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In der Sozial-Komödie Nur für Personal! erkennt der reiche Franzose Fabrice Luchini die erbärmlichen Umstände, unter denen die spanischen Dienstmädchen in Frankreich leben müssen.
Max Bialystock (Nathan Lane), ein durchtriebener Theaterproduzent und einst König des Broadway, der jetzt allerdings nur noch Flops produziert, und sein farbloser Buchhalter Leo Bloom (Matthew Broderick) hecken gemeinsam den perfekten Plan aus, ein Vermögen zu unterschlagen: Sie treiben für ihre nächste Produktion, einen todsicheren Misserfolg, weit mehr Geld auf als eigentlich nötig wäre, um die Show auf die Beine zu stellen. Und da keiner der Finanziers erwarten wird, sein investiertes Geld wiederzusehen, wollen die Produzenten die Differenz anschließend in die eigene Tasche stecken. So weit, so gut. Was dem gerissenen Duo jetzt noch fehlt, ist das ultimativ schlechteste Stück aller Zeiten. Das glauben sie mit dem Musical “Springtime for Hitler” gefunden zu haben, das der entflohene Nazi Franz Liebkind (Will Ferrell) geschrieben hat. Für die weibliche Hauptrolle engagieren die beiden Produzenten die schwedische Sexbombe Ulla (Uma Thurman). Am Premierenabend kann eigentlich nichts mehr schief gehen – oder doch? Gegen alle Erwartung wird die Produktion ein Riesenhit! Und für Max und Leo fangen die Probleme erst richtig an. Remake des Films “Frühling für Hitler” mit Gene Wilder aus dem Jahr 1968.
In Lichter der Vorstadt trifft ein einsamer Wachmann auf eine schöne Frau, die sich als Femme Fatale herausstellt. Die Tragikomödie Aki Karismäkis soll als Hommage an Chaplins Lichter der Großstadt verstanden werden.
Taktlosigkeit zerstört Melanies Lebenstraum: Ihr Vorspiel bei der Aufnahmeprüfung fürs Musik-Konservatorium findet ein jähes Ende, als die Juryvorsitzende, eine bekannte Pianistin, sie mit ihrem unsensiblen Verhalten völlig aus dem Konzept bringt. Bitterlich enttäuscht gibt Melanie das Klavierspielen auf. Zehn Jahre später bietet sich der jungen Frau jedoch die Möglichkeit zur Revange: über Umwege gerät sie in den Haushalt der Pianistin. Zunächst als Babysitter engagiert, steigt sie rasch zu ihrer persönlichen Notenumblätterin auf. Sie gewinnt das Vertrauen der unsicheren Frau und macht sich immer unentbehrlicher. Genau die Position, die sie braucht um ihre ganz persönliche Rache voranzutreiben...
"Mirrormask" erzählt die Geschichte von Helena, die im Zirkus ihrer Familie arbeitet und ironischerweise davon träumt, fortzulaufen und ein ganz normales Leben zu führen. Aber alles kommt ganz anders, denn sie begibt sich auf eine seltsame Reise ins "Dunkle Land", eine fantastische Landschaft voller Riesen, Affenvögel und gefährlicher Sphinxen. Helena sucht die mächtige "Spiegelmaske" - ihre einzige Hoffnung auf eine Flucht aus dem Dunklen Land, um die Königin des Lichts zu retten und nach Hause zurückkehren zu können.
Der Film von Josef von Sternberg porträtiert den Aufstieg der Prinzessin Sophia von Deutschland zu Katharina der Großen. Gezwungen ihre Heimat zu verlassen, heiratet Sophia (Marlene Dietrich) Großherzog Peter (Sam Jaffe) und schenkt ihm einen Thronfolger. Nach dem Tode der Kaiserin sieht sie die Chance sich aus ihrer Ehe zu befreien und zur mächtigsten Frau Russlands zu werden…
Im Juli 1976 bebt in der chinesischen Stadt Tangshan die Erde. Hunderttausende werden unter den Trümmern begraben, so auch die Zwillingskinder von Lia Yuanni. Das Rettungsteam erklärt der schwer verletzten Mutter, dass - egal welches Kind sie zuerst retten - es den sicheren Tod für das andere Kind bedeutet. Gezwungen, die schwerste Entscheidung ihres Lebens zu treffen, lässt Li Yuanni schließlich ihren Sohn retten. Sie ahnt nicht, dass ihre zurückgelassene Tochter dies mit anhört. Tage später wird das Mädchen von einem anderen Rettungsteam geborgen - sie hat auf wundersame Weise überlebt. Enttäuscht von ihrer Mutter, verleugnet Fang Deng ihre Identität und wird für ein Waisenkind gehalten. Sie wird adoptiert und verlässt das Land. Erst 32 Jahre später kehrt Fang Deng nach China zurück...
