Jek-Hyde - Kommentare

Alle Kommentare von Jek-Hyde

  • 9

    Was hab ich gehofft, dass der Film was wird, da ich den alten Blade Runner bereits über alles schätze. Irgendwie überraschte es mich nicht, dass ich allein im Saal saß. Quasi Privatvorstellung. Denn der Film war einfach klasse.
    Ich liebe diese eigentümliche Melancholie. Gosling schafft es wieder mal großartig und unterkühlt zu spielen. Fast so unterkühlt und schnörkellos, wie das Setting, was in seiner brutalistischen Wucht eigentlich wie eine Leere Theaterbühne fungiert, und die Aufmerksamkeit vollständig auf die Personene lenkt. Endlich mal wieder ein Sci-fi-Film, der sich ruhe Gönnt, eine Geschichte zu erzählen. Sci-fi war eh immer dann am besten, wenn es uns Unsere Welt durch eine andere Gefiltert zeigt. Harrisn Ford spielt ebenfalls großartige, auch wenn ich nicht erwartete hätte, dass er erst so spät im Film auftaucht.
    Und die Farbe, ach dieses durchdringende Orange, oder Gelb bis hin zum Blau. Das eine mal ist alles in eine Farbe getaucht, das andere mal sind die Farben so ungesättigt dass es fast schon schwarz weiß ist.
    Denis Villeneuve hat großartige Arbeit geleistet. So langsam mausert er sich zu einen meiner Lieblingsregisseure. ^^
    Interessant ist auch unter anderem die Anspielung auf Kafka, und es stimmt, Blade Runner 2049 hat tatsächlich etwas sehr Kafkaeskes. Nicht nur von der allgemeinen Situation aus, auch von der Reduktion.
    Während sich im ersten Blade Runner noch die Frage gestellt wurde, wer ist hier der Replikant, so dreht Villeneuve es eher um. Eigentlich scheint es kaum noch Menschen zu geben. Hauptsächlich sind da Replikanten.
    Und ich will auch nicht die Musik vergessen. Diese durchdringende, Gänsehaut fördernde Musik. Manchmal hämmert sie fast wie ohrenbetäubender Krach und dann schlicht sich in das Dröhnen ganz leicht die wohlbekannte Melodie ein. Ich kriege schon Gänsehaut, wenn ich nur dran denke.

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    • 6

      Now You Can See Me hat in seiner Wahl an Schauspielern und von der Grundidee her eigentlich sehr interessante Ansätze. Fast ein bisschen wie ein Prestige in unserer Zeit.
      Das Problem liegt hier meiner Meinung nach auch in seiner größten Stärke, nämlich der Twists. Wenn etwas Zauberkunststücke so fasziniert macht, dann sind es die Twists und die oftmals auch die dahinter liegenden Tricks. Es sind die Twists und Wendungen, die den Film seine Stärke geben, ihn aber leider auch schwächen. Denn in dem Gewitter aus Wendungen, gehen die interessanten Charaktere beinahe unter. Sie verschwinden im Gesamtgefüge.
      Das führt mich zu meiner neuerlichen Einstellung gegenüber Spoilern.
      Es geht mit inzwischen Tierisch auf die Ketten, wenn mir sogar vorgeworfen wird, ich spoilere, wenn ich über Stephen Kings Christin meine: „Ach, dass ist das mit dem Auto dass zum Leben erwacht?“
      Fuck, das Buch stammt auch den 80ern. Es kommt noch soweit, dass im Geschichtsunterricht nicht mehr erwähnt wird, wie der 2. Weltkrieg ausging, weil man ja nicht gespoilert werden will.
      Inzwischen ist es mir egal, ob ich gespeulert werde. Wenn ein Film nicht mehr als sein Überraschungsmoment hat, dann ist er in meinem Augen auf lange Sicht nicht viel wehrt. Wo sind die Zeiten, an denen man auf dem Schulhof den geilen Film den man gesehen hat bis ins kleinste Detail schilderte, und alle ihn gerade deshalb sehen wollten.
      Aber ich schweife ab.
      Now You Can See Me ist kein schlechter Film. Ich finde allerdings der Spagat, zwischen den Charaktere und der Handlung ist ihm nicht geglückt. Viel lieber hätte ich auch den einen, oder anderen Twist verzichtete, und mehr über die Charaktere erfahren.
      So ist er leider eher Kurzweilig, aber seit wann sind kurzweilige Filme so in Verruf geraten?

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      • 7

        Hellraiser ist immer so ein zweischneidiges Schwert gewesen. Einerseits sind die Xenobieten genial und ich mag die Athmo der Filme, doch die Zeit, in der sie entstanden krätscht fast immer mitten rein. Ich finde dass am sehr gelungenen 1. Teil der Skelettdrache am Ende einfach ziemlich viel ruiniert.
        Aber ich will über den 2 Teil reden. Hellraiser 2 funktioniert tatsächlich ausgesprochen gut. Die Szenen in Julia aufersethet und als „Hautlose“ durch die Räumlichkeiten Wandern sind meiner Ansicht nach die Höhepunkte des Films. Auch die Welt der Xenobieten ist vom Optischen her dem, was ich mir immer vorstellte doch recht nah, außer dass sie irgendwie überraschend leer und vergleichsweise „ungefährlich“ daherkommt. Wenn wir erfahren, dass Frank hauptsächlich daran Leidet, dass es kein Sex für ihn gibt? Ich meine, klar, dass ist mies, aber unter einer Hölle die aller Hellraiser habe ich mir doch schon was übleres vorgestellt. Irgendwie scheint man fast gefahrlos darin herumwandern zu können?
        Das sind aber auch meine einzigen Kritiken. Ansonsten gehört Hellraiser 2 eindeutig zu den guten Teilen der recht durchwachsenen Hellraiserreie.
        Was ich mir allerdings wünschen würde, wäre mal wieder ein Teil wie der erste Hellraiser, von der Härte her unserer Zeit angepasst und ohne Laserstrahlen und Knochendrachen … ja, das wäre schön. :-)

