Kotelette - Kommentare

Alle Kommentare von Kotelette

  • 6

    Regisseur Pascal Chaumeil („Der Auftragslover“) gelingt es, die Leichtfüßigkeit der Romanvorlage von Nick Hornby („Fever Pitch“) auf Film zu bannen. Vielleicht ist es gut, das Thema Suizid etwas ohne die ihm innewohnende Schwere darzustellen. Da es ein englischer Film ist, sind ein paar schwarzhumorige Elemente selbstverständlich. Der Humor ist allerdings weder brachial noch zynisch, sondern sanft und zurückhaltend.

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    Trotz der düsteren Ausgangsthematik ist „A Long Way Down“ so lebensbejahend, dass er durchaus als Wohlfühlfilm bezeichnet werden kann. Es ist kein großer Film, aber eine kleine, feine Tragikomödie voll Melancholie und Wärme.

    • 5 .5

      Ravi Dhar hat zuvor als Cutter fürs Fernsehen gearbeitet. Nun legt er seine erste Regiearbeit vor, mit der er sich als Fan der guten alten Grindhouse-Exploitation erweist. Mit Ausnahme einiger Rückblenden bevorzugt er gradlinige Erzählweise. (...) Etwas Humor hätte in der einen oder anderen Szene gutgetan, aber dafür wollte Dhar offenbar nicht den Coolness-Faktor herunterschrauben. Macht nichts.

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      All das ist – der geneigte Leser wird es schon erkannt haben – nichts für cineastische Feingeister, aber für die ist derlei auch nicht gemacht. Die 3,7-Userwertung in der IMDb (Stand November 2014) hat „American Muscle“ jedenfalls nicht verdient. In den Grenzen der Exploitation-Action funktioniert der Film sehr gut, zumal die Kameraarbeit versiert zu nennen ist.

      • 6

        Der deutsche Verleihtitel führt in die Irre, Fernost steht in dem Film keineswegs in Flammen. Die wenigen Kriegs-Actionszenen überzeugen obendrein nicht recht, die visuellen Effekte wirken recht billig und antiquiert. In den britischen Pinewood-Studios und auf Sri Lanka gedreht, zeigt „Flammen über Fernost“ aber in schönen Landschaftsaufnahmen weniger ein Kriegsdrama als das Survival-Abenteuer eines Mannes, der zurück ins Leben findet. Der viel beschäftigte Kameramann Geoffrey Unsworth trägt mit feinen Perspektiven und einem gelungenen Mix aus Nahaufnahmen und Totalen sein Teil dazu bei.

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        • 4

          Es handelt sich um einen lupenreinen Splatterfilm, Handlung, Logik, Schauspielkunst und ein durchdachter Spannungsbogen sind nebensächlich. Immerhin gibt’s einige Suspense-Sequenzen, was nicht heißt, dass das Ganze Argento- oder gar Hitchcock-Qualitäten aufweist. Die Tötungen sind einigermaßen originell, Vinyl-Singles kommen als Waffen zum Einsatz – von Duane versiert benutzt. Er mag jedenfalls abgetrennte Köpfe. Die visuellen Effekte sind handgemacht. Das hat man schon kunstvoller gesehen, aber besser als am Computer generiert sind sie allemal. Ein paar richtig derbe Ansichten gibt es jedenfalls.

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          Sei’s drum, „Discopath“ wird dereinst auch im Low-Budget-Bereich sicher keinen Klassikerstatus erlangen, die erwähnten Gorehounds bedient er aber.

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          • 3 .5

            Interessante Einblicke sind Mangelware, der Zuschauer bekommt ein sauberes Produkt, das genau das zeigt, was der DFB gezeigt haben möchte. All das ist – langweilig. (...)

            Wer braucht diesen Film? Ich jedenfalls nicht, obwohl ich auch heuer wie alle vier Jahre im WM-Fieber war und den Titelgewinn ausgiebig bejubelt habe. WM-Komplettisten, die jeden Schnipsel aufsaugen, machen damit sicher nichts falsch. Aber wartet ruhig das Erscheinen auf Blu-ray und DVD und dann ein günstiges Angebot ab!

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            • 4

              Puh – bis es losgeht, erfordert „Bloodbath“ einiges an Sitzfleisch und Geduld. Nahezu zwei Drittel schleppt sich der brasilianische Streifen durch eine kaum vorhandene Story. Miese Schauspieler und dilettantische Dialoge tun ihr Übriges und lassen den Zeigefinger mehrfach zum Fast-Forward-Button auf der Fernbedienung zucken.

