Jek-Hyde - Kommentare
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Alle Kommentare von Jek-Hyde
Schon als man nur diese Expressionistische Stadt sieht, und die tiefen Schatten und diese tolle Musik hatte mich der Film. Als Kind war ich so wieso ein begeisterter Fan der Serie. Manchmal frage ich mich, ob gerade das auch meine Liebe für den Expressionismus beeinflust hat und dem Noir Tür und Tor in mein Herz öffnete?
Batman und das Phantom ist eine großartige, quasi überlange Animationsserienfolge. Nicht nur das Phantom als Schurke, sondern auch Mafiosis und der Joker haben es nicht nur auf Batman, sondern auch auf sich gegenseitig abgesehen. Ich mag die Symbolik und ich mag den Noir Flair, den die Serie schon hatte aufkommen lassen.
Fazit: Wer die Zeichentrickserie mochte wird das hier lieben. Ein dunkler, symbolüberfrachteter Batman + expressionistischen Film Noir Flair. Einfach großartig. :-)
Ob's gut ankommt oder nicht, wir werden's in spätestens ein paar Jahren sicher als Film zu sehen bekommen.
Auch hier lässt Almodovar mal wieder seine Fantasie spielen, wie andere ihre Muskeln. Gerade Das Gesetz der Begierde zeigt wunderbar wie der gute Herr arbeitet. Der Film beginnt mit etwas Verwirrung und genügend Rumgeschwule, dass den meisten Heteros die Lust vergehen dürfte. Doch wird jeder Tolerante, oder mit Durchhaltevermögen Gesegnete belohnt. Nach dieser anfänglichen Phase nimmt der Film langsam Gestalt an. Bis schließlich die Rollen sich wieder verdrehen und so eine Art Thriller aus dem ganzen stickigen Liebes- und Eiversuchtsgedöhns erwächst. Schräg, bunt, kitschig, grotesk, aber auch teilweise ziemlich krass, wenn man sich tiefer hinein verdenkt.
Langsam habe ich das erfreuliche Gefühl, dass die deutsche Filmlandschaft wieder auf den Richtigen weg ist.
Die Dunkle Seite des Mondes hat mich trotzdem ein wenig enttäuscht, was nicht dem Film geschuldet ist, sondern meinen Erwartungen. Ich hatte wohl einfach etwas viel Surrealeres erwartete. Mehr Rauschzustände, mehr Verwirrung. Was ich bekam war ein eher kühler Psychothriller, mit leicht psychoaktivem Hintergrund.
Das soll jedoch keinesfalls abschrecken. Die Dunkle Seite des Mondes ist ein großartig gespielter, Thriller geworden, mit einen paar interessanten Wendungen, nur sollte man nicht unbedingt mit den Erwartungen ran gehen, eine große Offenbarung zu erwarteten.
Und neben Sachen wie Victoria und anderen mutigen, deutsche Produktionen reiht sich Die Dunkle Seite des Mondes eindeutig in eine wunderbare Aufwärtswelle ein.
Wie lange habe ich darauf gewartete, eine weitere Verfilmung meines Lieblingsautoren J. G. Ballerd zu sehen. High – Rise was ich vor einigen Jahren noch unter einer alten veröffentlichung „Der Block“ las ist erschreckend originalgetreu. Nur kleine Veränderungen fielen mir auf, aber keine störenden Veränderungen, eher kleine Modifikationen. Selbst die Eröffnungsszene bei der ich mir nicht sicher war, ob sie die tatsächlich so drehen würden, haben sie so gedreht wie im Buch beschrieben.
Dazu kam, dass in diesem Kaleidoskop von Film die Figuren den Figuren in meinem Kopf erstaunlich nahe kommen. Kurz um, ich habe den ganzen psychologischen Irrsinn vom ersten, bis zum letzten Moment genossen. Ich hatte zwar einen etwas kühler gefilmten Film erwartete, eher in der distanzierten Tradition von Crash, aber es schadet keinesfalls dass der Film eher heiß glühend als kühl ist. Mit viel Musik und interessanten Kamerafahrten. Dem brutalistischen Hochhaus haftete etwas Archaisches an. Etwas Ursprüngliches. Und so weiter wir uns entfernen, so künstlicher wir werden, desto näher kommen wir den Höhlenmenschen, die wir noch immer sind.
