janko.m.broese - Kommentare

Alle Kommentare von janko.m.broese

  • 8

    Ich schaue mir die Serie bereits zum zweiten Mal an und deshalb schreibe ich einfach mal eine kurze Empfehlung:

    Kurz zur Handlung:
    Zwei Zwillinge bleiben in Kontakt, nachdem einer von ihnen als kleines Kind adoptiert wurde. Als der Bruder Jahre später angeblich Selbstmord an der Schule begeht, meldet sich seine Schwester dort als Schülerin an, um die Wahrheit hinter seinem Tod herauszufinden. Dort begegnet sie neben exzessivem Mobbing und auch zahlreichen Verdächtigen, während sich die Geschichte mit vielen Wendungen entfaltet.

    Wie bei koreanischen Serien üblich, werden verschiedene Genre gekonnt vermischt.
    Die Hauptdarsteller Park Solomon alias Lomon und Shin Ye-eun ergänzen sich gut und spielen ihre Charaktere glaubwürdig. Natürlich sind Polizei und Schulleitung wie meist bei solchen Geschichten unfähig, und so liegt es an den Schülern selbst, (teilweise mit rabiaten Methoden) für Gerechtigkeit zu sorgen.

    Mir hat die Serie Spaß gemacht. Die Serie ist aktuell noch bei Disney+ in synchronisierter Fassung verfügbar. Mir hat die Serie übrigens deutlich besser gefallen als das koreanische Drama "Hierarchy", welches eine ähnliche Thematik hat.

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    • 9

      Ein extrem wichtiges Thema mit viel Fantasie, emotional und wunderbar musikalisch umgesetzt. Die jungen Darsteller machen einen hervorragenden Job. Auch die Animationen wissen zu überzeugen. Die Serie war für mich zwischendurch sehr schwere Kost, da ich immer wütender wurde, wie Kinder so grausam sein können. Das Ende ist dann eingermaßen versöhnlich, aber ich befürchte, dass es in der Realität wahrscheinlich nicht so ist.

      • 9

        Dear Hongrang ist kein reines Historiendrama – es ist ein in Bilder verfasstes Gedicht voller Stille, Trauer, Schönheit und Sehnsucht. Von der eindringlichen Musik bis zur atemberaubenden Kameraführung wirkt jede Einstellung wie ein lebendig gewordenes Gemälde. Die Serie fängt die Essenz der Joseon-Ära mit akribischer Liebe zum Detail ein. Von den aufwendigen Hanbok-Kostümen, welche die Persönlichkeit der einzelnen Figuren widerspiegeln, bis hin zu den authentischen Drehorten wie Gyeongju und Jeonju Hanok Village lässt jedes Bild den Zuschauer in eine vergangene Ära eintauchen.

        Im Mittelpunkt steht Lee Jae-wook, der hier eine seiner nuanciertesten und ergreifendsten Darstellungen seiner Karriere abliefert. Als Hongrang trägt er die Last von Schmerz, Geheimnissen und unmöglicher Liebe mit einer Tiefe, die man in koreanischen Dramen selten sieht. Seine Wandlung im Laufe der Serie ist subtil und doch kraftvoll, aber auch die anderen jungen Darsteller wie Jo Bo-ah als Jae-i und Jung Ga-ram als ihr Adoptivbruder Moo-jin haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

        Zusammenfassend lässt sich sagen: „Dear Hongrang“ ist eine ergreifende Auseinandersetzung um Identität, Intrigen, aussichtsloses Verlangen und der Komplexität menschlicher Beziehungen. Starke Darsteller und die visuelle Pracht machen die Serie zu einem Muss für Fans historischer Dramen mit komplexer Dramaturgie.

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        • 9

          Ein Wahnsinn, wie es die japanische Serie vor allem mit dem Beginn der zweiten Staffel krachen lässt. Da gibt es keinen Ruhepuls, da wird man in volle Aktion geworfen und der Irssinn rund um das vermeintlich idyllische Dorf Kuge beginnt vollends am Rad zu drehen. Spannend sind zudem die Einblicke in die japanische Mythologie, die in der Provinz jenseits der "Zivilisation" blutig gefeiert wird.

