Kotelette - Kommentare
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Alle Kommentare von Kotelette
Schwerter und Äxte klirren, der Body Count ist hoch, das Blut spritzt – Regisseur Jonathan Englisch weiß, was die Fans von Teil 1 erwartet haben. „Ironclad 2 – Bis aufs Blut“ mangelt es zwar an Bildgewalt und Wucht des Vorgängers, doch wer dem Erstling etwas abgewinnen konnte, kommt auch in diesem Fall auf seine Kosten. Den visuellen Effekten sieht man bisweilen die Entstehung am Computer zu preiswertem Kurs an – das ist bedauerlich, aber zu verschmerzen. Die inhaltliche Tiefe von „Game of Thrones“ wird niemand erwarten, für eine unterhaltsame Burgbelagerung reicht’s aber allemal.
Friesen, die in Flandern brandschatzen – das ist eine für Hollywood ungewöhnliche Konstellation. Auch die religiösen Aspekte zwischen Christentum und heidnischem Kult machen den Film interessant, die Geschichte um Liebe und das Recht der ersten Nacht trägt ihr Übriges dazu bei. So ist „Die Normannen kommen“ alles in allem ein sehenswertes Mittelalter-Epos mit klirrenden Schwertern und großen Gefühlen.
Natürlich thematisiert „The Human Race“, was Ausnahmesituationen auf Leben und Tod aus Menschen machen. Wer wirft Ethik und Moral über Bord, wer bewahrt sich seine Menschlichkeit? In erster Linie liefert der Film jedoch flirrende Horror-Action wie aus einem Fiebertraum ab. Über einen Zeitraum von vier Jahren mit diversen mehrmonatigen Unterbrechungen gedreht, leidet die Visualisierung zwangsläufig etwas unter dem geringen Budget. Die am Computer entstandenen platzenden Köpfe sind derbe anzuschauen, wirken auf Dauer aber etwas eintönig. Da hätten wir uns mehr Variation bei den Exekutionsarten gewünscht.
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Am Ende erfährt der geneigte Zuschauer sogar eine Auflösung. Sie ist – mit Verlaub – hanebüchen, aber auch das stört nicht weiter. (...) Allzu große Tiefenwirkung entfaltet „The Human Race“ nicht, aber knapp anderthalb Stunden anständiger und eigenständiger Billighorror sind nicht zu verachten.
In einer leider zu kurzen Nebenrolle als Ganove Tully Crow ist Lee Marvin („Der Mann, der Liberty Valance erschoss“, „Das dreckige Dutzend“) zu sehen. Schade drum, aber auch ohne Marvin gibt’s kernige Recken in ausreichendem Maße zu sehen, dazu schöne Landschaftsaufnahmen und knackige Schießereien. (...) Ein feiner klassischer Western, die Wiederentdeckung lohnt sich.
Noch ein Found-Footage-Film. Die Technik eignet sich vorzüglich fürs Horrorgenre, da sie auf einfache Weise Schockmomente und Spannung bei kleinem Budget ermöglicht. Das funktioniert auch in diesem Fall, wenn man ein paar Logikmängel bei der Kameraführung gnädig übersieht.
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„The Frankenstein Theory“ zieht sich im ersten Drittel etwas. (...) Sobald es in die verschneite Landschaft geht, bietet der Film stimmungsvolle Bilder, obendrein steigt dann auch die Spannungskurve. Letztlich leidet der Film aber an einer gewissen Vorhersehbarkeit und mangelnder Originalität. Beides liegt an den Limitierungen der Found-Footage-Technik. Dass da draußen ein übel gesinntes Wesen umherstreift, wird schnell klar. Seine Ursprünge sind kaum von Belang, der Frankenstein-Hintergrund wirkt insofern etwas beliebig – es könnte auch Bigfoot, der Yeti oder der Slender Man sein.
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Überhaupt gibt es in der zweiten Hälfte des Films diverse feine und fesselnde Sequenzen. Das macht „The Frankenstein Theory“ noch nicht zu einem Found-Footage-Highlight, reißt den Film aber aus der völligen Belanglosigkeit. Als Horrorhappen für zwischendurch reicht’s.
Letztlich ist die Gagdichte nicht hoch genug, als dass der Film als rundum gelungenes Vergnügen durchgehen könnte. Obwohl ohne Längen auskommend, vermag „Kein Sex mehr vor der Ehe“ nicht unbedingt zu fesseln. Man kann ihn wegschauen, ohne ihn als Ärgernis zu empfinden, und wird sich im Anschluss annehmbar unterhalten gefühlt haben. Für mehr als ein Achselzucken nach der Sichtung reicht‘s aber nicht.