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        • 7 .5

          Repo! the genetic Opera ist schon ein Musical, dass mit der Rocky Horror Pictures Show mithalten kann. Nicht überholen, aber mithalten.
          Die Atmosphäre gefällt, die abgedrehten Ideen noch besser und der Soundtrack hat nicht nur den einen, oder anderen guten Song, sondern teilweise richtige Ohrwürmer. Insofern verstehe ich, dass viele sagen Repoman ist Scheiße und der hier ist geil. Rein Filmtechnisch betrachtete stimmt das sogar. Aber ich finde das Organthema geht hier in dem Familien Konflikt fast unter und der Film ist einfach zu kurz! Er hätte so viel mehr, quitschbuntes Blutbad hergegeben. Und Teilweise sind so schön schräge Figuren dabei, die kaum beleuchtete werden. Ist halt nach Schema F. Das ist aber auch der einzige Makel. Sonst Rockt Repo! the genetic opera einfach!

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          • 8

            Ich war doch sehr überrascht, wie indianajonessig der Film daherkommt, und eigentlich kein Pferdefilm mit Abenteuer ist, sondern eher ein Abenteuer mit Pferden. Eigentlich eine ganz runde Nummer. Viggo Mortensen sehe ich immer gern und handwerklich alles schick und schön und angemessen Staubig. Und einer der Wenigen Filme nach realen Ereignissen, der … ich will nicht Spoilern. ;-)
            Teilweise kamen mir die Pferde vielleicht etwas kurz. Aber das ist wohl mein Arthouse Herz, dass gern noch etwas mehr Charakter der Pferde gesehen hätte. Möglicherweise hätte sich dass aber wohl mit dem naturalistischen Grundton nicht vertragen.
            Alles in allem ist Hidalgo ein starker Film für Leute die Abenteuer und Pferde mögen und die nicht viel auf Blutbande und Religionen geben. ;-)

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            • 6 .5

              Seit Mad Max Fury Road der erste Actioner, der meine Interesse zu wecken vermochte. Eigentlich eher das in dem Genre noch unverbrauchte Setting und der Trailer haben mich angelockt. Was soll ich sagen? Sicherlich kein ernstzunehmender Agentenfilm, dafür ist das Genre aber auch nicht ausgelegt. Atomic Blonde hat in meinen Augen einfach funktioniert. Ich mag die Schauspieler und besonders James McAvoy macht wie immer eine gute Arbeit. Die Kämpfe sind nicht ganz so abgehoben und es gefällt mir, wie sich mit allen möglichen Gegenständen ausgeholfen wird. Hauptsächlich sind es aber die Schauwerte, die den Film meiner Ansicht nach hochhievten. Die Farben und die Lichter sind einfach toll.
              Was ich zu kritisieren hätte ist gerade die letzte halbe Stunde, die zunehmend verworrener wird, aber nicht auf die gute Art, sondern auf die pseudo -Taramntino/Ritchi Art. Die „wir bringen jetzt Twist um Tweist bis zum verrecken und dass möglichst cool“. Genau dass schwächt den Film erheblich.
              Ich kenne die Comicvorlage nicht, aber ich bezweifle, dass sie die Schwächen des Films Teilt. Vielleicht wäre etwas mehr Spionage, vielleicht noch reduzierter Action, mit dem hübschen Setting und den Lichtern erstrebenswerter gewesen? Vielleicht wollte der Film zu zwanghaft cool sein?
              Aber hey, ich hatte noch n Kino Gutschein. Insofern bin ich eigentlich sehr zufrieden damit gewesen. ^^

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              • 5 .5

                Das ist es also, das so hoch gelobte und lange hin geschobene Panem. Erstmal SPOILER.
                Einerseits hat mich der Film überrascht. Andererseits enttäuscht.

                Okay, zum Guten: Ich mag die Mediansatire und die lange Aufbauphase an sich funktioniert. Die irren Frisuren und Farben gefallen mir. Auch wenn ein Gilliam vielleicht alles noch ein wenig irrer und schräger gemacht hätte (was ich begrüßen würde).
                Ich war doch recht gut unterhalten. Kurz um, ich habe bis zum ende durchgehalten und auch wenn der Film manchmal ins turteln gerät wird er doch nie so richtig langweilig, sondern höchstens mäßig langweilig. DIE Spannung Funktioniert im Moment der Spannung.
                Woody Harrelson ist klasse und es gibt den einen, oder anderen Charackterkopf, nur leider nicht unter den Protagonisten.
                Was ich auch nicht vergessen möchte ist dass er doch gekonnt suggeriert, dass wir brutaleres sehen, als wir eigentlich sehen.
                Und zum Glück blieb die Liebesbeziehung immer so ein bisschen im unklaren. Er liebt sie ja, aber es gab Momente wo es schleierhaft blieb, ob sie ihn auch liebt.
                Die Idee der Mächtigen, die Unterdrückte kämpfen lassen ist nicht neu, aber auch nicht langweilig. Und irgendwie erinnerte mich der Kampf an sich dann ein wenig an Herr der Fliegen.

