Kotelette - Kommentare
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Alle Kommentare von Kotelette
Auf einem billigen, bisweilen etwas trashigen Niveau unterhält „Outpost 37“ als Alien-Action durchaus. Zwar gibt es wenig nennenswerte Charakterzeichnung der Soldaten und die Bilder der außerirdischen Invasion zu Beginn sind budgetbedingt klar als computergeneriert erkennbar; aber immerhin geht es mit handfesten Feuergefechten gut zur Sache und die Handlung hat sogar Spannung zu bieten, sodass man gern bei der Sache bleibt. Die wacklige Found-Footage-Kamera stört obendrein nicht im Übermaß, sondern liefert vereinzelt sogar interessante Bildgestaltung, vor allem in der zweiten Hälfte des Films.
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Ärgerlich ist allerdings die Faulheit beim Erzählen, mit der Raisani in seinem in Südafrika entstandenen Langfilm-Debüt vorgeht: Es bleibt nicht bei den Texttafeln zu Beginn, auch während des weiteren Verlaufs gibt es immer wieder Einblendungen. Zudem werden als Teil der Fake-Doku Interviewausschnitte der Soldaten gezeigt, die dem Zuschauer berichten, was Raisani nicht in Bilder fassen konnte oder wollte. Das mag teilweise dem schmalen Geldbeutel geschuldet sein, lässt aber den Verdacht aufkeimen, dass sich der Regisseur mit einem Anderthalbstünder etwas übernommen hat – bis dahin hatte er lediglich zwei Kurzfilme inszeniert.
Viel hat Regisseur David Dobkin in den Film hineingepackt – etwas zu viel. Dass „Der Richter – Recht oder Ehre“ zwischen Justiz- und Familiendrama herumlaviert, macht an sich gar nichts. Dennoch hätte dem Film etwas Entschlackung gutgetan.
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All das ist toll gespielt, keine Frage, ob von Downey Jr., Farmiga, Duvall oder den anderen. Als Antagonist im Gerichtssaal ist Billy Bob Thornton in der Rolle des Staatsanwalts Dwight Dickham zudem eine hervorragende Wahl. Gerichtsdramen sind für Hollywood nur Fingerübungen, die zieht die Traumfabrik problemlos aus dem Hut. Ob das der Grund ist, dass „Der Richter – Recht oder Ehre“ etwas uninspiriert wirkt? Der Funke will über die – ohnehin langen – 141 Minuten nicht recht überspringen.
Als Asterix-Fan seit meiner Kindheit in den 70er-Jahren war ich skeptisch. Das tolle Comicalbum „Die Trabantenstadt“ umgesetzt als moderner Computertrick-Animationsfilm? Kann das gut gehen? Entwarnung: Es kann.
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Drei Siebenjährige waren mit mir in der Pressevorführung – meine beiden Zwillingstöchter und eine ihrer Schulfreundinnen – und ganz begeistert. Zu Recht: „Asterix im Land der Götter“ ist knuffig animiert und erzählt eine prima Story über Urbanisierung und Assimilation. Okay, das war etwas hoch gegriffen, aber die Geschichte macht wirklich Freude.
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Für „Asterix im Land der Götter“ haben die Macher jedenfalls ihre Hausaufgaben gemacht. Als Fan der Asterix-Comics ist die Computertrick-Visualisierung natürlich gewöhnungsbedürftig. Lässt man sich darauf ein, fallen einem umgehend viele liebevolle Details und liebgewonnene Figuren auf. Der Fischhändler Verleihnix und der Schmied Automatix mit ihren Reibereien etwa sind wunderbar charakterisiert.
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So oder so ist „Asterix im Land der Götter“ ein gelungenes Animations-Abenteuer, bei dem die abgegriffene Formulierung „ein turbulenter Spaß für die ganze Familie“ endlich mal genau so zutrifft. Bei Belisama!
