Kotelette - Kommentare
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Alle Kommentare von Kotelette
Ist der Film in der ersten Hälfte lediglich ein – mordsspannender – Terrorfilm mit Jägern und Gejagten, tut sich ab der 40. Minute ein tiefschwarzer und blutiger Abgrund auf, in dem sich einige ebenso groteske wie verstörende Gestalten ein Stelldichein geben. (...) Auch wenn es nicht der Beginn eines neuen Horror-Franchises werden sollte, ist der Film ein herrlich überzogenes Stück Terror, das hoffentlich viele Freunde finden wird. Ein Blick auf das User-Rating der IMDb offenbart allerdings Gegenteiliges: Der Bewertungsschnitt 3,5 von 10 (Stand Mai 2014) deutet an, dass entweder der Film verkannt wird oder der Blogger von „Die Nacht der lebenden Texte“ einen obskuren Geschmack hat. Vielleicht trifft ja beides zu.
Die wunderbare schneebedeckte Provinz wird von obskuren Gestalten bevölkert. Die Gewaltausbrüche sind drastisch (die Häckslerszene!), der Humor ist staubtrocken und lakonisch, die musikalische Untermalung sparsam, aber wirkungsvoll. Für ihr Originaldrehbuch erhielten die Coen-Brüder verdiente Oscars, auch McDormands brillante zurückgenommene Darstellung der hartnäckigen Ermittlerin war der Academy die Trophäe wert – der Oscar als beste Hauptdarstellerin 1997 katapultierte sie in Hollywoods A-Liga.
Mit den üblichen Mängeln dieser Art Film kann man als Horror-Aficionado gut leben. Niemand erwartet große Schauspielkunst oder herausragende Dialoge. Die deutsche Synchronisation hört sich ebenfalls eher billig an. Der Blut- und Splattergehalt ist vergleichsweise moderat, aber die 18er-Freigabe angemessen. Schade um das verschenkte Potenzial – etwas mehr Elan und Kreativität beim Berücksichtigen der Vorgeschichte und der ominösen Rituale, „Rites of Spring“ hätte eine Perle des Genres werden können. So jedoch ist Padraig Reynolds' nach eigenem Drehbuch inszenierter bislang einziger Langfilm ein zwiespältiges Vergnügen – aber immerhin ein Vergnügen.
Ted Kotcheffs bekannteste Regiearbeit ist „Rambo“ („First Blood“, 1982) mit Sylvester Stallone. Mit „Begrabt die Wölfe in der Schlucht“ drehte er 1974 in der israelischen Wüste mit ruhiger Hand einen stimmungsvollen Spätwestern, dessen Figuren sich jenseits eindimensionaler Gut-Böse-Charakterisierung bewegen. Der marktschreierische deutsche Verleihtitel führt dabei etwas in die Irre, handelt es sich doch diversen Schießereien zum Trotz keineswegs um einen bleigeladenen Action-Western, sondern um ein teils bedächtiges Drama mit durchdachter Charakterzeichnung. „Billy Two Hats“, so der Originaltitel, folgt klassischen Westernstrukturen und unterscheidet sich damit von den Genre-Abgesängen der 70er.
Herrlich! Es muss eine alkoholgeschwängerte Brainstorming-Sitzung gewesen sein, in der sich René Goscinny und Albert Uderzo die Aufgaben für Asterix und Obelix ausgedacht haben. Mit ihren Comicalben haben Texter Goscinny und Zeichner Uderzo bewiesen, was für eine lebhafte Fantasie sie haben. Mit den zwölf Prüfungen bestätigen sie das. „Asterix erobert Rom“ ist eins der verspieltesten und spektakulärsten Zeichentrick-Abenteuer mit den gallischen Kriegern und auch heute noch sehenswert. „Die machen den ganzen Zirkus tot“, jammert am Ende ein Gladiatoren-Aufseher. Das stimmt nicht, der Film ist selbst geradezu ein Zirkus, eine wunderbare Nummernrevue voller Action und überbordender Einfälle. Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass die Handlung völlig unabhängig von den Comicalben funktioniert und im Universum der Comics nirgendwo anzusiedeln ist.
