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Wer Hayao Miyazaki bei der Arbeit schon immer mal über die Schulter schauen wollte, bekommt mit der Dokumentation The Kingdom of Dreams and Madness die einmalige Gelegenheit dazu.
Pablo Escobar war der reichste und mächtigste Drogenbaron in der Welt. Er führte das Medellin-Kartell mit eiserner Faust. Andres Escobar war der größte Fußballstar in Kolumbien. Die beiden waren nicht miteinander verwandt, doch ihre Schicksale waren untrennbar miteinander verbunden, denn Pablos Drogengeld hatte Andres' Version zu einem der erfolgreichsten von ganz Südamerika werden lassen. Bei der Weltmeisterschaft 1994 in den USA schoß Andres ein Eigentor, worauf hin seine Mannschaft aus dem Turnier flog. Nur wenige Tage später wurde er in Medellin erschossen. The Two Escobars zeigt auf eindringliche Weise die Verflechtungen zwischen Sport, Politik und organisiserter Kriminalität.
Im Jahr 1945 – nach dem Zweiten Weltkrieg – sind nur wenige japanische Soldaten auf den Philippinen übrig geblieben. Diese leben unter fürchterlichen Bedingungen, zum Teil kommt es im Überlebenskampf sogar zu Kannibalismus. Private Tamura, einer der Überlebenden, versucht, auch weiterhin am Leben zu bleiben, ohne dabei jedoch seine menschlichen Ideale zu verlieren.
In Satanstango (OT: Sátántangó) schildert Béla Tarr in 450 Minuten die verheerende Geschichte einer überschaubaren Dorfgemeinschaft im Ungarn der 1980er Jahre.
Der Bergmann San-ming Han reist in die Stadt Fengjie am Drei-Schluchten-Staudamm des Flusses Yangtze. Er will seine Ehefrau wieder finden, die ihn vor 16 Jahren mit ihrem gemeinsamen Kind verlassen hat. Doch die Straße, in der sie wohnte, ist längst im Wasser untergegangen. Zur gleichen Zeit kommt die Krankenschwester Shen-hong Guo in die Stadt. Auch Sie sucht ihren Ehepartner. Zwei Jahre ist es her, seit sich Bin Guo das letzte Mal bei ihr gemeldet hat, nun will sie ihren Mann zur Rede stellen. Fengjie's Altstadt steht schon unter Wasser, doch die neuen Unterkünfte für ihre Bewohner sind noch nicht fertig gestellt. Manche Dinge können gerettet, andere müssen zurückgelassen werden. So wie die vom Stausee überfluteten Häuser an anderer Stelle durch neue ersetzt werden müssen, sehen sich auch San-ming und Shen-hong am Ende gezwungen, neue zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen. Dokumentarischer Film über eine Stadt, die durch den Bau des Dreischluchtenstaudamms von der Landkarte verschwunden ist.
Samurai Rebellion ist neben Harakiri der herausragende Samuraifilm der japanischen Regielegende Masaki Kobayashi: Die Schwiegertochter des Samurais Isaburo Sasahara (Toshirô Mifune) wird von dem feudalen Lord gekidnappt. Zwar schuldet der alternde Krieger diesem Gehorsam, scheint jedoch dem Glücks seines Sohnes weit größere Wichtigkeit beizumessen. Eine blutige Konfrontation scheint unvermeidbar.
Der französische Filmemacher Claude Lanzmann legte Mitte der 80er Jahre mit "Shoah" eine der radikalsten und umfassendsten Filmarbeiten über die Vernichtung des europäischen Judentums im Nationalsozialismus vor. 12 Jahre Arbeit, 350 Stunden Material, 9 1/2 Stunden Film gegen das Vergessen. Dabei verzichtet dieses epische Großprojekt auf Musik, auch auf jegliche Form des Kommentars und vor allem auf historisches Archivmaterial - auf die Bilder von Massengräbern, Gaskammern, von ausgemergelten Körpern. Im Mittelpunkt stehen nicht die Dokumente der Vergangenheit, sondern die Gegenwärtigkeit des Erinnerns. Lanzmann besuchte die Orte der Vernichtung, die "Todesfabriken" Chelmno, Belzec, Sobibor, Treblinka, Auschwitz und fand Orte vor, über die Gras gewachsen war. Daher die Insistenz, mit der er in Polen, in Israel, in den USA, in Deutschland letzte Augenzeugen der Katastrophe - seltene Überlebende der "Sonderkommandos", Zuschauer und auch NS-Täter - ausfindig machte und zu Deportation und Lageralltag befragte. Das Erlebte aber drängt mit aller Kraft ins Vergessen. Es bedurfte eines hohen, psychologisch geschulten Aufwands und einer ausgefeilten Fragetechnik, um die Befragten zum Sprechen zu bringen und ihnen zu entlocken, was nicht bewältigt werden kann. Ohne chronologische Anordnung und bewusst fragmentarisch präsentiert, ergeben die Interviews ein subtil gewobenes Geflecht ineinander verschränkter Perspektiven auf das Unbegreifliche.