                Also zum schlechten: Ich mochte den Männlichen Protagonisten nicht. Der Starke/schwache nette Bauernjunge von neben an, der ach sooo verliebt ist. Er ging mir einfach nur auf die Nerven und seine zu kleine Augen, Nase und Mund können einfach seinen kantigen Kopf nicht füllen. Kurz um, ich mag ihn nicht. Die weibliche Protagonistin ist doch auch eher gesichtslos und als das verschlossene, eigentlich mutige Mädchen etwas klischeehaft. Ich hätte lieber das Schwarze Mädchen als Protagonist gehabt. Die war wesentlich interessanter.
                Auch die allgemeine Atmosphäre wackelt hin und her. Die Fernsehatmosphäre beißt sich irgendwie mit der Natur im zweiten Abschnitt, der einfach viel kürzer als die Aufbauphase daherkommt.
                Man hätte aber doch gern brutaler und rauer daherkommen können und viel mehr Konflikte zwischen den verschiedenen Kämpfern aufbauen können. Eine 18er Version ist bei Kampfsachen immer sehr empfehlenswert. Vielleicht ein Setting mit Regen und mehr Matsch. So dass alles dreckiger und verzweifelter wird. Quasi: Sauberer/klinischer Anfang und Ende aller Predator. Dafür dass die Kämpfer draußen im Dreck schlafen, sehen alle doch zu gepflegt und sauber aus.
                Außerdem ist der Hauptteil, gefühlt zu kurz.

                Es ist seltsam. Aus dem Film bin ich noch recht bis mäßig zufrieden raus, aber jetzt wo ich das hier tippe fallen mir doch immer mehr Sachen ein die mich gestört haben. Ich werde mir den 2. Teil sicher noch geben. Aber ich glaube, dass Battle Royal, mit dem Panem ständig konkurriert mir wahrscheinlich doch besser gefallen würde. :-/

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                • 8 .5

                  SPOILER:

                  Wieder ein Film, den ich neutral und ohne Erwartung sah. Begierde schafft es als V***irfilm romantisch zu sein (auf seine eigene Art und Weise) ohne kitschig, oder unbequem Klischeehaft zu werden. Das Offensichtliche wird nie genannt. Nie fällt das Wort mit V. Ich hatte nur eine ungefähre Ahnung in die es gehen sollte und es überraschte mich wie intim der Film gehalten war. Kammerspielartig. Dazu war es einerseits traurig, aber auch witzig und interessant den Bowie (von dem ich mehr Screentime erwartete hatte) älter werden zu sehen, als er je wurde. ^^ Susan Sarandons Frisur ist schrecklich, da hätte der Scott sich ruhig was hübscheres einfallen lassen können. Komischerweise stört es mich dann doch nicht so sehr, wie erwartet.
                  Es überraschte mich wie Parabelhaft der Ganze Film sich gegen Ende hin entwickelte und wie nah an meinem ach so geliebten Bladerunner die Atmosphäre hing. Warum haben wir heute so wenig Filme, die sich so verhalten und aussehen? Ich mochte die ruhige Art und das Dialog gebundene, die fast schon im Hintergrund brodelnde Bösartigkeit des Films.
                  Erinenrte mich ein wenig an eine Gegenthese zu Only Lovers Left Alive.
                  So langsam fange ich an um Tony Scott zu trauern ... etwas spät, aber immerhin ...

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                  • 8
                    Jek-Hyde 29.06.2017, 14:33 Geändert 29.06.2017, 14:35

                    Wusste gar nicht dass in der DDR solche Filme liefen. O_o
                    Ich brauchte lange um mich an den Film heranzupirschen. Ich ging auch völlig ohne Erwartungen ran, da ich absolut nicht wusste, was ich mir vorstellen sollte. Der Verkäufer sagte mir schon, dass der Film was für sich ist. Weder Fisch noch Fleisch, und oftmals mag ich gerade solche Filme, die sich breitbeinig zwischen die Stühle setzen.
                    Die Bilder, die Töne sind wirklich schon und es herrscht einfach so eine eigentümliche Atmosphäre. Witzig, dass gerade dieser Film es in die DDR geschafft hatte, der dann doch recht freizügig daherkommt. Aber vielleicht ist mein Bild der DDR doch wenig realistischer als ich dachte. ^^
                    Onibaba ist einfach eine feine, kleine Parabel, die funktioniert. Alles ist irgendwie rau und dreckig. Fast schon ein offenes Kammerspiel, mit seiner eigentümlichen, kleinen Atmosphäre.