Der Nichtsnutz, der angesichts umwälzender Ereignisse auf den richtigen Weg gerät – diese Figur ist nicht neu. Ebenfalls bekannt ist das Motiv vom Ende der Menschheit. Das macht aber nichts, solange diese bewährten bis ausgewalzten Versatzstücke derart versiert zu etwas Neuem kombiniert werden, wie es bei „These Final Hours“ der Fall ist. Das beginnt bei den überzeugenden Leistungen der bei uns wenig präsenten Darsteller. Der Film fokussiert auf James und Rose und ihre Beziehung – Nathan Phillips und Angourie Rice bringen sowohl das Handeln ihrer Figuren als auch deren gegenseitige Annäherung glaubwürdig rüber.
James’ Motive sind ambivalent, aber Phillips versteht es, ihn nie als allzu oberflächlich einerseits und einsichtig andererseits zu porträtieren. Der aus „Wolf Creek“ und „Chernobyl Diaries“ bekannte Schauspieler vermeidet so das „Vom Saulus zum Paulus“-Motiv. Rose als James’ Gegenpol wirkt authentisch. Das Mädchen ist nicht frühreif, bleibt aber in seiner kindlichen Verzweiflung zu vernünftigem Denken fähig. Das ist nicht ganz einfach zu vermitteln, gelingt der jungen Angourie Rice aber vorzüglich.
Auch visuell überzeugt „These Final Hours“. Dem Szenario des von der anderen Seite der Erde herannahenden Unheils geschuldet, beschränken sich Bilder der Naturkatastrophe ohnehin auf die letzten paar Minuten des Films – ein sehr schönes und übermäßige Rührseligkeit vermeidendes Ende übrigens, das zu verraten, gestatte ich mir hier einfach. Bis dahin beherrschen klares Wetter und helles Tageslicht die Atmosphäre, was den Figuren Raum zur Entfaltung gibt.
Regisseur Zak Hilditch macht aus der Not des geringen Budgets eine Tugend und verzichtet auf die Darstellung eines großflächigen Chaos. Die Weltuntergangs-Atmosphäre entsteht anhand von Details, die nur kurz im Bild sind – hier ein von einer Straßenlampe baumelnder nackter Erhängter, dort ein Paar an einer Hauswand beim hemmungslosen Sex. Ein Wüterich mit Machete, dem James zu Beginn nur knapp entkommt, Russisches Roulette und Sexorgien auf der Party, die er und Rose irgendwann erreichen – so entsteht ein fein gezeichnetes Bild von den letzten Stunden der Menschheit.
Herr, lass Logik vom Himmel regnen! Während einer mehr als heiklen Geheimdienst-Operation lässt die CIA die Söhne eines ihrer Agenten mitten ins Geschehen werfen, damit der sich ein wenig zerstreuen kann. Ob so etwas im Kalten Krieg tatsächlich probates Mittel war, um die „Außendienstler“ bei der Stange zu halten? Verlassen wir lieber die Gefilde der Logik, im Bereich der preiswerten Action-Kost der 80er-Jahre hatte sie nicht die erste Priorität.
„Red Eagle“, so ein alter deutscher Verleihtitel, gehört mit seiner wenig ausgefeilten Dialogregie und einem eklatanten Mangel an schauspielerischem Können nicht gerade zur Speerspitze des Genres. „Heruntergekurbelt“ darf man das wohl nennen, ohne dass Regisseur Karson beleidigt sein müsste. Kosugi wie Van Damme zeigen immerhin Körperbeherrschung und einige anständige Kampfszenen – das dürfen wir erwarten, das bekommen wir geboten.
Darüber hinaus ist zu konstatieren, dass „Black Eagle“ einer dieser Filme ist, die für eine ganz bestimmte Zielgruppe gemacht sind: Filmfans, die auf genau diese Streifen stehen. (...) Es gibt sie also, die Filmgucker, die ihn toll finden. Das rechtfertigt die Veröffentlichung auf jeden Fall. Und zugegeben: Trotz einiger Längen zu Beginn hab’ ich mich über weite Strecken auf einem etwas trashigen Niveau doch unterhalten gefühlt.