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          • 3

            Stephen Graham spielt solide und liefert eine seiner ehrlichsten Leistungen der jüngeren Geschichte ab. Das kann aber leider die gesamte Produktion nicht retten. Die Serie kämpft insgesamt damit, ihrem eigenen konzeptionellen Käfig zu entkommen. Hier wird die Kraft des rohen, ungezügelten Geschichtenerzählens durch den übereifrigen Versuch, „eine zeitgemäße Botschaft“ zu transportieren, übertönt – und verwehrt uns einen realistischen Einblick in den wahren, ungezähmten Geist des Londoner East Ends Ende des 19. Jahrhunderts.

            Selbst die Darstellung harter afrikanischer Kämpfer, die in Wirklichkeit nicht nur bloße Opfer waren, sondern als beeindruckende "Krieger" respektiert und in die Gemeinschaft integriert wurden, wird vollkommen anders ausgelegt. Im Londoner East End hat(te) das Bare-Knuckle-Boxen eine stolze Tradition und die Menschen lebten mit gegenseitigem Respekt diese "Kultur".

            Und Mary Carr? Carr war die erste Anführerin der weiblichen Elephant Gang und organisierte die Frauen von ihrem Haus in der Stamford Street 118 aus zu einem effektiven Syndikat. Sie wurde gefürchtet und forderte uneingeschränkten Gehorsam. Die ihr nachgesagte kühle Professionalität und Rücksichtslosigkeit kann ich in der Darstellung von Erin Doherty nicht erkennen. Sie wirkt eher wie eine Parodie.

            Hinzu kommt, dass Steven Knights Drehbuch mit "coolen One-Linern" überfrachtet ist. Was bei Guy Ritchie durchaus funktioniert, fruchtet hier als Stilmittel leider überhaupt nicht.

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            • 3

              Mit den Conners hat ABC konsequent die komplette DEI Checkliste von Disneys Unternehmenskultur auf die Familie der Neuauflage übertragen und wollte damit demonstrieren, das Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion von entscheidender Bedeutung sind, um eine gerechte und integrative Gesellschaft aufzubauen. So haben wir u.a..den homosexuellen Mark, DJs Tochter ist Afroamerikanerin und Beckys Tochter Hispanic.

              Leider hat sich die gewollte Vielfalt im Cast nicht auf den Humor übertragen und auch die ehemals relevanten Themen einer Arbeiterfamilie aus Lanford gingen im politischen Einerlei verloren.

              So bleibt eine weichgespülte Serie ohne Ecken und Kanten, die trotz ihres doch noch recht würdevollem Finales schnell in Vergessenheit geraten wird.

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              • 9

                "Big Mouth" wurde deutsch synchronisiert bei Disney+ veröffentlicht. Ich habe diese Serie kürzlich gesehen und es war grandios, wieder mal ein so hochwertiges KDrama erleben zu können.

                Handlung:
                Park Chang-ho ist seit seiner Schulzeit als „Großmaul“ bekannt, weil er große Töne spuckt und noch viel größere Dinge verspricht, die er aber nie einhalten kann. Außerdem ist er als Anwalt berüchtigt, da er nur eine Erfolgsquote von gerade mal 10 Prozent bei seinen Fällen aufweisen kann. Ausgerechnet der Bürgermeister von Gucheon möchte nun den drittklassigen Anwalt engagieren, um drei prominente Wirtschaftsbosse in einem Mordprozess zu vertreten.
                Park Chang-ho nimmt das Mandat an und wenig später findet er sich in einem Netz aus Lügen und Intrigen wieder, das darin gipfelt, dass das ganze Land ihn auf einmal für den berüchtigten und mysteriösen Betrüger „Big Mouse“ hält. So landet er im Strafvollzug und muss nun Alles unternehmen, um seine Umschuld zu beweisen, auch wenn er sich dadurch erst einmal selbst als "Big Mouse" ausgeben muss.

