Kotelette - Kommentare
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Alle Kommentare von Kotelette
Ein ruhiger Grusler ist „Neverlake“ geworden, bisweilen etwas zu ruhig. Bis die Geschichte Fahrt aufnimmt, dauert es eine Weile. Auch bleibt lange offen, welche Richtung der Film überhaupt einschlägt. Das muss kein Nachteil sein, ist es in diesem Fall aber doch etwas – die bedächtige Erzählweise senkt die Motivation, am Ball zu bleiben. Andererseits passt das zurückgenommene Tempo gut zur stimmungsvollen Atmosphäre und einigen schönen Toskana-Motiven.
(...)
Beängstigend ist all das nicht gerade, es ist eher schönes Schaudern als harter Horror. (...) „Neverlake“ ist keine Großtat, Freunde stimmungsvollen Grusels ohne blutige Details dürfen aber einen Blick riskieren.
„Das Frauenhaus“ hat tatsächlich ein paar stilvolle Einstellungen, unterlegt von Easy-Listening-Musik. Wenn’s dann allerdings ans Eingemachte geht, ist’s mit dem Stil schnell vorbei. Eine Schlägerei sieht bei Jess Franco einfach nicht gut aus. Wenn Hauptdarsteller Eric Falk – er gibt einen der besagten Geheimnisträger – Handkantenschläge verteilt, sieht das leider sehr plump aus.
Der Plot mit den Kerlen im Käfig entbehrt nicht eines gewissen Humors. Warum auch nicht? Einmal mehr nutzt Franco die Handlung zur ausgiebigen Zurschaustellung weiblicher Geschlechtsteile und sexueller Aktivität. Es sei ihm gegönnt, so viele dieser Filme gedreht und dabei seiner Lust gefrönt haben zu dürfen, mit der Kamera voll drauf zu halten. Es erschließt sich aber nach wie vor nicht der Reiz, den diese Filme offenbar auf gar nicht so wenige Menschen ausüben – vermutlich ausschließlich Männer.
Was haben Francos Sexploitation-Streifen an sich, dass man sie nicht nur gern mal schaut – hab’ ich ja auch getan –, sondern geradezu toll findet? Was haben sie an sich, dass man über die großen Unzulänglichkeiten in Storytelling, Dramaturgie und Schauspielkunst gern hinwegsieht? Es ist ja anzunehmen, dass selbst die Jess-Franco-Connaisseure nicht davon ausgehen, dass sie mit „Das Frauenhaus“ eine gute Geschichte mit anständigen schauspielerischen Leistungen vorgesetzt bekommen. Auch die Gelegenheit zum Betrachten nackter Haut und sexueller Handlungen macht noch niemanden zum Fan. Aber es gibt sie offenbar, die Jess-Franco-Fans. Was macht sie dazu? Ein schwieriges Thema, eine Frage, die ich nach wie vor nicht beantworten kann.
Obwohl es spannend zugeht, ist der Home-Invasion-Schocker doch eher Durchschnittsware von der Stange. Der Mordbube sieht zwar mit der silbergrauen Maske in seinem gelben Regenmantel ganz gut aus, bleibt aber völlig konturenlos, da ohne jeden Hintergrund. Der Zuschauer erfährt nichts über ihn und seine Motivation. (...) Ein paar unsaubere Details beim Thema Blindheit stören. (...) Sehr aufgesetzt wirkt Emilys Trauma. (...) Ist das ein neuer Trend, FSK-16-Filme mit dem roten 18er-Logo zu vermarkten, indem man FSK-18-Trailer auf die Disc packt? Was soll das? Davon wird sich die Uncut-Horrorfangemeinde nicht lange blenden lassen.
Der jüngsten Home-Invasion-Großtat „You’re Next“ kann „The Night Before Halloween“ zu keiner Zeit das Wasser reichen. Als unterhaltsame Durchschnittsware geht der Slasher aber durch.