Um historische Authentizität rund um die Schießerei am O. K. Corral geht’s nicht in „Zwei rechnen ab“, aber das ist kein entscheidendes Kriterium, was die Bewertung des Westernklassikers angeht. Wichtiger ist, dass Lancaster und Douglas den Film mit ihrer Präsenz tragen, wobei Douglas etwas vorn liegt. Auch Hollidays Beziehung zur Lebedame Kate Fisher (Jo Van Fleet) ist ungleich interessanter als die von Lancasters Wyatt Earp zur Spielerin Laura Denbow (Rhonda Fleming).
In seinem zweiten Langfilm nach „The Pact“ (2012) nimmt Drehbuchautor und Regisseur Nicholas McCarthy einige bekannte dämonische Versatzstücke und macht daraus eine Neuschöpfung. Dabei helfen ihm Perspektivwechsel – der Zuschauer erlebt die Handlung erst anhand von Hannah (Ashley Rickards), sie ist die junge Frau im Trailer, um dann zu Leigh und später zu Vera zu wechseln. Das verlangt nach Aufmerksamkeit, aber es lohnt sich.
Unblutig geht es zu. Beängstigend ist das Geschehen nur punktuell, dann aber richtig. McCarthy verzichtet auf plakative Effekthascherei, sein Horror ist feinfühlig und entsteht vorzugsweise im Kopf.
Klingt sentimental? Ist es auch. Klingt vorhersehbar? Ist es ebenfalls. Das macht aber nichts, schwelgen wir doch einfach mal in Romantik, schönen Bildern und schönen Menschen. „Dem Himmel so nah“ ist fein ausgeleuchtet und ausgestattet, viele Ansichten wirken fast artifiziell und im Studio entstanden, obwohl tatsächlich in einem Weingut im Napa Valley gedreht worden ist.
Nicht gerade optimal besetzt ist leider die männliche Hauptrolle: Keanu Reeves spielt eher leidenschaftslos, die aufwallenden Gefühle für Victoria nimmt man Paul kaum ab. Das trübt den Gesamteindruck natürlich nicht zu knapp. Zum Glück gleicht das die zauberhafte Aitana Sánchez-Gijón aus – man kann sich sofort in sie verlieben. Schade, dass die spanisch-italienische Schauspielerin kaum in bekannten Filmen zu sehen war – Brad Andersons „Der Maschinist“ von 2004 mit Christian Bale ist die rühmliche Ausnahme.
Hach ja, die hormonellen Verwicklungen der Jugend. „Doktorspiele“ ist für Teenager gemacht, denen wird der Film womöglich sogar gefallen. Körperflüssigkeiten-Gags sind obligatorisch. Ein paar funktionieren, andere weniger, ein paar Mal fragt man sich, wie jemand so etwas lustig finden kann. Unvorhergesehenes sollte niemand erwarten. Dass dem Film Personen jenseits der 20 etwas abgewinnen können, darf bezweifelt werden, aber für die ist der Film in seiner Belanglosigkeit auch nicht gemacht.
Zugegeben: Originell ist „Dark Skies – Sie sind unter uns“ nicht gerade. Wer angesichts des Titels schon einen Gedanken hat, worum es gehen könnte, wird vermutlich richtig liegen: Eine Familie, die Barretts, wird in ihrem Eigenheim von unerklärlichen Phänomenen heimgesucht und hat bald den nicht unberechtigten Verdacht, zum Objekt der Begierde außerirdischer Besucher geworden zu sein. Wer jetzt mit „alles schon mal dagewesen“ abwinkt, hat zwar recht, lässt sich aber einen hoch spannenden Beitrag zum Thema Bedrohung durch Aliens entgehen.