                Mit jeder Folge möchte man mehr erfahren und etwas Neues entdecken. Gerade in den ersten zwei Dritteln, wo die Jagd nach "Big Mouse" die Handlung größtenteils bestimmt, wird die Spannungskurve kontinuierlich angezogen. Neben der Suche nach der wahren Identität des titelgebenen Kriminellen gibt es zahlreiche unerwartete Wendungen, ungewöhnliche Allianzen und politische Spielchen. Ein realistischer Blick auf Korruption und Machtmissbrauch sowie Hierarchien und Strukturen in Südkorea bilden die weiteren Aspekte der Serie.

                Die Schauspieler machen einen hervorragenden Job. Die Locations sind gut gewählt. Die Action knallt. Der Soundtrack hallt. Das von einigen verschmähte Overacting kommt meines Erachtens kaum vor. Insgesamt hat die Serie ein rundes Ende mit einer gesellschaftskritischen Botschaft.

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                • 4

                  In dem Film fahren offenbar nur Elektroautos. Zumindest konnte ich in der deutschen Synchro keinerlei Motorengeräusche wahrnehmen und auch ansonsten fand ich die Synchronisierung nicht wirklich überzeugend. Man hatte immer das Gefühl, dass das in geschlossenen Räumen spielt und nicht in freier Umgebung. Das ist allerdings nicht der Hauptgrund für meine unterdurchschnittliche Bewertung.

                  Die gesamte Handlung, das Anliegen der/des Täter(s) und das Verhalten sämtlicher Beteiligter ist dermaßen absurd und unrealistisch, dass ich mich zwischenzeitlich fragte, ob ich den Film nicht einfach abbrechen sollte. Hinzu kommt, das sämtliche Charaktere eindimensional bleiben, so dass es mir letztlich vollkommen latte war, wer da wen zuerst eine Kugel verpasst oder ein Messer in den Bauch rammt. Immerhin war es ganz spaßig, sich nebenbei durch einige Insta-Profile der Darsteller zu klicken. Das hat mich bei Laune gehalten und so habe ich den Film bis zum uninsperierten "Showdown" ertragen.

                  Von mir gibt es hier keine Empfehlung. Einen Vergleich mit den "Stirb langsam"-Filmen, den einige Kommentaren machen, hält der Film nicht stand.

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                  • 2

                    Was für eine Katastrophe: Disneys neuestes Live-Action-Remake „Schneewittchen“ (2025) ist ein weiterer Versuch, mit Nostalgie zu punkten, doch leider fällt es in jeder Hinsicht durch. Von glanzlosen Darbietungen bis hin zu unterdurchschnittlichen CGI-Effekten – der Film schafft es nicht, die Magie des Originalklassikers einzufangen.

                    Rachel Zegler, die die ikonische Rolle von Schneewittchen übernimmt, liefert eine steife und einfallslose Darstellung ab. Obwohl sie unbestreitbar eine starke Gesangsstimme hat, fehlt ihrem Schauspiel die Wärme und der Charme, die das animierte Schneewittchen so beliebt gemacht haben. Ihre Textführung wirkt oft gezwungen, und es fällt ihr schwer, der Figur emotionale Tiefe zu verleihen. Anstatt die mit Schneewittchen verbundene Unschuld und Freundlichkeit auszustrahlen, wirkt ihre Darstellung distanziert und sogar desinteressiert.

                    Für einen Film mit einem derart hohen Budget ist das CGI unterdurchschnittlich. Der Zauberwald, der üppig und eindringlich wirken sollte, wirkt künstlich, den animierten Geschöpfen fehlt die Ausdruckskraft und der Charme ihrer gezeichnetetn Gegenstücke. Die Zwerge – deren Neuinterpretation kontrovers diskutiert wurde – wirken ungelenk und unnatürlich, was es schwer macht, sich emotional auf sie einzulassen.