                    Und ich liebe einfach diese Noh – Theater Masken! <3

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                    • 5 .5

                      Das LSD-Kino-Juwel, an dass ich mich dann lange nicht herantraute, entpuppte sich dann doch als eher Utopischer Wunschtraum all jener Generationen, die alles besser machen wollen, als die Unterdrücke, sich aber dann doch ein wenig im Kreis drehen.
                      Die Botschaft ist im Prinzip wirklich nett. Die Menschen auf ihren Größenwahn hinzuweisen, in den man sie zu einer untergeordneten Spezies degradiert. Das Problem daran ist nur, dass die Draag auch nur „Menschen“ sind. Sie sehen ähnlich aus. Augen, Ohren, Arme, Beine, alles dran. Außer dass sie eher einer Alternativbewegung entstammen könnten, mit Meditation und anderem Schulsystem. Im Prinzip ist der Film eher Jack und die Bohnenranke auf halluzinogenen Drogen. Die Optik ist irre, ja, aber der Inhalt ist doch weit weniger verrückt als Größen wie Metropolis die sich ebenfalls mit Unterdrückung befassen. Man merkt irgendwie einfach aus welcher Zeit er stammt.
                      Die Zeichnungen sind im Prinzip gut, aber irgendwie wollen sie mir doch nicht ganz gefallen. Vielleicht sind es einfach die zu gewollt realistischen Zeichnungen mit diesen schwachen, kriseligen Farben, die mich eher an die ausgewaschenen, surrealen Zeichentrickeinschübe in Monty Python erinnern.
                      Auch gerade die eigentliche Handlung hat ihre Spitzfindigkeiten, aber ist dann doch seeehr konventionell.
                      SPOILER:
                      Menschen werden als Haustiere von „Riesen“ gehalten. Mensch flieht durch List und findet Wilde Menschen. Menschen lehnen sich auf und gemeinsam gelingt ihnen das „Undmögliche“. GÄÄÄHN.
                      Teilweise ist alles außerhalb der „Gestaltung“ eher simpel und Langweilig. Terr wird einigermaßen als pfiffiger Held aufgebaut, aber die anderen Menschen bekommen kaum Charakter. Sie sind nur eine Masse. Selbst seine Frau wird wenig charakterisiert. Und die Draag sind halt auch nur eine Masse. Einzig Tiwa bekommt Charakter, wird dann aber einfach fallen gelassen und ist nachdem sie kein Kind mehr ist in der endlosen, gleichförmigen Masse der Draag verschwunden. Ich hätte es ja sehr begrüßt wenn Tiwa und Terr in einen späteren Zeitpunkt, vielleicht im Finale aufeinander Treffen und der Konflikt der kleinen Menschen und der großen Menschen anhand von ihnen beiden ausdiskutiert wird.
                      Das sind halt die Dinge, die mich wirklich stören. Terr ist Protagonist, aber die Menschen absorbieren ihn quasi und so bleibt es eher wie eine Geschichtsstude aus dem Weltall, die sagt, das eine Herr hat das gemacht, worauf das andere jenes getan hat.
                      Mein Fazit: Ein hübscher LSD angereicherter Trickfilm, von der Alternativen Lebensbewegung für den Meanstream, der leider Handlungsteschnich ausbaufähiger gewesen wäre. Kurz um, die Dramaturgig packt mich, bis Terr die Menschen auf seiner Seite hat. Danach wurds langweilig und inhaltlich konventionell und vor allem ausbaufähig.

                      P.S.: Und warum haben die Menschen sich befreien können? Nicht weil sie so schlau waren, sondern weil sie ficken können, ohne sich in Statuen reinmeditieren zu müssen.

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                      • 9

                        Moah! Der alte Park hats mal wieder geschafft. Wenn man ihn mit Kubrik vergleichen würde, wäre das hier wohl sein Eyes Wild Shot. ;-D
                        Anfangs noch eher wie ein etwas schleppendes Historiendrama spinnt der Film ganz langsam und ohne dass man es gewahr wird seine Fäden um dann einen Twist nach dem anderen abzufeuern.

                        Kleine Bemerkung Über Twists
                        Ein Film sollte nicht nur vom Twist leben. Der Twist im Film, kann diesen aber ungemein bereichern, wenn der Film an sich schon gut genug ist und eigentlich ohne auskäme. So sehe ich dass zumindest.

                        Auch wenn bei der Taschendiebin die Twists sich gegen Ende jagen und ich aus der Überraschung nicht mehr ganz raus kam, muss ich doch sagen, dass der Film irgendwie nicht davon lebt. Alles fügt sich so angenehm böse zusammen und die Philosophie kommt auch nicht zu kurz.
                        Es ist gemein, nachdenklich stimmend, verschoben, spielt mit „Alt Herren Fantasien“ und löst den ganzen selbst gesponnenen Knoten doch recht elegant.
                        Nach Stoker hatte ich schon angst, der alte Park würde jetzt in der USA versumpfen und langsam vom Meanstream aufgefressen werden. Zum glück eine unbegründete Angst.

                        SOILER:

                        Ehrlich gesagt ist die Taschendiebin das bessere Bound. Alles was Bound von 1996 versucht hat zu machen, macht die Taschendiebin nur noch besser.

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                        • 5

                          Ein Flickentepich von Film.