Nach Sergio Leone ist zweifellos Sergio Corbucci als profiliertester Italowestern-Regisseur zu nennen. „Django“ (1966) und „Leichen pflastern seinen Weg“ (1968) sprechen eine deutliche Sprache. „Mercenario – Der Gefürchtete“ darf ebenfalls zu Corbuccis Großtaten gezählt werden und wartet im Vergleich zu den beiden genannten Klassikern mit deutlich mehr Leichtigkeit auf. (...) In Teilen geht Corbuccis Werk sogar als Reflexion des Italowesterns durch. Auf der anderen Seite ist er dann aber doch ein typischer Vertreter – auf hohem Niveau. (...) Wer „Mercenario – Der Gefürchtete“ als Freund eines gepflegten Westerns bislang überhaupt nicht gesehen hat, sollte das zügig nachholen, ob auf Blu-ray oder DVD.
Der spanische Horrorspezialist Adrián García Bogliano („Cold Sweat“, „Penumbra“) serviert den Zuschauern wahrlich keine leichte Kost. (...) Ein großes Plus von „Here Comes the Devil“: seine Unvorhersehbarkeit. (...) Auch wenn zum Ende vieles klarer und einiges offengelegt wird, bleibt doch ein Gefühl der Unsicherheit. Plötzlich scheinen sich vage Parallelen zum Horrorklassiker „Ein Kind zu töten …“ und dessen Remake „Come out and Play – Kinder des Todes“ aufzutun, aber so richtig stimmig ist der Vergleich nicht. Verwirrt das? Macht nichts. Und dann ist da ja auch noch der Filmtitel. Was zum Teufel will der uns sagen? (...) „Here Comes the Devil“ ist kein Spaß, sondern ein kontroverses Stück Horrorkino. Ein wenig Erleichterung schwingt mit, wenn die letzten Bilder des Films vorbei sind und zu den Klängen der obskuren Grindcore-Band „The Massacre Must Begin“ der Abspann läuft. Will man den Film noch einmal sehen? Eher nicht. Sollte man ihn sich einmal anschauen? Auf jeden Fall.
Das mit einem für den mexikanischen Film vergleichsweise üppigen Budget von 10 Millionen US-Dollar gedrehte Schlachtengemälde ist trotz patriotisch bedingter Einseitigkeit um historische Genauigkeit bemüht. Das ist löblich, führt aber dazu, dass dem Film etwas die Seele fehlt. Figuren bleiben blass, auch die angedeutete Romanze zwischen Juan und Citlali erzeugt beim Zuschauer keine große Bindung – dabei dient sie anscheinend genau diesem Zweck.
Visuell hat der Film einiges zu bieten. Kostüme und Kulissen überzeugen, das Schlachtengetümmel ist wuchtig und actionreich. Die Kampfszenen sind eher konventionell geraten, nur gelegentlich ist das Sterben ein dreckiges. Halten wir „Tage der Freiheit – Schlacht um Mexiko“ zugute, dass er ein wenig beachtetes Kapitel europäischen Expansionsdrangs in den Fokus rückt
Was wie ein Psychodrama beginnt, nimmt im Verlauf einige unerwartete Wendungen. Stehen zu Beginn Chris’ Entzug und die Beziehung der beiden Kumpels im Vordergrund, scheint sich der Film mit dem Auftauchen der beiden Dealer zu einem Thriller zu entwickeln. Als Mike einige rätselhafte Fotos findet, kommt eine gehörige Prise Mystery hinzu, die sich später zum Grusel und dann zum Horror steigert. Es ist ein sanfter Horror, der ohne Blut auskommt und auf spektakuläre Schockmomente verzichtet, der aber dennoch mehrfach schaudern lässt.
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Das durchschnittliche User-Rating der IMDb schlägt mit 6,3 (Stand: Mai 2014) in die wohlwollende Richtung aus. Dem schließen wir uns an – im Wissen, dass der eine oder andere Leser von DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE uns nicht folgen wird. „Resolution – Cabin of Death“ hat als origineller Genremix aber eine Chance verdient.
Selten so gelangweilt – dieser Film hat das gewisse Nichts. Miese Story, miese Schauspieler, miese Dialoge, miese Inszenierung, miese Kämpfe, miese Tricks – hab’ ich etwas vergessen? Ach ja – mieser Film.
Eine Erklärung bleiben die Pastors ebenso schuldig wie das kurz zuvor bei uns erschienene Endzeit-Drama „Ende“. Das kann man kritisieren oder – wie wir – für richtig und konsequent halten. Es wäre doch nur ein pseudowissenschaftliches Konstrukt mit Logikmängeln. Im Massenselbstmord-Thriller „The Happening“ (2008) hatte Regisseur M. Night Shyamalan noch die Rache der Natur als Auflösung angeboten – auf derlei Albernheiten lassen sich die Pastors glücklicherweise nicht ein.