Akira Kurosawa zählt zu den grössten Filmschaffenden aller Zeiten, er war der Kaiser des japanischen Kinos, ein Meister in allen Erzählklassen. Sein Spielfilm "High and Low" ist eines der schönsten Beispiele der modernen Art, taucht er hier doch voll ein ins Grossstadtleben und die Höhen und Tiefen, die sich da ausmachen lassen. Er erzählt von einem Grossaktionär, dessen Sohn gekidnappt wird und der eine exorbitante Summe für seine Freilassung bezahlen soll. In diesem Gegenwartsdrama ist seine visuelle Kunst besonders intensiv spürbar. Meisterlich inszeniert er seine Handlung sowohl in den Innen- wie den Aussenraum. Die Schauplätze sprechen für sich, erzählen ihre Geschichte. Kurosawa war auch ein Künstler der Arbeit in der Tiefe, was gerade in diesem Film beeindruckend zum Ausdruck kommt. Hier oben der reiche Besitzer, da unten der arme junge Schlucker. Um sie herum die Umstände einer knallharten Wirtschaft, in der Qualität immer weniger zählt und ein städtischer Humus, in dem einer unbemerkt draufgehen kann. Akira Kurosawa ist im Westen vor allem mit seinen historischen Filmen bekannt geworden. Aber er hat auch eine lange Reihe von gegenwärtigen Filmen gestaltet, und dieser gehört zu den eindrücklichsten Beispielen darunter. Er ist spannend wie ein guter Krimi, sozial engagiert wie ein Gesellschaftsdrama, kühn cadriert wie ein modernes Leinwandstück und hervorragend gespielt.
In Why Don’t You Play in Hell? gerät eine Filmcrew mit einem Yakuza-Boss aneinander, der verlangt, dass seine Tochter in einem Filmprojekt die Hauptrolle bekommt.
Das Irrlichst ist ein existenzialistisches Drama von Louis Malle. Der Ex-Alkoliker Maurice Ronet will sich umbringen, doch zuvor sucht er in Paris bei seinen alten Freunden nach einem Grund zu Leben.
Wer den Wind sät ist ein Gerichtsdrama zum Thema Kreationismus vs Evolutionstheorie und ein Schauspielduell zwischen Spencer Tracy und Frederic March.
In Sansho Dayu wird ein Gouverneur aufgrund seiner sozialen Politik ins Exil verbannt. Seine Kinder werden entführt und in die Sklaverei des brutalen Sansho verkauft – hier müssen sie ihre Menschlichkeit bewahren.
Japan, die Witwe Akiko beschlißt ihre junge Tochter Ayako zu vermählen. Ayako zeigt jedoch kein Intresse an einer Hochzeit. Akiko stellt Ayako mit der Hilfe von drei Freunden ihres verstorbenen Mannes einige Kandidaten vor. Ayako möchte jedoch nicht, dass Ihre Mutter nach einer Hochzeit alleine lebt. Also entschließen sich die drei Männer auch Akiko zu vermählen.
In vier Episoden singt der Regisseur Mikhail Kalatozov in Ich bin Kuba eine Hymne auf die kubanische Revolution. Während in den ersten beiden Episoden die soziale Ungerechtigkeit und die Schlechtigkeit der dafür verantwortlichen Yankees angeprangert werden, feiern die andern beiden Teile den Heroismus und die Opferbereitschaft der Revolutionäre.
Im japanischen Drama Unsere kleine Schwester treffen drei Frauen auf der Beerdigung ihre Vaters auf ihre junge Halbschwester und nehmen sich ihrer an.