Diverse Festival-Auszeichnungen sowie die recht guten User-Wertungen in der IMDb sprechen für sich: „Verlobung mit Hindernissen“ scheint sehr gut anzukommen. So ganz ist das nicht nachzuvollziehen – zu sehr schleppt sich der Film weit über die erste Hälfte dahin, ohne Esprit und Witz zu entwickeln. Es erscheint auch willkürlich, dass sich die beiden etwas farblosen Hauptfiguren ineinander verlieben – dass der Film darauf hinausläuft, ist von Anfang an klar und eine von vielen Vorhersehbarkeiten. Das Gefühl des „alles schon mal dagewesen“ ist zudem permanent zu spüren.
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„Verlobung mit Hindernissen“ ist ebenso leichte wie seichte Kost für zwischendurch, kann an einem faulen regnerischen Sonntagnachmittag gut weggeschaut werden und im Anschluss der Vergessenheit anheimfallen.
Flo Lackner und sein Team haben viel Herzblut in ihre Poduktion investiert, nehmen sich dabei aber glücklicherweise nicht allzu ernst. Das niedrige Budget kaschiert Lackner mit schnellen Schnitten, knackigen Explosionen und bombastischem Soundtrack. Das erzeugt die Illusion eines Hollywood-Blockbusters, wobei man dafür beim Schauen ein Auge zudrücken sollte, versteht sich. Ist das eine Parodie, eine Hommage oder doch nur eine billige Kopie? Das entscheide ein jeder für sich selbst.
Wie der Vorgänger ist „Rio 2 – Dschungelfieber“ ein ebenso prachtvoll wie farbenfroh animierter Spaß für Kinder. Das Attribut „für die ganze Familie“ können wir allerdings nicht vergeben – Erwachsene werden sich womöglich eher langweilen. Es mangelt zwar nicht an Gags und Anspielungen, viele wirken jedoch ziellos und selbstzweckhaft.
Natürlich darf auch Kritik an der Regenwald-Abholzung nicht fehlen. Kann man machen. Auch gesungen wird ausgiebig, doch die Musical-artigen Lieder überzeugen nicht. Da war die Musik in „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ deutlich besser.
All das wird Kinder allerdings nicht stören, „Rio 2 – Dschungelfieber“ toll zu finden. Und für die ist der Film schließlich auch gemacht.
Manch ein Filmgucker wird die eine oder andere Augenbraue heben, so krude und bizarr entwickelt sich die Handlung. Kaum zu glauben, dass Romanvorlage und Drehbuch zu „Freibeuter des Todes“ von Peter Benchley stammen, der fünf Jahre zuvor für das Drehbuch von Steven Spielbergs Meisterwerk „Der weiße Hai“ verantwortlich gezeichnet hatte.
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An den Kinokassen ein Flop, hat sich das Action-Abenteuer im VHS-Zeitalter seine Fangemeinde erspielt, auch wenn sie zahlenmäßig überschaubar sein dürfte. Als sonderbarer C-Film ist „Freibeuter des Todes“ die Sichtung auf jeden Fall wert, und sei es nur aus filmhistorischem Interesse oder für Michael-Caine- bzw. Peter-Benchley-Komplettisten.
„Seed 2 – The New Breed“ legt den Fokus auf Terror und Gemetzel, Handlung und Schauspielkunst sind nachrangig bis hin zur Bedeutungslosigkeit. Dafür geht’s ordentlich zur Sache. Eine Kreuzigung auf steinigem Wüstenboden tut beim Zuschauen durchaus weh. Und wer will schon mit dem eigenen Darm erwürgt werden?
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Wer selbstzweckhafter Gewaltdarstellung ohne jedem anderen Anspruch etwas abgewinnen kann, riskiert bei der Black Edition des Films nicht viel. „Seed 2 – The New Breed“ ist ohnehin nur für diese Zielgruppe gemacht.
Obacht: Wer auf trashige Exploitation à la „Nackt und zerfleischt“ („Cannibal Holocaust“) oder „Die Rache der Kannibalen“ („Cannibal Ferox“) hofft, wird enttäuscht werden. „Omnivoros – Das letzte Ma(h)l“ hat mit dem klassischen Kannibalengenre nichts zu tun. Der Film ist vielmehr ein trotz bedächtiger Inszenierung überaus spannender Trip in eine ebenso mondäne wie dekadente Welt, in der man mit Geld alles kaufen kann und gelangweilte Snobs nach sinnlichem Nervenkitzel suchen.