Ja, es ist ein Trash-Film. Kein Problem damit. Leider nimmt sich „Zombie Hunter“ bisweilen zu ernst. Wenn der Hunter dem Zuschauer als Stimme aus dem Off mit cooler Stimme seine Gedanken mitteilt, will man das eigentlich gar nicht wissen. Und wenn traurige Erinnerungen an seine Liebsten bildhaft aufflackern, passt das nicht zu der launigen Trash-Granate, die der Streifen sein will. Reden wir über Logik, eine durchdachte Geschichte und Schauspieler, die die Bezeichnung verdienen – ach nein, lassen wir das. (...) Jemand namens K. King schrieb das Drehbuch – sein erstes –, produzierte – zum ersten Mal – und setzte sich gleich selbst auf den Regiestuhl – ebenfalls ein Debüt. Für weitere Filme ist „Zombie Hunter“ nicht unbedingt eine Visitenkarte, die Türen öffnet. Der Horrorstreifen wird einigermaßen zügig in Vergessenheit geraten.
Ein Zombiefilm mit FSK-16-Freigabe ist mit Vorsicht zu genießen. Zu Recht: „Kill Zombie!“ ist harmlos und geizt mit Blut und Splatter. Das Blut der Zombies ist grün, sodass davon auszugehen ist, dass der Film von vornherein und selbst in den freizügigen Niederlanden für eine niedrige Altersfreigabe vorgesehen war. (...) Ansonsten lebt der Film in erster Linie vom Klamauk. (...) Wer Albernheiten in Zombiefilmen etwas abgewinnen kann, darf „Kill Zombie!“ antesten. Hohe Ansprüche sollte man als Freund des Genres ohnehin nicht haben.
Wir haben es hier mit Hochspannungs-Horror zu tun, zu sichten am besten spätabends allein in dunklen Räumen – dann entfaltet die sich unerbittlich drehende Spannungsschraube ihre Wirkung am besten. Etwas stimmt ganz und gar nicht mit dieser Kirche, das wird schnell deutlich. (...) Drehbuchautor und Regisseur Elliot Goldner beweist mit seinem ersten Langfilm, dass er sich über den Einsatz von Found Footage ausgiebig Gedanken gemacht hat. Was und wie in der Kirche gefilmt wird, das wirkt schlüssig und nachvollziehbar – und ist überaus gruselig. Von solcherlei Found-Footage-Horror gern mehr.
Ein Film für die ganze Familie? Nein – das ist „Das kleine Gespenst“ nicht geworden. Er ist kindgerecht, die Kleinen werden sich sehr amüsieren – so wie die beiden sechsjährigen Töchter des Rezensenten, die den Film toll fanden. Es ist auch völlig in Ordnung, den Film als Vater oder Mutter mit seinen Kindern zu gucken. Großen Unterhaltungswert für Erwachsene sollte aber niemand erwarten. Größtes Manko: die schauspielerischen Leistungen der erwachsenen Akteure, darunter Herbert Knaup als Uhrmacher sowie Sanddra Borgmann und Stephan Kampwirth als Eltern von Karl. Ob Polizist, Burgverwalter, Bürgermeister oder Uhrmacher, die erwachsenen Schauspieler betreiben ausnahmslos theatralisches Overacting. Das mag es kleinen Kindern erleichtern, die Figuren zu verstehen, schmälert aber das Vergnügen erwachsener Zuschauer. Es ist allerdings zu verschmerzen, solange die eigentliche Zielgruppe begeistert ist, was als gegeben angenommen werden darf.
Hurst gibt sich vergleichsweise wortkarg. Das wären auch die von Steven Seagal, Ving Rhames und Danny Trejo verkörperten Figuren besser gewesen. Sie sind zwar keine Plaudertaschen, entlarven mit ihren Dialogen aber aufs Deutlichste die mangelnden schauspielerischen Fähigkeiten der drei Akteure. Wenn man sich von Oneliner zu Oneliner hangelt, fällt das nicht so auf, etwas mehr Schweigsamkeit hätte dem Streifen gutgetan.
Kommen wir zur Habenseite: Einige Actionsequenzen sind recht gelungen. Bren Foster kann anständig kämpfen – Seagal natürlich auch, aber er ist alt geworden. Als Freund gepflegter oder wahlweise auch brachialer C-Action kann man sich das Ding schon anschauen – aber nur, wenn man willens ist, ob der erwähnten Mängel Gnade walten zu lassen. So oder so: Mehr als einmal muss nicht sein.