                          SPOILER
                          Eigentlich haben mich nur die Bacon Skulpturen zu diesem Film geführt. Ich wollte unbedingt wissen wie sie den guten Bacon hier verwursten, den gerade bei den Skulpturen schreit einfach alles danach. Und die Idee mit dem Fleischkünstler gefällt mir, wurde aber in der Hannibal Serie besser umgesetzt. Dazu frage ich mich, wie der Künstler es denn fertiggebracht hat Skulpturen aus Leichen zu basteln, ohne dass man Nähte sieht, als ob die so zusammengewachsen wären.
                          Dann der Trauma Detektiv der den Sohn des „Herr Gott“ suchen muss. Die Idee mit dem Trauma und so ist ebenfalls gut, aber warum dann so einen jungen Schönling. Er spielt so gut er eben kann, aber es will einfach nicht passen. Ich nehme es ihn nicht ab, dass der Künstler ihn mit nen Basi zu Brei schlägt und dass er nach dem ganzen immer noch so jung und „hübsch“ ist. Vielleicht wäre ein andere, etwas älterer, kantigerer Schauspieler besser gewesen?
                          Kommen wir jetzt zur Braut des Gangsters. Keine schlechte Idee. Offensichtlich liebt sie den Gangster, okay, verlässt ihn dann wieder um den „Jesus“ ihre Liebe zu gestehen und nachdem der Gangster selbstverständlich stink sauer Jesus ans Kreuz (hier Brett) geschlagen hat, kehrte sie zum Gangster zurück? Wer soll dass denn glauben?
                          Die Idee mit dem personal Jesus ist ebenfalls wirklich gut. Ein moderner Jesus der die Leiden der anderen quasi Absorbiert. Aber ihn als so Ohnmächtig dazustellen, dass er die Gangster Braut braucht, die ihn vor den zu Heilenden beschützen muss? Bitte? Ich meine ich glaube nicht an Jesus, aber dass ist doch so n bischen ne Beleidigung, oder?

                          Ach so und die Hundeszene nehme ich dem ganzen übel. Ich meine, okay, die wollen zeigen, dass der Gangster ein richtig übler Kerl ist. Aber das haben sie doch schon mit der Hammerszene, die ehrlich gesagt in Slapstik ausartete.
                          SOILERNEDE

                          Ja, im Prinzip ist I come with the Rain eine Mischung aus modernem Evangelium + Schweigen der Lämmer. Eigentlich wirklich gute Elemente, die alle an sich funktionieren sollten, nur dass aber leider gar nicht tun. Der Flickenteppich will einfach nicht passen und dem Regisseur scheint auch die Entschlossenheit zu fehlen, sie einfach passend zu machen. So stoßen sich all die Einzelteile und Organe ab und übrig Bleibt ein Film, dessen Einzelteile alle gut sind, die zusammengenommen aber großer Mist ergeben. Ganz nach dem Massedefekt. Und Ehrlich, was gab es bitte nicht zu verstehen?! Der Film ist schlecht, ja, weil er so viel Potential verschenkt und sonst recht gut wäre, dass macht ihn richtig schlecht, aber der war doch nicht schwer zu verstehen?! Habt ihr noch nie einen Lynch Film gesehen, oder was?!

                          Wenn ich Filmemacher wäre, hätte ich große Lust das ganze mal ordentlich zu Remaken. Deshalb gibts eine 5/10. Die Ärgerlichste Bewertung von allen, weil er doch so viel mehr sein könnte.

                          P.S.: Und wer behauptete bitte, dass der Film zu uncronologisch wäre? Selbst Pulp Fictun ist uncronologischer als DAS. Nur weil die die Enthüllung des Traumas in Rückblenden einstreuseln?

                          • 7

                            Es ist eins, was ich bei Rob Zombie nie so richtig verstehe. Er stellt zwei Seiten gegenüber. Z.b. Radikale Christen und Hexen und statt sich auf die eine, oder andere Seite zu stellen, stellte er die Christen richtig überzeichnet krank dar, und die Hexen so wie die Christen sie im Mittelalter sahen. Das gleiche Prinzip ist hier auch zu sehen. Bullen und Mörder. Die Bullen sind totale Redneck Abschaum und die Mörder sadistische Spackos. Diese Vorgehensweise die sich genau auf der Schnittkante zwischen Trash und Anspruch befindet macht mich ein wenig konfus, aber auch sehr interessiert. Vielleicht habe ich aber auch nur zu wenige Rob Zombie Filme gesehen.
                            SPOILER
                            Ich bin allerdings überrascht und hätte nie gedacht, dass der gute Rob Zombie ein so großes Herz hat, was Familie angeht. Denn eins durchzieht den gesamten Film: Die Bande der Familie. SO abartig und krank die Freaks sind, sie halten zusammen, den die Familie geht ihnen über alles. Auch interessant, dass die Opfer mehr oder minder allein sind. Und haben die Opfer eine Beziehung, dann lässt sich im Beispiel des Mannes der doch gern mal vom hübschen Mädel anlachen (untreu). Selbst der Clown tötet die Mutter mit Kind nicht, die nebenbei eine noch intakte Familie scheinen. Familie ist das Wort was über allem Kreist. Selbst der ebenso sadistische Redneck Sheriff will seinen Bruder, also seine Familie rechen. Seltsam dass damit gerade ein Splatter/Gore Film ein besseres Plädoyer für die Familie ist, als z.b. ein Fast an the Furious, die auch immer auf ihre Familie pochen SPOILER ENDE
                            Fazit: So ist the Devil's Rejects nostalgischer 70ts Horror Trash für die ganze Familie. ;-D

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                            • 6

                              Gut geschauspielert, gute, aber deprimierende Atmo. Also ein guter Film übers Töten und dessen Auswirkungen, aber ich persönlich hätte gern noch den Grund erfahren. Aber vielleicht ist er mit einfach nur entgangen.
                              Sie Mordszene ist nicht ohne, verstörte mich aber nicht so sehr wie die Kuh in Apocalypse Now.

