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Die Grosseltern Shukichi und Tomi Hirayama beschliessen, ihre erwachsenen Kinder und deren Familien in Tokyo zu besuchen. Dort angekommen erkennen sie, dass der älteste Sohn Koichi, ein Arzt, und die älteste Tochter Shige, die einen Schönheitssalon betreibt, wenig Zeit für sie haben. Einzig Noriko (Setsuko Hara), die Witwe des im Zweiten Weltkrieg gefallen Sohns, bemüht sich um ihre Schwiegereltern. Nach nur wenigen Tagen in Tokyo schieben Koichi und Shige ihre Eltern in ein Seebad ab. Dort fühlen sie sich aber umgeben von feiernden Jugendlichen auch nicht wohl, so dass sie nach Tokyo zurückkehren. Shukichi verbringt dort einen Abend mit ehemaligen Freunden und Nachbarn in einer Kneipe, während Tomi die Nacht bei Noriko verbringt. Bei der Rückfahrt in den Heimatort erkrankt Tomi schwer, weshalb die Reise bei dem jüngsten Sohn in Osaka unterbrochen werden muss. Zurück in der eigenen Wohnung verschlechtert sich Tomis Zustand, und die Kinder eilen an das Sterbebett ihrer Mutter. Nach der Beerdigung reisen alle Kinder möglichst schnell wieder ab, einzig die Schwiegertochter Noriko und die noch im Elternhaus lebende jüngste Tochter bleiben bei Shukichi zurück.
Um der verstörenden Alltagswelt zu entkommen, provoziert die junge Carole ihre EInweisung in eine Nervenheilanstalt. Die dortigen Rituale unterscheiden sich nur graduell von denen des Alltags. Sie begeht Selbstmord.
“Könnte man in die Menschen hineinblicken, fände man Landschaften. Würde man in mich hineinsehen, wären es Strände.” Agnès Varda hat im Alter von 80 Jahren mit Les plages d’Agnès – Die Strände von Agnès ihre eigene Biographie träumerisch verspielt dokumentiert. Der mit dem César für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnete Film ist, kein Denkmal geworden, sonder ein großes Geschenk an das Publikum. Agnès Varda hat viel eingepackt: Die Geschichte einer jungen Photographin im Paris der 60er Jahre, die Geschichte und Protagonisten der Novelle Vague, und eine Vielzahl faszinierende Schauspieler und Zeitgenossen. Agnès Varda, die große französische Filmkünstlerin, hat sich wieder einmal ihrer Lieblingsbeschäftigung hingegeben: dem Suchen, Sammeln und Stöbern. Gefunden hat sie diesmal das eigene Leben. Oder, besser gesagt: unzählige Bruchstücke daraus. Fotos, Filme, Begegnungen, Landschaften. Das Ergebnis: ein überbordendes Kaleidoskop aus Bildern und heiter-melancholischen Erinnerungen an Menschen und Orte, die sie prägten. Das Elternhaus in Brüssel, unbeschwerte Tage im kleinen Küstenort Sète, Ausbildung zur Fotografin in Paris, die 60er Jahre, die viel zu kurze gemeinsame Zeit mit Jacques Demy. Amerika, China, Kuba, die geliebte Insel Noirmoutier, Freunde, Weggefährten. Die Geburt der Tochter und der Nouvelle Vague. Und immer wieder Häfen, Fischer und Strände. Mittendrin die Regisseurin, verspielt, ein bisschen verrückt und voller Ideen, die all diese kleinen Schnipsel zu einem verblüffenden und beglückenden Film montiert.
In Vorsicht Sehnsucht wird Marguerite (Sabine Azéma) nach einem Schuhkauf mitten in Paris die Handtasche entrissen. Ihre Brieftasche findet der Pensionär Georges (André Dussollier). Er beginnt sofort, sich für diese Frau um die 50 zu interessieren. Marguerite, die einen Pilotenschein hat und in einem Pariser Vorort lebt, leitet gemeinsam mit einer Kollegin (Emmanuelle Devos) eine Zahnarztpraxis. In seiner Phantasie versucht Georges sich vorzustellen, wie sie lebt und wer sie ist. Also beschließt er, sie kennen zu lernen und ihr die Brieftasche persönlich zu bringen. Schließlich gibt er sie aber doch bei der Polizei ab und hinterlässt dort seine Telefonnummer. Marguerite bedankt sich telefonisch, legt aber keinen Wert auf ein persönliches Treffen, was Georges nur um so mehr dazu bringt, sich ein Bild von ihr zu machen und sich in ihr Leben zu drängen.
