdigen Finale endet, der so manche Frage offen lässt (z. B. WtF?).

                                              Nach dem Film fragte ich mich, ob das Ganze eigentlich ernst gemeint war, denn PASSION ist eigentlich zu edel und stylish gefilmt, um ihn als puren Dilettantismus abzukanzeln. Mal kurz im Internet recherchiert und, aha, Brian de Palma selbst sagt, dass für ihn dieser Film voller schwarzem Humor sei. Diese Aussage kann ich nur bedingt nachvollziehen, beabsichtigten Humor könnte ich höchstens dann erkennen, wenn PASSION als Parodie des Filmes geplant war, den man aufgrund seiner Eckdaten erwartet hätte. Oder wenn PASSION, der erste Vertreter eines neuen, noch namenlosen Genres ist, das sich dadurch definiert, das es beim Zuschauer absichtlich Fremdscham hervorrufen will.

                                              PASSION ist für mich kein guter Film, dennoch will ich ihm eine gewisse Faszination nicht absprechen - ich habe mich mal dabei erwischt, wie ich einem Freund gleichzeitig erklärt habe, wie schlecht der Film ist, und dass er ihn sich unbedingt mal anschauen solle. Völlig schiefgegangenes Altherren- oder verkanntes Meisterwerk (ja, auch diese Meinung existiert)? - die endgültige Antwort kennt wohl nicht mal Brian de Palma...

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                                              • Die Anspielungen waren jedenfalls schon da, ob diese Anagramme beabsichtigt waren oder nicht, steht natürlich auf einem anderen Blatt - ich denke da z. B. an die dritte Staffel von DOCTOR WHO, dass Mister Saxon ein Anagramm von Master No. Six war, war angeblich nur ein Zufall.
                                                Interessant für diverse Interpretationen ist übrigens auch, dass Tiago (Silvas echter Vorname) eine portugiesische Variante und James eine englische Variante des Namens Jakob ist.

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                                                • 8

                                                  Auch wenn ENTERPRISE durch den Story Arc in Staffel 3 einen deutlichen Qualitätssprung nach oben machte, blieben die Zuschauerzahlen dennoch schlecht. Also entschied man sich für eine Staffel, die größtenteils aus Mini-Arcs bestand, und diese hatten es dank dem neuen Showrunner Manny Coto wahrlich in sich. Gut erzählte Geschichten, die clever lose Enden und bisher offene Fragen in der Trek-Geschichte der Zukunft miteinander verbinden - man konnte fast meinen, man schaue sich statt einer einzigen Staffel ein Mehrteiler-Best-of aus 3 Staffeln an.

                                                  Trek-Geschichte ganz anderer Art schrieb leider auch diese Staffel 4, denn sie ist die bis heute letzte einer STAR-TREK-Serie. Schade, denn genau hier fing ENTERPRISE an, sein Potential zu entfalten. Zur Einzelwertung:

                                                  STORM FRONT: Die Auflösung eines Cliffhangers, den keiner gebraucht hat, und das Ende einer Storyline, die keiner gewollt hat, in einem Zweiteiler, den niemand gesehen haben muss. Das man hier auch die schlechtesten Effekte der Staffel zu sehen bekommt, ist nur konsequent. Für mich neben VOYAGERs "Unimatrix Zero" der schlechteste Trek-Mehrteiler. 3,5

                                                  HOME: Was bei TNG nach dem Borg-Angriff in "The Best of Both Worlds" die Folge "Family" war, ist diese Episode für Enterprise nach dem Xindi-Arc: Die Heimkehr der Helden und das Lecken von Wunden in einer ruhigen Folge, bevor es auf zu neuen Abenteuern gehen kann. Gut, aber nicht ganz so gut wie das Vorbild. 7,0

                                                  BORDERLAND/COLD STATION 12/THE AUGMENTS: Und ab hier geht es richtig los mit Staffel 4. Dieser Dreiteiler verknüpft die Übermenschen aus den Eugenischen Kriegen zusammen mit einem Vorfahr von Data-Erfinder Dr. Soongh, und die Föderation hat das erste Aufeinandertreffen mit dem Orion-Syndikat. Auch wenn das Katz-und-Maus-Spiel der Enterprise mit den Augments etwas repetiv wirkt, sind die Folgen schon allein wegen Gaststar Brent Spiner ein Highlight. 8,0