                              SOILER Andererseits ist die Hinrichtungsszene am Ende irgendwie aussagekräftiger und interessanter als der eigentliche Mord. SPOILER ENDE

                              Trotz allem ein sehr guter und deprimierender Film den man sich tatsächlich mal geben kann, wenn man in passender Stimmung ist.

                              • 8 .5

                                Leichen Pflastern seinen Weg ist einerseits ein Spagettiwestern wie man ihn mag, cool, sogar „eiskalt“, stilvoll, mit einem genialen Score und allem drum und dran. Der Schweigsame Held, der miese Schurke. Ein von – aus meiner Sicht – Kinkskis besten Rollen.
                                Mit einem Ende was beim ersten sehen abfuckt, was aber doch in seiner Konsequenz genial und unerwartet daherkommt, wenn man die meisten anderen Western so betrachtet.
                                Kurz um ein Meisterwerk des Westerns.

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                                • 8

                                  Das Westerngenre ist aber auch nicht tot zu kriegen. Was ein Glück. Slow West zeigt, dass ein alteingesessenes Genre nicht verkalken muss. Langsam und bedächtig mit so schönen Bildern, dass ihnen bisweilen etwas surreales anhaftet, bewegt sich Slow West voran.
                                  Ich mochte die Schauspieler und die Verwicklung dieser Zweckgemeinschaft. Wie zwanglos alles vonstatten geht. Obwohl dramatische Dinge geschehen, wirken sie nicht so. Sie geschehen einfach. Was besonders stark auffällt, dass man einen Jungen zum Protagonisten hat und keinen abgebrühten Cowboy. Und die Thematisch des Jungen im großen, weiten Amerika, der Hilflos den fremden Mächten ausgeliefert ist, lässt mich an Kafkas Amerika denken (Wurde der überhaupt schon mal verfilmt? Und wenn nicht, warum nicht?)
                                  Auch wenn die Thematik und das Stetting eindeutig ein Western sind, sollte man nicht mit der Erwartung an einen Western herangehen. Slow West ist eher ein Arthousfilm, der sich einen Cowboyhut aufgesetzt hat.

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                                  • 10

                                    Ich kenne gar nicht so viele neuere Filme, die so gehypt wurden wie Snowpiercer. Dazu kommt es, dass die meisten Asiatischen Regisseure außerhalb Asiens zwar keine schlechten Filme machen, diese aber meistens doch deutlich hinter den Asiatischen zurückbleiben. Das waren jedenfalls meine Gründe, den Film so lange vor mir herzuschieben.
                                    Meiner Meinung nach wird Snowpiercer zurecht so gehypt. Selten habe ich vor einem so erbarmungslosen und doch genial metaphorischen Kunstwerk von Film gestanden. Es ging mir fast wie damals als ich Oldboy das erste mal sah.
                                    Wenn ich ihn vergleichen müsste dann würde ich ihn in seiner Schlauchartigen Fortbewegung - quasi von Wagon zu Wagon/ Station zu Station wobei immer mehr ans Licht kommt – mit Apocalypse Now vergleichen. Von der Wechselhaftigkeit und den unerwarteten Überraschungen erinnert er mich dann doch an Oldboy. Brutal dreckig und graubraun, bis völlig überfrachtete Bunt und Surreal.
                                    In Snowpiercer wurde das genutzt, was das Sci – Fi am besten kann, nämlich eine Metapher für die gesamte Menschheit und das Leben in einer Gesellschaft an sich zu sein.
                                    Kurz um, Jek ist begeistert. :-D

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                                    • Jek-Hyde 18.05.2017, 01:11 Geändert 18.05.2017, 01:39

                                      Ich habe nie verstanden, wie Tarantino selbst den nicht mögen kann. Death Proof ist recht experimentel, aber ich habe den Film schon immer geliebt und das Ding ist weltenbesser als H8.

                                      • Ach kommt schon. Wenn es was gibt von King, was wirklich sein "Meisterwerk" ist, dann ist das der Dunkle Turm, der ja auch die andern Werke Kings mit einschließt. Ich verstehe also nicht, warum King sein "schönstes Kind" so ner derben Rapeorgie aussetzt um es mal drastisch zu formulieren. Ich weiß, man muss ja nicht alles Roman getreu verfilmen. Leider DOCH! Nehmen wir ein Beispiel her. Ein anderes Jahrtausend Fantasy. Herr der Ringe. Sagen wir Forodo ist schwarz und groß und hat n Nacken wie ein Stier und nehmen wir gleich noch Gollum raus und verlegen alles sonst wo hin. Gerade Herr der Ringe funktioniert deshalb. Sie müssen nicht Sklavisch an der Vorlage kleben. Wenn kleine Dinge verändert werden, meinetwegen, aber warum dann der Dunkle Turm. Wenn sieh eh kaum was beibehalten, können sie sich auch was eigenes erfinden und müssen nicht den Namen als Zugpferd nutzen. Aber wer sich so an einem Kunstwerk versündigt, dass kann ich nicht gutheißen. Nein Sir. Sie haben das Angesicht ihres Vaters vergessen und wenn ich mir das so ansehe, dann hat das der gute Herr King auch.
                                        Ich schreibe auch, ja, ich kann nicht von leben, aber ich schreiben und veröffentliche uns selbst aus dieser Perspektive muss ich sagen, manchmal glaube ich, muss man die Schöpfung for ihrem eigenen Schöpfer beschützen, der den Faden vollständig verloren hat. Denn die Fans haben das nicht. Die Fans wissen es manchmal einfach besser.