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              Als Referenz diente Regisseur Rodrigo Aragão klar erkennbar Peter Jacksons Splattergranate „Braindead“ von 1992. Der ist allerdings schon vor dem losbrechenden Exzess überaus unterhaltsam, was man von „Bloodbath“ nicht behaupten kann. Immerhin wird die Geduld in der letzten halben Stunde mit einem Splatterfestival sondergleichen belohnt – handgemacht und auch in der FSK-18-Fassung ungeschnitten. Das ist billig, blutig, schmutzig, spaßig und exzessiv.

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              • 5

                Die Found-Footage-Technik – einer der fünf Freunde hat eine Kamera dabei – bringt klaustrophobische Atmosphäre und eignet sich somit vorzüglich für die Geschichte. Das Höhlen-Setting ist fein ausgeleuchtet, die düsteren Bilder steigern die Spannung. Was als Survival-Drama beginnt, steigert sich bald zum handfesten Horror.

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                Ein Minus sind die Figuren. Zwar werden sie zu Beginn eingeführt und charakterisiert, doch für Identifikationspotenzial reicht das nicht.

                • 4 .5

                  Aus was für Menschen besteht eigentlich die Zielgruppe für derlei Tierhorror-Trashfilme? Gibt es gar Komplettisten, die das Genre vollständig abdecken, ob nur per Sichtung oder sogar fürs Heimkino-Regal?

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                  Ich mach’s mir mal einfach und zitiere zur Bewertung des Sequels aus meiner „Sharknado“-Rezension – das kommt exakt hin: Klar, die Story ist mies, die Schauspieler sind’s ebenfalls, schlecht getrickst ist das Ganze obendrein. Aber hey – „Sharknado (2 – The Second One)“ ist ein Trashfilm und will auch gar nicht mehr sein. Wer sich drauf einlässt und die Absurdität des Plots zu würdigen weiß, darf sich an einem kurzweiligen Spaß erfreuen. (…) Trotz der 16er-Altersfreigabe wartet das Ganze mit einigen blutigen Splattereffekten auf – zugegeben: billig am Computer gestrickten Effekten.

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                  • 7 .5

                    „Lauf Junge lauf“ ist – der Titel deutet es an – ein Roadmovie, auch wenn die Straße, die Srulik alias Jurek zurücklegt, keine befestigte ist. Der strapaziöse Weg des verängstigten Jungen hinterlässt tiefen Eindruck, obwohl die pathetische Filmmusik dem Film etwas von der hautnahen Wirkung nimmt. Die fesselnde Inszenierung könnte das Ganze auch als Abenteuer durchgehen lassen, wäre da nicht der entsetzliche Hintergrund der Vernichtung der polnischen Juden.

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                    Die Tkacz-Zwillinge spielen den Knaben derart überzeugend, dass man sich fragen muss, wie die beiden die Dreharbeiten ohne Schaden an der Seele überstehen konnten. Ein paar Setfotos im Bonusmaterial der DVD lassen aber aufatmen – so schlimm wird es nicht gewesen sein.

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                    Die Authentizität von „Lauf Junge lauf“ wirkt tief – in der Hinsicht kommt Danquart seine Erfahrung als Dokumentarfilmer zugute. Aus dramaturgischer Perspektive ist das Ende des Films etwas zu lang geraten. Der Regisseur wollte offenbar noch einen Abschnitt unmittelbar nach Kriegsende und zudem den weiteren Lebensweg seines Protagonisten darstellen. Zwei Texttafeln wären rein filmisch womöglich die bessere Wahl gewesen, aber wenn Danquart aus Gründen der Chronistenpflicht da lieber bebildern wollte, sei ihm das zugestanden.

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                    • 9

                      Lasst euch drauf ein und versinkt in dieser ebenso bildgewaltigen wie emotional berührenden Vision! Und lest vorher nicht allzu viel über den Inhalt! In dieser Rezension wird die Story jedenfalls nur angedeutet. Das Szenario von „Interstellar“ und der Part der Figuren entfalten sich nämlich etwa in der ersten halben Stunde über Kleinigkeiten – hier eine kurze Szene in einer Traumsequenz, dort eine Interviewsequenz im Fernseher, offenbar zu einem späteren Zeitpunkt spielend als die Haupthandlung, in Nebensätzen geäußerte Andeutungen über das Los der Menschheit, den Zustand der Erde, die politische Gemengelage und die Ursachen dafür. All das ohne Vorwissen über die Geschichte von „Interstellar“ aufgenommen ist filmischer Hochgenuss.