                                                  THE FORGE/AWAKENING/KIR'SHARA: Ein Vulkanier-Dreiteiler, der erklärt warum die Spitzohren in ENTERPRISE noch ein bißchen anders drauf sind als ihre späteren bzw. früheren Inkarnationen. Gut, aber nicht der beste Mini-Arc. 7,75

                                                  DAEDALUS: Wirkt wie die Verfilmung einer Story, die noch aus einer der ersten beiden Staffeln übrig war. Ein Pionier der Transportertechnologie und gleichzeitig alter Freund von Captain Archer kommt an Bord, um eine neue Technologie zu testen, hat aber eigentlich etwas ganz anderes vor. Solide, mehr nicht. 6,0

                                                  OBSERVER EFFECT: Genau wie der Vorgänger auch eine Einzelepisode, die in den ersten beiden Staffeln nicht aufgefallen wäre. Zwei körperlose Aliens besetzen Crew-Mitglieder, um herauszufinden, wie Menschen in einer Extremsituation reagieren. Auch ganz solide. 6,5

                                                  BABEL ONE/UNITED/THE AENAR: Das Herzstück der Serie - in diesem grandiosen Dreiteiler wird die eigentliche Geburt der Föderation gezeigt, wenn Menschen, Andorianer, Vulkanier und Tellariten zusammenarbeiten müssen, um einen unbekannten Angreifer zu finden. Gerade die Andorianer zeigen hier mal wieder, was diese Serie an ihnen und gerade Shran-Darsteller Jeffrey Combs hat. Schade, das man ihre Heimatwelt sonst nie zu Gesicht bekommt. Dieser Mini-Arc ist das Beste, was ENTERPRISE zu bieten hat. 9,5

                                                  AFFLICTION/DIVERGENCE: Hier wird endlich das jahrzehntelange Geheimnis gelüftet, warum die Klingonen in der Classic-Serie noch ganz anders aussehen als in späteren Inkarnationen (geringeres Make-Up-Budget, ja klar). Dazu noch Sektion 31 und ein Lieutenant Reed, der endlich etwas mehr an Kontur gewinnt und durch einen Loyalitätenkonflikt endlich für etwas mehr zwischenmenschliches Drama innerhalb der Crew sorgt. Super. 8,5

                                                  BOUND: Das Orion-Syndikat kehrt zurück in einer Folge, in der versucht wird, einem der sexistischsten Konzepte der Classic-Serie - nämlich die berühmten grünen Sklavenmädchen von Orion - einen weniger sexistischen Spin zu geben. Gelungen oder Guilty Pleasure? Ich kann mich nicht entscheiden, zumindest aber die beste Einzelepisode der Staffel. 7,5

                                                  IN A MIRROR, DARKLY: Eine Doppelfolge, die komplett im Paralleluniversum spielt und in der das verschwundene Raumschiff aus der Classic-Folge "The Tholian Web" eine wichtige Rolle innehat. Schön, die Schauspieler mal so richtig aus sich rausgehen zu sehen, ebenso wie die optischen Referenzen an die Ur-Serie. Sogar das Intro wurde liebevoll oder besser gesagt martialisch geändert, um den Ton des Paralleluniversums zu treffen. Grandios böse. 8,5

                                                  DEMONS/TERRA PRIME: Dieser Zweiteiler ist die letzte 'richtige' ENTERPRISE-Episode und symbolisiert wohl den Kampf der Menschheit gegen ihre Dämonen, um wirklich eines Tages die Menschheit aus Roddenberrys Utopie zu sein. Der Bösewicht, der xenophobe Terroristenführer Paxton (Robocop Peter Weller), hat sogar was von einem James-Bond-Schurken. Toll, aber zum Ende hin vielleicht etwas zu sentimental. 8,25