                    Letztendlich ist „Schneewittchen“ ein weiteres seelenloses Live-Action-Remake, dem das Herz und die Magie des Originals fehlen. Zeglers Gesang ist zwar ein Lichtblick, doch ihr Schauspiel, gepaart mit schlechter CGI und einfallslosen Musikeinlagen, lässt diese Adaption unnötig erscheinen. Disney hätte eine frische und fesselnde Version von „Schneewittchen“ schaffen können, lieferte aber stattdessen einen vergessenswerten und glanzlosen Film ab. Fans des Originals werden wahrscheinlich enttäuscht sein und sich nach dem Charme und der Kunstfertigkeit sehnen, die den Klassiker von 1937 zu einem Meisterwerk machten.

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                    • 3

                      Wenn das Licht, das du am Ende des Tunnels siehst, "Das Licht" von Tom Tykwer ist, weißt du, dass das Fegefeuer dich erwartet.

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                        janko.m.broese 20.03.2025, 08:29 Geändert 20.03.2025, 13:12

                        Das Haus David überrascht durch einen frischen Hauptdarsteller und eine relativ gut recherchierte und smart umgesetzte Geschichte. Das Ganze ist zudem hochwertig produziert und ich bin als Atheist der Geschichte Davids und Sauls tatsächlich etwas näher gebracht worden.

                        Amazon hat bereits jetzt eine zweite Staffel bestätigt.

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                        • 8
                          über Dom

                          >>> 3 Staffeln bei Prime Video (Deutsch synchronisiert) <<<
                          "DOM" war für mich eine emotionale Achterbahnfahrt und ein spannendes Porträt einer Familie, die an der Drogensucht und der daraus resultierenden Abstieg ihres Sohnes Pedro über die Jahre hinweg zerbricht. Die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten, was das Ganze umso dramatischer macht.

                          >>> SPOILER <<<

                          In zwei Episoden der letzten Staffel kommt noch der reale Vater von Pedro, Victor Lomba, zu Wort, der mit der Veröffentlichung der Serie die Hoffnung hatte, dass viele Menschen in der Welt erkennen, wie Drogen Familien und Menschen spalten, verändern und in die Kriminalität treiben. Leider starb Victor Lomba 2018 und konnte so die Fertigstellung der Serie nicht mehr erleben.

                          Pedro Dom starb am 15. September 2005 mit nur 23 Jahren kurz vor seinem 24. Geburtstag. Seine Jahre waren geprägt von Abhängigkeit, Drogenentzügen, Hoffnung, Liebe, Leid, Zuversicht, Freundschaft und leider auch großer krimineller Energie. Die Serie arbeitet aber stark Pedros menschliche Seite heraus und sein Darsteller Gabriel Leone kann alle Aspekte hervorragend in Szene setzen.

                          Die Serie blickt darüber hinaus in die Abgründe der brasilischen Gesellschaft über mehrere Jahrzehnte. So werden u.a. die Korruption innerhalb der Polizei, die Verwahrlosung in den Favelas, die Rolle der Medien in der Gesellschaft und Abhängigkeiten von falschen Freunden thematisiert.

                          Mich hat die Serie tatsächlich emotional gepackt und ich bin nach wie vor beeindruckt.

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                            janko.m.broese 16.03.2025, 11:46 Geändert 16.03.2025, 11:51

                            (Der Film ist bis 13.04.2025 in der 3sat Mediathek verfügbar.)

                            "Im Netz der Gewalt" ist wie eine lange Episode "Southland". Wer diese Serie - wie ich - mag, dem wird auch dieser Film gefallen. Man begleitet zwei Polizisten in ihrem Ford Crown Victoria in einer Nachtschicht durch Los Angeles. Die Kamera ist immer dicht am Fahrzeug und an den beiden Darstellern. Damit gelingt es Regisseur und Drehbuchautor Joel Souza eine realitische Atmosphäre zu schaffen, wo ich als Zuschauer recht schnell das Gefühl hatte, Teil des Teams zu sein.