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                                        • 8 .5

                                          Der Anime Ghost in the Shell würde auf meiner persöhnlichen Sci – fi Skala Platz 1 einnehmen, dicht gefolgt von Bladerunner und ähnlichem. So muss Sci – fi für mich einfach aussehen.
                                          Kurz, ich was Skeptisch, sogar am Anfang noch, doch dann gewann der Film mich recht schnell. Die Optik ist einfach der Wahnsinn und ich kann von der kubistisch, verschachtelten Stadt mit ihren Hologrammen eigentlich gar nicht genug sehen. Es ließ mich einfach immer an Bladerunner denken. (Was hoffe ich das die BR Fortsetzung gelinkt). Dazu kam, dass die Charaktere recht gut getroffen waren, zumindest alle wichtigen. Scarlett Johansson gibt einfach eine großartige Motoko (es macht sogar Sinn, dass sie keine Asiatin gewählt haben ^^). Batou sieht aus wie Batou und ich finde gerade im Benehmen haben sie bei dem Charakter sehr gut getroffen. Die Idee wie Batou zu seinen Augen kam weicht zwar stark von der Vorlage ab, passt aber gut in den Film. Mit gefällt einfach das Spiel zwischen ihm und Motoko, was der Vorlage sehr gerecht wird. Togusas Rolle ist fast ein bisschen klein geraten, was aber völlig Okay ist. Ihn finde ich nicht ganz so gut getroffen, was bei der Größe der Rolle aber nicht stört. Und hier zu meinem geheimen Liebling Aramaki. Gerade im Manga und Anime wurde ich mit Aramaki wenn er auch viel Charakter besitzt nie so recht warm. Kitano ist mir da viel lieber. Seine Interpretation des Charakters toppt meiner Anischt nach die Vorlage sogar. Sicher, im Prinzip spielt Kitano eben Kitano, so wie immer. Meditativ wie ein Stein im Zengarten der ab und zu Philosophisches Sprüche von sich gibt, hin und wieder aber auch ausbrechen kann, wobei er nicht mal die Ruhe verliert. Ich muss mir einfach mal wieder ein paar Kitanofilme geben. Der Typ ist einfach eine Wucht.
                                          Was Ghost in the Shell 2017 genau richtig macht ist, dass er nicht wie erwartete die Puppenspielerhandlung aufgreift, sondern eine eigenen Erzählt, die nur per Fanpleasing an das Original angelehnt ist. (der Fanpleasing hält sich aus meiner Sicht zurück. Er ist vorhanden, aber irgendwie entfremdet, so dass man zwar denkt „Jup, das kenn ich“ aber eben nicht in der Situation wie im Film.) Ich meine, mal ehrlich, wenn wir (wobei ich mich meine) uns einen Ghost in the Shell Film wünschen können, dann würde sich sich selbstredend um Motoko drehen und denen Hintergründe genauer ausleuchten. Zugegeben, hier etwas Mainstream geworden, aber es funktioniert einfach. Der Endmonolog musste nicht unbedingt sein, aber sonst habe ich kaum Kritikpunkte.

                                          SOILER: Und was ich besonders mutig fand ist die absolute Abweichung, geradezu Rückenkehr zum Ende der Vorlage. Auch hier wir Motoko eine Fusion angeboten, die sie allerdings zur großen Überraschung ablehnt. Während die Vorlage ums große Ganze geht, zeigt dieser Film hier die Wichtigkeit um das Individuum. Dass es erhalten bleiben muss um nicht in der Masse der Vernetzung unter zu gehen. Gerade was dass an geht bleibt der Film seiner Vorlage an Intelligenz treu. Augenscheinlich ist er primitiver, mit der „Revolution Handlung“. Aber das ist eben nur die Spiegelung auf der Wasseroberfläche. Zwischen den Zeilen beweist Ghost in the Shell von 2017 dass er seinem Vorgänger in nichts nachsteht.
                                          SPOILER ENDE

                                          Alles in allem ist Ghost in the Shell mehr als gelungen und nur beim flüchtigen Schauen oberflächlich und dumm. Wenn wir den Film sehen und uns tiefer in der Quelltext begeben, ihn geradezu analysieren, dann erkennen wir was er uns wirklich alles zusagen hat.

                                          P.S.: Hier hat auch das 3D recht gut geklappt. Okay, man schaut auch nur in einen Kasten rein, aber das 3D hat den Farben und den Häuserschluchten einfach was zusätzliches geben. Also habe ich folgende Vermutung: Kann es sein, dass gerade 3D sich für Farbenprächtiges viel besser eignet als für mausgraues? Das würde nämlich einiges erklären.