Eine exzessive Schlachtplatte ist das mitnichten, obgleich die FSK-18-Freigabe des bei uns ungeschnittenen Werks ihre Berechtigung hat. Blutig geht’s in dem mit ruhiger Hand inszenierten Film nur vereinzelt zu. Der Horror entfaltet sich am Tabuthema Kannibalismus.
Hm – ist „Planet der Affen – Revolution“ nun einfach ein sehr guter Action-Blockbuster? Oder zählt er gar zu den Kinohöhepunkten des Jahres oder der vergangenen Jahre? Schwer zu sagen, ich kann das noch nicht entscheiden. Da hilft wohl nur eine zweite Sichtung.
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Sieht man beide Filme als Teil eines Gesamtkonzepts, bewegt sich Teil 2 jedenfalls auf dem Niveau von Teil 1. Vision, Tricktechnik, Geschichte – das passt. „Rise of the Planet of the Apes“, so der Originaltitel des ersten Films, war ruhiger, legte den Fokus stark auf die Forschung und auf die Beziehung zwischen Affe Caesar und seinem von Jess Franco gespielten menschlichen Ziehvater und Freund. Die Fortsetzung „Dawn of the Planet of the Apes“ (Originaltitel) fährt deutlich mehr Action auf – fulminante Action. Das mag auf den ersten Blick zu Lasten der Story gehen, aber letztlich fügt sich die Action schlüssig in die gesamte Geschichte ein.
Seine blutigen Hausaufgaben hat Drehbuchautor und Regisseur J. T. Petty immerhin gemacht, es splattert nicht zu knapp. Woran es hapert, sind die Gags. Ein paar Mal schmunzeln, der eine oder andere Lacher, einige Zoten – das war’s auch schon. „Hellbenders – Zum Teufel mit der Hölle“ ist nicht völlig missraten, hinterlässt aber keinen bleibenden Eindruck. Schade auch um Clancy Brown, der in „Die Verurteilten“ und „Starship Troopers“ sein sinistres Charisma ausgespielt hat. Davon ist hier nicht viel zu sehen.
„Almost Human“ kann als Hommage ans handgemachte 80er-Jahre-Horrorkino alter Schule angesehen werden, was auch dadurch zum Ausdruck kommt, dass die in Stephen Kings Heimat Maine spielende Handlung am Ende jenes Jahrzehnts angesiedelt ist. Die bei uns ungekürzten Splattereffekte sind mit Liebe zum blutigen Detail gebaut. Der gradlinige Slasher mit Science-Fiction-Elementen sprüht nicht vor Originalität, Genrefans können aber zugreifen.
Das Setting strotzt nicht gerade vor Originalität, sondern erinnert an diverse fernöstliche Gangster-Epen. Was „The Raid 2“ aber in puncto Storytelling an Eigenständigkeit fehlt, macht der Actionfilm in den Bereichen visueller Wucht, Kampf-Choreografie und Gewalt locker wett. Regisseur Gareth Evans kommen dabei unter anderem die Martial-Arts-Fähigkeiten seines Hauptdarstellers Iko Uwais und anderer Darsteller zugute, die absolute Cracks in der indonesischen Kampfkunst Pencak Silat sind.
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Wem soll man „The Raid 2“ ans Herz legen? Fans von „The Raid“? Ein Selbstgänger, die warten schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung. Ab ins Kino mit euch! Freunden knackiger Kampfkunst-Action? Hinterher! Connaisseuren fernöstlicher Gangsterepen? Lasst die anderen zusammenrücken, für euch ist auch noch Platz! Hartgesottenen Genießern brachialer Gewaltfilme? Ihr steht doch sowieso schon in der Schlange! Freunden cineastischen Arthaus-Kinos? Kommt schon – versucht’s wenigstens mal!
Der bedächtig inszenierte Film verzichtet auf blutige Exzesse und herzschonend auch auf übermäßige Jump Scares. Visuelle Spezialeffekte in Gestalt geisterhafter Wesen kommen ebenfalls nur punktuell zum Tragen. „Haunt – das Böse erwacht“ setzt in erster Linie auf eine stimmige bis stimmungsvolle Atmosphäre und eine ruhig voranschreitende Geschichte. Hier wollte jemand kein überbordendes Horrorspektakel abliefern, sondern eine schlüssige Schauerstory erzählen. Eine Großtat ist dabei nicht herausgekommen, aber Haunted-House-Fans können zugreifen.