                            Die Fälle dieser einen Nacht sind abwechslungsreich und reichen von skurril/lustig über tragisch/dramatisch bis hin zu handgreiflich/brutal. Wenn man bedenkt, dass der von Thomas Jane dargestellte Cop Ray Mandel diesen harten Job mehr als 25 Jahre macht, kann man den von ihm ausgestrahlten Zynismus durchaus nachvollziehen. Ob der Rookie Nick Holland, der von Luke Kleintank verkörpert wird, nach dem Ende seiner ersten Nacht, noch einmal in den "Crown Vic" einsteigen wird, lässt der Film am Ende bewusst offen. Der junge Mann hat in seiner 8-stündigen Schicht extrem viel erlebt und in dieser kurzen Zeit eine enorme Entwicklung durchlaufen.

                            Nach dem Ende des Films habe ich in jedem Fall "Southland" als Serie vermisst oder hätte mich gefreut, noch weitere Nächte (Folgen) mit den beiden Cops Ray Mandel/Nick Holland in den Straßen von L.A. zu erleben.

                            Ganz starker Film!

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                              Miller's Crossing ist meines Erachtens ein zu Unrecht in 1990er Jahren gefloppter Mafiafilm. Die Coen-Brüder haben mit dem Film eine liebevolle Hommage an die Gangsterfilme vergangener Zeiten erschaffen – mit einem großartigen Ergebnis.
                              Im Kern geht es um Gabriel Byrne als guten "Bad Guy", der zwischen zwei rivalisierenden Gangstergruppen gefangen ist. Sein Charakter Tom Reagan trinkt und spielt viel zu viel und wird trotz seiner Stellung als Berater eines großen Mafia-Bosses sehr oft verprügelt. Ich glaube, Byrne musste in keiner anderen Hauptrolle soviel Prügel einstecken...

                              Die Story ist an sich nicht neu, wird hier aber mit literarischem Scharfsinn und in eindrucksvollen Bildern umgesetzt.

                              Marcia Gay Harden überzeugt in ihrer ersten großen Rolle, Albert Finney spielt gewohnt routiniert, John Turturro mimt den sich selbst überschätzenden Underdog draufgängerisch und Jon Polito glänzt als cholerischer "Spaghettifresser", der als Gangsterboss ehtisches Verhalten über alles liebt, der aber die Ethik wie ein Lichtschalter ein- und ausschaltet (was für durchaus brillante Szenenfolgen sorgt).

                              Der Film ist auch zynisch (und subversiv), indem er den Bürgermeister und den Polizeichef komplett hilflos und im Bann der kriminellen Elemente zeigt.

                              Für mich wird der Film mit jedem Ansehen immer besser. Daher gebe ich eine klare Empfehlung.

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                                Der Frosch als Sinnbild für ein unschuldiges Opfer, dessen Leben durch fremde Willkür bedroht werden kann, ist der Ausgangspunkt der südkoreanische Serie.

                                Zwei Morde in zwei Motels, 20 Jahre trennen diese Erzählstränge. Der erste Mord wird von einem Serienmörder begangen, er wird festgenommen, aber der Konflikt zerstört das Geschäft und das Leben der Eigentümer. Der zweite Fall ist zweideutiger: Eine fremde Frau kommt in einer Pension mit einem kleinen Jungen an, bleibt über Nacht und geht am nächsten Morgen scheinbar allein. Das Badezimmer hat sie sauber geschrubbt hinterlassen. Nur auf der Rückseite einer Schallplatte befindet sich offensichtlich Blut.

                                Die Serie zeigt spannend auf, wie sich das Leben der zufällig beteiligten Menschen drastisch ändert und wie sie selbst zu Opfern werden. Wie sich ihr Schicksal auch auf die nachfolgende Generation, auf Famile und Freunde auswirkt und wieviel sie erleiden müssen, um sich endlich bewusst aus der Defensive zu befreien.

                                Die etwas ruhig startende Thriller-Serie thematisiert u.a. Gaslighting, Rache, Entführung und Korruption. Ganz stark fand ich Episode 6. Wie bei den meisten koreanischen Serien üblich, hat die Serie einen runden für mich gelungenen Abschluss.