Der gutbürgerlich situierte Georges wirkt geradezu besessen von dieser unbekannten Frau, auch seine eigene Frau Suzanne (Anne Consigny) und seine erwachsenen Kinder beginnen sich zu wundern. Dann aber kommt es nach einem Kinobesuch doch noch zu einem Treffen von Georges und Marguerite. Obwohl beide sehr lebenserfahrene Menschen sind, geraten die Dinge völlig außer Kontrolle.
Der Film dreht sich um verschiedene Menschen in einer französischen Hafenstadt names Rochefort. Delphine und Solange sind zwei musikalische Geschwister, die ihr Geld als Tanz- und Klavierlehrerin verdienen. Maxence ist ein Künstler, der momentan seinen Militärdienst verrichten muß. Simon ist Besitzer eines Musikgeschäfts in Paris, der die Hauptstadt vor einem Monat verlassen hat um hier nach seiner großen Liebe zu suchen. All diese Personen träumen von der Liebe, und vielleicht wird das Schicksal den Einen und die Andere zusammenführen.
Die Geschichte spielt um das Jahr 1976, kurz vor der 200-Jahrfeier der USA. Im Zentrum der Handlung stehen verschiedene Figuren, die alle auf die eine oder andere Weise mit Nashville, der Hauptstadt der Country- und Westernmusik, in Verbindung stehen, unter ihnen eine ausgebrannte Sängerin, ein Ehepaar mit zwei tauben Kindern und ein britischer Journalist. Teil der Handlung ist außerdem ein Präsidentschaftskandidat, der mit revolutionären Ideen der Kopf des Landes werden will.
Die amerikanische Regisseurin Kelly Reichhart zeigt zwei langjährige Freunde, Mark und Kurt, auf einem Wochenendausflug in den Bergen. Sie versichern sich ihrer Freundschaft, sind aber in Wahrheit keine Freunde mehr. Zunächst verfahren sie sich völlig auf einsamen Waldwegen, und man glubt schon, daß sie nie am Ziel ihrer Reise - einer heißen Quelle - ankommen. Der eine redet wenig, während der andere zum Beispiel seine Theorie, daß das Universum einem fallenden Tropfen gleicht, ausführlich erklärt. Am Ende scheint alles beim alten zu bleiben, doch kleine Zeichen deuten auf die Möglichkeit von Veränderung hin. "Old Joy" ist ein umfassendes Stimmungsbild und gleicht in seiner unaufdringlichen, minimalistischen Form einer Ballade. Von daher scheint es nicht zufällig, daß Will Oldham eine der Hauptrollen spielt.
Eine der schönsten Liebeserklärungen der letzten Jahre macht "Chanson Der Liebe" nicht nur zu einem der Highlights des jungen französischen Kinos, sondern befördert sein Publikum direkt nach Wolke sieben. Ismaël und Julie lieben sich, dennoch bleiben Zweifel nicht aus, erst recht als Julie die Beziehung zur "Ménage à trois" erweitert und die entzückende Alice ins gemeinsame Bett holt. Doch alles kommt ganz anders: Das Schicksal entreißt ausgerechnet Julie dem neuen Bunde. Wieder müssen Wege gefunden werden. Alice beginnt eine Affäre - Ismaël rennt vor allen alten Verbindungen davon. Erst der viel jüngere und hinreißend verliebte Erwann scheint Ismaëls Mauern zu durchbrechen.
Die Zwillinge Thierry (Jérémie Renier) und François (Yannick Renier) leben mit ihrer Mutter Pascale (Isabelle Huppert) auf dem Land. Während sie zum gelegentlich auftauchenden Vater eine distanzierte Beziehung pflegen, ist das Verhältnis zu ihrer Mutter umso intensiver. Die drei sind eine eingespielte Gemeinschaft. Doch Pascales elterliche Fürsorge stösst langsam an ihre Grenzen. Von der Routine ihres Alltags zunehmend ernüchtert, möchte sie das Haus verkaufen, um mit ihrem Freund Jan (Kris Cuppens) neu anzufangen. Bei den Söhnen stossen diese Gedanken auf wenig Gegenliebe. Zumal die Zwillinge keine Absicht erkennen lassen, einen natürlichen Ablösungsprozess in Gang zu setzen. Vor allem Thierry wehrt sich heftig gegen die Vorstellung, aus seinem Elternhaus ausziehen zu müssen. Er lehnt sich gegen seine Mutter auf. Auch François, der ahnt, dass eine Veränderung unabdingbar ist, sieht sich zunehmend Thierrys Agressionen ausgesetzt. Als Pascale schliesslich auszieht, sehen sich die beiden Jungs, orientierungslos und zum ersten Mal auf sich allein gestellt, unfähig, mit der eskalierenden Situation umzugehen. Es kommt zum Eklat.