Man kann sich die Haare raufen ob dieses Sammelsuriums kruder Ideen – oder seinen Spaß haben. Entscheiden wir uns einfach für Spaß, denn den macht „The Loreley’s Grasp – Die Bestie im Mädchen-Pensionat“ auf jeden Fall, wenn man Logik, Stringenz, Spannungsbogen etc. mit den Augen des B-Horrorfans bewertet. Der Film ist romantisch und kitschig, zärtlich und grausam, hat obendrein ein herrlich billiges Gummimonster und viele schöne Frauen zu bieten. Was will man mehr?
Klamauk kommt nicht zu kurz. Wenn Zwiebel-Jack per Fahrrad vor einigen fiesen Reitern flüchtet, wird das im Stil mancher uralter Slapstick-Filme sogar in Zeitraffer gezeigt. Und die mit gelben Pullis ausgestattete Motorrad-Gang trägt ihr Teil zur Albernheit bei. Der Humor wirkt etwas altbacken, aber unterhaltsam ist das allemal. Besagter Petrus Lamb ist obendrein mit einer mechanischen Hand ausgestattet, die ihm besondere Kräfte verleiht. Wer kommt für einen Italowestern auf solche Ideen?
Die komödiantische Klasse der „Nobody“-Filme erreicht „Zwiebel-Jack räumt auf“ nicht, aber es ist schön, den Film nun erstmals auf Blu-ray und DVD sehen zu können.
Es ist ein für einen Italowestern ungewöhnlicher Versuch, dem Bösewicht derart psychologische Tiefe zu verleihen. Ist das psychologisch durchdacht und glaubwürdig? Kaum, es wirkt etwas am psychiatrischen Küchentisch ersonnen. Halb so wild, als billiger und bleihaltiger Genrebeitrag macht „Garringo – Der Henker“ durchaus Spaß.
Die zeitgenössische Kritik ging weniger gnädig mit dem Streifen um: Ein schlampig gefertigter Italowestern mit gewaltverherrlichenden Tendenzen – schrieb beispielsweise das Lexikon des Internationalen Films. Das mag damals gegolten haben, ist nach heutigen Maßstäben aber überzogen. Immerhin hat der Western die FSK-16-Freigabe erhalten – zu Recht.
Lustige Szenen sind Mangelware, der Humor lässt nur selten schmunzeln, Schenkelklopfer und Lachattacken löst er zu keinem Zeitpunkt aus. (...) Niemals entsteht auch nur annähernd ein Gefühl von Authentizität – nicht auf dem Fußballfeld, nicht auf den Rängen. Gute Fußballszenen zu inszenieren, ist in der Tat schwierig, wenn man kein Budget für echte Profis hat. Sehen wir über die Unzulänglichkeiten bei den Match-Szenen also gnädig hinweg. Eine Fankurve hingegen sollte hinzukriegen sein: Da muss man doch nur am Drehort beim nächstgelegenen Fußballverein in der Fanszene nach Statisten fragen, dann inszeniert sich das von selbst. So jedoch wirkt „Goal of the Dead“ für stadionerfahrene Filmgucker eher dilettantisch.
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Insgesamt sind blutige Sequenzen ohnehin eher sparsam gesät, die FSK-16-Freigabe gerechtfertigt. Wenn Körperflüssigkeiten ins Spiel kommen, handelt es sich dabei meist um besagte milchige Flüssigkeit. Dass sie nicht blutrot ist, mag dem Wunsch nach einer niedrigen Altersfreigabe geschuldet sein. Schade drum.
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Man kann sich „Goal of the Dead – 11 Zombies müsst Ihr sein“ zwischen dem 18-Uhr- und dem 22-Uhr-Match bei der WM durchaus geben, zumal im Fußball-Kontext genug Bier bereitstehen dürfte, um ihn sich schönzutrinken. Zehn Minuten nach Anpfiff der zweiten Partie des Tages ist er dann aber zu Recht vergessen.
John Ford! Henry Fonda! Victor Mature! Walter Brennan! Wyatt Earp! Doc Holliday! Die Clantons! Die Schießerei am O. K. Corral!