Die tiefschürfende Beschäftigung mit existenziellen Themen sollte allerdings auch niemand erwarten. So weit will der Film dann doch nicht gehen. Muss er aber auch nicht: „The Last Days – Tage der Panik“ liefert gediegenes apokalyptisches Spannungskino in superber Atmosphäre.
Stellt sich da wirklich noch Gruseln ein? Ein wohliges durchaus in der einen oder anderen Sequenz. Wenn die holde Margaret Waverton (Gloria Stuart) zur Tür hinausschaut, wo der Wind pfeift, der Regen peitscht und der Donner grollt, und hinter ihr langsam die Hand des Butlers (Boris Karloff) ins Bild kommt und die Tür zuknallt, offenbart sich der Charme nostalgischen Schauderns.
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Al!ve AG hat „Das alte finstere Haus“ nun ohne nennenswerte Extras auf DVD veröffentlicht und dem Bild die Patina der 30er-Jahre gelassen. Wer will den amüsanten Grusler schon in HD sehen? Gut, dass wir ihn überhaupt sehen können.
Zugegeben: Etwas Besonderes ist „Champagne“ wahrlich nicht. Die Handlung plätschert charmant, aber belanglos vor sich hin, die Figuren sind dem Zuschauer so gleichgültig, wie sie Alfred Hitchcock vielleicht auch waren. Die Inszenierung ist sauber, der Meister war 1928 natürlich schon versiert genug. Hitchcock-Komplettisten dürfen zugreifen, übrige Filmfans aus historischem Interesse mal einen Blick riskieren.
Die Inszenierung ist freudlos und kahl – so wie die kalten Klosterwände. Selbst die Farbsättigung der Bilder ist herabgesetzt, es dominieren kühle Farbtöne. Es ist weiß Gott kein Unterhaltungsfilm. Angesichts des tristen Lebens der Nonne wider Willen ist es nicht verwunderlich, wenn sich beim Filmgucken ebenfalls ein tristes Gefühl einstellt (beim Rezensenten war das der Fall).
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„Die Nonne“ ist meisterhaft inszeniert, wenn auch nicht für ein Massenpublikum.
Visuell absolut betörend, in kühlen Bildern mit herabgesetzter Farbsättigung inszeniert, ist das Produktionsdesign beeindruckend. Tod und Trauer sind allgegenwärtig, die geisterhafte Atmosphäre ist greifbar. Die Bildsprache hebt „Rigor Mortis – Leichenstarre“ weit über den Durchschnitt hinaus. Die Story hingegen ist schwer zu greifen. So werfen einige Rückblenden mehr Fragen auf als sie beantworten. Nun muss bis zum Abspann nicht jedes Detail erklärt worden sein. Ein wenig sollten die Zuschauer aber schon in die Lage versetzt werden, die Beziehungen der Figuren zu begreifen und den roten Faden zu verfolgen. Das fällt in diesem Fall schwer.
... Dennoch ist der Film keine reine Komödie oder Parodie à la „Shaun of the Dead“, sondern ein ein ruhiges Buddy-Movie mit Roadmovie-Elementen, das auch ernsthafte Szenen zu bieten hat.
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Bei all den trashigen Zombie-Actionstreifen wirkt eine ruhige Hand aber auch mal sehr wohltuend, erst recht, wenn die beiden Protagonisten mit ihren Skurrilitäten derart liebevoll charakterisiert sind, wie das bei Ben und Mickey der Fall ist. Hinzu kommt als absoluter Pluspunkt der famose Indie-Soundtrack. Und spätestens wenn der Film in der letzten halben Stunde zum Kammerspiel wird, ist klar, dass wir es mit einem ungewöhnlichen Zombie-Kleinod zu tun haben.
„Das magische Haus“ gehört zu den Filmen, auf die das etwas abgegriffene Attribut turbulent zutrifft. Es passiert eine Menge in dem Gebäude und darum herum. Wenn sich die Hausgemeinschaft gegen die Machenschaften des nervigen Neffen zur Wehr setzt, geht’s hoch her. Es ist sicher kein Film für Erwachsene, dennoch werden erwachsene Begleiter von Kindern ihren Spaß haben und das eine oder andere Mal schmunzeln. Für Kinder ist „Das magische Haus“ ohnehin ein buntes Kinoerlebnis. Die beiden Töchter des Rezensenten waren jedenfalls sehr angetan.