Was ein Hochglanz-Thriller mit Finten und Esprit sein will, ist an Vorhersehbarkeit kaum zu überbieten. Die Actionszenen wirken billigst. Wenn man kein Geld hat, mit guten Tricks oder tatsächlich eine teure Yacht in die Luft zu jagen, dann verlege man den Handlungsstrang doch bitte vom Yachthafen auf einen Schrottplatz – da sind Explosionen preiswerter zu haben. Die Zerstörung einer Yacht in diesem Film wirkt wie von der Trash-Schmiede „The Asylum“ hergestellt. Hm – kann es am Ende sein? Mal nachschlagen … nein, „Absolute Deception“ stammt nicht aus dem Hause „The Asylum“. Umso schlimmer – das Machwerk will nicht mal ein Trashfilm sein.
Legen wir den Finger in die klaffende Wunde der Schauspielkunst: Schlimm! Emmanuelle Vaugier agiert völlig talentlos, und Cuba Gooding Jrs. nachdenklicher Gesichtsausdruck in diversen Szenen nervt ungemein. Müsste sich sein „Jerry Maguire“-Oscar diesen Film anschauen, würde er schleunigst aus dem Haus des Schauspielers ausbrechen.
„You’re Next“ geizt ebenfalls nicht mit Gewalt, schließt sich dem Wettkampf aber gar nicht erst an, sondern zieht einfach die Spannungsschraube von Beginn an so stark an, dass kommenden Home-Invasion-Filmen kaum Luft zum Atmen bleiben wird.
Schauspielerische Leistungen sind im Zombie-Action-Genre von untergeordneter Bedeutung, insofern können wir sie außer Acht lassen. Der Plot ist simpel, aber wer braucht schon eine komplexe Handlung für eine Zombie-Epidemie?
„Code Red“ wird sicher keinen Ehrenplatz in George A. Romeros Hall of Fame erhalten, geht aber als akzeptabler B- bis C-Streifen durch. Man kann ihn schauen und hat ihn nach einiger Zeit vergessen. Das hat einen Vorteil: Wenn man die DVD nach Jahren zufällig aus dem Regal zieht, fehlt die Erinnerung – man kann ihn noch einmal gucken.
„The Last Push“ (Originaltitel) kann mangels Budget nicht mit atemraubenden visuellen Effekten punkten, sondern verlässt sich ganz auf seinen starken Hauptdarsteller Khary Payton. Der Film ist ebenso Solo-Kammerspiel wie Psychogramm eines Menschen in einer Ausnahmesituation. Die Todesangst in der Einsamkeit des Raumschiffs wird nicht durch spektakuläre visuelle Kniffe verdeutlicht, Regisseur Eric Hayden konzentriert sich bei der Kameraarbeit ganz auf das Gesicht seines Hauptdarstellers. Das mag aus der Not geboren sein, kein Geld für Weltraumbilder mit Wow-Effekt zur Verfügung gehabt zu haben, es funktioniert aber sehr gut. Es ist ein ruhiger Film, der bis auf die kurze Unfallsequenz zu Beginn ohne Action auskommt. Wer sich darauf einlässt, wird belohnt.
Fazit: „Der war toll.“ Das kam aus voller Inbrunst und ohne Aufforderung aus dem Mund der einen jungen Betrachterin. Ihre Schwester war derselben Meinung. Wenn Mädchenaugen strahlen, kann der Rezensent wohl kaum noch etwas gegen den Film sagen. Es kommen schöne Prinzessinnen vor – das ist für sechsjährige Mädchen zweifellos ein Argument. Die eine der beiden Töchter des Rezensenten allerdings lässt sich von Prinzessinnen nicht automatisch zum Toll-Finden verführen. Insofern lag es sicher nicht nur daran.
„Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ ist technisch perfekt. Das kann man von den großen Studios erwarten, sie liefern es in der Regel zuverlässig, Disney erst recht. Das in Schnee und Eis erstarrte Königreich erinnert an Norwegen, wohl nicht ganz zufällig – das ist pittoresk und ansprechend. Die Figuren sind ausgefeilt und rundum gelungen, teils sogar komplex. Es ist eine schöne Geschichte, die die Autoren des Disney-Studios ersonnen haben, kindgerecht und herzerwärmend.
„Der Schatzplanet“ von 2002 zählt zu den besten Disney-Filmen des jungen Jahrtausends und erscheint nun erstmals als Blu-ray. Das Bild ist kristallklar und knackig, der HD-Transfer somit gelungen. (...) Ein paar der Weltraum-Piraten im Film wirken durchaus gruselig, zudem ist die Handlung doch vergleichsweise komplex, sodass die Altersfreigabe ab sechs Jahren angemessen erscheint. (...) Der Film hat es jedenfalls nicht verdient, dass er seinerzeit an den Kinokassen floppte und bis heute gar Disneys größten Misserfolg darstellt.