Nie gehört? Skandal! „Faustrecht der Prärie“, im Original etwas weniger reißerisch nach einem im Film zu hörenden Song „My Darling Clementine“ betitelt, gilt bei vielen als beste Verfilmung der tödlichen Auseinandersetzung in Tombstone im Oktober 1881, auch wenn der Western sehr frei mit den Ereignissen umgeht.
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Aufrechte Gesetzeshüter treffen auf üble Gesellen – „Faustrecht der Prärie“ wäre an sich in Bezug auf Charakterzeichnung eher eindimensional. Zwei Akteure jedoch sorgen für faszinierende Grautöne: Victor Mature brilliert in der Rolle des innerlich zerrissenen Alkoholikers Doc Holliday, der nur seine eigene Autorität anerkennt. Die gleiche Haltung – nur noch etwas weiter vom Gesetz entfernt – vertritt Old Man Clanton, der seine Söhne mit eiserner Hand führt und alles seiner Familie und ihrer Macht unterordnet. Walter Brennan ist in dieser Rolle perfekt. Der dreifache Oscar-Preisträger hat in seiner Karriere etliche Filme mit prägnanten Nebenrollen geadelt. Zweifellos trägt auch Hauptdarsteller Henry Fonda den Film mit seiner aufrechten Ausstrahlung. Erst Brennan und Mature verleihen „Faustrecht der Prärie“ jedoch die Facetten, die den Unterschied zwischen sehr gut und meisterhaft ausmachen.
„Backlash“, so der Originaltitel, gehört einerseits zu den klassischen Vertretern. Da ist der aufrechte Held, die schöne Frau, wir haben Schurken, auch Indianer kommen vor, wenn auch nur als gesichtslose Angreifer – für differenzierte Verwendung des Indianermotivs war Mitte der 50er-Jahre noch nicht die Zeit gekommen. Auf der anderen Seite wartet „Das Geheimnis der 5 Gräber“ mit psychologischer Tiefe auf. Jim Slaters Suche nach dem Mörder seines Vaters erweist sich als Trip zu seinen familiären Wurzeln. Er ist verletzlich, kein harter Kerl, und unbeholfen macht er Karyl den Hof. Zudem macht der Krimiplot den Film zu einem interessanten Western mit etwas ungewöhnlicher Thematik.
John Sturges war 1956 schon ein erfahrener Regisseur, auch wenn seine großen Western „Zwei rechnen ab“ (1957) , „Der letzte Zug von Gun Hill“ (1959) und „Die glorreichen Sieben“ (1960) erst noch kommen sollten. „Das Geheimnis der 5 Gräber“ erreicht nicht ganz deren Klasse, ist aber eine Bereicherung jedes gut gefüllten Westernregals.
„Tinkerbell und die Piratenfee“ hält tricktechnisch das solide Niveau der Disney-Filme aus der zweiten Reihe, sprich: Große Wow-Effekte sind bei den Animationen nicht zu erwarten, Tinkerbells Welt sieht auf oberflächlich-kindgerechte Weise nett aus, ohne zu beeindrucken. Auch die 3D-Effekte lösen keine Begeisterung aus, was schade ist, sind doch gerade Animationsfilme prädestiniert für die dritte Dimension.
Die Handlung ist harmlos, die Piraten sind’s ebenfalls. Der Film stimmt das Hohelied der Freundschaft an und vermittelt Werte, denen man bedenkenlos zustimmen kann. Den drei Mädchen hat „Tinkerbell und die Piratenfee“ sehr gut gefallen, während sich der Papa der beiden Zwillinge eher gelangweilt hat. Ob das Fantasy-Abenteuer auch etwas für Jungs ist, sei dahingestellt – die Seeräuber reißen es vielleicht raus.
Der Film hält den Zuschauer mit seiner Rätselhaftigkeit bei der Stange. Was ist mit dem Mann geschehen? Wir wollen es wissen. Heißt er Manny? Justin? Lukas? Weshalb kann er Deutsch (Original-Tonspur schauen!)? Bald kommt eine Prise „Und täglich grüßt das Murmeltier“ hinzu, obwohl es nicht darum geht, dass er denselben Tag wieder und wieder erlebt. Schuld und Sühne spielen eine Rolle. All das ist ruhig und unspektakulär inszeniert und glaubwürdig gespielt. In ein paar Sequenzen schleppt sich die Handlung etwas dahin, aber bevor sich Langeweile einstellt, geht es wieder voran.