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                      „Interstellar“ ist großes Kino – Weltraum-Science-Fiction mit klaren Aussagen zu unserer heutigen Welt und doch auch heruntergebrochen auf individuelle Emotionen und Beziehungen. Christopher Nolan erweist sich einmal mehr als visionärer Filmemacher, der sich nicht dem Hollywood-Diktat bequem-anspruchsloser Blockbuster beugt, sondern einer großen Produktion seinen ganz eigenen Stempel aufdrückt. Das ist anspruchsvoll und erfordert Durchhaltevermögen, doch wer das in den Kinosaal mitbringt, wird mit einem Filmerlebnis sondergleichen belohnt – ein Erlebnis, das womöglich dereinst mit dem zweifellos als Inspiration zu nennenden, aber weniger zugänglichen „2001 – Odysee im Weltraum“ von Stanley Kubrick in einem Atemzug genannt werden wird.

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                      • 4

                        Schon „Sex on the Beach“ reichte bei Weitem nicht an den englischen Charme der Fernsehserie heran, auch der zweite Kinoaufguss ist davon ein gutes Stück entfernt. Wer die Serie kennt und mag, hat die vier Protagonisten ins Herz geschlossen, was immerhin dazu führt, dass man mit ihnen bangt, hofft und leidet. Wer „Sex on the Beach 2“ ohne vorherige Sichtung der Serie schaut, wird wenig Identifikationspotenzial vorfinden. Auch die Story dümpelt eher vor sich hin, die Handlung wirkt episodenhaft und unzusammenhängend.

                        Über den einen oder anderen Gag darf geschmunzelt werden, ein paar Mal sind’s der Körperflüssigkeiten etwas zu viele. Über die komplette Länge des Films sind echte Lacher leider zu rar gesät. Das ist schade, hat doch die TV-Vorlage gezeigt, dass derlei Humor auch „Made in Britain“ funktionieren kann.

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                        • 8 .5

                          Mit „Northmen – A Viking Saga“ ist der Produktionsfirma Ascot Elite ein großer Genrewurf gelungen: Das Wikinger-Abenteuer fesselt von der ersten Minute bis zum Abspann und vereint ein überzeugendes Ensemble unterschiedlicher Figuren, wuchtige Kampfszenen und grandiose Kulissen. So muss Action vor historischem Hintergrund aussehen.

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                          • 8

                            „Der Tag, an dem die Erde Feuer fing“ bietet trotz heute veraltet anmutender Tricktechnik faszinierende Bilder einer Welt am Rande des Untergangs. Dabei sind Dialogszenen und Actionsequenzen auf angenehme Weise austariert. Es ist trotz der spektakulären Ereignisse kein reißerischer Streifen, Spannung und Atmosphäre gewinnt der Film auch durch Beziehungen und Dialoge. (...) Gut denkbar, dass Kinogänger Anfang der 60er-Jahre den Saal mit einem mulmigen Gefühl verließen. Bei aller Nostalgie der Bildsprache: ein bis heute faszinierendes Filmerlebnis.

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                            • 6 .5

                              Ist Gewalt manchmal doch eine Lösung? Soll man Gewalt mit Gegengewalt erwidern? Eine eindeutige Antwort auf diese Fragen bleibt „To Kill a Man“ schuldig, aber klar ist, dass der Preis hoch ist – gar zu hoch. Schuld ist keine leichte Bürde, auch nicht, wenn eine Tat gerechtfertigt erscheint. Selbstjustiz führt ins Nirgendwo. (...)

                              Bei aller Fremdheit der Sprödheit chilenischer Städte zeichnet sich der Film doch durch seine universelle Gültigkeit aus. Die latente bis konkrete Bedrohungssituation kann man auch in einer deutschen oder US-Stadt ansiedeln. Das macht Jorges Gefühle und Motive allgemein nachvollziehbar, den Film für jedermann greifbar.