Ingmar Bergmans höchst persönliche Version von Wolfgang Amadeus Mozarts "Zauberflöte" zählt zu den gelungensten und schönsten Umsetzungen der weltbekannten Oper. Der Meisterregisseur realisierte das Projekt zum 50-jährigen Jubiläum des schwedischen Fernsehens mit einem Budget von 4 Millionen Schwedischen Kronen. Mit innovativen Ideen brachte er die zauberhafte Geschichte im Zusammenspiel mit der grandiosen Musik zur vollen Entfaltung. Dabei nutzte er die Kamera als Mitspieler und ließ sie über die Opernbühne hinaus bis ins Publikum und hinter die Kulissen schweben.
Aufgrund einer obszönen Pantomimendarstellung müssen sich die Schauspieler Sebastian, Thea und Hans wegen des Verstoßes gegen das Sittengesetz vor Gericht verantworten. Gemeinsam und einzeln werden die angeklagten Künstler vom ermittelnden Richter befragt. Dabei kommen ihre persönlichen Schwächen und ihre triebhaften Verstrickungen zum Vorschein, denen sich selbst der Richter nicht entziehen kann.
Die junge Anna Fromm hat Mann und Kind bei einem Autounfall verloren und lebt allein und von Schuldgefühlen geplagt auf einer Insel. Ihre einzigen Freunde sind das Ehepaar Vergerus und der Schriftsteller Andreas. Schließlich zieht Anna mit Andreas zusammen, doch ihre Beziehung ist ohne Leben. Unfähig Liebe zu geben und den eigenen Schmerz zu ertragen setzen sie sich quälenden Diskussionen und gegenseitigen Verletzungen aus.
Die junge, hübsche Pastorentochter Britt-Marie führt ein Leben ohne Laster und Sünden. Die Tatsache, dass sie scheinbar wirklich als Jungfrau in die Ehe gehen wird, ist dem Teufel ein Dorn im Auge. Um ihrem tugendhaftem Dasein endlich ein Ende zu bereiten, schickt er Don Juan, den größten Verführer aller Zeiten, zu ihr. Noch vor ihrer Hochzeit soll Britt-Marie seinen Reizen erliegen und sowohl ihre Unschuld, als auch den Glauben an die Liebe verlieren.
Mitte des 19. Jahrhunderts: Der Jahrmarktsmagier Dr. Vogler kehrt auf dem Weg nach Stockholm mit seiner Gauklergruppe in das Haus von Konsul Egermann ein. Dieser hatte zuvor mit dem überzeugten Naturwissenschaftler Dr. Vergérus gewettet, dass Magie tatsächlich existiert. Sie drängen Dr. Vogler, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Verärgert über ihr biederes Verhalten inszeniert der Magier übersinnliche Erscheinungen, die Hausherren und Dienerschaft in tiefe Verwirrung stürzen.
Trist und grau beginnt der Tag, an dem der Zirkusdirektor Albert Johansson zum ersten Mal wieder die Stadt betritt, in der er vor drei Jahren seine Frau zurückgelassen hat. Begleitet wird er durch seinen Zirkus und seine Geliebte, die Kunstreiterin Anne. Als Albert versucht seine Frau zurück zu gewinnen, wird Anne eifersüchtig. Sie versucht auszubrechen, schließt sich einer Theatergruppe an und lässt sich von dem Schauspieler Frans verführen. Schnell merkt sie, dass es aussichtslos ist. Und auch Alberts Frau lehnt es ab, ihm noch eine Chance zu geben. Sie werden für immer an den Zirkus und aneinander gebunden sein. Nur der Freitod bietet ihnen jetzt noch einen Ausweg.
Die vier Schwägerinnen Rakel, Märta, Anita und Karin verbringen gemeinsam die Ferien in den schwedischen Schären. Da die Rückkehr ihrer Männer von einer Geschäftsreise noch auf sich warten lässt, beginnen die Frauen sehr persönliche Gespräche. Sie reden über ihre Ehe-Erfahrungen, aber keine der Frauen ist glücklich. Die unbeschwerte Zeit der Verliebtheit und Romantik ist inzwischen routiniertem Ehe-Alltag gewichen, der von unterschiedlichsten Ängsten, Schuld und Verletzung geprägt ist.
Ein Film, der einen seltenen Einblick in den faszinierenden Geist des visionären Mannes gibt. Zusammengestellt aus Filmmaterial aus mehr als zwei Jahren, ist der Film ein intimes Porträt des kreativen Prozesses von Lynch, den er während der Arbeit an Inland Empire durchlief.