Drei Menschen, die vom Weg abgekommen sind, treffen mit schicksalhafter Zufälligkeit aufeinander: Thomas (Benno Fürmann), jung, stark, wortkarg, ein ehemaliger Soldat, unehrenhaft aus der Armee entlassen; Ali (Hilmi Sözer), vom Leben schon ein wenig mitgenommen, aber immer noch leutselig, ein türkischer Unternehmer in Deutschland, der sich von den Betreibern seiner Imbissbuden nicht betrügen lassen will; Laura (Nina Hoss), eine Frau mit Vergangenheit, schön, aber in der Ehe mit Ali ein wenig unscheinbar geworden. Thomas, Ali und Laura hüten sich und ihre Geheimnisse voreinander. Sie suchen nach Liebe, aber ebenso sehr nach Sicherheit. Sie sind voneinander abhängig, doch das, was sie voneinander wollen, ist nur um den Preis des Verrats möglich.
Jerichow von Christian Petzold ist eine Dreiecksgeschichte, in der sich Sehnsüchte immer wieder in einem anderen, tieferen Traum brechen. Auf den Landstraßen des deutschen Nordostens, in den Wäldern dieses weiten Landes und an den Klippen über dem Meer entfaltet sich ein Drama, in dem eine klassische Konstellation des Kinos eine kühne Neudeutung erfährt. Zwischen Schuld und Freiheit, Leidenschaft und Kalkül liegen die Wünsche, deren Erfüllung einem Fluch gleichkommen kann.
Der Film dreht sich um eine kleine James-Dean-Fangemeinde, die sich anläßlich des 20. Todestages ihres Idols in einem kleinen Kaff in Texas treffen, um dort gemeinsam diesen Gedenktag zu feiern.
Douglas Sirks ‘Was der Himmel erlaubt’ ist ein klassisches Melodrama um eine Frau, die sich nicht an die Regeln ihrer Gesellschaft halten will.
Im Jahr 1940 führt Kayo Nogami ein einfaches aber zufriedenes Leben in Tokio, zusammen mit ihrem Ehemann Shigeru und ihren zwei Töchtern. "Kabei" ist im Haus der Nogamis, dem zentralen Schauplatz des Films, der Spitzname für die Mutter. Der Vater wird "Tobei" genannt, während die Töchter Hatsuko und Terumi "Hatsu-bei" und "Teru-bei" sind. Die Endung "-bei" ist eine liebevolle und humorvolle Ergänzung der Namen. Ihr Idyll zerbricht eines Tages, als Shigeru plötzlich aufgrund der Bestimmungen des "Gesetzes zur Erhaltung des Friedens" verhaftet wird. In diesen Zeiten, als jede Stellungnahme gegen den Krieg bedeutet, sich des Verbrechens der Kritik am Staat schuldig zu machen, wird er solange seine Freiheit nicht wieder erlangen, solange er nicht seinen Glauben an die Sache des Friedens aufgibt. Unterstützt von Yamazaki, einem früheren Schüler von Shigeru, von seiner jüngeren Schwester Hisako, und von seinem eigenwilligen Onkel Senkichi, kämpft Kayo darum, zurechtzukommen und ihre Töchter gross zu ziehen. Aber die Zeit vergeht, und Shigeru kehrt nicht nach Hause zurück. Und dann ist es Anfang Dezember 1941.
Schmetterling und Taucherglocke erzählt von einem Mann, der seit einem Schlaganfall am Locked-In-Syndrom leidet.
Der Agent 326 wird beauftragt, einen internationalen Spionagering, angeführt von Haghi, zu zerschlagen.
In Micheal Hanekes prämiertem Psychorama Das weiße Band wird am Vorabend des ersten Weltkriegs ein Dorf von mysteriösen Unfällen und Überfällen heimgesucht.
Nach einer enttäuschten eheähnlichen Lebensgemeinschaft mit Clemens und einer ebenso enttäuschten Freundschaft mit einem älteren Mann wird aus Daniel ein Homosexueller, wie er nie einer sein wollte: genau wie die anderen Schwulen beginnt auch er, schnell seine Partner zu wechseln. Hierbei versucht er immer noch, seine Ideale zu vertreten und die Homosexuellen seines Bekanntenkreises politisch zu motivieren, damit sie in der Öffentlichkeit für ihre Homosexualität einstehen und dafür kämpfen, gleichberechtigt behandelt zu werden.