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                              • 5

                                Schauspielerisch hat der Film allerdings nicht allzu viel zu bieten. Christopher Reeves Spiel wirkt etwas hölzern, auch Jane Seymour überzeugt eher durch ihre Anmut als durch Schauspielkunst. „Ein tödlicher Traum – Somewhere in Time“ wartet allerdings mit gediegener Ausstattung, Romantik und auch Tragik auf und ist altmodisch im positiven Sinne, auch wenn in der einen oder anderen Szene die Grenze zum Kitsch ganz nah ist.

                                • 5

                                  Die Suitmation-Tricktechnik ist zweifellos nicht jedermanns Sache, insofern wäre es unfair, „Gorgo – Die Superbestie schlägt zu“ nach allgemeinen filmtechnischen, gar modernen Maßstäben zu bewerten. Die Bilder sind nostalgisch und wirken naiv, sind aber mit Liebe zum Detail inszeniert. In den Grenzen des Kaijū-Genres funktioniert der Film ganz vorzüglich, Fans dieser Monster werden sich über die Blu-ray von cmv Laservision freuen – sofern sie bei den Spezialeffekten nicht Guillermo del Toros „Pacific Rim“ von 2013 zum Vergleich heranziehen. Ein nennenswerter HD-Transfer ist allerdings nicht erfolgt, wer die 2010 erschienene DVD im Regal stehen hat, kann auf das Upgrade verzichten.

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                                  • 5

                                    In wunderschönen Waldbildern entfaltet sich eine ebenso ruhige wie stimmungsvolle Geistergeschichte, die ohne die in Backwoods-Filmen oft üblichen Brutalitäten auskommt. Nichts gegen Splatter-Exzesse – ich schau selbst gern derbes Gemetzel. Aber etwas Abwechslung beim Konsum von Horrorfilmen hat Gesicht, daher ist es schön, auch mal einen Film wie „Last Kind Words“ zu schauen, der von Atmosphäre und subtilem Schauder lebt. Regisseur Kevin Barker ist mit seinem ersten langen Spielfilm ein feiner kleiner Grusler mit Jugenddrama-Elementen gelungen.

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                                    • 4

                                      Und auch wenn es sich um einen billigen Streifen mit hanebüchener Handlung und unterdurchschnittlicher Schauspielkunst handelt: Auf trashigem Niveau unterhaltsam ist er allemal – ganz Jess Franco eben. Der feine jazzige Soundtrack untermalt die 70er-Jahre-Bilder obendrein ganz vorzüglich. In der Reihe Pidax Film-Klassiker hat „Dr. M schlägt zu“ auf jeden Fall seine Existenzberechtigung.

                                      • 6

                                        Realität und Einbildung verschwimmen, „The Last Will and Testament of Rosalind Leigh“ spielt geschickt mit der Erwartungshaltung von Gruselfans. Diese sollten Geduld mitbringen und kein Spektakel erwarten – der bedächtig inszenierte Film lebt in erster Linie von Atmosphäre und sanftem Schauder. Davon gibt es eine ganze Menge, auf derbe Schockeffekte und Blut wird verzichtet.

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                                        Mit seiner romantischen Gothic-Atmosphäre ist „The Last Will and Testament of Rosalind Leigh“ im Zeitalter der Horrorexzesse ein wohltuender Schritt zurück zu klassischem Grusel.

                                        • 6 .5

                                          Der Body Count ist hoch, gestorben wird mal einzeln, mal in höherer Zahl – die Luft ist bisweilen bleihaltig. „Sabotage“ erscheint fürs Heimkino sowohl in FSK-16-Fassung als auch ungeschnitten mit 18er-Freigabe, die auch derbe Kopfschüsse nicht ausspart (siehe Schnittbericht, aber Vorsicht vor Spoilern). Der harte Actionthriller beginnt noch einigermaßen lässig, doch sobald das erste Mitglied von Breachers Team stirbt, wird’s düster und humorfrei, bisweilen geradezu nihilistisch. Schwarzeneggers Breacher ist trotz seiner Führungsqualitäten ein gebrochener Mann, der sein Päckchen mit sich herumschleppt.

                                          (...)

                                          Kleinen Ungereimtheiten zum Trotz ist David Ayer mit „Sabotage“ ein in Action, Atmosphäre und Story überzeugender Actionthriller gelungen.

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                                          • 9

                                            Swinton und Hiddleston sind einfach hinreißend, Regisseur Jim Jarmusch hat für die Parts die beiden perfekten Schauspieler gefunden. (...)