Einen seltsamen Kunden hat die große Buchhandlung in Taipeh: Nie kauft er etwas, doch Nacht für Nacht hockt er vor den Regalen auf dem Boden und blättert in den Französisch-Lehrbüchern. Kais Freundin ist nach Paris gezogen, und er träumt davon, ihr zu folgen. “Sans vous Taipei est très triste. Très très triste.” Als ein freundlicher alter Gangster aus der Nachbarschaft Kai einen Deal vorschlägt – ein Ticket nach Paris gegen einen “Kurierdienst” – bleibt allerdings keine Zeit mehr für Traurigkeit. Es beginnt eine turbulente Nacht, in der eine Gruppe von Möchtegern-Ganoven in orangefarbenen Anzügen Kais besten Freund entführt, ein nicht so cooler Polizist Dienst und Liebesleben durcheinander bringt und Kai Paris aus den Augen verliert, weil er sich frisch verliebt: in Susie, die Buchhändlerin.
Tübingen und Umgebung, Anfang der 70er Jahre. Die junge Studentin Michaela verlässt ihr streng katholisches Elternhaus, um in Tübingen ein Studium zu beginnen. Nachdem sie die ersten Schritte in der neuen Freiheit genießt, fühlt sie sich mehr und mehr von inneren Stimmen verfolgt und glaubt schließlich von Dämonen besessen zu sein.
Der Film basiert auf einer wahren Geschichte von 1976. Damals war die junge Anneliese Michel, die an einer psychogenen Psychose litt, an den Folgen eines Exorzismus gestorben. Der Fall erregte große Aufmerksamkeit und löste eine Debatte über den religiösen Ritus der Teufelsaustreibung aus.
Während ihre Eltern mit Eheproblemen kämpfen, sucht die 17-jährige Alike in Brooklyn nach ihrer sexuellen Identität: Die Afroamerikanerin kleidet sich wie ein Junge und steht auf Frauen. Doch als sie sich schließlich als lesbisch outet, muss sie um die Anerkennung ihrer Familie und ihrer Freunde kämpfen.
“Footnote” erzählt die Geschichte einer großen Rivalität zwischen einem Vater und seinem Sohn. Beide sind exzentrische Professoren, die ihr Leben der Arbeit gewidmet haben. Der Vater scheint ein sturköpfiger Purist zu sein, der das Establishment fürchtet, während sein Sohn Uriel sich permanent um Auszeichnungen bemüht und nach Anerkennung sucht. Doch dann ist plötzlich alles anders. Die beiden Männer tauschen ihre Plätze, als der Vater erfährt, dass mit den höchsten Ehren ausgezeichnet werden soll. Uriel ist hin und her gerissen zwischen Stolz und Neid. Wird er seinem Vater den Ruhm gönnen?
“Life During Wartime” ist der Nachfolger von “Happiness”. Die selben Charaktere suchen in diesem zweiten Teil von Regisseur Todd Solondz ihren Platz in einer unberechenbaren und schrecklichen Welt. Die Vergangenheit jagt die Gegenwart und gefährdet die Zukunft. Die Frage nach Vergebung und dessen Grenze bedroht eine Reihe von durchschneidenden Liebesgeschichten, bietet aber auch Klarheit und eine mögliche Alternative zu der einfachen Verdrängung. Joy entdeckt, dass ihr Ehemann Allen längst noch nicht von einer seltsamen Krankheit geheilt ist und rennt weg. Auf der Suche nach Trost und Rat geht sie zu ihrer Mutter und ihren Schwestern. Ihr Schwester Trish lernt Harry kennen und hofft, dass dieser neue Mann wieder Stabilität in ihre zerbrechliche Familie bringt. Ihre andere Schwester Helen sieht sich als Opfer ihrer Familie und des Erfolges in Hollywood. Diese und andere Charaktere sind lustig und traurig zu gleich, unverschämt und ergreifend. Sie kreieren ein kaleidoskopisch, emotionales Porträt von Gefangenen der Liebe und des Lebens in der Kriegszeit.
Undercover-Cop Terry Martin verlässt sich nur auf einen Menschen - sich selbst. Doch um an den brutalen Gangsterboss Bacig heranzukommen, braucht er eine Ehefrau als Tarnung. Die attraktive Polizistin Susan übernimmt den riskanten Job. Als Bacig ihren Reizen verfällt, bekommen sie endlich Zugang zum inneren Kreis seiner Organisation. Doch auch Terry hat sich in seine schöne Kollegin verliebt. Und als er merkt, dass sie ihr eigenes gefährliches Spiel treibt, steht er längst auf der Abschussliste.