Langsam und leise schleicht sich das Grauen zwischen das sympathische Paar. Der bedächtig erzählte Grusler bleibt über weite Strecken mysteriös. Welcher Art die Bedrohung ist, deutet sich nur nach und nach an. Auch am Ende sind nicht alle Fragen beantwortet, das macht aber nichts. Der Horror ist unspektakulär, erst kurz vor dem Finale wird’s in einer Sequenz mal etwas eklig.
Wer will, kann die Handlung auch als Metapher aufs Eheleben interpretieren, in das nach und nach das Unglück dringt. Das mag nur Spielerei mit Versatzstücken im Film sein, dennoch beeindruckend, wie versiert Leigh Janiak in ihrem Regiedebüt vorgeht. Auch Ton und Beleuchtung gefallen. Insgesamt ist „Honeymoon“ ein angenehm auf Effekthascherei verzichtender Genrebeitrag, der leisen Grusel und eine sich langsam, aber sicher drehende Spannungsschraube bietet – mehr als einen Blick wert.
Ausführlich bei DIE NACHT der LEBENDEN TEXTE.
„John Wick“ geht zur Sache, der Body Count des Killers ist immens. Die Handlung ist gradlinig, etwas böswillig kann man auch simpel sagen. Aber wenn ein simpler Rachefeldzug so unterhaltsam inszeniert ist wie in diesem Fall, muss es keine ausgefeilten Wendungen und komplexen Nebenstränge geben. Wick bringt die Russenmafia gegen sich auf und wird zum Jäger und Gejagten gleichzeitig – das reicht schon und führt zu einigen gelungenen Konfrontationen, bei denen etliche Gangster das Zeitliche segnen.
Keine Widerrede: Dies ist der beste Hamburg-Film. Klaus Lemke („Rocker“), Fatih Akin („Kurz und schmerzlos“), Hark Bohm („Nordsee ist Mordsee“), Jürgen Roland („Polizeirevier Davidswache“), Rolf Olsen („Wenn es Nacht wird auf der Reeperbahn“) – sie und andere Regisseure haben die Hansestadt auf vortreffliche Weise als Schauplatz ihrer Geschichten genutzt, versiert bekannte Sightseeing-Ansichten ebenso wie unbekannte Ecken und heruntergekommene Viertel eingebaut. Auch „Absolute Giganten“ verwendet die großen wie die kleinen Hamburg-Motive, doch Regisseur Sebastian Schipper und Kameramann Frank Griebe gelingt das Kunststück, ihre Themen perfekt auf die Straßen und Plätze der Stadt zu projizieren. Freundschaft und Abschied verdichten sich auf dem Balkon eines Wohnsilos, auf einem Fußballacker, im Hafen (immer wieder), auf St. Pauli und den nächtlichen Straßen Hamburgs. Nach Sichtung des Films mit seiner wunderbar bittersüßen Melancholie sieht man die Stadt mit anderen Augen.
... fällt Frank Langellas Verkörperung gern mal durch das Raster. Das ist schade – und sei mit diesem Beitrag geändert –, wartet John Badhams Neuverfilmung des Tod-Browning-Klassikers mit Lugosi von 1931 doch mit schöner Universal-Horroratmosphäre und guten Namen auf: Donald Pleasence in der Rolle des umtriebigen Leiters einer geschlossenen Anstalt, Laurence Olivier als Vampirjäger Abraham Van Helsing – das hat was. (...) Dennoch verleiht Langella seinem Grafen eine Grandezza, die hervorsticht und der von Christopher Lee durchaus ebenbürtig ist. Lees Verkörperung mag aus filmhistorischer Sicht ikonenhafter sein, zumal er Dracula mehrfach gespielt hat; Langella gefällt aber auf jeden Fall.
In Horrorfankreisen gilt „Der Rasenmähermann“ als Klassiker. Angesichts der seinerzeit visionären Idee ist das bis zu einem gewissen Grad auch gerechtfertigt, wobei viele Handlungselemente wenig originell sind, seien es stereotype Figuren wie der ehrgeizige Wissenschaftler, dessen gute Absichten missbraucht werden, sei es die Rache des Gedemütigten. Die technische Umsetzung ist gelungen, wenn auch heute nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit.