Fazit: High – Rise ist ein kaleidoskopischer Film, der psychologisch daherkommt, aber seinen giftigen, berauschenden Stachel eher auf unsere Gefühlswelt, als auf unsrer Hirn richtete. Surrealisten und Expressionisten dürften sich freuen.
Und als nächstes bitte Concrete Island, der Roman war sowas von Geil!
Ekel war ein Film über den ich so gut wie nichts wusste, außer dass er ein Psychohorror Polanski war und der glaube ich erste Teil der Mietertrilogie.
Nach einem doch sehr drögen, schleppenden Anfang, stellte sich Ekel als großartiger Film über den Eskapismus einer Misanthropin heraus. Zumindest glaube ich das darin erkennen zu können. Wie sie von ihren Mitmenschen behoggt wird ist so kommt es mir vor zumindest sowiso ein Motiv, was Polanski gern verwendet.
Der Film wird in einer sachlichen Ruhe erzählt, die ab und zu von minimalen, surrealen Einschüben zerstört wird, die uns tiefer Einblicke in den wahren Ekel erlauben, der hinter dieser hübschen Fassade steckt.
S P O I L E R
Zuletzt durfte ich Eddy Redmayne als fröhlich dahinsiechenden Hawking bewundern, nun als Transvestit auf dem gefährlichen Weg zur wahren Weiblichkeit, was eigentlich der schizophrene Weg zur eigene Auslöschung war. Ob man dass als Aufopferung für die Kunst verstehen will? Und so ganz kann ich mir auch nicht erklären, warum Lili jemand ganz anderes sein muss statt einfach eine weibliche Ausgabe der Selbst und warum er/sie nicht einfach weiter malte?
Durch einen banalen Zufall geweckte Sehnsüchte. Und eins sei gesagt Eddy macht das wirklich großartig. Man nimmt es ihn einfach problemlos ab. Dazu kommt das der Film mit recht häufigen Porträtaufnahmen wunderbar den Kampf für das gewünschte Geschlecht und gegen die Natur einfängt. Es ist eine wahnsinnig interessante fast schon kafkaeske Thematik, die ruhig erzählt wird.
Ich hatte mich zum Glück kaum informiert, außer dass es um einen Typ geht der eine Typin sein will und dafür kämpft. So sah ich das tragische Ende kaum kommen (überraschenderweise); aber mal ehrlich, sich einer solchen Operation zu unterziehen, in den 30er Jahren war nicht gerade die beste Idee. Ich meine so in den späten 40er bis 50ern wo die Nazis ausreichend Experimente gemacht haben ... aber lassen wir das. So ist Einar Wegener tatsächlich gestorben, damit Lilly Elbe ein paar Tage bis Stunden leben konnte. Keine Ahnung ob das ein guter Tausch war ... Sie würde sagen schon, bei ihm bin ich mir da nicht so sicher ...
Wenn man es nicht besser wüsste, würde man Charlie & die Schokoladenfabrik glatt für einen verspielten, Burtenfilm aus dem annehmbaren Mittelfeld halten. Ein fantasievoller, skurriler Kinderfilm mit einer klaren, moralischen Aussage und Pädagogischen Hintergrund.
Doch weit gefehlt.
„Gebt fein Acht liebe Kinder, verliert nicht den Verstand und geratet nicht aus dem Häuschen. Bleibt einfach ganz Ruhig“, sagt der gute Willy Wonka, als sie das erste mal im bunten Zuckerguss – Wunderland stehen. Schon der Satz ließ mich an Rauschmittel denken. Vermutlich sollte man sich auf einen guten (und ganz besonders auf einen schlechten) Acid Trip genau nach Wonkas Worten verhalten. Marilyn Manson gab schließlich zu, dass er in Schokolade/Süßkram eine Methapher für Jegliche Art von Drogen, Sex, und sonst allem sah was irgendwo toll/schreckliche und vor allem begehrenswert verboten war. Und ehelich gesagt bin ich auch der Ansicht. Also Betrachtete ich den Film unter ganz anderen Voraussetzungen.