Schmutzig ist’s, die Luft in Dirty City ist bleihaltig, die Absichten sind finster, strahlende Helden suchen wir vergeblich, Gnade ist ein Fremdwort – es muss sich um einen Italo-Western handeln. Für Regisseur Sergio Garrone und seinen Hauptdarsteller Anthony Steffen markiert „Django Il Bastardo“, so der Originaltitel, den vielleicht besten Streifen ihrer Filmografie. Steffen ist kein Franco Nero, verleiht seiner Figur des eiskalten Rächers aber dennoch ein gewisses Charisma. Der simple Rache-Plot trägt den Film ohne großen Firlefanz – und ironiefrei – über die Zeit.
Eine vermeintlich zivilisierte Bürogemeinschaft entwickelt sich unter archaischen Bedingungen zu einem wilden und schmutzigen Stammeshaufen – andere Rezensenten mögen die darin verborgenen satirischen Untertöne für gelungen halten, „Die Nacht der lebenden Texte“ erkennt darin lediglich einen Aufhänger für ein paar Albernheiten. Albern kann auch vergnüglich sein, und in einigen Passagen ist „Dschungelcamp – Welcome to the Jungle“ das sogar; für mehr als ein Achselzucken zum Abspann reicht das aber nicht. Van Damme ist einen Blick wert, sein Mörder-Spagat zwischen zwei Lkw in einem Werbespot war allerdings unterhaltsamer.
Es tut mir leid, ich verstehe diesen Film nicht. Armando und die zwei Mitarbeiter seines Vaters liegen auf einer Anhöhe und beobachten den Mord, die Kulisse hinter ihnen ist gewollt und überzogen als künstlich erkennbar. Armando und Sonia reiten gemeinsam aus, ihre Fortbewegung wird inszeniert, indem im Hintergrund ein paar Büsche und Bäume vorbeigetragen werden. Armando, Raúl, ihr Vater und Sonia trinken etwas, in einigen unmittelbar aufeinanderfolgenden Einstellungen halten sie verschiedene Gläser in der Hand. Was soll all das? Ist’s eine Parodie auf stümperhafte Inszenierungen der Telenovelas? Was ist daran lustig? Derlei skurrile bis surreale Szenen gibt’s zuhauf, kaum eine geht als komisch durch.
Der Film enthält einige überzeichnete Shoot-outs, durchaus tragisch und mit blutigen Einschusslöchern. Das gibt ihm eine noch sonderbarere Note, stört dann aber auch nicht mehr. Weshalb sich Sonia in Armando verliebt, bleibt offen, aber es ist für einen solchen Film wohl ein frommer Wunsch, Gefühle nachvollziehen zu wollen.
Auch wenn Will Ferrell nicht mein Fall ist – ich wollte „Casa de mi Padre“ eine Chance geben. Ganz ehrlich, ungelogen, großes Indianer-Ehrenwort! Es hat nicht sollen sein. Fans des Komikers mögen mir verzeihen, dass ich den Streifen fürchterlich finde. Nichts gegen albernen Klamauk, aber in diesem Fall geht gar nichts. Es ist nicht mal das gnadenlose Overacting, das mich stört. Der Film hat einfach das gewisse Nichts.
Der Raubmord-Plot ist durchdacht und führt sogar zu überraschenden Wendungen. Der Fokus liegt auf Curtis’ Figur, doch der Film hat einen heimlichen Hauptdarsteller: Arthur Kennedy („Vedammt sind sie alle“, „Santiago der Verdammte“), der mit viel Spielfreude den Taugenichts und Gauner Rick Harper zum Besten gibt, dem Ben Matthews einfach nicht böse sein kann. Kennedy verleiht dem Film eine humoristische Note, die ihm gut zu Gesicht steht. In einer weiteren Nebenrolle ist Peter van Eyck („Lohn der Angst“) als undurchsichtiger Saloonbesitzer zu sehen.
(...)
Der Film ist über die Jahre etwas in Vergessenheit geraten, hat aber auch heute die Aufmerksamkeit der Genrefans verdient,. Umso löblicher, dass Koch Media ihm in der Reihe Western Legenden eine Chance gibt und ihn erstmals in Deutschland auf DVD veröffentlicht. Auch wenn „Vom Teufel verführt“ den großen Westernklassikern nicht das Wasser reichen kann, hat er als über seine knapp anderthalb Stunden jederzeit unterhaltsamer Streifen die Wiederentdeckung mehr als verdient.