Gehobene Schauspielkunst wird weniger geboten, das ist aber zu vernachlässigen. Allerdings wirken die Horrorbestandteile doch recht harmlos, sodass „Der Rasenmähermann“ alles in allem nicht als wirklich großer Horrorfilm durchgeht. Der 1992 entstandene Streifen steht visuell noch sehr in den 80er-Jahren, glücklicherweise sind die Virtual-Reality-Elemente ansprechend genug, dass man gern bei der Stange bleibt. Insofern kann die Sichtung Freunden gepflegten SF-Horrors ans Herz gelegt werden. Wer „Der Rasenmähermann“ als Klassiker bezeichnet, möge das gern tun, für mich ist er das nicht.
Selten manifestieren sich Horror und Suspense in derart intensiver Form wie in „The Fog – Nebel des Grauens“, der in John Carpenters Filmografie weit vorn steht, womöglich nur knapp geschlagen von „Halloween – Die Nacht des Grauens“ und „Das Ding aus einer anderen Welt“. Der vom Regisseur wie üblich selbst komponierte suggestive Soundtrack trägt dazu ebenso bei wie der wunderbare Einsatz der Nebelmaschinen.
Etliche Szenen sind auch heute noch wunderbar gruselig: die Fischer, die die aus dem Nebel auftauchenden Untoten bemerken, um gleich darauf massakriert zu werden; der mit Radiomoderatorin Stevie Wayne (Adrienne Barbeau) telefonierende Metereologe Dan (Charles Cyphers), der mal eben kurz vor die Tür geht, um zu schauen, was sich im Nebel verbirgt; die ältliche Babysitterin von Stevies Sohn Andy (Ty Mitchell), die den gleichen Fehler macht; die gleichzeitigen Angriffe auf Stevies Leuchtturm-Radiostation und die Kirche zum Finale. All das ist damals wie heute hoch spannend und nervenzerfetzend, „The Fog – Nebel des Grauens“ bleibt ein Höhepunkt des 80er-Jahre-Horrors.
Einen gar sonderbaren Italowestern hat Cesare Canevari da inszeniert. Puristische Fans klassischer US-Western werden ihn wohl ablehnen, aber die mögen am Ende ohnehin keine Euro-Western. „Willkommen in der Hölle“ ist aber auch kein typischer Vertreter des Italowesterns. Über weite Strecken kommt der Film mit überaus sparsam gesäten Dialogen aus. Stattdessen weist er ein hochinteressantes Sounddesign auf, das aus allerlei Geräuschen und Musikfetzen besteht und eine Nähe zum Horrorfilm besitzt.
(...)
Weite Teile von „Willkommen in der Hölle“ spielen in der Geisterstadt, die sorgfältig errichtet ist und ein reizvolles Setting darstellt. (...) Dazu passt auch, dass die Handlung bisweilen ziellos vor sich hin zu mäandern scheint, dies aber nicht zufällig oder schlampig wirkt, sondern durchdacht. Nur was sich Regisseur Cesare Canevari dabei gedacht haben mag, bleibt rätselhaft. Auch der obligatorische abschließende Shootout ist überaus bizarr gedreht, obendrein sehen wir dann endlich ein paar Bumerangs fliegen.
Macht auf eine politisch nicht immer ganz korrekte Weise viel Spaß. Viel Testosteron ist da im Spiel, Eastwood spielt seine ganze Virilität aus. Wer da nicht als Kerl nach dem Film etwas breitbeiniger vom Sofa aufsteht, dem ist auch nicht zu helfen. Dabei empfiehlt sich die Original-Sprachfassung. Zwar ist Eastwoods etatmäßige deutsche Synchronstimme nicht schlecht, Eastwood selbst hat sich aber für seinen Ausbilder-„Job“ scheint’s noch etwas heruntergestimmt. Das ist übertrieben, aber herrlich.