Ehrlich gesagt kam ich leider zu keiner tieferen Einsicht, aber irgendwas schlummert da in dem Film. Da bin ich mir ganz sicher.
Persönlich fand ich gerade die Rolle des Charlie als so absolut nerviger und unerträglicher als all die anderen Nervensägen, die in ihrer Verabscheuungswürdigkeit doch irgendwo liebenswert waren und doch Hauptsächlich nur durch ihre Eltern vergiftet worden. Gerade den Fettsack fand ich herrlich, der ließ mich an Taxidemia denken.
Witziger weise könnte man noch 100 Jahre weiter schwafeln und über Details reden. Ob man im Film nun versucht unter LSD stehend eine tiefere Wahrheit zu sehen, oder ihn als lapidaren Pädagogikfabel anerkennt, sei jedem selbst überladen, aber sind euch die vielen, herrlichen Kannibalismusanspielungen aufgefallen? z.b. wie Woka sagt: „Alles kann man hier essen. Sogar mich kann man essen, aber das, liebe Kinder, nennt man Kannibalismus und das ist in den meisten Ländern dieser Welt nicht gern gesehen.“ Also frage ich mich, ob es nicht doch um was ganz anderes geht. ^^
P.S. Gibt einen Abzug von mindestens 5 Punkten wegen der furchtbaren Umpalumpasongs.
AKIRA ein Anime Meilenstein, in kubistisch auftürmenden Häusern, Lichtsstreifen die Motorräder hinter sich her ziehen, mit Trommeln, Klanghölzern und einen Gesang, der irgendwas ganz tief in uns anspricht über einen kleinen Wurm, der an seiner frisch erlangten Stärke zerbricht.
Ein bisschen Ghost in the Shell, ein bisschen Uhrwerk Orange + sparsam eingesetzte Telekinese. Die Action, obwohl reichlich vorhanden tritt nie in den Fördergrund. Sie bleibt in Form der Gewalt immer als Philosophisches Werkzeug.
Und immer geht es um Macht. Als Gang, in der Politik, oder als „Fast Gott“. Und darum was Macht macht. Macht korrumpiert und unbegrenzte Macht korrumpiert unbegrenzt.
So ganz verstehe ich das Ende noch nicht, aber ich verstehe schon mehr, als beim erste Mal.
Und ich bin Dragonball Z Fan, also darf ich das sagen. Und ich sag das auch weil es stimmt:
Akira ist das Erwachsene Dragonball Z für Cineasten.
SPOILERFRAGE:
Ob Son Goku wohl auch eines Tages den absoluten Gipfel der Kraft erlangt und zu einer ebensolchen, wandelnden Atombombe wird wie Tetsuo?
Auch wenn der Film inzwischen überhypt ist, Victoria ist genau dass, was die Deutsche Kinolandschaft so dringend brauchte. Etwas avantgardes, Mutiges, Experimentelles. Etwas was ohne Stützräder fährt und wenn es schief läuft so brutal auf die Fresse fallt, dass es nie wieder hoch kommt. Nimmer mehr.
Aber das ist Victoria nicht.
Victoria ist ein Film am Stück. Eine einzige Perspektive, die uns die Nacht durch geleitet. Wie man langsam die Kaoten lieb gewinnt, während man am Anfang sich noch fragt was dass für Spaken sind. Wie man langsam mitfiebert, bis man später in den Sessel gekrallt da sitzt und nur noch auf das Beste hoffen kann. Irgendwie fühlte ich mich am Ende fast schon wie als hätte ich eine Kartasis erlangt. Trotzdem, oder gerade deshalb, sollte man bei Victoria nicht zu viel erwarten.
Ach und Laia Costa ist einfach so verdammt niedlich. :-D
Ach die 90er. Kann sein, dass es daran liegt, dass ich in diesem Jahrzehnt geborgen bin, aber irgendwie haben die Filme aus diesem Jahrzehnt so was für sich.