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                                          • 7

                                            Passengers ist ein Film, der mich anfangs überhaupt nicht tangiert hat, was wohl hauptsächlich an der Optik lag. Ich mag Scifi, aber gerade Weltraumopern eher nicht so. Die Optik ist nicht schlecht, aber größtenteils einfach langweilig und könnte von den Bildern her aus so ziemlich jeder Weltraumoper stammen. Kühle, klinische Bilder, viel Silber, viel Weiß, gutaussehende, optisch Kantenlose Charaktere im Raumschiff. :-/
                                            Passengers Stärke liegt allerdings in der Idee und der Handlung. Stell dir vor, du wachst zu früh auf und kommt nicht mehr in den Hyperschlaf zurück. Eine wunderbare Prämisse, die mich schließlich bewegte mir Passengers anzusehen.
                                            Gut gespielt mit schönen Ideen. Hätte aber sicher auch als Roman, oder alles andere Funktioniert, weils halt nur von der Prämisse lebt. Das einzige wirkliche Problem ist finde ich die Lösung des ganzen. Alles Artete gegen Schluss zu einem Wir – müssen – das – Schiff – und – die – Menschheit – Retten – Hollywood – Finale aus. Zu gern hätte ich das ganze etwas mehr Bühnendrame und etwas weniger Hollywooddrame gehabt.
                                            Ansonsten sehr sehenswert bis hin zu philosophischen Fragen.

                                            • 7 .5
                                              Jek-Hyde 12.04.2017, 23:10 Geändert 12.04.2017, 23:17

                                              Bone Tomahawk oder der "13. Cowboy" ist ein feiner kleiner vier Cowboys mit ner Mission Film, der im letzten Drittel zum Horrorfilm überschwappt. Im Prinzip erwartete ich einen deutlich negativeren Ausgang und ich erwartete ebenfalls richtig deprimiert und angepisst zu werden. Nun, keins von beiden ist passiert. Bone Tomahawk versteht es hervorragend durch seine vier Charaktere zu leben. Meditativ ruhig bewegt sich der Film aus der „Stadt“ in die Einöde, bis in den Sprichwörtlichen Schlund des Löwen/Kannibalen. Großartige Dialoge, teilweise nachdenklich bis zum brüllen komisch.
                                              Der Film schafft es gerade durch seine Ruhe und Karge eine gewisse Spannung aufzubauen. Durch das was du nicht weißt und was du nicht siehst. Selbst am Ende bleibt viel im Dunklen und selbst das Finale lässt sich Zeit und bleibt trotz Gewalt irgendwie ruhig und abgeklärt. Keine Hektik entsteht. Die eine Gewaltszene, die den Film zu einem 18ener macht reicht eigentlich für drei Filme. Sicher, es gab schon detaillierteres, und deutlich kränkeres in anderen Filmen zu sehen, aber alleine diese Bergspitze an Grausamkeit die glaube ich nicht mal ne Minute Dauert kommt dann so eindringlich und vor allem durch seine Geräusche so fies daher.
                                              Fazit: Bone Tomahawk ist ein kleiner Geheimtrip. Ein gemächlicher Western/Horror der einfach funktioniert. Quasi Erbarmungslos meets Texas Chainsaw Massaker.

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                                              • 6
                                                über Hotel

                                                Wieder ein Film auf den ich eher zufällig stieß. Hotel ist eine kleine, wenn auch eher spärliche Verbeugung vor den besonders drückenden Momenten eines Lynch.
                                                Die Kälte der anderen. Atmosphärisch sehr stark, doch leider läuft der Film auf nichts spezifisches hinaus. Gerade das offene hätte vielleicht mir einer seltsamen kleinen wende oder einer Begegnung der Waldfrau noch einen Sprung hinauf zur 7/10 bis höher gegeben. Alleerings für eine 5/10 ist die Atmosphäre einfach zu stark in diesen kleinen, unangenehmen Film.

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                                                • 7

                                                  Mein erster, wenn auch indirekter Kim Ki-duk.
                                                  Beautiful besticht durch seine eindringliche und fast Hitchcockesken Spannungsbogen, der sie Situation irgendwo zwischen Perfekt Blue und Ekel von Polanski hält. Eine Spirale in den Wahnsinn, bloß dass der diesmal nicht von innen, sondern von Außen kommt. Wer schon sein will, muss leiden und hier ergänzt in kühlen Bildern Kim Ki-duk:
                                                  Wer schön ist, der leidet.

                                                  • 7 .5

                                                    Nur ein blaues Bild von Catherine Jourdan gesehen und so rein zufällig auf diesen kleinen Film gestoßen, der so unbekannt war, dass bis vor kurzem nicht mal MP ihn aufgelistet hatte.
                                                    Zoo zéro ist ein kleiner, surrealer und vor allem blauer Film. Eine Farbe die mich schon immer begeistert hat.
                                                    An sich gibt es sehr wenig und gleichzeitig sehr viel zu verstehen und mir gefallen die Parallelen von Mensch und Tier, die hier gezogen werden. Kinski spielt sehr zurückhaltend und auch Catherine Jourdan wirkt eher wie ein scheues Tier.
                                                    Auch wenn ich, was der englishcen Sprache geschuldet war, nicht ganz alles mitgekriegt habe, hat Zoo zéro einen bleibenden, blauen Eindruck hinterlassen. Und es ist auch mal schon Moviepilot um einen Film bereichert zu haben. Auch wenn mein Kommentar sicher einer der einzigen unter diesem kleinen Kunstwerk bleiben wird.