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                                  über From

                                  Der "Sheriff" dieser Serie wird mehr und mehr zu einem Charakter, dem ich die schlimmsten Höllenquallen wünsche. Was geht in diesem Mann vor? Ständig misst er mit zweierlei Maß, ständig überschreitet er die Grenze zum Wohl weniger andere teils willkürlich zu opfern. Da wird gefoltert, der werden "Verbündete" am Bus geopfert etc.

                                  Der Mann ist ein einziger Unsympath und letztlich wird meine endgültige Wertung der Serie davon abhängen, ob dieser schwache, kranke Mann, der immer den Starken markieren möchte, seine gerechte Strafe erhält.

                                  Ansonsten habe ich die dritte Staffel mit einer 6 bewertet. Es wurden am Ende ein paar Sachen angedeutet aufgelöst, aber natürlich fehlt der gesamten Serie ein kontinuierlicher Handlungsstrang. Was nun der Ausflug von Tabitha Matthews in die "reale" Welt gebracht hat, das bleibt bis auf das Einsammeln zweiter unbedeutender Charaktere vollkommen sinnlos.

                                  Ein weiteres Problem ist, dass bisher zwei sympathische Charaktere geopfert wurden (Priester und SPOILER) und kaum mehr Sympathieträger übrig bleiben. Die ständig laute Frau vom Colony House kann sich gerne als Haushälterin bei TAAHM bewerben, der Sheriff ist (wie besprochen) als Mensch gruselig, diese Liebesmühle zwischen Ellis und Fatima nervt und Viktor ist samt Vater in der gesamten dritten Staffel vollkommen belanglos geworden.

                                  Aber das Positive zum Schluss: Kenny mag ich. Aber reicht das?!

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                                  • How To Die Alone ist mit Sicherheit eine feine, kleine Serie und "wird bei The Walt Disney Company unter dem Dach des Onyx Collective produziert, in dem der Konzern die Präsentation von in der Regel nicht im Zentrum des Medieninteresses stehenden Minderheiten... bündelt." [wunschliste.de]

                                    Das ist sehr smart, dass man sich diesem Job bei Disney+ so engagiert annimmt und gleich bei der Synchronisation fett einspart. Auch die dritte Staffel von Reservation Dogs wurde bis heute nicht synchronisiert.

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                                      Korruption in der Polizei bis in die höheren Ränge?! Die Ausgangslage erinnert stark an das herausragende "Line of Duty" und die in Tel Aviv spielende israelische Serie wird der britischen Serie durchaus gerecht.

                                      In den letzten Jahren habe ich an die 10 israelische Krimi-/Dramaserien gesehen und fand sie allesamt interessant und spannend inszeniert. Das Eintauchen in diese für mich fremde Kultur ist schon eine sehr gute Abwechslung und Bereicherung fernab des sonst üblichen amerikanischen Mainstreams.

                                      Arte zeigt nun mit "Manayek" eine weitere Thriller-Serie aus Israel, die mit einen Auftragsmord aus den Reihen der Polizei spannend startet und uns mit intensiven Szenen und dynamischen Charakteren in das kriminelle Netzwerk der Polizei hineintauchen lässt.

                                      Für Fans spannender Cop-Serien sind die ersten 10 Folgen der ersten Staffel eine klare Empfehlung.

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                                        Es gibt ja wirklich sehr gute Cop- oder Gangster-Drama-Serien. Da fällt mir spontan Gomorrha, die bulgarische Serie Undercover oder Southland ein.

                                        Mit der zweiten Staffel von Mayor of Kingstown werte ich die Serie nun ab.

                                        Weder die Situation in dieser Stadt noch die Charaktere sind irgendwie glaubhaft. Die Rolle von Jeremy Renner versteht der Schauspieler mit Sicherheit selber nicht. Der kommandiert die Cops und die Gangster rum, wie es ihm beliebt. Und womit verdient der eigentlich sein Geld und bezahlt sein ramschiges Büro?