Das Geschehen ist vorhersehbar – egal. Ausbildungsszenen wie in „Heartbreak Ridge“ hat man schon oft gesehen, aber wenn sie so augenzwinkernd inszeniert sind wie in diesem Fall (die T-Shirts beim Morgenappell!), schaut man sich das als Freund zünftiger Kriegs-Action gern an. Klar auch, dass sich die Schinderei der Rekruten am Ende auszahlt – sie dient dem Überleben im Kampfeinsatz, als es an die Invasion Grenadas geht. Ebenso klar, dass die Nachwuchs-Marines merken, was sie an ihrem Ausbilder haben. Aber an etwas militärischem Pathos ist noch niemand zugrunde gegangen.
Versiert arbeitet Jolie die Stationen im Leben des von Jack O’Connell verkörperten Zamperini ab – von der Olympia-Qualifikation und -Teilnahme über ein paar Sequenzen an Bord des Bombers bis zum Absturz im Pazifik. Sie zeigt das Martyrium auf See, das lange Leiden im japanischen Kriegsgefangenenlager und die Befreiung. Sein weiterer Lebensweg nach Kriegsende wird kurz vor dem Abspann mittels Texttafeln skizziert, gefolgt von einer Szene, in der der echte Zamperini in hohem Alter die Olympische Fackel trägt.
Ist das sehenswert? Ja. Ist das bewegend? Ebenfalls. Das Kriegsdrama kommt beim Publikum offenbar gut an, wie die 7,2-Wertung in der IMDb zeigt. Auch die 74-Prozent-Wertung bei „Rotten Tomatoes“ stößt ins selbe Horn. Kritiker mögen den Film allerdings nicht ganz so gern – bei „Rotten Tomatoes“ liegt der Kritikerwert nur bei 49 Prozent (Stand der drei Wertungen: Januar 2015).
Ich sehe mich ebenso als Publikum wie als Kritiker und schließe mich in diesem Fall den Kritikern an. So routiniert „Unbroken“ inszeniert ist, so uninspiriert ist er auch. Zwar leiden wir mit Zamperini, spüren wir seine Qual, die Schmerzen unter dem Stock des brutalen Lageraufsehers Mutsuhiro Watanabe (Takamasa Ishihara). Letztlich ist das Biopic leider nur eine weitere Schicksalsgeschichte aus dem Krieg.
Drehbuchautor und Regisseur Dick Maas kennt man seit den 80er-Jahren dank des Horrorfilms „Fahrstuhl des Grauens“ und den „Eine Familie zum Knutschen“-Streifen um die Proletensippe Flodder. Mit „Amsterdamned“, so der tolle Originaltitel, hat er eine Art niederländischen Giallo fabriziert und ihn mit Action angereichert – eine rasante Schnellbootverfolgungsjagd mit explosivem Finish ist klasse inszeniert und offenkundig eine Reminiszenz an den englischen Actionthriller „Die Ratten von Amsterdam“ von 1971. Schauspielerisch ist „Verfluchtes Amsterdam“ nicht immer erste Wahl – das passt zum Giallo, auch wenn immerhin an den Hauptdarstellern Huub Stapel und Monique van de Ven nichts auszusetzen ist.
Auch die Logik bleibt im Einzelfall auf der Strecke. In einigen Szenen wirkt das Verhalten der Figuren im Detail nicht unbedingt nachvollziehbar. Das ist aber ebenso verschmerzbar wie die Auflösung des Falls: Was den Täter zu den Morden trieb, wirkt küchenpsychologisch und nicht durchdacht. Dennoch bleibt der seinerzeit überaus erfolgreiche „Verfluchtes Amsterdam“ ein gelungener 80er-Horrorthriller, den ich nach all den Jahren gern mal wieder geschaut habe.