Und Killing Zoe ist zumindest aus meiner Sicht ein großartiges Beispiel dafür. Recht veile Gespräche, viele Andeutungen und ein Plot, der im Prinzip trashig ist, es aber irgendwie schafft vergleichsweise glaubwürdig rüber zu kommen, ohne viel Huppi-fluppi.
Ich mag einfach die Experimentierfreudigkeit, die den Drogenrausch schildert und die ganze Atmosphäre die der Film schafft. Wie alle glauben Kontrolle zu haben, während sie dabei sind diese zu verlieren.
Es ist eigentlich weniger ein Heist Movie, als mehr ein Film über eine Freundschaft, die auf ihre ganz eigene, blutige Art in Stücke geht und eine Liebe aller True Romance. Ein Bisschen Tarantino, ein bisschen Stirb Langsam und ein bisschen was ganz eigenes.
Ein an sich rundes sogar für seine Brutalität recht romantisches Ding.
SPOILER
Das einzige was ich bemängle … ich weiß nicht mal, ob ich es bemängle, weil eigentlich habe ich auf dieses Ende gehofft. Andererseits ist es halt doch recht einfallslos und Standard. Andererseits, wäre es für unseren Safe-Knacker übel ausgegangen, wäre ich auch stinkig gewesen.
Vielleicht ist Jek ganz einfach zu qualitätsverwöhnt. Also vergesst den Spoiler einfach. ^^
Na ich weiß nicht. Ich gebe zu nur den Trailer gesehen und ein paar Bilder aus dem Internet. Allein vom Trailer sieht es nach was ganz anderem aus, was sich nur ganz locker an den Comics orientiert. Oder soll dass etwa gar nicht der Comic Preacher sein?
Cooper sieht irgendwie nicht wie Jesse aus. Sein Gesicht ist finde ich zu breit für die Rolle.
Kann sein, dass es eine geile Serie wird, aber warum um Gottes Willen das Comic nicht einfach als Drehbuch verwenden und gut? Wenn die was anderes machen wollen, warum dann ein Comic „verfilmen“ wenn sie's doch nicht verfilmen, wenn ihr versteht was ich meine? Genau wie die Hannibal Serie. Arschgeile Serie, aber hat kaum was mit dem Original zu tun. Warum nicht ein „Inspiriert vorn ...“? Wenn die was „Eigenes“ machen wollen, was nur locke an die Vorlage angelehnt ist, ist das doch völlig okay. Warum ausgerechnet die Großen Namen nutzen? Haben die echt soviel Schiss, dass sich die Serie sonst nicht trägt?
Mir graut schon wenn die 100 Bullets in eine Serie verwandeln und die ganze durchkomponierte Syntax total umwerfen.
Es war einmal ein Land vor unserer Zeit als Horrorfilme noch experimentierfreudig waren, kaum Jumpscares brauchten und einen dichte, drückende Atmosphäre aufbauten. Ich finde gerade die Momente, in denen nichts passiert, in denen der verfall und die Landschaft zu sehen ist sind die Stärksten. In denen sie an sabbernden Kühlen vorbeifahren, man den Wahnsinn in den Augen des Bekloppten sehen kann. Man langsam die dunklen Gänge des Hauses entlanggeht, raus aus der ohne und irgendwas hinter der nächsten ECKE wie ein Ferkel grunzt. Diese Atmosphäre sind die stärksten Momente des Films.
Auch die bisweilen kreativ gewählten Kamera Einstellungen und teilweise grotesk komischen Szenen,
SPOILER:
Wenn die "Familie" am Tisch vor dem Opfer sich zofft, wer das Sagen hat, oder der Oppa ständig den Hammer fallen lässt, oder Leatherface gescholten wird
SPOILER ENDE
entspannen die drückende Stimmung zwar, tragen aber irgendwie auch dazu bei.
Kurz um ein alter Horror-Shocker, der komischerweise nichts von seiner alten Wirkung verloren hat.