Es ist Konfektionsware, die der Regisseur mit „Der Henker von Venedig“ inszeniert hat: anständig kostümiert, mit hübsch anzuschauenden Protagonisten, einigermaßen ansehnlichen Degengefechten und der einen oder anderen schönen Venedig-Einstellung. Dazu eine mörderische Intrige und Ränkespiele um Macht und Liebe – nach heutigen Maßstäben sehr altmodisch und etwas naiv, mit Nostalgiebrille aber durchaus vergnüglich.
Die Natur schlägt zurück – das ist keine neue Idee, aber sie ist originell vor imposanter alpiner Kulisse umgesetzt, vorzüglich eingefangen von Kameramann Moritz Schultheiß, der diese Aufgabe auch schon 2010 bei Marvin Krens Langfilm-Regiedebüt übernommen hatte, dem überraschenden Zombies-in-Berlin-Streifen „Rammbock“.
Der Spannungsbogen hält den Zuschauer von Anfang bis Ende unter Strom. Ruhige Sequenzen und knackiger Horror halten sich gut die Waage. Gekonnt zitiert Kren ein paar Vorbilder. Eine Attacke erinnert an eine Szene in „Alien“, andere Sequenzen atmen ein wenig die Stimmung von John Carpenters „The Thing“ – nicht zuletzt natürlich wegen des kalten Settings. Auch feiner Humor findet sich. Ein groteskes Detail beim Ende des Films hat den Rezensenten irritiert. Na ja – vielleicht gefällt es anderen Filmguckern.
(...)
Die Produktionsfirma Allegro Film zeichnete bereits für die Genre-Produktionen „In drei Tagen bist du tot“ (2006) nebst 2008er-Fortsetzung sowie jüngst für den Alpen-Western „Das finstere Tal“ verantwortlich. Es kann nicht schaden, wenn dadurch Österreich auf der Landkarte der Genrefilmfans ein Gesicht bekommt. „Der Blutgletscher“ leistet jedenfalls einen formidablen Anteil daran.
Keine Frage, die Figurenkonstellation ist 08/15. Die Gruppenmitglieder benehmen sich zwar nicht ganz so bescheuert, wie das in anderen Horrorfilmen gern der Fall ist, es ist dennoch nichts weiter als eine weitere Clique auf der Suche nach Spaß, die den Horror erlebt. Dem zum Trotz: „The Breed – Blutige Meute“ ist enorm spannend – in erster Linie aufgrund der hervorragenden Tierszenen. Zehn Hundetrainer haben ganze Arbeit geleistet, die Attacken der Tiere wirken glaubwürdig und furchteinflößend. 29 Hunde kamen zum Einsatz, nachdem sie acht Wochen dafür trainiert hatten.
Nun ist Werktreue gegenüber einem Videospiel nicht automatisch ein Qualitätskriterium für einen Actionfilm. Bei „Need for Speed“ jedoch ist sie es: Die Rennszenen sind rasant und knackig, sie sorgen für schweißnasse Hände und offenstehende Münder.
(...)
„Fast & Furious 6“ und einige andere Teile der Reihe mit Vin Diesel und Paul Walker haben deutlich mehr inhaltliche Substanz zu bieten – und die sind ja selbst nicht unbedingt tiefgründig. Aber vernachlässigen wir einfach die Handlung von „Need for Speed“ und erfreuen wir uns an der waghalsigen Action. Die macht nämlich einfach Spaß. Ein No-Brainer im positiven Sinne.
Die Nahkämpfe sind knackig inszeniert, gewalthaltig und ansehnlich. Einige Dialoge wirken reißbrettartig, aber das geht vorbei. Die Figurenkonstellation ist eindeutig genug, da kann man den einen oder anderen suboptimalen Satz ignorieren.
Die kurze Spieldauer von knapp unter anderthalb Stunden ist ein Plus – es geht schnell zur Sache. Eine kleine Wendung gibt’s ebenfalls. Das Ende kommt dann allerdings recht abrupt und überraschend, das wirkt nicht besonders elegant. Aber egal. „Enemies Closer“ ist kein Pflichtfilm und wird keinen herausragenden Platz in der Filmografie von Peter Hyams und Jean-Claude Van Damme einnehmen, bietet aber anständige Actionkost für zwischendurch.