„Wolverine – Weg des Kriegers“ war eher ein Intermezzo ohne direkte inhaltliche Einordnung in die Chronologie der X-Men-Reihe. „X-Men – Zukunft ist Vergangenheit“ schließt an „X-Men – Erste Entscheidung“ an und toppt beide Vorgänger spielend.
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Es ist die Kombination aus atemraubenden visuellen Effekten, einer großartigen Geschichte und herausragenden Schauspielern, die „X-Men – Zukunft ist Vergangenheit“ zu einem grandiosen Kinoerlebnis macht. Story und Figuren gehen bei Filmen mit derartig beeindruckenden Bildern und Actionsequenzen gern mal unter. Nicht in diesem Fall: Die Zeitreise in die frühen 70er ist klasse, die dortigen Ereignisse sind jederzeit fesselnd und interessant, auch die gelegentlichen Szenen in der Zukunft überzeugen nicht nur visuell, sie dienen aber eher als Aufhänger.
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3D ist ein nettes, aber verzichtbares Gimmick. In den Trailern gibt’s übrigens einmal mehr viel zu viel zu sehen. Ich rate dringend von der Sichtung eines Trailers ab. Und ja: Den obligatorischen – klitzekleinen – Ausblick auf den nächsten Teil gibt’s auch diesmal wieder, leider erst ganz am Ende des Abspanns. Das Franchise geht also weiter, Regisseur Bryan Singer hat mit „X-Men – Zukunft ist Vergangenheit“ die Messlatte für die kommenden „X-Men – Apocalypse“ (2016) und „Wolverine 3“ (2017) denkbar hoch gelegt.
Schon Ausstattung und Tricktechnik sind für die frühen 1970er-Jahre sehenswert, doch erst die Kombination mit Bruce Derns beeindruckender darstellerischer Leistung macht aus „Lautlos im Weltraum“ die Perle des intelligenten Science-Fiction-Kinos, als die der Film heute zu Recht gilt – der etwas simplen Geschichte zum Trotz.
Die Mutanten sehen einigermaßen gelungen aus, man hat schon hübschere, also entstelltere, aber auch hässlichere, also lahm geschminkte Zombies gesehen. Leider sind die Kampfszenen schlecht choreographiert. Wenn ein Mutant über einen Überlebenden herfällt, wirkt das amateurhaft inszeniert. Aber da diese Kämpfe nicht das zentrale Motiv des Films sind, ist das zu verschmerzen. Auch die billig anmutenden visuellen Effekte fallen nicht im Übermaß ins Gewicht. (...) „Attack of the Undead“ ist fürwahr kein großer Film, aber ein Indie-Horrordrama, dem nicht nur Zombie-Komplettisten eine Chance geben können.
Im Gegensatz zu „Pacific Rim“ aus dem vergangenen Jahr sind die Zerstörungsorgien und Kämpfe des Riesenwesens glücklicherweise deutlich übersichtlicher geraten – in Guillermo del Toros Kaijū-Hommage war in den Actionsequenzen einfach nicht zu erkennen, wer gerade Oberwasser hatte und was gerade zerstört wurde. Das ist in diesem Fall anders, obgleich Godzilla ebenfalls gern durch die Nacht oder graues Wetter wandert. Gut sieht das aus! Und sogar die Geschichte ist akzeptabel, sofern man das Augenmerk nicht unbedingt auf Glaubwürdigkeit und Logik legt. Aber wer tut das schon bei Godzilla?
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In Nebenrollen geben sich renommierte Darsteller ein Stelldichein. (...) Alles gute Namen und gute Schauspieler, die ihre Rollen überzeugend verkörpern. Aber natürlich ist „Godzilla“ kein Schauspielerfilm, sondern gewaltiges Blockbuster-Actionkino, das seine Fans finden wird. Wer dem Riesenviech bislang nichts abgewinnen konnte, den wird auch Gareth Edwards nicht bekehren. Will er aber vermutlich auch gar nicht. „Godzilla“ ist jedenfalls brachial und sehenswert.