                                                  THESE ARE THE VOYAGES: Commander Riker schaut sich an Bord der Enterprise-D ein Holodeck-Programm über die Enterprise-NX an, um eine wichtige Lektion zu lernen. Diese letzte ENTERPRISE-Episode ist als Epilog für 18 Jahre STAR TREK im Fernsehen gedacht. Dabei passt hier nichts zusammen: Rikers Lektion und das Holodeckprogramm, das Alter von Jonathan Frakes und Marina Sirtis zum Alter ihrer Rollen, ein unmotivierter Hauptcharaktertod und viel Halbes und nichts Ganzes. Könnte lustig sein, wenn es nicht so traurig wäre (oder ist es doch umgekehrt?). Jedenfalls fühlt man sich um eine Episode ENTERPRISE auf dem Niveau der letzten Folgen betrogen. 4,0

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                                                  • 8

                                                    "Captain Archer. Look at the trouble you've gotten your pink skin into this time!"

                                                    Ein seltsames Phänomen: Seit der deutschen Erstausstrahlung der letzten ENTERPRISE-Staffel, die auch die bisher letzte Staffel einer ST-Serie überhaupt ist, habe ich mich kaum noch Folgen meines Lieblings-SF-Franchises angeschaut, obwohl ich daheim doch einiges an DVD-Boxen herumstehen habe. Jetzt habe ich es doch endlich mal geschafft, die dritte und vierte Staffel von ENTERPRISE ein zweites Mal anzuschauen, was viel einfacher ist, wenn man sich nicht das Ziel setzt, vorher auch die ersten beiden Staffeln sehen zu müssen.

                                                    Statt wie bei STAR-TREK-Nachfolgeserien üblich in der vierten Staffel musste bei ENTERPRISE aufgrund sinkender Zuschauerzahlen schon in der dritten Staffel ein großer Qualitätssprung nach oben erfolgen und das ist auch gelungen.
                                                    Die Macher entschieden sich, die gesamte Staffel als fortlaufende Geschichte zu konzipieren, in der die Enterprise-Crew in einem ebenso unwirtlichen wie abgeschnittenen Teil der Galaxie auf der Suche nach den mysteriösen Xindi ist, um sie daran zu hindern, die Erde zu zerstören. Dadurch hat man sich von jeder Trek-Serie etwas positiv Charakteristisches abgeschaut: Das Mysteriöse der NEXT GENERATION, die fortlaufenden Handlungsbögen von DS9 und das Gefühl des auf sich Alleingestelltseins von VOYAGER. Obendrauf gab es noch etwas dem Zeitgeist entsprechende 9/11-Bewältigung, denn der Auslöser der Mission ist ein (Quasi-)Terroranschlag der Xindi auf die Erde.
                                                    Auch anderweitig wurde sich bei den Vorgängerserien bedient: Das religiösen Fanatismus kritisierende "Chosen Realm" zitiert deutlich die antirassistische Classic-Episode "Let That Be Your Last Battlefield", für "E²" stand eindeutig DS9's "Children of Time" Pate und "Doctor's Orders" ist eigentlich schon ein Remake von VOYAGER's "One".
                                                    Wenn mich die Erinnerung nicht trügt, haben die Figuren hier etwas mehr zu tun als in den ersten beiden Staffeln. Captain Archer muss den Hardliner raushängen lassen obwohl er eigentlich ein ganz Lieber ist, Trip und T'Pol beginnen ihre Version der voyager'schen Torres/Paris-Beziehung und Lieutenant Reed gerät immer mal wieder mit den MACOs (eine militärische Spezialeinheit, die seit dieser Staffel an Bord ist) aufgrund unklarer Kommandostrukturen aneinander. Nur bei Mayweather fragt man sich, warum er überhaupt ein Teil der Stammcrew ist.
                                                    Das klang jetzt vielleicht ein bißchen bösartig, aber all das ergibt wirklich die beste STAR-TREK-Staffel seit dem Ende von DEEP SPACE NINE. Der einzige größere Wermutstropfen ist der Cliffhanger in der letzten Folge, denn er ist ebenso notwendig wie sinnvoll auflösbar: Nämlich überhaupt nicht!
                                                    Warum haben die Macher eigentlich nicht von den Vorgängerserien gelernt und schon bei der ersten Staffel versucht, auf so ein Niveau zu kommen?

                                                    Fun Fact: Dies ist übrigens die einzige STAR-TREK-Staffel überhaupt, in der kein einziger Klingone vorkommt.

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