                                        Dem "Bunny" nimmt man den King of the Quarter auch nicht ab. Der soll so ein harter Kerl sein und wirkt die ganze Zeit so, als wer der Whopper bei Burger King ausverkauft.

                                        Und richtig gute Darsteller wie Dianne Wiest und Aidan Gillen werden unterfordert an den Rand gedrängt.

                                        Momentan fehlt mir die Motivation für die dritte Staffel. Da fange ich vielleicht mal mit Blue Bloods an. Die Serie hat ja ganz gute Kritiken.

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                                        • Wahrscheinlich eine smarte Serie, aber leider hat Netflix erneut wieder an der deutschen Synchronisation gespart.

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                                            **** Leider mehr Schein als Sein ***

                                            Das Positive:
                                            Optisch ist der Film tatsächlich eine Granate. In einzelnen Nebenrollen treten hervorragende Schauspieler (Ken Watanabe, Sturgill Simpson) in Erscheinung. Auch die sehr höflichen und sportlichen Bomben haben kurz Spaß gemacht.

                                            Das war es dann leider auch schon.

                                            John David Washington hat zwar den gleichen Nachnamen wie Denzel Washington, im Schauspiel liegen beide aber Welten auseinander. Leider sollte J.D. Washington in diesem Film die tragende Identifikationsfigur des Joshua darstellen. Aus meiner Sicht ist ihm das nicht geglückt. Mit steigender Laufzeit wurde seine Figur mir immer unsympathischer und so gab es wenigstens für mich ein Happy End. Aber das war wohl nicht das Resultat, was Gareth Edwards bei mir emotional auslösen wollte.

                                            Letztendlich war ich froh, dass der Film vorbei war. Der angedachte humanistische Unterbau und die Botschaft sind erkennbar und respektabel. Aber für mich ist das Ganze einfach zu trivial umgesetzt. Es fehlt an echten Emotionen, Nähe zu den Protagonisten konnte ich nicht aufbauen und daran ändert auch leider der Soundtrack von Hans Zimmer nichts.

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                                              janko.m.broese 06.03.2024, 19:13 Geändert 06.03.2024, 19:21

                                              Ich habe diese Serie gestern abgeschlossen. Jackson Brodie konnte leider nur 18 Fälle lösen. Aber ich bin immernoch sprachlos mit welcher Mischung aus Verletzlichkeit, Zurückhaltung und Nähe, Stärke und Ängsten Jason Isaacs seinen Charakter zum Leben erweckt hat. Ich habe selten so einen menschlichen Ermittler in einer tragenden Rolle erleben dürfen.

                                              Und am Ende der Serie lehnt er sich, zerissen von all seinen (und meinen) Gefühlen an seinen Wagen, schaut über Edinburgh... Und dann dieser Song...

                                              Wahnsinn...

                                              Troubled Man...
                                              https://youtu.be/irG4KR4Qnj8?list=RDMMzdU0qwZKLfU

                                              *** Schnief ***

                                              Troubled man in the supermarket aisle
                                              In the only place he feels he's still worthwhile
                                              Reading labels on the things he'll never own
                                              Never quite sure how to find his only home

                                              Troubled woman wearing silver in her hair
                                              Hanging nearer over every hole and stare
                                              Hoping when her husband entered in a blur
                                              He might recognize himself as well as her

                                              In the twilight of our dreams
                                              They unravel at the seams

                                              Troubled daughter in her academic years
                                              Sitting outside of the lecture hall in tears
                                              Troubled son selling everything he owns
                                              Save a picture of his father by the phone

                                              In the twilight of our dreams
                                              They unravel at the seams
                                              As our days tonight return
                                              We remember how we were

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                                              • 6