                                            Wer einen Horrorfilm erwartet, weil Vampire Wesen der Finsternis sind, sei gewarnt: Das Genre Vampir-Melodram haben Anja und ich bewusst gewählt, das Wort Horror bewusst vermieden. Mit Horror hat „Only Lovers Left Alive“ nichts zu tun, es ist vielmehr eine intelligente Reflexion über die Liebe. Es geht gar um die ewige Liebe, und welche Figuren eignen sich dafür besser als die nahezu unsterblichen Vampire? So oder so hat „Only Lovers Left Alive“ verdient, auch von Fans der von Max Schreck, Bela Lugosi, Christopher Lee, Gary Oldman und anderen verkörperten Blutsauger geschaut zu werden.

                                            • 5

                                              Farbwechsel bringen Abwechslung, es gibt viele statische Bilder und Kulissen, die den Reigen etwas ins Theaterhafte abdriften lassen. Dialoge und musikalische Einsprengsel wirken künstlich-gekünstelt.

                                              (...)

                                              An den schauspielerischen Leistungen gibt es nichts auszusetzen. Zwar wirken die kunstvollen Dialoge nicht unbedingt schwierig aufzusagen, dennoch sind alle Akteure engagiert und überzeugend bei der Sache. Ein Lob den Frauen, die Mut zur Nacktheit in bizarren Posen beweisen. Eine Warnung an Voyeure: Trotz viel Haut und blanker Brüste schöner Frauen geht „Illusion“ keineswegs ausbeuterisch mit der Weiblichkeit um. Und auch wenn es die Figurenkonstellation hergäbe, ist kein wilder Sex-Reigen draus geworden.

                                              • 6 .5

                                                An den Kinokassen groß gescheitert, hat sich die mit Ekeleffekten nicht geizende Splatterkomödie seitdem einen gewissen Kultstatus erarbeitet. Für billige Horrorspäße gibt es eben immer ein Publikum, sofern die Effekte derb sind und die Gags nicht ausnahmslos aus Rohrkrepierern bestehen. Das trifft in diesem Fall zu, „Slither – Voll auf den Schleim gegangen“ geht als launige Unterhaltung und hemmungsloser Ekelunfug durch und steht so in der Tradition von 80er-Radau wie „Die Nacht der Creeps“.

                                                Besonders bei Michael Rooker („Guardians of the Galaxy“) hat sich die Maske besonders Mühe gegeben. Handgemacht ist einfach schöner. Mit Nathan Fillion („Firefly“, „Castle“) als aufrechter, in Starla Grant verliebter Polizist Bill Pardy ist zudem ein Sympathieträger an Bord – ein weiterer Pluspunkt.

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                                                • 4 .5

                                                  Der Nerd, die Gothic-Außenseiterin, der Kiffer, die umschwärmte Schönheit, die Football-Asse – Alex Craig Mann versammelt in seiner bislang einzigen Regiearbeit ausschließlich die aus zahllosen US-Highschool-Filmen sattsam bekannten Klischees. Dagegen ist nichts einzuwenden, in dem Zusammenhang stört lediglich, dass der Film diese Figurenkonstellation mittels einiger moralisierender Dialoge und Charakterwandlungen viel zu ernst thematisiert – und das braucht niemand in einer Horrorkomödie. (...)

                                                  Derlei Filmen sieht man bei der Besetzung und den Tricks das niedrige Budget meist an, so auch hier. Die für einen FSK-16-Film durchaus drastischen Splattereffekte sind handgemacht, das geht trotz billiger Anmutung als Pluspunkt durch. Einige Gags sitzen, andere sitzen nach, der Humor ist jedenfalls kein Ärgernis. (...) Alles in allem ist „School of the Living Dead – Nachsitzen mit Zombies“ ein Untoten-Spaß, den auch Zombie-Komplettisten nur einmal zu sehen brauchen.

                                                  • 5 .5

                                                    Seinen speziellen Reiz gewinnt „The Quiet Ones“ durch die Kombination aus klassischer Erzähltechnik und Found-Footage-Elementen – Student Brian (Sam Claflin) filmt mit, seine Aufnahmen bekommen wir zu sehen. Das ist gerade in der ersten Hälfte selten spektakulär, dafür schlüssig. Später kommt es dann aber doch zu einigen Schockmomenten und einer kontinuierlichen Steigerung bis zum Ende. Insgesamt ist „The Quiet Ones“ ein feiner kleiner Gruselschocker geworden, der Lust auf weitere Produktionen aus dem Hause Hammer macht.