Außerdem bin ich überzeugt, das Leatherface ein verkannter Life-Stil und Modeschöpfer ist. Ich meine, guckt ihn euch mal an und was er so bastelt. Er ist avantgard, ein Mann vieler Gesichter und Outfits und trotzdem mit einem markanten Stil. Seine Möbel und Accessoires können sich sehen lassen und es gelingt ihm zu provozieren und gleichzeitig zu faszinieren. Und er steht für Nachhaltigkeit, der Rückkehr zu traditionellen Werten. Alles wird verwendet. Nichts wird weggeworfen. Ein klarer Gegner der modernen Konsumgesellschaft. Ein begabter Tänzer ist er auch noch und ein sportlicher Läufer der sich nicht zu schade ist Nachts, oder im frühen Morgengrauen Joggen zu gehen.
Das einzige was seiner Karriere noch im Wege steht sind der Tankstellenpapa und der bekloppte Bruder. Wie so häufig verkennt die Familie das Genie eines „scheinbar“ zurückgebliebenen Mitglieds, dessen unvergleichbarer Stil und dessen Werke der Welt einfach nicht länger vorenthalten werden dürfen. ^^
Zerrissene Umarmungen ist ein großartiger Film über Liebe, Verlust und die Angst, die man während des Erstgenannten vor dem Zwietgenannten hat.
Almodovar wirft uns in eine Geschichte, und präsentiert und gleich mal, dass Blind sein wohl nicht unbedingt das Ende der Welt bedeuten muss. Was allein schon einen gewaltigen Applaus wert ist. Er vernetzt Charaktere und Handlungen auf gewohnt ungewohnte Weise. Erklärt Sachverhalte in Rückblenden und ist wieder so bunt und vor allem einfallsreich wie kaum ein anderer.
Zerrissene Umarmungen ist ein komplexes und doch erschreckend simpler Liebesfilm/Beziehungsdrama das spannender und vor allem durchdachter ist als so mancher Thriller.
Und der angedeutete Vampirfilm mit der "dentalen Erektion" würde ich mir zu gern mal geben, wenn es ihn doch nur geben würde. ^^
"Eine grässliche Szene beim Umstyling, das alljährliche Opferritual, bei welchem dem Fashion-Gott gehuldigt wird, der vor allem mit Mädchentränen- und haaren besänftigt wird, also: Kim hat sehr viele sehr lange blonde Haare und kann becherweise Tränen produzieren."
Du bist ein Genie. :-D
Was für ein Tier von Film.
Zum Glück konnte in Wild in einem sicken, kleinen Programmkino mit nur einem Kinosaal begutachten.
Wild ist ein wirklich avangardes Stück. Die Flucht aus den künstlichen, grauen Verschachtelungen in die wir hineingebohrten und gezwängt werden. Zurück zur Natur und damit meine ich nicht vegane Küche und Ökodörfer, sondern rohes Fleisch und rohe Sexualität.
Nicolette Krebitz inszeniert einen erschreckend ruhigen, anarchistischen Film über die komplexen Triebe und den Drang aus der grauen, ebenmäßigen Verschalung unserer Gesellschaft und Normen auszubrechen. Auf die Gitter an Regeln regelrecht zu Scheißen und das Tier, was wir sind endlich mal jagen zu lassen.
P.S. Ich muss mir unbedingt das Making-off anschauen.
Hm, sehr schwer. Da jeder andere Kreterin hat. Aber wenn ich an Serien denke, denke ich irgendwie als erstes an die Simpsons. Also würde ich mal ins Gelbe raten: Homer Simpson?
Ich bin überrascht. Ich hatte eher was erwartete, was mich so richtig runter zieht. So ne Art Downer. Und klar, ein Upper ist das Ding hier auf keinen Fall, aber irgendwie ist der Film viel schwebender. Geradezu leicht und hypnotisch, mit seinen langen, stillen Aufnahmen. Dieser Zentriertheit und doch Entrückten Eigenheiten. Diesen Eskapismus und die Szene in der er Stirbt, die mit echt unerwartete kam, aber mich um so mehr staunen ließ. Es ist eine ganz eigentümliche Atmosphäre und obwohl der Film alle Kreterin für einen echten Langweiler erfüllt hab ich mich zu keiner Zeit gelangweilt.