Die beiden Freundinnen Otilia (Anamaria Marinca) und Gabita (Laura Vasiliu) teilen sich 1987 im von Diktator Ceausescu regierten kommunistischen Rumänien ein Zimmer im Studentenwohnheim. Ansich haben sie sich mit ihrem Leben arrangiert, sie wissen wen sie ansprechen müssen um zum Beispiel an Zigaretten zu kommen. Wäre nicht Otilia ungewollt schwanger. Sie möchte das Kind nicht und beschließt abzutreiben. Doch Abtreibung ist verboten. Glücklicherweise unterstützt die pragmatische Gabita sie. Nachdem sie sich das Geld von verschiedenen Quellen geliehen und einen Arzt gefunden haben, gilt es sich um das Organisatorische zu kümmern. Eine Freundin vermittelt sie an den Arzt Mr. Bebe (Vlad Ivanov).
Hintergrund & Infos zu 4 Monate, 3 Wochen, 2 Tage
4 Monate, 3 Wochen, 2 Tage (OT: 4 luni, 3 saptamini si 2 zile) ist der Gewinner der Goldenen Palme bei den 60. Filmfestspielen von Cannes im Jahr 2007. Er ist der erste Teil der Film-Serie Tales From The Golden Age.
Bremen 1968. Die Schüler eines Gymnasiums lehnen sich gegen die autoritären Strukturen in ihrer Schule auf. Im Mittelpunkt der Revolte steht der Schüler Rull, der jegliche Ordnung und Verwaltung ablehnt. Mit immer neuen Ideen und Aktionen provoziert er seine Umwelt und macht Lehrer, Mitschüler und Polizei gleichermaßen lächerlich. Rull geht dermaßen in seiner Rolle als Provokateur auf, dass er nicht nur das angepasste Establishment, sondern die Organisation des Protestes selbst sabotiert. Als er wegen Hakenkreuzschmierereien von der Schule verwiesen werden soll und sich Mitschüler mit ihm solidarisieren wollen, nimmt er ihnen durch seine protestlose Akzeptanz der Strafe jede Möglichkeit zum Widerstand.
Jeffrey, ein international hoch bezahlter "Killer-for-money" hat bei seinem letzten "Job" aus Unachtsamkeit eine Sängerin schwer verletzt. Seine Ehre verlangt, daß der die Augenoperation bezahlt. Um das Geld aufzubringen, nimmt er von seinem Agenten einen hochdotierten schmutzigen Job an. Er soll das Oberhaupt eines Drogensyndikats hinrichten und einen blutigen Machtkampf unter den Überlebenden auslösen.... In den Straßen von Hongkong ist, wie vorausberechnet, die Hölle los. Es herrscht offener Krieg. Als Jeffrey feststellt, daß ihn nicht nur die Unterwelt jagt, sondern auch ein "Regierungs-Killer" auf seiner Spur ist, erkennt er, daß er in eine tödliche Falle gelockt wurde......
Seit Hans Epp aus der Fremdenlegion heimgekehrt ist, findet er sich in seinem alten Leben nicht mehr zurecht. Den hohen Ansprüchen seiner Mutter kann er nicht genügen, seinen Job als Polizist muss er quittieren, als er sich mit einer Prostituierten einlässt. Schließlich schlägt er sich als Obsthändler durch. In der Gesellschaft zur Zeit des Wirtschaftswunders findet er jedoch keinen Halt. Obwohl der Obsthandel floriert, gibt sich Hans seiner selbstzerstörerischen Resignation hin.
In Kieslowskis preisgekröntem ‘Ein kurzer Film über das Töten’ ermordet ein junger Mann einen Taxifahrer und wird zum Tode verurteilt, doch sein Anwalt will verstehen wieso.
Nach ihrem preisgekrönten Debüt Mein Stern ist Sehnsucht Valeska Grisebachs erster langer Spielfilm. In überraschender und berührender Balance zwischen Realismus und Melodram erzählt Sehnsucht von der Liebe zwischen Markus und Ella, von einem Glück, dessen schwacher Punkt seine Unbedingtheit ist. Gedreht wurde Sehnsucht mit Darstellern aus der Region in einem kleinen Dorf in Brandenburg.
Jerry Webster, Geschäftsführer einer New Yorker Werbeagentur, geht bei seinen Geschäften recht skrupellos vor. Seine Konkurrentin Carol Templeton hingegen versteht es, Kunden mit Charme und Fachwissen zu ködern. Doch als Webster ihr einen Kunden direkt vor der Nase wegschnappt, ist es mit Carols Charme schnell vorbei. Mit dem Ziel, den Auftrag unbedingt zurück zu gewinnen, dringt sie in seine geheime “VIP-Kampagne” ein. Was Carol leider nicht ahnt ist, dass es überhaupt keinen Kunden gibt und Webster alles nur geplant hat, um sie und ihre Agentur durch die entstehenden Kosten zu ruinieren. Doch wie so oft sind Pläne dazu da, geändert zu werden – erst recht, wenn man(n) feststellt, dass der Charme der Konkurrentin noch bestechender ist als ihr Ruf.