                                                *** Stylisch, aber nicht ganz fokussiert ***

                                                Wie oft wird der autistische Ned seinen umsorgenen Bruder Jesse in Ruhe lassen
                                                Ganz einfach: So oft es die Handlung erfordert.
                                                Die erste Episode der ersten Staffel war großartig. Da wurde ich mit mysteriösen Puzzleteilen und Versatzstücken konfrontiert. In schicken Bildern began eine spannende Reise zweier sich liebender aber gegensätzlicher Brüder, die mehr oder weniger über eine Tote, ein todkrankes Unfallopfer und einen politischen Skandal stolpern.
                                                Doch dann wurde ein Fest aus Folterung und Misshandlung eröffnet. Die Motivation praktisch aller Beteiligten schien durch die Folter verloren zu gehen. Es wurde gedroht, es wurde geflohen, es wurde gejagt. Und kaum was es überstanden, began der es wieder von vorn.
                                                Auch Neds Entdeckungen (für einen investigativen Reporter) schienen fast immer zufällig zu sein, je nachdem, wie verwirrt sein Bruder Jesse in diesem Moment war.

                                                Ich schaue mir dennoch die zweite Staffel an, da ich die beiden Hauptdarsteller sympathisch finde und die Handling laut Beschreibung dann in eine andere Richtung geht.

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                                                • janko.m.broese 05.03.2024, 09:19 Geändert 05.03.2024, 09:20

                                                  ***Abgesetzt wegen zu geringer Abrufzahlen ***

                                                  Ich hatte die Serie auf meiner Watchlist. Aber sorry, ich kann nicht immer für die Netflix Stats sofort mit einer neuen Serie starten, nur damit sie möglicherweise nicht abgesetzt wird. Tatsächlich schaue ich gerade mal ganz wochenaktuell "Halo", da es bei mir zur Zeit passt.

                                                  Da die Serie offenkundig sehr guten Response erhalten hat, ist es schade. Somit spare ich mir dafür jetzt die Zeit. Laut meinem letzten Stand, soll ja wohl demnächst "Warrior" mit der dritten Staffel zu Netflix kommen. Dann werde ich halt das zeitnah schauen, damit ich nicht wieder eine Teilschuld trage.

                                                  R.I.P. The Brothers Sun
                                                  (Auf eine Bewertung habe ich selbstverständlich verzichtet.)

                                                  • 7

                                                    *** Ein sehr beeindruckender Indie-Film kreativer Filmemacher ***
                                                    *** Dieses Ich oder doch dieses Ich? ***
                                                    *** Ein versteckter blauer Saphir am Indie-Himmel ***

                                                    "Another Earth" enthält sowohl eine nach außen gerichtete, expansive Vision als auch eine nach innen gerichtete, zurückhaltende Selbstbeobachtung. Ein anderer Planet erscheint am Himmel, der anfangs als ferner Fleck wahrgenommen wird und sich im Laufe der (Film)Zeit soweit nähert, dass die Menschen in ihm eine "Erde II" erkennen.
                                                    Der innere und emotional gezeichnete Haupthandlungsstrang von "Another Earth" ist Rhoda. Nach einem schweren Fehler war sie vier Jahre in Haft und versucht nun frisch in der Freiheit ihre Schuld zu verarbeiten.

                                                    So beginnt eine zutiefst philosophische Erkundung von Bedauern, Schuldgefühlen, Formen der Vergebung und Mitgefühl, während ein neuer, spiegelbildlicher Planet immer näher rückt.

                                                    Hat Rhoda auf der "Erde II" den gleichen Fehler begangen? Ist ihre Familie auf dem anderen Planeten auseinandergerissen oder immer noch zusammen? Wäre Rhoda möglichweise heute ein ganz anderer Mensch oder ist sie es auf "Erde II" sogar? Diese und eine Vielzahl anderer Theorien und Möglichkeiten werden aufgezeigt, und zwar nicht nur im Kontext zu einem Spiegelplaneten, sondern auch zu vergangenen Ereignissen und einer möglichen Zukunft. Das Ganze geschieht sehr nah an den Menschen, die hervorragend und authentisch u.a. von Brit Marling und William Mapother verkörpert werden.

                                                    Zwischen den doch recht häufig vorkommenden Blockbustern, war dieser Independentfilm klug, persönlich und erfrischend anders.

                                                    Der Film ist aktuell (Stand 03/2024) bei Disney+ verfügbar.

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