Versiert arbeitet Jolie die Stationen im Leben des von Jack O’Connell verkörperten Zamperini ab – von der Olympia-Qualifikation und -Teilnahme über ein paar Sequenzen an Bord des Bombers bis zum Absturz im Pazifik. Sie zeigt das Martyrium auf See, das lange Leiden im japanischen Kriegsgefangenenlager und die Befreiung. Sein weiterer Lebensweg nach Kriegsende wird kurz vor dem Abspann mittels Texttafeln skizziert, gefolgt von einer Szene, in der der echte Zamperini in hohem Alter die Olympische Fackel trägt.
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So routiniert „Unbroken“ inszeniert ist, so uninspiriert ist er auch. Zwar leiden wir mit Zamperini, spüren wir seine Qual, die Schmerzen unter dem Stock des brutalen Lageraufsehers Mutsuhiro Watanabe (Takamasa Ishihara). Letztlich ist das Biopic leider nur eine weitere Schicksalsgeschichte aus dem Krieg.
Die Verantwortung des Forschers und der Wissenschaft – daraus hätte man einen intelligenten Science-Fiction-Thriller machen können. Regisseur Renny Harlin („Stirb langsam 2“, „Tödliche Weihnachten“) macht daraus glücklicherweise lediglich das, was er kann: Action! „Deep Blue Sea“ nutzt die wissenschaftliche Prämisse für einen stellenweise klaustrophobischen, dafür immer nassen Horrortrip, der randvoll ist mit knackiger Action. Für ein paar erholsame Momente zum Zurücklehnen ist Rapper LL Cool J als Teamkoch Preacher zuständig. All das mag anspruchslos sein, aber einen Anspruch hat der Film immerhin: über eindreiviertel Stunden rasant zu unterhalten – und das gelingt vorzüglich.
Anderthalb Stunden sind für derlei Katastrophen-Action vergleichsweise kurz. Das macht in diesem Fall aber nichts, denn die handelnden Figuren bieten kaum Identifikationspotenzial, ihr Schicksal lässt einen schlicht kalt. Die zum Teil im Found-Footage-Stil gehaltenen Bilder der Tornados hingegen sehen klasse aus. Das schaut man sich gern für eine Weile an, irgendwann ist’s dann aber auch gut, und der Sturm darf weiterziehen.
Ziellos laviert „The Angriest Man in Brooklyn“ zwischen Komik und Tragik hin und her, zerstört bewegende Momente mit unpassendem Humor. Es mangelt leider an Fingerspitzengefühl, das dringend notwendig gewesen wäre. Die Tragik funktioniert dabei besser als die Komik. Humorige Situationen zünden nicht, auch die dazugehörigen Dialoge reizen kaum zum Schmunzeln. Manch ein Dialog will scharfzüngig sein, doch es bleibt beim Versuch.
Auch die Figuren lassen den Zuschauer kalt. (...) Altmanns Entwicklung von einem im Prolog des Films gezeigten glücklichen Familienvater zu einem vom Leben enttäuschten und gebeutelten Miesepeter ist aufgesetzt. Sie wird letztlich auf ein tragisches Ereignis reduziert und wirkt wenig schlüssig und kaum durchdacht. Etwas mehr Augenmerk auf die Charakterzeichnung hätte gutgetan, steht und fällt die Geschichte doch mit Altmanns Figur – meist fällt sie.
Denchs etwas schlichte, aber lebensfrohe Mrs. Silver muss man einfach liebhaben. Und wer beim Liebeskummer von Hoffmans Mr. Hoppy nicht mitleidet, muss ein arg grober Klotz sein. Wenn der Gute fürchten muss, seine Angebetete an den poltrigen Langweiler und Nachbarn Mr. Pringle (Richard Cordery) zu verlieren, ist das herzzerreißend schön. (...) Die nach einer Erzählung von Roald Dahl fürs englische Fernsehen produzierte Komödie ist eine warmherzige Romanze, für Ältere, für Menschen mittleren Alters, für Teenager – ach was: für alle, die einer kleinen, aber feinen Liebesgeschichte etwas abgewinnen können.