Viele mehr war es eine Film gewordene Stimmung. Ich weiß, der Vergleich ist komisch, aber mir kommt es so vor, als wäre Last Days einer dieser ruhigen kleinen Experimente wie Drive, Love is the Devil und co. So eine Art Reinigungskasette nur als Film, die uns irgendwie auf den 0 Punkt zurückbringt.
Ihr wert mich steinigen wollen, aber irgendwie ging die ganze Era und der Kult um Bud Spencer & Terence Hill und ihren laut klatschenden Schlägen an mir vorbei, ohne die Geringste Spur zu hinterlassen. Um so befremdlicher, kam es mir vor, dass sie einen der vielen, vielen Djangos in ihrer Filmografie haben. Kurz ich teste an und muss zugeben, dass es ein durchaus gelungen Italowestern ist. Gerade da der Humor sich hier noch weitgehend zurückhält. Doch gerade, dass der Film nicht dumm ist, sondern recht clever agiert und besonders Bill San Antonio als smarter Bösewicht haben mir sehr gefallen. Das Ende fand ich dann doch etwas zu simpel gestrickt, aber wenn ihr Western wie aus der Dollar Trilogie mögt und jetzt nicht die hochkarätigen Bilder erwartete, kann ich euch den hier wirklich empfehlen.
Und auch wenn ich kein Fan bin, der mit der Brille der Nostalgie auf Spencer & Hill zurückblickt, erfreut es doch mein Cineastenherz ihren ersten, gemeinsamen Auftritt gesehen zu haben.
Zu allererste, ich kann's verstehen, wenn da einer sagt: "Ey, die schwulen mir einfach viel zu sehr rum."
Mir ging das auch auf die Nerven, zumindest als ich gerade erst in diese Bonbongbunte, und stockschwule Welt geworfen wurde, die uns Almodova hier näherzubringen versucht. Erst langsam und schleppend nimmt die Geschichte Gestalt an und irgendwann verfällt man sogar den Glauben, endlich verstanden zu haben, was Almodova uns hier zu erzählen versucht ... zumindest bis alles dann ganz anders Läuft und einer unerwartete Wendung die Nächste jagt. Ja, der Film bleibt weiterhin so bonbonbunt, und ja, es wird geschwult bis der Arzt kommt, aber irgendwann war das völlig uninteressant. Es könnte genausogut um zwei Frauen, oder gar einen Mann und eine Frau gehen. Was Almodova uns erzählt ist eine vielschichtige Geschichte über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Über Dinge, die nicht rückgängig zu machen sind und der Hoffnung auf ein besseres Leben, der Griff nach den Sternen.
Das einzige, was ich schade finde, ist das Almodova uns am Ende wie in einem billigen Fernsehrkrimmi erzählt, was aus den Figuren wurde. Ganz ehrlich, der Film springt zeitmäßig eh hin und her, da hätte es nicht geschadet diese Schicksale nicht auch noch zu zeigen.
Doch eine tiefere Katharsis ziehe ich aus diesem Werk, nämlich dass ich mir viel mehr Filme von Almodova geben sollte. ^^
Bevor wir uns hier verstricken, es gibt so viele Doppelgänger Filme. Die Unzertrennlichen von Cronenberg haben mir bereits das Staunen beigebracht, Enemy hat eine so großartige Atmosphäre, also wollte ich mir The Double nicht entgehen lassen, den es scheinbar tragischer Weise ebenfalls nicht auf Deutsch gibt. Sicherlich, der Aufbau ist ein Klischee. Armer Kerl, der nichts auf die Reihe kriegt und zu vorsichtig und introvertiert für diese Welt ist, trifft auf sein Ebenbild, der alles ist und alles kann, was er selbst je sein wollte. Also wird sich schnell mal zusammengetan, doch an den Mädchen scheiden sich die Geister.
Was macht The Double, also zu einen so großartigen Film? Es ist die Atmosphäre. Die philosophischen Bilder. Der Humor, der so einfach und schlicht daherkommt, wie der Protagonist selbst. Ohnehin könnte das ganze Ding fast, ich sage FAST (bevor hier wieder einer Frech werden will) von Kafka sein. Es ist einfach die Monotonie, die Entfremdung dieser kalten, Bürokratischen Welt. Dass sei alles oder nichts. Gut oder Schlecht. Existent, oder nicht. Keine Zwischentöne akzeptiert so ein System, dabei sind es die leisen, feinen Zwischentöne, auf die es ankommt.