„Andromeda – Tödlicher Staub aus dem All“ gelingt es, beklemmende Spannung auszulösen – und das ohne Effekthascherei und nahezu ohne musikalische Untermalung. (...) Alles in allem kann der Film durchaus zu den Klassikern des Wissenschaftsthrillers gezählt werden.
Der Film verbindet auf technisch perfekte Weise klassischen Zeichentrick mit Computeranimation. Selbst wenn man üblichen Geschlechtsmustern bei Kindern folgt, ist doch zu konstatieren, dass der Film Mädchen (Pferde!) wie Jungen (Wildwest!) gleichermaßen anspricht.
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Das Pferde-Abenteuer hat spannende und dramatische Momente, alles bewegt sich jedoch im harmlos-kindgerechten Bereich. Erwachsene werden sich womöglich weniger angesprochen fühlen, aber als Papa kann man seinen Kindern die gemeinsame Sichtung unbesorgt bescheren, ohne sich zu langweilen. Das ist doch mal was.
„Asterix in Amerika“ gehört zweifellos zu den schwächsten Asterix-Zeichentrick-Abenteuern – über die Realverfilmungen sei ohnehin der Mantel des Schweigens gedeckt. Liegt’s daran, dass der Film unter deutscher Federführung entstanden ist und ihm somit der französische Esprit etwas abgeht? Logisch, das ist wieder Erwachsenenkritik; den beiden sechsjährigen Töchtern des Rezensenten hat der Film gut gefallen.
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Natürlich kann man „Asterix in Amerika“ mit dem Fazit „turbulenter Spaß für die ganze Familie“ versehen, und das wäre auch nicht falsch. Aber etwas mehr Pep, etwas mehr Witz, etwas mehr Geist, das wär’s gewesen. Die Vorlage gab das an sich her, aber der selige Goscinny konnte am Film nun mal nicht mehr mitwirken. So bleibt das Abenteuer ein Fall für Asterix-Komplettisten – aber von denen gibt es ja mehr als genug.
Was vordergründig wie ein – hoch spannender – Polizeithriller daherkommt, entpuppt sich schnell als intelligente Reflexion über die Apartheid und ihre Auswirkungen auf das heutige Miteinander zwischen Schwarzen und Weißen in Südafrika. Besonders der von Forest Whitaker gewohnt souverän gespielte Ali steht dabei im Fokus. Nach außen hin das von Nelson Mandela propagierte Credo des Verzeihens lebend, kämpft er im Innern doch mit den Erinnerungen an Ereignisse, die seelische und körperliche Narben hinterlassen haben.
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„Zulu“ ist ein fesselnder Cop-Krimi vor politisch-historischem Hintergrund, der sich auf verschlungenen Wegen dem Thema Vergangenheitsbewältigung nähert. Als außerhalb des Wettbewerbs laufender Abschlussfilm der Internationalen Filmfestspiele von Cannes 2013 rief „Zulu“ kontroverse Reaktionen hervor. Sehenswert ist das Drama aber so oder so.
„Ende“ geht nah heran an die Mitglieder der Gruppe und verdeutlicht, wie sie ganz individuell mit der Bedrohung umgehen, ihrer Verzweiflung und Angst nachgeben oder sich mit der Situation arrangieren. Der Fußmarsch durch die spanische Bergwelt ist in sehr schönen Landschaftsbildern eingefangen, die Menschenleere kommt gut zur Geltung. Ein paar Motive bis hin zum Finale lassen sich durchaus religiös deuten, dem muss man aber glücklicherweise nicht folgen – zu groß ist der Interpretationsspielraum, als dass sich der Film darauf festlegen ließe. (...) Wer nicht auf alles eine Antwort braucht, sollte dem feinen und hoch spannenden Endzeit-Drama eine Chance geben.
„Savaged“ ist grimmig und ironiefrei, ein brutaler Trip ins US-Hinterland. Etwas albern wirken ein paar kurze Momente, in denen der Geist des Apachen agiert, etwa wenn seine Waffen aus dem Boden emporschweben. Das fällt aber nicht groß ins Gewicht. Wer mit dem Horrorgenre im Allgemeinen und Rape & Revenge im Besonderen nichts anfangen kann, wird sich vermutlich abgestoßen fühlen und nach kurzer Zeit abschalten. Unter Genre-Connaisseuren wird „Savaged“ aber zu Recht seine Freunde finden.