In seinem Meisterwerk "Ugetsu monogatari" schildert der Japaner Kenji Mizoguchi die Geschichte von Genjuro, einem Töpfer, und seinem Schwager, dem Bauern Tobei. Die beiden leben mit ihren Frauen in einem kleinen Dorf, das inmitten eines von Kriegswirren umtosten Gebietes gelegen ist. Und sie haben Ambitionen, die sich die Kriegswirren zunutze machen. Genjuro möchte mit seinen Töpfen in die Stadt fahren und möglichst rasch viel Geld verdienen. Tobei will als Samurai zu Ruhm und Ehre kommen. Beide setzen alles aufs Spiel: und verlieren. Das Streben nach Geld und Ruhm, macht Mizoguchi hier deutlich, birgt zwangsläufig den Verlust von inneren Werten mit sich. Genjuro und Tobei machen sich auf einen Weg, der sie immer weiter wegführt von sich selber, der Wunschträumen und Phantomen folgt und nicht den Spuren der Wirklichkeit. Unterwegs, auf jener grandiosen Bootspassage, treibt der Tod phantomartig an ihnen vorbei - sie verstehen es nicht, das Zeichen richtig zu deuten. Und so wird der Tod Wirklichkeit. Genjuro rennt später einer Liebe nach, die er für echter und stärker hält als jene zu seiner eigenen, daheimgelassenen Frau. Die Liebe aber, sie entpuppt sich als Phantom als Geist einer längst verblichenen Prinzessin.
Mit Barfuß durch die Hölle, 3. Teil: …und dann kam das Ende bringt Regisseur Masaki Kobayashi seine gefeierte Trilogie zu einem verstörenden Ende. Der japanische Soldat Kaji (Tatsuya Nakadai) landet als Kriegsgefangener in einem sovietischen Gulag. Der Intellektuelle mit linken Sympathien erlebt hier, wie wenig seine einstigen marxistischen Ideale mit der Realität in einem sovietischen Kriegsgefangenenlager zu tun haben, wo Folter und Sadismus an der Tagesordnung sind.
Eines der erstaunlichsten Filmdokumente seiner Zeit. Vertov dokumentiert den Tagesablauf einer großen sowjetischen Stadt und legt seinen Film als wegweisendes Experiment an. Er verzichtet auf narrative und inszenierend-gestaltende Elemente und setzt allein auf die Wirkung der Montage. Filme sollten nach Vertovs Überzeugung generell und ausnahmslos das "Leben so zeigen, wie es ist"; jede Art von Inszenierung war ihm Verfälschung und nur Verdummung des Publikums.
"Cinemania" erzählt von der Liebe zum Kino, die nach Ausschließlichkeit verlangt, von fünf hoffnungslos verfallenen Menschen in New York, die keine "Matrix" brauchen, denn sie sind schon nicht mehr von dieser Welt. Fünf Filmverrückte, die am Tag mindestens drei Vorstellungen besuchen, ihren ganzen Alltag einem komplizierten Stundenplan unterwerfen, um möglichst viele Kinobesuche unterzubringen.
Charles Tatum hatte einst eine große Karriere vor sich, doch er ist bei allen großen Zeitungen inzwischen gefeuert worden und arbeitet nun als kleiner Reporter bei einer Lokalzeitung. Als er eines Tages erfährt, daß in einem nahegelegenen Bergwerk ein Mann verschüttet wurde, macht er sich sofort auf den Weg dorthin und berichtet exclusiv von dem Unfall, wobei er alle Möglichkeiten ausnutzt, um aus dem tragischen Unfall eine große Story zu machen, die ihm die letzte Chance eröffnen soll, doch noch ein großer Vertreter seines Gewerbes zu werden.
Das japanische Drama Ein Herbstnachmittag (秋刀魚の味 / Sanma no aji) von Yasujirô Ozu erzählt die Geschichte eines Witwers, der seine Tochter verheiraten möchte.
2034, zwei Jahre nach dem Motoko Kusangi die Sektion 9 verlassen hat, ist nun Togusa Leiter des Teams. Eine Reihe von Selbstmorden im Umfeld des ermordeten Ex-Diktators Ka Rum führt Sektion 9 auf die Spur des mysteriösen Hackers namens Puppenspieler.
Der verwitwete Kinderbuchautor Charles Thénier lebt zurückgezogen mit seinem neunjährigen Sohn Martin. Dieser wird plötzlich von einem Auto überfahren und stirbt - der Fahrer flüchtet unerkannt. Die Ermittler der Polizei leben den Fall bald zu den Akten, doch Charles glaubt, im Unfallwagen die Fernsehschauspielerin Hélène Lanson erkannt zu haben. Unter falschem Namen macht er ihre Bekanntschaft. Hélène verliebt sich in ihn und eine Reihe von unheilvollen Verwicklungen nehmen ihren Lauf - einem dramatischen Ende entgegen.