Sicher ist die Handlung keine Neuerfindung des Doppelgängerfilms, aber allein ein Jesse Eisenberg der zeigt was in ihm steckt und die melancholische Mia Wasikowska machen The Double zu einem gleich doppelten Vergnügen. Und vielleicht, aber auch nur vielleicht, zeigt der Film uns, wie man sich befreit, wenn man sich in den vielen Haken aus Klauseln und Absetzen verheddert.
Drei? Ich brauch nur zwei: Keine. Interesse.
The Gread Gatsby ist eigentlich eine sehr kleine und intime Geschichte, zwischen zwei scheinbar getrennten Liebenden, die mit übertriebenen Farben und filmischer Künstlichkeit zu einer übergroßen Operette aufgeblasen wird.
The Gread Gatsby gleicht einem Luftschloss.
Was am Anfang so gegensätzlich erscheint, dieser ganze Aufwand für eine so kleine Geschichte wird im bitten Ende harmonisch. Denn so Farbenprächtig und Künstlich sind auch unsere Luftschlosser, die wir uns bauen. Es sind Mauern, die wir hochziehen, damit die Realität uns nicht findet. Wie ein Luftschiff, strahlend weiß, mit verschlungenen, goldenen Ornamenten, gleiten wir durch die rot glänzenden Wolken im Sonnenuntergang. Glauben dass die Sonne aufgeht, doch sie geht unter und auch so kollidiert derweilen unser Luftschiff und die Flanken des Ballons werden aufgeschnitten von scharfkantigem Realismus.
The Gread Gatsby ist ein Luftschloss, den wir beim einstürzen zusehen können. Doch gerade das macht es auch zu einem Werk der Hoffnung. Ganz gleich wie es ausgeht, unsere Luftschlosser bauen wir aus Hoffnung, und erhalten können wir sie nur mit Blut und Tränen.
Ein dickleibiger Film, der im Gegensatz zu seinem Umfang so elegant und geradezu galant herüberkommt. Genauso wie Bale, der zeigt, dass man als Fettsack mit genug Selbstbewusstsein die Damenwelt trotz aller Gegenargumente für sich gewinnen kann. Tja, so fetter dein Selbstbewusstsein, desto besser kommst du bei den Weibern an, was?
Aber ist ist nicht nur Bale, der hier eine Show abzieht. Der Film ist durchweg gut geschauspielert und ein kleines hin und her reißendes, nicht übertriebenes Verwirrspiel. Obwohl alles im Nachhinein logisch ist, habe ich dass dumme Gefühl, irgendwas, irgendeinen Trick, oder eine Wendung nicht mitbekommen zu haben.
Wem The Wolf Of Wallstreet mundete, der sollte sich auch diesen Leckerbissen nicht entgehen lassen.
Der Rote Drache ist mir persönlich einen Ticken lieber als das Schweigen der Lämmer. Den während der Killer im Schweigen der Lämmer fast hinter Lecter verschwindet, lässt der Rote Drache Lecter eher gleichberechtigt neben dem Drachen existieren. Dazu noch das wunderschöne Bild von Blake und harmonisch ineinandergreifenden Psychothrillerelemente machen den Film zu etwas, was sich ein Fan dieser Art des Films nicht entgehen lassen sollte. Es ist verständlich, das die Groteske Hannibal einigen Fans auf Grund ihrer, sagen wir exotischen Unterscheide auf den Magen schlägt. Aber hier haben wir den Zwilligs-Film. Der Männliche Zwilling, zum eher weiblichen, wenn nicht transgendrigen Schweigen der Lämmer. Etwas lauteres, zum eher leisen. In dem einen Flieht Lecter, in dem andern wird er gefasst.
Ohne zu übertrieben, fast schon zu blass ist der Rote Drache ein Film, der irgendwie zu gern vergessen wird, doch ein Blick hinein führt euch wieder vor, wie majestätisch die Psyche und der Drache selbst sein kann.