Cowboy Dempsey Rae liebt seine Unabhängigkeit, aber er muss auch seinen Lebensunterhalt verdienen. Gemeinsam mit einer Zufallsbekanntschaft, dem unerfahrenen jungen Jeff Jimson, heuert Dempsey auf der Triangle-Farm bei Verwalter Strap Davis an. Kurze Zeit später erscheint der neue Besitzer der Farm - doch zu Dempsey Raes Überraschung trägt dieser Röcke: Es ist eine Frau, die ebenso schöne wie unerschrockene Reed Bowman. Unerschrocken muss sie auch sein, denn sie ist im Begriff, sich mit ihrer extensiven Rinderzucht - die Anlieferung einer Riesenherde steht kurz bevor - bei allen anderen Viehhaltern und Farmern äußerst unbeliebt zu machen: Bisher konnte jeder das uneingezäunte Land für sein Vieh nutzen, aber weil die Herden viel kleiner waren, stellte dies kein Problem dar. Bowmans Herde aber wird allen anderen Tieren den letzten Grashalm wegfressen. Dempsey imponiert die resolute Reed ebenso wie die extravagante Innenausstattung ihrer Farm - ein echtes Badezimmer hat der Cowboy in seinem Leben noch nicht gesehen, geschweige denn benutzt, aber es stößt ihm auch bitter auf, dass sie ihre eigenen Interessen ohne Rücksicht auf andere durchzusetzen und das Land gänzlich dem Profit zu opfern bereit ist. Für Westernromantik bleibt da im wahrsten Sinne des Wortes kein Platz. Dennoch nimmt er die Stelle als Verwalter von ihr an, nachdem sie Strap entlassen hat. Doch der Konflikt mit den anderen Farmern, darunter der alte Cassidy, ist bald in vollem Gange, denn diese versuchen, ihr "freies" Land durch Stacheldrahtzäune vor Bowmans Herde zu sichern. Bowman heuert daraufhin eine Bande skrupelloser Banditen unter Führung von Steve Miles an, die Cassidy und seine Mitstreiter - auch mit Gewalt - gefügig machen sollen. Der Streit verleidet Dempsey die Arbeit, er betrinkt sich und will die Stadt verlassen, doch Miles und seine Leute schlagen ihn zusammen, woraufhin er seine Meinung ändert und Cassidy hilft, sein Weideland einzuzäunen. Aber noch hat die dramatische Auseinandersetzung um das Land und seine Nutzung den Höhenpunkt nicht erreicht.
Es ist der 25. November 1976. 16 Jahre Tour liegen hinter ihnen. Es ist das offizielle Abschlusskonzert von “The Band”. Sie wollen, entgegen allen Klischees und Mechanismen des Rock’N’Roll-Zirkus, in Würde eine der größten Karrieren der Musikbranche bis heute beenden – mit einem fulminanten Schlusspunkt. Auf der Bühne, auf der alles anfing: Der Winterland-Halle in San Francisco. Es sollte ein Grenzen sprengendes, über fünfstündiges Konzert werden , von dem Regisseur Martin Scorsese diesen 117-minütigen Film erschuf. Dabei konzentriert sich Scorsese nicht nur auf einen reinen Konzertmitschnitt, als ungeahnt souveräner Interviewpartner entlockt er der Band in den locker verwobenen Gesprächspassagen manch überraschend präzise Selbstreflexion, abseits der sonstigen Mainstream-Beweihräucherung. Und wenn dann die Kamera wieder auf die Bühne schwenkt, braucht es keiner Worte mehr: Dort inszeniert sich das Who-Is-Who der Musikgeschichte wie von selbst: Mit Gastmusikern wie Bob Dylan, Ron Wood, Neil Young, Muddy Waters, Eric Clapton, Neil Diamond, Dr. John, Joni Mitchell und vielen anderen ist hier die Elite einer Dekade vertreten. The Last Waltz gilt bis heute als einer der besten, wenn nicht als der beste Konzertfilm aller Zeiten. Und wenn man ihn gesehen hat, wird man auch nach über dreißig Jahren dieses Urteil sofort unterschreiben wollen.
“My Winnipeg” ist ein schlafwandlerischer Traum: Während der Arbeit an dieser Autobiografie, die eins ist mit der Biografie jenes verschneiten Ortes in der kanadischen Provinz Manitoba, fand Maddin sich im Haus seiner Kindheit wieder. Darsteller posieren als Brüder, Schwester und Familienhund im Wohnzimmer. Im Hintergrund die Mutter wie ein lebendes Bild. Die neue Bewohnerin, eine ältere Dame, bewegt sich nicht aus ihrem Sessel. Reist man in Winnipeg in die Vergangenheit, weicht einem die gealterte Gegenwart nicht von der Seite. “My Winnipeg” beweist, dass man angesichts des Gesamtwerkes von einem Maddin’schen Genre sprechen darf: tiefgründig, verstörend, und darin urkinematografisch.